6. Seite Nr. 8

Dienstag, den 10. Januar 1939

Oeffentliche Fürsorge wird immer weniger in Anspruch

genommen

Die Zahl derjenigen Volksgenossen, die die öffentliche Fürsorge in Anspruch nehmen müssen, ist ständig im Sinken begriffen. I Am 1. Juli 1938 waren nur noch 1569 009 Personen als Em- s pfänger gemeldet gegenüber 1842 690 am gleichen Stichtag des Vorjahres und gegenüber sogar 4 671 999 am 1. April 1933.

Wir brauchen mehr Zucker

Der Zuckerverbrauch pflegt von jeder Besserung oder Verschlech­terung des Lebensstandards schnell beeinflußt zu werden. Da nun die letzten Jahre eine ständige Vermehrung des Zuckerver­brauchs gebracht haben, so läßt sich hieraus eine nicht unwesent­liche Besserung des Lebensstandards seit 1933 ableiten. 1933 find insgesamt 12.9 Millionen Doppelzentner Zucker verbraucht wor­den. 1937 war der Zuckerverbrauch bereits auf 14,8 Millionen Doppelzentner gestiegen und 1938 wird mit 17 Millionen Doppel­zentner ein neues Höchstergebnis erreicht.

Rekordleistung des Maschinenbaues: 5Z Milliarden RM. Jahreserzeugung.

Der deutsche Maschinenbau hatte vor dem Kriege seine höchste Jahresproduktion mit einem Wert von 2,8 Milliarden RM. er­reicht. Nach dem Kriege wurde 1929 die höchste Spitze mit 4,9 Milliarden RM. verzeichnet. Aber auch dieses Ergebnis ist durch die Leistungen der beiden letzten Jahre in den Schatten gestellr worden, denn es wurden 1937 für 4,5 und 1938 sogar für rund 5,5 Milliarden RM. Maschinen und Apparate gebaut.

Appell -es N6KK.-Sian-orls Stuttgart

Oberführer Maier gab Richtlinien

Stuttgart, 8. Jan. Am Sonntag vormittag trat das NSKK. des Standorts Stuttgart in der Eewerbehalle zu seinem ersten Appell im Jahre 1939 an. Der Appell erhiel ferne besondere Be­deutung durch eine Ansprache des Führers der NSKK.-Motor- gruppe Südwest, Oberführer Maier, in der er für die gesamte Gruppe die Marschroute für das neue Jahr bekanntgab. Der Führer der Standarte M 55, Standartenführer Klaus, meldete Oberführer Maier 1999 NSKK.-Männer der acht Stuttgarter Stürme. s

In seiner Ansprache führte Oberführer Maier u. a. aus:

Zum Abschluß des so überaus arbeits- und erfolgreichen, in ! der deutschen Geschichte einzig dastehenden Jahres 1938 wurde «ns eine kleine Atempause gegönnt Nicht um auf errungenen Lorbeeren ausruhen zu können, sondern einzig und allein, um »eue Kräfte zu sammeln, die uns in die Lage versetzen, den sieg­gewohnten Vormarsch des Nationalsozialismus' auch weiterhin erfolgreich fortzusetzen.Nach dem Sieg bindet den Helm fester", war stets die Parole, die uns unser Führer schon in der Kampf­zeit nach jeder siegreichen Wahlschlacht gab, und getreu dieser Parole stehen auch zu Beginn des Jahres 1939 die fast 20 909 Männer der Motorgruppe Südwest bereit, weiter für den Führer und sein Werk zu kämpfen: unerbittlich, hart, einsatz- und opfer­bereit. Wenn ich diesen ersten Standort-Appell angesetzt habe und willens bin, ihn auch künftig jeweils zu Beginn eines neuen Jahres durchzuführen, so geschah dies unter den Gesichtspunkten, einen Rückblick auf das vergangene Lahr zu werfen und in gro­ben Umrissen einen neuen Arbeitsplan für das kommende Jahr sestzulegen. Oberführer Maier betonte, daß die Absicht, in die­sem Rahmen auch Dinge zu erörtern, die außerhalb des Dienst­betriebes liegen, ihn bewogen habe, dem heutigen Standort- Appell einen ausgesprochen internen Charakter zu geben und ! bei dem Appell von jeglicher Repräsentation Abstand zu nehmen: > den« erstens liebe er den Begriff Repräsentation nicht, und zweitens sei es schade um jede Stunde, die nrcht der Arbeit ge- j widmet sei. i

Mit diesem Standort-Appell, so hob Oberführer Maier her- i vor. werde für die ganze Motorgruppe Südwest symbolisch die ! Arbeit im neuen Jahr ausgenommen. Bei seinem Rückblick über­reichte er Sturmhauptführer Jlg als dem Führer des Sturms 4/M 55, dem es gelang, bei dem Reichswettkampf des NSKK. s an zweiter Stelle sich zu plazieren, als Anerkennung des Korps- führers Reichsleiter Hühnlein dessen Bild mit persönlicher Unter­schrift. Mit Genugtuung stellte er bei Aufzählung der Erfolge im vergangenen Jahre fest, daß die Motorgruppe Südwest zu den führenden Gruppen gehört. Die Erfolge des Jahres 1938, die sich würdig an die Erfolge der vorangegangenen Jahre schließe, verpflichte die NSKK.-Männer, mit allen Kräften vowärts- zustreben. Stolz sei die Motorgruppe Südwest auch darauf, daß > Leim Rsichsberufswettkampf aus ihren Reihen vier Reichssieger, ^ sechs Eausicger und 20 Kreisfieger hervorgegangen feien. Die j Standarte M 55 habe dabei mit 40 Prozent den Löwenanteil. ^ Oberführer Maier wies weiter darauf hin, daß das Sportpro-

45. Fortsetzung Nachdruck verboten

Wir beginnen, nrcht wahr, Herr Professor?" sagte sie ruhig.

»Ich..."

Wir beginnen," fuhr Thea in der gleichen Weise fort. Wir denken jetzt an nichts anderes als an die Opera­tion, von der ein Menschenleben abhängt, und begin­nen!"

Sie hatte ihre Stimme nicht mehr erhoben als zu einem Flüstern. Die Unruhe unter den anderen wuchs. Der Oberarzt hatte vernommen, daß Thea etwas gespro­chen hatte, und war empört. Wie kam die Kollegin da­zu, in die Operation hineinzureden? Sie hatte doch sonst Nerven von Eisen! Was war eigentlich los?

Krustus hatte den Arm schon wieder erhoben und nahm die Instrumente, die Thea ihm reichte. Er sah nicht mehr auf und die Operation begann.

Es war eine sehr schwierige Operation, besonders gegen Ende, und die kleinste Unsicherheit der Hand hätte den Tod bedeuten können, aber Krusius war längst wieder der alte, kaltblütige Chirurg, und sogar sein Blick, der anfangs noch nervös gewesen war, hatte wieder seinen ruhigen, ernsten Ausdruck angenommen.

Dann endlich sah er auf, atmete tief und blickte sich um.

Bringen Sie den Jungen fort," sagte er.Er wird leben!"

Er verließ langsam den Operationssaal und schloß leise die Tür hinter sich.

Sie brachten das Kind fort und Thea hatte wieder

_ Siagolder T a gblattDer Gesellschaft er" _

gramm für das Jahr 1939 nicht minder vielgestaltig sei wie das letztjährige, und daß Heuer der Marschgesang intensiver gepflegt werden würde. Seine Ansprache klang aus in dem Gelöbnis: Unser Lebensinhalt soll Arbeit und Dienst am Volke sein."

An den Appell, der mit dem Gruß an den Führer beendet wurde, schloß sich ein Propagandamarsch durch die Straßen Stutt­garts und ei» Vorbeimarsch vor Oberführer Maier am Neuen Schloß.

Erfolge auf der Reichskleiulierscha« iu Leipzig

Stuttgart, 7. Jan. Durch die ungünstige Witterung war bei dem weiten Weg, den die Ausstellungstiere von Württemberg bis Leipzig zurücklegen mußten, die Beschickung der 5. Reichs­kleintierschau aus Württemberg nicht übermäßig groß. Die Tiere aber, mit denen Württemberg vertreten war, waren wirklich recht guter Qualität. In der Abteilung Leistungsgeflügel konnte der Eeflügelhof Alt-Württemberg für acht ausgestellte Num­mern sechsvorzüglich" und zweisehr gut" und damit die beste Gesamtleistung in dieser Abteilung erringen. Er erhielt hierfür den Wanderpreis des Reichsministers für Ernährung und Land­wirtschaft zugesprochen, den er nun das dritte Mal und damit endgültig erworben hat. In der Abteilung Ausstellungsgeflügel konnten die württembergischen Züchter einigeSieger" und über hundertsehr gut" für sich buchen, denen sich einSieger" und 17sehr gut" der Kaninchenzüchter anschließen. Von den Seidenbauern wurde Herrn Danner, Rammingen (Kr. Ulm), ein zweiter Preis und "eine bronzene Medaille des Reichsver­bands der deutschen Kleintierzüchter für gute Zuchterfolge zuer­kannt.

Die württembergischen Züchter beteiligten sich mit einem Zent­ner Honig und 17 Zentner Wachs an der Pflichtschau. In der Abteilung für Kleintierzüchter zeigt die Firma Graze, Enders­bach (Kr. Waiblingen) ihre weltbekannten Fabrikate für den. Imker und findet damit großes Interesse. Die Angorakaninchen- Schermaschine der Firma Bosch-Eisenmann erweckt allgemeine Aufmerksamkeit. Während der Ausstellungstage werden mit 20 dieser Maschinen 15 900 Angorakaninchen geschoren. Eine bessere Anerkennung könnte diesem schwäbischen Erzeugnis kaum zuteil werden.

Stuttgart, 8. Jan. (Kind stürzt aus dem Feil­st e r.) Am Freitag nachmittag stürzte ein 3 Jahre älter, vorübergehend unbeaufsichtigter Knabe aus dem Fenster eines Gebäudes der Ludwigftraße. Er erlitt dabei lebens­gefährliche Berletzunaen.

Baden

Karlsruhe. 8. Jan. (Wettkampfleiter tagen.) Am Samstag versammelten sich in der Eintracht rund Ä0 für die Durchführung des Berufswettkampfes aller schaffenden Deutschen 1936 verantwortlichen Mitarbeiter u. Mitarbeiterinnen der DAF. und HI. aus allen badischen Kreisen. Der Gaubeauftragte für den Reichsberufswett­kampf, Heinrich Wirth. erüffnete die Tagung. Im Gau Baden hätten sich 86 291 Jugendliche und 39 376 Erwachsene zum Verufswettkampf gemeldet. Das bedeutet bei der Ju­gend eine Steigerung gegenüber 1938 von 22, bei den Er­wachsenen von 110 Prozent. Stabsleiter Egenlauf über­brachte die Grüße des Obergebietsführers der HI. und gab dann einen Ueberblick über die Entwicklung der HI. und ihre Aufgabenstellung. Abschließend sprach Gauschulungs­walter Pg. Hellweg. Die Tagung wurde am Sonntag mit Sondertaaunaen fortaeietzt.

Bruchsal, 8. Jan. (Berkehrsunfälle.) Im Een- darmerle-Jnspektionsbezirk Bruchsal wurden im Jahre 1938 93 Verkehrsunfälle festgestellt,. wobei es 12 Tote und 54 Verletzte gab.

-- Wenkheim (Amt Tauberbischofsheim), 8. Jan. Einen ^ * erlegt.) Die Söhne des Fischereipächters

Adam Baumann haben einen Fischotter erlegt. Das Tier hatte schon längere Zeit an Len Jungfischen des Welzbachs bedeutenden Schaden angerichtet. Es hatte eine Länge von über einem Meter und wog 12 Pfund.

Ludwigshafen a. Rh., 8. Jan. (Opfer des Ver­kehrs.) In der Oppauerstraße stieß ein Lastkraftwagen mit ernem Handkarren zusammen, wodurch der Führer des Handkarrens tödlich verunglückte.

Aus dem Gsmchisstml

Gefängnis für einen Kraftwagenlenker Memmingen, 6. Jan. Vor der Großen Strafkammer des Land­gerichts Memmingen hatten sich der 22 Jahre alte Remicias Holzer und der 61 Jahre alte Christian Erne wegen fahrlüssitzsr Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und verschiedener Uel<cr-

die Freude, die Ellern zu benachrichtigen. Dann ging sie in Krustus' Zimmer, um sich seine weiteren Instruktionen ge­ben zu lassen.

Er saß an seinem Tisch und machte Notizen.

Nachdem ihr kurzes, dienstliches Gespräch beendet war, wollte sie gehen.

Einen Moment noch, Kollegin Hansen," jagte er.

Ja, Herr Professor?"

Zufrieden?"

Sie blickte ihn ruhig an.

Ich freue mich, daß der Junge leben wird," erwi­derte sie, ohne direkt auf seine Frage zu antworten.Und ich wußte, daß es gar nicht anders sein konnte."

Krusius schüttelte den Kopf.

Ich war sehr nervös," sagte er.Und wenn Sie nicht gewesen wären, Kollegin..."

Sie lächelte leicht.

Herr Professor, Sie erlauben zu scherzen." meinte sie.

Nein, ganz und gar nicht. Sie haben mir meine Selbst­beherrschung wiedergegeben. Es ist etwas Wunderbares mit Ihnen, Thea" er nannte sie wieder mit dem Vor­namen, und eine blitzschnelle Röte schoß ihr in das Ge­sicht.

Finden Sie es nicht sonderbar," fuhr er fort,daß wir beide Ihnen nun viel, sehr viel zu verdanken haben? Ich meine, mein Bruder Herbert ebenso wie ich."

Die Röte in ihrem Gesicht vertiefte sich.

Er liebt Sie," erklärte er.

Nein!"

So hat er mir doch gejagt."

Eine Laune," erwiderte sie.Ich hoffe und glaube, daß

es nur eine Laune ist-ich ich liebe ihn nicht. Ich

habe seiner Adoptivmutter und Ihnen, Herr Professor, versprochen, mich um ihn zu kümmern-aber ..

Sie würden ihn also nicht heiraten können, auch wenn die materielle Seite..."

Nein, niemals."

Ist dos Ihr letztes Mort, Kollegin?"

tretungen der Reichsstraßenverkehrsordnung zu verantworten. Am 6. Oktober 1938 fuhr der als Kraftwagenführer bei dem Mit­angeklagten Erne beschäftigte Holzer mit einem unbeladenen Lastkraftwagen in außerordentlich hoher Geschwindigkeit durch die Ortschaft Offenhausen. Unmittelbar vor einer Straßenkreu­zung überholte Holzer, ohne die Geschwindigkeit herabzumindern, auf der linken Straßenseite drei nebeneinande fahrende Rad­fahrer. Das Lastauto stieß dabei mit einem vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite und in ncrmaler Geschwindigkeit fah­renden Personenauto zusammen. Eine Insassin des Personen­wagens trug schwere Verletzungen davon. Das Gericht verurteilte Holzer zu eineinhalb Jahren Gefängnis, abzüglich zwei Monate und drei Wochen Untersuchungshaft Hastfortdauer wurde an­geordnet. Erne kam mit einer Eeldstraje von 100 RM. davon.

Stettiner Autofallensteller zum Tode verurteilt

Stettin, 8. Jan. Wie berichtet, wurde am Dienstag abend bei Eolbitzow ein Ueberfall auf einen Stettiner Kraftdroschken- sahrer verübt. Der Täter, der 18jührige Werner Eermann aus Berlin, der mit dem gestohlenen Wagen auf der Fahrt nach Ber­lin bald daraus gegen einen Baum fuhr und in leichtverletztem Zustande ins Polizeigefängnis eingeliefert worden war, stand am Samstag vor dem Sondcrgericht beim Landgericht Stettin. Dieses verurteilte Eermann wegen Verbrechens gegen das Gesetz gegen Straßenraub mittels Autofallen zum Tode und zum Ver­lust der biiroerlichen Ehrenrechte ans Lebenszeit.

Buntes Allerlei

Himmelserschsinung vom 2V. November aufgeklärt

Die Feststellungeu des Frankfurter Planeten-Jnstituts

Der ungewöhnliche, in ganz Deutschland beobachtete rätsel­hafte Mcteorfall vom 20. 'November ist jetzt vom Frankfurter Planeten-Jnstitut berechnet worden, lieber 300 Beobachtungen aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Auslande liefen in Frankfurt zusammen. Die in Zusammenarbeit mit anderen Sternwarten durchgeführten Untersuchungen ergeben ein eini­germaßen sicheres Bild. Man hatte es zweifellos mit einer Him­melserscheinung von außerordentlicher Helligkeit zu tun. Die Bahnbestimmung hat ergeben, daß die Feuerkugel sich in der, Richtung DortmundVierwaltstädter See bewegt hat. Zum er­sten Mal muß sie bei Montabaur im Westerwald aufgeleuchtet sein. Ihr Hemmungspunkt lag in der Nähe der Rheinquellen. Von dort an verlor das Meteor an Leuchtkraft und Geschwin­digkeit. Die größte Entfernung im Verlauf der beobachteten Bahn mag 159 und die geringste beim Hemmungspunkt 70 Ki­lometer gewesen sein. Die Geschwindigkeit konnte mit Sicherheit berechnet werden. Dis Strecke Montabaur bis zu den Rhein- qnellen legte es in fünf Sekunden zurück. Die Geschwindigkeit -betrug etwa 80 Kilometer in der Sekunde. Es ist daher sehr 'zweifelhaft, ob das Meteor überhaupt den Erdboden berühr! hat. Sicher dürfte sein, daß es sich über Deutschland teilte. Auf­fallend war, daß drei Tage später wieder ein Meteor von der gleichen Helligkeit auf fast derselben Bahn auftrat, das aber nur von wenigen beobachtet wurde. Als Ausgangspunkt für die beiden Meteore ist die Gegend der Leoniden im Sternbild des Löwen festgcstellt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß beide zum Schwarm der Leoniden gehörten, durch andere Planeten aber abgelenkt wurden. Von den während der letzten Jahrzehnte in Deutschland beobachteten Meteoren dürfte es das größte gewesen sein.

Net emok des dürfe fe mehr!"

In ergötzlicher Weise berichtet der Pfälzer Anzeiger in Lan­dau-Pfalz:Kamen da neulich zwei Elsässer in die Südpfalz, um Bekannte zu besuchen. Sie sahen viel Neues, verwunderten sich über das tatkräftige Leben und Streben, das da an neuen Bauten, Wegen, Verschönerungen des Dorfbildes, neuen Schwimmbädern usw. zu sehen war. Und -da sahen sie auch ein großes WHW.-Plakat, auf dem in großen Lettern stand:Kein Deutscher darf mehr hungern und frieren!" Sie schauten es län­gere Zeit an und dann sagte der Schang zum Jakob und schüt­telte den Kopf:Do guck, net emol des dürfe se mehr!"

Amerika immerhundefreundlicher"

Amerikas Vorliebe für Schoßhunde hat in den letzten Jahren einen erstaunlichen Aufschwung genommen, wie aus einer kürz­lich in USA. veröffentlichten Statistik zu ersehen ist. Innerhalb von sechs Jahren hat sich die Hundeliebhaberei verdreifacht. Im Jahre 1929 wurden in den Vereinigten Staaten insgesamt 5 Millionen Schoßhunde gezählt, während im Jahre 1935 die Zahl der Schoßhunde bereits 15 Millionen betrug. Die letzten Jahre konnten statistisch noch nicht erfaßt werden. Man vermu­tet jedoch, daß eine neue Schoßhündchen-Zählung ein weiteres Ansteigen zeigen würde.

Mein letztes, Herr Professor."

Und seine Strafe? Beeinflußt Sie dieser Umstand in Ihrer Stellungnahme?" fragte er.

Sie zögerte nicht mit der Antwort.

Wenn ich einen Mann liebte." sagte sie ganz ruhig, würde mich ein solcher Umstand nicht beeinflussen. Wenn ich ihn liebte," wiederholte sie.Aber ich liebe ihn nicht."

Ich glaube es."

Krusius war aufgestanden und war nur wenige Schritt? von ihr entfernt. Er sah, wie schön sie war. und er konntr die Liebe seines Bruders verstehen, auch wenn sie nur eine Laune sein sollte.

Uebrigens," sagte Thea,möchte ich noch eines richtig­stellen: selbst, wenn ich für Herbert etwas getan habe, was noch abzuwarten wäre, möchte ich nicht behaupten, daß dies auch in Hinsicht auf Sie der Fall gewesen wäre Herr Professor."

Doch vorhin bei der Operation."

Ich bin überzeugt," schloß sie,daß die Operation auch ohne meine Anwesenheit erfolgreich verlaufen wäre."

Sie kam auf die dienstlichen Angelegenheiten zurück und zog sich dann bald zurück. Sie hatte das E»:fühl eines großen Sieges. Krusius hatte sich wiedergefunden.

Ein paar Tage später verließ sie nachmittags ihre Wohnung, um mit der Straßenbahn in die Stadt zu fah­ren. Zu Theas llebsrraschung saß Herbert Medow auf einer Bank an der Haltestelle und schien zu warten.

Thea sah instinktiv nach der Uhr, es war gerade drei Was machte Herbert Medow um diese Zeit hier? Er mußte in seinem Büro sein, er war doch jeden Tag bis fünf Uhr beschäftigt. Theas erste Regung war, an ihm vorüberzugehen, ohne ihn zu beachten, dann aber änderte sie ihr Vorhaben. Sie ging direkt auf ihn zu.

Wo kommen Sie denn her?" sagte sie,oder haben Sie etwa Ihre Stellung verloren?"

Fortsetzung folgt.