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RazolLer TagvlattDer Grsellsckafter

Mittwoch, de» 27. Dezember t«S

Len Baum des Führers. Sie wissen gar nicht wie ihnen geschieht. Ihr freudiges Verstummen löst sich erst wieder, als der Führer mit ihnen spricht, sie nach ihren Erlebnissen fragt, nach den Kämpfen in Polen, nach ihrem Wohlbefinden, nach ihren beson­deren Wünschen und all den kleinen Dingen, die doch für einen Soldaten so wichtig sind. Wenn der Führer auch nur wenige

Minuten bei jeder einzelnen BunkerLesatzüng sein kann, so sind doch diese Minuten für die Männer das Schönste und Wunder­barste. was ihnen in dieser Kriegsweihnacht gegeben werden konnte.

Heiliger Abend zwischen den Linien

Dann begibt sich der Führer nach vorn in das Vorfeld. Die Dunkelheit sinkt herab. Der Heilige Abend ist an­gebrochen. Und nun erlebt der Führer diesen Abend ganz in- der weihnachtlichen Stille und Stimmung der Front. Auf dem Wege zu den Spicherer Höhen, die noch vor wenigen Wo­chen der Feind besetzt hielt, und besten verlassene Gräben und Stellungen wir jetzt passieren, überschreitet er die fran­zösische Grenze zum erstenmal wieder seit 1918. Wir stehen vor einem ehemals französischen Betonunterstand. Der Hauptmann, der in diesem Abschnitt kommandiert, meldet sich and berichtet seinem Obersten Befehlshaber. Der Führer teilt chm seine Beförderung zum Major wegen Tapferkeit vor dem Feinde mit. Der Major führt uns durch den Wald weiter nach vorn zu einem Eefechtsunterstand Im Eingang taucht ein junger blonder Leutnant aus. Wer beschreibt seine und seiner Leute Freude, daß der Führer am Heiligen Abend selbst zu ihnen in ihre Stellung gekommen ist, um sie zu beschenken.

Als der Führer um 5 Uhr abends diesen Abschnitt wieder ver­flicht, da läuten die Glocken des Dorfes Spichern den ^Heiligen Abend ein. Eine deutsche Patrouille hat es Uichnichtnehmenlajsen, indasDorf, daszwischen den Linien liegt, vorzudringen und die Weih- aachtsglocken erklingen zu lassen.

Es ist jetzt völlig Nacht geworden In der Hauptkampf­stellung von Saarbrücken geht nun der Führer von Funker zu Bunker. Weihnachtspaket um Weihnachtspaket tragen seine Begleiter heran. In einem der Bunker, in dem wir über­raschend auftauchen, ist gerade der Nikolaus dabei, sich mit Bart und Perücke zur Bescherung zurechtzumachen, und so kommt der Führer gerade rechtzeitig an, um ihm auch seinen Sack mit den «Weihnachtsgeschenken aufzupacken. So geht die Wanderung des »Führers weiter von Stellung zu Stellung, von Werk zu Werk, >von Soldat zu Soldat, von Kameradschaft zu Kameradschaft. Durch die tiefe, nebelerfüllte Stille dringt eine leise Melodie: Stille Nacht, heilige Nacht".

Spät erst kehrt der Führer an diesem Abend mit seiner Be­gleitung in das Quartier zurück.

Bei den jungen Kameraden des alten Regiments

Auch der erste Weihnachtstag sieht den Führer wieder «bei der Truppe. Die Besatzung eines Feldflugplatzes ist zum Mittagesten versammelt. Es wird nur noch einhoher Gene­ral" erwartet, dann soll es anfangen. Da! Jetzt muß es soweit sein: Ein paar Wagen fahren draußen vor, einige Männer stei­gen aus, die Tür öffnet sich, und herein tritt der Führer! Er nimmt mitten unter ihnen Platz, und das Eintopfessen be­ginnt. Nach dem Esten rücken alle um den Führer zusammen und lauschen atemlos seinen Worten, die ganz allein nur für sie bestimmt sind, und gerade dieses Bewußtsein macht sie besonders glücklich.

Eine halbe Stunde später sind wir schon wieder unterwegs. Weiter geht die Fahrt zum Infanterie-Regiment Li st, das die Tradition des alten Kriegsregiments des Führers fort­führt. Mit unendlich viel Liebe und Sorgfalt hat das Regiment seine Weihnachtsfeier vorbereitet. Don den brennenden Tannen­bäumen und den reichgedeckten Kaffeetischen strahlt eine anhei­melnde Weihnachtsstimmung aus. Kopf an Kopf sitzen die Sol­daten, und mancher von ihnen denkt wohl daran, daß ebenso wie sie hier um den Weihnachtsbaum geschart sind, vor genau 25 Jah­ren ein unbekannter Soldat des deutschen Heeres im gleichen Regiment im Kameradenkreise das Weihnachtsfest feierte: Adolf Hitler, der heute, wie sie bereits vermuten, zu ihnen kommen wird als ihrer Führer und Oberster Befehlshaber.

Und nun ist der Führer bei ihnen. Er geht mit dem Kommandeut durch ihre Reihen und läßt sich in ihrer Mitte nie­der. Seine Blicke gehen über die Männer hin, die schon in Polen vor dem Feinde ihre Pflicht getan haben, und die nun auf neuen Einsatzbefehl warten. Viele von ihnen tragen als Zeichen der Tapferkeit das Eiserne Kreuz.

Plötzlich stockt die Unterhaltung, die Regimentsmusik bricht ab. der Führer spricht zu den jungen Kameraden seines alten Regiments. Er erinnert an die Zeit, da er «selbst in diesem Regiment als Soldat an der Front stand. Er gedenkt des Weihnachtsfestes vor nunmehr 25 Jahren, das er damals im Regiment verbrachte, und der Siegeszuversicht, die ihn heute erfüllt. Mit stolzer Freude lauschen die Männer sei­nen Worten, und mit einem donnernden Sieg-Heil auf den Füh­rer geloben die jungen Soldaten treueste Pflichterfüllung und letzte Einsatzbereitschaft.

So beging der Führer im Kriegsjahr 1939 inmitten seiner ^Soldaten das Weihnachtsfest:

Neue Opfer der Sse

durch Minen und Sturm

. Oslo, 26. Dez. Der DampferRudolph" aus Oslo, 1409 BRT., kP i« der Nacht auf eine Mine gelaufen und gesunken.

London, 26. Dez. Das britische TankschiffDosinia" (8953 BRT.) ist an der englischen Ostküste auf eine Mine gelaufen. -49 Vesatzungsmitglieder wurden nach der Explosion gerettet.

Bergen, 26. Dez. Fünf Dampfer, vier englische und ein griechischer, mit insgesamt 35 999 BRT. sind infolge des heftigen Schneesturmes an der norwegischen Nordküste gestrandet.

Amsterdam, 23. Dez. Nach einer Meldung desTelegraaf" hat ein britisches Flugzeug auf offener See ein Floß mit sechs Schiffbrüchigen gesichtet. Die Schiffbrüchigen wurden später «gerettet. Es stellte sich heraus, daß sie von dem schwedischen «DampferLister" stammen, der gesunken ist. Das Schiff hatte 1362 BRT.

Reval, 26. Dez. (Uns Eesti" berichtet, daß an der norwegischen Küste 13 estnische Seeleute von dem DampferUko" eingetroffe« seien, der in der Nordsee gesunken sei. Das etwa 1309 Tonnen lgroße Schiff habe kürzlich mit voller Ladung die Reise oo« Schweden nach England angetreten.

Kopenhagen, 26. Dez. Die dänische Schiffahrt muß einen neuen «schweren Verlust beklagen, wenn sich die Nachrichten über den -Untergang des DampfersJägersborg" bestätigen. Seit Aus­bruch des Krieges hat Dänemark neun Schiffe verloren.

Stockholm, 26. Dez. Nach einer veröffentlichten Zusammen- Kellung hat die schwedische Handelsflotte durch den von den Westmächten heraufbeschworenen Seekrieg bisher 18 Schiff« mi^Lusammen 34 999 Tonnen verloren. Die Scknske batten zu­

sammen eine Besatzung von ungefähr 499 Mann, von' denen 37 ums Leben gekommen sind.

Amsterdam, 26. Dez. Der schottische HandelsdampferLongh - fhips" (1562 Tonnen) lief nach einer Londoner Meldung am Samstagfrüh auf eine Sandbank auf.

Der Elasgower FrachtdampferGryfeyal e" (4434 Ton­nen) ist auf eine Mine gelaufen und wurde beschädigt. Er ist in einen Hafen an der Ostküste abgeschleppt worden.

Der britische FischkutterDormio" stieß an der Küste von Porkshire mit dem italienischen DampferValentino" zusammen und sank. §

Weitere Opfer zur See

Englisches Tankschiff auf Mine gelaufen

Amsterdam, 26. Dez. Wie Revier jetzt meldet, ist das britische ! TankschiffJnverlane" (9141 Tonnen) in der vergangenen § Woche auf eine Mine gelaufen und in Brand geraten. Das ! Schiff ist völlig ausgebrannt und muß als verloren angesehen werden.

Englisches Feuerschiss durch eine Mine vernichtet ,

Amsterdam, 26. Dez. Wie Reuter meldet, wurden die sieben- « küpfige Besatzung und ein Lotse, die sich an Bord eines britischen s Feuerschiffes befanden, in einein Hafen an der englischen Ost- I lüfte als Schiffbrüchige an Land gesetzt. Das Feuerschiff wurde durch eine Mine versenkt, als es in einen Hafen geschleppt wurde. Das Schiff sank innerhalb vier Minmen.

Englandfahrt Todssfahrt. Am Doimerstaginorgen lie­fen in der Nordsee die beiden schwedischen DampferMars" undCar? Henkel", die von England mit Koblenladungen nach Schweden unterwegs waren, auf Minen. Dabei san- ! den 28 schwedische Seeleute den Tod. '

Ein Fort in Dublin überfallen

Amsterdam, 26. Dez. Am Vorabend des Weihnachtsfestes wurde ! in Dublin von bisher unbekannten Tätern ein Ueberfall aus ein Fort verübt. Ein Mann erschien an der Pforte der Festung und forderte Einlaß mit einem Paket, das für den Komman­danten bestimmt sei. Sobald er die Aufmerksamkeit der Festungs- wache mit dieser Mitteilung abgelenkt hatte, kamen bis zu 199 Männer hinzu und überwältigten die Wache. Den Ein­dringlingen gelang es, mit Munition aus der Festung zu ent­fliehen. Bei ihrer Beute handelt es sich insbesondere um eine Menge kleinerer Handwaffen. Ein Wächter des in der Nähe gelegenen Phönix-Parks versuchte, nachdem er den Lärm, der bei dem kleberfall entstanden war, gehört hatte, Alarm zu geben, i Die Täter schossen ihn jedoch nieder und verwundeten ihn schwer, s

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Japaner sperren die Grenze nach FranzöW-MochM !

Tokio, 26. Dez. Das japanische Hauptquartier in Südchina - meldet, daß Lungchow an der Grenze nach Französijch-Jndochina s besetzt und dadurch die Bahnlinie HanoiNanning, also der « klebergang von Französisch-Jndochina nach China gesperrt wor- ! den sei. Die neuen Operationen in diesem Grenzgebiet sind auch « politisch bedeutsam, nachdem Tokio sich schon wiederholt in Paris ! über die Waffentransporte über französisches Gebiet nach China ^ beschwert hat.

Stalins Mtrvorttelegramm an den Führer

Moskau, 26. Dez. Stalin hat dem Führer auf seinen Glück­wunsch zum 69. Geburtstag folgendes Antworttelegramm ge­sandt :

Ich bitte Sic, meine Erkenntlichkeit für Ihren Glückwunsch

entgegenzunehmen und gleichzeitig meine Dankbarkeit für Ihre

guten Wünsche an die Völker der Sowjetunion.

2. Stalin."

In einem Danktelegramm an den Reichsanßsnminister stellt Stalin fest, daß die Freundschaft der Völker Deutschlands und der Sowjetunion, durch Blut gefestigt, allen Erynd habe, lang und dauerhaft !ein.

Unmittelbarer Eiseribahnm rkehr

zwischen Deutschland und Rußland

Moskau, 26. Dez. Auf Grund der Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und der Regierung der UdSSR, wird der un­mittelbare Eisenbahngüterverkehr zwischen den beiden Ländern über die deutsch-sowjetische Jnteressengrenze ausgenommen.

Für den Verkehr werden folgende Erenzübergänge ge­öffnet: Augustowo, Prostken, Malkin, Siemiatycze, Vrest-Litowsk, Rawa-Rußka, Przemysl, Neu-Zagorr und nach Fertigstellung einer beschädigten Brücke auch der Uebergang Jagodzin. Gleich­zeitig tritt auch ein direkter deutsch-russischer Gütertarif in Kraft.

Der Aussuhrverkehr von der UdSSR, nach Deutschland hat bereits begonnen, insbesondere mit Mineralöl und Getreide in ganzen Zügen.

WM

Zn unserem große« Lnstfieg in der deutschen Bucht Der Jagdflieger Unteroffizier Heilmayer. Er hat als einzel­ner Jäger am 18. Dezember ein Geschwader von über 39 eng­lischen Bombern angegriffen und, obwohl im konzentrischen Feuer des ganzen Verbandes fliegend, einen Engländer abgeschossen.

PK. Grabler, PBZ., Zander-M.-K.)

Eme hochherzige Stiftung

Billa Ziris »n San Nemo dem Führer als Stiftung zur BersüMng gestellt Der Führer entschied: Erholungsheim für deutsche Kriegsbeschädigte

eBrlin, 26. Dez. Die in Turin lebende Frau Martha Selve geb. Gertzen, die aus Hamburg stammt, hat dem Führer die Villa Zirio in San R e m o. die Kaiser Friedrich Ikl. im Winter 1887/88 bewohnte, alsStitungzurVerfügung g e st e > lt. Der Führer hat diese Stiftung angenommen und verfügt, daß das in einem größeren Park gelegene geräumige, neuzeitlich eingerichtete Gebäude als Erholungsheim für deutsche Kriegsbeschädigte Verwendung sind e n und in die Verwaltung des Deutschen Kricgerkurhauses Davos übernommen werden soll.

Der Führer hat Fra» Selve als äußeres Zeichen seines Dankes für die hochhernge Stiftung das Ehrenzeichen für deutsche Volts­pflege verliehen.

Hier! Lei seinen Arbeitsmännern

Trier, 26. Dez. In den Tagen zwischen Wintersonnenwende und dem Weihnachtsefst unternahm Reichsarbeitssühre Hier! eine Vesichtigungsreise durch den Westen des Reiches. Sie diente der Verleihung des Schutzwall-Ehrenzeichens an die Männer des Reichsarbeitsdienstes als Anerkennung für ihr großes Werk, das sie in den vergangenen Jahren für Deutschland schufen, ins­besondere aber für ihren Einsatz für den Schutz des Reiches in der Zeit des fetzigen Krieges. Zum anderen aber wollte Reichs- arbeitsführer Hierl im Kreise seiner Kameraden an der West­front des Reiches das Weihnachtsfest begehen, um auf diese Weise seine kameradschaftliche Verbundenheit mit den Gefolgschafts­leuten dnrzutun.

Ein Bo!ks?chKd?mg verurteilt

Berlin, 26. Dez. Das Sondergericht in Halle a. d. S. ver­urteilte am 18. Dezember den Angeklagten FranzPiech wegen zweier Verbrechen nach Paragraph 4 der Volksschädlings-Verord- nung vom 5. September 1939 zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Piech hatte als Bahnschutzmann im Oktober 1939 von einem Soldaten, der in einem Truppentrans­portzug aus Polen durch Halle a. d. S. gekommen war, ein Paket stbergeben erhalten, das er der in Halle a. d. S. wohnenden Fa­milie dieses Soldaten Überbringer! sollte. Der Angeklagte lieferte jedoch das Paket nicht ab, sondern eignete sich den Inhalt an. Der Angeklagte ließ sich ein zweites Paket auf der Rot-Kreuz- Station aushändigen unter der falschen Angabe, er wolle es der Familie des Soldaten Überbringern Er bekam daraufhin das Paket auch ausgehändigt, lieferte es aber nicht ab, sondern be­hielt den Inhalt für sich.

Schiebertum im heutigen Staat unmöglich

Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt

Königsberg i. Pr., 26. Dez. Als Kriegsverbrecher nach Para­graph 4 der Volksschädlings-Verordnung wurde der 44 Jahre alte Friedrich Rein aus Königsberg vom Sondergericht zum Tode und lebenslänglichem Ehrverlust verurteilt. Rein, ein 13mal vorbestrafter Gewohnheitsverbrecher, war nach zweijäh­riger Abwesenheit von Ostpeußen zu Beginn des Krieges nach Königsberg zurückgekommen. Gelegentlich einer Reise nach Lyck bemerkte er die durch die vielen Truppendurchzüge in den Grenz­bezirken der Provinz eingetretene Verknappung der Tabakwaren. Er witterte hier ein gutes Geschäft. Durch alte Verbindungen beschaffte er sich von einer Zigarettenfabrik 2 ^-Psg.-Zigaretten, die er durch Fälschung der Banderole zu 4-Pfg.-Zigaretten machte, oder er kaufte teure Zigaretten, nahm sie aus den Packun­gen und füllte 2)4-Pfg.-Zigaretten hinein. Auf diese Weise verdiente er außer der ordnungsmäßigen Verkaufsprovision an jeder Zigarette 1)H Psg. Er hat in der Zeit von Ende Sep­tember bis in den November hinein nach eigenem Geständnis 25 699 Zigaretten auf diese Weise umgesetzt, die fast ausnahmslos von Wehrmachtsangehörigen gekauft und bezahlt wurden. Er hat also Soldaten, die an der Front ihr Leben eingesetzt haben, aus selbstsüchtigen Gründen betrogen.

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Steuerhinterzieher streng bestraft

Nahezu 1 Million Geldstrafe

Halle, 26. Dez. Vor der Großen Strafkammer II in Nord­hausen wurde gegen den 49jährigen Angeklagten Walter Fried­rich wegen Steuerhinterziehung verhandelt. Der Angeklagte, der in Nordhausen eine Fabrik für Vackessenzen, Fruchtsüfte und Marmelade betrieb, ist seit dem 2. November 1938 in Unter­suchungshaft. Seit dem Jahre 1928 hat der Angeklagte insgesamt 459 009 RM. Steuern hinterzogen. Er erhielt eine Geldstrafe von insgesamt 949 909 RM. Außerdem wurde auf eine Gesamt­strafe in Höhe von zwei Jahren fünf Monaten Gefängnis erkannt.

Ein zweites schweres EiferibahrmNgLüL

Hohe Zahl von Opfern bei Zugzujammenstoß am Bodensee

Karlsruhe, 26. Dez. Am Tage des folgenschweren Eisenbahn­unglücks von Genthin, am vergangenen Freitag, ereignete sich ein weiteres schweres Eisenbahnunglück.

Gegen 22 Uhr stieß zwischen Markdors und Klustern auf der Strecke RadolfzellFriedrichshafen der Bodensee-Gürtelbahn ein vollbesetzter Personenzug mit einem Eüterzug zusammen. Infolge des heftigen Zusammenpralls wurden ein Personenwagen zer­trümmert und zwei Wagen beschädigt, wodurch 95 Reisende und vom Zugpersonal die beiden Lokomomtivführer, ein Zgführcr und ein Lokomotivheizer getötet wurden. 27 verletzte Reisende «nd ei« verletzter Lokomotivheizer befinden sich in den Krankenhäu­ser« zu Markdorf und Friedrichshafen.

Der Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe besuchte dort die Verletzten, deren Zustand befriedigend ist. Die Staatsanwalt­schaft hat die Fahrdienstleiter der Bahnhöfe Markdorf und Klaf­tern verhaftet.

Alsbald nach dem Zusammenstoß waren zwei Hilfszüge der Reichsbahn aus Singen und Friedrichshafen mit dem Reichs-^ bahnarzt von Singen sowie mehreren Aerzten aus Markdorf, Friedrichshafen und Salem zur ersten Hilfeleistung an der Un­fallstelle. Ebenso waren das Deutsche Rote Kreuz, die NSB., die Polizei, die Technische Nothilfe, die SA. und die Feuerwehr« am Platze. Der Präsident der Reichsbahndirektion mit dem zu-« ständigen Fachdezernenten begab sich an die Unfallstelle, um die ' Aufräumungsarbeiten zu leiten.

Die Zahl der Opfer von Genthin

Berlin, 26. Dez. Die Zahl der zu beklagenden Todesopfer des schweren Eisenbahnunglücks in Genthin ist nunmehr endgültig festgestellt worden. 132 Tote und 109 Verletzte sind bei diesem tragischsten Unglück zu beklagen. Es ist das in seinen Auswir­kungen schwerste Eisenbahnunglück, das die deutsche Eisenbahngeschichte je erlebt hat.