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Nagokder TagvlattDer Gesellschafter"

Freitag, den 1t>. Februar 1989

Admiral Ludwig von Reuter

Zu keinem 70. Geburtstag am 9. Habruar 1939 Von Oberstleutnant a. D. Be « ary

Es ist das Schicksal vieler großer Männer, daß ihres Le­bens Inhalt der Öffentlichkeit in einer Tat beschlossen scheint, daß die Jahre, Jahrzehnte vorher nicht rechnen. Und doch find sie für das Verständnis ihrer Persönlichkeit nicht minder bedeutsam, ja vielleicht wichtiger noch als die Stunde, da der hell leuchtende Entschluß geboren, die un­vergängliche Tat getan ward; denn sie find es. in denen der Mann zur Persönlichkeit heranwuchs, in der sich der Charakter zu der Härte formte, die ihn befähigte, dem Ruf des Schicksals zu folgen.

Der Name des Admirals von Reuter ist für alle Zeiten mit dem Tage von Scapa Flow, mit der Versenkung der deutschen Hochseeflotte verknüpft. Die lange, ehrenvolle Dienstlaufbahn, die Admiral von Reuter bis zu jenem 21. Juni 1919 durchmessen hat, ist neben der überraschenden Bedeutung dieser Tat kaum jemals in den Kreis der Er­örterung gezogen worden. Sie bietet auch dem flüchtigen Betrachter keinen bemerkenswerten Höhepunkt. Sie ist die typische Laufbahn emes tüchtigen, pflichtbewußten Seeoffi­ziers und damit ein erneuter Beweis, wie der Soldatsn- dienst in der alten Wehrmacht, ganz gleich ob zu Lande oder zu Wasser, ganze Kerle heranwachsen ließ, die auch in außergewöhnlichen, nicht rein militärisch bestimmten Lagen, den rechten Entschluß zu fassen vermochten.

Freilich, das Holz, aus dem solche Männer zu schnitzen waren, mußte in seinem Kern gesund sein. Bei Admiral von Reuter war dies der Fall. Kr entstammte einem alten Soldatengeschlecht, sein Vater war als Kommandeur der 12. Grenadiere bei Spichern gefallen. Ausgezeichnete Lehrer gaben ihm aus dem Gymnasium in Coburg das Veste mit, was die Schule jungen Menschen übermitteln kann, einen Begriff vom Segen des Lernens, vom Wert der geistigen Arbeit. In den Aufbaujahren der jungen deutschen Kriegs? marine, der er als Kadett vom April 1885 ab angehörte, wuchs er in den Seemannsberuf hinein, sah er auf Aus­landsreisen die weite Welt, tat zwischendurch in der Hei- matflotte oder an Land Dienst als Kadetten- und Artillerie­offizier, als Adjutant und Abteilungschef im Reichsmarine­amt, als Kommandant kleinerer und größerer Schiffe, des Blitz" und derPorck".

Bei Kriegsausbruch wurde ihm eines der größten und neuzeitlichsten Schiffe, der Große KreuzerDerfflinger", anvertraut. Mit ihm focht er an der Doggerbank, stieß er bis an die englische Küste vor. Von 1915 ab war er Führer verschiedener Aufklärungsgruppen und Geschwader, deren Geschütze in den Schlachten vor dem Skagerrak, vor Lo­westofs und vor den baltischen Inseln donnerten.

Nach Abschluß des Waffenstillstandes wurde ihm der Be­fehl über den zur Internierung bestimmten Schiffsverband übertragen. Er nahm damit die Aufgabe auf sich, die ebenso Charakterstärke und Selbstverleugnung wie militä­rischen Takt und politisches Verhandlungsgeschick erforderte. Die Not des eigenen Herzens, ine sich gegen die Demüti­gungen äußerer und innerer Widersacher Lufbäumte, mußte zurücktreten gegenüber der eisernen Pflicht, die vorschrieb, daß zu Ehrenrettung der deutschen Seegeltung auch dieser letzte Weg der alten kaiserlichen Kriegsmarine erhobenen Hauptes zurückgelegt wurde. Wer sich tiefer in des Admi­rals Seele versenken, wer ein Bild gewinnen will, wie er ohne Rückhalt in der Heimat, beargwöhnt und gehemmt von einem Großteil der verhetzten Mannschaft seines Geschwa­ders und dem von ihr gewählten Obersten Soldatenrat, die Würde der deutschen Flagge gegen einen hochfahrenden Gegner zu wahren wußte, wie sein Sinnen und Trachten nur darauf ausging, dem Vaterland die Schiffe so lange wie möglich zu halten und der Besatzung das schwere Los der Internierung zu erleichtern, der nehme sein Buch Scapa Flow, das Grab der deutschen Flotte", zur Hand. Er wird es auch heute nur mit tiefster Bewegung lesen und mit seinem Autor die schweren äußeren und inneren Kämpfe durchleben, die jene neun Monate der Internie­rung in Scapa Flow, der weltverlorenen Bucht, auf den Orkney-Inseln an Schottlands Nordküste, ausfüllten.

Nom militärischen Standpunkt aus erscheint uns der Ent­schluß der Versenkung so einfach und selbstverständlich. Ehre und Vernunft geboten, keine kampffähigen Schiffe in des Feindes Hand fallen zu lassen. Politisch jedoch gab es man­cherleiWenn und Abek^. Vor allem war es schwierig, den richtigen Augenblick zu erfassen, nicht durch Eigenmächtig­keit die heikle Lage der deutschen Unterhändler in Versailles noch zu verschärfen. Admiral von Reuter hat diese Aufgabe, obwohl er über den Verhandlvngsgang lediglich durch die Nachrichten der englischen Zeitungen unterrichtet war, mit säst nachtwandlerischer Sicherheit gelöst. Das Werk der Ver­senkung ist ihm dank der verständnisvollen Zusammenarbeit seines Stabes, der Offiziere und dermarinetreuen" Un­teroffiziere und Mannschaften des Verbandes, über Erwar­ten gut gelungen. Alle Rettungsversuche der Engländer, die in blinder Wut rücksichtslos auf die zu Boote gehenden deutschen Besatzungen feuerten, haben nicht hindern können, daß 20 Linienschiffe, Große und Kleine Kreuzer, sowie 36 Torpedoboote mit wehender Kriegsflagge auf den Grund des Meeres sanken und nur ein Linienschiff, drei Kleine Kreuzer, vier Torpedoboote mehr oder minder schwer be­schädigt auf Strand gesetzt wurden.

Die feindliche Umwelt hat die Tat des Admirals von Reuter in den Staub zu ziehen, ja alsVerräter«" zu brandmarken versucht, hat ihn und seine Getreuen noch monatelang gegen die Bestimmungen des Friedensvertra­ges und des Völkerrechtes in der Internierung zurückgehal­ten. Für das deutsche Volk aber wurde die Tat in der düstersten Stunde seiner Geschichte zum leuchtenden Fanal, zum Zeichen, daß Mannesmut auch fürder noch Platz habe in seiner Mitte, daß die Ehre der Nation auch in Zukunft mehr gelten solle als das eigene Leben. Wir, die wir den Wiederaufbau der Kriegsmarine durch den Führer und Reichskanzler in diesen Jahren miterleben dürfen, treten voller Dankbarkeit an seinem 70. Geburtstag vor Admiral von Reuter, der seinen Lebensabend in Potsdam verbringt, als den Mann, der uns den Glauben an Deutschlands neue Seegeltung wiederschenkte. Wir wünschen ihm, daß es ihm noch vergönnt sei. die junge Kriegsmarine'so waffenjtark und stolz die Wogen der deutschen Küstengewässer durch- mesjen zu sehen wie die Eeschwbdtzr, die er einst zum Siege führte.

1380 Landdienstlager Gehen bereit

NSK. Berlin, 8. Febr. Durch den Appell des Reichsjugend- sührers Baldur von Schi rach an die deutsche Jugend, die Ostern die Schule verläßt, in den Landdienst der HI. eiu- zutreten, wird diese Einrichtung des nationalsozialistischen Staa­

tes erneut in den Vordergrund unseres Interesses gerückt. 8» der kurzen Zeit ihres Bestehens konnten im Reich- nicht weniger als 1380 Landdienstlager eingerichtet werden, in- denen allein im Jahre 1938 über 18 000 Jungen und Mädel (6800) gezählt wurden. Durch eine vorbildliche Auslese wurden 1938 800 Füh­rer ausgebildet7 Der schünste Erfolg des Landdienstjahres aber ist in der Tatsache zu sehen, daß rund 20 v. H. der Ein­gezogenen auf dem Lande verblieben!

Diese Jungen haben im bäuerlichen Beruf ihr erstrebenswertes Ziel gefunden; sie haben erkannt, daß ihnen das Land die ge­sicherte Zukunft geschenkt hat. Sie werden die jungen Pioniere sein, die der Landflucht Einhalt gebieten.

Neben den übrigen Maßnahmen des Dritte» Reiches zur Be­hebung der so gefährlichen Landflucht ist di« Organisation des Landdienstes von entscheidender Bedeutung. Die planvolle Len­kung der Jugend zur Berufsausübung auf dem Lande führt zu einer größeren Liebe unserer Jungen und Mädel zum bäuerlichen Leben. Mit diesen jungen Menschen legt die Hitlerjugend dev Grundstein für eine iu späteren Generationen landgedundene Volksgemeinschaft.

Politische Witze?

Es kommt auf die Eeisteshaltung an Gehässigkeit und Humor sind zweierlei

Die Reichskulturkammer hat eine im Interesse der kul­turellen und politischen Reinheit begrüßenswerte Maß­nahme durchgeführt. Sie Hat einigen Kabarettangehörigen, die trotz mancher Verwarnungen weiter in liberalistischen Bahnen wandelten, kurzerhand das öffentliche Austreten untersagt, weil sie inpolitischen Witzen" Einrichtungen des Dritten Reiches in seichter und ungehöriger Weise ver­alberten. Das Thema vom politischen Witz ist nicht neu. Früher war der Witz mit politischem Einschlag ausschließlich eine Domäne der intellektuellen Kabarettjuden, denen nichts heilig war, die die edelsten Gefühle der Menschen ebenso in den Schmutz zogen wie die hehrsten Ideale eines Staatswesens. Nur im unsittlichen Sumpf, in der flachen Zote konnten diese Elemente existieren. Das Asphaltpubli­kum der Großstädte war ihnen völlig hörig. Es bejubelte auch die unflätigsten Frechheiten der jüdischen Kabarett­

papste. Womit die Juden ihr Ziel erreicht hatten! Denn ihnen kam es ja nur auf die Förderung der Unmoral und damit aus die Bekämpfung der bestehenden Ordnung an.

Nach der Machtübernahme mußte sich dieser Zustand auf jeden Fall ändern. Der Nationalsozialismus hielt mit den entsprechenden Maßnahmen nicht zurück. Die ganze jüdische Ansagergeneranon" verschwand. Damit sollte und mußte auch die kabarettistische Flachheit, die schweinische Zote und vor allem der hinterhältige und gehässige politische Witz von den deutschen Kleinkunstbühnen verschwinden. Das war erfreulicherweise in weitestgehendem Maße der Fall. Indes zeigt es sich, daß man vielleicht aus falschem Großmut man­cherorts zu milde vorging. Jedenfalls besteht heute die Not­wendigkeit, Nachzügler des Systems, Epigonen der Unkultur des Novemberstaates, radikal auszumerzen. Denn die nationalsozialistische Kulturpolitik duldet keine Klein­kunst, die noch deutlich jüdische Züge trägt.

Aus der jetzigen Maßnahme spricht keine spießbürgerliche Humorlosigkeit, sie entspringt der Erfahrung eines 14jüh- rigen verbissenen Kampfes mit einem gefährlichen Gegner. Es geht nun einmal nicht an, den eigenen Staat und seine Einrichtungen zu veralbern und Dinge, die einen natürli­chen sittlichen Ernst voraussetzen, in einer Atmosphäre unge­bundener Verantwortungslosigkeit zu behandeln. Entschei­dend ist immer, aus welcher Eeisteshaltung heraus ein Witz gemacht wird, wie und durch wen er vorgetragen wird. Die Leute, die jetzt ausgeschaltet wurden, mußten un­ter Berücksichtigung all dieser Momente höchste Bedenken auslösen. Denn dieses Metier betrieben sie schon in dersel­ben Art auf den Propagandakauzel« des Weimarer Staa­tes!

Das deutsche Volk ist heute moralisch und staotspolitisch so hellhörig und geschult, daß ihm dummdreiste Zoten im übrigen nicht mehr viel anhaben können. Es ist jederzeit aufgeschlossen für einen gesunden und kräftigen Humor. Es gibt heute soviele Dinge zum Lachen in der Welt und soviele Stoffe für einen wahren kabarettistischen Könner, daß er nicht auf längst überholte, unsaubere Praktiken zurückzugrei­fen braucht. Warum sollen ausgerechnet Politische Leiter, der Luftschutzhauswart oder gar unsere Wirtschaftspolitik von Leuten, die vorgestern noch unsere innerpolitischeu FMde waren, durch den Schmutz gezogen werden?

Politische Witze? Auf jeden Fall! Aber solche mit gera­dem Charakter, mit Stil, Offenheit und positiver Tendenz.

L. B.

Frankreich sieht mitNeid denAufstieg Libyens

Das große Elend unter der eingeborenen Fellachen-Be- völkerung Algeriens ist jetzt in Frankreich Gegenstand ernst­hafter Erörterungen geworden. Es läßt sich nicht mehr ver­kennen, daß die Bevölkerungszahl der Eingeborenen in H- nem so rapiden Ansteigen begriffen ist, daß die wirtschaft­lichen Möglichkeiten Algeriens damit nicht Schritt halten. Der Anblick nomadisierender Menschenzüge, die mit oll ihrem Hab und Gut durch das Land ziehen, fruchtbare^ Landstrichen entgegen, ist bereits ein gewohnter Anblick ge­worden. Denn die Erträgnisse des Bodens reichen meistens nicht aus, um die anwachsenden Familien zu ernähren.

Dis Fellachen-Vevölkerung Algeriens befindet sich in ei­nem Zustande zunehmender Verelendung. Alan jucht jetzt in Paris den Gründen dieser Tatsache nachzugehen and kommt dabei zu dem Ergebnis, daß die Wege der Bodenbearbeitung und Bodenausnutzung, die im französischen Kolonialgebiet beschritten werden, anscheinend nicht die notwendigen Er­folge zeitigen. Französische Wirtschaftspolitiker, die sich jetzt ernsthaft mit dieser Frage beschäftigen, die für Frankreich ein ernstes Problem zu werden droht, betonen, daß das Land zwar in den lleberschwemmungsgebieten des Nordens überaus fruchtbar sei, nicht aber in anderen Bezirken, in denen für keine natürliche Berieselung gesorgt ist. Hier wirkt sich die Trockenheit bereits von Mitte Januar ab so erschreckend aus, daß Tausende von Fellachensamilien sich im Zustande einer wahren Hungerpanik befinden und kein anderes Mittel sehen, als mit all ihrem Hab und Ext fruchtbarere Landstriche auszusuchen, um wenigstens dem Vieh ausreichende Weidemöglichkeit zu verschaffen.

Es sind Stimmen laut geworden, die behaupten, die Ein­geborenen Algeriens verstünden es nicht, den Boden nutz­bar zu machen. Wirtschaftler, die das Land bereisten, geben aber jetzt zu, daß es der Landbevölkerung Algeriens an den primitivsten Mitteln dazu mangelt. Sie sind init ihren ein­fachen hölzernen Pflügen, die an Kinderspielzeuge gemah­nen, einfach garnicht in der Lage, eine gründlichere Boden­bearbeitung durchzuführen, es fehlen ihnen weiter Säme­reien und Pflanzen für neue Kulturen, es fehlt ihnen aber vor allen Dingen das grundsätzliche Wissen um die Notwen­digkeit der Bodenbearbeitung.

Frankreich beginnt, ein wenig nachdenklich auf das ita­lienische Vorbild in der Kolonisation hinzublicken. Italien hat in Libyen 20 000 italienische Bauernfamilien angefie- delt, und zwar in den Hauptgebieten der Besiedlung. Hier wirkt sich bereits Vorbild und Anleitung aus. Beides fehlt in Algerien. Es ist niemand da, der dem unwissenden Fel­lachen mit Nat und mit praktischer Hilfe zur Seite stehen würde, um eine Verdesserung >einer Lebensbedingungen zu erreichen.

Algerien hatte vor hundert Jahren eine eingeborene Fel- lachen-Bevölkerung von zwei Millionen Menschen, es wird binnen Kürze schon eine Zahl von acht Millionen haben! Acht Millionen, die Brot und Arbeit verlangen und das Recht zu Leben. Schwere Sorgen für Frankreich...

> Französische Ausweisungsmethodeu

l Ein französischer Ausweisungsbefehl an eine italienische Mau- ! rersamilie Sabatim, die 1931 nach Frankreich auswanderte und schließlich in der Mhe von Toulon landete, hat jetzt die Hinter­gründe dieser wenig schönen Maßregel an die Oeffentlichkeit ge­bracht.

Die Familie war ursprünglich eher rot als faschistisch gewesen. s Im September 1938 ging aber das älteste Mädchen Mirella zum s Brunne», um Wasser zu holen. Dort hörte sie von den schwatzen- ! i den französischen Gefährtinnen und Gevatterinnen Toulons i i wenig respektvolle Worte über den Duce und den Führer. Das j s Mädchen bekam die Wut und schrie den Leuten zu:Mussolini « und Hitler sind Ehrenmänner und Frankreich hat keine ähnlichen > aufzuweisen!" Diese Szene am Brunnen drang bis zur Polizei ^ und die italienische Familie wurde binnen sechs Tagen aus ^ Frankreich ausgewiesen. Man hat selbstverständlich von faschisti­scher Seite die Familie in dieser unverschuldeten Not unterstützt und ihre Heimkehr ermöglicht. Bei der Ankunft rn Italien er­klärten die Mitglieder der Familie Sabatini strahlend:Die

Zeiten der roten Pässe sind nun vorüber und wir sind begeistert oon der faschistischen «Solidarität".

Welche Strafen drohen dem Verkehrssünder?

Seit der Gründung bemüht sich der Deutsche Automobil-Club (DDAE.) innerhalb seiner Mitgliedsreihen mit anerkanntem Erfolg um beste Verkehrsschulung. Er leistet damit wie Reichslsiter Korpssührer Hühnlein jüngst in München bei der Amtseinführung des neuen Präsidenten erklärte auch auf dem Gebiete des Verkehrs dem Nationalsozialistischen Kraftfahr- korps wirksame Hilfsstellung in der Zusammenarbeit mit den Behörden zur Verkehrsplanung und -Gestaltung und vor allem mit dem NSKK.-Verkehrserziehungsdienst.

Seit Jahr und Tag schafft die-Juristische Zentrale des L)DAC. in verkehrsrechtlicher Beziehung wertvolle Auftlärungsarbeit.

Man begrüßt es, daß auch einmal die Frage:Welche Strafen drohen dem Verkehrssünder" in erschöpfender Kürze ihre Beant­wortung findet. Bekanntlich werden nach dem Reichsstrafgesetz­buch Vergehen mit Gefängnis, in leichteren Fällen mit Geldstrafe und llebertretungen mit Haft oder Geldstrafe geahndet.

Ist durch Fahrlässigkeit ein Mensch getötet oder verletzt wor­den, so beträgt der Strafrahmen bei fahrlässigerTötung Gefängnis bis zu drei Jahren, für Berufsfahrer bis zu fünf Jahren, bei fahrlässiger Körperverletzung Gefängnis bis zu zwei Jahren und bei Berufsfahrern bis zu drei Jahren.

Als Vergehen ist ferner mit Gefängnis oder Geldstrafe dis zu 10 009 RM. bedroht: die Führerflucht (Gefängnis bis zu zwei Monaten), der Verstoß gegen den Führerscheinzwang, wo­bei auch der Halter als Mittäter in gleicher Weise strafbar sein kann (Gefängnis bis zu zwei Mcnaten), ein Verstoß gegen den Kennzeichnungs- bezw. Zulassungszwang (Gefängnis bis zu drei Monaten), das Verlassen in hilfloser Lage (Gefängnis bis zu sechs Monaten).

Verkehr subertretungcn, d. h. also Verstöße gegen dje Straßenverkehrsordnung, die einen Körperjchaden nicht zur Folge hatten, werden mit Haft oder Geldstrafe bis zu 150 RM. geahndet.

Jede Strafe wegen Verletzung von Verkehrsoorschriften wird in den Führerschein eingetragen, wenn sie mehr als 8 RM. be­trägt. Zeigt sich auf Grund einer Häufung von Eintragungen in einem kurzen Zeitraum oder auch sonst, daß ein Fahrer zum Lenken von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist, so wird ihm der Führerschein entzogen.

Ungeeignet zum Führen von Fahrzeugen oder auch Tieren ist, wer unter erheblicher Wirkung geistiger Getränke oder Rauschgifte am Verkehr teilgenommen oder sonst gegen verkehrs­rechtliche Vorschriften oder andere Strafgesetze erheblich verstoßen hat. (Paragraph 3 Abs. 2 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung.)

Zum Fasching gehören Krapfen

Zu keiner anderen Zeit des Jahres werden so viele Pfann­kuchen gegessen wie im Fasching. In Oesterreich gibt es die be­rühmtenKrapfen", in Berlin Pjannkuchen, am Rhein Mutzen, in Thüringen Herppeln, in Hessen Kreppcln, in Schwaben Fast - nachtsküchle, in der Pfalz Fastnachtskuchelchen. 2m Grunde aber ist das alles das gleiche leckere, lieblich duftende Gebäck, der runde, in Schmalz gebackene Ball, mit Marmelade gefüllt.

Die Chronik erzählt, daß eine Wiener Bäckersfrau namens Cilli Krapf in einem Augenblick höchster Not, als sie schon glaubte, ihren Laden schließen zu müssen, das neue Gebäck er­fand, das sofort reißenüen Absatz fand und die Erfinderin der Cillikugeln" rasch wieder zu blühendem Wohlstand brachte. Bis man später in Wien die wohlschmeckenden Kugeln der Entdecke­rin zu Ehren einfachKrapfen" nannte...

Alle Bäckereien haben in der Faschingszeit einen großen Un satz an diesem K-rapfengebäck. Aber man kann sie auch selber backen, es ist durchaus nicht schwer An Zutaten braucht man ein halbes Kilo Mebl, 15 Gramm Hefe, ein bis zwei Eier, zwei Teelöffel Salz, Zucker nach Geschmack und etwas Milch. Die Hefe löst man in Milch auf und verarbeitet alle Zutaten zu einem festen Teig, oon dem man mit dem Löffel Stücke absticht, um sie in Fett üuszubacken. Man kann dem Teig Butter zu­setzen, doch ist dies durchaus nicht erforderlich. Etwas anders geht die Herstellung von Pfannkuchen mit Backpulver vor sich. Dazu rührt man 125 Gramm Fett und 60 Gramm Zucker schau-