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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, den 9. Januar 1839

Reichswirtschastsminifter 5unk in Nom !

Besprechungen mit italienischen Wirtschaftlern !

Nom, 8. Jan. Reichswirtschaftsminister Funk, der in den letz- ! ten Wochen mit seiner Gattin in Sizilien weilte, ist am Sams- >

tag von Neapel kommend in Rom eingetroffen, wo er in den «

nächsten Tagen Besprechungen mit den leitenden Persönlichkeiten ^ der italienischen Wirtschaft und Finanz haben wird. Zu seiner ^ Begrüßung hatten sich auf dem Bahnhof Minister Guarneri und Staatssekretär Ricci vom Korporationsministerium und der Chef § des Protokolls eingefunden. l

Eine Unterredung des Reichswirtschaftsministers Funk mit ! dem italienischen Außenminister Graf Ciano und mit dem ! Minister für Devisenbewirtschaftung Euarneri trug sehr j freundschaftlichen Charakter. Bei der eingehenden Unterredung , des Reichsministers mit Minister Guarneri wurden die großen > grundsätzlichen Fragen der gemeinsamen Wirtschaft und ihrer § Ausrichtung behandelt. Die Besprechungen werden am Montag > fortgesetzt. >

Bei dem anschließenden längeren Besuch der Landesgruppe > Italien der AO. der NSDAP, wurde der Reichsminister von Landesgruppenleiter Ettel begrüßt, der ihm all seine Mitarbei- ! ter der Landesgruppe vorstellte. Reichswirtschaftsminister Funk ! verband seinen Dank für den herzlichen Empfang bei den Na- ^ tionalsozialisten in Italien mit seinen lebhaften Wünschen für die weitere erfolgreiche Arbeit der Landesgruppe wie auch für die persönliche und wirtschaftliche Betätigung der Reichsdeutschen in Italien. Der Reichsminister schloß mit einer Darlegung der : aktuellen wirtschaftspolitischen Arbeiten des Reiches und ihres Zieles. ^

Der Zwischenfall in Munkacs !

Beide Teile siud schuldig !

Prag, 8. Jan. Das tschechoslowakische Ministerium für Aus­wärtige Angelegenheiten sandte der ungarischen Gesandtschaft die Antwort auf die Vorstellungen, die der ungarische Geschäftsträger in der Angelegenheit des Munkacser Zwischenfalles durchgeführt hatte. In der Note teilte es mit, daß die tschechoslowakische Re­gierung eine Untersuchung über das Entstehen und den Verlauf des erwähnten Zwischenfalles angeordnet hat. In der Note wird die Ansicht ausgesprochen, daß es gut wäre, wenn beide Regie­rungen die Gelegenheit benutzten und im Geiste freundnachbar­licher Zusammenarbeit über alle Maßnahmen beraten würden, die auf beiden Seiten zu treffen wären, um in der Grenzzone die wünschenswerte Beruhigung zu erzielen und dem Entstehen ähnlicher Zwischenfälle vorzubeugen Nach dem vorläufigen Ergebnis der Untersuchungen über den Zwischenfall bei Munkacs wird von militärischer Stelle mit­geteilt:

Am 6. Januar kam es auf der Demarkationslinie bei Munkacs zu einer ernsten Schießerei. Im Laufe dieses Zusammenstoßes, an welchen, auf tschechoslowakischer Seite Einheiten der Staats- . verteidigungswache und kleinere militärische Abteilungen, auf ungarischer Seite militärische Abteilungen und bewaffnete Zivil­bevölkerung beteiligt waren, wurde die Demarkationslinie von beiden Seiten überschritten. In den Abendstunden wurde nach dem Eingreifen der tschechoslowakischen und ungarischen Ver­bindungsoffiziere das Feuer auf beiden Seiten eingestellt. Die Einheiten nahmen ihre ursprünglichen Stellungen an der De­markationslinie wieder ein. Die Ruhe wurde wieder­hergestellt. Gemäß einer Vereinbarung der Ver­bindungsoffiziere trat am Samstag nachmittag eine gemischte Kommission zur eingehenden Untersuchung über die Entstehung und den Verlauf des Zwischenfalles zusam­men und verhandelte über eine geeignete Grundlage zur Bereini- aung des ganzen Zwischenfalles.

Peinliche Fragen an Roosevell

Offene Worte des Abgeordneten Fifh

Washington, 7. Jan. Der Abgeordnete Hamilton Fish, ein bekanntes Mitglied des außenpolitischen Ausschusses des Abge­ordnetenhauses, richtete in einer Rundfunkrede, die durch die Rational Broadcasting Co. im ganzen Lande verbreitet wurde, schwere Angriffe gegen Roosevelt und dessen Jahresbotschaft, die er hetzerisch und provozierend nannte. Fish, der zuerst in scharfem Tone Roosevelts außenpolitische Aeußerungen kriti­sierte, hob unter Anspielung auf die Anwendung wirtschaft­licher Sanktionen hervor, Amerika habe seine eigenen Pro­bleme zu lösen, Tiraden gegen Regierungsformen anderer Län­der seien gänzlich unnötig.

Wörtlich sagte Fish sodann:Alle totalitären Staaten, die Nooseoelt angreift, find und werden viele Jahre lang mit ihre« eigenen unmittelbare« Interessen beschiistigt sein. Sie habe« nicht den leisesten Gedanken, gegen uns Krieg z» führen oder etwa Lateinamerika zu überfalle«. Ich denke nicht daran, ein Blatt vor den Mund zu nehmen, wo das Leben, die Freiheit und das Geld unseres Volkes auf dem Spiele stehen. Die Zeit ist gekommen, den Kriegshetzern das New Deal, hinter dem die Kriegsgewinnler, Kommunisten und hysterischen Internationa­listen stehen, die wollen, daß wir mit amerikanischem Blut und Geld den Weltpolizisten spielen und sie selbst unter Quarantäne Tellen, ein Halt zuzurufen."

Die Rede Fishs ist die erste eingehende Aeußerung eines her- vorragenden Kongreßmitgliedes zur Botschaft Roosevelts. Es ist bezeichnend, daß diese Rede von beinahe allen amerikanischen Zeitungen unterschlagen wird.

Jan Masaryk hetzt in USA.

NenynrI, 7. Jan. Zu der Armee berufsmäßiger Hetzer, die in den Vereinigten Staaten von Amerika überall im Lande um­berreisen und in Klubs, Hochschulen und Kirchen Vorträge hal­te», gesellte sich auch Jan Masaryk aus Prag, der frühere tschecho-slowakische Gesandte in London, der unmittelbar nach seiner Ankunft im Eiltempo durch die Quarantäne und von ei­nem Polizeikutter durch den Hafen und schließlich mit Polizei­begleitung durch Manhattan zur Columbian-Univerfität ge­bracht wurde, wo er unter dem SchlagwortRettet Europa" die Vereinigten Staaten von Amerika zum Kampf gegen die au­toritären Staaten aufrief. Das ASA.-Volk müsse sich gegen die ethischen Krankheiten Europas" wehren, die schneller seien als Stratosphären-Flugzeuge.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Kündigungen deutscher Angestellter im polnischen Olsa- Kebiet. Nachdem in den letzten Wochen 32 leitenden deut­schen Beamten und Angestellten in den Betrieben des Grä­len Lavisch in Karmin ihre Stellungen unter der Begrün­dungReorganisation der Betriebe" zum 31. März ds. Js. gekündigt worden find, beginnen nunmehr derartige Maß­nahmen auch in den Eisenhütten in Trrnnieü. Hier wurde

14 technischen und 8 kaufmännischen Angestellten, die sich ausnahmslos zum deutschen Volkstum bekannten, gekündigt.

200 Millionen Pfund Gold zur Stützung des Pfund-Kur­ses. Um dem anhaltenden starken Druck auf die Pfundwäh­rung, der durch die Pfund-Käufe der letzten 9 Monateher- vorgerufen worden ist, zu begegnen, hat der britische Wäh­rungsausgleichsfonds von der Bank von England Goldbar­ren von rund 200 Millionen Pfund gekauft. Es handelt sich um den größten Eoldkauf, der jemals in England getätigt worden ist.

Der kommunistische Bürgermeister von Marly in Nord­frankreich wurde von der Strafkammer in Valenciennes zu ! fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Während des Metall- > arbeiterstreiks im November 1938 hatte er nachts Streik­posten aufstellen lasten, die auf seine Anordnung hin am folgenden Morgen eine Reihe von Arbeitswilligen fest­nahm.

Französisches Getreide für Rotspanien. Auf Drängen der sozialdemokratischen Abordnung im Verwaltungsrat des Ge­treideamtes hat das Eetreideamt beschlosten, sofort 600 Dop­pelzentner Getreide nach Rotspanien zu überführen.

Fünf Knappen durch Erubenvrand gefährdet. Am Frei­tagabend brach auf den Moellerichächten in Gladbeck im FlözGleichen" aus bisher ungeklärter Ursache ein Brand aus, der schnell um sich griff. Fünf Eefolgschaftsmitglieder der Nachtschicht des Strebes werden noch vermißt. Die Gru­benwehren haben unter Leitung der Bergbehöde die Ret­tungsarbeiten sofort ausgenommen.

Schwerer Berkehrsunfall in Frankreich. Bei Dole ereig­nete sich am Freitagabend ein schwerer Kraftwagenunsalk. Ein mit 14 Personen besetzter Lastkraftwagen stieß mit ei­nem Personenkraftwagen zusammen und stürzte in einen 6 Meter tiefen Graben. Zwei Insassen waren sofort tot, fünf weitere wurden schwer verletzt.

Von einer Staublawine verschüttet. Am Freitagmittag ging im Urgtal bei Landeck eine Staublawine nieder, die den 16)4 jährigen Skiläufer Lothar Muehleg aus Gera un­ter sich begrub. Muheleg war als letzter einer Dreiergrupps abgefahren, von der Lawine erfaßt und mitgerissen wor- § den. Seine beiden Begleiter konnten ihn nach halbstündiger ! Arbeit nur noch als Leiche bergen. "

Deutsch-ungarischer Kultnrausschuß tagt. Am 9. Januar ' beginnen im Reichserziehungsministerium die diesjährigen > Besprechungen des deutsch-ungarischen Kulturausschusses, ^ der auf Grund des deutsch-ungarrschen Kulturvertrages vom ! W. Mai 1936 eingesetzt worden ist.

Der Führer und Reichskanzler hat Reichsführer U und Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Tages seiner Berufung zum Neichsführer U auf dem Verghos persönlich seine herz­lichsten Glückwünsche ausgesprochen.

Die deutsche Erzieherschaft dankt ihrem Neichswalter. Die deutsche Erzieherschaft übermittelte dem Reichswalter des NS.-Lehrerbundes, Gauleiter Fritz Wächtler, zu seinem 48. Geburtstag ihre Glückwünsche mit einer Botschaft, in der die 360 000 deutschen Erzieher und Erzieherinnen Eroß- deutschlands ihm zugleich danken für den unerschrockenen Einsatz im Ringen um die Gestalt der neuen deutschen Schule.

Sowjetrussische Grenzverletzung. Ein sowjetrussisches Flugzeug überflog am Freitag zu wiederholten Malen ja­panisches Gebiet in Südsachalin und landete sogar 90 Kilo­meter südlich der Grenze auf einem zugefrorenen See. Nach­dem das Flugzeug über die Grenze zurückgekehrt war, über­flog es abermals japanisches Gebiet.

Brandungliick in Alt-Glienicke. In Alt-Glienicke bei Ber­lin hat sich ein entsetzliches Brandunglück zugetragen, bei dem zwei kleine Kinder ums Leben gekommen sind. Wäh- . rend der Abwesenheit der Eheleute war das Ableitungsrohr ! eines eisernen Ofens glühend geworden, wodurch ein dicht ! daneben stehender Kleiderschrank in Brand geriet. Im Nu , war der kleine Raum mit dickem Qualm gefüllt, unter > besten Einwirkung die beiden Kleinen den Erstickungstod ! fanden.

! Vier Juden als Rastenschänder. Wie gerechtfertigt die ! Abwehrmaßnahmen des deutschen Staates und Volkes gegen j das Judentum sind, beweisen die Angehörigen desaus- ! erwählten Volkes" selbst täglich aufs neue^ So wurden § jetzt wieder drei Juden festgenommen, die sich, wie sie in­zwischen eingestanden haben, bis in die letzte Zeit gegen die Nürnberger Gesetze vergangen haben: Der 61 Jahre alte Hugo Eowa, der 43 Jahre alte Gerhard Hirsch und der 37 Jahre alte Kurt Blumenthal. Des gleichen Verbrechens wurde der in einer anderen Sache in Untersuchungshaft sitzende 43 Jahre alte Jude Paul Prechner, sämtlich in Hamburg, überführt.

Hoher Schnee in Serbien. Der Wetterumschlag, der be­reits am Freitag iy Slowenien, Kroatien und Bosnien zr^ ausgedehnten Schneefällen führte, hat am Samstag auch! in den serbischen Landesteilen sich ausgewirkt. Aus dem ganzen Lande werden schwere Verkehrsstörungen gemeldet. Bei dem bosnischen Dorf Veschpolje wurde ein junger Schaf­hirte von einem Rudel hungriger Wölfe zerfleischt.

Polens Außenminister in München

Besprechung mit Reichsausenminister von Ribbentrop

München, 7. Jan. Der in München weilende polnische Außen­minister Oberst Beck begab sich am Freitag mit dem Neichsmini- ster des Auswärtigen von Ribbentrop zu einer Besichtigung des Führerbaues und von dort aus in das Haus der Deutschen Kunst zu einem Rundgang durch die Deutsche Architektur-Aus­stellung, wo anschließend das Mittagesten eingenommen wurde.

Am Nachmittag fand eine Besprechung zwischen Reichs­außenminister von Ribbentrop und dem polnischen Außenmini­ster Beck im Hotel Vierjahreszeiten statt. Um 19.3V Uhr gab der Reichsaußenminister zu Ehren des polnischen Gastes im Ho­tel Vierjahreszeiten ein Abendessen. Der polnische Außenmini­ster Oberst Beck hat am Freitagabend 22.3V Uhr München mie­de« verlassen.

Deutsche Unterrichtssprache in Memel

Memel, 7. Jan. Das Direktorium des Memelgebietes hat durch eine Verfügung bestimmt, daß für die Festsetzung der Un­terrichtssprache in den öffentlichen Volksschulen in Zukunft die freie Willensbestimmung der Eltern maßgebend ist. Im Jahre 1923 hatte das damals amtierende großlitauische Di­rektorium in verschiedenen Schulen zwangsweise die litauische Unterrichtssprache eingcführt. Wie sehr dies dem Volksempfin­den widersprach, geht schon daraus hervor, daß bei einer seiner­zeit vorgenommenen Elternbefragung fast 100 v. H. aller El­tern sich für den deutschen Sprachunterricht aussprachen. Durch die jetzige Verfügung des Memeldirektoriums ist ein unhaltba­rer Zustand und der langwierige Kampf um die Unterrichts­sprache in den Volksschulen endlich im mcmeldeutschen Sinne ent­schieden worden.

Das Memeldirektorium zuriirkgetreten. Das Memeldirek­torium Baldschus hat am Samstag dem Gouverneur des Memelgebietes seinen Rücktritt erklärt. Wie verlauten, bleibt das Direktorium Baldschus geschäftsführend im Amt, bis ein neues Direktorium gebildet ilt.

Nachspiel zum Daladier-Befuch

21 Eingeborene erhielten Gefängnisstrafen

Paris, 7. Jan. Die franzosenfeindlichen Kundgebungen in Tu- ! nis hatten, wie derPetit Parisien" meldet, jetzt ein gericht- j liches Nachspiel. Zwölf eingeborene Frauen, die der nationali­stischen Eingeborenenbewegung Neu-Destur nahestehen, wurden wegen Aufreizung zu regierungsfeindlichen Kundgebungen wäh­rend des Besuches des Ministerpräsidenten Daladier zu Gefäng­nisstrafen verurteilt. Drei von ihnen erhielten je einen Monat Gefängnis, die übrigen neun je 13 Tage Gefängnis. Neun wei­tere Eingeborene, die Spruchbänder mit der AufschriftEs lebe die Destur-Vewegung" umhergetragen hatten, sind zu Gefüng- j »isstrafen von zwei bis vier Monaten verurteilt worden. !

Württemberg

I Stuttgart, 7. Jan. (Todesfall.) In Darmstadt, wo er ' i feinen Wohnsitz hatte, ist der Gründer und Inhaber der ! Verlagsanstalt Alexander Koch in Stuttgart, Kommerziell- > rat Alexander Koch, im Alter von 78 Jahren gestorben. Im Jahr 1938 konnte der Verlag, in dem im Laufe der Jahre > noch weitere Fachzeitschriften erschienen sind, die Feier sei- ! nes 60jährigen Bestehens begehen Das Verdienst des Ver- j legers lag vor allem darin, daß er mitgeholfen hat, das s architektonische und raumgestalterische Können Deutschlands ! auf den hohen Stand zu bringen, den es heute einnimmt.

Fellbach, 8. Jan. '(Opferder Berge.) Diebeiden , Söhne des Hauptlehrers Schüler von hier befanden sich mit > ihrem Freund auf einer Skitour in der Gegend von Inns- ! bruck. Hierbei wurden sie von einer Lawine überrascht und ! die beiden Brüder mitgeristen. Während der jüngere, ! besten Skistock durch die Schneemasten schaute, bald bewutzt- j los geborgen werden konnte und sich rasch wieder erholt hat, konnte der 23jährige Heinz Schüler, der in Graz Me- > dizin studierte, nur noch tot geborgen werden. Der Freund

wuroe von ver Lawine zur Seite geschleudert und kam da­durch mit dem Schrecken davon.

Nenningen, Kr. Leonberg, 8. Jan. (In die Trans­mission geraten.) Ein in der Kundenmühle beschäf­tigter Arbeiter wurde von der Transmission des Mahl­werks erfaßt. Auf feine Hilferufe konnte er im letzten Augenblick von dem Besitzer der Mühle aus seiner gefähr­lichen Lage befreit werden. Mit einem Schlüsselbeinbruch und erheblichen Prellungen wurde er ins Kreiskrankenhaus

Schwisberdingen, 8. Jan. (In Iran ermordet.) Wie durch einen in diesen Tagen in Schwieberdingen ein­getroffenen Brief seines Freundes bekannt wurde, ist der aus Schwisberdingen gebürtige August Krämer in der Nacht vom 18. auf 19. November vergangenen Jahres in Teheran (Iran) von fünf Burschen in seiner dortigen Wohnung er­mordet worden. Die Tat konnte alsbald aufgedeckt werden und die Mörder wurden durch den Strang hingerichtet. Kämer, der in seiner Heimatgemeinde noch in guter Er­innerung steht, war im Jahre 1924 nach Iran ausgewan­dert, wo er als landwirtschaftlicher Organisator in hohem Ansehen stand.

Nürtingen, 7. Jan. (L e i st u n g s a b z e i che n.) Am Freitag überreichte Eauwart Mader im Rahmen eines Ve- triebsappells der Firma Gebrüder Heller das Leistungs­abzeichen für vorbildliche Förderung der KdF.-Ziele.

Vaihingen a. E.» 7. Jan. (Drei neueHJ.-Heime.) Im Kreis Vaihingen wird im Jahre 1939 die Erstellung von drei neuen Hitlerjugend-Heimen in Angriff genom­men werden, und zwar in Lomersheim, Wiernsheim und Hohenhaslach. Für den Bau in Lomersheim hat die Webe­rei Gebrüder Wendler GmbH, den Betrag von 35 000 RM. zur Verfügung gestellt.

Meimsheim» Kr. Heilbronn, 7. Jan. (30JahreOrts- vorsteher.) In diesen Tagen waren es 30 Jahre, seit Bürgermeister Schmid die Geschicke der Gemeinde Meims­heim in die Hand genommen und ununterbrochen zum Wohls der Einwohnerschaft geführt hat. Aus diesem Anlaß werden dem verdienten Jubilar mancherlei Ehrungen zu­teil.

Geislingen a. St.» 7. Jan. (Schulhausbau.) In ei­ner Beratung der Ratsherren berichtete Bürgermeister Schwarz über den Plan der Errichtung eines neuen Volks- schulgebäudes, das einer dringenden Notwendigkeit ent­spricht. Berechnungen haben ergeben, daß die Schülerzahl in Geislingen im Laufe der nächsten sechs Jahre um etwa 400 anwachsen wird, so daß die Erbauung eines Schulhaufes mit 20 Lehrsälen erforderlich ist, wofür sich die Kosten auf rund eine Million RM. belaufen werden. Als Bauplatz ist der städtische Sportplatz in Aussicht genommen.

Miinsingen, 6. Jan. (Erschließung der Münsin- ger Alb.) Wie man hört, soll die Verkehrsverbesterung nach der Kreisstadt durch den Bau einer Bahn UrachMün- fingen in die Wege geleitet werden. Zur Förderung dieses geplanten Baus soll in nächster Zeit ein Ausschuß gebildet werden, dem Landrat Alber, Kreisleiter Schräge und die beiden Bürgermeister von Miinsingen und Urach angehöre« werden.

Blaubeuren, 7. Jan. (Milchpantscherin.) Unbe­lehrbar scheint eine 63 Jahre alte Frau aus der hiesigen Umgebung zu sein. Bei einer Untersuchung der Milch, die sie ablieserte, hatte man einen Wasterzusatz von 28 v. H. festgestellt. Die Frau wurde daraufhin aewarnt. Nachdem! sie aber einige Tage später wieder gleichstark gewässerte Milch abzuliefern versuchte, wurde ein Strafverfahren ge­gen sie eingeleitet. Die Angeklagte wurde wegen fortgesetz­ter Lebensmittelfälschung zu 50 RM. oder 10 Tagen Ge­fängnis und wegen wiederholter einfacher Lebensmittel­fälschung zu 70 RM. Geldstrafe oder 14 Tagen Gefängnis verurteilt.

Memmingen, 7. Jan. (Schwerer Unfall.) Auf der Fahrt von Erönenbach. nach Jllertisteu geriet ein Perjo->