6. Seite Nr. 13

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Montag» den 16. Januar 1>SS

Entdecker" eines Attentat» selbst verurteilt

Tübingen, 14. Jan. Vor der Große« Strafkammer hatte fich ei» 24 Jahre alter W. H. aus WeU im Schönbuch wegen Trans­portgefährdung zu verantworte«. H der an übertriebenem Geltungsbedürfnis leidet, hatte Eisenlaschen auf Eisenbahn­schienen gelegt und sich darauf alsEntdecker eines Attentats" bei der Bahn gemeldet. Dabei flunkerte er auch, er sei, als er das Hindernis von den Schienen räumen wollte, beschossen wor­den. Als man der Sache auf den Grund ging, stellte es fich her­aus, daß H. selbst die Laschen auf die Schienen gelegt hatte. Das Gericht nahm groben Unfug an und verurteilte de» As- : geklagte« zu der Höchststrafe von sechs Wochen Haft.

Schwindlerin in Krankenhäusern j

Memmingen, 14. Jan. Vor dem Schöffengericht stand die 48- l jährige Barbara Heck! aus Nürnberg. Sie hatte m ganz Schwa- ! beu Betrügereien am laufenden Band verübt und fich dabei be- > sonders auf Krankenhäuser und klösterliche Anstalten verlegt. I» ! lügenhafter Weise prahlte sie stets mit Beziehungen zn anderen j Anstaltsleiterinnen, um sich auf diese Weise Vertrauen zu schaf­fen, nahm Bestellungen nach vorgelegten Mustern entgegen und versprach sofortige Belieferung, obwohl sie in vielen Fällen wußte, daß die Gegenstände überhaupt nicht mehr oder wenig­stens in der nächsten Zeit nicht zu liefern waren. Dabei ließ sie fich größere Anzahlungen, oft auch gegenPreisnachlaß"^ die ganze Summe aushändigen. In nicht weniger als 43 Fällen ->!no s?<- "»f I" der Verhak dlunn konnte man

ste auch t» sämtlichen Fällen überführen. Das Ge 't sprach eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren und eine Geldstrafe von A)V RM. ans und ließ die Verurteilte sofort im Gerichtssaal verhaften

Heiratsschwindler fand wieder ei« Opfer

Tettnang, 14. Jan. Trotz aller Warnungen fallen immer wie­der alleinstehende Mädchen auf Heiratsschwindler herein. Ein solcher Fall trug fich kürzlich in Friedrichshafeu zu. Einem auf einem Bänkchen der Uferstraße fitzenden Fräulein näherte fich der in Ravensburg wohnhafte, in Friedrichshafeu beschäftigte Wil­helm Fürst und fing ein Gespräch an, in dessen Verlauf er seine Heiratsabsichten kundtat und erklärte, daß er eine ausgezeich­nete Stellung habe und wöchentlich SV RM. verdiene. Das Fräulein fand Gefallen au dem Mann, und als er eines Tages bei einem Wiedersehen ihr die Mitteilung machte, er habe seine» Lohn noch nicht bekommen, gab ihm das Fräulein 20 RM Der Zukünftige" hatte sogar die Frechheit, mit dem Mädchen z» oeren Eltern zu fahren und um die Hand der Tochter anzuhal­ten. Die Elter» waren jedoch dagegen. Als Fürst nun merkte, » hier nicht mehr viel zu holen war, wollte er fich von dem Mädchen zurückziehen. In der Zwischenzeit war aber sein Hei­ratsschwindel herausgekommen, denn Fürst war schon längst ver­heiratet. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht Tettnang wurde festgeftellt, daß der Angeklagte bereit» dreimal wegen Heiratsschwindeleien verurteilt worden war. Das Gericht er­kannte daher auf eine Strafe von einem Jahr Zuchthaus und ^rei Jahren Ehrverlust. Das Mädchen aber dürfte eine» Besseren belehrt worden sei».

Das Tengener Eiastnrzanglück vor Gericht

Konstanz, 14. Jan. Vor der 2. Großen Strafkammer des Land­gerichts Konstanz hatten fich ein in Stuttgart-Münster wohn­hafter Steinbruchunternehmer, ein Oberingenieur aus Stuttgart- Degerloch, ein Bauwerkmeister aus Reutlingen, ein in Schmie (Kr. Vaihingen) wohnhafter Betriebsführer und ein Zimmer­polier aus Stuttgart-Degerloch wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung zu verantworten. Der Anklage lag folgender Tatbestand zugrunde: Der Steinbruchunternehmer, der auf einem Grundstück ein Gebiet lag, das einem Tengener Einwohner ge­wollte den Abraum aus einem eigenen Grundstück lagern, da jedoch zwischen dem Steinbruch und dem in Frage kommenden Grndstück «in Gebiet lag, das einem Tengener Einwohner ge­hörte, wollte der Unternehmer auch dieses Gebiet zu einem hohe« Preis erwerben. Der Grundstücksbesitzer hatte fich aber in den Kauf nicht eingelassen. Aus diesem Grunde mußte der Stein- bruchbefitzer eine Förderbrücke errichten, die über das fremde Gebiet hinwegführte und auch mit den Pfeilern den fremden Bode» nicht berührte. Verschiedene Unterlassungen der einzelnen Angeklagten und Aussührungsfehler führten dazu, daß die För­derbrücke am 20. November 1937 in dem Augenblick einstürzte, als «ine Lokomotive und fünf Rollwagen darüber fuhren. Bei dem Unglück wurden mehrere Arbeiter schwer verletzt. Einer von ihnen ist wenige Tage später an den Folgen der erlittene» Verletzungen gestorben. Während der Bauwerkmeister freigespro- cheu wurde, erhielte» der Eteinbruchunternehmer anstelle von drei Monaten Gefängnis 3000 RM, der Oberingenieur anstelle von zwei Monaten Gefängnis 1200 RM., der Betriebsleiter an- j stelle von zehn Wochen Gefängnis 400 RM und der Zimmer- ! polier anstelle von zwei Monaten Gefängnis 300 RM. Geldstrafe, s 3m Laufe der Verhandlung wurde besonders das Verhalten ! jene» Tengener Grundstücksbesitzers gerügt, der durch seine hart- °

s/Xei- -si-rt-n

Schluß Nachdruck verboten

Heinz Rottgers blieb vor Krusius stehen.

Herr Professor, ich habe Ihnen nun alles gesagt. Eine schwere Schuld lastet auf mir. Doch ich mutz ste allein tragen. Können Sie wenigstens mir ver­zeihen?"

Was er gar nicht erwartet hatte, trat ein.

Krnstus sah ihn freundlich an und legte ihm die Hand auf die Schulter.

Sie gehen fort von hier, Herr Rottgers?" fragte er.

..2a."

Um zu arbeiten?"

'Um eine Filiale meines väterlichen Geschäfts zu über­nehmen."

Da tun Sie recht, Herr Röttgers. Wenn eines über alle Sorgen hinweghilft, ist es die Arbeit. Das habe ich an mir selbst verspürt. Leben Sie wohl, Herr Rött­gers ..."

Sie drückten fich die Hand, und Krusius sah ihm von seinem Wagen aus nach, wie er fortging.

Es war, als ob er aufrechter ging als vorhin. Als ob er neue Lebenshoffnung geschöpft hätte, aus der Ge­wißheit, datz Krusius ihm verzieh.

Monate gingen dahin, ein Jahr war seit dem Tode Charlottes verflossen, und die Tage in der großen Klinik waren einer wie der andere gewesen. Sie hatten Rück- Mäge in dem ewigen Kamps gegen Krankheit und Tod

«nrrgr Weigerung, oer vreinvrnHfirma enrgegenzukommen, de» Unternehmen zu dem Bau der eingestürzten Förderbrücke ge­zwungen hatte.

«g. Häufig gehen der Staatsanwaltschaft namenlose Anzeigen zu, die sich bei näherer Nachprüfung als wider besseres Wissen oder leichtfertig erhoben erweise» Die Strafverfolgungsbehör­den werden diesem unverantwortlichen und verwerflichen Treiben des Angebertums im Interesse der Beruhigung des öffentlichen Lebens mit aller Schärfe entgegentrete» und es fich bei allen offensichtlich unbegründeten Anzeige« angelegen sein lassen, ihren Urheber zu ermitteln. Das Gesetz gibt die Möglichkeit, mit schar­fen Maßnahmen vorzugehen. Wer einen anderen wider besseres Wissen einer strafbaren Handlung oder der Verletzung einer Amtspflicht in der Absicht verdächtigt, ein Strafverfahren oder andere behördliche Maßnahmen herbeizuführen, wird wegen fal­scher Anschuldigung mit Gefängnis nicht unter einem Monat be­straft. Neben der Strafe kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.

Ergebnis der WHW.-Sttatzeusammluug der HS.

nsg. 216 2S0.31 RM sammelte die Hitlerjugend im Dezember 1937 für das Winterhilfswerk im Ga« Württemberg-Hohenzol« lern. Im Dezember 1938 aber sammelte die Hitlerjugend noch 38 231.37 RM mehr als im Jahre vorher. Das Ergebnis der HJ.-Sammlung 1938 heißt also 254 481.68 RM.: so kann die schwäbische Hitlerjugend einen große« Erfolg für das Winter­hilfswerk buchen. Die zwölf hölzernen Monatsfigure« waren ihre besten Helfer. Das Ergebnis, ins Verhältnis gesetzt zur Einwohnerzahl, ergibt, daß der Reihe nach die Hitlerjugend im Kreis Stuttgart, dann im Kreis Ulm, Eßlingen, Friedrichshafen und dann Rottweil am meiste» an das WHW. ablieferu konnte.

Gewknnan-zug

4. Klaffe 52. Preußisch-Süddeutsche (278. Prenß.) Klaffen-Lotterie

Ohne Gewähr Nachdruck verboten

Aus jede gezogene Nummer find zwei gleich hohe Gewinne gesallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und ll

2. Ziehungstag 12. Ianu« 1839

Va der heutige» vormiNagHlehua- vnrdm gezogen 2 Sewimie pl 10000 RM. 25053S 2 Gewinne ,u 6«X> RM. 263889 4 Gewinn« pl 2000 RM. 238062 2S00S0

16 Gewinne ,u 1000 RM. 73231 119669 12770» 163923 134221

^10^8«-^-«^ SOO^R^ 18905 »8782 70049 84740 191980

60 Gewinne ,u VOO RM. 27022 66660 84925 96871 96003 108446 123195 124783 128963 131296 136315 162087 183848 169892

186200 197749 226821 271728 294546 315939 344646 350679

360973 363523 370662 372642 394111 396327 3S76S7 399113

166 Gewinne »u 400 RM. 168 6934 7968 8678 9688 17666 1S301 22086 24426 24609 46067 62187 67871 70603 7821S 78619

79669 86326 87823 96347 101311 102957 112354 112403

116617 119941 12840« 133587 134470 138704 142262 160460

160962 164106 156831 159725 160267 162389 166421 172303

172744 194932 197346 197765 204048 207140 210749 216978

218900 221121 227236 23834« 238932 246982 264564 266012

267592 261640 267047 2676S6 290131 298098 302062 304590

319471 342489 347662 352263 353701 364064 360319 361803

362088 378964 379746 36190« 3619168 386388 388062 389812

394333 395460 398670

Außerdem wurde- 292 Gewinne ,« je 300 RM. »nd 4448 Gewinne zu je 160 RM. gezogen.

In der heutigen Nachmitlagsziehung wurden gezogen

2 Gewinne zu 100000 RM. 129453 2 Gewinne zu 10000 RM. 269019 4 Gewinne zu 3000 RM. 223169 266248 4 Gewinne zu 2000 RM. 229967 353336 6 Gewinne zu 1000 RM. 41709 77633 60104 20 Gewinn-zu 600 RM. 11364 169040 173622 185629 219390

161069 281414 290941 31550« 39S280

54 Gewinne zu 500 RM. 1115 31911 48674 67793 80099 81163 S14S9 100892 150687 186477 193693 19SS69 213424 224873

235563 237834 250626 264411 289113 316053 324300 343059

3438SS 377523 379505 383771 367468

16591 44821 85LS3 123284 136372 159412 177104 221223 244341 277502 319345 363141

204 Gewinne zu 400 RM. 1941 6906 8211 11424

20995 22545 26000 27S60 30357 40165 40201 41179

45710 47296 64165 60007 64390 66017 66379 83533

86139 SS646 94966 112557 112660 120029 121627

126242 128446 129506 134064 134213 135171 136273

142416 144657 146369 145948 164467 165349 166676

162654 167636 168510 168516 172009 175942 176403

182377 183520 189151 204568 206576 216683 216333

223045 223073 228404 230209 237194 238690 241610 251441 252235 255469 258189 263273 265048 269069

282509 265441 293097 293845 295020 309596 316175

321856 332210 335153 338817 347525 347777 346317 W6S06 370031 371650 361658 382230 335638 396443

Außerdem wurden 358 Gewinne zu 1e 300 RM. und 4346 Gewinne zu je 150 RM. gezogen.

Die Ziehung der 5.Klasse der 52.Preußisch-Süddeutschen (278.Preuß.) auikiVn-irniierie findet vorn 4. Februar bis 9. März 1939 statt.

mit sich gebracht, aber auch glänzende Erfolge, die den Nie­derlagen ihre Bitterkeit nahmen.

Und eines Tages erzählte man sich, daß Professor Kru­sius die Absicht habe, die Stadt für immer zu verlassen. Das Gerücht bestätigte sich dann auch. Sein Haus hatte er bereits verkauft. Der Lehrstuhl des verstorbenen Chirur­gen Erdmannsdorf an der großen Nachbaruniversität war vakant geworden, und Krusius hatte den an ihn ergangenen Ruf angenonimen. Wann er endlich überstedelte, stand noch nicht genau fest.

Thea Hansen sprach über die Angelegenheit nicht. Sie hatte sie von den anderen zur Kenntnis genom­men und keine Bemerkungen dazu gemacht. Sie nahm an, daß Krusius zur gegebenen Zeit selbst mit ihr sprechen würde.

Und das tat er auch.

Krusius lud die Kollegin Hansen eines Abends ein, und sie fuhren nach einem kleinen Lokal, das außerhalb der Stadt am Fluß lüg. ,

Sie aßen zu Abend. Währenddessen erzählte Krusius von seinen Plänen.

Für mich ist der Ruf eine große Ehre," sagte er.Das Tätigkeitsfeld ist dort beträchtlich größer, und ich werde mehr leisten können als hier."

Davon bin ich fest überzeugt," erwiderte Thea. Ich freue mich aufrichtig und wünsche den besten Er­folg."

Krusius zahlte und dann gingen ste zusammen fort. Aber sie gingen nicht nach dem Wagen. Es war noch viel Zeit und es war herrlich schön, im Mondschein am Wasser entlang zu gehen.

Sie sprachen von Herbert und den guten Fortschritten, die er inzwischen drüben in Brasilien gemacht hatte. Er schrieb ihnen beiden regelmäßig und es war immer eine Freude, seine Briefe zu lesen. Die Wandlung in seinem Charakter schien endgültig zu sein.

Krusius kam dann aus etwas anderes zu sprechen, das

Sst das Boxen gefährlich?

Antwort aus eine besorgte Frage der Elter« Boxe» i« der Schale ist aabers als i« Ring

E» gibt «icht «enige Etter», dir mit einiger Besorgnis der Tatsache gegenüberstehe», daß seit einiger Zeit in den Schulen neben anderen Sportarten zwangsläufig auch der Boxsport von den Schülern betrieben wird, lleberängstliche Eltern sehen im Geist« ihr« eigene» Kinder mehr oder weniger schwer angeschla­gen »ach Hause komme» oder gar als Verletzte in eine Klinik «ingeliefert werde«. Wa» ist z« dem allem sachlich vom ärztlichen Standpunkt an» z» sage»? Zunächst kommen selbstverständlich für de» Schulunterricht «nr «in« gewiss« Ernndschulung und ein Erlerne« gewisser Echnlstöße in Betracht, wie sie im Rahmen einer gymnastische» Durcharbeitung des menschlich«» Körper» erwünscht erscheine» müssen. Daß dabei bisweilen schmerzhafte Schläge ausgetrilt und auch empfange» werden können, ist wohl zuzugeben, aber »ach de« ganze« Aufbau dieser schulischen Vor­übungen find irgend welche «rnüere Gefahren durchaus nicht zu befürchten. Vergessen wir »icht, daß auch jede andere turnerische oder leichtathletische Uebung gelegentlich einmal z» irgend einer Schädigung führen kann, sei es nun das Turne« an ettre« Bar­ren oder Reck, fei es ei» Hoch- oder Wettsprung «der «ne un­glücklich geworfene Eisenkugel »nd andere» «ehr.

Dazu, welchen Zweck di« Einführung de» Boxen» l» de» Schul­unterricht verfolgt, braucht an dieser Stelle nicht allzuviel gesagt zu werden. Neben der Hebung der einzelnen Körpermn»k«ln find e» »icht weniger die Erweckung der Kampfgeiste», der Schlagfertigkeit, der Schulung in der Kraft de« Aushalten» von erhaltene» Schlägen und schließlich auch der Steigerung der rasche» Beobachtungsgabe, wie fi« ei» Zweikampf immer erfordern wird. Da» find alles Ziele im Nah­men einer rperer ziehung, dt« di« Etternkreise verstehe» lern« müssen.

Nu» werden trotzdem viel« frage«, wa» ist «» den» eigentlich »m de« sogenannte« der doch bei de« meiste» eigentliche« Boxkämpfe» (nicht bei» llebungsboxe» der Schüler!) da» Ziel Larstellt? Man kan« de« k.o. am besten so definiere», daß einig« besonder» empfindliche Stelle» des Körper» durch eine« mehr oder weniger harte« Schlag derartig getroffen werde» müsse«, datz der Boxer praktisch kampfunfähig wird. Es gehört dazu also »icht etwa, wie viele glauben, unbedingt ei« Schlag, der zur vorübergehende» Bewußtlosigkeit führt. Die Frage, welche Körperstelleu für einen Boxschlag besonder» empfindlich find, kann dahin beantwortet werden, daß hierfür, wie erst kürz­lich der Leipziger Arzt Dr. Marloth klarlegte, 1. dt« Kinnspitz«, L der Kieferwinkel beider Sette», 3. die Stellen über und »nter dem Ohr, 4. die Halsschlagader, S. die Herz- oder Magengrube und 6. der Magen, die Leber »nd die Niere» in Betracht kommen.

Die Zustände, die durch ein hartes Treffen dieser Körperstellen unter Umständen hervorgerufeu werden, kann man, vom physio­logische« Standpunkt aus gesehen, in folgende drei Gruppe« unterteilen: Erstens in solche Schläge, die entweder eine Gehirn­erschütterung oder «ine Gleichgewichtsstörung Hervorrufen, zwei­tens solche, die «ine vorübergehende Blutleere im Gehirn zur Folge haben und drittens schließlich solche, die echte Echo^uständ« bedingen. Gehirnerschütterungen und Gleichgewichtsstörungen werde» verständlicherweise vor allem bei ausgesprochene» Kopf- und Eefichtsschlägen erzeugt, wobei der Boxer bisweilen wie vom Blitz getroffen plötzlich zusammenbricht und auch ei» Erbrechen auftreten kann. Die Blutleere im Gehirn erfolgt in der Regel auf dem Umwege über den Kreislauf, sei es nun durch einen Schlag auf die Halsschlagader oder in dir Herzgegend. Schock­zustände beobachtet man besonders häufig bei Schlägen auf das sogenannte Sonnengeflecht im Oberbauch, bisweilen aber auch bei Schlägen in die Nierengegend.

Ziehen nun solche k.o.-Schläge in Mr Regel schwere Folge­zustände nach fich oder nicht? Man darf wohl ohne Uebertrei- bung sagen, daß ste überraschenderweise, wie die Erfahrungen aus dem Boxring zeigen, auffallend selten sind. Ja, man darf sogar sagen, daß die Versicherungsmedizin im Hinblick auf di« sonstige llnfallpraxis gelernt hat, zu verstehen, wie viele un­gezählte hatte Schläge der Mensch ertragen kann, ohne daß irgend welche ernsteren Folgen zu gewärtigen find. Diese Be­obachtung wirst ein interessantes Licht auf die Zusammenhänge zwischen der psychischen Einstellung des jeweilig von einem Schlage Getroffenen und den daraus sich entwickelnden Folgen. Mancher Mensch, der wegen eines oft nur kleinen Stoßes bereits Rentenansprüche stellt, wird in diesem Zusammenhang an die Boxkämpfer denken müssen, die jahraus, jahrein die schwersten Schlägeeinstecken", ohne nur je später an irgend welch« Scha­denersatzklagen oder ähnliches zu denken. Gerade in dieser Hin­sicht soll es unserer Heranwachsenden Jugend als Lehre für das später« Leben mitgegeben werden, daß man manche» derben Schlag aushatte» kann, ohne gleich an Schadenersatz «nd Rente zu denken. Dr. F. L.

ihm seit langem am Herzen lag. Auf seine Unterredung mit Heinz Röttgers.

Und Sie Sie wußten alles. Thea?" -

Er hat doch nicht?"

Sie sah ihn erschrocken an.

Er hat mir alles erzählt," erklärte Krusius.Und das war gut so. Es-es erträgt sich leichter jetzt."

Und Sie machen mir keine Vorwürfe, daß ich geschwie­gen habe?"

Sie haben den einzig möglichen Weg eingeschlagen. Ich bin Ihnen dankbar dafür."

Er wechselte rasch das Gesprächsthema und fragte, ob sie nicht Lust hätte, an die neue Klinik mitzukom­men.

Als als Assistentin, meinen Sie?"

Sagen Sie erst: wollen Sie kommen?"

Sie nickte.

Ja," sagte ste.Ich komme mit, wenn Sie es wollen. Ich-"

Er wartete nicht ab, bis ste weitersprach. Er nahm ihre Hand und erzählte ihr, daß sie ihn nicht als Assi­stentin begleiten solle, nein, als etwas anderes. Als seine Frau!

Einen Augenblick war es, als ob ste ihm die Hand ent­ziehen wollte. Als ob ste vermutete, daß erst Herbert ihm alles gesagt habe. Aber er wandte sanft ihren Kopf und sah ihr in die Augen.

Es hat eine Zeit gegeben, in der ich glaubte, zu lie­ben," sagte er leise.Vielleicht... vielleicht war es... nun, erst jetzt weiß ich, was wahre Liebe ist. Thea, ich habe dich sehr lieb, und ich brauche dich. Bleib bei mir."

Mehr als seine Worte sprachen seine Augen zu ihr. Ihr Herz füllte sich mit heißer Freude, und ste sagte, daß sie gern, gern mitkommen würde.

Er nahm sie in seine Arme und küßt» sie aus ihren Mund.

End».