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Nagoldrr Tagblatt »Der Gesellschafter"

In einem anschließenden Interview fügte Kennedy hinzu, keinerlei finanzielle, wirtschaftliche oder soziale Gründe könnten Amerikas Kriegs­eintritt rechtfertigen. Er wiederholte, daß die USA. in diesem Kriege nichts zu suchen hätten.

Die der Auflage nach größte USA.-ZeitungDaily News" in Neuyork bespricht den kürzlich von Chamberlain sowie dem britischen Botschafter Lord Lothian propagierten und in vielen amerikanischen Blättern eifrig wiederholten Vorschlag zur Bil­dung derVereinigten Staaten von Europa", die England im ..Interesse des Weltfriedens" nach Kriegsende plant. In scharfer Sprache erinnertDaily News" daran, daß große Reiche stets durch ihre innere Kraft und nicht durch Verträge und Abstimmungen zusammen­gehalten wurden. Wenn aber die Frage auftauche, warum es bisher keinem Starken, weder Napoleon noch Bismarck, gelun­gen sei, Europa zu einen, so sei der Grund, daß England dies verhinderte. England habe es seit dem Aufbau seines Weltreiches für am nützlichsten gefunden, Europa zu ent­zweien und das Waagezünglein zu spielen. Europas Eini­gung könne nur kommen, wenn England sich nicht einmische.

Das Blatt rät den Vereinigten Staaten an, sich nicht wieder bereitwillig auf die britische Seite der europäischen Wippschaukel zu setzen, um das von England begehrte künstliche GleickaewiLt im europäischen Raum wieder herzustellen, sondern klar zu ver> stehen zu geben, daß Europa seine Konflikte ohne Amerikas Waffenhilfe lösen müsse.

Die ersten britischen Verluste in Frankreich

London, 11. Dez. Der bei der britischen Luftwaffe in Frank­reich weilende Reuter-Korrespondent meldet, daß ein Lastkraft­wagen mit britischen Nachrichtentruppen an einem Bahnüber­gang mit einem Expreßzug zusammenstieß, wobei fünf Soldaten auf der Stelle getötet wurden. Ein weiterer schwerverletzter Sol­dat starb später. Außer ihm wurden noch sieben andere Soldaten schwer verletzt, von denen einer kaum mit dem Leben davon­kommen dürfte. Dies sind die ersten Verluste, von denen die bri­tischen Truppen in Frankreich betroffen worden sind.

Maginot-Linie unzureichend

Brussel, 11. Dez. Frankreich fühlt sich anscheinend hinter seiner Maginot-Linie nicht mehr sicher genug. Ministerpräsident Da- ladier hat schon in seiner Rede vom 30. November Anspielungen darauf gemacht, daß eine neue Vefestigungslinie an­gelegt worden oder im Bau begriffen sei. Das französische Oberkommando hat jetzt nähere Einzelheiten darüber bekannt­gegeben.

Es handelt sich danach vor allem um die Anlage von Erd- besestigungen, verstärkt durch Betonbunker, also um ein System, das von der Maginot-Linie völlig abweicht und eine gewisse Aehnlichkeit mit dem deutschen Westwall hat, der bisher von den Pariser Zeitungsstrategen überheblich als der Maginot-Linie unterlegen bezeichnet worden ist. Die französische Armee, die sich bisher wohlweislich gehütet hat, den Beweis dafür zu erbringen, hat statt dessen zur Schaufel gegriffen, um, einem Havas-Vericht zufolge, von Genf bis Dünkirchen, ganz Nord- und Ostfrankreich umzubuddeln. Wir stellen mit Ver­gnügen diese Anerkennung fest, die damit, wenn auch vielleicht ungewollt, der deutschen Vefestigungskunst ausgedrückt wird.

Italien zu den jüngsten deutschen Erfolgen

Rom, 11. Dez. Die jüngsten großen deutschen Erfolge gegen England werden in Italien stark beachtet, wo man betont, daß die Versenkung zahlreicher Schiffe in unmittelbarer Nähe der englischen Küste unentwegt weitergehe. Die Deutschen ließen, wie der Berliner Vertreter desMessaggero" unterstreicht, der britischen Flotte auf den Meeren, die Großbritannien als seinen Herrschaftsbereich ansehe, keine Ruhe. Mit der Versenkung der Jersey" sei von England bereits der Verlust von vier modernen Zerstörern zugegeben worden, was für die englische Kriegsmarine auch insofern einen schweren Schlag bedeute, als diese Einheiten für die Bewachung der Eeleitzllge von Handelsschiffen unerläß­lich seien.

Wie im Vurenkrieg!

Smuts sperrt die Afrikaner in Konzentrationslager

Amsterdam» 11. Dez. Auf einer Versammlung der Nationa­listischen Partei in Johannesburg wurde die Regierung Smuts von dem nationalistischen Abgeordneten Sauer, einem der eng­sten Mitarbeiter Dr. Malans, in schärfster Form angegriffen. Sauer erklärte, die Südafrikaner müßten sich jetzt entscheiden, ob sie auf Seiten der Regierung stehen oder nicht, da eine doppelte Loyalität nicht mehr möglich sei. Smuts habe sich geweigert, das südafrikanische Volk wegen der Kriegsteilnahme zu befragen und wenn die Union etwa jetzt von Deutschland angegriffen würde, so liege die Schuld ausschließlich bei Smuts. Der englische ^.Schutz" habe für die Tschechoslowakei und Polen lediglich die Vernichtung gebracht. In Südafrika werde jetzt durch Notver­ordnung willkürlich regiert, die Afrikaner würden aus de» Schlüsselstellungen herausgedrängt und durch pensionierte eng­lische Offiziere ersetzt, sogar in Konzentrationslager würden afri­kanische Bürger geworfen und Farbige würden rekrutiert und bewaffnet, die die Engländer ja schon im Burenkrieg rekrutiert haben.

Englands und Frankreichs Sorgen

Berlin, 11. Dez. Es fleht nicht aus, als ob die Arbeits­losigkeit in England im Abflauen begriffen wäre. Im Gegenteil, aus der Kritik der Presse muß man annehmen, daß diese Sorge der britischen Regierung noch immer wächst. So schreibt diePorkshire Post", um ein Beispiel zu geben, daß sich in Hüll die Beschäftigungslage, die dort schon immer sehr ernst gewesen sei, seit Kriegsausbruch außerordentlich verschärft habe. Der Hafenbetrieb dieser Stadt, insbesondere in den Docks und die Tätigkeit der Fischerflotte, habe seit Ausbruch des Krieges stark nachgelassen und der Arbeitslosigkeit neue Opfer zugeführt. Allein in Hüll zähle man nicht weniger als 1300 jugendliche Arbeitslose. Wie weiterhin der Präsident der Handelskammer von Hüll feststellt, ist der Schiffsverkehr nach diesem Hafen wegen der Minengefahr so gut wie völlig still­gelegt worden.

In einem Leitartikel stelltFinancial News" die Erfahrungen der ersten drei Kriegsmonate und ihre Lehren für die englische Wirtschaft zusammen. Das Blatt erklärt es zum Beispiel für völlig unmöglich, eine energische und gleichmäßige Ausfuhr­politik zu verfolgen, wenn über die einzelnen Maßnahmen vor der Beschlußfassung erst sechs verschiedene Mini­sterien gefragt werden müßten. Der Mangel an einheitlicher Führung sei auch schuld daran, daß die Eüterproduktion in Großbritannien in den ersten drei Monaten um ein Beträcht­liches zurückgegangen sei. Auch zur Arbeitslosigkeit nimmt das

Die»stag, den 12. Dezember 1999

Schärfster Kampf gegen Gewaltverbrecher

Aburteilung durch das Sondergericht

Berlin, 11. Dez. Der Ministerrat für die Reichsverteidigung i hat auf Vorschlag des Reichsministers der Justiz eine wichtige Verordnung zur Ergänzung des Strafrechtes erlassen. Sie sagt dem Eangsterverbrecher, der mit Gangstermethoden bei oder ! nach seiner Tat arbeitet, schärfsten Kampf an. Fortan soll, wer j bei einer Notzucht, einem Straßenraub, Bankraub, oder einer anderen schweren Gewalttat, Schuß-, Hieb- oder Stoßwaffen oder andere gleichgefährliche Mittel anwendet, zum Beispiel seinem Opfer Salzsäure oder Vitriol ins Gesicht gießt, oder wer mit einer Waffe einen anderen an Leib und Leben bedroht, mit dem Tode bestraft werden. Ebenso soll der Verbrecher bestraft werden, der Verfolger mit Waffengewalt angreift oder abwehrt.

Die Verordnung sichert ferner dem Volksgenossen, der sich bei der Verfolgung eines Verbrechers für dessen Ergreifung per­sönlich einsetzt, denselben strafrechtlichen Schutz zu, den die Rechtsordnung den Polizei- und Justizbeamten zuteil werden läßt. Damit wird der Volksgenosse, der sich bei der Verfolgung von Verbrechern auf Aufforderung der Polizei oder aus eiaenem

! Antrieb in den Dienst der Polizei stellt, strafrechtlich ebenso ! gesichert wie der Polizeibeamte. Im Interesse größtmöglicher § Beschleunigung der Aburteilung von Straftaten, für welche diese Vorschriften in Betracht kommen, ist das Sondergericht für zuständig erklärt.

Ferner führt die Verordnung eine Folgerung aus einem der ! wichtigsten Grundsätze der Strafrechtserneuerung in das gel- ! tende Recht ein: Sie ermöglicht für den Fall des Versuches und s der Beihilfe die Verhängung derselben Strafe, die für die voll- j endete Tat vorgesehen ist. Wer mit Tötungsvorsatz auf einen i anderen schießt, kann ebenso strafwürdig sein, wenn er sein Opfer trifft, wie wenn er sein Ziel verfehlt, der Einbrecher, der ! gestört wird, bevor er begehrte Beute findet, ist ebenso straf- ! würdig wie der Einbrecher, der seine Tat ungehindert durch- ! führen kann. Die Verordnung ermöglicht es den Gerichten, die ! Strafe des Versuches und der Beihilfe je nach dem Maß der l ' Willensschuld des Verbrechers zu bestimmen. Damit befreit die ; Verordnung den Richter von einem Zwang zur Milderung von j Strafe, der ihn in solchen Fssllen hinderte, gegen den Nechts- ^ brecher die Strafe zu verhängen, die ihm nach seiner Schuld und Gefährlichkeit gebührt. "

Blatt Stellung und erklärt, daß die gegenwärtigen Zif- j fern gegenüber dem Vorkriegsstand um 170 000 höher liegen, was umso schwerer wiege, als die Zahl der Kurzarbeiter wesentlich angestiegen sei. Ziehe man in j Betracht, daß auch die Arbeiterschaft weitgehend zum Kriegs- ^ dienst eingezogen sei, so müsse man feststellen, daß die Zahl der : in England Beschäftigten um etwa zwei Millionen gesunken ! sei. Aus alledem ergebe sich die Notwendigkeit, daß die inner- ! englische Produktion so schnell wie möglich gesteigert, der Ervort- j Handel entwickelt und der innerenglische Warenverbrauch ein- ? geschränkt werden müsse. Das sind Perspektiven, die für die eng- : lische Bevölkerung eine nicht allzu rosige Zukunft eröffnen. s

Die Verwahrlosung der englischen Jugend i ist in der englischen Presse oft erörtert worden. Das lettische ! halbamtliche BlattRits" bringt heute einen längeren Eigen- j bericht aus London, der in außerordentlich düsteren Far- - ben die Lebensverhältnisse der aus London aufs Land gebrach- > ten Kinder darstellt. Dieser Schilderung nach sind i die Kinder größtenteils völlig verwahrlost. ! Sie versuchen selbständig in die Stadt zurückzukehren und trei- j ben dort größten Unfug. Das englische Landvolk habe durch die l Stadtkinder den denkbar schlechtesten Eindruck von den Zustän- ! den in London gewonnen. Abschließend meint das lettische Blatt, s daß es auf die Dauer nicht möglich sein werde, die Frage der s Unterwelt der englischen Großstädte einfach zu verschweigen. §

In Frankreich hat man andere Sorgen. Die Blätter ! ! berichten dort stets aufs Neue über die sogenannten Defai - i tistenprozesse, deren Zahl seit Kriegsbeginn schon gar nicht mehr zu übersehen ist. Man verhaftet willkürlich diejeni­gen, denen kommunistische Gesinnung oder pazifistische Einstel- ' lung nachgesagt wird. So setzte man in Draveil vier angebliche ! Kommunisten ins Gefängnis, bei denen man Material für die ' Herstellungantifranzösischer Flugschriften" gefunden hatte. Die j Verhaftungen werden ohne Unterschied des Alters und Ge- , schlechts vorgenommen. So kommt es vor, daß wie in j Rouen Frauen ins Gefängnis geworfen werden, weil sie « defaitistische Ansichten" geäußert hätten, die einenschlechten > Einfluß" auf die Bevölkerung und Armee gehabt haben sollen. §

Sonderzuteilung für die Reichskleider- i Karte !

Berlin» 11. Nov. ImDeutschen Reichsanzeiger" Nr. 290 vom ^ 11. Dezember ist die Bekanntmachung Nr. 4 der Reichsstelle für ! Kleidung und verwandte Gebiete vom 11. Dezember 1939 ver- s Lffentlicht worden. Die Reichsstelle für Kleidung und verwandte ! Gebiete gibt hierin bekannt, daß

1. auf den Sonderabschnitt I der Reichskleiderkarte für Frauen vom 12. Dezember 1939 an wahlweise ein Paar Damenstrümpfe aus Naturseide, ein Paar kunst­seidene Strümpfe zweiter oder geringerer Wahl, ein Paar Damenkniestrümpfe oder ein Paar Damen- unterziehstrümpfe an Verbraucher abgegeben und von i ihnen bezogen werden kann. Die Gültigkeit des Sonderabschnit- s tes I erlischt mit der Gültigkeit der Reichskleiderkarte. Frauen > können also auf ihre Kleiderkarte einmalig zusätzlich ein Paar - Strümpfe der genanten Art gegen Abtrennung des Sonderab- > schnittes I beziehen. Von dieser Bezugsmöglichkeit können sie bis ; zum Ablauf der Gültigkeit der Reichskleiderkarte Gebrauch machen. Eine Anrechnung auf die Teilabschnitte (Punkte) der Reichskleiderkarte findet demnach nicht statt.

Ein Umtausch der so bezogenen Strümpfe gegen Strümpfe anderer Art, also beispielsweise der Umtausch gegen ein Paar kunstseidene Strümpfe erster Wahl ist unzulässig. Dze Strümpfe zweiter und geringerer Wahl müssen in den Geschäften beson­ders ausgelegt werden, d. h. sie müssen auf den ersten Blick als solche kenntlich gemacht sein. Der Verkauf hat im Rahmen der üblichen Preise für Strümpfe zweiter und geringerer Wahl zu erfolgen.

2. Auf den Sonderabschnitt I der Reichskleidcrkarte für Männer vom 12. Dezember 1939 an eine Krawatte an Verbraucher abgegeben und von ihnen bezogen werden kann. Männer können also auf ihre Kleiderkarte einmal zusätzlich eine Krawatte gegen Abtrennung de-- Sonderabschnittes I be­ziehen. Von dieser Vezugsmöglichkeit können sie bis zum Ablauf dex Gültigkeit der Reichskleiderkarte Geöraach machen. Eine Anrechnung auf die Teilabschnitte (Punkte) de^ Neichskleider- karte findet nicht statt.

Freigabe von Gewürzen

Berlin, 11. Dez. Um den Bedarf an Gewürzen sür die Her­stellung des Weihnachtsgebäckes zu decken, werden mit sofortiger Wirkung Gewürzmischungen für Weihnachts­gebäck und Zimt zum Verkauf durch den Einzel­handel an Verbraucher freigegeben. Als Gewürzmischun­gen für Weihnachtsgebäck gelten die Mischungen, die zur Her­stellung von Lebkuchen, Printen, Honigkuchen, Spekulatius und anderem Weihnachtsgebäck Verwendung finden. Weiter werden Einmachmischgewürze zum Einmachen von Obst und Gemüse sowie Kümmel zum Verkauf durch den Einzelhandel an Ver­braucher freigegeben. Die Einzelhändler dürfen die genannten Gewürze nur in beschränkten Mengen, soweit der Vorrat reicht, ausgeben, damit nach Möglichkeit alle Kunden versorgt werden können.

Die Verteilung von Gewürzen für .Hausschlachtungen ist neu geregelt worden. Für diesen Zweck werden Pfeffer, Piment, Paprika, Nelken, Körnersenf, Kümmel und Majoren auf Grund von Berechtigungsscheinen für Hausschlachtungen, die die Kar- tenausgabestellen auf Antrag ausstellen, ausgegeüen.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Zu den japanisch-russischen Verhandlungen erklärte der Sprecher des Autzenamtes in Tokio, daß nach Erledigung der Vorarbeiten die Tschita-Konferenz über die Grenze Zwischen Mandschukuo und der Außenmongolei wieder aus­genommen werde. '

Philippinen wollen unabhängig werden. In einer Stu­dentenversammlung über Philippino-Fragen erklärte Prä­sident Quezon, er ziehe eine schlechte Philippino-Regierung einer guten amerikanischen Regierung vor. Die Erklärung erfolgte, nachdem ein Redner die lleberprüfung der Frage der Unabhängigkeit der Philippinen vorgeschlagen hatte.

Eotenhafen. Die bisher umstrittene Schreibweise des Namens Eotenhafen, der teilweise mit einems" und teil­weise mit einemv" geschrieben worden ist, wurde jetzt amtlich festgelegt. Die Schreibform lautet ..Gotenbafen".

Zwei Engländerverirren" sich nach Belgien. In Mous- cron, unweit der belgisch-französischen Grenze in Flandern» wurden am Sonntag zwei Engländer von der belgischen Gendarmerie verhaftet. Es handelt sich um zwei englische Soldaten, die sich, wie sie erklärten,verirrt" hatten.

iAayol- undAmgeinmy

Vom Opfer lebt das Leben, im Opfer zeugt stch's fort; wer sich entzieht dem Ringe, verrottet und verdorrt.

Eberhard König.

12. Dezember: 1916 Friedensangebot der Mittelmächte.

Die längsten Aäthie

Die Annahme, daß der früheste Sonnenuntergang am Tag der Wintersonnenwende zu suchen sei, ist das müssen wir dabei feststellen nicht richtig, denn bereits am 10. Dezember, also vorgestern ging die Sonne am frühesten unter und während der nächsten sieben Tage wird sie stets zur gleichen Zeitschlafen gehen". Die längste Winternacht dagegen können wir am Tage nach der Wintersonnenwende feststellen, nämlich am 22. Dezem­ber. Die Sonne wird sich dort erst 8.09 Uhr zeigen. Eine fühl­bare Tageslänge, wie wir sie uns schon lange wünschen, wird sich jedoch vor Mitte Januar nicht zeigen.

Nie Mädels bade« es sefchafkt

Weihnachtsarbeite« beim BdM. Nagold

Ja, ka mr denn aus dem au no ebbes reachts fertigbringe?" So , ragte wohl manche Mutter, als sie von ihrem Mädel stür: misch um Reste aller Art, um Kistchen, Schachteln und alle möglichen anderen Dinge gebeten wurde, die bisher unnütz eine Schrank­ecke füllten. Aber die Mädel wußten wohl, wie wertvoll heute

alle diese Dinge noch sind, und die Arbeit der vielen fleißigen Hände in den letzten Wochen hat es bewiesen. Die lustigsten ^ Spielsachen sind so entstanden, die je Kinder für Kinder i geschaffen haben: Puppenstube mit Einrichtung, Eisenbahnen, Stofftiere usw.; Dinge, die nun in ihrer neuen Form unzählige Kinderherzen glücklich machen werden. Mit Begeisterung haben auch die Jüngsten ihren Beitrag zur Gemeinschaftsarbeit des deutschen Volkes geleistet. Mit heißen Backen und leuchtenden Augen würde in Heimnachmittagen und -abenden, ja auch Sonn­tags, gesägt und gemalt, geklebt und gestrickt. Es war gerade in dieser Weihnachtszeit keine Kleinigkeit, aus Resten wieder wirklich Schönes und Praktisches erstehen zu lassen, aber die Mädel haben auch das geschafft, und manches von ihnen hat von dieser Kunst etwas mitgenommen, was ihr später noch oft zugute kommen wird. Mit Freude und Ausdauer wurden Schwierigkei­ten aus dem Wege geräumt. Dieser Einsatz zeigt, daß froher Mut und Helferwille in der Kriegszeit erst recht ein reiches Tätigkeitsfeld finden.

SeldvottvSBcheu werde« geviMtet!

Scho« im 16. Jahrhundert bekannt

Vis zum 15. Dezember werden unzählige Feldpostpäckchen in Stadt und Land gerichtet und der Post anvertraut. Jedem Solda­ten soll eine Weihnachtsfreude bereitet werden! Feldpostpäckchen