2. Sette — Nr. 8
Raaolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Dienstag, de» 18. Jann«, 1SZS
iqnttten werden. Die fruchtbare Ebene von Lerida hat schwer unter der roten Herrschaft gelitten. In den am Sonntag befreite«, einst reichen Ortschaften, wurden die einrückenden nationale« Truppen von den wenigen dort verbliebenen Einwohnern begeistert begrüßt. 1050 Gefangene fielen in die Hand der Nationalen, vier rote Flieger wurden abgefchossen.
Die Gesamtlänge des Einbruches in die feindliche Front in Katalonien beträgt zwischen Venavent de Lerida (südöstlich von Tremp) im Norden und Asco am Ebro im Süden 100 Kilometer.
Don der Cordoba-Front meldet der nationale Heeresbericht mehrere Angriffe der Roten, die aber sämtlich abgewiesen wurden.
Rach einer in Paris vorliegenden Havas-Meldung ist der rot- spanische Hafen Valencia am Sonntagmiltag von national- spanischen Flugzeugen heftig bombardiert worden.
Lerida von den Bolschewisten befreit
Am Sonntagmorgen überquerten auch die Truppen des Generals Moscardo unmittelbar bei Lerida den Segre-Fluß und besetzten das auf der Ostseite des Flusses gelegene Stadtviertel mit dem Campos Eliseos, von wo aus am Samstag noch die bolschewistische Artillerie den Westen der Stadt beunruhigte. Die nationalen Truppen stellten sofort auf beiden Seiten der Hauptstraße Lerida Barcelona einen ausgedehnten Brücken- lovf ber und rückten in Alcoletge. 7 Kiic-c ler nordöstlich von Lerida, ein. Damit ist Lerida vSMg von den Bolschewisten befreit und aus der feindlichen Feuerlinie gerückt. Der Gegner leistete nur geringen Widerstand.
Amerikanische Waffenschiebungen
«ach Rotspnnie«
Istanbul, 0 Jan. Die jüdisch-bolschewistischen Hintermänner ber internaiionalen Waffenschiebung, bei der nordamerikanische Fabriken 50 Flugzeuge angeblich nach der Türkei, in Wirklichkeit aber nach Rotspanien liefern soll- i e n, versuchten sich durch ein Manöver aus der Affäre zu ziehen. Sie behaupteten in glatter Verdrehung der Tatsachen, die amerikanischen Flugzeuge seien für General Franco bestimmt gewesen. Diese Behauptung ist eine Lüge. Das beweist ein Brief des diplomatischen Generalagenten der nationalfpanischen Regierung in Istanbul, Gesandter Palencia, den die Istanbuler Zeitung „Journal d'Orient" veröffentlicht. In diesem Brief teilt der Gesandte mit, daß er selbst im Aufträge der nationalspanischen Regierung die türkische Regierung über diese Angelegenheit unterrichtet und ihr die Anzahl der gekauften Flugzeuge, die Verschiffung und Bestimmungshäfen, die Namen der Transportschiffe, die Namen der Empfänger und überhaupt alle Einzelheiten des „Geschäfts" zur Kenntnis gebracht habe.
Die dritte Waffeuschiebnng aufgeflogen
Einzelheiten von dem Pariser Flngzeugschmuggel für Sowjetspanien
Istanbul, 9. Jan. Die Istanbuler Zeitungen beschäftigen sich weiter mit dem Skandal wegen der angeblich im Namen der türkischen Regierung, in Wirklichkeit aber für Sowjetspanien bestellten amerikanischen Flugzeuge. Es steht noch nicht fest, wann Ser Hauptschieber, Ekrem König, dessen Auslieferung von ser Türkei beantragt ist. von Frankreich ausgeliesert wird. Die Zeitung „Vakit" ist der Ansicht, daß das inParisansässige intern ationaleWaffenschieberkonsortium keine Mühe und keine Kosten scheuen wird, um den Agenten vor der Auslieferung zu bewahren. Die Zeitung „Peni Sabah" will in Erfahrung gebracht haben, daß König sogar drei Bestellungen über je 50 amerikanische Bombenflugzeuge für Rechnung der Spanienbolschewisten erteilt hat. Die beiden ersten Serien von ! je 50 Flugzeugen seien nach Marseille verschifft worden, von wo aus sie König nach Rotspanien weiterleitete. Bei der Ankunft der dritten Serie von 50 Flugzeugen sei König jedoch nicht rechtzeitig in Marseille anwesend gewesen, so daß es zu Rückfragen beim türkischen Kriegsministerium gekommen sei, das als Besteller und Empfänger genannt war. Dadurch kam es zur Aufdeckung der Schiebung, denn in Ankara wußte nian natürlich nichts von den angeblichen Bestellungen. Der Bericht der französischen Zollbehörden über die Aufdeckung soll bereits im Besitz der türkischen Regierung sein. Im übrigen beginnt sich das Interesse der Türkei mehr und mehr auf die Verantwortlichkeit im eigenen Lager zu richten. Man hat den Eindruck, daß zumindest die Autorität der früheren Minister des Innern und des Aeußern mißbraucht worden ist.
Coughlin gibt Roosevett AnirvsTt
Detroit, 9. Jan. Der in Amerika weit bekannte Radiopriester Pater Coughlin befaßte sich rn einer Rundsunk-Ansprachc mit der in Roosevelts Jahresbotschast vor dem Kongreß dargelegten Außenpolitik der Vereinigten Staaten. Lough- lin erklärte, Roosevelt verfolge Wilsons Außenpolitik, die die Vereinigten Staaten in den Weltkrieg gesührr habe. Er bezeich- nete dann die Botschaft als herausfordernd, aber pessimistisch und stellte weiter fest, er fürchte eine Armee von 10 Millionen amerikanischen Arbeitslosen mehr als 10 Millionen ausländische Feinde. Er hege die größten Befürchtungen um die Auswirkungen des Elends von 20 Millionen „Regierungspfleglingen", die gezwungen seien, erheblich unter dem amerikanischen Lebensstandard zu leben. Diese Elendsarmee mache ihm wesentlich mehr Sorgen als die „Vereinigten Streitkräste der europäischen Diktatoren". Was Roosevelts Feststellung bezüglich der „Feinde von außen" angehe, fragte Pater Coughlin, welcher Feind denn von außen her Amerika erfolgreich angreifen könne. Er sei jedenfalls mehr in Sorge um die Möglichkeit eines Angriffes auf Amerika von innen her. Die bittere Erfahrung der Geschichte habe gelernt, daß die Verwicklungen Amerikas in die Angelegenheiten Europas nur Unheil im eigenen Hause erzeugt hätten.
USA. als Waffenhandler der Wett
Aufschlußreicher Bericht des Staatsdepartements
Washington, 9. Jan. Das Staatsdepartement erstattete am Montag dem Bundeskongretz den Bericht über di« Kontrolle des Handels mit Kriegsmaterial jeder Art einschließlich ziviler Flugzeuge. Danach wurden vom 1. Dezember 1937 bis Ende November 1938 insgesamt 5200 Ausfuhrlizenzen im Gesamtwert von A4 Millionen Dollar erteilt, wovon 72 Millionen Dollar auf die Mugzeugausfuhr entfallen. Die größten Lieferungen dem Werte nach gingen nach England, Niederländisch-Jndien, China, Japan, Argentinien und Frankreich. Auch nach der Sowjetunion wurde für über 2 Millionen Dollar Kriegsmaterial ausgesührt. Di« Gesamteinfuhr von Kriegsmaterial betrug 478 000 Dollar.
Der Bericht behandelt dann ausführlich zahlreiche Fälle, in denen der rotspanische „Botschafter" in Mexiko oder andere sowjetspanische Agenten dem hiesigen Ausfuhrverbot zuwider k?lua»
Was England von Rom erwartet
London, 9. Jan. Die bevorstehende Abreise des britischen Premierministers Lbamberlain und des Außenministers Lord Halifax nach Rom bildet noch immer das Hauptinteresse der Londoner Morgenzeitungen. Das, was England von den bevorstehenden römischen Verhandlungen erwartet, kommt dabei am besten in einer ausführlichen Betrachtung des diplomatischen Korrespondenten der „Times" zum Ausdruck. Der Korrespondent dieses führenden englischen Blattes stellt u. a. sest, daß die Einladung Mussolinis an Chamberlain ein Zeichen dafür sei, daß die italienische Regierung weit davon entfernt sei, eine Verständigung nur wegen der von England verschiedenen Regierungsform Italiens auszuschalten. Der Besuch zeuge davon, daß das Kabinett weiter daran glaube, daß direkte Aussprachen die Schwierigkeiten beseitigen könnten und das beste Mittel darstcllen, feftzustellen. was ein Staatsmann beabsichtige. In dem Besuch liege nicht der Versuch. Italien von der Achse wegzulocken. Auch handle es sich nicht um einen Versuch, Frankreichs Widerstand gegen den Anspruch zu vermindern, der kürzlich von der italienischen Kammer und von der italienischen Presse gestellt worden sei. Die britische Regierung erkenne den neuen Platz, den Italien sich in der Welt geschaffen habe. Der Korrespondent schreibt dann weiter, daß die französische Regierung in keinem Zweifel über die Haltung des britischen Kabinetts zu dem italienisch-französischen Streit gelassen worden sei. Wenn Italien auf dem Standpunkt stände, berechtigte Beschwerden zu haben, dann sollten die Fragen englischer Ansicht nach zwischen der französischen und italienischen Regierung direkt ausgehandelt werden Im Augenblick könne von Vermittlung keine Rede sein. Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt dann weiter, daß jedes Mittelmeer-Problem durch die spanische Frage erschwert werde. General Francos Vormarsch müsse die Erörterung in starkem Maße beeinflussen. Der Berliner Korrespondent der „Daily Mail" (Rothermere) meint, daß in Rom der Eindruck vorherrsche, laß die Dinge in Spanien jetzt schnell einem Waffenstillstand, wenn nicht überhaupt der Einstellung der Feindseligkeiten znstreben.
Und in Paris?
Paris, 9. Jan. Auch die Pariser Frühpresse vom Montag widmet ihre Aufmerksamkeit weiter der Rom-Reise des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain und des Außenministers Lord Halifax und der kurzen Fühlungnahme, die dre englischen Minister auf ihrer Reise in die italienische Hauptstadt in Paris
zwischen Frankreich und Italien
mit Ministerpräsident Daladier und Außenminister Bonner haben werden. Wesentliche neue Gesichtspunkte finden sich in den Kommentaren der Blätter nicht. Man beeilt sich immer wieder, darauf hinzuweisen, daß von emer „Vermittlerrolle LhamberlainsinRom"nichtdieRedeseinkönne. Der dem Quai d'Orsay nahestehende „Petit Parisien" betont, die Besprechung der englischen und französischen Minister könne nur Gelegenheit zu einem kurzen politischen Rundblick geben, in dessen Verlauf die französischen Minister sich darauf beschränken werden, zu bestätigen, was Chamberlain und Lord Halifax in der Angelegenheit der italienischen Forderungen und des manischen Problems schon wüßten.
Rom in Erwartung
Nom, 9. Jan. Zwischen Graf Ciano und dem englischen Botschafter Lord Perth hat am Sonntag eine Unterredung statt- gesunden, in deren Verlauf die letzten Einzelheiten des bevorstehenden Besuches des englischen Premierministers besprochen wurden. Die römische Presse meint u. a.: Chamberlain werde sich entgegen den Wünschen der Pariser politischen Kreise bei seiner kurzen Zwischenstation in der französischen Hauptstadt keine Beschränkungen seiner Diskussionsthemen vorschreiben lassen. Er werde vielmehr, wie der Pariser Korrespondent des „Popolo di Noma" bemerkt, aller Wahrscheinlichkeit nach feststellcu wollen, ob sich die verantwortlichen Kreise in Frankreich über die Be^ deutung der italienischen Forderungen und die mögliche Auswirkung der ablehnenden Haltung Frankreichs klar seien oder ob sie immer noch die irrige Auffassung verträten, daß die italienischen Ansprüche nicht allzu ernst genommen zu werden brauchten, eine Auffassung, die Chamberlain gewiß nicht teile, da er die zwischen Italien und Frankreich offenstehenden Fragen wahrscheinlich in ihrer ganzen Tragweite für die zukünftige Entwicklung Europas bereits erkannt habe.
Britischer Dampser brennt im Stillen Ozean
London, 9. Jan. Rach hier eingetrosfenen drahtlosen Meldungen ist an Bord des britischen Dampfers „Rimutaka" (16 OOS Tonnen), der sich augenblicklich auf der Reise nach Aucklano (Neuseeland) im südlichen Teil des Stillen Ozeans befindet, Feuer ausgebrochen, über dessen Umfang jedoch noch nichts näheres bekannt ist. Das Schiff befindet sich noch vier Tagereisen von Auckland entfernt. An Bord befinden sich 286 Fahrgäste.
Keine Vermittlung Chamberlains
zeuge teils über Mexiko, teils über Kanada und Frankreich nach , Sowjetspanien zu schmuggeln versuchten. In fast allen Füllen sei s es, so behauptet der Bericht, der amerikanischen Regierung ge- j lungen, den Schwindel vor Erteilung der Ausfuhrlizenz auf- : zudecken.
Wirtschaftszusammsnarbeit >
Deutschland-Italien
Frühstück bei Minister Lantini zu Ehren Funks i
Rom, 9. Jan. Zu Ehren von Reichswirtschastsminister Funk , gab Korporationsminister Lantini am Montag ein Frühstück, j Minister Lantini begrüßte Reichsminister Funk mit herzlichen Worten als den Mann, dem der Führer die Aufgabe anvertraut , hatte, das Reichswirtschaftsministerium zu leiten und die großen ! Arbeiten des deutschen Volles zu lenken. „Auf meiner letzten s Reise habe ich", erklärte Lantini, „viele interessante Dinge ge- l sehen. Die konstruktive Arbeit der deutschen Wirtschaft wird mit ^ jedem Tag bedeutender und mächtiger; sie dehnt sich auf immer neue Produktionsgebiete aus durch die enge Zusammenarbeit aller ? Kräfte. Auch in Italien beschreiten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten den gleichen Weg. Das ist eine Selbstverständlich- ^ keil, weil beide Völker auch wirtschaftlich eng Zusammenarbeiten . müssen. Deutsche und italienische Kräfte finden hier ein Gebiet > intensiver Zusammenarbeit. Es ist mein Wunsch, den ich^ heute am Ende des Besuches des Reichswirtschaftsministers in Italien i aussprechen will, daß sich diese Zusammenarbeit weiter vertiefen > möge." s
Reichsminister Funk versicherte Minister Lantini in herzlichen j Worten seines besonderen Dankes für die überaus freundliche > Aufnahme. Die besprochene gemeinsame Zusammenarbeit be- , stätige die Tatsache, daß Italien und Deutschland wie in den s politischen und kulturellen Fragen sich auch auf wirtschaftlichem j Gebiet schnell und leicht verständigen. „Unsere nationalen Wirt- >. schäften", schloß Reichsminister Funk, „sind von den gleichen i Ideen getragen und werden auf der gleichen Grundlage aufgebaut. Unsere Freundschaft ist in diesen Tagen weiter gefestigt ! und die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgebaut worden. Als ! Freunde scheiden wir voneinander und sind uns bewußt, was , diese Freundschaft für unsere Völker und iür uns persönlich üe- ^ deutet." ^
Verhandlungen um die Rschgriinde §
Tokio, 9. Jan. (Ostasiendienst des DRV.) Die japanisch-sow- ^ jetrussischen Verhandlungen über die Fischereirechte Japans ge- ! stallen sich immer schwieriger. Wir die Agentur Domei berichtet, ^ hat Außenminister Litwinow-Finkelstein dem japanischen Bot- ! schafter in Moskau, Togo, mitgeteilt, daß alle bisher in japani- > schem Besitz befindlichen Fischereigründe im Laufe der ^ nächsten Zeit zur Auktion gestellt würden. ;
Botschafter Togo hat in mehreren Besprechungen mit Litwi- ' now-Finkelstein darauf hingewiesea, daß die sowjetrussische Hand- > lungsweise im schärfsten Gegensatz zu den Japan vertraglich ! garantierten Rechten stehe. Auf den Einwand des sowjetrüfsischen i Außenministers, daß die Auktion der Fischereigründe den Fort- ! gang der Verhandlungen nicht berühre, habe Togo nachdrücklich erklärt, daß Moskau für einen Fehlschlag der Verhandlungen j und der sich aus einem Rechtsbruch ergebenden Verschärfungen j der Beziehungen zwischen Japan und Sowjetrußland voll veraut« ! wörtlich sei. !
Ein Sarg geht um in London ^
Als „stummer Zeuge- im Eerichtssaal
London, 9. Jan Der jetzt fast täglich im Stadtbild Londons austauchsnde Sarg der Arbeitslosen war auch am Montag vormittag wieder zur Stelle. In einem größeren Demonstrationszug wurde er vor das Londoner Polizeigericht getragen, wo ein Arbeitsloser, der an den Kundgebungen mit dem schwarzen Sarg vor dem Hause des britischen Premierministers teilgenommen ! hatte, wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt wer- s den sollte. Auf nachdrückliches Drängen der Arbeitslosen mutzte - der Richter den schwarzen Sarg als „stummen Zeugen" in den § ' Gerichtssaal hineintragen lassen. Nach einer kurzen Verhandlung
wurde der angeklagte Arbeitslose angesichts seiner Verzweiflung und bitteren Notlage vom Gericht freigesprochen. Anschließend an die Verhandlung im Polizeigericht bewegte sich ein Demonstrationszug von Arbeitslosen, die von allen Seiten starken Zuzug erhielten, durch die Hauptstraßen Londons. Der schwarze Sara trug beute die Aufschrift: „Er bekam keine Winterhilfe!"
Kleine Nachrichten ans aSer Wett
8V VVV Besucher auf der 5. Neichskleintierschau. Der 5.
Reichskleintierschau vom 6. bis 8. Januar in Leipzig — der weitaus größten Europas — war ein voller Erfolg beschie- den. 80 000 bis 85 000 Menschen haben die Ausstellung an diesen drei Tagen besichtigt. Damit überirifst die Besucherzahl die aller vorangegangenen Kleintierschauen.
Arbeitstagung der NSKOB. in Berlin. Reichskriegs- opserfiihrer Oberlindober hat die Leiter der Kriegsopferämter bei den Gauen der NSDAP, und die Bezirksobleute der NSKOV. zu einer zweitägigen Arbeitstagung Mitte Januar nach Berlin einberusen. »
Neujahrsempfang in Warschau. Der am Samstag von seinem Erholungsaufenthalt in der Tatra nach Warschau zurückgekehrte Staatspräsident veranstaltete am Sonntag im Warschauer Schloß den üblichen Nenjahrsempfang. Nach den Glückwünschen seiner engsten Mitarbeiter und anderer hoher Vertreter des Staates, der Armee und der Stadt empfing er die Glückwünsche des diplomatischen Korps
Die fünf Bergknappen tot geborgen. Zu dem Eruben- brand aus den Moeller-Schächten bei Gladbeck wird berichtet, daß es nach angestrengten Rettungsarbeiten gelungen sei, die fünf Bergknappen tot zu bergen. Den Hinterbliebenen der, Verunglückten wurde eine Beihilfe gewährt.
Verkehrsunfall auf der Reichsautobahn. Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Samstag auf der Reichsautobahn Augsburg—München bei Lauterbach. Ein mit Langholz beladener Lastzug fuhr auf einen stehenden Lastzug auf, wobei der 39 Jahre alte Lenker des zweiten Zuges, Lorenz Andrae, aus München, den Tod fand. Auf die auf einandergesahrenen Lastzüge fuhren nacheinander drei andere Kraftfahrzeuge auf, bereit Lenker die verunglückten Lastzüge nicht rechtzeitig bemerken konnten, weil die Beleuchtungen erloschen waren und starker Nebel herrschte. Weitere Personen kamen glücklicherweise nicht mehr zu Schaden.
Nach 22 Jahren begnadigt. Der seit 22 Jahren die Oes- fentlichkeit beschäftigende Fall des jetzt 66jährigen Thomas Mooncy, der 1916 im Zusammenhang mit einer Bombenexplosion in San Franzisko während einer Demonstration für die Teilnahme Amerikas am Weltkriege des Mordes für schuldig befunden, zum Tode verurteilt, aber später zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt wurde, endete mit der bedingungslosen Begnadigung Mooneys durch den Gouverneur Olson. Olso-n hatte bereits vor langer Zeit seine Ueberzeugung von Mooneys Unschuld geäußert.
Flecktyphus in Polen. Viele Städte und Ortschaften, vor allem in der Wojewodschaft Kielce, werden zurzeit vom Flecktyphus heimgesucht. Wie eine besondere ministerielle Eesundheitskommission jetzt festgestellt hat, sind die Hauptverbreiter der Typhusepidemie die schmutzigen Synagogen, jüdische Gebethäuser und Geschäfte. Auf Veranlassung der Kommission wurden in drei kleineren Städten der Wojewodschaft von den Ortsbehörden drei Synagogen, rund 4ü jüdische Eebetshäuser und mindestens ebenso vsi^ jüdische Geschäfte geschlossen.
Hitzewelle in Ost-Australien. Der größte Teil des östlichen Australiens wird seit der vergangenen Woche von einer Hitzewelle heimgesucht. Am Sonntag wurde in Sidney die höchste Temperatur mit 86 Grad Fahrenheit gemessen. In allen Städten im Landinnern wurden sogar Temperaturen von weit über 100 Grad Fahrenheit verzeichnet, auf dem Richmond-Flugplatz in Neu-Südwales sogar 116 Grad (47 Grad Celsius), in Melbourne 108, Adelaide 103 und Port Augusta 107 Grad. Im größten Teil von Victoria wüten, hervorgerufen durch die ungewöhnliche Hitze, Buschfeuer und Waldbründe.