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Nr. 24

Zamstag, äen 28. Januar 1939

113. Jahrgang

Das Programm für die Feier des 30. Januar

Flaggen heraus! !

Berlin, 27. Jan. Die Reichsminister Dr. Frick »nd Dr. i Goebbels geben bekannt:

Am 30. Januar 1839 flaggen aus Anlatz des sechsjährige» Bestehens des nationalsozialistischen Reiches sämtliche Dienstge- biiude der staatlichen «nd kommunalen Verwaltungen und Be­triebe, die sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich. Die Bevölkerung wird gebeten, sich dieser Beflaggung anzuschlietzen.

Die Feier des 30. Januar

Rm sechsten Jahrestag der nationalsozialistischen Erhebung

Berlin, 27. Jan. Das Neichswinisterium für Volksausklä- rung und Propaganda gibt bekannt:

Alte in jedem Jahre seit der Machtergreifung hat das Winter­hilfswerk des deutschen Volkes für den Jahrestag der national­sozialistischen Rvolution auch für 1939 eine Sonderaktion zugun­sten der minderbemittelten Volksgenossen vorbereitet, in deren Rahmen für fast 15 Millionen RM- Gutscheine verteilt werden. Für Bekleidung und Lebensmittel werden Gutscheine im Gesamtwert von 8 900 000 RM. ausgegeben. Gleichzeitig wer­den für 5 700 000 RM. Gutscheine für je 1 Zentner" Kohlen ! verteilt. Die Ausgabe der Gutscheine vollzieht sich durch die ört- : Uch-n Dienststellen des WHW.

! In der Zeit vom 30. Januar bis zum 15. Februar 1939 werden diese Sondergutscheine in allen einschlägigen Geschäften in Zah- > lung genommen und müssen die eigenhändige Unterschrift und s Anschrift des Betreuten tragen. Jeder Gutschein für Lebens- ! mittel, Kleidung und Schuhwerk hat einen Wert von 1 RM. ! Gleichzeitig ist am 30. Januar 1939 jede Sammeltätigkeit für das ? WHW. verboten, ausgenommen von diesem Verbot ist allein die : WHW.-Lotterie, deren Lose auch an diesem Tage verkauft wer- i den dürfen.

! Die zusätzliche Spende des Winterhilfswerkes. ?n Gestalt von

Gutscheinen wird, wie in den vergangenen Jahren, in vielen deutschen Familien am Jahrestag der nationalsozialistischen Re­volution lebhaft begrüßt werden und Freude und Vertrauen auslösen, ein Vertrauen, das begründet liegt in dem auch durch diese Tat wiedergestärkten Gefühl daß unser Volk auch seine ärmsten Söhne niemals vergißt. Diese Sonderaktion bekundet damit auch äußerlich den Wandet, den die Fürsorge und Betreu­ung minderbemittelter Volksgenossen seit 1933 erfahren hat. Weitab von rührseligen Reden und tönenden Mitleidsphrasen ist unser Volk zur Selbsthilfe geschritten, die aus dem sozialen Empfinden aller Volksgenossen wächst, die im 30. Januar den Beginn der deutschen Schicksalswende iehen.

Ernennung von Hermann Effer

fum Staatssekretär im Reichsministerium für Volksauf» kliirung und Propaganda

Berlin, 27. Jan. Der Führer hat den Präsidenten des Frem» cenverkehrsverbandes, Staatsminister a. D. HermannEsser, ;um Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Staatssekretär Effer hat die beson- vere Aufgabe, das Fremdenverkehrswesen im Rah­men des Reichsministeriums für Volksaufklä­rung und Propaganda einheitlich Lv organisieren und auszurichten.

Für den 3V. Jannar, zum sechsten Jahrestag der national­sozialistischen Erhebung, ist folgendes Programm vorgesehen:

8.88 llhr: Er och es Wecken durch die Musik- und Spiel- mannszüge der Bewegung.

Der Reichsminister für Bolksauskliirung und Propaganda Dr. Goebbels wird um 9.08 Uhr in der Turnhalle der 299. Volks­schule in der Zechlinerstrasie am Wedding zur deutschen Jugend sprechen, die sich im ganzen Reich in den Schulen und Dienststellen zum Eemeinschastseu.pfang versammelt.

Um 11.88 Uhr wird der Führer den Trägern des Nationalpreises 193 8 die Ehrendiplome dieses Preises überreichen.

Die erste Sitzung des Erotzdeutschcn Reichstags mit der Entgegennahme einer Erklärung der Neichsregierung findet um 28.88 Uhr in der Krolloper statt.

Um 23.88 Uhr werden in Berlin die uniformierten Formatio­nen der Bewegung und der angeschloffenen Verbände eine» Fackclzug veranstalten, den der Führer vom Balkon der Reichskanzlei entgegen,ichmen wird. Den Schlutz bildet ein Ba­taillon der Leibstandarie AAdolf Hitler". >

Dr. Goebbels spricht am 30. Lamm zur deutschen Lügend

Am 30. Januar d. I., dem sechsten Jahrestag der nationalen Erhebung, wird der Reichsminister Dr. Goebbels im Rahmen einer Schulfeier in einer Berliner Volksschule zwischen 9 und 9.40 Uhr vormittags zu der gesamten deutschen Jugend sprechen. Die Schulfeier wird durch den Großdeutschen Ru<ndfunk auf alle Sender Übertrags, Die Rede wird als Eemeinschaftsempfang in die im Reich ftattfindenden Schulfeiern eingebaut. Im An­schluß an diese Schulfeier fällt der Unterricht aus.

WHW.-Sonderspende am 30. Januar

Für 15 Millionen RM. Gutscheine werden verteilt

Berlin, 27. Jan. Die Nationalsozialistische Parteikorrespon- dcnz meldet:

Freude und Jubel in Barcelona

Bilbao, 27. Jan. In Len Abendstunden des Donnerstag bot die jetzt von der sowjetischen Herrschaft befreite katalanische Haupt­stadt, wie der Frontberichterstatter des Deutschen Nachrichten­büros meldet, ein einzigartiges Bild freudigster Bewegung wie seit Jahren nicht mehr. Kein Mensch dachte ans Schlafen. Aus allen Plätzen det Stadt hielt die Bevölkerung, die jetzt wieder aufatmen kann, gemeinsam mit ihren Befreiern Volksfeste ab. Dichte Menschenmassen bewegten sich trotz schlechten Wetters unausgesetzt durch die Straßen pbd gaben ihrer ungeheuren Freude lebhaften Ausdruck. Die nationalen Heerführer haben in Ansprachen besondere hervorgehoben, daß der Empfang der na­tionalen Truppen noch in keiner Stadt so herzlich gewesen sei wie gerade in Barcelona, womit die Sinnlosigkeit des Märchens vom Separatismus Kataloniens einwandfrei bewiesen sei. Ge­rade hier seien die nationalspanischen Truppen als Befreier und Boten einer besseren Zukunft begrüßt worden.

Wie jetzt über de» eigentlichen Einmarsch in Barcelona noch bekannt wird, war den nationalen Truppen ein Befehl General Francos mitgeteilt worden, keinen einzigen Schuß Ar­tillerie auf die Stadt abzufeuern, da Barce­lona erhalten bleiben sollte. Seit Montag ist über der Stadt keine einzige Bombe abgeworfen worden. Der Ein­marsch wurde ohne Beteiligung der Artillerie vollzogen. Die einzigen Schüsse des gestrigen Tages waren 21 Salutschüsse im Augenblick des Kissens der Nationalsahne. Natio­nale Flugstaffeln umkreisten bei der Einnahme ständig in ge­ringer Höhe das Zentrum der Stadt, ohne dabei einen Schuß abzugeben. Die Flugzeuge dienten zumeist als Beobachter und zur Vefehlsübermittlung.

Seitdem die roten Bonzen vor zwei Tagen die Stadt verlassen hatten, war sie völlig in den Händen des Pöbels und des llu- termenschenkums. Kein anständiger Bürger wagte mehr die Stra­ßen zu betreten. Der Pöbel plünderte rücksichtslos, wo er nur konnte. Bei dieser Gelegenheit wurden reiche Vorräte

Große Mehrheit für Daladier

Paris, 27. Jan. In der französischen Kammer hat Ministev- , Präsident Daladier Donnerstag nachr in einer eindringliche« Ay» § spräche seine Auffassung über die Lage zusammengefaßt und di« ! Kammer zur einmütigen Annahme des radikalsozialeu Entschlie- tzungsentwurfs ausgefordert. Diese Entschließung hat folgenden : Wortlaut:Die Kammer billigt die Erklärungen der Regierung, i vertraut auf ihre Wachsamkeit zur Ausrechterhaltung der Unver­sehrtheit des französischen Weltreiches und der Sicherheit seiner Weltreichsstraßen, lehnt jeden Zusatzantrag ab und geht zur Tagesordnung über."

Nach einer Hetzrede Leon Blums nahm die Kammer mit 388 gegen 234 Stimmen den Satz der Entschließung an, durch den jeder Zusatzantrag abgelchnt wird Zu dieser Abstimmung hatte die Regierung die Vertrauensfrage gestellt. Dann nahm das Haus mit 374 gegen 228 Stimmen auch den Eesamtwortlaut des radikalsozialen Entschließungsentwurfs an. Die neun Tage wah­rende außenpolitische Aussprache hat damit ihren Abschluß ge­sunden

Aus der Rede des Außenministers Vonnet sind die Ausfüh­rungen über das französisch-italienis^e Verhält­nis hervorzuheben. Er erklärte, daß Frankreich! keine Mühe ge­scheut habe, um seine Beziehungen zu Italien zu bessern und gab dazu einen längeren lleberblick. Vonnet legte unter anderem dar, wie das Abrücken der italienischen Regierung von dem Ab­kommen des Jahres 1935 rechtlich und politisch motiviert wurde. Die französische Negierung habe den Standpunkt Italiens nicht akzeptiert. Die englische Regierung habe durch eine schriftliche Note Frankreich wissen lassen, daß sie den französischen Stand­punkt teile. Das sei von Chamberlain und Halifax während ihres Pariser Zwischenaufenthalts bekräftigt worden.

Bei einer Betrachtung der Lage in Mittel- und Osteuropa, äußerte der Außeminnijtrr u. a,, er sei mährend der September- Krise in enge in .Kontakt mit Moskau geblieben, um die Anschauungen der Negierungen gemäß dem Pakt von 19W auszutauschen. Das Verhältnis zu Polen würdigte Bonnet wärmer unter ausdrücklichem Hinweis auf das positive deutsch­polnische Verhältnis. Zur Spanien-Frage erklärte Bannet, daß die französische Regierung an der Nichteinmischung auch weiterhin festhalten werde. Dann beschäftigte sich der Außen­minister mit den zahlreichen Vorschlägen zur Einberufung einer internationalen Konferenz.

Dann setzte sich der Minister mit der oppositionellen Kritik an der Außenpolitik der Regierung auseinander und wandte ! sich besonders gegen die Kommunisten und ihre Eesin- l nungsfreunde auf der Rechten. lEerillis). Es ser leicht voraus- ! zusehcn, was mit Frankreich und den Franzosen geschehen würde, > wenn sie sich auf ein kommunistisches Programm einließeu, das das Höchstmaß von Unordnung im Innern und das Höchstmaß von Ünklugheit nach außen cinschlreße. Der Augenblick, wo das Kräfteverhältnis des Friedensvertrages von 1919 gebrochen sein würde, bedeute den wirklichen Knotenpunkt des europäischen Problems, und dies beherrsche die französische Diplomatie: Das Problem der materiellen Stärke. Es genüge nicht mehr, seine« Willen und seine Energie zu versichern: man werte die Völker heute nach strengeren Begriffen, nämlich nach ihrem Opfer- gcist, nach ihrer Produktionsmacht und ihrer Ar­beit s st ä r k e. Frankreich habe dies begriffen. Man habe da» Gefühl, daß seit der Prüfung vom September die Wiederaus­richtung in Frankreich begonnen habe. Nach den Schlußworte» des Außenmimsters setzten lang anhaltende Bcisallskundgebu» gen ein. Während der Ausführungen Bonncts über die kriegs- treibcrische Hetze der Kommunisten und ihres Parteiorgans hat­ten die Kommunisten riesigen Lärm gemacht.

an Lebensmitteln entdeckt, die die roten Häuptlinge für ihre Milizen bereitgestellt hatten, was npesern bezeichnend ist, als sie das Volk verhungern ließen.

Ueber 2000 politische Gefangene, die von den Sow­jetbonzen wegen ihrer nationalen Gesinnung verurteilt worden waren und in den Kerkern schmachteten, wurden in den ersten Morgenstunden des Besreiungstages von den Wärtern eigen­händig befreit. Allerdings haben die Sowjeibonzeu noch rechtzeitig 800 weitere Gefangene nach Figueras in der Nähe der französischen Grenze verschleppt. Diese Stadt ist vorläufig das Hauptquartier der geflüchteten roten Bonzen, die dorthin alle Wertgegenstände geschafft haben, derer sie wäh­rend zwei Jahren Plünderung habhaft werden konnten.

Im Hafen von Barcelona haben die Roten vor ihrem Lber- stürzten Abzug mehrere Schiffe versenkt, um die Einfahrt der nationalen Schiffe zu erschweren. Es ist den Nationaltruppe« gelungen, eine große Anzahl von roten Schiffen, die reich mit Beute beladen in Richtung Frankreich auslausen sollten, rechtzeitig festzuhalten.

Vor ihrem Abzug aus Barcelona haben die Sowjetbonzen das dortige führende HotelColon" am Katalon - Platz an- gezündet. Dieses Hotel war zunächst der Sitz des ersten Sow­jetbotschafters Ossenko und diente später als Hauptquar­tier der Agenten Moskaus und der spanischen Märxi- stenbonzon. Da den Roteil keine Zeit mehr blieb, ihr dort auf­gestapeltes Aktenmatcrial in Sicherheit zu bringen, steckte» sie das Hotel kurzerhand kn Brand. Von der befreiten Bevölkerung wurde jedoch rasch ein Feuerlöschdienst organisiert, der im Laufe des Abends das Riesenfeuer eindümmen konnte.

Gestern abend wurde ein Staatsdekret anläßlich der Befrei­ung Barcelonas bekanntgegeben, wonach dort eine Zentral­leitung aller zivilen und militärischen Behör­den geschaffen wird. Mit der Leitung dieser Zentrale wurde General Alvarez Arenas, der bisher llnterstaatssekretär für die öffentliche Sicherheit war, beauftragt. Der Zentrale wird die gesamte Leitung der Behörden sowie die soziale Hilfe der Glie­derungen der Partei übertragen.

Ein in Barcelona angeschlagener Militärbefehl des Kriegs­ministers General Daoila hat die sofortige Eingliederung Barcelonas und Kataloniens in Rationalspa- nie» verfügt und alle bisherigen Anordnungen der illegalen rotenRegierung" für nichtig erklärt. Alle Gesetze Nationaljpa- niens erhalte» für Barcelona sofortige Wirkung.

L^aufhattsam vorwärts

Die Industriestadt Vadalona eingenommen

Barcelona, 27. Jan. Die nationalen Truppen haben «ach der völligen Besetzung oon Barcelona am Freitag ihren Vor­marsch sofort wieder ausgenommen. Die an der Küste oorrücken- den Abteilungen besetzten die bedeutende Industriestadt Bada- lona und anschließend die kurz vor der Stadt Mataro ebeufall» an der Küste gelegene Ortschaft San Juan de Vilasar.

Die völlig demoralisierten Bolschewisten verloren zahlreich« Gefangene und ließen auf ihrer Flucht riesige Mengen von Kriegsmaterial zurück.

3u Emarlung -es Möchilnigsftrmes aus Rolfpanieu

Pari«, 27. Jan. DerParis Midi" berichtet aus Perpignan, daß man als Folge der Einnahme Barcelonas und des weiteren Vordringens der Truppen General Francos in den kommenden Tagen, spätestens am Montag oder Dienstag, die Ankunft von mindestens 100 000 katalanischen Flüchtlingen an der französischen Grenze erwarte. Sofern nicht in letzter Stunde durch Vermitt­lung dritter Mächte zwischen den feindlichen Parteien eine Eini­gung erfolge, werde diese Menschenflut über Port Bon und Per- thus, die einzigen augenblicklich begehbaren Uebergänge über die Pyrenäen, Hereinströmen.

An der französischen Grenze seien alle Maßnahmen zur Auf­nahme dieser Flüchtlinge getroffen worden. Auf den Bahnhöfe«