1. Seite — Nr. 2SV
Regolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Montag» den 11. Dezember 1S3S
Bietigheim, 9. Dez. (Tödlicher Unfall.) Der bei der Reichsbahn angestellte etwa 20 Jahre alte Josef Wilhelm aus Stuttgart wurde von seinen Arbeitskameraden in der Nacht zum Samstag auf dem Gleis der Bergseite tot ausgesunden. Er war vom Zug überfahren worden. Wie sich der bedauerliche Unfall ereignete, ließ sich noch nicht fest- stellen.
Plieningen, Kr. Eßlingen, 9. Dez. (Tödlicher Sturz.) Das Mitglied des Plieninger Eeflügelvereins Friedrich Spät, das mit Aufstellungsarbeiten an einer Halle beschäftigt war, die einer bevorstehenden Eefliigelausstel- lung dient, stürzte so unglücklich, daß der sofortige Tod eintrat.
Dörnach, Kr. Tübingen, 9. Dez. (Diebstahl.) Dieser Tage wurd.n einem hiesigen Einwohner, während er und seine Familie mit Stallarbeiten beschäftigt war, aus der Wohnung 700 RM. gestohlen
^sny, 8 . T>ez. (Tödlich überfahren.) Am Freitagnachmittag wurde der 61 Jahre alte Heilpraktiker Bernhard Schmid das Opfer eines tragischen Unfalls. Er stieg, als er einen Lastkraftwagen auf sich zukommen sah, vom Fahrrad. Dabei kam er zu Fall und wurde von dem Kraftwagen tödlich verletzt.
Heidelberg, 9. Dez. (Entsetzliche Tat.) Im Haus Zähringerstraße 10 hat sich eine entsetzliche Tat zugetragen. Eine geschiedene Frau Mitte der 30er Jahre, schnitt ihrem schlafenden elfjährigen Töchterchen den Hals bis zur Wirbelsäule durch, so daß das Kind verblutete. Die Frau versuchte dann durch Oeffnen der Pulsader gleichfalls aus dem Leben zu scheiden. Sie wurde in bedenklichem Zustande in die Chirurgische Klinik verbracht.
Baden-Baden» 9. Dez. (Schwerer Sturz.) Der 18 Jahre alte Blechnergeselle Fred Huck stürzte bei Dacharbeiten in der Küferstraße aus 10 Meter Höhe auf die Straße. Er erlitt schwere Knochenbrüche und Gesichtsverletzungen.
Die HV. der lllmer Brauerei-Gesellschaft, die unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt Dr. Pfannenschwarz-Ulm abgehalten wurde, nahm den Abschluß für das Geschäftsjahr 1938/39 (30. Junil zur Kenntnis und beschloß, aus dem von 24 877 auf 90 254 RM erhöhten Reingewinn eine Dividende von 5 Prozent auf die 1,15 Millionen RM. Stammaktien zu verteilen (im Vorjahr 6 Prozent).
Gestorbene: Marie Kalmbach, 2hlte n st e i g-D orf; Christine Lutz, 68 I., Hofstett; Bertha Weinmann, 54 Jahre, Neuheng st ett; Unteroffizier Albert Rothfuß, Freu- d e n st a d t.
Druck und Verlag des „Gesellschafters": E.W. Zaiser, Inhaber KarlZaiser ; Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang : Verantwortl. Anzeigenleiter: Oskar Rösch, sämtliche in Nagold . Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.
Amtliche Bekanntmachung
verbraucherhöchslpreise für Zpeisekartoffeln
im Monat Dezember 1939.
Bezugnehmend auf meine Bekann machurig vom 6. September 1939 im »Gesellschafter" Nr. 2l6 vom 15. September 1939 wird Folgendes bekannt gegeben:
1. Für die Abgabe von Sp isekartoffeln an Kleinverteiler und Verbraucher sind laut Anordnung des Herrn Württ. Wirt- schaslsministers — Preisbildungsstelle — vom 27. November 1939 (Reg.-Anz. Nr. >38 vom 29. November 1939) für den Monat Dezember l939 nachstehende Höchstpreise festgesetzt:
Gelbe Sorten:
Preis je 50 i-x
ab Lager oder Großmarkt an Kleinverleiler und Verbraucher RM.
Preis je 50 KZ: frei Lager des
Kleinoertellers
RM.
Preis je 50 KZ des
Kleinverteilers frei Keller des Verbrauchers RM.
Ladenpreis und Kleln- mark'preis bei Abgabe von 5 LZ:
Rpf.
Preisgedüt 8: 3.25
3.35
3.55
41
Preisgebiet L: 3.20
3.30
3.50
4l
Preisgebikt v:
_
3.10
37
Weiße, rote und blaue Sorten:
Preis je 50 u.-
ab Lager oder Grotzmarkt an Kleinverteiler und Verbraucher RM.
Preis je 50 LZ: frei Lager des
Kleinocrteilers
RM.
Preis je 50 LZ:
des
Kleinverteilers frei Keller des Verbrauchers RM.
Ladenpreis und Klein» marktvreis bei Abgabe von 5 LZ:
Rpf.
Preisgcblet 6: 2.95
3.05
3.25
38
Preisgebiet L: 2.90
3.—
3.20
38
Preisgebiet v:
2.80
34
2. Bei unmittelbarem Verkauf durch den Erzeuger an den Verbraucher dürfen die festges tzten Erzeugerhöchstpreise nicht übeeschriiten werden. Für Lieferung frei Keller des Verbrauchers kann folgender Zuschlag je 50 für Anfuhr, Abladen und Einbringen in den Keller berechnet werden:
Also Preis für 50 LZ frei Keller des
Zuschlag
Verbrauchers
bei. gelben Sorten
bei weißen, roten u. blauen Sorten
RM.
RM.
RM.
für das Preisgeviet 6:
bis zu —.80
bis zu 3.55
bis zu 3.25
für das Preisgebiet 6:
bis zu —.75
bis zu 3.50
bis zu 3.20
für das Preisgebiet v:
bis zu —.35
bis zu 3.10
bis zu 2.80
Calw, den 7. Dezember
1939.
Der Landrat.
Reichsbahn-Direktion Enmgarl
Vekanrrtnrarhrrug
Nach einer Verordnung des Reichs- wirtschaftsmimsteis und des Reichs- arbeilsministerS im Reichs gef. tzblotr I Nr. 239 vom 1. Dezember 1939 müssen Wagenladungsgüter nunmedr auch an Sonn» und Feiertagen (ausgenommen 24 Dezember, Weihnachtsund Neujahrsfest) innerhalb der Entladefristen ausgeladen werden. Zuwiderhandelnde haben gerichtliche Bestrafung zu gewärtigen. Die Spediteure sind genötigt, ausgeladene Güter auch an Samsiag-Nachmiltagen und an Sovn- und Feiertagen zuzuführen. Die Betriebe werden daher dringend ersucht, Anordnungen zu treffen, daß an diesen Tagen zugeführte Güter abgeliefert werden können.
Sonn- und Feiertage gelten für die Berechnung des Wagenstandgelds als Werktage. 1880
Für sofort oder 1. Januar wird eine tüchtige
Hilfskraft
(männlich oder weiblich)
gesucht, die an ein pünktliches Arbeiten gewöhnt und allen vorkommenden Büroarbeiten gewachsen ist. 1894 Maschinenschreiben unbedingt erforderlich.
Kreishandwerkerschaft Calw.
ciurck einen tüciuigen Vertreter vveiteiMküllit.
15. verember rvirck meine
Habe meine« Sahrfchrrl-Betvieb wieder ausgenommen
und nehme jederzeit Anmeldungen entgegen
kvLnr. I.vppvi»,
gesucht
Meldung bei >882
Zahnarzt Or. Kuhn, wiläberg
Ais Vermählte grüßen
Richard Zanka
z Zt. bei der Luftwaffe
Emma Zanka
geb. Bihler
Sindelfingen
Nagold
Dezember 1939
Statt Karten!
Wildberg
Vsogssssri Zis nioiit stios /^N 76 >g 6 sui
W vomieiVtaZ
114
verember
Krämer-, Viek-miü 8 kk«emeMrIlt
psrsürilicjiss Lssciisost sioc!
s>>or Hrt
3us cisr ölicliclrucstöi'si ^sissr stlsgolc!
Zu alleinstehender Drau
mit kleinerem Haushalt wird ein älteres zuverlässiges
Mädchen
oder eine Frau
auf 1. 3au. 1S4S gesucht.
Angebote erbeten an die Geschäftsstelle des Blattes.
Eine elf Jahre alte 1893
Fuchsstute
n»rd wegen Nachzucht eines Jungen dem Verkauf ausgesetzt.
Jakob Brilunkg, Seschelbronn
Kreis Bövlmgen.
Amtliche
SrleMIell
Irr allsn kerben nnä krsis- lsSso, mit unck obvsk'irwsu- äraok, üsksrt
»iicküruciisre! v.Uüinr.kiWiir
T«sileil.FliWiine
vom I. Oerember 2 u 30 ?kZ. vorrätig in clor
SutbdMg. 2al8er Xagolä
Stadtgemeinde Nagold
Die Quartiergeläer
für 2. L.-Sch.-Batl. werden am Dienstag, de» 12. Dezember 1939, nachmittags von 2—6 Uhr bei der Stadlkaffe ausbezahlt. Kinder sind nicht empfangsberechtigt. Die festge- legten Zeiten bitte ich zu beachten. Andere Zahlungen können während dieser Zeit nicht gemacht werden.
Nagold, am 9. l2. 39 Stadtpflege.
Stadt Nagold mit Stadtteil Iselshaufeu.
Nusgabe cker
Lebensmittelbezugskarlen
für die Zeit vom 18. Dezember l939 bis 14. Januar 1940
Die Bezugskarten werden im Rathaus zu folgenden Zeiten ausgegeben (keine Kinder schicken!):
Für Familiennamen mit den Anfangsbuchstaben A-K am Dienstag. 12. Dezember 1939, von 14—18.39 Uhr und zwar: Nagold:
A—D Zimnter 2 (Günther I)
E—G Zimmer 3 (Lchötile)
H Zimmer 3 (Schühle)
I—K Zimmer 5 (Benz)
L—3 am Mittwoch» 13. Dezember 1939, von 14-18.39 Ahr
und zwar:
L—M Zimmer 2 (Günther l)
N—R Zimmer 3 (Schüttle)
S Zimmer 3 (Schühle)
T—Z Zimmer 5 (Benz)
Stadtteil Iselshausen:
Dienstag, 12. Dezember 1939: A—K nachm. 4-5 Uhr
L—Z nachm. 5-6 Uhr
Die Zahl der im Haushalt anwesenden Personen und ihr Alter ist genau anzugeben. Die Zahl der erhaltenen Karten ist sofort bei der Ausgabe aus ihre Richtigkeit nachzuprüfen, da spätere Reklamationen nicht mehr berücksichtigt werden können.
Verloren geaangens Karten werden nicht ersetzt. Selbstversorger und Teilselbstversorger haben keinen Anspruch auf Lebensmittelkarten für die von ihnen selbst erzeugten Lebensmittel, und haben deshalb unaufgefordert die notwendigen Angaben zu machen. Zu Unrecht erhaltene Karten sind wieder zurückzugeben.
Nagold, den 9. Dezember >939.
Der Bürgermeister.
Stadt Nagold
Zteuerkarten unäBürgersteuer
1940
Die Steuerkarten 1940 sind iertiggeftellt und müssen innerhalb einer Woche auf dem Bürgermeisteramt, Zimmer 2, abgeholt werden. Sämtliche Arbeitnehmer über 18 Jahren mit eigenem Einkommen, sowie Wehrsteuerpflichtige Arbeitnehmer müssen im Besitze einer Steuerkarte sein.
Größere Betriebe reichen am besten eine Liste ein (auch für die Arbeitnehmer, die zurzeit zur Wehrmacht eingezogen sind), müssen jedoch die Steuerkarten den Arbeitnehmern zur Einsicht vorlegen.
Arbeitnehmer, die wegen Vorliegens besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse usw. (Kriegsbeschädigte usw.) Steuerermäßigung beanspruchen, müssen beim Finanzamt Altensteig entsprechenden Antrag stellen. Formulare sind auf dem Rathaus vorrätig.
Bei Veränderungen der Familienverhältnisse im Laufe des Kalenderjahres 1940 sind die Steuerkarten zur Ergänzung vorzulegen.
Die Bürgersteuer 1940 und die Wehrsteuer wird auch Heuer wieder durch Abzug vom Arbeitslohn oder Gehalt seitens des Arbeitgebers erhoben.
Die Arbeitgeber werden dringend aufgefordert, die Bürgersteuerraten pünktlich abzuziehen und der Stadtpflege bis Monatsende zu überweisen. Bei größerer Arbeitnehmerzahl ist möglichst eine Liste der einzelnen Beträge einzureichen.
Nagold, den 8. Dezember 1939.
Der Bürgermeister.
Die Erfahrung lehrt
daß Sie ohne Ihre gewohnte Tage«» zeitung nicht anokommen könne», den» Sie müsse» miterlebe« und mithöre«, wa» sich in Ihrer nächsten Umgebung nnd auf der ganze« Welt ereignet.
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