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Nagolder Tagblatt Der G e sellsch a fter"

Montag, den 3. Januar 1939

nenauto, das ohne Schneeketten fuhr, aus der vereisten , Straße ins Schleudern und rannte mit voller Wucht gegen ! einen Baum. Während der Lenker des Wagens wie durch ! ein Wunder unverletzt blieb, trug der 27 Jahre alte Kü­ferssohn Ernst Vogt aus Jllertissen so schwere Verletzun­gen davon, daß er im Krankenhaus Memmingen starb.

Neu-Ulm, 7. Jan. (Seinen Verletzungen eile- g e n.) Der Bahnarbeiter Lehening, der, wie gemeldet, beim Rangieren aus dem Bahnhof Neu-Ulm unter einen Wagen kam, wobei ihm ein.Fuß abgefahren wurde, ist inzwischen im Neu-Ulmer Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Rottenburg, 8. Jan. (Todesfall.) Im Alter von 68 Jahren ist Oberpostmeister i. R. Wilhelm Mühleisen ge­storben. In 48 Dienstjahren hat er sich um das Postwesen sehr verdient gemacht.

Eönningen, Kr. Reutlingen, 8. Jan. (In eine Fen­sterscheibe gestürzt.) Die bei einer Textilfirma in Reutlingen beschäftigte ledige Näherin Lore Krauß aus Eönningen stürzte am Samstag in eine Fensterscheibe ihres Betriebs, wobei sie sich am Handgelenk schwer verletzte.

Tuttlingen, 8. Jan. (Beinahe im Keller er­trunken.) Der in Neuhausen beschäftigte Elektromonteur Widmer wollte in dem unbewohnten GebäudeWeiden- vohl" in Liptingen die eingefrorene Wasserleitung abstel­len. In der Dunkelheit sah er nicht, daß der Keller bis obenan voll Wasser stand, da die Leitung inzwischen auf­getaut war, wobei das Rohr gebrochen war. Als er in den Keller hinuntersteigen wollte, verlor er plötzlich den Halt und stürzte ins Wasser. Fast zwei Stunden kämpfte Widmer gegen das nasse und kalte Element, bis es ihm ge­lang, sich durch einen verzweifelten Klimmzug zu befreien.

Wangen, 8. Jan. (AufbebungdesObdachlosen- heims.) Das im Jahre 1909 gegründete Obdachlosen­heim wurde wegen zu geringer Inanspruchnahme geschlossen. Den Wanderern steht aber noch die Wanoerarbeitsstätte übriaens die einzige im Kreis Wangen zur Ver­fügung.

Aus dem Gerichtssval

Kleine Hochstaplerin

Stuttgart, 7. Jan. Die 28jährige ledige Jda Nowak aus dem Salzburglschen wurde vom Schöffengericht Stuttgart wegen dreier Vergehen der Unterschlagung, dreier Vergehen des Be­trugs und eines Vergehens der Verleumdung zu der Gesamt­strafe von sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Die schon drei­mal wegen Eigentumsdelikten vorbestrafte Angeklagte spielte sich ihrer Zimmervermieterin in Stuttgart gegenüber als Be­kannte eines Staatsanwalts auf, der mit einem Strafverfahren gegen den Verlobten der Vermieterin betraut war, und behaup­tete, sie könne es durch diese Beziehungen erreichen, daß die zu erwartende Amnestierung des Verlobten beschleunigt werde. Zwei Männern, denen sich die Angeklagte alsAuslandskorre­spondentin" bzw.Diplomarchitektin" vorstellte, nahm die Gau­nerin insgesamt 620 RM. an Darlehen ab, mit denen sie dann spurlos verschwand.

Rasche Sühne

Stein erhält zwölf Jahre Zuchtkaus, Schmidt zehn Jahre Gefängnis

Stuttgart, 8. Jan. Eine Woche nur lag zwischen der aufsehen­erregenden Mordtat, der in der Frühe des. Dezember der 60jährige W. P. in seiner Wohnung in der Wiederholdstraße zum Opfer fiel, und der Aburteilung der beiden jugendlichen Mör­der vor dem Sondergericht unter dem Vorsitz von Senatspräfi- dent Cuhorst. Wegen eines Verbrechens des schweren Raubs in ! Tateinheit mit einem Verbrechen des Mords angeklagt waren s der 17jährige Kurt Schmidt aus Villingen und der 18jähnge ! Ernst Stein aus Unterlengenhardt (Kreis Neuenbürg). Beide hatten sich, arbeits- und obdachlos aus eigenem Verschulden, am 29. Dezember auf dem Hauptbahnhof in Stuttgart kennengelernt. Um zu Geld zu kommen, hatte Schmidt schon einige Tage zuvor beschlossen, den anormal veranlagten P.. der ihn schon einigemale in seine Wohnung mitgenommen hatte, zu berauben. Er suchte dazu einen Helfershelfer und fand ihn in Stein. Beide stiegen noch am gleichen Tage gegen Mitternacht über die KücbenveranVa des P. in dessen Wohnung ein, fanden aber die Tür von der Küche in den Vorplatz verschlossen Da ihnen die Zeit bis zum andern Morgen, wo sie den die Küchentür aufschlicßenden P. zu überfallen gedachten, zu lange wurde, verliehen sie die Wohnung wieder, um zunächst noch einige Stunden im Hauptbahnhos zu schlafen. Gegen 4 Uhr morgens kehrten sie zurück. Als P. in die Küche trat und das L.cht einschaltete, stürzten sich die Mord­gesellen auf ihn P. wehrte fick heftig und ries laut um Hilfe, kam aber schließlich zu Fall, woraus die beiden Burschen sich über ihn warfen und ihm den Hals zusammenpreßten. Zugleich stopfte ihm Schmidt den Zipfel einer bercitgehaitenen Küchcuschürze mit roher Gewalt sechs Zentimeter tief in den Schlund, so daß P. elend erstickte. Dann durchsuchten beide die Wohnung und raub­ten 107 NM. in Hart- und Papiergeld. Nachdem sic die Leiche des P. auf ein Ruhebett gelegt und zugcdeckt hatten, machten sie sich noch über einige Liköre und Leckereien her, die sie in der von ! ihnen aufgcürochcnen Kredenz fanden. Im Begriff, die Woh- ^ nung zu verlassen, gewahrten sie mit Schrecken, daß sie von j einer Frau aus dem Nachbarhaus beobachtet wurden. Die Frau ! hatte, Böses ahnend, bereits zur Polizei geschickt und beobachtete ' die Wohnung bis zu deren Eintreffen unausgesetzt, so daß die s Mörder nicht wagten, das Haus zu verlassen. Die Polizei fand ' sie in einem Zimmer versteckt, in dem sic sich eingeschlossen hatten.

^ Das Urteil

; Staatsanwalt Hildenbrand beantragte gegen Stein die Todcs- s strafe nebst dauerndem Ehrverlust und gegen Schmidt, der straf­rechtlich noch minderjährig ist, die vom Gesetz als Höchstmaß vorgesehene Strafe von zehn Jahren Gefängnis. Das Sonder­gericht verurteilte beide Angeklagte wegen eines gemeinsam be­gangenen Verbrechens des besonders schweren Raubs in Tat­einheit mit einem Verbrechen des Totschlags, und zwar Schmidt zu zehn Jahren Gefängnis und Stein zu zwölf Jahren Zucht­haus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht.

Nagold, den 9. Januar 1939 Es gilt, drc erreichte Höhe der Kultur rrotz Macht, trotz Reichtum festzuhalteu und uuszubauen, es gilt, selbst im Herrschen zu dienen, selbst im Gebieten zu gehorchen, in De­mut kraflbewußt. Chamberlain.

9. Januar: l908 Wilhelm Busch gestorben. - 1927 Houston colewnrt Ehamberlain gestorben.

Dienstnachrichtcn

Versetzt' Reichsbahmnspekror Brecher, Vorsteher des Bahn­hofs Besigheim, nach Wildbad als Vorsteher des Bahnhofs und Reichsbahuobersekretär Kärttner in Stuttgart Hbf. lBahn­hof) nach Eutingen lWürtt.) Bahnhof.

MoGettvüBiWoiW

Gestern war der erste Eintopfsonntag dieses Jahres. Die Tischgemeinschaft des deutschen Volkes, wie sie die Ein- ropfsonntage des WHW. darstellen, ist längst darüber hinausgc- wachsen, nur eine Angelegenheit des Gebens und Sammelns zu sein. Der Eintopfsonntag fordert den Verzicht um der Ge­meinschaft willen: erfordert, daß es jedem durch eine fühlbare Einschränkung an diesem Tage bewußt werde, Glied des Gan­zen zu sein. So begannen wir das neue Jahr und wollen fort­fetzen, was wir im vergangenen Jahre aufgebaut haben. Es gilt, den Gedanken der Gemeinschaft immer tiefer im deutschen Volke zu verankern.

Nach dem Tanwetter an Silvester und am Neufahrstage blieb es in der vergangenen Woche recht veränderlich. Dem schönen Montag vormittag folgte ein Regen-Nachmittag. Der Dienstag brachte Schneeschauern und am Mittwoch morgen lag eine neue, leichte Schneedecke über Stadt und Land. Blauer Himmel um­hüllte die Erde am Mittwoch: nachmittags trübte er sich aller­dings. Am Donnerstag taute es bei bedecktem Firmament wie­der, nachts fiel erneut Schnee und am Freitag morgen strahlte herrlicher Sonnenschein vom Himmel herab, den nachmittags Schneewolken verscheuchten. Schön war wieder der Samstag. Am gestrigen Sonntag setzte wieder starkes Tauwetter ein.

Die Temperaturen hielten sich um 0 Grad. Die Nächte waren die ganze Woche hindurch mondhell.

Die Nagolder Fußballer waren im Pokalspiel in Neubulach erfolgreich. Die Jugend der Handballer hatte ein Heimspiel. Im Tonfilmtheater lief der Film: Der Tiger von Eschnapur. Die Gefolgschaft der Firma E. W. Zaiser traf sich am Sams­tag bei einem Kameradschaftsabend in derKrone", der sehr stimmungsvoll verlief. - Am Samstag Beerdigung von Hanna Gabelmann.

Ehrentafel des Alters

Heule seurl Mchiermeister Friedrich Häupter, Neue Straße 22, seinen 8l. Geburtstag. Der Altmeister erfreut sich noch einigermaßen guter Gesundheit. Herzlichen Glückwunsch!

Unsere AVL-SGühen

müssen sich nun da,auf eiustellen, daß sie nach Ostern in die Schale kommen. Die Anmeloung findet am Mittwoch statt.

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Borübeegeh-uder Ausfall von Zügen zwischen Stuttgart und München. Vis auf weiteres fallen ab sofort die Schnell­triebwagen StuttgartMünchen und zurück aus, nämlich Dt 721 Stuttgart Hbf. ab 8.52 Uhr, München Hbf. an 11.31 Uhr und Eegenzug Dt 722 München Hbf. ab 12 Uhr, Stuttgart Hbf. an 14.30 Uhr; Dt 723 Stuttgart Hbf. ab 16.10, München Hbf. an 17.30 Uhr. Eegenzug Dt 724 München Hbf. ab 20.35 Uhr, Stuttgart Hbf. an 23Ü2 Uhr. Außerdem verkehren auf der Strecke InnsbruckSalzburgInnsbruck die D-Züge 208 Stutt­gart Hbf. ab 7.53 Uhr und 207 Salzburg Hbf.prb 9.30 Uhr vor­läufig nicht.

LTV»«!

Aenderungen von Amtsbezeichnungen bei der Reichsbahn. Im Bereich der Deutschen Reichsbahn ist in Ungleichung an die Amtsbezeichnungen bei anderen Behörden die Amtsbezeichnung Direktor bei der Reichsbahn", die bisher die Abteilungsleiter der Reichsbahndirektionen führten, inAbteilungspräsident" ge­ändert worden. Ferner wurden die AmtsbezeichnungenRcichs- bahnoberrat" inOberreichsbahnrat" und die Amtsbezeichnung Reichsbahnoberrat" als Leiter einer Obersten Bauleitung bei den Reichsautobahnen inVaudirektor bei den Reichsautobah­nen" geändert. Die neuen Amtsbezeichnungen können mit dem Zusatza. D." auf Antrag auch von den entsprechenden Ruhe- standsbeamtcn unter Wegfall der bisherigen Bezeichnung ge­führt werden.

Die übertragbaren Krankheiten in Württemberg. In der,

Woche vom 25. Dezember bis 31. Dezember 1938 sind in Wirrt- ; temberg folgende Fälle von übertragbaren Krankheiten ein-' schließlich der erst beim Tode bekanntgewordenen Krankheits­fälle (Todesfälle in Klammern) angezeigt worden: Diphtherie 44 (2), Scharlach 57 (), Tuberkulose der Atmungsorgane 25 (15), Tuberkulose anderer Organe 1 (2), Genickstarre 4 (2), Kinderlähmung 4 (1), Unterleibstyphus 1 (), übertragbare Ruhr 1 (), Kindbettfieber 1 (1), Fieberhafte Fehlgeburt 1 (), Lepra 1 (), übertragbare Gehirnentzündung 2 ().

Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Nach den Berichten der beamteten Tierärzte, zusammengestellt im Statistischen Landesamt, war am 31. Dezember 1938 verbreitet: Maul- und Klauenseuche in 31 Kreisen mit 283 Gemeinden und 1229 Gehöften: Kopfkrankheit der Pferde in 4 Kreisen mit 6 Gemeinden und 6 Gehöften; Ansteckende Blutarmut der Pferde in 27 Kreisen mit 93 Gemeinden und 103 Gehöften: Geflügelcho­lera in 2 Kreisen mit 2 Gemeinden und 2 Gehöften; Faulbrut der Bienen in 6 Kreisen mit 6 Gemeinden und 11 Gehöften.

Veränderungen Sei Kraftfahrzeugen sofort melden!

Wer ein Kraftrad, einen Personenkraftwagen, Omnibus, Lastwagen, eine Zugmaschine, ein Sonderfahrzeug, ein son­stiges Kraftfahrzeug oder eine Kraftfahrzeuganhänger hat, ist verantwortlich dafür, daß die Angaben im Kraftfahr­zeugbrief und -schein bzw. im Anhängerbrief und -schein über die Beschaffenheit des Fahrzeugs und über die Zulas­sung ständig den Tatsachen entsprechen.

Aenderungen, z. B. Veräußerung oder Verschrottung des Fahrzeugs, Wechsel des Standortes, der Anschrift des Eigen­tümers (Halters), Aenderungen im Aufbau, Auswechslung des Motors, Anbringung einer Anhängerkupplung, Beschaf­fung eines Beiwagens für ein Kraftrad, sind der Zulas­sungsstelle für Kraftfahrzeuge unter Vorlage des Kraft­fahrzeug (Anhänger-)briefes und -scheines unverzüglich zu melden. Bei vorübergehend außer Betrieb gesetzten Fahr­zeugen sind die Meldungen ebenfalls zu erstatten. Es ist für wirtschafts- und wehrpolitische Maßnahmen von größter Bedeutung, daß jeder Eigentümer bzw. Halter eines Kraft­fahrzeuges oder Anhängers diese Meldepflichten pünktlich erfüllt. Wer hiergegen verstößt, schädigt die Gemeinschaft und wird deshalb empfindlich bestraft.

Weiumosternte!S38 m Württemberg

Nach den Ermittlungen des Statistischen Reichsamtes wird die deutsche Weinmosternte auf voraussichtlich 2,4 Millionen Hektoliter geschätzt, das sind etwa 0,15 Millionen Hektoliter oder 5,9 Prozent weniger, als in dem durchschnittlichen Weinjahr 1937 erzielt worden sind. In den preußischen und hessischen Weinbau­gemeinden ist eine recht gute, in den Weinbaugebieten Bayerns,

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Kraft durch Sreuüe" Kreisdieastftelle Hirsau Für die Jlalievfahit 8b 99/39 vom 10.3'.3. 39 könnm keine Anmeloungen mehr entgegengenommen werden.

Für die Fahrt 8b 9>-/39 vach Jialien vom 2.13. 2. 39 sind noch eine begrenzte Zahl P ätze fiel.

Wir bitten die Anmeldungen sofort hieher zu geben.

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SA -Sturm 21/180

Montag 9. l. Unterführe, lehrgang Nr. l (lt. Merkblatt der Gruppe). Anlrelen 20 Uhr Dienstzimmer. Sturmführer.

Württembergs und Badens dagegen eine weit unter dem Durchschnitt liegende Weinmosternte zu verzeichnen. Mosel, Saar und Ruwer hatten eine sehr gute Ernte. Auf der im Er­trag stehenden Rebfläche Württembergs von 9928 Hektar wurde im Jahre 1938 ein Weinmostertrag von insgesamt 244 599 Hekto­liter erzielt gegenüber 344 290 Hektoliter im Vorjahr. Die Ab­nahme um 99 692 Hektoliter entspricht etwa 28,96 Prozent. Der Hektarertrag stellt sich in diesem Jahre in Gesamt-Württemberg auf 24,6 Hektoliter gegenüber einem Reichsdurchschnitt (ohne Oesterreich) von 32,4 Hektoliter. Im einzelnen belief sich der Hektarertrag im unteren Neckartal auf 27,3 Hektoliter, im Zaber­gäu auf 22,5 Hektoliter, im Remstal auf 20,7 Hektoliter und im Enztal aus nur 10,7 Hektoliter. Noch geringere Leistungen aller­dings, als sie in dieser letzteren Ziffer zum Ausdruck kommen, waren in Baden zu verzeichnen, wo z. B. im Vreisgau der Hektarertrag bis auf 4,0 Hektoliter beruntergeht. Es muß außer­dem hervorgehoben werden, daß die genannten niedrigen Er­träge vor allem auf die starken Wittcrungsschäden zurückzufüh­ren sind.

Oberstleutnant Graf von Bullion f

Wachendorf. Im Alter von 68 Jahren ist in Stuttgart Oberst­leutnant a. D. Graf v. Bullion nach schwerer Krankheit ge­storben. Er war in Kempten 1870 geboren und 1890 bei den Olgagrenadieren als Fahnenjunker eingetreten. Bis 1907 gehörte er diesem Regiment an, unterbrochen durch ein Kommando zur Kriegsakademie und zum großen Eeneralstab nach Berlin. 1907 wurde er dann als Kompaqniechef zum Grenadierregiment König Karl Nr. 128 nach Ulm versetzt, 1912 zum Jnf.-Regiment 120, mit dem er 1914 ins Feld gezogen ist. Schon in den ersten Ge­fechten der 27. Infanterie-Division bei Sommaisne wurde er mehrfach verwundet, und als er mit nicht verheiltem Knie stürzte, mußte er in ein Heimattazarer zurückkehren 1915 kam er dann als Adjutant zum steltv. Generalkommando XIII- 1916 wurde er als Kommandeur der Unterofsizier-Vorbildungsan- itatt nach Ellwangen versetzt, um deren Aufbau und Einrichtung er sich große Verdienste erworben hat. 1920 wurde er als Oberst­leutnant verabschiedet. Graf von Bullion war mit einer Tochter des Staatsrats Frhr. v. Ow-Wachendorf, verheiratet, der einst als Mitglied der Ersten württ. Kammer und als Präsident der Zentralstelle für die Landwirtschaft im ganzen Land eine ange­sehene Stellung hatte, sein Sohn ist Leutnant im Gebirgsjäger­regiment 100 und ist als Sportsmann bekannt. Nach dem Krieg war Graf von Bullion noch in Wachendorf tätig, wo er den Gutsherrn in der Bewirtschaftung des Gutes unterstützt hat. später überfiedelte er nach Stuttgart. Er war ein straffer Sol­dat und tüchtiger Offizier, bei Kameraden und Mannschaft gleich beliebt

Ein Hunderter

Freudenstadt. In einer Wirtschaft wurde beim Verkauf der Winterhilfslose ein Gewinn von 100 RM. gezogen.

Pforzheim, 8. Jan. (Der neue Ehef.) Als neuer Chef des Pforzhcimer Wehem,ärcskomimrndvs hat der Oberst der Luftwaffe, von Fa.llenhayn, seinen Dienst auf-, genommen. Oberst von Falkenhayn ist besonders im badi­schen Grenzgebiet ein bekannter Offizier, dessen militärische Laufbahn beim Königs-Jn'--tterG-Regiment 148 in Metz ihren Ausgangspunkt hat.

Acht Skifahrer verschüttet

Paris. Ein schweres Bergunglück hat sich in der Nähe des Alpenpasses Galibier ereignet. Eine Skifahrer-Kolonne von neun Personen wurde von einer Lawine erfaßt. Nur der letzte Mann der etwa 30 Meter zurückgeblieben war, entging der Katastrophe, die übrigen acht wurden verschüttet. Bisher wurden nur fünf Leichen geborgen.

Fußball

Z Pokalspiel Neubnlach Nagold 2:14.

Das Pokalspiel Oberschwandorf Haiterbach endete 1: S (Halbzeit 1 : 0 ).

Die Jugend der Handballer gewann gegen die Jugend des TV. Haiterbach 4:2.

Rapid gewinnt Tschammer-Pokal

Das vierte Endspiel um den Tschammer-Pokal Lestritten Rapid Wien und der FSV. Frankfurt vor 40 000 Zuschauern im Ber­liner Olympia-Stadion. Strömender Regen ging während de» ganzen Spiels nieder in dem sich die Frankfutter erst nach helden­hafter Gegenwehr geschlagen gaben. Frankfurt war durch seine« Mittelstürmer Dosedzahl in der ersten Halbzeit in Führung ge­gangen und behauptete den knappen Vorsprung gegen alle An­griffe der Wiener. Als nach der Pause der Frankfurter Vertei­diger verletzt ausscheiden mußte, brach die Avwehrmauer der Süddeutschen zusammen. Schors, Hofstädter und Binder schosse« in der letzten Viertelstunde noch drei Tore für die Wiener, die mit 3:1 (0:1)nicht unverdient Sieger wurden. 1. FC. Nürnberg, DfV. Leipzig, Schalke 04 und Rapid Wien heißen demnach di« Sieger der bisherigen Tschammer-Pokal-Wettbewerbe.

Am Württembergs Fußballmeisterschaft

Für den ersten Spieltag im neuen Jahr waren fünf Fußbalk- Meisterschaftstreffen angesetzt, vier davon konnten jedoch nur ab« gewickelt werden, da der Kampf Stuttgarter SL. SSV. Ulm wegen llnbespielbarkeit des SSE.-Platzes abgeblasen werde» mußte. Die vier Begegnungen brachten keine Ileberraschungen, wenn man von der Höhe des lllmer Sieges über Cannstatt ab- fieht. Die wichtigste Begegnung gab es zweifelsohne in Bückin­gen, wo die Kickers vor 500Y Zuschauern mit einem knappen'