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Wroge der U-Boote, die Deutschland nunmehr ervauen wtu, zu machen. Ob 1000 Tonnen statt der bisherigen 750 Ton­nen die Höchstgrenze für deutsche U-Boote sein werden oder ob Deutschland gleichfalls an derartige Riesentaucher, wie sie England mit 1500 Tonnen besitzt, denkt, das wird eben­falls in Kürze bekanntgegeben. In jedem Fall kann der lüngste Entschluß der deutschen Staatsführung, der Bevöl­kerung bestätigen, daß alles Erforderliche für die^Küsten- und Landesverteidigung getan wird.

Aufgaben der Schirlurrgsarbeit der NSDAP.

Lehrgang auf der Reichsschulungsburg Erwitte

Erwitte, 4. Ja«. Am Mittwoch eröffnet«, wte die NSK. mit­teilt, der Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP., stell­vertretender Gauleiter Friedrich Schmidt, in der Reichsschu­lungsburg Erwitte in Westfalen einen Lehrgang der Leiter al­ler Eauschulen der NSDAP., der Schulungsbeauftragten der Gliederungen sowie der Hauptstellenleiter für aktive und theo­retische Schulung der Eauschulungsämter des gesamten Reiches mit einem grundsätzlichen Vortrag über die Aufgaben der Schu­lungsarbeit der NSDAP, in diesem Kampfjahr. Der Redner ging von dem Grundsatz aus, daß Schulung politische Willens­bildung bedeute und zeigte auf, wie das vergangene Jahr be­reits eine heute in ihren Auswirkungen noch kaum faßbare Er­füllung der bisherigen nationalsozialistischen Willensbildung gebracht habe.

Des Führers Wort in seiner Neujahrsbotschaft, daß wie im­mer Erziehung unseres Volkes zur nationalsozialistischen Ge­meinschaft die erste Aufgabe sei, zeige den Weg. Diese Erziehung sei der größte und verantwortungsvollste Auftrag auch an die Schulungsärbeit der NSDAP. Zur Erfüllung dieses Auftra­ges stellte der Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP, drei große Aufgaben: 1. Wissensmäßige Vertiefung der Gegebenheiten für die Lebensentfaltung unseres Volkes unter besonderer Berücksichtigung der völkischen und räumlichen Be­dingungen; 2. stärkste Betreuung und Einschaltung in die Dinge des Alltags, vor allem Bewährung des sozialen Gerechtigkeits­empfindens und seine erfolgreiche Durchsetzung in der Praxis gerade auch als Voraussetzung einer stärksten Leistungssteige­rung; 3. Herausstellen und Klären der großen weltanschaulichen Fragen unserer Zeit, die bereits Fragen eines weltbewegenden Kampfes geworden sind, sowie klares Erkennen der internatio­nale» aeistigen Zusammenhänge.

Bisher 400 000 Dienstverpflichtete

Berlin, 4. Jan. Das größte Gut, über das Deutschland ver­fügt, ist seine Arbeitskraft. Deutschland steht in der Erwerbs- arbeit in Europa weitaus an der Spitze. Die Zahl der Erwerbs­personen beträgt in Eroßdeutschland annähernd 40 Millionen, sie dürfte zum Beispiel in Frankreich und Großbritannien bei etwa 22, in Italien bei 18, in Polen bei 14 Millionen liegen. Der Reichtum an Arbeitskräften verpflichtet zu einer Einsatz­politik, die den großen staatlichen Erfordernissen entspricht. In derSozialen Praxis" schildert Staatssekretär Syrup die Ent­wicklungsphasen der deutschen Arbeitseinsatzpolitik. Die letzte Etappe bestand in der Sicherung des Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung im Jahre 1958. In­folge des großen politischen Kräfteeinsatzes mußte der Einsatz der Dienstpflicht in größerem Ausmaß erfolgen, als zunächst an­genommen wurde. Die Gesamtzahl der Verpflichteten hat rund 400 000 betragen, bei 21 Millionen Arbeitern und Angestell­ten etwa 2 Prozent. Aus einer Massenarbeitslosigkeit von 7 Millionen sind wir in das Jahr 1939 mit einem starken Man­gel an Arbeitskräften eingetreten. Die neuen Reichsteile werden uns nur geringen Ausgleich schaffen, denn die dort noch vorhan­denen freien Arbeitskräfte werden in erster Linie zum wirt­schaftlichen Aufbau ihrer Heimatländer Lenötigr werden. Wür­den wir im Gesamtreich noch über eine Million freie Arbeits­kräfte verfügen, so wären diese ohne Mühe zu 250 000 in der Landwirtschaft und zu 780 000 in der übrigen Wirtschaft ein­zusetzen. Da uns diese Reserve fehlt, müssen wir die Arbeit selbst rationeller und intensiver gestalten, ohne eine Ucberlastung der einzelnen Arbeitskräfte heröeizuführen

Ein Landesverräter hingerichtet

Berlin, 4. Jan. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der am 19. September 1938 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 43jährige Rudolf Szories aus Leipzig ist am Mitt­woch morgen hingerichtet worden.

Der wiederholt vorbestrafte Verurteilte war aus Furcht vor neuer Bestrafung nach Frankreich geflohen, um sich zur Fremden­legion zu melden. Er wurde dort jedoch dem Spionagedienst zugeführt. In dessen Auftrag unternahm er es, eine deutsche Garnison und Verteidigungsanlagen an der deutschen Westgrenze auszuspähen. Als der Verurteilte bei seiner zweiten Aus­spähungsreise wieder die Reichsgrenze überschritt, gelang es der Wachsamkeit eines deutschen Erenzbeamten. ihn als Landes­verräter zu entlarven.

Iudenvermögen in der Ostmark

477 687 Juden melde« über 2 Milliarden RM. an

Wie«, 4. Jan. Nach einer parteiamtlichen Mitteilung haben in der Ostmark 477 788 Juden ei« Vermöge« von insgesamt 2 041 828 080 RM angemeldet. Davon steckten unter anderem in Unternehmungen 321 326 000, in Wertpapieren 265 948 000 RM., im städtischen Haus- und Grundbesitz 521 162 000 RM., i« lano- und forstwirtschaftlichen Besitz 39 673 000 RM

HeimwehrlerrorisleR verurteilt

Die Schreckensnacht von Neunkirchen

Wiener Neustadt, 4. Jan. Die schändlichen Mißhandlungen, die die Heimwehrleute im Juli 1931 in dem bekannten Jndustrie- ort Neunkirchen begingen, haben jetzt wenigstens zum Teil ihre Sühne gefunden. In der Nacht zum 26. Juli 1934 waren in Neunkirchen und Umgebung alle Nationalsozialisten von Heim­wehrleuten gefangen gesetzt und ins Hauptquartier des Heimat- ichutzes gebracht worden. Dort wurden die Verhafteten von betrunkenen Heimwehrleuten auf das grau­samste mit Gummiknüppeln und Holzscheiten, mit Fausthieben und Fußtritten mißhandelt. Zahlreiche der damals Verhafteten mußten ihrer Verletzungen wegen ins Kran­kenhaus gebracht werden. Jetzt hat das Landgericht Wiener Neustadt die Heimwehrleute Psalzer, Lehs, Schuerle, Steiner vnd "obler wegen Teilnahme an den damaligen Brutalitäten zu je zwei Monaten und den ehemaligen Sandtagsabgeordueten Fuerbacher zu vier Monate» schweren Kerkers verurteilt.

Nagotder TagblattDer Gesellschafter"

Donner stag, de« 5. Zauuar ISA

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Nahrhafte Futterkrippe für Engländer und Juden

Beirut, 4. Jan. Im Stadtrat von Jerusalem sind naci, der Verbannung dreier Araber und der Ermordung eines vierten nur noch zwei arabische Niitglieder tätig, denen s e ch s

Juden gegenübersteben. Die Jude» ..üehen die Situation

auszunutzen und entscheiden in der Zwischenzeit alle städtischen Belange zu ihren Gunsten. Sie werden hierin von den eng­lischen Mitgliedern der Stadtverwaltung sowie den englischen Aufsichtsbeamten unterstützt.

Der englische Stadtsekretär (Town Clerk) bekommt ein Ge- j halt, das jährlich 390 Pfund höher ist als das des arabischen ! Oberbürgermeisters. Der arabische Oberbürgermeister erhält ein , Jahresgehalt mit Zulagen von insgesamt 1000 Pfund, während i der britische Town Clerk, Mister Newton (früher Nathan). 1340 j Pfund insgesamt bekommt. j

Blutige Gefechte in Palästina !

Den syrischen Zeitungen Zufolge kam es in den letzten Tagen zu blutigen Gefechten zwischen arabischen Freiheitskämpfern und englischen Soldaten. Im Balaa-Eebirge sollen Araber eine 20 Manu starke britische Patrouille angegriffen und völlig auf- gerieben haben. In einem Kampf bei Beit Dadja wurden ein britischer Offizier und sechs Soldaten getötet. Zwischen Sarona s und Tel Aviv griffen arabische Freischärler einen Polizeipanzer- ! wagen an; bei dem sich entspinnenden Feuergefecht wurden zwei > Engländer getötet. ' !

Das Militärgericht in Jerusalem verurteilte einen 22jährigen Araber zum Tode, während ein 16- und ein 17jähriger Araber lebenslänglich ins Gefängnis geschickt wurden. Alle drei Opfer der englischen Gelyaltjustiz stammten aus dem Hebron-Bezirk.

Ihn Saud prarrgert

Noofevelts Judenfreundfchaft an

Kairo, 4. Jan. Die parteiische und ungerechte Einmischung der USA.-Regierung zu Gunsten der Juden in Palästina hat wie- s derholt in der gesamten arabischen Welt höchste Erbitterung und i Verachtung hervorgerufen. Jetzt hat König Ibn Saud von s Saudi-Arabien einen Brief an Präsident Noosevelt gesandt, in j dem sich der arabische König zum Sprecher der gesamtem ^ arabischen Welt macht und nachdrücklich sein E r st a u n c n ii b e r ; die amerikanische Haltung in der Palästina- ! frage ausdrückt. Wenn die Vereinigten Staaten, so heißt es § in dem Brief Jbn Sauds, schon zu dieser Frage Stellung näh- s men, dann hätte man erwarten müssen, daß dies auf der Basis j der Gerechtigkeit geschehe und nicht auf der einseitiger Eiinvan- ! derungswünsche. Es sei unbestreitbar, daß das Recht in der i Palästinafrage auf Seiten der Araber st ehe. s

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Arabischer GeMstsstreik L« §2?Mlem j

Jerusalem, 4. Jan. In der Nähe von Veisan haben jüdische ; Polizisten einen Arabererschossen aufgefunden" so heißt cs i lakonisch in einer hier ausgegebcnen Mitteilung. Der Ge- j schäftsstreik der Araber in der Altstadt von Je- ! rusalem hat jetzt auch auf die übrigen Stadtviertel iiberge- > griffen. Der Grund hierzu liegt darin, daß von den Behörden - der Polizeiposten am Tempelplatz mit einem bewaffneten bri- ' tischen Polizisten und nicht, wie das von jeher üblich gewesen ^ war, mit einem unbewassneten arabischen Beamten besetzt war- ! den ist.

Eine moskoroMsche Neuerung ^

Fahneneid einzeln und schriftlich

Moskau, 4. Jan. Am Mittwoch wurde von den bolschewistischen ! Machthabern eine Verordnung veröffentlicht, die diesmal die Einführung eines neuen Fahneneides für die RoteArmee und die Flotte betrifft. Man dürfte in der An­nahme nicht fehl gehen, daß diese Neueinführung in unmittel­barem Zusammenhang mit den moralischen Folgeerscheinungen der umfangreichenSäuberungen" steht, die im Laufe der letz­ten Jahre auch in der Sowjetarmee durchgeführt wurden. Als wichtigste und bezeichnendste Neuerung kann hierbei die künftige Form der Eidesleistung angesehen werden, die fordert, daß je­

der Heeresaugehörige den Eid einzeln ablegen und sogar mir eigenhändiger Unterschrift bestätigen muß. Die Sowjetpresse be­grüßt diesen Schritt, derdie Folgen etwaiger verräterischer Handlungen unauslöschlich einpragen" werde und ergeht sich dann weiterhin in genugsam bekannten Betrachtungen, daß die Rote Armee, im Unterschied zu allen anderen Heeren der Wett, im Geiste des Internationalismus und der Einheit der Inter­essen der Proletarier aller Länder" erzogen werde.

Die Todessahrl der Mitglieder des Volksgerichtshofs

Das Verkehrsunglück auf der Reichsantobahn vor Gericht

Berlin, 4. Jan. Vor der Potsdamer Strafkammer begann am Mittwoch die Verhandlung in dem Strafverfahren wegen des folgenschweren Berkehrsunfalles, dem am 3. November 1988 auf der Reichsautobahn Magdeburg Berlin drei Mit­glieder der R e i ch s a n w a l t s ch a f t beim Volks­gerichtshof zum Opfer sielen. Beim Zusammenstoß ihres Dienstwagens mit einem am Rande der Fahrbahn un­beleuchtet stehenden Lastzuges wurden Oberreichsamvalt Parey und der Erste Staatsanwalt Dr. Eeipel getötet, während Reichs­anwalt Paarisius erheblich verletzt wurde Der Kraftwagen­führer dagegen kam im wesentlichen mit dem Schrecken davon

Als strafrechtlich verantwortlich für das schwere Unglück wur­den der 39jährige Kraftfahrer Paul Könnecke aus Halberstadt und sein 22 Jahre alter Begleiter Otto Wiesenberg aus Dingel­stedt bei Halberstadt als Fahrer des unbeleuchteten Lastzuges sowie der 52jährige Straßenmeister Kurt Kliche aus Spandau und der 49 Jahre alle Slreifenbedienstete der Reichsbahn, Otto Buchholz aus Berlin-Charlottenburg, als verantwortliche Auf­sichtspersonen der Rcichsautobahnverwaltung unter Anklage ge­stellt. Es wird ihnen berufsfahrlässige Tötung und berujssahr- lässige Körperverletzung zur Last gelegt, den beiden Lastzug­fahrern außerdem Uebertretung der Reichsslraßeuuerlehrs- und -zulassungsordnung und der voriüusigen Autobahn-Betriebs- und -Verkehrsordnung.

Hitlerjunge entlarvt einen Spion

Wilhelmshaven, 4. Jan. Die Pressestelle des Kommandos der Marinestation Nordsee teilt mit: Der Jungzugführer der HI. und Verwaltungslehrling bei der Stadtverwaltung Wilhelms­haven, Helmut Gerhardt, hat vor einiger Zeit einen Spion beim Photographieren militärischer Anlagen im Festungsbereich von Wilhelmshaven überrascht. Gerhardt verfolgte zu Rade den flüchtenden Täter, konnte ihn nach länger Verfolgung stellen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Als Anerkennung für sein entschlossenes und umsichtiges Verhalten hat Gerhardt vom Kommandierenden Admiral der Marinestation Nordsee ei» wertvolles Buch mit Widmung zum Geschenk erhalten, vom Amtsgruppcnchef im Oberkommando der Wehrmacht ein größeres Geldgeschenk.

Anter Lawinen begraben

Skiunfälle in der Schweiz

Bern, 4. Jan. Vei Martigny im Kanton Wallis in der Nähe des Ferrel-Passes, der ins Chamcnix-Tal führt, begrub eine vom Mont Dolcnt niedergehende Staublawine fünf skllaufende Studenten unter sich. Zwei von ihnen konnten gerettet werden. Sie haben ernste, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen er- lrtten. Nach den drei anderen wird noch gesucht. Man muß leider annehmen, daß sie nur noch tot geborgen werden könne«.

Am Dienstag nachmittag ereignete sich bei Hahnenmoos, dem berühmten Skigelände über Adelboden, ein Lawinenunglück. Der 30 Jahre alte Helmut B. aus Freiburg im Breisgau stieß bei der Abfahrt auf eine Wachte, die sich loslöste und in Gestalt einer Lawine den Hang hinunterwälzte. V. wurde von den Schneemassen mitgerissen und konnte, wenn auch sofort Hilft zur Stelle war, erst nach etwa 1L- Stunden anstrengendster Arbeit aus dem Schnee befreit werden. Die sofort vorgenom­menen Wiederbelebungsversuche waren leider erfolglos

Nom-Desnch des Reichswrrtschaftsmrmfters. Reichsnüm- ster Funk, der zur Zeit zur Erholung in Taormina auf Si­zilien weilt, wird am 7. Januar zu einem amtlichen Besuch in Rom erwartet. Er erwidert damit den Besuch des ita­lienischen Korporationsministers Lantini. Es wird sich Gele­genheit geben, wichtige wirtschaftliche Fragen zu erörtern.

Uebergabe des restlichen Sudetengebietes

an Ostmarkgaue Am Sonntag Kundgebung in Znaim

Wien, 4. Jan. Die Rerchsprjfestelle der NSDAP, gibt laut i NSK. bekannt: j

Gemäß Verfügung des Stellvertreters des Führers wird der ! organisatorische Aufbau des Gaues Sudetenlands der NSDAP, i abgeschlossen und die Uebergabe der an die Gaue Bayerische Ost- i mark, Oberdonau und Niederdonau abzutretenden sudetendeut­schen Gebiete am 8. Januar vollzogen werden. Die Uebergabe des an den Gau Schlesien angeschlossenen Hultschiner Ländchens ist bereits im Dezember vorigen Jahres erfolgt. Aus Anlaß der Uebergabe wird am Sonntag, den 8. Januar, in Znaim ein fei­erlicher Akt stattfinden, bei dem Reichskommissar Gauleiter Henlein und im Namen der Gauleiter Bayerische Ostmark, Oberdonau und Niederdonau Reichskommissar Gauleiter Vürckel sprechen werden.

Die parteimäßige Gliederung der im Jahre 1938 dem Deutschen Reich neu angeschlossenen Gebiete wird mit die­sem Akt z u m A ü s ch l u ß gebracht.

Die Rom-Reise Ser britischen Minister

London, 4. Jan. An der Romreise der britischen Minister wer­den, wie amtlich mitgeteilt wird, folgende Persönlichkeiten teil­nehmen: Ministerpräsident Chamberlaia, Außenminister Lord Halifax, der erste Privatfekretär des Premierministers, Clever- ley, der parlamentarische Privatsekretär des Premierministers-, Lord Dunglaß, der ständige Unterstaatssekretär im britischen Außenamt, Sir Alexander Cadogan, der Leiter der Europaab­teilung im britischen Außenamt, Ingram, und der erste Privat­sekretär des Außenministers, Harvey. Die britischen Minister werden London am Dienstagvormittag verlassen und am Mitt­woch in Rom eintreffen.

Graf Ciano führt nach Warschau

Warschau, 4. Jan. Wie die polnische Telegraphenagentur <nu Rom meldet, wurde Dienstagabend in einer Besprechung zwi­schen dem italienischen Außenminister Graf Ciano und dem pol- , nischen Botschafter Winiawa Dluaottewkki kellaeleat. daß der j

Besuch des italienischen Außenministers in Warschau in der zweiten Februarhälfte erfolgen soll.

Neue Kundgebungen der Londoner Arbeitslosen

London. 4. Jan. Die Arbeitslosen, die am Dienstag mit ei­nem großen schwarzen Sarg vor der Wohnung des Ministerpräsidenten gegen ihr trauriges Schicksock demonstriert hatten, erschienen am Mittwochvormittag vor dem Hauptgebäude des Londoner Arbeitslosenamtes, wobei sie wiederum ihren schwarzen Sarg mit sich führten. Sie versuch­ten, in das Gebäude einzudringen, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Als die Polizei ihren Anführer festnahm, nah­men die Arbeitslosen eine drohende Haltung ein und verlangten, daß die Polizei ihren Anführer binnen zehn Minu­ten wieder freilassen solle, widrigenfalls sie die Polizeiwache stürmen würden. Nach acht Minuten gab die Polizei den fest­genommenen Anführer tatsächlich wieder frei. Anschließend zo­gen die Arbeitslosen ins Regierungsviertel und versuchten, i« das Oberhaus einzudringen. Auch hier wurden sie jedoch so» der Polizei abgefangen und zerstreut»

Belgische Goldreserven in London

Brüssel, 4. Jan. Nach belgischen Pressemeldungen hat die bel­gische Regierung, wie erst jetzt bekannt wird, im März vorigen Jahres einen großen Teil ihrer Goldreserve» «ach England schaf­fen lassen. Es handelt sich um Goldbarren im Werte von 62 Millionen Pfund oder rund neun Milliarden belgischer Fran­ken. Wie es heißt, sind diese Eoldbeträge beim englischen Noten­institut niedergelegt worden und bleiben dort unberührt liege«.

Einige belgische Blätter bemerken in diesem Zusammenhang, daß es sich wahrscheinlich um eineSicherheitsmaßnahme" der belgischen Regierung gehandelt habe, die einen Teil ihrer Gold­reserven für den Fall eines bewaffneten Konfliktes in Sicher­heit bringen wollte. DieGazette" knüpft daran die Frage, ob sich eine solche Maßnahme mit der Unabhängigkeitspolitik der belgischen Regierung in Einklang bringen lasse. Es bestehe doch offensichtlich die Gefahr, daß Belgien infolge der Verbringung von Goldbeständen nach England im Falle eines Konfliktes ge­nötigt sein könnte, sich auf die Seite Englands zu stellen. Auch die Gerüchte über eine etwaige Angleichung der belgischen Wäh­rung an das englische Pfund erhielten durch Liefe Maßnahme» neue Nahrung.