^Januar 1838
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Nr. 18
Samstag, äen 21. Januar 1939
113. Jahrgang
Das MemeldirekLorium nationalsozialistisch
Memel» 20. Jan. Der neuernannte Präsident des Memeldirektoriums, Willi Vertuleit, hat dem Gouverneur gegenüber die Mitglieder des neuen Direktoriums benannt, und zwar die Memeldeutschen Sziegaud, Manien und Dr. Böttcher. Damit ist die Ernennung des Direktoriums als erledigt anzusehen. Die Geschästsübernahme erfolgt am kommenden Montag.
Das „Memeler Dampfboot" veröffentlicht eine Unterredung mit Präsident Vcrtuleit, der darin das 'Programm des künftigen nationalsozialistischen Memeldirektoriums entwickelte. Vertuleit stellte zunächst fest, daß die seinerzeit gegen den Willen der Landtagsmehrheit eingesetzten litauischen Direktorien sich als Verfechter der Autonomie ausgegeben und versprochen hätten, aus dem Memelgeviet ein Paradies zu machen. Man habe aber dabei an ein Paradies ohne Memeldeutsche gedacht und man habe das Statut im Sinne des jüdischen Kronjuristen Mandelsstamm auslegen wollen. „Jetzt", so stellt Vertuleit fest, „haben die Memeldeutschen das Heft in der Hand und ihre Führung wird das Schicksal unserer schwergeprüften Heimat so gestalten, wie es den Wünschen der über 90 v. H. betragenden deutschen Mehrheit des Gebietes entspricht."
Auf die Frage nach den hauptsächlichsten Wünschen der Memeldeutschen erklärte Bertuleit: Es sei nicht zu leugnen, daß auf kulturellem Gebiet ein Einlenken der litauischen Regierung zu verzeichnen sei, doch befriedige der gegenwärtige Zustand noch keineswegs. Das Schulwesen zum Beispiel müsse und werde eine gründliche Neuordnung und eine weltanschauliche Ausrichtung erfahren. Die im Gebiet noch amtierenden aus Eroßlitauen importierten Lehrer, etwa 20 an der Zahl, werden von ihrer unmöglichen Nolle, Erzieher der memeldeut- schcn Jugend zu sein, befreit werden müssen. Der litauischen Filmzensur, von der auch nichts im Statut zu finden sei, werde beigebracht werden müssen, daß die deutsche Wochenschau und deutsche Kulturfilme nichts mit der Sicherheit des litauischen Staates zu tun haben und den Memeldeutschen ohne weiteres zugänglich sein müssen. In wirtschaftlicher Beziehung müßten vor allem die Folgen der statutwidrigen litauischen Eingriffe beseitigt werden.
Zum Schluß erklärte der Präsident des Memeldirektoriums, daß die weitere Entwicklung eine feste Verankerung und Ausbreitung der nationalsozialistischen Weltanschau- u n g im Memelgebiet gewährleiste. Vertuleit sicherte zu, daß er sich für die ungefähr 30 Memeldeutschen einsetzen werde, die immer noch in litauischen Zuchthäusern sitzen, ebenso werde er die Klagen der beim litauischen Militär befindlichen Memeldeutschen prüfen.
auch der deutsche Botschafter von Mackensen und die Präsidenten der italienischen Frontkämpferorganisationen, an ihrer Spitze der Abgeordnete Carlo Delcroix, teilnahmen.
Nordirland mobilisiert Hilfspolizei
Furcht vor neuen Bombenanschlägen
London, 20. Jan. Obwohl am Donnerstag nicht mehr so viele Bombenanschläge entdeckt worden sind wie an den Vortagen, scheinen sich die britischen, vor allem aber die nordirischen Behörden vor neuen Anschlägen nicht im geringsten sicher zu fühlen. Besonders in Nordirland sind Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, die wirklich außergewöhnlichen Charakter tragen. Nicht nur, daß die gesamte Polizei Nordirlands unter Souder- alarm steht, ist auch eine 11000 Mann starke Reservepolizeitruppe, sozusagen eine Polizeilandwehr, mobilisiert und zum Teil bewaffnet worden. An allen wichtigen Plätzen der nord- irischen Städte stehen Posten, und alle Straßen, auch die llcber-
landstratzen und vor allem die Grenze, werden ständig von Patrouillen überwacht. Allem Anschein »ach rechnet inan mit neuen Anschlägen.
In den Londoner Zeitungen tauchen die erstaunlichsten Mell düngen auf. So soll die britische Polizei anonyme Briefe erhalten haben, in denen Anschläge auf den nahe bei London gelegenen Militärflugplatz Hendon, auf Rundfunksender und auf die zwischen Nordirland und England verkehrenden Postdampfer angekündigt worden sein. Tatsache ist, daß die Polizei starke Bewachung zum Brixton-Gefängnis in London entsandt hat, wo sich die am Mittwoch abgeurteilten sieben Personen befinden, die angeblich mit den Bombenattentaten in Verbindung gestanden haben sollen. „Daily Telegraph" meldet, die nordirische Regierung habe den britischen Behörden bereits vor Wochen mitgeteilt, daß es zu Zwischenfällen kommen werde. Nur diesem Umstand babe man es zu verdanken, daß die Bombenanschläge keinen all.m großen Umsang angenommen hätten. Ministerpräsident de Valera hat sich bei Ministerpräsident Lhamberlain durch den irischen Oberkommissar in London, Dulaniy, für die Explosion entschuldigen kaffen, dis sich in einem irischen Hotel ereignet hat, in dein sich der 24jährige Sohn des britischen Ministerpräsidenten aushielt
Der Ring um Barcelona schließt sich
Herzog von KoSurg in Rom
Rom, 20. Jan. NSKK.-Obergruppenfiihrer General der Jn- fanterie Herzog von Koburg, der sich in seiner Eigenschaft als Präsident der Permanenten Internationalen Frontkämpferkommission zur Zeit in Rom aufhält, ist am Freitag zusammen mit dem Generalsekretär dieser Kommission, Dr. Kasimir Smogor- zewski, vom König und Kaiser Viktor Emanuel lll. empfangen worden. Der Herzog und der Generalsekretär folgten mittags einer Einladung des Unterstaatssekretärs im Kriegsministerium, General Pariani, zu einem Frühstück im Wehrmachtsklub, an dem
Saragossa, 20. Jan. Seit der Einnahme Tarragonas, dem wichtigsten Ziele der bisherigen Offensive, haben die nationalen Truppen entgegen verschiedenen Erwartungen ihren Vormarsch nicht eingestellt, sondern ihn in verschärftem Tempo an allen Abschnitten der Front erfolgreich fortgesetzt. Fast sämtliche na- lionalspanischen Armeekorps an der katalanischen Front sind bereits in die Provinz Barcelona eingedrungen, so daß man in Zukunft besser von einer Barcelona-Front spricht als bisher von einer Katalonien-Front.
Angesichts der neuen schweren Niederlagen der Rotspanier werden "die A u S fi äst e n f ii r '' e b'a l d i g e Eroberung Barcelonas in Kreisen des nationalen Hauptquartiers sehr günstig beurteilt. So ist die Maestrazgo-Armee bis auf 58 Kilometer an Barcelona herangekommen, die Aragon-Armee sogar schon bis auf 53 Kilometer. Die Truppen Genera! Pagues rücken längs der Küste vor und befinden sich noch 70 Kilometer von Barcelona entfernt.
Der nationale Angriff erfolgte am Donnerstag auf einer Frontlänge von 150 Kilometer. Die Vormarschtiefe.betrug stellenweise 17 Kilometer. Im Abschnitt nordwestlich Jgualadas beherrscht die Maestrazgo-Armee den wichtigen Knotenpunkt Calaf an der Straßenkreuzung von Pons—Jgualada und Cervera— Manresa. Hierdurch wird die feindliche Rückzugslinie eingeschränkt. Die Lage der wichtigen Stadt Jgualada ist sehr kritisch geworden. Die Stadt liegt bereits im Wirkungsbereich der nationalspanischen Artillerie der Aragon-Armee, die die westlich der Stadt liegenden Höhen erobert hat. Der Vormarsch der Truppen aus Spanisch-Marokko nähert sich mit großer Schnelligkeit der Stadt Vendrell
Hilfswerk für die befreiten spanischen Brüder
Vurgos, 20. Jan. Der nationalspanische Minisierrat wurde zusammenberufen, der aber diesmal nicht in Vurgos, sondern in
Dr. Schacht vom Amt entbunden
Reichsrvirtschastsminister Funk auch Reichsbankprösident
Berlin, 20. Jan. Die restlose Erfüllung der an die Wirtschaft für die Wiederaufrichtung Großdeutschlands zu stellenden zusätzlichen Aufgaben erfordert eine einheitliche Führung der Wirtschafts-, Geld- und Kapitalmarktpolitik. Aus diesem Grunde hat der Führer angeordnet, daß die Leitung des Reichswirtschaftsministeriums und der Reichsbank wieder vereinigt wird. Der Führer hat demzufolge den Präsidenten des Reichsbankdirektoriums, Dr. Schacht, von seinem Amt entbunden und znm'Präsidentden des Reichsbankdirektoriums auf die Dauer von vier Jahren den Reichswirtschaftsminister Walter Funk unter Belastung in seinem Amt als Reichswirtschaftsminister ernannt.
Dr. Schacht wird in seiner Eigenschast als Reichsminister
den Stellung so wie bisher die unbedingte Stabilität der Löhne nnd Preise sichcrzustellcn und damit der Mark ihren Wert auch weiterhin zu bewahren;
2. sür den privaten Geldbedarf den Kapitalmark t i n erhöhtem Umfange zu erschließen und zur Verfügung zu stellen;
3. die mit dem Gesetz vom 10. Februar 1837 eingeleitete Umgestaltung der durch den Dawes-Pakt der uneingeschränkten Hoheit des Deutschen Reiches entzogenen damaligen Reichsbank zu einer der Sonvcriinitiit des Staates bedingungslos unterstellten Deutsche« Notenbank zu jenem Abschluß zu bringen, der den nationalsozialistischen Prinzipien entspricht.
größerer Näh« der Front, wo sich auch der Stabschef Geiwral Francos befindet, zusammentreten wird. Innenminister Eerrano Tuner, der aus diesem Anlaß in Saragossa weilt, gab der Presse eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Angesichte der bevorstehenden Eroberung Barcelonas erwartet die nationale Regierung, daß alle Provinzen des befreiten Gebietes für ihre Brüder, die schon jahrelang unter der roten Terrorherrschast geschmachtet haben, Opfer bringen. Der Minister forderte in diesem Zusammenhang zur Zusammenstellung von Hilsszügeu auf, die vor allem Lebensmittel heranbringen sollen. Die nationale Regierung erwarte, daß sich auch die Auslandsspanier an diesem Hilfswerk beleihen, namentlich Südamerika könne sich hierbei durch größere Lebensmittelssndungen für die befreiten Volksgenoffen hervortun. Die Formationen, die den Sicherheitsdienst in Barcelona übernehmen sollen, sind bereits gebildet worden.
Bor dem Rückzug 72 Gefangene niedergeschoffe«
Lerida, 20. Jan. Eine neue bolschewistische Greueltat wird aus dem kürzlich von den Nationalen befreiten klein« Ort Or: ls de Magaya gemeldet, wo die roten Söldnerscharen vor ih:em Abzug 72 junge Leute im Alter von 18 bis 24 Jahren erschossen. Diese Unglücklichen waren in Ornells gefangen gehalten worden, weil sie sich geweigert hatten, in die Brigaden der rotspanischen „Armee" einzutreten. Als die nationalen Truppen sich Ornells näherten, ließen die roten Häuptlinge sofort besondere Erschießungs-Pelotons antreten, die de» Auftrag erhielten, alle 72 Gefangenen vor dem Einzug der Nationalen zu erschießen.
Barcelona wird befestigt
Das letzte verzweifelte Mittel der Sowjetspanier
Bilbao, 20. Jan. Die letzten hier aus Barcelona eingetroffene Nachrichten besagen, daß die Rote« in fieberhafter Eile innerhalb des Stadtgebietes Befestigungen, Schützengräben nnd Unterstände anlegen. Besonders die Stadteingänge und di« hauptsächlichen Zufahrtsstraßen werden befestigt. Für diese Arbeiten muffen Frauen und Kinder Frondien st e lei- sten, natürlich unter der Aussicht schwerbewaffneter Sowjetschergen. Die Panikstimmung innerhalb der Bevölkerung ist durch diese Maßnahmen noch mehr gestiegen, da sie Kämpfe iw Innern der Stadt befürchten lassen.
Calaf eingenommen
Das Maestrazgo-Armeekorps nahm am Freitagmorgen de« wichtigen Knotenpunkt Calaf an der Straße Pons — Jgualada ein. Dadurch ist den bolschewistischen Streitkräften zwischen Pons und Jgualada der Rückzug abgeschnitten worden. Sie können jetzt nur nach Norden in die Pyrenäen auswei- chen. General Garcia Valino leitete diese Operationen. Auch an den übrigen Abschnitten der Barcelona-Front geht der Vormarsch weiter. Die erreichten Stellungen find jedoch noch nicht bekannt geworden. Calaf liegt IS Kilometer nördlich von der
auch weiterhin Mitglied der deutschen Reichsregie- eung bleiben. Er ist zur Lösung besonderer Ausgabe« vorgesehen.
Der Führer an Funk
Die Aufgaben des neuen Ncichsbankpräsidenten
Beolin, 20. Jan. Der Führer hat an Reichsminister Funk folgendes Schreiben gerichtet:
Sehr geehrter Herr Minister!
Ich nehme den Anlaß Ihrer Berufung zum Präsidenten der Deutschen Reichsbank wahr, um Ihnen zur Uebernahme Ihres neuen Amtes meine aufrichtigsten Wünsche awHusprechen. Es wird Ihre Aufgabe sein,
1. m Ihrer nnnmehr die beiden «sichtigen Ressorts vereinigen-
Mit deutschem Gruß Ihr Adolf Hitler.
Dank an Dr. Schacht
Der Führer hat au Reichsminister Dr. Hjalmar Schacht das folgende Schreibe» gerichtet:
Sehr geehrter Herr Minister?
Ich nehme den Anlaß Ihrer Abberufung vom Amte des Präsidenten des Reichsbankdirektoriums wahr, um Ihnen für die Deutschland und mir persönlich in dieser Stellung in langen und schweren Jahren erneut geleisteten Dienste meinen aufrichtigsten und wärmsten Dank auszusprechen. Ihr Name wird vor allem für immer mit der ersten Epoche der nationalen Wiederaufrichtung verbunden sein. Ich freue mich, Sie in Ihrer Eigenschaft als Reichsminister numnehr zur Lösung neuer Aufgabe« einsetzen zu können.
Mit deutschem Gruß Ihr Adolf Hitler.
Hauptstraße Eervera—Barcelona und ist Bahnstation auf der Strecke Lerida—Barcelona,
Ein Riefenraub
Aus Barcelona trafen 45 Tonnen Gold- und Silbersache« in Port Vendres ein, von wo aus sie nach Paris weiterbefördert wurden. Diese Gold- und SilberseiMng wnzAe von den sowjet- spanischen Oberbonzen, durchgesührt.
Pariser Kammer-Entscheidung erst nächste Woche
Außenpolitische Aussprache in der Kämmer verlanget Paris, 20. Ja». Die Pariser Presse bestätigt am Freitag die Tatsache, daß sich die außenpolitische Aussprache in der Kammer