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Nagolder Tagblatt»Der Gesellschafter

Donnerstag, de« 21, Dezember 19«

Stuttgart, 20. Dez. (In das Arbeitsminifte- Irium berufen.) Mit Wirkung vom 1. Dezember 1939 wurde der bisherige Reichstreuhänder der Arbeit für Süd­westdeutschland, Dr. Kimmich, als stellvertretender Abtei­lungsleiter in das Reichsarbeitsministerium abgeordnet. Für die Zeit seiner Abwesenheit hat der Reichsarbeitsmini­ster den Reichstreuhänder der Arbeit Böhm mit der Wahr­nehmung der Geschäfte für Südwestdeutschland beauftragt.

Stuttgart. 20. Dez. (Rückwanderer feierten ,Weihnacht.) Auch in diesem Jahr veranstaltete das Rück- > wandereramt, Zweigstelle Stuttgart, der Auslandsorgani- Zativn der NSDAP, eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier. !Der geschmückte große Saal desKönigs von Württem­berg" war bis auf den letzten Platz von Rückwanderern aus "fast allen Kontinenten, unter ihnen auch viele Palästina- Deutsche, gefüllt. Eauhauptstellenleiter Moshack, der Leiter der Zweigstelle Stuttgart des Rllckwandereramts, entbot herzliche Willkommensgrüße. Dem Befreier Deutschlands ! weihte Moshack die erste Kerze. Beim Aufflammen der >übrigen Lichter gedachte er der Gefallenen, der Soldaten, jdie an Deutschlands Grenzen für uns wachen, der vom l Führer geschaffenen Partei, die über die Volksgemeinschaft s wacht. die Kinder als der Zukunft Deutschlands und nicht lzuletzt der Brüder und Schwestern jenseits der Grenzen, mit !denen wir in Liebe und Treue verbunden sind.

Nach der Bescherung und gemeinsamem Imbiß blieb die !große Familie der Stuttgarter Rückwanderer noch einige -Zeit fröhlich vereint. Wie Zweigstellenleiter Moshack serklärte, konnte fast allen Rückwanderern Arbeit und Ver­dienst zugewiesen werden.

Die erste Ferntrauung. Stuttgart hatte in die­sen Tagen seine erste Ferntrauung zu verzeichnen. Sie ^ wurde in dem vor einigen Jahren der neuen Zeit entspre­chend umgestalteten würdigen Trauzimmer vorgenommen.

^ Nachdem dis Braut, eine zur Zeit beim weiblichen Arbeits­dienst in Stuttgart tätige Vürgermeisterstochter aus Hohen- zollern, mit ihren Trauzeugen Platz genommen hatte der Suihl neben ihr blieb leer, wies der Standesbeamte auf die Bedeutung der Verordnung über die Ferntrauun­gen hin und gab bekannt, daß der in der Ferne weilende Bräutigam vor seinem Abteilungskommandeur im Beisein zweier Zeugen die Erklärung abgegeben habe, mit Fräu­lein T. die Ehe eingehen zu wollen. Die Frage des Beam­ten, ob sie bereit sei, mit dem Unteroffizier P. die Ehe einzugehen, wurde von der jungen Braut mit einem freu- jdigen Ja beantwortet, worauf der Standesbeamte im Namen des Reichs die Ehe für rechtmäßig geschlossen erklärte und die Neuvermählten herzlichst beglückwünschte.

90 000 Mark gesammelt. Die dritte Reichsstra­ßensammlung des Kriegswinterhilfswerks, die von der Hit­ler-Jugend (HI., DJ.,, BdM. und IM.) am vergangenen Samstag und Sonntag durchgeführt wurde, erbrachte im Kreis Stuttgart das hervorragende Ergebnis von 90 000 Mark. Das bedeutet eine erhebliche Steigerung gegenüber j der gleichen Reichsstraßensammlung im Vorjahre, ja, die Hitler-Jugend hat mit dieser Reichsstraßensammlung sowohl in der Zahl der verkauften Abzeichen, als auch in dem erzielten Betrag alle bisher durchgeführten Reichsstraßen- sammlungen im Kriegs-Winterhilfswerk überboten.

Gasvergiftung in Autogarage. Am Düens- s tagvormittag zogen sich in einer Autogarage am Kurzeweg > ein 52 Jakre alter Mann und ein 17 Jahre altes Mädchen ^

Amtliche Bekanntmachungen

Arbeitsbeginn in den Bäckereien unä Konditoreien

Der Herr Wllrtt. Wirtschaftsminister hat den Arbeits­beginn in Bäckereien und Konditoreien am Freitag. Len 22., Samstag, den 23. und Samstag, den 30. Dezember 1939 je um 3 Uhr unter den üblichen Bedingungen gestat­tet. Ferner wurde die Arbeit am Sonntag, den 24. Dezem­ber 1939 in der Zeit von 59 Uhr zugelassen.

Die Ortspolizeibehörden und die Gendarmerie haben die Einhaltung zu überwachen.

Calw, den 20. Dezember 1939.

Der Landrat.

Seschäftsstunden für Friseure

am 24. Dezember l 939

Frifeurgeschäfte können am 24. Dezember 1939 von 912 Uhr offen halten. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nicht beschäftigt werden.

Calw, den 19. Dezember 1939.

Der Landrat.

Abgabe von gewirkten Stoffhandschuhen

Auf den Abschnitt II der Reichskleiderkarte für Männer und der Reichskleiderkarte für Frauen darf vom 18. De­zember 1939 an 1 Paar gewirkte Stoffhandschuhe an Verbraucher abgegeben und von ihnen bezogen werden. Eine Anrechnung auf die Teilabschnitte (Punkte) der Reichskleiderkarte findet nicht statt. Die Gültigkeit des Son- derabschnitts II erlischt mit der Gültigkeit -er Reichskleider­karte.

Eine Abgabe von Strickhandschuhen auf den Sonderab­schnitt II ist nicht zulässig.

Calw, den 20. Dezember 1939.

Der Landrat.

Zuteilung von Kunsthonig

Soweit Verbraucher den ihnen nach meiner Bekannt­machung vom 12. Dezember 1939 für die Zeit bis zum 17. Dezember 1939 zustehenden Kunsthonig noch nicht bezogen Haben, kann er an diese noch bis zum 23. Dezember 1939 abgegeben werden.

Calw, den 18. Dezember 1939.

Der Laudrat:

Ernährungsamt Abt. 8

Gasvergiftungen zu. Bei Ausbesserungsarbeiten an einem Kraftwagen hatten sich durch das Laufenlassen des Motors Benzingase entwickelt, die, weil die Garagentllre geschlossen war, nicht abziehen konnten. Der Sauerstoffapparat wurde bei beiden mit Erfolg angewandt.

Korntal. 20. Dez. (Todesfall.) Der in Korntal gebo­rene und zuletzt dort wohnhaft gewesene Chirurg Prof. Dr. Eberhard Emelin ist im Alter von 45 Jahren gestorben.

Er war 13 Jahre lang leitender Arzt und Operateur am Deutschen Diakonissenhospital in Jerusalem. Mit dem letzten Flugzeug verließ er nach Ausbruch des Krieges Jerusalem und kehrte in die Heimat zurück, wo er sich sofort zum Dienst fürs Vaterland meldete. Bei Gründung der Orts­gruppe Jerusalem der NSDAP, im Jahre 1934 trat er der Partei bei und war dann als stellvertretender Ortsgrup­penleiter tätig. Professor Dr. Gmelin war Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse und des Militärverdienst- oidens.

Erzingen, Kr. Balingen, 20. Dez. (Schulhaus­weihe.) Schon vor dem Weltkrieg wäre für die Gemeinde Erzingen die Erstellung eines neuen Schulhauses fällig gewesen. Da kam der Krieg dazwischen und die nachfolgen­den Regierungen schoben den Plan immer wieder hinaus. Man kann sich daher die Freude der gesamten Erzinger Bevölkerung vorstellen, als sie nunmehr dem im Reich Adolf Hitlers endlich Wirklichkeit gewordenen Schulhaus­neubau in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste die. Weihe geben durfte. Nach der Uebergabe der Schlüssel durch den Erbauer des Hauses, Architekt Müller-Stuttgart, an Bür­germeister Zimmermann, hielten letzterer, sowie Kreisleiter Lüdemann, Landrat Dr. Zeller, der Ortsgruppenleiter und der Hauptlehrer Ansprachen.

Ulm, 20. Dez. (Todesfall.) Im 61. Lebensjahr ver­starb nach längerem Krankenlager Fabrikant Rudolf Ott, der Sohn des Gründers der Werkzeugfabrik Ott, in der er als technischer Leiter tätig war. Bei einem Betriebsappell setzte Fabrikant Peschke die Gefolgschaft von dem schweren Verlust in Kenntnis. Er würdigte dabei den Verstorbenen als einen Mann, der zu Lebzeiten ein unermüdlicher und gewissenhafter Mitarbeiter war, dessen ganzes Schaffen auf das ihm hohe Ziel ausgerichtet war, das Erbe seines Vaters zu erhalten und zu fördern.

Memmingen. 20. Dez. (V r a n d u n g l ü ck.) Bei dem Schreinermeister Martin Specht in Attenhausen brach in den Nachtstunden ein Brand aus. Das Anwesen brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Ursache des Brandes ist unbekannt.

Tuttlingen, 20. Dez. (Vermiß t.) Seit Samstag abend wird der 61 Jahre alte Karl Huber vermißt. Er wurde zu­letzt in einem Lokal gesehen. Man vermutet, daß ihm ein Unfall zugestoßen ist.

Neu-Ulm, 20. Dez. (Handtaschendieb gefaßt.) Ein erst 17 Jahre alter Bursche versuchte unter Ausnützung der Dunkelheit wiederholt, Passantinnen ihre Handtasche zu entreißen. Durch die Geistesgegenwart der Betroffenen ge­lang ihm jedoch in keinem Falle die Ausführung seines ver­brecherischen Vorhabens. An einem der letzten Abende ge­lang es einer Polizeistreife, den Burschen kurz nach einem solchen Naubversuch in einer Wirtschaft festzunehmen. Bei seiner Vernehmung stellte sich dann heraus, daß er wäh­rend seines kurzen Aufenthaltes in Neu-Ulm bereits eine Reihe von Diebereien verübt hat !

Neu-Ulm, 20. Dez. (MitdemBeilinderHands) Sehr greifbare Formen nahm ein Streit zwischen Mietern in Neu-Ulm an. Als in einer Wohnung nach 8 Uhr abends ein Grammophon gespielt wurde, verschaffte sich die streit­bare Nachbarin Einlaß in diese Wohnung und schlug mit einem mitgebrachten Beil den Musikapparat in Trümmer. Ferner bedrohte die rabiate Frau auch den Besitzer des Grammophons mit dem Beil, als er sich zur Wehr setzen wollte. Wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Bedrohung wird sich die böse Nachbarin nun zu verantwor­ten haden.

Aus Bayern» 20 Dez. (Schlimmer Ausgang e i n e r R a u f e r e i.) In Kellmünz gerieten beim Herrich­ten einer Sprungschanze einige Buben in ein Wortgefecht, das in eine Rauferei ausartete. Der 10jährige Otto Ber- tele sank plötzlich, wahrscheinlich durch einen unglücklichen Schlag getroffen, leblos zusammen. Auf einem Schlitten brachten die Buben ihren toten Kameraden nach Hause.

Vretten. 20. Dez. (Verkehrsunfall.) In der Nähe des Bahnüberganges Diedelsheim mußte ein Viehtrans­portwagen auf der steilen Anhöhe halten, da die Motor­kraft nicht ausreichte. Der Fahrer sah sich gezwungen, den mit Kühen beladenen Anhänger vom Motorwagen zu ent­fernen. Beim Versuch, den Anhänger auf der abfallenden Straße zu wenden, fiel der Anhänger um. Ein Passant, der dem Fahrer zu Hilfe gekommen war, kam dabei unter den Wagen und wurde schwer verletzt. Eine Kuh mutzte auf der Stelle notgeschlachtet werden.

Radolfzell, 20. Dez. (Mordversuch und Selbst­mord.) Am Montagnachmittag ereignete sich im benach­barten Oshningen eine schwere Bluttat. Im Hause des Bäckermeisters Heß erschien der Liebhaber der Tochter Hanna, der in Konstanz wohnhafte Karl Vahnmüller. Der Liebhaber gab auf das Mädchen zwei Schüsse ab, durch die sie schwer verletzt wurde. 2m Anschluß an die Tat erfchotz sich der Täter.

Offenburg, 2V. Dez. Die Osfenburger Strafkammer verhan­delte gegen den verheirateten Josef Dusfner aus Schönwald, wohnhaft in Zell am Harmersbach, wegen einer Reihe von Veruntreuungen, Betrügereien und Urkundenfälschungen. Duff- ner schädigte als Vertreter einiger Kohlengroßfirmen ein Karls­ruher und verschiedene Mannheimer Unternehmen um Beträge lm Gesamtwert von über 9000 RM. Gleichzeitig machte er sich: des Vergehens der Urkundenfälschung schuldig. Seine unsau­beren Machenschaften verleiteten ihn später noch dazu, Wechsel zu fälschen und auszutauschen, von denen er von vornherein wußte, daß sie zu Protest gehen würden. Die Offenburger Straf­kammer verurteilte den Angeklagten zu 2 Jahren und 3 Mona- sten Gefängnis und untersagte ihm die Ausübung des Berufes als Handelsagent auf die Dauer von fünf Jahren Ein Jahr der erlittenen Untersuchungshaft wurde ungerechnet.

Gestorbene: Christine Klaißle geb. Armbruster und Paul Haisch, Kaufmann, beide von Freudenstadt ; Anna Schittenhelm, 24 I., Oberwaldach: Frieda Ruff, 20 Jahre, Neuen­bürg lUnglttcksfatt).

Druck und Verlag desGesellschafters": G. W. Zaiser, Inhaber- Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang : Verantwort!. Anzeigenleitei: Oskar Rösch, sämtliche in Nagolt- Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

I Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Seite«.

Gemeinde Tailfingen

Kreis Böalivgen

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freihändig

Am Donnerstag, den 28. Derember 1939, nachm. 1 Uhr im Gasthaus z. »Hnfch* in Tailfingen 318 Eichen: Fm./Kl.: 1,93/S; 94,70/Zg; l5,47/3b; 68,70/4b;

5 3>/4c; >0,40/56^ 0,64/6p.

Auszüge durch das Bürgermeisteramt.'

Vorzeigen durch Waldmttster Egeler.

1940 Der Bürgermeister: Schürer.

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Der Einwohnerschaft von Nagold und Umgebung gebe ich bekannt, daß von mir auch

wie z B. Wenden von Anzügen und Mänteln, Ausbesserungen usw. schnellstens ausgefuhrt werden. (Billigpe Berechnung).

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Ein willkommenes Geschenk ein geschmackvoll gerahmtes Kunstblatt keramik-Segenstanä Ztrumpfkasten Tagebuch oäer Fotoalbum

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Neueste woihensihau und Beivvogeamm WeihnaGte« neues Uvoavammt

An Weihnachten

ist Verlobung!

Freunde und. Bekannte sollen davon Kenntnis erhallen. Mit e ner Anzeige in der Heimaizeitung »Der Gesell­schafter- geschieht dies auf ei fache und zw-ckoolle Art und niemand wird dab.i oerg'sftn.

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Am Donnerstag» den Sl. 12

39, werd'nfolg ndeGegenstände gegen Barzahlung zwangsoer- steigert:

1. um IO Uhr vorm, auf der hiesigen Gerichtsv.-Stelle

1 neue Photo-Kamera

2. um 14.30 Uhr in Effkinge« (Zusammenkunft b. dort. Rat­haus)

1 Riad. ca. 2V4 3 ahre all

Ger.-B»llz.-Stelle Nagold

Drei birken und eichen

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u. gibt Elektro-Hand- Kreissäge in Zahlung.

Wilhelm Hellemann.Raschi»«ba»

Wendlingen Kr. Nü,ti gen.

Bereinigter Lieder- «d Sängerkraor Nagold »sr Heute 20 Uhr Zusammenkunft im »Pflug*