7. Sri«:- - Nr. 8

Nagolder Tagblalt ..Der Gescllschaster

Dienstag, den 10. Januar 1S3S

Hollywoods teuerster Nachtklub

Einer der teuersten Klubs der Welt dürfte der in diesen Tagen i, Hollywood eröffnete Nachtklub für Filmstars sein. Das Ein­trittsgeld wurde auf 2809 Mark festgelcgl Rund 200 Film- p»rs meldeten sich als Mitglieder.

Drillinge feiern Geburtstag

Die ältesten Drillinge Englands und vielleicht sogar Europas vierten kürzlich in Porkshire ihren 81. Geburtstag. Sie wurden Einstmals aus die Namen Glaube, Liebe und Hossnung getauft. Alle drei Schwestern sind verheiratet.

Liebesheiraten bei Eskimos setzt erlaubt

Ans der etwa 150 Kilometer von der Küste Alaskas entfernt liegenden Insel St. Lawrence sind jetzt bei den Eskimos neue Ehegesetze eingeführt worden, die das Heiraten wesentlich er­leichtern. Bisher war es den Eltern vorbehatren, für ihre Kin­der den passenden Ehepartner auszusuchen. Sogenannte Liebes­heiraten ohne Zustimmung der Elternpaare waren ungültig und konnten von diesen gewaltsam zu Gunsten einer neuen Eheschlie­ßung rückgängig gemacht werden. Jetzt gelten Liebesheiraten als erlaubt. Die Eskimojünglinge können sich also nach eigenem Ge­schmack ihre Bräute aussuchen. Ein weiteres Ehehindernis wurde verringert. Hatte -bisher ein Bräutigam, bevor er seine Er­wählte heimsühren durfte, vier Jahre lang bei seinem Schwie­gervater arbeiten müssen, so wurde dieser Pflichtdienst auf ein Jahr vermindert. Ferner füllt der bisher geübte Brauch weg, daß der künftige Ehemann seinem Schwiegervater vor der Hoch­zeit sieben Walfischblasen zu liefern hat. Diese Bestimmung war nachgerade unerfüllbar geworden, weil die Zahl der Wal­fische sich in den arktischen Gewässern während der letzten Jahr­zehnte ganz erheblich verringert hat.

Silsester-Ente mit 50 Lire im

Eine besondere Silvesteriiberro*chung hatte eine Bäuerin in einem italienischen ländlichen Anwesen, als sie eine wohlge­nährte Hausente schlachtete, die zum Silvestsrschmaus dienen sollte. Sie fand nämlich zu ihrer grüßten Verblüffung im In­nern des Tieres eine fast völlig unversehrte Banknote von 50 Lire. Vermutlich hat die Ente das Papiergeld verschluckt, das auf den Hof des Bauern hinausgeflogen sein muß. Die 50 Lire waren vor etwa einer Woche auf rätselhafte Weise vom Küchcn- tisch verschwunden. Daß die Ente selbst nach verhältnismäßig langer Zeit dieses kostbare Stück Papier nicht verdauen konnte, ist eigentlich das Merkwürdigste daran.

König Peter baut Spielzeuge

Der jüngste Souverän, König Peter von Jugoslawien, beschäf­tigt sich in seinen Freistunden mit der Konstruktion von Spiel- zeugwaren. Seine Modelle pflegt er zu verkaufen, um daourch sein wöchentliches Taschengeld zu erhöhen. Der Erzieher will mit der von ihm angeregten Arbeit zugleich den Sinn für flei­ßige Arbeit wie kaufmännische Fähigkeiten in dem jungen König stärken und pflegen. Einer der besten Freunde des jungen Mo­narchen ist der Sohn eines Schusters.

1VVÜ Kilometer mehr Zollgrenze

In dem neuen Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich sind die großen Umwälzungen, die die Landkarte im Jahre 1038 erfahren hat, bereits berücksichtigt. Die Entfernung vom nördlichsten Punkt des Reiches bis zum südlichsten Punkt ist mit 083 Kilometer um fast 100 Kilometer länger geworden. Unver­ändert blieb die Entfernung vom westlichsten bis zum östlich­sten Kreuzpunkt mit 1150 Kilometer. Die Länge der Zollgrenze non Eroßdeutschland beträgt rund 9200 Kilometer, sie ist um 1000 Kilometer länger als im vorigen Jahr. 1730 Kilometer

sind davon Seezollgrenze. Die Zollgrenzen zu unseren Nachbar­staaten haben sich grundlegend geändert. Die längste Zollgrenze haben wir gegenüber der Tschecho-Slowakei mit 2050 Kilometer gegenüber 1528 Kilometer vorher. An zweiter Stelle steht P o l e n mit 1250 Kilometer Zollgrenze, wozu weitere 010 Kilometer polnische Grenze gegen Ostpreußen kommen. Die drittlängste Grenze haben wir mit 630 Kilometer gegen die Niederlande. Gegenüber Frankreich sind es dagegen nur 455 Kilometer. Ausgedehnt hat sich auch die Grenze gegen­über der Schweiz von 417 auf 520 Kilometer. Neu hinzuge­kommen sind 365 Kilometer Grenze gegen Ungarn, 310 Kilo­meter gegen Jugoslawien und 430 Kilometer gegen Ita­lien. Jahrzehnte stand an der Spitze der wichtigsten Bo­denerhebungen des Reiches die Zugspitze. Sie ist jetzt weit Eh unten gerückt. 17 wichtige Berge, an der Spitze der Groß-

nckncr, sind vor der Zugspitze aufgeführt. Der längste Fluß innerhalb des Reichsgebietes ist die Donau mit 902 Kilometer, «on der früher nur 387 Kilometer auf deutschem Boden flössen. Dann folgen Oder, Elbe und Rhein.

120 Kleider für eine Reise

Warum soll man bequem reisen, wenn es auch unbequem geht. Das sagen sich in Frankreich verschiedene Menschen, die die Ear- deroben-Eeheimnisse der Gaby Morlay kennen, die sich als „Ge­sandte" des französischen Theaters zum Studium amerikanischer Bühnenverhältnisse auf der „Normandie" nach den Vereinigten Staaten einschifft. Durch eine Indiskretion ist nämlich bekannt geworden, daß die Schauspielerin mit insgesamt 120 Kleidern die Reise nach llebersee angetreten hat. Davon sind 25 Abend­kleider, 15 Nachmittagskleider, 20 kleine Abendkleider, 18 Com- plets und 12 Hauskleider.

Wissen Sie das?

Die Strohcrnte des Jahres 1938 übcrtraf die Erträge des Vorjahres, die nur eine kleinere Ernte brachte, erheblich. Beim Winterroggen wurden 30,3 Doppelzentner Stroh je Hektar ge­erntet, bei Weizen einschließlich Spelz 30 0 Doppelzentner und bei Gerste 30,1 Doppelzentner. Der Roggen, der dos meiste Stroh liefert, brachte 16,6 Mill. Tonnen gegenüber 13,2 Mill. Ton­nen Stroh im Vorjahr.

In den letzten eineinhalb Jahren sind in mehr als 100 000 Be­trieben über 2,5 Mill. Quadratmeter Dungstättenfläche geschaf­fen worden. Dieser Dungstättcubau, der weiter fortgeführt wird, ist wichtig, um die restlose Ausnutzung des betriebseigenen Dün­gers zu sichern.

Die deutsche Brauwirtschaft umfaßt n. n. 31 000 Hopfenerzeu- eer. 1050 Brauereimälzereien und Mälzereien, 4400 Brauereien und 7500 Viergrotzverteiler. 1937 wurden 42 929 000 Hektoliter Vier erzeugt. Der jährliche Vicrverbrauch je Kopf der Bevölke­rung betrug im Jahre 1935 50 1 Liter.

Ein wertvolles Krastfuttermittel für Pferde, Schweine, Rin­der und sogar für die Kleintierhaltung bilden die Zuckerschnitzel, deren Erzeugung in den letzten Jahren stark erhöht wurde. 1033 34 wurden 800 000 Doppelzentner. 1037 38 dagegen 6,1 Mill. Doppelzentner hergestellt. 100 Kilogramm vollwertige Zuckerschnitzel enthalten bis zu 70 Kilogramm Stärkewerte.

Zum Schutz vor Ueberschwemmnngen und im Zusammenhang mit vielen Meliorationsarbeiten wurden in den Jahren 1933 bis 1936 11 604 Kilometer Flußlausstr> ckc ansgebaut. Die Fluß- regeiung, die erhebliche Arbeit und Kosten beansprucht, wurde damit ans einer Strecke vorgenommen, die der Entfernung Ver­tut Tokio entspricht.

Kurze Sportrundschau

Mn einem deutschen Triumph endeten die Skirennen um den Großen Preis des Skiclubs Paris in dem französischen Winter- sportplatz Mogsve. Christi Cranz gewann auch den Tor­lauf und somit die Kombination vor der Schweizerin Boulaz. bei den Männern setzte sich im Torlauf Helmuth Lantschner erfolgreich durch, so daß im zusammengesetzten Lauf der Inns­brucker auf den ersten Platz kam. Willi Walch belegte den zwei­ten Platz vor dem jungen Francosen Couttet.

Deutsche Kunktlausmeisterschaft. Nachdem am ersten Tage der 1. Großdeutschen Kunstlaufmeisterschaft im Berliner Sportpalast sich Maxi Herber- Ernst Baier, wie zu erwarten, die Paar­laufmeisterschaft in überlegenem Stil vor den Geschwistern Pau­sin gesichert hatten, brachte auch der zweite Tag sportliches Ge­schehen ersten Ranges. Unsere männliche Jugend — die Teil­nehmer gehören fast durchweg noch der H2. an — riß mit ihren Leistungen die Zuschauer immer wieder zu tosendem Beifall hin. Horst Fab er (Münchener EV.) lief sehr elegant und mit Schwung sein Programm, das in jeder Beziehung meisterhaft aufgebaut und durchgeführt war, und wurde vor Edi Rada (Engelmann Wien) Erster und damit Deutscher Meister. Ein weiterer Höhepunkt war nach dem Versagen von Plankl das großartige Laufen von Ulrich Kuhn (Rot-Weiß Berlin), das ihm den dritten Platz eintrug.

Die Dauerlauf-Meisterschast des Gaues Baden auf dem Schau- insland litt unter den ungünstigen Schneeverhältnissen. Teil­weise war die Strecke verharrscht, zum Teil hatte der Regen schweren Pappschnee geschaffen. Die 36 Läufer warteten mit guten Leistungen auf. Sieger und damit badischer Meister im Ski-Dauerlauf wurde Oberjäger Faller-St. Märgen, der die 40 Kilometer in der glänzenden Zeit von 2:58,21 Stunden zurück­legte. Schweizer-Schauinsland und Benitz-SS, Karlsruhe beleg­ten die nächsten Plätze.

Das traditionelle „Eisbären-Springen" des SV Falken Wan­gen sah auf der Praßberg-Schanze wiederum den Oberstaufener Willi Wiedemann siegreich, her nun dreimal hintereinander den Wettbewerb gewann und sich somit den Eisbären, ein prächtiges Erzeugnis der Porzellan-Manufaktur Wangen, endgültig sicherte. Wiedermann sprang 42, 44 und 43 Meter. Zweiter wurde Weber- Lindenberg mit 41, 41 und 40 Meter vor Altmeister Max Fischer- Wangen mit Weiten von 38, 39 und 39 Meter.

In Schwenningen standen sich die beiden im württembergischen Eissport führenden Mannschaften SEC. Schwenningen und Stuttgarter SRC. in einem Eishockey-Freundschaftsspiel gegen­über. Die Schwenninger siegten vor 500 Zuschauern mit 1:0.

Beim Internationalen Eishockey-Turnier um den Sonnen­pokal in Arosa gelangte der EV. Füssen durch 6:0 gegen die Ox­ford-Studenten und 2:0 gegen den HL. Arosa ins Endspiel gegen den BKE. Budapest.

Die Stuttgarter Radrennen am Samstag abend hatten mit 6000 Zuschauern einen ausgezeichneten Besuch auszuweisen. Auch der gebotene Sport befriedigte in jeder Beziehung. Ueberaus kampfreich verlief der Steherkampf zwischen Weltmeister Metze- Deutschland, Severgnini-Jtalien und Lemoine-Frankreich. Metze war der stärkste Fahrer und siegte im Gesamtergebnis mit 8 Punkten vor Severgnini und Lemoine mit je 5 Punkten. Der Stuttgarter Karl Weimer gestaltete sein Berufsfahrer-Debut sehr erfolgreich, er gewann gegen den Offenbacher Siehl alle drei Wettbewerbe des Omniums. 2m Fliegerrennen zur Winter- meisterschaft war Bügler vor Kimmig, Schickler und Kaiser siegreich.

Die Fußball-Städtemannschasten von Danzig und Breslau lie­ferten sich einen Freundschaftskampf, den die Danziger knapp mit 3:2 Toren für sich entschieden.

V452S>

V452S»

45291

45295

Kinder im Schnee

As ist kalt, der ^ Schnee liegt hoch und lockt dke Jugend hinaus, um auf Schneeschuhen sowie auf dem Eise die Winterfreuden zu ge­nießen. Dastndprak- tischeAnzüge, wetter­feste Skijacken u. Eks- laufkleidchen zu nä­hen,wir zeigen hierzu brauchbareVorlagen.

XX 4S27S

V45283. Für junge Mädchen nähen wir eine Jacke auS imprägniertem Stoff mit breiter Lederpaffe, Erf.fürll I.: 1,4V m Stoff, 140 cm breit. Bunte Beyer-Schn. für 7.9,11 I. V 45289. Diese überaus praktische Windjacke aus wasserdichtem Stoff ist mit leder- besetzter breiter paffe und teilbarem Reißverschluß versehen. Erforderlich für 9 Jahre: Im Stoff, 140 cm breit. Bunte Beyer-Schnitte sind für 7, 9,11,13 Jahre erhältlich. XL 45278. Sktanzug für Knaben; Lange Hose aus Skitrtkot, Jacke aus Leinen mit Lederpaffe und schrägen Rekßverschlußtaschen. Erforderlich für 12 Jahre: 1,10 m Hosenstoff, 1,30m Jackenstoff, je 140 cm breit. Beyer-Schnitte für 8,10, 12,14 Jahre.

45279. Für kleine Knaben nähen wir den Trlkolanzug in durchgehender Schnitt- form. Kragen aus abstechendem Tuch oder Leder. Erforderlich für 6 Jahre: 1,45 m °m breit. Bunte Beyer-Schnitte für 4, 6 und 8 Jahre überall erhältlich. >1X45295. Schöner Skkanzug in beliebter praktischer Form. Die westenartlge, geknöpfte Bluse hat eine breite Rückenpaffe. Erforderlich für 12 Jahre: 2,10 m Stoff, ) "0 cm breit. Bunte Beyer-Schnitte sind für 8, 10, 12 und 14 Jahre erhältlich. MX 45291. Der Kragen und dke Armelbündchen diese- SkianzugeS find auS bunter gestrickt. Erf. für 7J.: 1,50mStoff, 140cm br. BunteBeyer-Schn. für3,5,7,9J. MX 45294. EiSlaufkleid aus Tuch mit Besatz auS pelz oder Pelzstoff und Reißverschluß Erf-für 1VZ..- 1,80mS«off,130-mbr. Beyer-Schn. f.8,10,12,14J. XX 45280. Skianzug, bestehend aus einer weiten Kniehose und einer imprägnierten Windjacke mit seitlichem Gummizug. Erforderlich für 13 Jahre: 1 m Hosenstoff, 1,10 m Jackenstoff, je 140 cm breit. Bunte Beyer-Schnitte für 7, 9, 11, 13 Jahre.