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Nagolder Tätzblait »Der GeseMchaiter-

Montag, den 8. Februar 1883

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NeichsarSeilsfiihrer Hier! in Stuttgart

Stuttgart» 5. Febr. Es ist etwas eigenes um die Verbringung des Feierabends. Wie sich ein solcher Feierabend in einem Ar­beitsdienstlager abzuspielen pflegt, das zeigten am Sonntag vor­mittag die Männer vom Arbeitsgau 26 des RAD. und die Mai­den des Bezirks 12 des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend. Daß sie das vor ihrem höchsten Arbeitsführer, dem in Stuttgart eingetroffenen Reichsarbeitsführer Reichsleiter Hierl, sowie vor Gauleiter Reichsstalthalter Murr und in dem vornehmen Rahmen des Kleinen Hauses der Wiirtt. Staatstheater tun durf- 'ten, war für die jungen Menschen ein besonderes Ergebnis, das sie mit größter Freude erfüllte. Der Musikzug des Arbeits­gaues 26, Württemberg, eröffnet» die Feierstunde mit einem Huldigungsmarsch. Und dann verstand es Oberstfeldmeister Wagner, durch seine trefflichen verbindenden Worte zwischen den einzelnen Darbietungen der Vorsührungsfolge, sehr rasch den Kontakt zwischen dem Publikum und seinen Arbeitsmännern und -Maiden herzustellen. Da standen und hockten sie in der Lagerrunde, gesund und kräftig von der Arbeit mir dem Spaten 'in der frischen Luft, gelenkig, froh und lebenslustig durch Sport, Spiel und Tanz, kameradschaftlich eng verbunden durch die ge-- 'meinsame Verbringung der Feierabende. Hier stand ein Aus­schnitt aus dem Lebenswerk Konstantin Hierls, der den Deut­schen Reichsarbeitsdienst in harter und zielbewusster Arbeit ge­schmiedet hat. Mit dem Feierlied des Arbeitsdienstes „(statt segne die Arbeit", fand die Morgestfeier ihr Ende. Sie war ein Erlebnis für die Gestalter wie für die Gäste, und sie brachte leinen namhaften Beitrag für das Winterhilfswerk des deutschen ! Volkes.

«.rungari, 4. Fevr. (K u n stg e u> e r v e > q u l e.z ^ie Kunstgewerbeschule wird im laufenden Winterhalbjahr von 186 ordentlichen Schülern und 33 Gästen besucht. Davon find 199 Reichsdeutsche, 2 Volksdeutsche und 18 Ausländer.

Liebhaber für Damenwäsche. In Feuerbach wurde ein Mann sestgenommen, der dort seit zwei Jahren immer wieder Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt war, entwendete. Dabei hat er es immer auf Damenwäsche abge­sehen. Die Wäsche hat er an Ort und Stelle zerschnitten. Bei der Kriminalwache in Feuerbach befinden sich noch ei­nige Damenschlllpfer und Hemden, welche aus solchen Dieb­stählen herrühren und zu denen die Eigentümer noch nicht bekannt find und die Bestohlenen auch keine Anzeigen er­stattet haben.

Stuttgart, 5. Febr. (Verkehrsunfälle.) Am Frei­tag gegen Mittag wurde ein 71 Jahre alte Mann in der Silberburgstraße von einem Personenkraftwagen angefah­ren und leicht verletzt. Nachmittags wurde eine 60 Jahre alte Frau beim unachtsamen Ueberschreiten der Königstraße von der Straßenbahn angefahren und leicht verletzt. — Am gleichen Nachmittag wurde in der Königstraße ein 6 Jahre altes Kind von einem Lastkraftwagen angefahren und verletzt.

Waiblingen, 3. Febr. (Falsch eingestiegen.) Am Samstag ist auf dem Bahnhof Waiblingen der ledige Kraft­fahrer Wilhelm Epple, der vermutlich auf der falschen Seite in den Zug einsteigen wollte, überfahren und dabei getötet worden.

Hebsack, Kreis Waiblingen, 5. Febr. (Verkehrs- Unfall.) In der Nacht zum Samstag ereignete sich in der Stuttgartsrstraße ein tödlicher Verkehrsunfall. Auf der Heimfahrt von Schorndorf fuhr der Schreiner Robert Scheu- ing mit seinem Leichtmotorrad zunächst ordnungsgemäß auf der rechten Straßenseite. Als sich ihm ein Stuttgarter Personenkraftwagen von hinten her näherte, wechselte Scheuing aus unerklärlicher Ursache unvermittelt auf die linke Fahrbahnseite herüber, wobei er von einem Kotflügel des Kraftwagens erfaßt und auf die Seite geschleudert wurde. Wenige Minuten nach dem Zusammenstoß starb Scheuing an der Unfallstelle.

Schorndorf, 5. Febr. (Sturz vom Dach.) Am Frei­tag nachmittag war der 38 Jahre alte Arbeiter Schwab aus Urbach auf dem Dach einer Schorndorfer Fabrik mit Aus­besserungsarbeiten beschäftigt. Plötzlich glitt der Mann aus und stürzte in die Tiefe. Mit einem schweren Schädelbruch wurde der Verunglückte in fast hoffnungslosem Zustand ins Kreiskrankenhaus eingeliesert.

Holzelfingen, Kr. Reutlingen. 4. Febr. (Ein Gro­bian. — Unglücklicher Fall.) Der hiesige Einwoh­ner Heinrich Eekeler mißhandelte dieser Tage in betrun­kenem Zustande seine Ehefrau derart, daß sie mit einem Beinbruch und schweren inneren Verletzungen ins Kreis­krankenhaus Reutlingen eingeliefert werden mußte. — Als sich die 19 Jahre alte Hilda Tröster zu ihrer Arbeitsstätte in Reutlingen begeben wollte, kam sie auf der Holzelfinger Steige zu Fall. Cie stürzte jo unglücklich, daß sie einen Beinbruch erlitt.

Göppingen, 5. Febr. (Drillinge.) Der Familie des Maschinenführers Karl Nüster wurden dieser Tage zu ihren bereits vorhanden gewesenen fünf Kindern Drillinge be­schert, und zwar zwei Knaben und ein Mädchen. Die Neu­geborenen. die sich in einem Stuttgarter Säuglingsheim befinden, sind gesund.

Ulm, 4. Febr. (FürdasWinterhilfswerk.) Der auch in Ulm von den Eiger-Nordwand-Erstbesteigern Vörg und Heckmaier für das WHW. gehaltene Vortragsabend hatte einen großen Erfolg, lieber 2000 begeisterte Berg- sportler füllten den Saalbau und an das WHW. konnte» 1100 RM. abgefllhri werden.

Schw. Gmünd, 3. Febr. (Motorradfahrer ge­tötet.) Am Samstag vormittag stieß beim Bahnhof Dein- dach ein Motorradfahrer in voller Wucht auf einen Last­wagen. Der Motorradfahrer Gottlob Funk aus Hangen­deinbach hatte vorschriftswidrig die Kurve geschnitten und geriet so allzu weit auf die linke Fahrbahn. Bei dem hef­tigen Anprall wurden dem Fahrer beide Beine zerschmet­tert. Außerdem erlitt er eine Gehirnerschütterung. Der Verunglückte starb wenige Stunden nach seiner Einliefe­rung ins Spital Gmünd.

Fridingeu» Kr. Tuttlinngen. 3. Febr. (Den Fuß ab­geschlagen.) Im Walde verunglückte der Holzhauer Matthias Epple von hier. Eine Buche kam beim Absägsn ins Rollen und schlug ihm den Fuß ab.

Hechingen, 3. Febr. (Todesfall.) In München-Plan- egg starb am 2. Februar Landgerichtsprüsident i. R. Dr. Heinrich Dietrich. Der Verstorbene hatte früher 16 Jahre lang dem Hechinger Landger als Präsident vorgcstandeu

Tübingen, 4. Febr. (Von der Universität.) Pro­fessor Dr. Gerhard Psahler ist zum ordentlichen Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen ernannt worden. Er ist damit Nachfolger von Oswald Kroh geworden. Psahler ist 1897 in Freudenstadt geboren. Er hat das württembergische Landexamen gemacht und die evan­gelisch-theologischen Seminare in Schöntal und Urach be­sucht. Von Juli 1916 bis 1919 leistete er Kriegsdienst. Nach­dem er als Volksschullehrer in Göppingen und Schöntal tätig gewesen war, studierte er in Tübingen und München Pädagogik, Psychologie, Staatsrecht und Volkswirtschaft. 1924 bestand er die Höhere Prüfung für den Volksschul­dienst und die Doktorprüfung. Vom Herbst 1924 war er als Lehrer in Tübingen und gleichzeitig als Astistent am Pä­dagogischen Seminar der Universität tätig. 1928 habili­tierte er sich für Pädagogik und Psychologie. 1929 wurde er als Professor nach Rostock an das Mecklenburg-Schwerinsche Pädagogische Institut berufen. Von 1930—1934 wirkte er als Professor an der Pädagogischen Akademie in Altona und Frankfurt a. M. 1934—1937 war er an der Universität Gießen als ordentlicher Professor der Pädagogik und Psy­chologie tätig, gleichzeitig war er Rektor dieser Universität.

Tübingen, 4. Febr. (Tödlicher Verkehrsun- f a l l.) Aus der erst vor wenigen Wochen eröffneten Umge­hungsstraße bei Tübingen wurde am Freitag ein älterer Mann von einem in Richtung Stuttgart fahrenden Kraft­wagen ungefähren und so schwer verletzt, daß er nach we­nigen Minuten an der llnfallstelle verschied.

Eßlingen, 4. Febr. (Todesfall.) Im Alter von 69 Jahren starb Oberstleutnant a. D. Maximilian von Halden- wang. Der Verstorbene war der jüngste Sohn des Generals der Infanterie Otto von Haldenwang (-f 1897). Halden- wang trat 1891 beim Grenadier-Regiment Olga ein; er ge­hörte diesem Regiment bis zur Auflösung an, zuletzt als Bataillonskomandeur. Er nahm im Weltkrieg an den Käm­pfen der 26. Infanteriedivision im Westen und Osten, in Serbien und Italien teil, und wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet. Acht Jahre lang war er Landesvorsitzender der Vereinigung ehemaliger Olga- Grenadiere. Große Verdienste hat sich Oberstleutnant von Haldenwang um den Aufbau der Reichsarchiv-Zweigstelle Stuttgart, dem heutigen Kriegsarchiv, erworben, die er von

I 1912 an iS Jahre lang leitete. Als Oberarchivrat hat fich j der Verstorbene um die württembergische Kriegsgeschichte große Verdienste erworben. Im März 1931 beging vo« Haldenwang. der in Eßlingen den Ruhestand verlebte, sei» 40jähriges Dienstjubiläum.

Grunbach, Kr. Waiblingen, 4. Febr. (Vrunnenan- lage gestiftet.) Im Rahmen einer dieser Tage hier ab- gehaltenen Bürgerversammlung, in der Bürgermeister Spanney Rechenschaft über die im vergangenen Jahr getei- stete Eemeindearbeit ablegte, wurde u. a. mitgeteilt, daß die von dem Ehrenbürger Erunbachs und Nationalpreis­träger Prof. Dr. Heinkel gestiftete Brunnenanlage bei der Linde voraussichtlich im April ds. Js. durch den Stifter selbst ihrer Bestimmung übergeben werden wird.

Heilbronn, 4. Febr. (Vereitelte Fahrers! u ch t.) Auf der Frankfurter Straße wurde am Donnerstagnachmit­tag ein Radfahrer von einem auswärtigen Personenkraft­wagen beim kleberholen angefahren und leicht verletzt. Der Fahrer des Kraftwagens versuchte zu flüchten, wurüe aber bald von einer Kraftradstreife der Polizei-Kraftfahrstaffel eingeholt und gestellt.

Oedheim, Kr. Heilbronn, 4. Febr. (Tot aufgefun- d e n.) In einem Straßengraben wurde nachts der 62 Jahre alte Josef Herold von hier tot aufgefunden. Die Ur­sache des Todes bedarf noch der Aufklärung, doch nimmt man an, daß Herold auf dem Heimwege von einem Un­wohlsein befallen wurde und dabei in den Graben stürzte.

Pforzheim, 8. Febr. (Diebin fest gen bin ine«J Die Kriminalpolizei nahm am Freitag abend ein lediges, 27 Jahre altes Mädchen aus Leimen bei Heidelberg fest, dessen Spezialität es war, fich von Autos mitnehmen zu lassen und unterwegs die Insassen zu bestehlen. Sie wurde dabei gefaßt, als sie auf einer Fahrt von Ludwigsburg nach Pforzheim der Mitinsassin des Autos 150 RM. ans der Handtasche stahl.

Bensheim b. Weinheim, 5. Febr. (Tödlich verun­glückt.) Das 6jährige Töchterchen Anneliese der Eheleute Sommer wurde in der Rodensteinerstraße durch einen Kraft­wagen angefahren und tödlich verletzt, s Ösfenüurg, 5^ Febr. (Schwarzbrenner.) In der ! Reihe der Straffälle wegen Vergehens gegen das Vrannt- , weinmonopolgesetz, die die Strafkammer des Landgerichts j Osfenburg beschäftigen, hatte sich auch der Angeklagte An- !- ton Benz aus Durbach, wohnhaft in Offenburg, der mehr­fach vorbestraft und auch auf dem Gebiete der Geheimbren­nereien kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, zu verantwor- ! ten. Trotz seiner einschlägigen Vorstrafen betrieb Venz sei: l Jahren wieder in seiner Wohnung in Offenburg eine Ge- > Heimbrennerei. Das Gericht erkannte auf eine Eefängnis- s strafe von einem Jahr drei Monaten. Weiter erfolgte die i Verurteilung zu einer Geldstrafe in Höhe von 56 320 RM i Der Handel mit Futtermitteln wurde dem Angeklagten auf - die Dauer von fünf Jahren untersagt, j Freiburg, 5. Febr. (Todesfall.) Im 64. Lebensjahr s starb Fabrikant Paul Mez, Freiburg. Mehr als 40 Jahre ! war der Verstorbene in führender Stellung und als Mit- inhaber der heutigen Mez AG tätig. An der (Anwicklung i des Hauses zu einer Weltfirma hatte er maßgeblichen AiG i teil.

§ Herbolzheim b. Freiburg, 5. Febr. (Das Spiel mir Streichhölzern.) In einer etwas außerhalb des Ortes stehenden Scheune brach Feuer aus, dem neben dem Ge­bäude selbst darin aufbewahrtes Stroh und Nutzholz zum. Opfer fielen. Düs Feuer wurde durch Kinder verursacht, die in leichtsinniger Weise mit Streichhölzern spielten.

Gestorbene: Ehr stine Edrei, 68 Jahre, Egenhausen / Johann

' Georg Waiz, Mesner, 80 Jahre Egenhausen / Karolilie Tal- j mon geb. Taucher, Poststelleninhaberin, 57 Jahre Neuhengstett

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Nagold, den 6. Februar 1939

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Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die ich beim Hinscheiden meiner liebln Schwester

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erfahren durfte, für die Blumen- und Kranz­spenden sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte danke ich herzlich.

-ttavoNne AolrSvfel.

Türschild«:

Von 12.30 bis 13.30 Uhr geschlossen

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