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Freitag, den 1V. Februar 1939

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TradiiionsverSM ehem. Feldatt.-Regsmenl Wnlg Karl

Stuttgart, g. Febr. Durch Verfügung des Refchskriegersührers vom 29. November 1938 wurde die Errichtung des Traditions­verbandes ehem.Feldartillerie-Regiments König Karl (1. Württ.)

13 ungeordnet und zu dessen Führer der Generalleutnant z. D. Tschsrning ernannt. An alle ehem. Angehörigen des Feld­artillerie-Regiments König Karl ergeht hiermit die Aufforde­rung, ihre genaue Anschrift an die Geschäftsstelle des Traditions­verbandes Feldartillerie-Regiments König Karl, Stuttgart-W, Eutenbergstr. 109, mitzuteilen. Die Mitglieder der bisherige« „Kameradschaft der König-Karl-Feldartilleristen". die mit dem M. September 1938 zu bestehen aufgehört hat, werden in den Traditionsverband übergeführt.

Stuttgart, 9. Febr. (Vermißt.) Seit Montag, 6. Fe­bruar. wird der verheiratete Oberregierungsrat a. D. Ju­lius Wandel, geb. 21. Juli 1879 in Pliezhausen, zuletzt in Stuttgart wohnhaft, vermißt. Eestaltsbezeichnung: 1,80 Me­iler groß, schlank, graue Haare, blonder, kurzgeschnittener !Schnurrbart, blaue Augen, trägt Brille, hohe Stirn, läng­liches Gesicht, linkes Bein gelähmt, trägt weichen, dunkel­blauen Hut, schwarzen Mantel, dunkelgrauen Anzug, schwarze Schnürstiefel, silberne Taschenuhr mit Kette, Ehe­ring und hat Spazierstock bei sich. Es wird vewnrtet, daß . Wandel infolge seelischer Depression umherirrt oder aber ^verunglückt ist. Meldungen an die Vermißtenzcntrale der lKriminalpolizeileitstelle Stuttgart.

Stuttgart. 9. Febr. (D e r V e r m i ß t e t o t a u f g e f u n- id e n.) Der als vermißt gemeldete Oberregierungsrat a. D Äulius Wandel wurde am Donnerstag mittag in e-nem Waldteil bei Stuttgart tot aufgefunden. Es liegt offenbar fein Ünglücksfall vor.

Azerylenapparatexpiodierte. Am Mittwoch- nachmittag explodierte in einer Maschinenfabrik in Bad Cannstatt ein Azetylenapparat. Ein Werkmeister und ein jHilfsarbeiter erlitten Verbrennungen und mußten in ein ! Krankenhaus gebracht werden.

Baihingen-Enz, 9. Febr. (Kreis Vaihingen seu- schenfrei.) Nachdem die Maul- und Klauenseuche in Wiernsheim erloschen ist, ist der gesamte Kreis Vaihingen (Jeuchenfrei geworden. Lediglich einige Gemeinden des rest­lichen Kreisgebiets befinden sich im lö-Kilometer-Umkrcis einiger benachbarter badischen Seuchenorte.

Tübingen, 9. Febr. (2 SJahre Universitätsrat.) Am Donnerstag führte sich zum 25. Mal der Tag, an dem Oberregierungsrat Dr. Knapp die Geschäfte des Univer- sitätsrates der Universität Tübingen übernommen hat. Durch ein Vierteljahrhundert hindurch hat er den jeweili­gen Rektor in der Führung der Universität unterstützt und so der schwäbischen Landeshochschnls trene und aufopfernde Dienste, besonders auch in der schweren Kriegs- und Nach­kriegszeit geleistet. Mit besonderer Liebe hat er sich von Anfang an der Arbeit des Tübinger Studentenwerks ge­widmet.

Balingen, 9. Febr. (Fluchtversuch.) Der 80 Jahre alte Traugott Koch, der, wie gemeldet, seinem Söhnchen Reinhold in einem Anfall von Geistesstörung den Hals durchschnitten hatte, unternahm aus seiner Zelle im Kreis­krankenhaus Balingen, wohin man ihn nach der Tat ge­bracht hatte, einen Fluchtversuch. Er überstieg den Zaun des Krankenhauses und rannte unter fortwährenden Hilfe­rufen dem Steg über die Eyach zu. Der Hausmeister und ein Bruder des Krankenhauses verfolgten den Ausbrecher, dem sich ein Architekt in den Weg gestellt hatte. Mit Hilfe meh- rer Personen konnte der heftig um sich schlagende Koch schließlich gebändigt und in das Krankenhaus zurückgcbracht werden.

j Nottenburg, 9. Febr. (Kind rennt in Kraftwa- g e n.) Ms am Montagabend in der Weiterstraße ein Kind hinter einem Fuhrwerk auf die Straße sprang, kam im glei­chen Augenblick ein Kraftwagen daher. Obwohl der Kraft­wagenlenker geistesgegenwärtig seinen Wagen herumriß, wurde das Kind erfaßt. Mit einem Schädelbruch mutzte es in die Tübinger Klinik gebracht werden.

Friedrichshasen, 9. Febr. (Eiserne Hochzeit und Tod.) Dieser Tage konnten in dem nahegelegenen Ort Berg der 91 Jahre alte Bauer Johann Georg Schiele, ge­bürtig aus Oberbaumgarten bei Tettnang, und seine 93 Jahre alte Ehefrau Maria, geb. Wirth, das überaus seltene Fest der „Eisernen Hochzeit" feiern. Die gesamte Gemeinde Berg nahm an diesem 65jährigen Ehejubiläum regsten An­teil. Besondere Freude erregten ein Glückwunschschreiben des Führers mit eigenhändiger Unterschrift sowie ein Ehrengeschenk. Auch der württ. Ministerpräsident hat dem Jubelpaar ein Schreiben übersandt. Der NS.-Kriegerbund Friedrichshasen ehrte den Mtveteran,, der den Krieg 1870/71 mitgemacht hatte, mit einem Gescheit?. Leider nahm die Feier einen tragischen Ausgang. Nach dem Festgottesdienst erlitt die Jubelbraut, die den Aufregungen des Festtages nicht gewachsen war, einen Schlaganfall, dem sie in den Abendstunden erlegen ist.

Aus Dem GerichrsWar

Zwei Jahre Zuchthaus für haltlosen Burschen Heilbronn» 9. Febr. In der Person des 31 Jahre alten Michael Cornelius aus Viernheim stand ein sogenannter „schwerer Junge" vor dem Heilbronner Schöffengericht. Cornelius, dessen Vor­strafenregister bereits die stattliche Zahl von 46 Strafen aufweist, hatte sich wegen Diebstahls im Rückfall und wegen Betrugs zu verantworten. Der haltlose Mensch war im vergangenen Jahr beim Straßenban Heilbronn—Hall beschäftigt und wohnte in Willsbach. Obwohl er guten Verdienst hatte, verlegte er sich auf Stehlen und Betrügen: in Löwenstein, Ellhofen und Hsil- bronn ließ er Schuhwerk und Kleidungsstücke mitgehen, in Wills­bach bezahlte er seine Wohnung nicht, in Ellhofen beging er Zechprellereien. Bei einem Diebstahlsversuch in einer Heilbron­ner Wirtschaft konnte Cornelius dann endlich dingfest gemacht und nunmehr seiner 47. Bestrafung zugeführt werden. Diese besteht in zwei Jahren Zuchthaus, die er für drei Diebstähle, einen versuchten Diebstahl und für zwei weitere Vetrugssälle zu- diktiert erhielt.

Berufung von Wilderern verworfen Heilvronn, 9. Febr. In einer Vetzufungsvexhandlimg standen die Mitte Dezember 1938 »om Amtsgericht Künzelsau wegen schwerer Wilderer zu je fünf Monaten Gefängnis verurteilten Georg und Wilhelm Enann aus Lrispenhofen (Kreis Künzelsau) in Heilbronn vor Gericht. Man hatte Ende November in Crist penhofen ein totes Reh in einer Schlinge gefunden und den Verdacht der Täterschaft der beiden Gnann, Vater und Sohn, bei einer diesbezüglichen Haussuchung bestätigt gefunden. In der Heilbronner Berufungsverhandlung wurde das erstinstanz­liche Urteil gegen den Vater Enann bestätigt, d. h. dessen Be­rufung verworfen, für den Sohn Enanns ermäßigte man die Strafe von fünf auf drei Monate Gefängnis.

Sechs Wochen Gefängnis für einen Tierquäler Heilbronn, 9. Febr. Eine sehr empfindliche, aber durch die rohe Tat vollauf gerechtfertigte Strafe wegen Tierquälerei (in Tateinheit mit llebertretung der Straßenverkehrsordnung) er­hielt der 39 Jahre alte WM Scherz aus Obereisesheim. Er wurde zu sechs Wochen Gefängnis und 159 RM. Geldstrafe ver- ! urteilt, weil er Ende November 1938 in angetrunkenem Zustande z bei der Heimfahrt ein an seinem Wagen angespanntes Pferd ! rücksichtslos mit der Peitsche geschlagen hat, Er schien Spaß zu haben an einer „Wettfahrt" mit einem Straßenbahnwagen, dessen Lenker ihn dann, als Scherz in einer Neckargartacher Wirtschaft nochmals einkehrte, zur Anzeige brachte. Der Tierquäler wurde i mit der gegen ihn ausgesprochenen Strafe eines Besseren belehrt ' für seine der Polizei gegenüber geäußerte Ansicht, „er könne mit l ! seinem Gaul machen, was er j

NächtDche Fahrerflucht im 1Ü0-Kilometcr-Tempo Stuttgart, 9. Febr. Vom Besuch eines Stuttgarter Nachtlokals heimkehrend, fuhr der 45jährige L. S. aus Kormvestheim am Sonntag, den 21. August 1938, morgens gegen 3.39 Uhr durch die Königstraße seiner Behausung zu. Beim Ueberholen eines in der Königstraße parkenden Kraftwagens übersah er infolge des die Sicht etwas behindernden Regens und wohl auch des ge­gossenen Alkohols, daß zwei Männer vorschriftswidrig auf der Fahrbahnseite neben dem parkenden Wagen standen und mit dem Chauffeur sprachen. Er fuhr infolgedessen so dicht an dem Wagen vorbei, daß er einen von ihnen mit der Türklinke erfaßte und zu Boden schleuderte, so daß er einen Nippenbruch sowie Prellungen und Schürfwunden erlitt und bewußtlos liegen blieb. Sein Kamerad wurde auf den Kotflügel des parkenden Wagens geworfen, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Statt sofort zu halten, fuhr S. nach kurzem Abstoppen schleunigst weiter, verfolgt von dem Lenker des parkenden Wagens. In Kaltental gab der Verfolger, nachdem es ihm gelungen war, die Nummer des flüchtenden Wagens festzustellen, das Nennen auf. Das Urteil lautete auf 1590 RM. Geldstrafe wegen Fahrerflucht und auf weitere 100 RM. wegen llebertretung der Verkehrsvorschrifteu. Von einer Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung mußte abgesehen weiden, da der hierfür erforderliche-Strafantrag nicht gestellt worden war.

Kandel und Heekelic:

EtMWrler Schlachtvteymurkl vom S. Februar

Auftrieb: 32 Ochsen, 88 Bullen, 184 Kühe, 66 Färsen, 477 Kälber, 380 Schweine und ISO Schafe. Preise für Kilogramm Lebendgewicht in Psg.:

Ochsen: a) 44-45,5, b) 39—41,5, c) 36.5;

Bullen: a) 41—43,5, b )38—39;

Kühe: a) 41—43,5, b) 35,5-39,5, c) 25—33,5, d) 17—24;

Färsen: a) 42—44,5, b) 37,5- 40,5;

Kälber: a) 62-05, b) 55—59, c) 46-50, d) 36-40;

Lämmer und Hammel: b) 1. 48—50, b) 2 .47;

Schafe: a) 37—40;

Schweine: a) 58, b) 1. 57, b) 2. 56, c) 52, d) 49, e) 49, g) 1. 53-57, i) 54.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom 9. Febr. Ochsenfleisch a) 75—80; Bullenfleisch a) 75—77; Kuh­fleisch a) 75—77, b) 60-65, c) 50-54; Färsenfleisch a) 75-80; Kalbfleisch a) 86—97, b) 70-80; Hammelfleisch a) 80—82, b) 70—75, c)' 60—68; Schweinefleisch a) 75. Marktvcrlauf: Ochsen-, Bullen- und Färsenfleisch mäßig belebt, Kuhfleisch ruhig, Kalb- und Hammelfleisch mäßig belebt, Schweinefleisch belebt.

Viehpreise. Hechingen: Nutzvieh 110—320, trächtige Kühe und Kalbinnen 450—600 RM.

Schwcincpreise. Hechingen: Milchschweine 70 -80 RM. je Paar.

Gestorbene: Marie Vauser. geb. Bohlinger, Oberlehrerswitwe, 80 Jahre, Altheng st ett / Jakob Friedrich Stoll, Schnei­dermeister, 60 I., Untermusbach Albert Dietrich, 37 Jahre. Neuenbürg.

Das Wetter

Am Freitag zeitweise bewölkt, aber höchstens im Nor­den geringfügige Regenfälle. Im Süden weiterhin viel­fach neblig. Temperaturen wenig verändert, in Hochlagen leichter Tsmperaturrückganz, in Tieslagen Milderung des Nachtfrostes.

Druck und Verlag des „Gesellschafters": E. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser: Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang : Anzeigenleiter: Karl Zaiser: sämtliche in Nagold. Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

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während ihrer Crsnkkeit erwiesene hiebe und kür die wurme /inteilnubme bei ihrem lteimgehen dünkt von Herren

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