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Nr. 300
Freitag, äen 22. Dezember 1939
N3. Jahrgang
Für 100000 Arbeiter 3 Wochen Erholung
im Jahr 1940 — Erholungs- und Fürsorgewerk der Deutschen Arbeitsfront ins Leben gerufen
DNV. Berlin, 21. Dez. Um die Arbeits, und Leistungs- ! kiihigkeit des deutschen Arbeiters bei seiner starke« beruflichen Inanspruchnahme in Erfüllung der ihm vom Führer und vom deutschen Volk gestellten Aufgaben zu erhalten und zu erhöhen, hat Reichsorganisationsleiter Dr. Ley veranlagt, daß im Laufe des nächsten Jahres 106 000 deutsche Arbeiter, deren Leistungsfähigkeit durch besonders starken Arbeitseinsatz beeinträchtigt morden ist, drei Wochen zur Erholung und zur vollen Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft bei Ucbernahme sämtlicher Kosten durch die Deutsche Arbeitsfront verschickt werden. Für die Aufnahme der Erholungsbedürftigen werden sämtliche deutschen Kur- und Erholungsorte in Anspruch genommen werden. Es ist beabsichtigt, bereits im Januar 1940 mit den ersten Verschickungen zu beginnen. Die näheren Aussiihrungsbestimmun- gen werden in Kürze bekanntgegeben werden.
Weihnachten der Volksdeutschen im Generalgouvernement
Mehr als 590 Gemeinschaftsoeraustaltungen
Krakau, 21. Dez. Die Volksdeutschen im Generalgouvernement kamen am Mittwoch in über 500 Eemeinschaftsveranstaltungen — zum erstenmal befreit vom polnischen Druck — zu Weihnachtsfeiern zusammen. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen stand die Uebertragung der Weihnachtsfeier der Volksdeutschen Krakaus, die von der NSV. beschert wurden. Nach Begriißungs- «orten des Kreisamtsleiters.der NSV. nahm Eeneralgouverneur Reichsminister Dr. Frank das Wort. Er übermittelte zunächst die Grütze des Führers, der den Volksdeutschen Polens an diesem ersten Volksweihnachten seinen herzlichen Anteil übermitteln ließ. Nachdem Eeneralgouverneur Dr. Frank sodann der Opfer gedacht hatte, die gebracht werden mutzten, damit die Volksdeutschen dieses Landes endlich das Licht der Freiheit erblicken durften, führte er u. a. aus: „Ihr Volksdeutschen Menschen seid durch diese Opfer befreit worden. Jahrelang mutzte der Führer es mit ansehen, wie man euch geknechtet hat, wie man euch die einfachsten Lebensrechte vorenthielt, strafte und marterte, weil ihr Deutsche sein wolltet, wie man euch verurteilte, weil ihr euch zu der deutschen Lebensgemeinschaft bekanntet. Er hat das mit angesehen mir dem entschlossenen Gedanken, euch einmal die Freiheit zu bringen. Sie ist nun gekommen und der Führer hat euch in dem Schimmer eures Weihnachtsbaumes dieses aröüte
n>c>cycnk eines völkischen Gutes gegeben, eure Freiheit. Die Tyrannen, die Verbrecher, die euch gemartert haben, sie find dahin wie der Spreu vor dem Winde."
Reichsminister Dr. Frank gedachte sodann der Kämpfer an der Front. Ihnen gelte der Gruß und Dank der befreiten Volksdeutschen Polens. „Und euch, Volksdeutsche, im Gebiete des Generalgouvernements". so führte er weiter aus, „wird deutsche Gerechtigkeit, Sauberkeit und Ordnung zuteil werden. Nicht nur euch, sondern allen, die guten Willens sind. Wer aber in diesem Lande glaubt, sich gegen die Ordnung aufbäumen zu können, der ist verloren. Die Lebensart der Polen tasten wir nicht an." Der Eeneralgouverneur schloß seine Ausführungen mit den Worten: „Möge der unsterbliche Lenker der Geschicke, Völker und Menschen uns den Führer erhalten. Wir sind in unserem Schicksal eins mit dem Schicksal unseres Führers."
In einer Parallelversammlung hatte Gouverneur Wächter- Krakau gesprochen.
Die ersten Wolhyniendenifche«
1299 Umsiedler in Krakau emgetrsffe«
Krakau, 21. Dez. Die große Umsiedlungsaktion beiderseits der deutsch-russischen Jnteressengrenze, die in dem am 16. November d. I. in Moskau Unterzeichneten Umsiedlungsplan sestgelegt und durch den Empfang der Mitglieder der russischen Umsiedlungskommission am 6. Dezember auf der Burg in Krakau durch den Eeneralgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete, Reichsminister Dr. Frank, eingeleitet wurde, ist nun in das Stadium der praktischen Durchführung getreten. Auf dem Bahnhof in Krakan-Plaszow ist der erste SondKzrtg mit Volksdeutsche» aus Wolhynien eingetroffen. Der Zug, in dem sich ungefähr 1200 Umsiedler befanden, hatte nur einen kurz bemessenen Aufenthalt, den die NSV. dazu benutzte, um sie mit frischer Verpflegung zu versehen. Noch vor den Feiertagen sollen, wie die „Warschauer Zeitung" erfährt, die ersten Transporte nach Krakau kommen, die hier einen Aufenthalt für mehrere Tage nehmen werden. ! Um den Umsiedlern während dieser Zeit Gelegenheit zu einer ! Ruhepause zu geben, hat die NSV. in Krakau die nötigen Vor- ! bereitungeil getroffen. Inzwischen haben auch die Bevollmächtigten der russischen Regierung für die Umsiedlung in Warschau die ' Arbeit aufaenommen.
U-Bool versenkte 80380 6U?
Der von Churchill „gefangen genommene" Kapitänleutnant Herbert Schnitze von seiner
dritten Fernfahrt zurück
Berlin, 21. Dez. Das kürzlich von seiner dritten Fernfahrt zurückgekehrte U-Boot des Kapitänleutnants Herbert Schnitze bat während seiner ersten drei Unternehmungen 80 380 Bruttoregistertonnen feindlichen Handelsschiffsranmes versenkt.
Es handelt sich bei dem Kapitänlentnant Herbert Schnitze «m denjenigen Unterseeboots-Kommandanten, den der Erste Lord der britische« Admiralität bereits in seinem Gewahrsam wähnte.
Dorpostenfchiffe versenkt
Bon Minen und ans der Luft zugleich gefährdet
Berti«, 21. Dez. Die deutsche Luftwaffe hat in letzter Zeit ihre Kampftätigkeit gegen die englische Flotte, in erster Linie gegen de« englischen Küstenschutz, gerichtet. So sind allein in den letzte« drei Tagen 23 englische Vorpostenschisfe versenkt worden, deren Namen der englische Rundfunk bereits bekanntgegeben hat. Die gleichzeitige Gefährdung der Schiffe aus der Luft bereitet nach Aussage der Geretteten, die als Seeleute stets auch mit der Gefahr von Mineutressern rechnen müssen, eine ganz besondere seelische Belastung, die sicherlich nicht daz» beiträgt, die Kampsessrende der Besatzungen zu heben.
Englische Seerärrberei ge ?n Neutrale
Rücksichtslose Bedrückung der Schiffahrt im Mittelmeer
Sofia, 21. Dez. Wie England mit neutralen Schiffen umgeht, erhellt aus einer Reihe von Fällen, die erst jetzt bekannt wurden. Leber die Aufbringung des Dampfers „Capo Mete" von der Lompagnis Eenovese die Navigazione Vapore Eenue liegt ein eingehender Bericht des Kapitäns vor, wonach der Dampfer am 13. November von Istanbul nach Civitavecchia und Genua ausgelaufen war mit Weizen Brettern und diversen Stückgütern für Civitavecchia und Genua. Am 14. November morgens. wurde der Dampfer bei Verlassen der Dardanellen innerhalb der türkischen Hoheitsgewässer etwa eine Meile von Te- nedos von einem englischen Kreuzer angehalten. Nach der Ladungskonirolle erzwang das Prisenkommando unter Gewaltandrohung die Ilebergabe der Vordstation und überführte den Dampfer nach Lavalette
Im dortigen Hasen befanden sich zur Kontrolle bereits die italienischen Dampfer „Merano", „Fenicia", „Assiria", der „Adriatica", „Quituz" der rumänischen Staatsreederei sowie drei weitere italienische Dampfer aus Aegypten und Indien. Später kam die „Capo Vita" mit 800 Tonnen Weizen non Rumänien nach Neapel und Genua dazu. „Capo Mete" wurde am neunten Tage aus Weisung von London sreigelassen. Für die Rückreise ließ sich der Kapitän für die Ladung ein Ursprungszertifikat vom britischen Konsul ausstellen. Später kam es wieder zur Kontrolle durch englische Zerstörer bei Dores Chanel und am 13. Dezember bei Tenedos, wiederum innerhalb der türkischen Hoheitsgewässer.
Die bulgarischen Dampfer „rmrgas", „Rodina", „Zar Ferdinand" mit insgesamt 3750 Tonnen Weizen für Salerno und Palermo wurden zur Kontrolle nach Malta gebracht. Der bulgarische Dampfer „Königin Maria Luise" wurde vor drei bis vier Wochen mit voller Ladung Getreide aus Vurgas-Varna für Italien nach Verlaßen der Dardanellen angehalten und nach Malta gebracht. Die Eesamtladung von 4000 Tonnen wurde gelöscht und beschlagnahmt. Der italienische Dampfer „Jseo" der Adriatica wurde auf seiner letzten Reise von Engländern nach Malta zur Kontrolle gebracht. Der holländische Dampfer „Ariadne" traf am 17. Dezember mit elf Tagen Verspätung in Istanbul ein. Er war ni Malta festgehalten worden.
Glückwunschtelegramm des Führers an Stalin
Berlin, 21. Dez. Der Führer hat an Stalin zum 60. Geburtstag das nachstehende Glückwunschtelegramm gesandt:
„Zu Ihrem 60. Eeburstag bitte ich Sie, meine aufrichtigsten Glückwünsche entgegenzunehmen. Ich verbinde hiermit meine besten Wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen sowie für eine glückliche Zukunft der Völker der befreundeten Sowjetunion.
Adolf Hitler."
Auch der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop hat Stalin anläßlich des 60. Geburtstages seine Glückwünsche übermittelt.
! Der WehrmachlsLericht
! Lebhafte örtliche Artillerietätigkeit im Westen — Abschuß eines französischen Aufklärers
Berlin, 21. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
ImWesten etwas lebhaftere örtliche Artillerietätigkeit. i Ein französischer Nahaufklarer wurde kurz nach Neber- I fliegen der Grenze durch deutsche Jagdflieger in Gegend Pirmasens abgeschosseu.
Millionäre regieren England
Britische Eeldsackdemokraten haben England in einen Krieg gegen das deutsche Volk hereingehetzt, weil sie die Wiedererstarkung Deutschlands, vor allem aber den deut ichen Sozialismus, fürchteten. Sie lassen das englische Volk für die Aufrechterhaltung ihrer Privilegien bluten. Sie j kämpfen, natürlich nicht an der Front, für die Vorrechte ! ihrer Kasten, für die klare Scheidung von Besitzenden und Hungrigen, für ein Leben im Genuß des Reichtums aus Kesten ihres Volkes. Gegen diesen britischen Kapitalismus geht der Kampf, so schreibt der „Völkische Beobachter" u. a.:
; Wenn irgendwo in der Welt vermeintliche oder wirkliche ! britische Interessen auf dem Spiele stehen, so wird England > immer laut verkünden, nicht für diese, sondern für den „dems- ! kratischen Gedanken" zu Felde zu ziehen. Was „Demokra- j tie" ist, entscheidet England von Fall zu Fall, immer aber ^ wird britisches Machtinteresse dabei ausschließlich besrie- I digt werden. Die englische Regierung ist äußerst empfindlich gegenüber jedem Zweifel an ihrer stets laut verkündeten Behauptung. England sei eine Demokratie. Möglicherweise ist diese Behauptung ein derber Selbstbetrug, wahrscheinlicher jedoch dient sie, wie so vieles andere, lediglich zur Vernebelung der Weltmeinung. Die Tatsachen sprechen jedenfalls eine andere Sprache.
Schon das Parlament, das wohl das vornehmlichste Kriterium einer Demokratie im alten Sinne ist, hat mit einer echten Volksvertretung nichts gemein. Nach einwandfreien, tausendfach bewiesenen englischen Quellen geht der Weg zum britischen Parlament über eine wohlgefüllte Börse. Die Spatzen pfeifen es von allen Dächern, daß nicht das Können entscheidet, sondern Geld und Einfluß. So hat der politische Korrespondent eines großen englischen Blattes die Frage untersucht: ! „Was kostet es, Parlamentsmitglied zu werden?" Die genaue Untersuchung kommt zu folgendem Ergebnis: Der Kandidat hat die hohen Kosten des Wahlkampfes aus seiner eigenen Tasche zu bezahlen. Wird er gewählt, so erwartet die Parteikaffe von ihm einen jährlichen Betrag, der sich auf einige lausend Mark beläuft, je nach seinem Beutel. Reiche Wahlbezirke ermöglichen, hier und da einem „ärmeren" Kandidaten die Ausstellung. Reicht auch das nicht, so muß entweder die Hauptparteikaffe einspringen oder aber ein Geldgeber, unter den großen Eeschäftsunterneh- men gefunden werden. Schon bei der Auswahl der Wahl- kandidaten wird dafür Sorge getragen, daß dies nur in Ausnahmefällen notwendig ist. Der so „Auserwählte" dark dann die Hinterbänke des englischen Parlaments mehr oder weniger zieren.
Dieses Auswahlprinzip gilt in bedeutend verschärftem Maße für die gewichtigeren Mitglieder des erlauchten Hauses, vor allem aber für den kleinen Kreis der Verantwortlichen in und außerhalb der Regierung. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, daß Regierungsämter in England nur den Begüterten offenstehen. Es gibt keine Vorschrift, wonach ein Regierungsmitglied durch eine der teuren Public Schools und der noch kostspieligeren Bildungsmiihlen Oxford oder Cambridge gegangen sein muß, aber es gibt wenige Ausnahmen. Damit ist der Kreis der möglichen Kandidaten schon sehr eng. Er verengert sich mit der zunehmenden Wichtigkeit des Amtes. Die Siebung isi unbarmherzig. Begabung, Instinkt, Können spielen keine wesentliche Rolle. Regierungsposten find in der englischen ^Demokratie" fast ausschließlich Monopol mächtiger'Adels- familien oder reicher Industrieller. Beweise? Man sehe sich einmal die Litze der für das Wohl und Wehe des englischen Volkes Verantwortlichen vor und hinter den Kulissen an!
Von den neuen Mitgliedern des engeren Kriegskabinetts gehören sieben dem Adel an, einer dem Judentum (Hore- Belisha), den Vorsitz führt der aus der Industrie hervorgegangene Neville Ehamberlain. Die gesamte Regierung zählt rund 30 Mitglieder, davon 19 Adlige, 1 Jude (Kriegs- Minister Höre Betisha). 1 Halbfude (Versorgungsminister Leslie Bürgin), 2 aus der Industrie (Ehamberlain und der Außenminister Hudson), die 7 anderen Mitglieder auf unwichtigeren Posten durchwegs aus der Oberschicht. So steht Englands „Volksregierung" aus.
Das Bild rundet sich durch folgende gleichfalls aus englischen Quellen stammenden Angaben. Von den Mitgliedern der Regierungspartei sind 23 maßgebend an der Flugzeugproduktion beteiligt. Nahezu die Hälfte aller konservativen Parlamentsmitglieder hat leitende Stellen in den verschiedensten Wirtschaftszweigen. Ein großer Teil des