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Nagolder TagblaitDer Gesellschafter

Freitag, de» 6. Januar 1939

für jeden Gau und Kreis, sowie die Bezirks- und Gemeinde- , sekretäre, von denen in jedem Bezirk und jeder Gemeinde je einer ernannt wird. Die Generalsekretäre werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten durch königliches Dekret auf zwei Jahre ernannt. Formationen der Front und die Mitglieder der Hilfs- sormationen müssen die Uniform und das Abzeichen der Front tragen, die übrigen Mitglieder nur das Abzeichen, während ihnen das Tragen der Uniform freisteht. Den Mitgliedern ist unter Strafe des Ausschlusses die Zugehörigkeit zu Geheim- organisationen, auch solchen internationaler Art, verboten. Die Front umfaßt als Hilsssormation eineNationalgarde". Die Angehörigen der völkischen Minderheiten können in der Front in eigenenMinderheiten-Abteilungen" tätig sein. Auch für Frauen sind eigene Abteilungen vorgesehen. Alle Mitglieder müssen einen Treueid auf den König oblegen und sich unterein­ander mit dem römischen Gruß durch Erheben des rechten Armes und dem WortHeil" grüßen.

BerjeidigungsgLrlel Kataloniens gesprengt

Borjas Vlancas erobert Bahnverbindung Lerida Tarragona unterbrochen

Bilbao, 5. Jan. Der nationalspanische Heeresbericht meldet, daß die Offensive in Katalonien den Roten eine immer ver­heerendere Niederlage beibringt. Die vorstürmenden Truppen besetzten die Orte Monsoniz, Mongay und Marcobau und drangen in völlig überschwemmtes Gebiet ein, da die Bol­schewisten die Dämme der Flüsse und den Kanal von Urgrl durchstochen haben. Im Südabschnitt wurden die Orte Alses, Casteldans, Aricfa de Lerida und Puigver sowie das Llarge- Eeüirge erobert. Es konnten über 2600 Gefangene gemacht wer­den. Unter der reichen Beute, die den nntionalspanischen Trup­pen in die Hände fiel, befinden sich auch fünf Haubitzen, 155 Ma­schinengewehre, ein Panzerwagen und eine Mörserbatterie. Die nationalspanische Luftwaffe bombardierte wieder den Hafen von Tarragona. Zwei rote Jagdflieger wurden abgcfchoffen.

Der Berichterstatter des Deutschen Nachrichtenbüros an der katalanischen Front meldet zu den Kämpfen noch ergänzend, datz in den Nachtstunden des Mittwochs die wichtige Kreisstadt Borjas Biancas an der Hauplstratzc .LeridaVendrell nach äußerst hartem Kampf erobert werden konnte. Die 5600 Ein­wohner zählende Stadt wurde von den besten roten Truppen verteidigt. Den Angriff führten die Navarra-Divisionen und die Legionäre unter der Führung Genera! Solchagas durch. Gleichzeitig eroberten die nationalen Truppen den am Stadt­rand liegenden Bahnhof von Borjas Vlancas und unterbrachen damit die bisher in rotem Besitz befindliche Bahnstrecke Le­rida Tarragona.

RoMmsches um Roofevelt

Frau Roofevelt

Schrchherrin einer rotspanischen Ausstellung

Neuyork, 5. Jan. Frau Roofevelt, die Gattin des Präsidenten der Vereinigten Staaten, besuchte am Mittwoch eine Ausstel­lung von st enrotspanischer,, Führer", die von dem Bildhauer Joseph Davidsohn (!) stammen. Die Ausstellung wird vonSöhnen der spanischen Demokratie" veranstaltet, der Er­trag, den man sich aus den Eintrittsgeldern verspricht, soll an­geblich hungrigen Kindern in Sowjetspanien zugutekommen. Frau Roofevelt ist nach einer Meldung derAssociated Pretz" Schutzherrin dieser Ausstellung, bei deren Besichtigung sie von dem sowjetspanischen Botschafter De los Rios und Jakob Da­vidsohn, dem Sohn des Bildhauers, begleitet wurde. Sie er­klärte, sie interessiere sich schon deshalb für Davidsohn, weil der von ihm geschaffene Nooseveltkopf ihrer Ansicht nach die beste Rooseveltskulptur sei (!).

Vollstreckung eines Todesurteils

Berlin, 5. Jan. Am 5. Januar wurden der am 18. Januar 1894 geborene Erich Bräuer und seine am 20. Juni 1911 gebo­rene Ehefrau Luzia Bräuer, geborene Deutsch, hingerichtct, die vom Schwurgericht in Breslau wegen Mordes zum Tode verur­teilt worden sind. Die Ehefrau Bräuer hat am 9. März 1938 entsprechend einem gemeinsam mit ihrem Ehemann gefaßten Plan den Viehhändler Fritz Pohl in ihre Wohnung gelockt, ihn dort mit einem von ihrem Manne beschafften Mittel betäubt und seiner Barschaft beraubt. Sodann haben die beiden Ehe­leute den bewußtlosen Pohl mit ihrem Kraftwagen nach der Wsistritz-Talfperre bei Breitenhain geschasst und dort ertränkt.

Beisetzung der Opfer des Augzeugunglncks

von Bathurst in Hamburg

Hamburg, 5. Jan. In der größten Trauerhalle des Ohlsdorfer Friedhofes fand am Donnerstagnachmittag die Trauerfeier für die zwölf Todesopfer des am 26. November 1938 bei Bathurst an der afrikanischen Westküste verunglückten deutschen Großflug­zeuges DALBA statt. Die deutsche Luftfahrt beklagt mit dem Tode dieser Männer bewährte Mitarbeiter, die zum Teil den Ruhm der deutschen Fliegerei weit über die Grenzen des Va­terlandes hinausgetragen haben. Mitten in der Durchführung einer schönen und hohen Aufgabe riß der Tod diese zwölf Män­ner aus den Reihen ihrer Kameraden. Deutschland trauert um tapfere Söhne.

Eine große Trauergemeinde hakte sich zur Abschiedsstunde ein­gefunden, an ihrer Spitze der Vertreter des Reichsluftfahrtmi­nisteriums und des Oberbefehlshabers der Luftwaffe General­feldmarschalls Eöring, Generalleutnant Udet. Zahlreiche füh­rende Männer der Wehrmacht, der Partei und des Staates ga­ben den Toten das letzte Geleit.

Feierlich hallten die Klänge des LiedesIch Hab mich erge­ben" durch den Raum, von Opfertod und Pflichterfüllung kün­dend. Die Wehrkreispfarrer beider Konfessionen würdigten die hohen Verdienste der Kämpfer für deutschen Geist, deutsche For­schung und deutsche Ehre. Dann nahm Generalleutnant Udet als Vertreter des Reichsluftfahrtministers und Oberbefehlsha­bers der Luftwaffe das Wort. Im Aufträge des Eeneralfeld- marschalls und auch im Namen des Staatssekretärs der Luft­fahrt Generaloberst Milch rief Udet den zwölf toten Kamera­den von Bathurst den letzten Abschiedsgruß zu.

Unter den Klängen des Deutschlandliedes trugen Soldaten der Luftwaffe die mit der Reichskriegsflagge und der Flagge des Reiches bedeckten Särge ins Freie, vorbei an der präsentieren­den Ehrenkompanie der Fliegerabteilung 32. Der fast endlose Zug setzte sich dann unter Trauerklängen in Bewegung, um durch ein Ehrenspalier sämtlicher Gliederungen der Bewegung die Toten zu ihrer Ruhestätte zu bringen. Langsam sank ein Sarg nach dem anderen in das gemeinsame Ehrengrab. Don­nernd hallten die Ehrensalven über die Gruft. In der Luft san­gen die Propeller den toten Kameraden ein letztes Abschieds­lied, während sich auf dem Grabhügel die Kränze und Blumen­spenden häuften, darunter eine prächtige Kranzspende des Ee- neralfeldmarschalls Göring, die Generalleutnant Udet im Aufträge des Oberbefehlshabers der Luftwaffe niederlegte

LAR»«! /»«DO«/

Nagold, den 6. Januar 1939

Die Schwierigkeiten vermehren nur mein Verlangen, das vor mir liegende große Ziel zu erreichen. Schliemann.

8. Januar: 1776 Ferdinand v. Schill geboren. 1822 Hein­rich Schliemann geboren. - 1884 Gregor Mendel gestorben.

Der Dezeriiöer war um 3 Grad zu Katt

In dem vom Reichswetterdienst Stuttgart-Böblingen heraus­gegebenen WitterungsLericht für den Monat Dezember 1938 heißt es u. a.: Am 15. hatte das östliche Hoch über Nordrutzland den auch für dortige Verhältnisse ungewöhnlich hohen Druck von fast 806 Meier erreicht und nun setzte sich auf seiner' Südseite unter scharfen Ostwinden ein breiter Strom von arktischer Fest­landsluft nach Westen in Bewegung. Dieser erreichte Süddeuisch- land in der Nacht zum 17. und brachte uns den jähen Tempera­tursturz. Bei der ungehinderten nächtlichen Ausstrahlung sanken die Temperaturen überall unter10 Grad, auf der Alb unter 15 Grad. Am 19. ließ die neubelebte Störungstätigkeit über Südwesteuropa wieder Bewölkung und damit Neigung zu leich­ten Schneefällen aufkommen. Eine wesentliche Milderung Kälte trat dadurch aber nicht ein und, vom Monatsende abge­sehen, blieb das Thermometer auch tagsüber weit unter null Grad, auf der Alb und im Schwarzwald an einzelnen Tagen sogar unter 16 Grad. Der Schnee, der vom 20. bis 27. fiel, er­reichte keine nennenswerte Höhe; auf der Alb lagen kaum 16 Zentimeter und auch auf dem Feldberg im Mittel weniger als 15 Zentimeter. Das änderte sich erst vom 27. an. Das russische Hoch war in der Zwischenzeit langsam wieder schwächer gewor- ben und eine von der Ostsee bis nach Südosteuropa reichende Tiefdruckrinne hemmte die weitere Kaltluftzufuhr aus Osten; gleichzeitig setzte von Nordwesten her ein Vorstoß verhältnis­mäßig milder Meeresluft ein, der eine erhebliche Frostmilde­rung und krästige Neuschneefülle brachte.

Ein Ueberblick über die Temperaturen des Monats zeigt den überwiegenden Einfluß der Kälteperiode vom 17. an. Die Mit­teltemperaturen liegen überall etwa 3 Grad unter ihrem lang­jährigen Durchschnittswert. Die Zahl der Frosttage ist dement­sprechend meist zu hoch. In den tieferen Lagen bis 300 Meter sind es vielfach mehr als 120 Prozent der Normalzahl, in den Gipfellagen der Alb und des Schwarzwalds ist dagegen die nor­male Anzahl nur knapp erreicht worden. Noch deutlicher tritt dieser Einfluß der Höhenlage in der Zahl der Eistage hervor, d. h. der Tage, an denen das Thermometer dauernd weniger als null Grad zeigte. Die tieferen Lagen hatten mehr als das Dop­pelte des langjährigen Durchschnitts (Stuttgart sogar das Drei­fache), während in den höchsten Lagen die Normalzahl kaum überschritten wurde. Während die tiefsten Temperaturen in der Höhe schon unmittelbar nach dem Kaltlufteinbruch am 18. und 19. erreicht wurden (es waren durchschnittlich17 Grad, auf dem Feldberg20 Grad), trat das Minimum in den tiefen und mittleren Lagen erst am 27. nach einer klaren und windstillen Nacht ein; im allgemeinen hielten sich dabei die Niedersttempe­raturen nach Höhenlagen verschieden zwilchen13 und 18 Grad, im Schwarzwald um29 bis22 Grad, an beson^ ders ungünstig gelegenen Stellen sind diese Beträge aber noch erheblich unterschritten worden (Böblingen z. V. maß27,5 Grad und vereinzelt können es bis zu30 Grad gewesen sein).

Die Reihe der besonders kalten Dezember der letzten 50 Jahre hat sich mit dem vergangenen um ein weiteres Glied vermehrt. Wesentlich kälter waren nur noch die Dezember 1933 und 1890. Dagegen gab es verschiedene, die mehr Frosttage aufzuweisen hatten (1933, 1917,1892 und 1890), während die niedersten Tem­peraturen dieses Monats nur noch 1938 und 1917 unterschritten wurden. Trotz seiner Kälte war der vergangene Dezember ver­hältnismäßig feucht und sonnenschcinarm.

Am 6. Aanuav

geht die Sonne um 8.10 Ahr auf und um 16.01 unter be­reits ein Fortschritt im Längerwerden des Hellen Tages!

DeuLMe «Kterrogeafensihaft

Der Ortsgruppe Nagold der Deutschen Stenographenschaft war seither Altensteiq als Abteilung ungegliedert. Mit dem 1. Januar 1989 ist Altensteiq mit Umgebung nun eine selbstän­dige Ortsgruppe geworden.

Seit Mttfübvnng deS Vsftfchetkvevkehrs

waren am diesjährigen Neujahrstage bereits 30 Jahre ver­flossen. Wie hat diese überaus praktische Einrichtung dem deut­schen Wirtschaftsleben gedient! Wir wüßten ohne sie heute kaum auszukommen, da es ja heute noch mehr als vor drei Jahrzehn­ten heißt:Zeit ist Geld"!

Nev braune Glürksmaun ist wieder da!

Auch in Nagold hat der braune Glücksmann seine Tätigkeit für die Reichswinterhilfe-Lotterie wieder ausgenommen. Wei­tere Verkaufsstellen sind eingerichtet in der Buchhandlung von Pg. Elser, Bahnhofstr., und Pg. Zaiser, Marktstraße.

Tonfilmtheatev

Der Tiger von Eschnapur"

Viele kennen den hervorragenden stummen Film dieses Na­mens. Der neue Tonfilm der TobisDer Tiger von Eschnapur" zeigt nicht das Bild des sogenanntenmodernen" Indiens, son­dern gerade jenes ursprünglichen Indiens, das nicht nur ein Land der Wunder, sondern auch der ewigen Geheimnisse ist, die wir Europäer niemals ganz enträtseln werden. Eine un­überbrückbare Kluft trennt uns, unser Denken und Fühlen, von jener Welt und in einer dramatisch bewegten Handlung ver­sucht der Film diesen Gegensatz darzustellen. Ein Film, der den Zuschauer vor allem unterhalten will und dem schon darum jede kulturkritische Absicht fernlieqt. der aber dadurch, daß er uns eine Fülle von Aufnahmen zeigt, die nicht im Atelier ent­standen sind, sondern auf einer monatelangen Expedition in Indien gedreht wurden, einen gewissen dokumentarischen Wert bekommt, liegt hier vor. Indem die Kamera uns hier mit einer Vildersolge von großer Schönheit, aber auch von unverfälschter Echtheit beschenkt, wird dieser Ausslug in das ferne Wunder­land zu einem Erlebnis, wie es selbst dem durch so manches technische Bravourstück verwöhnten Filmbesucher nur selten be­gegnet. Indische Fürsten, überzeugt von der friedlichen Mission des Films, stellten für die Aufnahmen die Pracht ihrer Paläste und Gärten, die Tempelhöfe und Tempel, ihr zahlreiches und glänzendes Gefolge, ihre Leibwache, ihre Prunkschiffe und Staatselefanten zur Verfügung. Feierliche Hoffeste und Empfän­ge mit ihrem altertümlichen Zeremoniell, Tigerjagden. Ring- kämpfe zwischen Elefanten wurden gefilmt und dienen nur der abenteuerlichen und dramatischen Handlung des Films zum Rahmen. Aus der großen Besetzung des Films nennen wir: Kittq Jantzen, La Jana, die in dieser Woche in Pforzheim gastierte, F. van Dongen.

NSDAP. Ortsgruppe Nagold

Betr.: Eintopfsammlung am Sonntag, den 8. Januar 1939.

Die Eintopfsammlung am Sonntag wird von den Blockleitern der NSDAP, und von den Vlockwaltern der NSV. durchgeführt, ;c in seinem Block. Wer verhindert ist. sorgt für einen Stell­vertreter (Vlockhelfer). Die Sammelbüchsen und Listen werden heute Freitag 20 Uhr auf der Polizeiwache ausqegeben. Die Zellenleiter und die Zellenwalter sorgen für eine prompte Durchführung. Der Ortsgruppcnleiter.

Dev ««bwavrwald das bestbesuchte Reiseziel!

Seit der Machtübernahme hat sich der Strom der Reisenden ni den wücttembergischen Fremdenverkehrsorten Jahr für Jahr verbreitert. Nack den Ergebnissen der württembergischen Frem- dtnverkehrsitatillik wurden im Sommerhalbjahr 1938 (April bis einschließlich September) nahezu 4 Million Uebernachtun- gen gemeldet. Gegenüber dem Sommerhalbjahr 1937 har sich die Zahl der Fremden zwar nur um 2. o. H. erhöht, aber die Zahl der Uebernachtuugen ist weit stärker, nämlich um 8 v. H gestiegen. Auch im Sommer 1938 stand wieder der Schwarzwald an erster Stelle. Er verzeichnet annähernd ein Bienet der ^rbmoenmeldunyen und etwa die Hälfte der IledernaäitunHen des ganzen Landes. An zweiter Stelle folgt das Neckarland, rme weitere Reihenfolge nach der Zahl der Uebernachtunqen ist Hohenlohe-Franken, Oberschwaben mit Vodenseegebiet und All­gäu, die Schwäbische Alb und schließlich der Schwäbische Wald.

Dke Maul» unb ^>»ULuseutbe

ist ausgebrochcn in den Gemeinden Mönchberg. Krs. Böblingen, Dennach, Krs. Calw. Horkheim, Krs. Heilbronn, und Erbach Krs. Ulm.

Die Seuche ist erloschen in den Gemeinden Bargau und Lau­tern, Kr. Gmünd, Söhnstetten, Kr. Heidenheim. Duttenberg Kr. Heilbronn, Aschhausen, Krs. Künzelsau, Vaiensurt, Aulendors. Blitzenreute, Eschach, Fronhofen, Gaisbeuren, Hasenweiler. Ot­terswang, Schlier, Schmalegg, Wolketsweiler, Wolpertswendc und Zußdorf, Krs. Ravensburg, Mähringen, Krs. Tübingen, und Setzingen, Krs. Ulm.

rahr. Die Reichsleitung des Reichsarveltsdienstcs weist darauf hin dag die Ableistung des Arbeitsdienstes für die weibliche Ju- aend auf das weibliche Pflichtjahr angerechnet wird. Meldungen Arbeitsdienst für die weibliche Jugend nehmen die zu» » Bezirksleitungen entgegen. Meldesormulare mit den

'Anschriften der Bezirksleitungen sind bei den Polizeibehörde» wstenlos erhältlich.

Maul- und Klauenseuche erloschen

llntertalheim. Nach dem Erlöschen der Maul- und Klauen­seuche werden die Schutzmaßnahmen aufgehoben.

Griesinger legte Revision ein.

Haiterbach. Der am 16. Dezember vom Schwurgericht Tübingen wegen Ermordung seiner Braut Else Rauscher von Alt-Nuifra zum Tode verurteilte Schäfer Griesinger von Ennabeuren hat gegen das Todesurteil des Schwurgerichts Re­vision eingelegt.

Prozeß gegen Raubmörder

Unterlengenhardt. Im Strafverfahren gegen den 17 Jahre alten Kurt Schmidt aus Villingen und den 18 Jahre alten Ernst Stein aus Unterlengenhardt hat der Oberstaatsanwalt Anklage erhoben. Die Anklage legt Schmidt und Stein je ein gemeinschaftliches Verbrechen des schweren Raubs in Tatein­heit mit einem Verbrechen des Mords zur Last. Schmidt und Stein haben am 36. Dezember 1938 zu Stuttgart den 60 Jahre alten Kaufmann Wolfqanq Pfleiderer in seiner Wohnung über­sollen, erwürgt und beraubt. Die Verhandlung vor dem Sonder­gericht Stuttgart findet am morgigen Samstag, 7. Januar statt.

Ein alter Dreikönigsbrauch

Herrenalb. Am Dreikönigstaq ist hier ein alter Brauch üblich. Die Frauen gehen da mit ihren Männern aus und halten sie in den Gaststätten frei, zahlen also einmal im Jahr die ganze Zeche selbst.

Eigenartiges Naturschauspiel

Wildbad. Dieser Tage bot sich gegen 23 Uhr abends an einem Haus, das auf halber Höhe des Sommerberges steht, ein far­benprächtiges Naturschauspiel. Ein kurzer Sprühregen war nie­dergegangen, der auf den vom Schnee geräumten Gehwegen der Stadt sofort in einen Eisspiegel verwandelt wurde. Da trat der Mond hinter den Wolken hervor, und auf dem Dach des Hauses, das sich von dem dunklen Waldhintergrund abhob, gewahrte man ein großartiges Bild. Zuerst sah es aus, als ob viele kleine Elmsfeuer auf dem Dachfirst aufflackerten. Auf ein­mal war das ganze, mit Schnee- und Eiskristallen bedeckte Dach in einen einzigen ..Kristallspiegel" verwandelt, der in allen Regenbogenfarben in Abertausenden Reflexen erstrahlte. Es war ein einzigartiges Farbenbild, das erst nach Minuten, als der Mond hinter der Wolkenwand verschwand, erlosch. Das Naturschauspiel wurde von mehreren Stellen der Stadt aus beobachtet.

51 Personen ertrunken

Tokio. Zwei Fischerboote mit einer Besatzung und Passagie­ren von insgesamt 89 Mann wurden unweit von Tsnrnga vom Sturm überrascht und gegen die Steilküste getrieben. Die Boote gingen bei dem Aufprall in Trümmer. 51 Persone« wer­de« vermißt; man nimmt an, daß sie ertrunken sind.

Wolssplage in Rumänien

Bukarest. Die Wolssplage in Rumänien führt immer wie­der zu den Erlebnissen, die ost einen tragischen Ausgana neh­men. So begegneten in der Gegend von Jassy zwei Bauern, die ans einem von zwei Pferden gezogene« Wagen ans der Heim­fahrt in ihr Dorf waren, einem Rudel Wölfe, das soso« das Gefährt angrisf. Der eine der Bauern tonnte sich auf eine» Baum retten, ersror aber dort, da die Wölfe ihn stundenlang belagerten, während der andere Bauer schließlich mit den durch­gehenden Pferden das Dorf erreichte. Am andern Morgen fand man den 1. Bauern tot unter dem Baum. Ein Förster in einem Dorf der Debrudscha sing einen riesigen Wolf in einer Falle und sperrte ihn dann in eine Scheune. Er wollte sich den aus den Fang von Raubtieren ansgesetzten hohen Preis verdienen. Als sei« zehnjähriger Sohn von einem Skiausflng znrücktehrte und seine Schneeschuhe in der Scheune Unterstellen wollte, wurde er von dem Wolf angegriffen und schwer verletzt. In eine« anderen Gebiet der Dobrudscha siel ei» Rudel Wölfe eine Schaf­herde an. Alle 52 Schafe wnrden von den Bestie« zerrissen.