l, 3. Januar 1939
irttemberg. In der l Württemberg fol- r, einschließlich der itsfälle (Todesfälle ! 59 (—), Scharlach ' (25), Tuberkulose Kinderlähmung 18 ), fieberhafte Fehl-
iltlgart
Zeitangabe, Wetterten, Landwirtschaft, hkonzert, Frühnach- cbericht und Markt» 9.20 Für Dich da- renten. 11-30 Volks- i, 12.00 Mittagskon- rstes, Wetterbericht, erlei, 16.00 „Kaffee i Wahrheit nur al- „Bremsklötze weg!", 20.10 Unser Tanz- n, 22.00 Nachrichten bericht, 22.30 llnter-
!, Zeitangabe, Wst irichten, Landwirt- Frühkonzert. Früh' Wetterbericht und Sorgen jeder Morsingen, 11.30 Volks- i. 12.00 Mittagskon rstes, Wetterbericht tung". 16.00 Kurz 18.00 Aus Zeit und cne..20.00 Nach- r singendes klingen losen Dienstes, Wet-
llnterhaltungsmufik.
tangabe, Wetterbc- Landwirtschaftlichc rt, Friihnachrichten. und Marktberichte, Dich daheim, 10.0V t Dr. Ernst Herr- olksmusik und Vau- konzert, 13.00 Nach- cht, 13.15 Mittags- cd". 16.00 „Und nun 18 00 Aus Zeit und -tückla". 20.00 Nach- Zauberflöte". 22.30 r- und Sporbericht rschau, 24.00 Nachtitangabe, Wetterbe- Landwirtschaftliche rt, Frühnachrichten, und Marktberichte. Dich daheim, 10.00 nd Bauernkalender 00 Nachrichten des ittagskonzert. 14.00 del. 16.00 Der frohe Boche". 19.00 „100V ten des Drahtlosen
PS -", 22.00
- und Sportbericht,
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Nr. 3
Mittwoch, äen 4. Januar 1939
113. Jahrgang
Das erste praktische Ergebnis
der vom Reichsaußenminister in Paris
Paris, 3. Jan. Der Senat hat am 1. Januar das dentfch- sranzösische Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung vom 9. November 1934 sowie das Znsatzproto- koll vom 9. Januar 1937 angenommen. Das Abkommen soll i» den nächsten Tagen durch die Veröffentlichung im amtlichen Gesetzblatt in Kraft treten.
Man kann wohl annehmen, daß die Ratifizierung des deutsch- französischen Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung durch den Senat, die der Ratifizierung durch die Kammer am iS. Dezember folgte, ein erstes praktisches Ergebnis der anläßlich des Besuches des Reichsministers des Auswärtigen von Nib- beutrop in Paris geführten wirtschaftlichen Besprechungen ist.
Daladier in Tunesien
Paris, 3. Jan. Ministerpräsident Daladier ist am Dienstag morgen an Bord des Kreuzers „Foch" im Hafen von Bizerte eingetrosfen. An den Hafenanlagen hatten Ehrenkompagnien der Marine-Infanterie Ausstellung genommen. Als der Ministerpräsident die Motorbarkasse verließ, feuerten die im Hafen liegenden Krieasscknffe Salutschüsse ab. Der Generalreiident van
geführten wirtschaftlichen Besprechungen
Tunis, Eric Läbönne, sowie ein Vertreter des Veys von Tunis empfingen den Ministerpräsidenten und seine Begleitung in Gegenwart der Zivil- und Militärbehörden sowie Abordnungen der Eingeborenen.
Ministerpräsident Daladier begab sich nach der Ausjchifsung zu den Befestigungen von Metline.
Daladier in Tunis
Nach der Besichtigung der Befestigungsanlagen von Metline begab sich Daladier mit seiner Begleitung nach Bardo, etwa 4 Kilometer von Tunis entfernt, wo sich das Palais des Bey von Tunis befindet. Der Bey empfing den Ministerpräsidenten, umgeben von seinen Ministern und Generälen, und führte ihn in den Thronsaal, wo Begrüßungserklärungen abgegeben wurden. Daladier betonte dabei, daß „die Verbundenheit zwischen Frankreich und Tunis täglich durch die Solidarität der gegenseitigen Dienste und den ständig wachsenden Wohlstand, zu dem sie führten, enger gestaltet würde". Nach den» Empfang beim Bey von Tunis hielt Daladier gegen 12.15 Uhr seinen offiziellen Einzug in die Stadt von Tunis, wo er ebenfalls herzlich von der Bevölkerung begrüßt wurde. Er begab sich zunächst zum Gesallenen-Denkmal. wo er einen Kranz niederlegte. Gegen I 12.40 Uhr traf er dann im Palais des Generalresidenten ein, > wo ihm zu Ehren ein Essen siartsand
Bundesverfassung den Jesuiten jede Betätigung in der Schweiz untersagt.
Weite schweizerische Kreise nehmen gegen diese Zulassung Stellung und verlangen Rückgängigmachung. Der Bundesrat hat Prüfung des Sachverhalts angeordnet. Die „Neue Züricher Zeitung" schreibt, daß geradezu über Nacht das Lanisianum in j die Schweiz gekommen sei und so das in seiner Mehrheit refor- § mierte Land vor eine vollendete Tatsache gestellt wurde. Durch s Ueberrumpelung sei dem Jesuitenorden Niederlassung gewährt worden, so daß er Grundbesitz erwerben und sich einrichten konnte. Allerdings, so betont das Blatt, habe der Vun- desrat sein letztes Wort noch nicht gesprochen. Der Jesuitenartikel der Bundesverfassung sei eine Bestimmung, die der Erhaltung und Festigung des konfessionellen Friedens diene und gehöre somit zu den Grundbestimmungen der Bundesverfassung. Durch ihn werde die Betätigung der Jesuiten abgelehnt, die systematisch darauf abzielt, eine Staatsautorität, wenn sie nicht katholisch ist, einzuschränken und anzugreifen und durch kirchliche Machtgelüste zu verdrängen. Die Verfassung laste volle Freiheit für die Pflege der Religion, gewähre aber auch denen Freiheit, die sich dem Drucke geistlicher Zwangsgewalt entziehen wollen. Sie halte den Jesuitenorden vom Lande fern, weil er zur Bekämpfung des Protestantismus eingesetzt wurde und daher in einem seiner Mehrheit nach protestantischen Lande Unruhe stifte. Nicht Kleinlichkeit habe den Artikel 51 der Bundesverfassung geschaffen, sondern der große Gedanke des wirksamen Schutzes der Freiheit zur Pflege und Ausübung der Religio».
RassenpoMik ein Grundelemertt
Die deutsch-englischen Flottenverhandlungen
Falschmeldungen der englischen und französischen Presse
London, 3. Jan. Die gesamte englische Presse hat die deutschenglischen Flottenverhandlungen mit großem Interesse verfolgt und stellt schon seit Tagen allerlei Vermutungen über die Gründe an, die Deutschland bewogen haben könnten, von dem ihm vertraglich zustehenden Recht einer Vermehrung der Unterseeboote und der schweren Kreuzer Gebrauch zu machen. Daß dabei dem deutschen Schritt zum Teil durchaus abwegige Motive unterschoben werden, nimmt bei der Einstellung eines Teiles der englischen Presse nicht wunder. Einige Blätter versuchen auch, aus dem berechtigten und natürlichen Wunsch Deutschlands nach verstärktem Schutz seiner Küsten in irgend einer Weise politisches Kapital zu schlagen.
So nimmt der „Daily Telegraph" an, daß Deutschlands Entschluß, mehr Unterseeboote zu bauen, auf englischer Seite zu einem beschleunigten Vau von Zerstörern führen werde. Der marxistische „Daily Heral d", der natürlich für den deutschen Schritt kein Verständnis aufbringen kann, glaubt als Grund den angeblichen gewaltigen Ausbau der sowjetrussischen U-Boot- Flotte angeben zu können, während der konservative „Scots man" die starke Vergrößerung der amerikanischen Atlantik-Flotte und Luftwaffe anführt. Der Flottenkorrespondent der offiziösen „Sunday Times" weist darauf hin, daß Deutschland, wenn es weiterhin wie bisher kleine U-Boote baue, bei voller Ausnutzung der ihm zustehenden Tonnage zahlenmäßig eine doppelt so starke U-Boot-Waffe wie England haben werde. An anderer Stelle glaubt das Blatt die Verstärkung der deutschen U-Voot- Flotte mit dem Mittelmeer-Problem in Verbindung bringen zu müssen. Deutschland wolle, so wird behauptet, mit seinen U- Booten „aktive Mittelmeer-Politik" betreiben, worauf „Sunday Times" resigniert hinzusügt, daß, wenn Deutschland direkt oder indirekt eine Seemacht im Mittelmeer werde, „viele Hoffnungen zerstört würden".
in Dienst gestellten, in Bau begriffenen und geplanten Kriegsschiffen Deutschlands und Italiens auf der einen und England und Amerika auf der anderen Seite erweisen. An Schlachtschiffen fallen bei einem solchen Vergleich auf die Mächte der Achse zwölf, auf die Angelsachsen 46. Bei den Flugzeugträgern ist das Verhältnis mit 24:2 noch günstiger für die Angelsachsen An Kreuzern stehen 126 angelsächsi- ;chen 32 „totalitäre" Kreuzer gegenüber, an Zerstörern 465 angelsächsischem 110 Zerstörer Deutschlands und Italiens gegenüber. An Unterseebooten schließlich besitzen USA. und Großbritannien 179, Deutschland und Italien 140. Es kann als sicher gelten, daß die Ergänzungen zum deutschenglischen Flottenabkommen den Rechten Deutschands aus Seemacht und Seegeltung ebenso Rechnung tragen wie die Verpflichtungen, die Großbritannien gegenüber seinem Empire eingegangen ist.
Entschließungen des Natioimlrates -er faschistischen Partei
Nsm, 3. Jan. Der Nationalrat der faschistischen Partei, an dem erstmals auch die Präsidenten des Kriegsteilnehmer- und des Kriegsinvalidenverbandes teilnahmen, hat am Dienstag einer Entschließung zugestimmt, die Mussolini durch Parteisekretär Starace unterbreitet worden ist. Hierin wird vor allem die große politische Bedeutung der Rückkehr der Au slands - italiener in die Heimat hervorgehoben, „was der sicher ste Beweis für den Stolz der Italiener ist, dem Italien Musso linis anzugehören". Weiterhin unterstreicht die Entschließung daß die vom italienischen Volk mit größten: Verständnis aufge nommene Rassenpolitik eines der Erundelemente der er neuerten nationalen Einheit und des imperialen Bewußtsein- bildet. Dieses imperiale Bewußtsein sei geistig, militärisch, politisch und wirtschaftlich einer der Wesensziige des eisernen Wol- lens zum Aufstieg.
Fesuiien-Einbruch in die Schweiz
Scharfer Einspruch gegen verfassungswidrige Niederlassung
Basel, 3. Jan. In der Schweiz ist die Jesuitenfrage brennend geworden. Die Gemeinde Sitten im Kanton Wallis hat dem Lanisianum, dem zweitgrößten Schulunternehmen der Jesuiten, Aufenthaltsbewilligung erteilt, obwohl Artikel 51 der
Japanische Fortschritte in Siidweft-Schaufi
Peking, 3. Jan. (Ostasiendicnst des DNV.) Die Japaner haben bei den Kämpfen gegen die letzten chinesischen Bollwerke in: Südwesten der Provinz Schansie bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Nachdem sie den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Chiuwo ,rm 1. Januar eingenommen haben, haben sie am 2. den Mamen- knan-Paß besetzt und dort Artillerie in Stellung gebracht. Von diesem Paß aus beherrschen sie den Haupliibergang über den Hoangho zwischen der Provinz Schansi und der Provinz Scheust. Dieser Uebergang führt zur Stadt Denan, der Basis der chinesischen roten Armee. Denan und andere Orte im roten Gebiet wurden in den vergangenen Tagen von japanischen Flugzeugen erfolgreich bombardiert.
Neujahrs-Glückwünsche
zwischen dem Führer und ausländischen Staatsoberhäuptern
Paris, 3. Jan. Auch die französische Presse ergeht sich in Rätselraten über die Bedeutung der deutsch-englischen Flottenverhandlungen, wobei die Blätter sich offenbar dazu berufen fühlen, sich für England den Kopf zu zerbrechen und „warnende Ratschläge" zu erteilen. Der „Temps", der einen neuen Rüstungswettlauf zur See voraussieht, muß zwar die Berechtigung der deutschen Forderung anerkennen, glaubt aber England vor allen möglichen furchtbaren Gefahren warnen zu müssen, die ihm von der deutschen Flotte drohen könnten. Der „Petit Parisien" spricht sogar von einer Bedrohung der „imperialen Wasserstraßen" Englands und Frankreichs, während der „Figaro" meint, daß Deutschland nicht ohne Grund ll-Boote baue. Diese Maßnahme versetze es in die Lage, zahlreiche Einheiten für die Nordsee und den Kanal zur Verfügung zu haben. Der sozialdemokratische „Populaire" schreibt in der üblichen Gehässigkeit.
Gegenüber diesen Gerüchten und Gehässigkeiten in Paris und London muß darauf hingewiesen werden, daß das endgültige Ergebnis der Berliner Besprechungen noch gar nicht vorliegt. Daß aber Deutschland von dem ihm zustehenden Recht der Vergrößerung der Il-Boot-Tonnage und des Baues schwerer Kreuzer Gebrauch machen wird, ist ohne Zweifel. Dabei versucht Deutschland nicht einen Vorstoß zum Wettrüsten zur See, vielmehr handelt es sich einfach um eine Frage der Landesverteidigung und Sicherung der Seewege. Das neue Zusatzabkommen ist gegen niemand gerichtet,' auch nicht gegen Moskau, vielmehr nur die Ausnützung eines vertraglichen Rechtes.
Daß die Ansprüche der totalitären Staaten im übrigen die Rechte der angelsächsischen Mächte aus Seemacht in keiner Weise antasten, maa weiter ein Ncralcick zwisiben den
Berlin, 3. Jan. Aus Anlaß des Jahreswechsels hat zwischen dem Führer und Reichskanzler und einer Anzahl Staatsoberhäuptern und Regierungschefs des Auslandes in der üblichen Weise ein Telegrammwechsek zur Uebermittlung der beiderseitigen Neujahrsglückwünsche stattgefunden.
In diesem Zusammenhang sind dem Führer in herzlichen Worten gehaltene Glückwunschtelegramme zugegangen von dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien, den Königen von Afghanistan, Albanien, Belgien, Bulgarien, Dänemark, England, Griechenland, dem Präsidenten von Guatemala, dem Schah von Iran, dem italienischen Regierungschef, dem Prinzregenten von Jugoslawien, dem Präsidenten von Mexiko, den Königen von Norwegen, Rumänien und Schweden, dem Regentschaftsrat von Siam, dem Staatschef des nationalen Spaniens, dem Präsidenten der tschechoslowakischen Republik, dem Reichsverweser de» Königreichs Ungarn sowie dem ungarischen Ministerpräsidenten.
Die Reichsöauk am Fahresschlutz
Nach dom Ausweis der Reichsbank am Jahresultimo hat sich in der legten Woche 1938 die gesamte Anlage der Notenbank um 884,3 auf 9143,4 Millionen RM. erhöht. Gleichzeitig haben die sonstigen Aktiven um 149,6 Millionen RM. zugenommen, andererseits sind aber von den in der Berichtswoche seitens der Wirtschaft bei der Reichsbank beschafften zusätzlichen Kredit- -mitteln nicht weniger als 465,5 Millionen RM. auf Girokonto stehen geblieben, so daß die gesamten Eiroguthaben einen Rekordstand von 1527,5 Millionen RM. zeigen.
, Wenn auch in den ersten drei Wochen des Dezembers nur ein : Abbau der zusätzlichen Belastungsspitze vom November-Ultimo j im Ausmaß von 16,1 v. H. gegenüber 39 v. H. im Jahre zuvor übrig geblieben war, so darf doch nach den oben mitgeteilten Ziffern die Inanspruchnahme der Reichsbank in der Jahres- schlußwoche als relativ mäßig bezeichnet werden. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 578,5 und an Scheidemünzen 48,7 Millionen RM. in den Verkehr abgeflossen. Damit stellt sich der gesamte Zahlungsmittelumlauf am Jahres« schluß auf 19 388 Millionen RM. gegen 9761 in der Vorwoche, 9844 im Vormonat und 7478 Ende 1937. Die Gold- und De- -oisenbestände haben um 9.3 auf 76,3 Millionen RM. abgenommen. Davon entfallen unverändert 70,8 aus Gold und 5,5 Mil- ? klonen RM. auf deckungsfähige Devisen.
Für jeden Zwischenfall IW Ausweisungen
Polnische Maßnahmen zur Befriedung des Olsa-Gebietes
Kattowitz, 3. Jan. Im Zusammenhang mit einem gemeldeten j Handgranatenanschlag auf ein polnisches Gasthaus in dem Erenz- ^ ort Schömberg im Olsa-Eebiet, bei dem das Besitzerehepaar > schwer verletzt wurde, hat das Kattowitzer Wojwodschaftsamt neue Ausweisungen tschechischer Staatsbürger vorgenommen. Am Montag mußten 100 Tschechen aus den Kreisen Teschen und Freistadt das polnische Staatsgebiet innerhalb von 24 Stunden verlassen.
Wie von seiten der Sicherheitsbehörden verlautet, soll in Zukunft jeder bewaffnete Zwischenfall im Olsa-Eebiet mit der Ausweisung von 100 tschechischen Staatsbürgern gesühnt werden. Durch diese Vergeltungsmaßnahmen wird »Ine baldige Beruhigung im Olsa-Eebiet erwartet.