4 Seit« Nr. 32

Ragolder Tagblatt .Der Gesellschafter*

Dienstag, den 7. Februar 1S3S

Keine Juden mehr zur Kur!

Wilbad. In der Hauptversammlung des Kurvereins teilte Bürgermeister Kießling mit, dag Juden in Wildbad nicht mehr «ufgenommen werden.

Umbenennung von Bahnhösen

Neuenbürg-Enz. Bei den beiden hiesigen Bahnhöfen hat die Reichsbahndirektion Stuttgart eine Umbenennung vorgenommen. Die bisherige Haltestelle Neuenbürg-Stadt wird künftig Neuen- bürg-Süd heigen, während der Hauptbahnhof diese Bezeichnung verliert und nunmehr den Namen Neuenbürg-Wiirtt. erhält.

Württemberg

Sam«elllgeh«k der Ts-es der Deutschen Polizei

Stuttgart» 6. Febr. Der Polizeipräsident tritt mit: Der Tag der Deutschen Polizei schließt in Stuttgart mit emem Sammel­ergebnis von rund 87500 RM zugunsten des Winterhilfswerks ab. Darunter sind 5250 RM. Sonderspendeu i» den Reihen aller Sparten der Polizei selbst aufgebracht worden. Aus dem Ver­kauf von Abzeichen und de« Sammelbüchsen ist ein Betrag von 48 80V RM. erzielt worden. Die Sonderoeranstaltungen haben insgesamt den Betrag von rund 11800 RM eingebracht. Der Tag der Deutschen Polizei war daher für Groh-Stuttgart ein voller Erfolg, der wieder einmal die Opferbereitschaft der Stutt­garter Bevölkerung unter Beweis gestellt hat.

Stuttgart, 6. Febr. (Tödlich gestürzt.) Am Sams­tag ist in einem Hause der Tübingerstraße eine 76 Jahre? >alte Witwe beim Reinigen der Treppe gestürzt. Sie erlitt? »inen Schädelbruch, der ihren sofortigen Tod herbeiführte.

Zwei Nahbeben. Am Sonntagabend und am Mon- tagoormittag wurden an den württ. Erdbebenwarten Stutt­gart, Ravensburg und Metzstetten zwei Nahbeben ausge­zeichnet. die beide von der gleichen Herdgegend ausgegan­gen find. In Stuttgart begannen die Aufzeichnungen des Gersten Bebens am Sonntagabend um 23 Uhr, 1 Minute, 35 ? Sekunden, und die 8es zweiten etoza doppelt so starken Be­bens am Montagvormittag um 8 Uhr, 24 Minuten, 36 Se­kunden. Die Herdentfernung von Stuttgart beträgt 550 bis 575 Kilometer. Die Richtung nach dem Herd läßt sich nach ?den Stuttgarter Aufzeichnungen allein nicht ganz sicher be- - stimmen, da die ersten Wellen verhältnismäßig schwach wa­ren. Nach einer vorläufigen Bestimmung liegt der Herd sehr wahrscheinlich in südlicher bis südöstlicher Richtung vop Stuttgart, also in der Gegend der oberen Adria bzw. in Oberitalien.

Das Glück hielt Einkehr. Am Samstag und Sonntag sind in Stuttgart wiederum zwei 500-Mark-Ge- winne aus der WHW.-Lotterie gezogen worden. Im letz­teren Falle war es ein einfacher Handwerker, dem in einer Stuttgarter Gaststätte das Glück in den Schoß fiel.

AufderStratzevomTod ereilt. Am Samstag­nachmittag ist ein 18 Jahre alter Arbeiter in der Düsseldor- ferstratze in Bad Cannstatt infolge eines Herzschlages ver­schieden.

6. Febr. (Tödlich überfahren.) Als der ^.8 Jahre alte Landwirt Kern am Weinberghang von sei­nem Wagen Dung ablud und der Wagen ins Rollen kam gerret er beim Versuch, ihn anzuhalten, unter das Gefährt' Kern ernit schwere Verletzungen, denen er später im Kran­kenhaus Eppingen erlag.

Ludwigsburg, 6. F br. (Mord.) Ein etwa 58 Jahre alter Mann erschlug am Sonntag ein 25jühriges Mädchen mit einem schweren Gegenstand. Der Schlag war so stark, daß dem Mädchen die Schädeldecke eingeschlagen wurde was den sofortigen Tod herbeisührte. Die Tote, die seit einigen Wochen b i dem Mörder wohnte und vermutlich dessen uneheliche Tochter ist, hatte einen guten Ruf. Der Mörder unternahm nach der Tat einen Selbstmordversuch; mit schweren Verletzungen am Hals wurde er in das Kreis- krankenhaus gebracht.

Heidelsheim, 6. Febr. (Ertrunken.) In einem un­bewachten Augenblick fiel das 4 Jahre alte Söhnchen der Familie Spitz in den Saalbach und ertrank. Der verun­glückte Junge war das einzige Kind der Familie.

Marbach a. 6. Febr. (Lichtspieltheater.) Die feit einigen Monaten stilliegende Möbelfabrik Stäbler Söhne in Marbach ist nunmehr in andere Hände überge- , gangen und wird nicht mehr als Möbelfabrik weitmgefiihrt. Einen Teil der Fabrikanlagen hat der Kinobesitzer Karl Feigion käuflich erworben, der darin ein modernes, etwa 350 Personen fastendes Lichtspielhaus einrichten wird.

Böblingen, 6. Febr. (Zehn HI. -Heime.) Nachdem bereits vor Jahresfrist ein Zweckverband für die Erstellung von HJ.-Heimen im Kreis Böblingen gegründet worden war, dem 36 Kreisgemeinden beigetreten waren, hat der Gedanke des HJ.-Heimbaues im Kreis Böblingen inzwi­schen schöne Fortschritte gemacht. Bis Ende 1939 werden im Kreisgebiet voraussichtlich zehn HJ.-Heime erstellt sein, bzw. ihrer Vollendung entgegengehen. So find die Bau­projekte in Eärtringen, Herrenberg, Maichingen, Ober­und Unterjettingen und Magstadt in Ausführung begrif­fen. In Böblingen, Sindelfinzen und Möhringen wird im Laufe dieses Jahres mit den Bauarbeiten begonnen wer­den.

Lauterbach, Kr. Rottweil, 6. Febr. (Bauhütte abge­brannt.) Am Freitagmittag machten zwei Bauarbeiter einer Schramberger Baufirma im Ofen einer Bauhütte Feuer, um sich zu wärmen. Da das Feuer nicht richtig bren­nen wollte, schüttete einer der Arbeiter eine leicht brenn­bare Flüssigkeit hinzu. Dabei explodierte der Behälter mit der Flüssigkeit und der unvorsichtige Mann erlitt schwere Brandwunden am Körper und an den Beinen. Sein Ar­beitskamerad zog sich Verbrennungen an der Hand zu. Die Bauhütte ist mit zahlreichen darin untergebrachten Klei­dungsstücken und Gebrauchsgegenständen völlig niederge- brannt.

Laufen (Eyach), Kr. Balingen, 6. Febr. (DerWei­denbäck" im Ruhestand.) Im ganzen Land hat er seine Freunde, der im 102. Lebensjahr stehende Gastwirt Johannes König, genannt Weidenbäck, in Laufen a. d. Eyach. Die grimmige Kälte im Dezember hat dem Hochbe­tagten zu schaffen gemacht. Sein Gesundheitszustand schwankte hin und her, sodatz er sich kurz vor Weihnachten entschloß, im Kreisamtsblatt bekanntzumachen, daß er seine Wirtschaft, die er bis dahin in den ruhigeren Tagesstunden noch selbst versorgt hatte, schließe. Nachdem jetzt die schlimm­sten Wintermonate vorüber sind, hofft er, daß er es wieder einmal für ein Jahrgewonnen" habe. Alan merkt seinen hoffnungsfreudigen Worten' an, wie recht es ihm wäre, wenn er im Frühjahr seineWirtschaft" wieder auf,nachen könnte.

berichlisoal

Sittlichkeitsverbrecher wandern ins Gefängnis Ulm, 6. Febr. Der ledige R. A. aus llpflamör (Kr. Saulgau) hatte sich vor der hiesigen Strafkammer wegen Sittlichkeitsver­brechens zu verantworten. Er hatte sich auf einem Hof, wo er beschäftigt war, an dem Kind seiner Schwägerin sittlich vergan­gen. Das Mädchen war noch nicht 14 Jahre alt. R. wurde z« zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Ein 30jähriger in Ulm tätiger taubstummer Manwmachte sich wiederholt in unsittlicher Weise an zwei kleine Mädchen heran. Schließlich kam es zu strafbaren Handlungen, deretrvegen sich der Taubstumme vor der lllmer Strafkammer zu verantworten hatte. Zur Verständ- lichmachung war ein Taubstummenlehrer aus Nürnberg anwe­send. E?n ärztlicher Sachverständiger stellte fest, daß der Ange­klagte geistig vielleicht einenwzwolfjährigen Kind und willens- mätzig einem kleinen Kinde gleichzustellen sei. Für seine Tat sei er verantwortlich zu machen. Angesichts des Sachverständi­gengutachtens kam das Gericht auf ein milderes Urteil und dik­tierte ihm zwei Monate Gefängnis zu

Unter der Anklage des Totschlagsoersnchs Tuttlingen, 6. Febr. Der in Tuttlingen wohnhafte verheira­tete 45jährige Franz Modrezejcwski hatte sich vor dem Schwur­gericht Rottweil wegen versuchten Totschlags und Körperver­letzung zu verantworten. Der erheblich vorbestrafte Angeklagte, der vom ärztlichen Sachverständigen als ein äußerst erregbarer Psychopath bezeichnet wurde, arbeitete mit anderen Arbeits­genossen bei der Tuttlinger Donaubrücke an einem tiefen Schacht. Dabei kam es zwischen ihm und einem anderen Arbei­ter zu Streitigkeiten, in deren Verlauf der Angeklagte plötzlich auf den im Schacht befindlichen Mitarbeiter einen 30 Kilo­gramm schweren Stein warf, ohne ihn jedoch glücklicherweise zu treffen. Der Bedrohte begab sich daraufhin sofort aus dem Schacht und beide kamen ins Handgemenge, wobei der Ange­klagte den andern gewürgt haben soll. 2» der Hauptverhand­lung konnte der sichere Beweis für einen Totschlngsversuch nicht erbracht werden, weshalb das Gericht nur ein Vergehen der Vcrbrechensbedrohung annehmen konnte. Modrzcjewski wurde- wegen dieses Vergehens und eines weiteren Vergehens' der Körperverletzung zu einer Gesamtgeiängnisstrase von sieben Monaten unter Anrechnung von zwei Monaten Untersuchungs­haft verurteilt.

Gestorben: Horst Küchle in C a l w.

Das Wetter

Fortdauer des meist heitere« Wetters. Nachts noch viel­fach Frost. Tagsüber zunehmende Milderung.

Das mitteleuropäische Hochdruckgebiet ändert seine Lage nur wenig. Süddeutschlauch behält daher das herrschende heitere und jetzt auch wesentlich mildere Wetter. Nachts kommt es zwar immer noch zu kräftigem Frost. Tagsüber steigen die Tempera­turen aber jetzt bis zu zeh» Grad au.

Druck und Verlag desGesellschafters"? G. W. Zaiser. Inhaber Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang Änzeigenleiter: Karl Zaiser: sämtliche in Nagold.

Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

DA. I. 39 : 2860

Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Leiten.

Als Vermählte grüßen

306

Wilhelm Dengler

Uffz. der Luftwaffe

Friede! Dengler

geb. Mack

Kitzingen

Ebhausen

Hebsack

1

IVsgolll, 6. ?sbrusr 1939

Idsacb junger I^eiciensLeil durfte unsere liebe Nul­ter, Lckvcüegerrnufter, Oroftinutter und ldrgroft- rnufter

krisäsriktz örLun

geb. Zeeger, Lnttlerineislers FVIvv. im Adier von nnfteru 65 dsbren beimgeben.

In kisksr Irnusr:

Lrnsi 6raun, Tspsrisrmsistsr, mli ^.ngebörlgen luess, gsb. Srsun. mik A-Ngebörigen

Vertu Kürner, gsb. Srsun. mit ^.ngebörigen kesrcligung /4iilv/oc!r 13 Ilbr

Kaufen darum auch Sie ein Los aus der Kollekte von G. W. Zaiser, Buchhandlung, Nagold

Lose der Reichswiaterhilfe - Lotterie für so Pfennig Sofortiger G-winnenlscheid.

WürttewLergische Geldlotterie zur Hebung der Pferdezucht. Ziehung am 5. April 1939. Ewzel- los 50 Pfg., DoppelloS l RM.

vr. Lrkles 294

ä»s vorusbins ttaarpllvxvmittsl KSgsv fticaraaskaU und Sokupxsn 8tack1ckroxsris ll. ttollavvcksr

Sie haben Schnupfen?

Dann nur

le»isie>WUli 8 i'

mit oder ohne Menthol benützen.

Packung mit 20 Stück

nur 25 bezw. 30 Rpf.

S. M. Lolsvr, Sogolrl

Guterhaltenen 3 > 0

«IIWIMII'ÜIIW

(blau Kammgarn, Maßarbeit) sowie größeres

Kmderbeltlädle

gibt billig ab.

Zu erfragen in der Geschäftsstelle

Kaufe zu jeder Tageszeit

SOl-liie-

(Kälber, Rinder und Pferde) auf, zur Fütterung unserer Raubtiere 262

Wilh.Oesterle. Rohrdorf.

Mittwoch 12.30 U. sTraube"

Beerdigung Braun. ^

Die reiche und vielsei. rige Monatsschrift für Naturfreunde,die gute, unerreicht billige Bit- dungs- und Unter- haltungszeitschrifr für jedermann

12 Monatshefte

4 Bücher im Jahr

mit Hunderten von schwarzen und vielen farbigen Hildern im Text und aufTiefdruck- tafeln, kostenlose Aus- künfte und preisermä- ßigungen, alles für nur

8^1.85 N«

Bezug d. d. Buchhandlung 6. XV. 2si86k bluAoid

Türschilde:

Von 12.30 bis 13.30 Uhr geschlossen

empfiehlt

G W. Zaiser. Nagold.

0170 c/ZS

iieoko-liölikel'ZV^scli-oocj ölsicb-Zoclo

klM ION

klsgM

Verloren

ging zwischen Freuden städter- str> ße und Klebweg eine

Bernstein-Brosche.

Abzuaeben in der Gefchässstelle des Blattes. Sll

Litte prüken 8ie diese Preise und dann seben 8ie sidb der uns die zvundeittübscben 6sr- dinen und Ouidinenstolke sn. 8ie weiden skuunen, vde uuke'86>vökrl günstig 8ie im VtbntersckiuL-Verkguk Kurden Stores

1 Ltück 2.80,

3.50,

4.50

boote Volle

1 Kieler 1.35,

1.60,

1.80

veborolloosstoLike

1 Bieter l.60,

1.85,

2.10

Ll!o!k-lli 1 !er-k!s 1 r sso

Ei» Lehrliiii

welcher Lust hat, das Schrei­nerhandwerk zu erlernen, kann eintreten bei 307 Fa. Schmid L Göttisheim, Möbelwerksiätte, Wildberg.

WM

(25 Jahre) mit abgeleifteter Mi- INärzelt, möchte sich besonderer Umstände Halver v» rändern und, sucht in Nagold oder näherer Umgebung entsprechende Stel­lung, evtl, auch andere Branche.

Angebote unter 309 an die Geschäftsstelle.