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Nagolder Tagdlatt .Der Gesellschafter

Dienstag, den 31. Zanuar 19:19

Idee. Hunderttausende und Millionen setzten für sie ihr ganzes Sei«, ihre körperliche und wirtschaftliche Existenz ein; nahmen Spott und Hohn auf sich wie jahrelange schimpfliche Behand­lung, erbärmliche Verleumdung und kaum erträglichen Terror. 'Zahllose blutbedeckte Tote und Verletzte in allen deutschen Gauen find die Zeugen dieses Kampfes. Und zudem: Dieser Erfolg Wurde erkämpft durch eine unermeßliche Willens­anstrengung und durch die Kraft tapferer und fanatisch durch­gehaltener Entschlüsse. (Beifall.) Ich spreche dies aus, weil die Gefahr besteht, daß gerade jene, die an dem Gelingen der deut­schen Einigung den wenigsten praktischen Anteil besitzen, nur u» leicht als vorlauteste Deklamatoren die Tat der Schaffung dieses Reiches für sich in Anspruch nehmen oder das ganze Ge­schehen des Jahres 1938 als eine schon längst fällige, nur leider »om Nationalsozialismus verspätet eingelöste Selbstverständlich­keit wirken.

Diesen Elementen gegenüber mußte ich feststellen, daß zum Durchsetze» dieses Jahres eine Menscheuiräft gehörte, von der solch« Wichte nicht eine Spur besitzen! Es sind jene uns bekann­te« alten unverbesserlichen Pessimisten, Skeptiker oder Gleich­gültigen, die man in der Zeit unseres 20jährigen Kampfes als positives Element stets vermissen konnte, die aber nun n a 6, dem Sieg als die berufenen Experten der nationalen Erhebung ihre kritische» Randbemerkungen machen zu müssen glaubten.

Die Ereignisse des Jahres 1938 !

Ich gebe nun iu wenigen Sätzen eine sachliche Darstellung der ! geschichtlichen Ereignisse des denkwürdigen Jahres 1938. !

Unter den 11 Punkte», die der amerikanische Präsident Wil- s son Deutschland i» Falle der Wafsenniederlegung als die ! Grundlagen des neu zu organisierenden Weltfriedens auch im j Name» der übrigen Alliierten zusicherte, befand sich der elemen- > tare Satz von dem Selbstbestimmungsrecht der l- ^ ker. Völker sollten nicht wie eine Ware durch die Künste der ! Diplomatie von einer Souveränität einfach in die andere über- ! geben werden, sondern Kraft heiligster Rechte der Natur ihr ! Leben und damit ihre politische Existenz selbst bestimmen. !

Die Proklamation dieses Grundsatzes konnte von elementarer ! Bedeutung sein. Tatsächlich haben sich iu der Folgezeit die dama- ! ligen alliierten Mächte dieser Thesen auch daun bedient, wenn j sie für ihre egoistischen Zwecke auszuwerten waren. So verwei- i gert man Deutschland die Rückgabe seines Kolonialbesitzes un- ! ter der Behauptung, man dürfe die dortigen Stämme und Ein- j wohner nicht einfach gegen ihren Wille» um den sich aller- ! dings selbstverständlich im Jahre 1918 niemand bekümmert hatte j wieder an Deutschland zurückgeben. Allein, während man so ! im Namen des Sclbstbestimmungsrechtes für primitive Neger- ! stämme als Schützer auftritt, verweigerte man im Jahre 1918 ! dem hochkultivierten deutschen Volk die Zubilligung der ihm s vorher feierlich versprochene» allgemeinen Menschenrechte. Zahl- ! reiche Millionen deutsche Brüder wurden gegen ihren Willen dem Reiche entrissen oder an der Vereinigung mit dem Reiche j verhindert. Ja, im schärfsten Gegensatz zu dem Versprechen des s Selbstbestimmungsrechtes wurde im Friedensvertrag von Ver- ' sailles sogar der Anschluß der Deutschen der Ostmark an das ' Reich verboten in dem Augenblick, da sich dort Bestrebungen zeigten, durch öffentliche Volksabstimmungen dem Selbstbestim- nnungsrecht praktischen Ausdruck zu verleihen. ^

Versnche, auf dem empfohlenen Wege veruünstiger Revision «ne Aenderung der Sachlage herbeizusühren, wäre» bisher sämtlich mißlungen und mußten bei der bekannten Einstellung ! der Versailler Mächte auch in Zukunft scheitern.

Wie überhaupt diesen Revisionsartikeln der Völkerbuudsakte nur eine platonische Bedeutung zukam. !

Ich selbst als Sohn der ostmärkischen Erde hatte den heiligen Wunsch, diese Frage zu lösen, um damit meine Heimat wieder ins Reich zurückzuführen. Im Januar 1938 faßte ich den endgül- tigeu Entschluß, im Laufe dieses Jahres so oder so das Selbst­bestimmungsrecht für die 6,5 Millionen Deutschen in Oesterreich zu erkämpfen.

1. Ich lud den damaligen Bundeskanzler Schuschnigg zu einer Aussprache nach Berchtesgaden und versicherte ihm, daß das Deutsche Reich einer weiteren Unterdrückung dieser deutschen Volksgenossen nicht mehr Zusehen würde und daß ich ihm daher anheimstelle, auf dem Wege einer vernünftigen und billigen Abmachung einer endgültigen Lösung dieses Problemes näher zn treten. Ich ließ ihm keinen Zweifel darüber, daß sonst die Freiheit im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes dieser 6,5 Mil­lionen Deutschen mit anderen geeigneten Mitteln erzwungen »erden würde. Das Ergebnis war eine Abmachung, die hof­fen ließ, auf dem Wege einer allgemeinen Verständigung die­ses schwierige Problem zu lösen.

2. Ich erklärte in meiner Reichstagsrede vom 22. Februar, daß das Schicksal der vom Mutterlands gegen ihre» Willen ab­getrennten zehn Millionen Deutschen in Mitteleuropa das Reich »icht mehr gleichgültig sein lassen könne. Daß vor allem wei­tere Unterdrückungen und Mißhandlungen dieser Deutschen zu de« schärfste« Gegenmaßnahmen führe« müßte«.

Wenige Tage später entschloß sich Herr Schuschnigg zu ei­nem eklatanten Bruch der in Berchtesgaden ge­troffenen Vereinbarung. Das Ziel war, durch eine» tollen Abstimmungsbetrug dem nationalen Selbst­bestimmungsrecht und Willen dieser 6,5 Millionen Deutschen die legale Rechtsgrundlage zu entziehen. Mittwoch abends, am 9. März, erhielt ich durch die Rede Schuschniggs in Innsbruck von dieser Absicht Kenntnis. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag morgen befahl ich die Mobilma­chung einer gewissen Anzahl deutscher Infan­terie- und Panzerdivisionen mit dem Befehl, am Samstag, den 12. März, 8 Uhr morgens, zur Befreiung der Ostmark den sofortigen Vormarsch über die Grenzen hin auzntreten.

Freitag, den 11. März, morgens, war die Mobilmachung dieser leeres- und ^-Verbände beendet, ihr Aufmarsch vollzog sich im Laufe desselben Tages. Nachmittags erfolgte unterdes unter dem Druck der Ereignisse und der sich erhebenden Volksgenossen -er Ostmark der Rücktritt Schuschniggs.

Freitag abend ergeht die Bitte an mich, um unübersehbare innere Wirrnisse in diesem Lande zu verhindern, den Befehl zum Einmarsch der deutschen Truppen zu geben. Schon gegen 10 Uhr nachts erfolgten an zahlreichen Stellen die Greaz- übergänge. Ab 6 Uhr früh begann der allgemeine Einmarsch, der unter unermeßlichem Jubel einer nunmehr endlich befreiten Bevölkerung erfolgte. Am Sonntag, de» 13. März, verfügt« ich in Linz durch die Ihnen bekannten beiden Gesetze die Eingliede- rnug der Ostmark in das Deutsche Reich und die Vereidigung de» ehemalige« Buudesheeres aus mich als den Obersten Be­fehlshaber der deutschen Wehrmacht. Zwei Tage später fand in Wie» die erste große Truppenparade statt.

Alles dies hatte sich iu einem wahrhaft atemranbenden Tempo abgespielt. Das Vertrauen auf die Schnelligkeit uud Schlag­kraft der neue« deutschen Wehrmacht wurde nicht enttäuscht, son­der« höchstens Lbertroffe«. Die Ueberzeugung von dem hervor­ragende« Wert dieses vorzüglichen Instruments hatte iu weuiae» Tage» ihre Bestätigung erhalten.

Die am 16. April stattgefundene erste Wahl in den Groß­

deutsche» Reichstag ergab eine überwältigende Zustimmung der deutschen Nation. Rund 99 vom Hundert hatte» in diesem Sinne ihre Entscheidung gefällt.

Wenige Woche« darauf begann unter der Einwirkung der internationalen Hetzkampagne gewisser Zeitungen und ein­zelner Politiker die Tschechoslowakei mit verstärkten Unter­drückungen der dortigen Deutschen. Nahezu dreieinhalb Millio­nen unserer Volksgenossen lebten in ihr in geschlossenen Sied­lungsgebieten, die zum größten Teil an den Neichsgrenzen lagen. Mit den in den letzten Jahrzehnten durch den tschechischen Terror vertriebenen Deutschen ergibt sich eine Zahl von über vier Mil- Kone» Meuscheu deutscher Rationalität, die gegen ihren Wille» t» diesem Staate gehalten und mehr oder weniger mißhandelt «nrden. Keine Weltmacht von Ehre hätte einem solchen Zustand ans die Dauer i»-eseben. Der verantwortliche Mann für jene Entwicklung, die allmählich die Tschechoslowakei zum Exponenten aller gegen das Reich gerichteten feindlichen Absichten machte, war der damalige Staatspräsident Dr. Benesch. Er hat aus Anregung und unter Mitwirkung gewisser ausländischer Kreise im Mai des vergangenen Jahres jene tschechische Mobili­sierung durchgeftihrt, der die Absicht zugrunde lag, 1. das Deutsche s Reich 1. zu provizicren und 2. dem Deutschen Reich eine Nieder­lage in seinem internationalen Prestige znzusügen. Trotz einer dem tschechischen Staatspräsident Benesch in meinem Auftrag zweimal übermittelten Erklärung, daß Deutschland nicht einen einzigen Soldaten mobilisiert hatte, trotz der gleichen Versiche­rungen, die den Vertretern auswärtiger Mächte abgegeben wer­den konnten, wurde die Fiktion aufrechterhalten und verbreitet, daß die Tschechoslowakei durch eine deutsche Mobilisation ihrer­seits zur Mobilmachung gezwungen worden wäre und Deutsch­land dadurch seine eigene Mobilmachung rückgängig machen und seinen Absichten entsagen müßte. Herr Dr. Benesch ließ die Ver­sion verbreite«, daß damit das Deutsche Reich durch die Ent­schlossenheit seiner Maßnahmen in die gebührenden Schranken znrückgrwiejen worden sei. Da Deutschland nun weder mobil­gemacht hatte noch irgend eine Absicht vorlag, die Tschechoslowa­kei etwa anzugreifen, mußte diese Lage ohne Zweifel zu einem schweren Prestigeverlust des Reiches führen. Ich habe mich daher auf Grund dieser unerträglichen Provokation, die noch ver­stärkt wurde durch eine wahrhaft infame Verfolgung und Terro­risierung unserer dortigen Deutschen, entschlossen, die sndeten- dentsche Frage endgültig «ud nunmehr radikal zu lösen. Ich gab am 28. Mai

1. den Befehl zur Vorbereitung des militärischen Einschreitens gegen diesen Staat mit dem Termin des 2. Oktober,

2. ich befahl de« gewaltigen und beschleunigten Ausbau unse­rer Vertridigungssront im Westen.

Für die Auseinandersetzung mit Herrn Benesch und zum Schutze des Reiches gegen andere Bssinflussungsversuche oder gar Drohungen war die sofortige Mobilmachung von zunächst 96 Di­visionen vorgesehen, denen in kurzer Frist eine größere Anzahl weiterer solcher Verbände Nachfolgen konnten. ;

Die Entwicklung des Hoch- und Spätsommers und die Lage > des Deutschtums in der Tschechoslowakei gab diesen Vorbereitun- l gen recht. ^

Die einzelnen Stadien der endlichen Erledigung dieses Pro- ^ dlems gehören der Geschichte an. Wieder haben sich die militari- ^ scheu Vorbereitungen, die sich auf die gesamte Wehrmacht, U und s SA.-Verbiinde erstreckten, so wie im Falle Oesterreich auch auf ! - zahlreiche Polizeitrnppen auf das außerordentlichste bewährt. § Im Westen hat der Einsatz der Organisation Dr. Todt unter ! der Führung seines genialen Leiters und dank der Hingabe aller ! übrigen dort schaffenden Soldaten, Männer des Neichsarbeits- s dieustes und Arbeiter ei« in der Geschichte bisher nicht für mög­lich gehaltenes einmaliges Ergebnis erzielt.

Wenn gewisse Zeitungen und Politiker der übrigen Welt nun behaupten, daß damit Deutschland durch militärische Erpressun­gen andere Völker bedroht habe, so beruht dies aus einer gro­ben Verdrehung der Tatsachen. Deutschland hat in einem Gebiet, wo weder Engländer noch andere westliche Na­tionen etwas zu suchen haben» für zehn Millionen deutsche Volks­genossen das Selbstbestimmungsrecht hergestellt. Es hat dadurch niemanden bedroht, es hat sich nur zur Wehr gesetzt gegen den Versuch der Einmischung Dritter. Und ich brauche Ihnen nicht

^ Verständigung auf dem Kali-Gebiet

> Französische Industrielle bei Neichswirtschaftsminifter Funk

! Berlin, 36. Jan. Reichswirtschaftsminister Reichsbankpräsident

! Funk empfing am Montag im Beisein des Hauptabteilungs­leiters Generalmajor von Hanneken eine Abordnung von führen­den Persönlichkeiten der französischen Kali-Industrie unter Führung des Präsidenten Crussard. Die Vorstellung der französischen Herren erfolgte durch den Generaldirektor des Deut­schen Kali-Syndikats, Dr. Diehn. Reichswirtschaftsminister Funk brachte in einer kurzen Ansprache an die französischen Gäste, mit denen gleichzeitig auch die führenden deutschen Kaliindustriellen erschienen waren, zum Ausdruck, daß die Zusammenarbeit zwi­schen der deutschen und der französischen Kaliindustrie sich seit vielen Jahren sehr zufriedenstellend und für beide Teile er­folgreich entwickelt habe. Die deutsch-französische Ver­ständigung auf diesem wichtigen Produktionsgebiet müsse als vorbildlich bezeichnet werden und könne als eine brauchbare Grundlage für eine deutsch-französische Zusammenarbeit auch auf anderen Wirtschaftsgebieten betrachtet werden. Seitens der fran­zösischen Delegation brachte Präsident Crussard zum Audsruck, daß auch in Frankreich die Zusammenarbeit mit der deutschen Kaliindustrie als außerordentlich nützlich und wertvoll empfun­den werde und daß die bei dem jetzigen Besuch der französischen Kaliindustrielleu in Deutschland zu erwartenden Ergebnisse diese , Zusammenarbeit auf den Weltmärkten für beide Teile nutzbrin­gend gestalten würden.

Derufsrvettkampf beginnt

Am 1. Febrsar OrtswettkSmpfe im ganzen Reich

Berlin, 36. Jan. Am 1. Februar wird im ganzen Reich der Berufswettkampf aller schaffende« Deutsche« mit dem Wettkampf in den Orten beginnen. Als Anstatt für de» diesjährigen Be­rufswettkampf werden Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Reichsjugendführer Baldur von Schirach und der Leiter des Reichsberufswettkampfes. Obergebietsführer Axmann, in einer Kundgebung sprechen, die am Dientag, 31. Jannar, um 26 Uhr im Berliner Sportpalast stattfindet.

In den Ortswettkämpfen des Verufswettkampfes werden über­all die Sieger der einzelnen Verufsartea ermittelt, die dann an den Gauwettkampfen teilnehmen. Der Termin für die Gau­wett k ä m p s e ist auf den 21. bis 28. März festgelegt worden.. Die aus den Gauwettkämpfen hervorgegangenen Sieger werden Ende April in Köln zum Reichsbernfswettkampf antrete«.

z» versichern, meine Abgeordnete«, Männer des Deutschen Reichs­tages. daß wir es auch i» Z «ku «ft »icht hinnehmen werden, daß iu gewisse nur »ns angehende Angelegenheiten westliche Staate» sich einfach hi»einzumenge« versuche«, «m durch ihr Da- zwische«treteu natürliche und vernünftige Lösungen zu ver­hindern. (Beifall.) Wir alle waren daher glücklich, daß es dank der Initiative unseres Freundes Benito Mussolini uud dank der ebenfalls hoch zu schätzenden Bereitwilligkeit Chambrrlain» und Daladiers gelang, die Elemente einer Abmachung zu finde«, die «icht nur die friedliche Lösung einer unaufschievaren An­gelegenheit gestattete, sondern die darüber hinaus als Beispiel gewertet werden kan« für die Möglichkeit einer allgemeinen ver­nünftigen Behandlung »nd Erledigung bestimmter lebenswichti­ger Probleme.

Allerdings ohne die Entschlossenheit, dieses Problem so oder so zur Lösung zu bringen, wäre es zu einer solchen Einigung der europäischen Großmächte nicht gekommen.

Das sudetendeutsche Volk hat seinerseits ebenfalls Gelegenheit erhalten, durch eine eigene und freie Willenskundgebung den Prozeß der Eingliederung in das Eroßdeutsche Reich zu sanktio­nieren. Es vollzog seine Zustimmung mit derselben überwälti­genden Mehrheit, wie sie die Wahl des ersten Eroßdeutsche« Reichstages zeigte.

Wir haben damit vor uns heute eine Vertretim-z des deutsche« Volkes, die es beanspruchen tana. als eine wahrhaft verjüssung- gebeude Körperschaft angesehen zu werden.

Ern Jahr des Triumphes einer Idee

Dies zum sachlichen Ablauf des historischen Jabrcs 1938. Es scheint mir am heutigen Tage aber notwendig .',u sein, es vor der Nation auszusprechen, daß das Jahr 1938 iu erster Linie ein Jahr des Triumphes einer Idee mar. Eine Idee hat ein Volk geeint zum Unterschied früherer Jahrhunderte, da man glaubte, diese Aufgabe nur dem Schwert überlassen zu dürfen. Als die deutschen Soldaten in sie Ostmark und in das Sudeten­land einrückten, da geschah es gegen die dortigen Unterdrücker des Volkes und mithin als Träger der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, der alle diese Millionen Deutsche innerlich schon längst ergeben und verschworen waren.

Die Flagge des nationalsozialistischen Reiches trugen die De«1- sche« der Ostmark und des Sudetenlandes trotz aller Unter­drückung als Symbol in ihren Herzen. Und dies ist der ent­scheidende Unterschied zwischen der Entstehung Großdeutschlands und ähnlichen Versuchen in vergangenen Jahrhunderten. Da­mals wollte man die deutschen Stämme in ein Reich zwingen heute hat das deutsche Volk die Widersacher des Reiches be­zwungen. In kaum acht Monaten vcllzog sich eine der bemerkens­wertesten Umwälzungen Europas.

Wenn es nicht früher vornehmlich die vermeintlichen Belange der einzelnen Stämme und Länder oder der Egoismus deutscher Fürsten waren, die sich jeder wahrhaften Reichseinigung ent- gegenstcmmten, dann diesmal nach Beseitigung der inneren Ncichsfeinde die internationalen Nutznießer der deutschen Zer­splitterung, die als letzte Kräfte hemmend einzugreifen versuch­ten. So war es diesmal nicht mehr notwendig, das Schwert zn ziehen zur Erzwingung der nationalen Einigung, sondern nur zum Schutze derselben vor der äußeren Bedrohung. Die junge Wehrmacht des Reiches hat ihre letzte Probe dabei giäuzeud bestanden.

Treue, Kameradschaft, Gehorsam

Dieser in der Geschichte unseres Volkes einmalige Vorgang be­deutet für Sie, meine abgeordncteu Männer des Eroßdeutsche« Reichstages, eine heilige und ewige Verpflichtung. Sie sind nicht die Vertreter einer Landschaft oder eines bestimm­ten Stammes, Sie sind nicht Vertreter besonderer Interessen, sondern Sie sind zu allererst die gewählten Vertreter des ge­samtdeutschen Volkes. Sie sind damit Garanten jenes deutschen Reiches, das der Nationalsozialismus ermöglicht und geschossen hat. Sie sind deshalb verpflichtet, der Bewegung, die das Wun­der der deutschen Geschichte des Jahres 1938 vorbereitete und verwirklichte, in treuester Gefolgschaft zu dienen. In Ihne« müssen sich die Tugenden der nationalsozialistischen Partei in hervorragendster Weise verkörpern: Treue, Kameradschaft und Gehorsam. Sa wie wir uns diese im Kampfe um Deutschland ancrzogen halten, so soll für alle Zukunft die innere Ausrich­tung der Vertreter des Reichstages bleiben. Dann wird die repräsentative Vertretung der deutschen Nation eine verschwo­rene Gemeinschaft darfteüen von positive» Arbeitern am deut- ichen Volk und Staat.

Meine Abgeordneten, Männer des Reichstages! Die Geschichte der letzten 36 Jahre hat uns allen eine große Lehre gegeben, nämlich die, daß das Gewicht der Nationen nach außen gleich ist der Kraft der Völker im Inneren. Aus Zahl uud Wert der Volksgenossen ergibt sich die Bedeutung des Volkes im Gesamten. Allein dis letzte und entscheidendste Nolle bei der Bewertung der wirklichen Kraft einer Nation wird immer dem Stand der inne­ren Ordnung, das heißt der vernünftigen Organisation dieser Volkskrast zukommen.

Der deutsche Mensch ist heute kein anderer als vor zehn, zwan­zig oder dreißig Jahren. Die Zahl der Deutschen hat sich seit­dem nur unwesentlich vermehrt. Fähigkeiten, Genie, Tatkraft nsw. können nicht höher geschätzt werden als in früheren Jahr­zehnten. Das einzige, was sich wesentlich geändert hat, ist die bessere Nutzbarmachung dieser Werte, durch die Art ihrer Or­ganisation und dank oer Bildung einer neuen Führungsauslese.

Das politisch und wirtschaftlich desorganisierte deutsche Volk früherer Jahrzehnte hat den größten Teil der ihm innerwohnen­den Kräfte in einem ebenso unfruchtbaren wie unsinnigen gegen­seitigen inneren Krieg verbraucht. Die sogenannte demokratische Freiheit des Anskebens der Meinungen und der Instinkte führte nicht zu einer Entwicklung oder auch nnrFreimachung besonderer Werte oder Kräfte, sondern nur zn ihrer sinnlosen Vergeudung und endlich zur Lähmung jeder noch vorhandenen wirklich schö­pferischen Persönlichkeit. Indem der Nationalsozialismus diese« unfruchtbaren Kampf ein Ende bereitete, erlöste er die bis dahin cm Innern gebundenen Kräfte und gab sie frei zur Vertretung der nationalen Lebenscntersssen im Sinne der Bewältigung großer Gomeinschaftsaufgaben im Innern des Reiches als auch im Dienste der Sicherung der gemeinsamen Lebensnotwendig­keiten gegenüber unserer Umwelt. Es ist ein Unsinn, zu mei­nen, daß Gehorsam und Disziplin nur für Soldaten nötig wäre«, im übrigen Leben der Völker aber wenig nützliche Bedeutung besäßen. Im Gegenteil: Die disziplinierte und in Gehorsam er­zogene Volksgemeinschaft ist in der Lage, Kräfte zu mobilisie­ren, die einer leichteren Behauptung der Existenz der Völker zu­nutze kommen und die damit der erfolgreichen Vertretung der Interessen aller dienen. Eine solche Gemeinschaft ist allerdings primär nicht durch den Zwang der Gewalt zu schassen, sonder« durch die zwingende Gewalt einer Idee und damit durch die Anstrengungen einer andauernden Erziehung. Der National­sozialismus erstrebt die Herstellung einer wahrhaften Volks-