2. Seit« Nr. I,_ _ Nagolder T agdlatt „Der Eejellschasrer^__
Ernstes Zwischenfall an der neuen Grenze
Tschecho-slowakischer Angriff auf Munkacs — Artillerie schoß
Budapest, 6. Ja«. Dar halbamtliche «agarische Nachrichtenbüro MTJ. meldet:
»Freitag früh um 3.4V llhr richtete« tschecho-slowakische regulär« Tr»ppen und ukrainische Freischärler einen Angriff gegen di« ungarische Grenzstadt Munkacs. Der Angrifs wurde von eine« Panzerwagen eingeleitet, der in die au Munkacs angren- zeude Gemeinde Oroszpeg eiudrang. Die a» dieser Stelle geringe ungarische Polizei, Sre«zwache und Zollwache leisteten de» Eindringliugeu Widerstand. Ls gelang, den Panzerwagen in eine Falle z» locken, kampfunfähig zu machen und die Besatzung gefangen z» nehmen. Darauf erösfnete di« tschecho-slowakische Artillerie von den um Munkacs gelegenen Hügeln das Feuer ans die Stadt Munkacs. Die höher gelegenen Gebäude der Stadt wurden durch acht Eranatvolltrefser getroffen. Gleichzeitig setzte das angreifende reguläre tschecho-slowakische Militär mit den ukrainischen Freischärlern das Vordringen auf ungarische» Gebiet fort, wo sie sich um 10.30 llhr aufhielten llnga- rischerseits sind Verstärkungen unterwegs nach Munkacs. Die ungarische Artillerie hat das Feuer der tschecho-slowakischen Artillerie nicht erwidert.
Ergänzend wird n. a. noch folgendes mitgeteilt: Aus Munkacs wird gemeldet: Freitag früh 3.40 llhr überschritten drei tschecho-slowakische Panzerwagen mit regulärem tschecho-slowaki- s schein Militär und ukrainischen Terroristen bei der Gemarkung jder Gemeinde Oroszveg die Demarkationslinie und drangen 1000 Meter bis in die Mitte der Gemeinde Oroszveg, 300 Schritte von Munkacs entfernt, ein. Die tschecho-slowakischen Soldaten nnd ukrainischen Banden waren mit zwei Mitrailleusen und einem Maschinengewehr ausgerüstet. Ungarische Erenz- wach ter eröffneten sofort das Feuer auf die Eindringlinge, denen auf drei tschechischen Militärkrastwagen weitere Soldaten und ukrainische Terroristen folgten, die von den Kraftwagen abspringend das Feuer der ungarischen Erenzwächter erwiderten. Gleichzeitig rückten die herbeigerufene Staatspolizei, Erenz- srcherungskompanien und Gendarmerie aus Munkacs an und begannen den Nahkampf mit de» in immer glichec werdender Anzahl eindringenden ukrainischen Banden und tschechischem
Ivo Kilometer vor Barcelona
Eutlasiungsoffeusioe der Roten zusammengebroche«
Bilbao, 6. Jan. Der »ationalspanische Heeresbericht meldet, daß die Franco-Truppen weiter siegreich Vordringen. Im Süd- Abschnitt wurden folgende Orte erobert: Sudanell, Suns, Artesa de Lerida, Torre de Segre und Montoliu, die sämtlich auf dem linken Segre-llfer liegen. Ferner wurde der Ort Juneda an der Hauptstraße Lerida—Borjas Biancas besetzt. Weitere Truppen- verbände des Südabschnittes drangen in östlicher Richtung, von Albages ausgehend, vor nnd eroberten die Orte Cervia und Albi. Die Nationalen befinden sich nunmehr lOOKilometer westlich von Barcelona. Ts konnten wieder 1200 Gefangene gemacht werden. Unter der reichen Beute befindet sich auch ein Panzerwagen.
Die Roten versuchten, ihre in Katalonien überall wankenden Stellungen durch eine Offensive an der Cordoba- Front zu entlasten. Alle Angriffe, die das Ziel hatten, die »ationalspanischen Stellungen zu durchbrechen, wurden jedoch verlustreich abgewiesen.
Die nationalspanische Luftwaffe griff wieder Barce- - lona an und belegte den Hafen und die militärischen Bauten i der Stadt mit Bomben. Es konnten starke Brände beobachtet werden. Ein rotes Jagdflugzeug wurde im Luftkampf ab- > geschaffen. i
Ein weiterer Bericht sagt: Der nationalspanische Angriff an der Katalonien-Front schreitet weiter fort. Die Truppen säu- ! berten das Dreieck BorjasVlancas — Lerida — Soses, j womit etwa weitere hundert Quadratkilometer erobert wurden. Die Hauptstraße Lerida—Vorsas Biancas ist nunmehr völlig in nationalem Besitz, was für die zukünftigen Operationen von größter Bedeutung ist.
Nach einer amtlichen Zählung wurden bisher im Verlaufe »oa 13 Tage« der Katalonien-Offensive 23 884 Bolschewisten gefangen genommen. Die eroberte Stadt Borjas Biancas bietet einen trostlosen Anblick. Nicht ein einziger Bewohner ist zurückgeblieben, da alle gezwungen wurden, mit den Roten die Flucht zu ergreifen. Alle Banken der Stadt sind von bolschewistischen Räuberbanden ausgeraubt worden.
Rotspamen in höchster Not
Paris 0. Jan. Die schweren Verluste, vor allem Lei den letzten Kämpfen, haben nach einer französischen Meldung die rotspanischen Machthaber in Barcelona veranlaßt, nunmehr auch die > Jahrgänge der 18- und 37jährigen zu mobilisieren. !
Bilanz der Weihnachlsoffensive
Rückflute« der Roten in Richtung Barcelona s
Bilbao, 6. Jan. Die nationalspanische Offensive an der kata- ! lanischen Front hat am Freitag unaufhaltsam ihren Fortgang j genommen. Der linke Flügel unter General Moscardo stieß ! nach der Eroberung von Tudela de Segre in südlicher Richtung s längs der Straße Artesa—Tarrega vor und gelangte in die j Nähe von Doncell. Die Truppen des rechten Flügels befinden i sich jetzt 16 Kilometer vor Montblanch, wobei sie die südlich von j dort gelegenen Höhen des Albigebirges besetzten. Von der ! Hauptstraße Lerida—Tarragona befindet sich die Strecke Lerida —Vinaixa in einer Länge von 40 Kilometer völlig im Besitze der Nationale». !
Beobachtungen haben ergeben, daß auf der Hauptstraße Lerida—Barcelona sich die roten Truppen zurück- H »ziehen beginne», die östlich von Lerida standen. Vor allem wurden die Artillerie-Verbände zurückgezogen, die bisher s Lerida unter Feuer genommen hatten. Dieses Rückfluten der Roten erfolgt angesichts der bevorstehenden Einkreisung durch die 'Nationaltruppen.
Eine Zwischenbilanz des bisherigen Verlaufes der Weihnachtsoffensive an der Katalonien-Front, die bekanntlich seit j14 Tagen andauert, zeitigt folgendes erstaunliches Ergebnis: «Etwa 1800 Quadratkilometer Gebiet wurden erobert, 26 OOS Gefangene gemacht, der Feind hatte Verluste in gleicher Höhe, 88 rote Flieger wurden abgeschossen» bei 24 ist der Abschuß wahrscheinlich, zwei rote Flugzeuge wurden erbeutet, 72 Orte aus den Händen der Sowjets befreit, acht Tanks wurden erbeutet und fünf unschädlich gemacht, und schließlich wurden drei Panzerwagen erbeutet.
Militär. Nach 4 Uhr srüh begann eine reguläre tschechische Batterie die Stadt Munkacs zu beschieße». Acht Volltreffer trafen ! das Hotel Oswag, das Stadttheater, ei« Kinogebäude und meh- ! rere Privathäuser. Inzwischen hielte« die ungarischen Abtei- ^ lungcn mit Verstärkungen ihre ^Stellungen. Ungarischerseits sind s bisher vier Offiziere und fünf Soldaten gefallen, die Leichen > von fünf gefallenen tschechischen Soldaten und ukrainischen Ter- ! roristen liegen unmittelbar in der Nähe von Munkacs, während die anderen Gefallenen mitgenommen wurden.
Ein Tank, ein Minenwerfer und eine Mitrailleuse, die Eigentum der tschecho-slowakischen Armee waren, sind von den Ungarn erbeutet worden, und zwar auf ungarischem Gebiet. Gleichzeitig wurden von den ungarischen Truppe« einige reguläre tschecho-slowakische Truppen gefangen genommen. Nach Aussagen der gefangenen tschecho-slowakischen Soldaten erhielt eine Kompanie des tschecho-slowakischen Infanterie-Regiments Nr. 4 Befehl, das auf ungarischem Gebiet gelegene Oroszveg zu besetzen. Das tschecho-slowakische Militär und die angeschlossenen ukrainischen Terroristen haben bisher das ungarische Gebiet nicht geräumt.
Budapest meldet neue Beschießung von Munkacs !
Nach einer Meldung des halbamtlichen ungarischen Nachrich- I tenbüros MTJ. hat die tschechische Artillerie am Freitag um 1420 Uhr erneut begonnen, die Stadt Munkacs zu beschieße«. Bisher seien vier Einschläge festgestellt worden
Ungarischer Protest in Prag
Budapest, 6. Jan. Das halbamtliche ungarische Nachrichten- ! buro MTJ. meldet: „Die ungarische Regierung teilte unverzüg- ! lich dem Budapester deutschen und italienischen Ge- > sandten die Umstände des von tschecho-slowakischen regulären § Truppen und ukrainischen Freischärlern gegen die ungarische ! Grenzstadt Munkacs gerichteten Angriffs mit und legte in Prag i eine« ernsten Protest ein, in dem sie jede Verantwortung für ! die im Zusammenhang mit den Ereignissen entstehende Konflikte ! von sich ablehne." !
Eiue Prager Mitteilung ^
Prag, 6. Jan. Die Prager zuständigen Stellen erklären, an > der tschecho-slowakisch-ungarischen Grenze in der Nähe von Munkacs sei es zu einem Zwischenfall (Schießerei) gekommen. Ein- ! zelheiten über den Vorfall lägen bisher noch nicht vor. Tschecho- ^ slowakische Offiziere seien an den Ort des Zwischenfalles ent- ! sondt worden, um die Angelegenheit zu untersuchen. — Zu den i > Gerüchten über eine tschecho-slowakische Mobilmachung und ! Truppenverschiebungen aus dem westlichen Teil des Staatsge- i bietes in die Ostslowakei und Karpatho-Ukraine wird von Pra- ger zuständiger Stelle mitgeteilt, daß diese Gerüchte vollkommen ! aus der Luft gegriffen sind. Die tschecho-slowakische Demobili- f sierung schreite weiter vorwärts. ^
Tschecho-slowakische Unterhändler in Munkacs !
Am 13.10 llhr sind in Munkacs ein tschechisch?,: Generaloberst l und ein Generaloberst-Leutnant als Parlam.ntäre eingetrosfen. ! lieber das Ergebnis der Verhandlungen ist noch nichts bekannt i geworden. !
Karpalho-rrkrainifche Darstellung
der Vorfälle bei Mnnkacs ,
Chust, 6. Jan. Der Karpatho-llkrainische Pressedienst teilt n. a. mit:
„Die Angaben, die über die Zwischenfälle an der ukrainischen Grenze gemacht wurden, sind unwahr. In Wirklichkeit spielten i sich nach vorläufigen Meldungen folgende Zwischenfälle ab: In j der Nacht auf Freitag, 3.40 Uhr, drangen, wie öfter in den letz- ^ ten Tagen, bei der Gemeinde Oroszveg, unweit von der Stadt - Munkacs, ungarische Terroristen über die ukrainische Grenze s und überfielen die tschecho-slowakischen Erenzbeamten. Dabei s wurde ei» tschechischer Soldat verletzt. Die ungarischen Terror»- , ften wurden von Mliitär über die ungarische Grenze zuriickge- > trieben und zogen sich in Richtung Oroszveg bei Munkacs zu- ! . rück. Der Pressedienst des Präsidiums der karpatho-ukrainischen , ! Regierung dementiert jedwede Angriffe der tschecho-slowakischen ^ ! Armeeauf die Stadt Munkacs und erklärt die Angaben des Vu- ^ dapester Rundfunks über eine Beschießung der Stadt Munkacs , , als unwahr. Das tschecho-slowakische Militär habe nur solche ! . Schritte unternommen, die zur Zurückdrängung der ungarischen j - Terroristen gruppe notwendig waren. Die Meldungen aus Mun- s ! kacs haben im ganzen Grenzgebiet und besonders in den an : ! Ungarn abgetretenen Gebieten Beunruhigung hervorgerufen. ^ Die ungarischen Regierungskreise sind sich dieser Unruhe bewußt ! und versuchen, die Bevölkerung im Wege des Rundfunks zu be- ruhigen." i
Kein deutscher Rechtswahrer vertritt Inden ^
Berlin, 6. Jan. Laut Anordnung des Stellvertreters des Füh- ! rers ist, wie die NSK. mitteilt, allen Rechtswahrer», die der - Partei, ihren Gliederungen oder angeschloffenen Verbänden an- > gehören, die Vertretung von Juden grundsätzlich verboten. ,
Von zuständiger Seite wird dazu mitgeteilt, daß für die durch ! die Anordnung noch nicht erfaßten Rechtswahrer der Präsident s der Reichsrechtsanwaltskammer, der Präsident der Reichsnotar- s
kammer, der Vorsitzende des Instituts für Wirtschaftsprüfer und ! der Vorstand der Patentanwaltsknmmcr im Rahmen ihrer Zu- ! Müdigkeit die Anordnung des Stellvertreters des Führers s ebenfalls für verbindlich erklärt haben, womit sie für alle deut- j scheu Rechtswahrer Geltung hat. !
Württemberg
Der Führer au Gauleiter Reichsstalthatter Murr
Stuttgart, 6. Jan. Auf die Neujahrsglückwünsche von . Gauleiter Reichsstatthalter Murt hat der Führer und Reichs- ! kauzler mit folgendem Danktelegramm geantwortet:
! „Mit meinem Dank für Ihre Reujahrsgrütze erwidere ich ! Ihren Glückwunsch herzlich für Sie selbst und -Ihre» Gau. s Adolf Hitler.'
Stuttgart, 6. Jan. (Dank des Führers.) Der Führer hat Ministerpräsident Mergenthaler in einem Telegramm für die Neujahrsglückwünsche gedankt und sie herzlich erwidert.
Wer kennt die Kindsmutter? Am Mittwoch, den 4. Januar 1939, wurde in Neustadt (Kr. Waiblingen) beim Ausladen eines mit Müll beladenen Eisenbahnwagens die Leiche eines neuaeborenen. ausaetraaenen Kindes
_Samstag, den 7. Januar 1030
männlichen Geschlechts gefunden. Im Mund 8er Leiche befand sich ein Knebel aus Stofflappen. Der Abfall, in dem sich die Leiche des Kindes befand, wurde am 2., wahrscheinlich aber erst am Dienstag, 3. Januar, in Stuttgart gesammelt und zwar vermutlich im südöstlichen Stadtteil. Mitteilungen an die nächste Polizeidienststelle.
Motorrad gegen Straßenbahn. Am Donnerstagabend stießen in der Siemensstraße in Feuerbach ein Motorrad und ein Straßenbahnzug der Linie 16 zusammen. Der 30 Jahre alte Beifahrer des Motorrads erlitt Verletzungen, die seine Einlieferung in ein Krankenhaus notwendig machten.
Greis tödlich überfahren. Am Donnerstag wurde in der Heilbronnerstraße ein 78 Jahre alter Mann beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Personenkraftwagen angefahren. Den dabei erlittenen Verletzungen ist er kurze Zeit darauf im Katharinenhospital erlegen.
Ludwigsburg, 6. Jan. (L e i st u n g s a b z e i che n.) Im Rahmen eines Betriebsappells und in Anwesenheit von Kreisleiter Trefz und Oberbürgermeister Dr. Frank überreichte der Eauwart der NS.-Eemeinschaft „Kraft durch Freude" Mader der Firma Gemeinschaft der Freunde das von Neichsorganisationsleiter Dr. Ley für vorbildliche Förderung der NSE. „Kraft durch Freude" gestiftete Leistungsabzeichen. Damit zählt dieser Betrieb zu den elf würt- tembergischen Betrieben, die ebenfalls das Leistungsabzeichen erhielten.
Ludwigsburg, 6. Jan. (Brennender Chri st - bäum.) Am Mitiwoch fing in der Schubartstraße der Zweig eines beinahe dürren Ehristbaumes an einer angesteckten Kerze Feuer, das sich im Nu aus den ganzen Baum ausdehnte nnd die Vorhänge und den Fußboden des-Zimmers ergriff. Es wurde alsbald die Weckerlinie herbeigerufen, die aber nicht mehr in Tätigkeit zu lrelen brauchte, da das Feuer von einigen vorübergehenden Bauarbeitern bemerkt und gelöscht wurde, ehe größerer Schaden entstand.
Münklingen, Kr. Leonberg, 6. Jan: (N e u e s N at - h a u s.) Das alle Rathaus, das schon bei den großen Bränden vor etwa 40 Jahren wiederholt schweren Schaden davongetragen und auch sonst immer weniger den Bedürfnissen entsprochen hatte, so!! im Lause dieses Jahres abgebrochen und von Grund aus neu erstellt weiden. Bei dieser Gelegenheit wird inan dann cu-ch Rn um risen für die Unterbringung einer Kinder, chwe, sowie für .ine Gemeinde- waschküches
Heilbronn, 6. Jan. (Radfahrertödlichverletzt.) Im Stadtteil Sontheim ereignete sich am Donnerstag ein schwerer VerkehrsunfaU, de^ dem bei der Post in Sontheim beschäftigten Wilhelm Treuer das Leben kostete. Treiber wurde, als er mit seinem Fahrrad nach Hause fahren wollte, beim Sontheimer Steg von einen? gleichfalls in Richtung Heilbronn fahrenden Personenkraftwagen angefahren und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß der Tod schon nach wenigen Augenblicken eintrat.
Kirchheim u. T., 6. Jan. (Von einem schweren Hammererschlage n.) In dem Hammerwerk Miischen- born in Oellingen ereignete sich ein Betriebsunfall, dem der 24 Jahre alte Arbeiter Erwin Haug, wohnhaft in Kirchheim, zum Opfer fiel. Haug war in dem genannten Werk als Hammerführer beschäftigt und wollte ein im oberen Gesenk hängen gebliebenes Schiebestllck ablösen. Hierbei glitt er aus und kam zum Fall. Unglücklicherweise berührte er dabei mit dem Fuß den Auslösehebel am Fallhammer. Der 2500 Kilogramm schwere Hammer fauste herunter und zertrümmerte Haug den Kopf und die linke Hand.
Göppingen, 6. Jan. (In den Ruhestand.) Aus gesundheitlichen Gründen traten zwei städtische Beamte in den Ruhestand: Oberrechnungsrat Julius Roos und Veterinärrat Dr. Karl Trothe. Der elftere stand 38^ Jahre, der letztere 17^ Jahre lang im Dienst der Stadt. Beiden Beamten sprach Oberbürgermeister Dr. Pack Dank und Anerkennung aus.
Eerabronn, 6. Jan. (A u s st e u e r n ä h st u L e.) Am Mittwoch wurde die erste Aussteuernähstube in Württemberg durch die Kreifrauenschaftsleiterin Hildegard Beck ihrer Bestimmung übergeben. Die Aussteuernähstube, die unter Leitung von Frl. Luise Frenz steht, soll den über 18 Jahre alten Mädchen Kenntnisse und Fertigkeiten im Wäschenähen vermitteln und ihnen Gelegenheit geben, ihre Aussteuer selbst anzusertigen. Die Kreisabtetlungsleiterin von Soden ging auf die Aufgaben des Mütterdienstes näher ein.
Wiesenbach, Kr. Crailsheim, 6. Jan. (2m 100. Lebensjahr gestorben.) Im Alter von 99 Jahren starb dieser Tage der älteste Einwohner Wissenbachs, Friedrich Neigert. Der Verewigte erfreute sich bis kurz vor seinem Tode körperlicher und geistiger Frische.
Neu-Ulm, 6. Jan. (VoneinerLokomotiveüber- fahren.) Am Mittwoch geriet der verheiratete 26jährige Vetriebsarbeiter Ludwig Lening beim Rangieren im Bahnhof Neu-Ulm unter eine Lokomotive. Mit schweren Verletzungen mußte er in das Neu-Ulmer Krankenhaus verbracht werden. Es besteht Lebensgefahr.
Hiifingen (Baden), 6. Jan. (F a b ri kb r a n d.) In der Maschinenfabrik I. Müller u. Söhne brach am Donners- tag früh ein Brand aus, der in den trockenen Holzvorräten reiche Nahrung fand und sich rasch auf das ganze Gebäude ausdehnte. Dem raschen Eingreifen der Ortsfeuerwehr ist es zu danken, daß der gefährliche Brand bald auf feinen Herd beschränkt werden konnte. Immerhin ist der Dachstock völlig ausgebrannt.
EiMWeitsverbrecher Wgerich'Zt
^ Berlin, 6. Jan. Am 6. Januar 1939 ist der am 11. Januar 1911 ^ in Rothnaußlitz geborene Max Schlenker hingerichtet worden, der ! durch Urteil des Schwurgerichts in Bautzen wegen Mordes zum ! Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, ferner wegen Sittlichkeitsvcrbrechens zu zehn Iahen Zuchtbaus verurteilt worden war. Max Schlenker hat am 12. Juni 1938 im Walde bei Gaussig eine 8jährige Schülerin erschlagen und erwürgt, um die Spuren eines von ihm an dem Kinde begangenen Sittlichkeitsverbrechens zu verwischen.
! Arteil m Potsdamer VerketzrsuWlM-Prozeß
s Potsdam, 6. Jan. Nach längerer Beratung verkündete die ! Potsdamer Strafkammer im Verfahren wegen des Verkehrs- s Unglücks der Mitglieder des Volksgerichtshofes bei Lehnin fol- s gendes Urteil: Der Kraftfahrer Paul Könncke wird ! wegen berufsfahrlässiger Tötung und Körperverletzung in Tat- ! einheit mit Uebertretung der Reichsstraßenverkehrs- und Zu- ! laffungsordnung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und die drei weiteren Angeklagten werden mangels Beweises sreigesprochen.