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Nayolder Tagblatl »Der GeleUsiyalker^

Samstag, de» 18. Dezember 1»S«

iAayold undAmgkbuny

Was aus der Natur wächst, wächst dem Menschen zun, Nutzen, Verachtet mich darum nicht und lasset euch nicht abwendig machen, weil ich allein bin, oder weil ich neu bin oder weil ich deutsch bin. Paracelsus.

18. Dezember: 1742 Blücher geboren. 1770 Beethoven ge­boren. 1850 Wilhelm Erimm gestorben.

17. Dezember: 1403 Paracelsus geboren.

GS »verbnachtsS fehv!

Gestern wurden vom städtischen Forstamt die Weihnachts - bäume verkauft, und nun atmet das ganze Straßcnbild eine ausgesprochen weihnachtliche Atmosphäre. Man er­kennt das weiter nicht nur an den Schaufenstern, die ganz und gar auf das nahe Fest eingestellt sind, man kann es auch bei den Menschen beobachten, die vielfach mit Paketen und Päckchen bcrumlaufen. Die Schenkfrcude hat durch den Krieg keine Ein büße erlitten.

,,Was schenke ich?" iit nach wie vor die große Frage. Gar man­chem sällr der eine oder andere Wunsch ein, wenn er denG e - sell schaft er" liest. Täglich durcheilen tausend und abertau­send wunschhungrige Augen der Leser- und Käuferwelt den vielgestaltigen Anzeigenteil und die Weihnachtsbeilagen der Zeitung, in denen der Geschäftsmann Güte und Preiswürdig­keil seiner Geschenke der Allgemeinheit anbietet.

Lin wenig ist das Bild der Vorweihnachtszeit nun verändert. Mit der lichtcrgiitzenden Schaufenstcrpracht an den Abenden ist es diesmal wirtlich nichts. Eine gewisse Belagerung des Kaufs zu Artikeln, die keiner Beschränkung unterliegen, mag wod! edeniails der Fall sein. Doch das alles sind Dinge, dir der erwartungsvollen Zeit der Vormeihnachtstage leinen Ab­bruch tun können. Die Freuüe des Schenkens und die Spannung des Beschcnktwerdens erfüllt wie alle Jahre unsere Herzen und wird erst ihre Lösung finden, wenn am Weihnachtsabend dir Lichter am Ehristbaum aufflammen und ihren Schiminer über den Gabentisch verbreiten ob dieser nun daheim aufgebaut ist oder vielleicht irgendwo draußen an der Front.

Dev Atlas LVlLÄ lsbendis

Nun sitzt abends der Vater mit den Kindern in der heilen warmen Stube um den alten Atlas, der so lang unberührt im Schranke liegt. Und sie folgen darin unseren Schiffen mit ihren heldischen Männern weit hinausgegen Engelland"; Kinder­singer fahren in großen Zügen über das blaue Meer um die englischen Küsten, zu den Shetland- und Orkney-Inseln und hin­aus in den Ozean, der seinen Namen von dem versunkenen Sa- gcnlande Atlantis hat. Heute suchen sie Island am Rande des Polarkreises, oder die südamerik. Küste, morgen ist's ein anderer Schauplatz kühnen Kämpfens. Mit dem Bleistift messen sie die Entfernungen ab und vergleichen sie etwa mit der von Nagold an den Vodensee, die noch im Bereich ihrer Vorstellung lieg«. Die Melodie des Windes draußen in der Dezembernacht lockt die Phantasie, sich so eine Fahrt in der Nordsee oder im Nord­atlantik recht lebhaft auszumalen, schon in ihrer natürlichen Gefährlichkeit. Dazu kommen jetzt noch die Gefahren des Krie­ges. Ja der Atlas ist unter die beliebtesten und gesuchtesten Bücher aufgestiegen, die Geographie ist keine tote Wissenschaft mehr: wir erobern mit unseren fahrenden n. kämpfenden Schiffen unserem Geist Land und Meer, wie wir mit unseren marschie­renden Truppen marschierend uns Polen zu eigen gemacht ha­ben. Denn wir, zumal die Heranwachsenden, jungen Menschen, begnügen uns bei dieser erlebten Geschichte nicht mit den Be­griffen, wir wollen wenigstens so viel Anschauung, als uns die Karte, der Atlas ermöglicht. Es gibt wohl auch solche, denen dieses Verlangen an sich fremd ist, die etwa im spanischen Krieg nie bildhaft sehen wollten, wie beispielsweise die Kriegsschau­plätze im Vaskenland, in Katalonien, in Estremadura räumlich sich zueinander verhielten, die die Japaner in China landen und siegen lassen, ohne sich die Schauplätze anschaulich vorzustel­len- Jetzt aber hat auch von ihrer Seele der Atlas Besitz ge­nommen. Wie unsere Truppen aufmarschieren, eingesetzt und bewegt werden und siegen, das müssen auch sie auf der Karte verfolgen, und die Fahrten unserer Schiffe lesen auch sie mit staunender Bewunderung im Atlas nach. Sie müssen uns eine abgekartete" Sache werden.

In der griechischen Sage ist Atlas zum Träger der Welt gesetzt. Unser Buch-Atlas, der das Bild der Welt trägt, ist unserem Er­leben der Geschichte heute eine so unentbehrliche Stütze, wie der mythologische Atlas der alten Welt. Er ist aus seinem Eötter- schlaf erwacht und ist uns allen lebendig und teuer geworden.

Gbveukveure füv kindevveiche Müttev

werden morgen überreicht.

In feierlicher Weise werden morgen nachmittag 2 Uhr im Traübensaal den kinderreichen Müttern die vom Führer ver­liehenen Ehrenkreuze überreicht, soweit dies nicht schon geschehen ist-

Der Ortsgruppenleiter bittet sämtliche Politischen Leiter, alle Amtsleiterinnen (Blockleiterinnen) der NS.-Frauen- schoft und die Familienwarte des Reichsbundes der Kinderrei­chen an der Feier der Mutter-Ehrung teilzunehmen. Die Block­leiterinnen werden gebeten, bereits um 13.38 Uhr zu erscheinen.

LouMmtheatev

»Jugend«

DieTobis" hat Max Halbes naturalistisches Schauspiel, Jugend" das seit über 45. Jahren immer wieder über die deutschen Bühnen geht, verfilmt, und zwar spielt einer unserer besten Schauspieler, nämlich Eugen Klöpfer, Staatsschau­spieler und Generalintendant der Berliner Volksbühne, übri­gens ein Württemberger (von Talheim bei Heilbronn) eine Hauptrolle.Es ist Erde, Boden, Blut, Frühling, Liebe, Ju­gend - mit einem Wort: Lebensbejahung" so deutet der Dich­ter Max Halbe selbst den Sinn und die tiefere Bedeutung seines Schauspiels. Das Lebensgefühl, aus diesem Spiel von erster Liebe und frühlingsfroher Seligkeit spricht, veraltet nicht. Der Zauber des Dramas von der Liebe zweier Achtzehnjähriger lebt heute noch und wird immer wieder zum starken, nachhal­tigen Erlebnis im Film.

Die Wochenschau gibt wieder einen interessanten Ueber- blick über die politischen Zeitereignisse. Wir sehen das wehr­hafte Japan, sind zu East bei der NSV., weilen bei den-

s dels im Landjahr, sind vor allem aber wieder einmal bei unseren Soldaten am Westwall und bei unserenblauen Jungen", die > einen Blockadering um England geschlossen haben, und erleben ! schließlich mit der Heimkehr der Baltendeutschen ins Vaterland, s wie deutsches Blut und deutscher Boden wieder eng miteinander i verbunden sind.

! Die Regelung der Gebäudeschaden

Auf Grund der Sachschädenfeststellungsverordnung hat der Reichsinnenminister zusammen mit den beteiligten Ministern l die Eebäudeschädenverordnung erlassen. Für die beschleunigte I Instandsetzung von Wohngebäuden, an denen Schäden infolge der kriegerischen Ereignisse entstanden sind, können danach auf Antrag von der Feststellungsbehörde Vorschüsse gewährt werden. Für die Instandsetzung von Gebäuden, die nicht Wohn­gebäude sind, werden Vorschüsse gewährt, wenn ein dringendes öffentliches Interesse an der alsbaldigen Instandsetzung besteht und diese dem Antragsteller aus eigenen Mitteln nicht zugemu­tet werden kann. Vorschüsse werden nicht gewährt für Gebäude, die im Eigentum oder in der Verwaltung des Reiches oder eines Landes stehen sowie für Wohngebäude, deren alsbaldige In­standsetzung durch ein öffentliches Interesse nicht geboten ist. Der Vorschuß wird nur in Höhe der Kosten gewährt, die zu einer sachgemäßen Instandsetzung in einfacher, den Zeitvo'-s-ciltnissen entsprechender Weise erforderlich ist. Das Verfahren ist beschleu­nigt durchzusühren.

Viehseuchrnumlage. Nach Anhörung des Vorstandes der Zentralkasse der Viehbesitzer und mit Zustimmung des württ. Finanzministers und des Wirtschaftsministers hat der Innen­minister die Beiträge zur Viehseuchenumlage für das Jahr 1940 wie folgt festgesetzt: für jedes 1 Jahr alte und ältere Pferd (aus­genommen Pferde kleiner Rassen) und für jedes Maultier 3RM-, für jedes unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlen) 1 RM., für jedes einer kleinen Rasse angehörige Pferd (unter 140 Zentimeter Stockmaß), für jeden Esel und Maulesel 1 RM., für jedes drei Monate alte und ältere Stück Rindvieh 2 RM. (davon 1 RM. Sonderumlage wegen Maul- und Klauenseuche), für jedes unter drei Monate alte Kalb 30 Pfg. Für Ziegen und Bienenvölker wird kein Beitrag erhoben. Die Umlagesätze mußten gegenüber ! dem Vorjahr erhöht werden, weil die für Einhufer seither er- ! hobenen Beiträge zur Deckung des Aufwandes für die Entschädi­gungen wegen Kopskrankheit und ansteckender Blutarmut in den letzten Jahren nicht mehr ausreichten und weil wegen des erheb­lichen Zinsaufwandes die Ausgaben der Rinderkasse für Ent­schädigung der Viehverluste durch die Maul- und Klauenseuche Möglichst rasch gedeckt werden sollen.

j Ei« Gruß aus der Heimat

; Rotselden. Daß die Verbundenheit zwischen Heimat und Front eine enge und unlösbare ist. werden unsere Ausmarschierten über die Weihnachtsfeiertage besonders erleben dürfen. Es wird wohl in diesen Tagen keinen Angehörigen unserer stolzen Wehr­macht geben, der nicht von irgend einer Seite mit einem Weihnachtsgeschenk bedacht wird Mögen daran unsere Feinde erkennen, daß eine Trennung von Heimat und Front in diesem Krieg in das Reich des Unmöglichen gehört. Auch die Aus­marschierten aus unserer Gemeinde werden erfahren, daß die Hcimatgemeinde «hier mit Stolz und Dankbarkeit gedenkt. Ge­meindeverwaltung, Partei, Gesangverein und Kriegerkamerad­schaft haben veranlaßt, daß unsere Soldaten ein ansehnliches Weihnachtsgeschenk zuteil wird. Einige Mitglieder der NS.- Fraueuschaft ließen es sich nicht nehmen, die Weihnachtspakete sachgemäß hinzurichten. Die Schüler der Oberklasse legten schön verzierte Brieschen bei. Alles war sich darin einig, den Solda­ten so viel wie möglich Freude zu bereiten.

! Der Gaukriegerfiihrer Südwest in Calw

' Die- Kriegerkameradschaft Calw hielt einen Kameradschafts- appell ab. Im Mittelpunkt desselben stand der Reisebericht eines auslandsdeutschen Kameraden über Argentinien. Sein besonderes Gepräge erhielt der Appell durch die persönliche Anwesenheit des Gaukriegerführers, der in kurzen und klaren Ausführungen auf die besonderen Aufgaben in der jetzigen Kriegszeit hinwies. Ein Kreiskriegerführer aus dem Rheinlande gab seiner Freude Ausdruck, einmal unter süddeutschen Kameraden weilen zu dür- i fen. Zum Schluß nahm der Kreiskriegerführer Calw das Wort.

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! Herbsttagung der Baumwarte

! Sulz a. E. Dieser Tage versammelte sich die Fachgruppe der Vaumwarte zu ihrer Herbsttagung. Der Vorsitzende eröffnete dieselbe mit einem Willkommgruß. Er sprach dann kurz über c die Arbeiten des vergangenen Frühjahrs und Sommers, wobei ! er hervorhob, daß demjenigen Obstzüchter die größere und an s Qualität schönere Obsternte zuteil wurde, der rationell seine > Bäume pflegte und vor allem gut düngte, und daß der Baum- ' wart dafür verantwortlich ist, daß in seiner Gemeinde die aus diesem Gebiet noch brachliegenden Werte nutzbar gemacht wer- i den. Wenn auch viele dem Ruf an die Front gefolgt sind, so , müssen die zu Hause Gebliebenen die Heimatfront schließen und . die notwendigen Arbeiten gemeinschaftlich zur Ausführung brin­gen. Kreisbaumwart S ch e e r e r-Neuenbllrg sprach über die kommenden Winterarbeiten, wobei er darauf hinwies, daß ein Vaumsatz ohne nachfolgende Kronenerziehung lieber zu unrer- ! lassen sei. Die meisten Bäume leiden an Hunger. Der Baum- j wart von heute muß nicht nur arbeiten im Schneiden und Aus- j lichten, sondern auch belehrend auf die Vaumbesitzer einwir­ken, vor allem durch gute Beispiele an den eigenen Bäumen, s Die Düngung, Spritzung und Bodenbearbeitung kann vom Be- ! sttzer selbst ausgeführt werden, so daß die eine Maßnahme die ! andere ergänzt. Kurz nahm er Stellung zu Obsternte und Obst- ! absatz. Hiezu führte er aus, daß wir noch viel zu viel Sorten,

! hauptsächlich Lokalsorten, haben. Eine Vereinheitlichung auf der ! Grundlage .des Landessortiments sei unerläßlich. Das ausge­stellte Obst zeigte, daß das Landessortiment Auswahl an schö­nen Sorten für den ganzen Kreis enthält. Unvermutet und von allen herzlich begrüßt, kam Kreisbaumwart Walz, der zurzeit einberufen ist, in die Versammlung. Auch seine Ermah­nung schloß mit:Die Heimat sieht auf Euch". - Mit einem ! Sieg Heil auf den Führer und Großdeutschland endete die j Tagung.

Wert i>ie hlingmiilll Lögt!!

«Svort-Oorschau

Fußball

Spvgg. Freudenstadt VfL. Nagold

Auch das zweite Spiel hat Nagold auswärts zu bestreiten. Diesmal gehts nach Freudenstadt. Noch erinnert man sich gerne an die Spiele der Vezirksklasse und dabei an die schweren und harten Kämpfe gegen Freudenstadt. Mag sein, daß der Platz­verein etwas mehr Spielermaerial zur Verfügung und damit an Durchschlagskraft nicht viel eingebüßt hat. Gerade deshalb wird die Nagolder Mannschaft, welche ebenfalls noch in einer soliden Einheit antreten kann, alles auf eine Karte setzen, um gegen ihren Gegner erfolgreich bestehen zu können. Eine in­teressante Begegnung ist daher bestimmt zu erwarten, ja viel­leicht eine Ueberraschung.

Letzte LlachtSAteu

WeihnachtsbeihUfe für auswärtig

beschäftigte Bauarbeiter

Berlin, 15. Dez. Der Reichsarbeitsminister hat auch in diesem Jahre eine Weihnachtsbeihilfe für Bauarbeiter zugelassen, wen«! sic von ihren Angehörigen getrennt in Arbeit stehen und zum- Besuch ihrer Fnmilie in der Weihnachts- und Neujahrszeit vo« ihren Betriebsführern einige Tage freigestellt werden. Dir! Weihnachtsbeihilse ist erweitert aus alle Arbeiter und Ange­stellte, die bei Bauvorhaben (Hoch- oder Tiefbau) beschäftigt! sind, soweit keine tarifrechtlichen oder sonstigen Ansprüche auf. Weiterzahlung des Lohnes bestehen. Die Beihilfe beträgt 2.50 Reichsmark wochentäglich, wenn der Beschäftigte für min­destens einen Angehörigen zu sorgen hat, und 1.75 Reichsmarkj wochentäglich für alleinstehende Arbeiter und Angestellte. Sie. beschränkt sich grundsätzlich auf die Werktage zwischen dem! 22. Dezember 1939 und dem 2. Januar 1940, beide Tage mit! eingeschlossen. Wenn nachweislich besondere Transportschwierig»! leiten bestehen, darf die Freistellung von der Arbeit vor dem! 22. Dezember 1939 beginnen und nach dem 2. Januar 1918! enden. Jedoch wird die Weihnachtsbeihilse auch in solchen Aus­nahmefällen höchstens sür 12 Werktage und nicbt für eine spätere! Zeit als dem 7. Januar 1940 gewährt. Die Weihnachtsbeihilse! ist, wie in den näheren Jahren, von den Brtriebsftihrern aus-j zulegen und wird ihnen in Höhe der genannten Beträge aufs Antrag von den Arbeitsämtern erstattet.

Die russischen Truppen 117 Klm. vorgedrungen Der Heeresbericht vom 14. Dezember DNB. Moskau, 18. Dez. Der Heeresbericht des Militärkrei­ses Leningrad besagt, daß die Sowjettruppen am 14. Dezember im Gebiet bei Murmansk ihren Vormarsch fortgesetzt habe«. Im Abschnitt Pctrozavodsk haben die russischen Truppe« die Ortschaften Sjukujarvi, Sulkulampi und Hippola besetzt. Infolge Nebels und ungünstiger Witterung haben nur Erkundungsflüge stattgefunden.

50 880 Volksdeutsche in 45 Tage« heimgekehrt DRV. Riga, 16. Dez. Am 15. Dezember bestiegen di« letz­ten Volksdeutschen Rücksiedler aus Lettland, rund 1888 Perso­nen den deutschen Dampfer »Sierra Cordoba«, um ia das Reich heimzukeyren. Mit diesem letzten großen Transport schriebt das große Umsiedlungswerk der deutsche« Volksgruppe Lettlands ab. Im Laufe von genau 45 Tagen sind rund 58 888 Volks­deutsche aus Lettland mit ihrer gesamten beweglichen Hab« umgcsiedelt worden, eine Leistung, die als einzigartig zu be­zeichnen ist.

Massenkundgebung mit Dr. Ley in Posen_

DRV. Posen, 18. Dez. In Posen fand am Freiag nachmit­tag die erste öffentliche Massenkundgebung des Deutschtums i« Warthegau statt. Ueber 18 888 Menschen, darunter zahlreiche Baltendeutsche, waren in der Posener Messehalle zusammeu- gcströmt, um den Rcichsorganisationsleiter der NSDAP. Dr. Ley zu hören und gemeinsam mit ihm und Gauleiter Greiser eine alle Herzen und Sinne mitreißenden Weihe zum Führer und seinem Werk abzulegen. Mit der Partei und ihre» Glie­derungen waren auch die Wehrmacht durch den Kommandierende« General und das gesamte Ofsizierkorps des Standortes Pose« anwesend. Kurz vor Beginn der Kundgebung wurde« de« Neichsorganisationsleiter Dr. Ley im Posener Schloß die neue» Ganamtsleiter und Kreisleiter vorgestellt und die Aufnahme ihres Dienstes Dr. Ley offiziell gemeldet.

Vaderr

Karlsruhe, 13. Dez. (Weihnachten im badische« Staatstheater.) Zur Weihnachtsfreude der Kleinen (und Großen) bringt das Staatstheater am Sonntag, den 17. Dezember, das MärchenstückEngelchen-Bengelchen" heraus, das am kommenden Mittwoch, am Samstag, den 23. und Dienstag, den 26. Dezember, jeweils nachmittags wiederholt wird. Am ersten Weihnachtstag kommt abends! Lohengrin", am zweiten die neueinstudierte OperDas! korsische Gesetz" von W. v. Simon und »Der Bajazzo" zur Ausführung.

Baden-Baden, 13. Dez. (V e r k e h r s u n f a l l.) In der Lichtentaler Allee stieß nachts ein von Lichtental kommen­der Motorradfahrer mit einem Straßenpassanten zusam­men, der tödlich verletzt wurde. Der Motorradfahrer selbst erlitt dabei lcbwere Nerlekiinoen

Durch die eigene Mutter verkuppelt

Mannheim, 15. Dez. Weil sie, die selber als ehemalige Dirne, Hehlerin und Diebin vorbestraft ist, ihre 18jährige Tochter i«! ausbeuterischer Weise an fremde Männer verkuppelte, wurde die' 41jährige Ladenburgerin Anna Blum durch die Strafkammer zui anderthalb Jahren Zuchthaus verurteilt.

Provisionsschwindel

Freiburg, 15. Dez. Der 21 Jahre alte Helmut Oskar Schmidt aus Schönwald i. Schw. hatte seiner Firma gefälschte Bestell­scheine vorgelegt und sich dadurch etwa 100 RM. Provision er­schwindelt. Der bereits erheblich vorbestrafte Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefängnis abzüglich zwei Monate Untersuchungs­haft verurteilt. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre Zuchthaus beantragt.

Gestorbene: Friederike Rentschler.geb. Frey, 72 I., Wörners- berg; Walter Schlecht, 17 I., Ettmanns weiler.

Druck und Verlag desGesellschafters": G.W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser; Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang- Verantwortl. Anzeigenleiter: Oskar Rösch, sämtliche in Nagold Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

Die heutige Nummer umfaßt 18 Seite»