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Ragolver LagülattDer GejeUschaster'

Freitag, de» 8. Dezember 1838

Krach im britische« Lügenministerium

Fünf leitende Beamte zuriickgetrete«

Amsterdam, 7. Dez. DieErfolge" des britischen Lügenmini­steriums haben zu einer Krise im personellen Aufbau geführt Durch Stellenumbesetzungen glaubt man das Versagen der eng­lischen Propaganda ausgleichen zu können. Wie die Londoner Presse heute meldet, find fünf leitende Beamte desJnforma- tions"-Ministeriums zurückgetreten. Einmal Professor Evans, der dieJntelligenz"-Abteilung leitete. Evans, der Professor iör Englisch und Literatur an der Londoner Universität war, begrün­det seinen Rücktritt damit, daß seine Arbeit billiger und erfolg­reicher von einer anderen Abteilung geleistet werden könnte. Aus der Abteilung für Literatur und Kunst ist R. A. Croßmnn ausgeschieden, um wieder zumNew Statesman" zurückzukehren. Ebenfalls wegen Arbeitsmangels trat kürzlich A. D. Peters zu­rück, der ebenfalls in der literarischen Abteilung tätig war. Der -literarische Kritiker Mudgeridge hat seinen Posten aufgegeb >n. »m in die Armee einzutreten. Schließlich ist noch Darling aus der Empire-Abteilung ausgeschieden, um schnellstens nach Australien zurückzukehren.

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Höchstdefizit in der englischen Staatskasse

Amsterdam» 7. Dez. Wie die LondonerFinancial News" in großer Aufmachung meldet, haben die englischen Staatsausgaben seit Kriegsausbruch in der vergangenen Woche einen Höhepunkt erreicht. Diese Woche habe das Höchstdefizir seit dem Weltkriege gebracht, nämlich ein Minus von nicht weniger als rund 64 Mil­lionen Pfund. Damit wachse das laufende Defizit des Finanz­jahres auf rund 524 Millionen Pfund an, was gegenüber dem Defizit des vergangenen Jahres eine Zunahme um rund 284 Mil­lionen bedeute. Von diesem laufenden Defizit würden rund 256,7 Millionen aus das Anleihekonto abaewälzt. In der gleichen Zeit des vergangenen Jahres habe man nur 5,75 Millionen des Defi­zits über Anleihen finanziert.

»Freudenbotschaft- für den französischen Steuerzahler

Frankreich darf für England nicht nur kämpfen, sondern auch Schulden bezahlen!

Amsterdam, 7. Dez. Frankreich darf nicht nur kämpfen für England, sondern soll jetzt auch Englands Schulden bezahlen und das abgleitende Pfund stützen! Das ist die Folge derZusam­menarbeit" sprich Hörigkeit, in die sich Frankreichs Regie­rung begeben hat.Financial News" macht darüber im Zu­sammenhang mit den gegenwärtigen Beratungen des englischen Schatzkanzlers und des französischen Finanzministers in Paris aufschlußreiche Angaben. Das Ziel der finanziellen Zusammen­arbeit sei einmalGleichschaltung der finanziellen Operationen im Ausland". Auch Frankreich soll seine ausländischen Wert­papiere verkaufen oder wenigstens als Deckung für britisch-fran­zösische Anleihen benutzen. Ein gemeinsamer Fmanzagent wie im Weltkrieg der Jude Morgan soll in jedem ausländischen Finanzzentrum für beide Länder auftreten. Weiter werde man zu einerVerständigung über die gleichmäßige Verteilung der finanziellen Bürden" kommen müssen. Die Besserung der finan­ziellen Lage Frankreichs, so erklärt das Blatt der Londoner City, versetze es in die Lage, um England zu entlasten alle 4»e bereits gezahlten Blutgelder an die ehemalige Tschechoslowakei «nd das gewesene Polen sowie die etwa noch zu vergebenden Anleihen mitzuübernehmen. Zum dritten sei eine Form des -ieitiaen Zoblnngen r» finden. England hat nämlich Sorge, wie es die Summen für sein Expeditionskorps in Frankreich aufbringen kann. Diese Beträge sollen verrechnet werden gegen die' französischen Rohmaterialbezüge aus England. Deshalb soll ein offizielles Verhältnis zwischen Pfund und Franc festgelegt werden, und dieser Kurs soll auch auf den in­offiziellen oder schwarzen Märkten aufrechtsrhalren werden. Das Pfund klammert sich bei seinem Sturz also an den Franc.

Britische Schändlichkeilen

Gegen deutsche Internierte in Palästina

Berlin, 7. Dez. Erst dieser Tage trafen aus Vritisch-Rhodefie« Meldungen ein über die schändliche Behandlung der dort von den britischen Behörden internierten Deutschen. Fast gleiche Berichte liegen nunmehr auch aus Palästina vor, wo man alle deut­schen Männer, soweit sie nicht schon vor Kriegsausbruch das Land verließen, in Gefängnisse warf und sie dann in Konzentrations­lagern internierte. Nur nebenbei sei erwähnt, daß es sich auch hier wieder um einen englischen Bruch des Völkerrechts handelt, da Palästina lediglich ein Mandatsgebier ist.

Wie es sich auch in diesem Palästina-Fall mit der angeblichen britischen Humanität verhält, zeigt der Tatsachenbericht eines jungen Deutschen, der kürzlich im Austausch gegen einen Eng­länder hier eintraf. Er war in dem berüchtigten Konzentra­tionslager von Akko bei Haifa interniert, in dem­selben Lager also, das besonders den Arabern Palästinas ja seit langem ein Schreckensbegriff geworden ist. Heute befinden sich dort noch etwa 2000 arabische Nationalisten, die sich das einzige angebliche Verbrechen zuschulden kommen ließen, für ihre Heimat einzutreten, um so die Freiheit ihres Landes zu gewinnen, die ihnen von den wortbrüchigen Engländern während des Weltkrie­ges versprochen wurde

Der junge Deutsche liegt heute in einem Krankenhaus in Ber­lin, da er sich bei Zwangsarbeiten im Konzentrationslager von Akko so schwere Wunden zuzog, daß er sofort bei seinem Ein­treffen in Deutschland ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Wie aus seinem Bericht hervorgeht, befinden sich in dem Kon­zentrationslager von Akko neben den annähernd 2000 Arabern L30Deutscheim Alter bis zu 74 Jahren, davon allein zehn Männer über 60 Jahren.

Alles war voll von Wanzen und anderem Ungeziefer", so heißt es in dem Bericht,so daß die ersten zwei Wochen, als uns weder Petroleum noch Lysol zur Verfügung stand, fast unerträglich waren. Durch vollständiges Ausspritzen der Baracken mit Petro­leum gelang es uns dann später, diese Plage wenigstens auf ein Minimum herabzusetzen. Das Essen, besonders zu Anfang, war unbeschreiblich. So bestand beispielsweise das Frühstück neben dem Brot aus sieben bis acht schlechten Oliven, einem winzigen Stückchen arabischen Käse und einem Teelöfel voll Marmelade. Eines Tages packten wir dieses sogenannte Frühstück in eine ge­wöhnliche Zigarettenschachtel, um dem britischen Lagerkomman­danten die Größe dieser Portionen vor Augen zu führen und Protest zu erheben. Unsere Forderungen wurden jedoch nur teil­weise erfüllt. Von dem gelieferten Fleisch mußte zumeist ein Teil fortgeworfen werden, da es nicht mehr zu genießen war. So ist es vorgekommen, daß man uns Fleisch zum Essen brachte, das auf dem Viehhof mit Petroleum übergosfen worden war, damit es nicht mehr verkauft werden konnte. Für die internierten Deutschen war es scheinbar noch gut genug! Besonders beschä­mend, so schließt der Bericht, war es bei unserer Verhaftung durch die britischen Behörden bei Kriegsausbruch, daß man uns zu­nächst wie gemeine Verbrecher und Mörder, ohne Rücksicht auf Alter und Gesundheit, in Gefängnisse warf, die jeder Beschrei­bung spotteten." ,

Dev Vormarsch -er Russen

Riga, 7. Dez. Nach der letzten russischen Meldung sind die von Kantalahti aus operierenden russischen Truppen bereits 80 Kilo­meter von Kemijärvi entfernt bis nach Kuolajärvi vorgedrungen. Eine weitere Offensive von russischer Seite ist von Kan­talahti nach Süden hin vorgetragen worden, wobei das Ziel der Rüsten Kuusamo ist, das ungefähr 110 Kilometer südlich von Kuolajärvi entfernt liegt. Auch dieser Angriff richtet sich gegen Tornea als Endziel und mit der ersten Etappe gegen Kemi­järvi. Sollte es den Rüsten gelingen, dieses Ziel zu erreichen, so wäre diese für die Verteidigung des Nordens strategisch wichtige Eisenbahnline von Süden aus abgeschnitten, woraus sich eine äußerst ernste Lage für Finnland ergeben müßte. Noch weiter im Süden stehen die russischen Truppen zur Zeit bei dem Dorf Suomistalmi auf ihrem Vormarsch gegen Uleaborg. Weiter wird aus den von der Front einlaufenden Berichten erkenntlich, daß ein Vorstoß gegen Nurmes, an der Eisenbahnlinie Joen- suuKajana gelgen. von der Gegend um Repolu im Gange ist. Schließlich wird von dem Frontabschnitt zu beiden Seiten des Ladoga-Sees berichtet, daß die Finnen dem Druck der Russen bis­her haben standhalten können. Im Falle einer Aufgabe Suo- järvis könnten die Rüsten die finnischen Verteidigungstruppen auf der karelischen Landenge aus ihren stark befestigten Stellun­gen ohne Schwierigkeit vertreiben.

Russischer Großangriff auf Petsamo

Stockholm, 7. Dez. Der russische Druck auf Petsamo verstärkt sich nach einem Telegramm, das in Stockholm eingelaufen ist. Die Rüsten hätten Verstärpungen von Tanks, Panzerwagen und gut ausgerüsteten Truppen erbalten. Für die nächsten zwölf Stunden erwarte man einen Großangriff auf Petsamo, wobei man in militärischen Kreisen Helsinkis die Auffassung hat, daß die Fin­nen ihm nicht standhalten können, zumal ihre Verstärkungen noch nicht im Petsamo-Distrikt eingetroffen seien.

Rooseoelt an den finnischen Staatspräsidenten

Helsinki, 7. Dez. Präsident Roosevelt hat an den finnischen Staatspräsidenten anläßlich des Unabhängigkeitstages ein Tele­gramm gerichtet. Anläßlich des finnischen llnabhängigkeitstages wandte sich der Präsident der Republik mit einer Nundfunk- ansprache an das finnische Volk, in der er gegen die Beschuldi­gungen Stellung nahm, daß Finnland die gegenwärtige Aus­einandersetzung mit Rußland verursacht habe.

Die Kämpfe in Finnland

Russischer Heeresbericht

Moskau, 7. Dez. lieber die Kampfhandlungen in Finnland am 6. Dezember wurde folgerider Heeresbericht veröffentlicht:

Am Abend des 8. Dezember haben die vormarschierenden rus­sischen Truppen des Militärkreises Leningrad im Gebiet vo» Murmansk den Widerstand der Finnen gebro­chen; sie sind bis 35 Kilometer südlich von Petsamo vorgestoßen. Bei Oukhta, Repola, Porosczero und Petrozadowsk haben sie im Gefolge glücklicher Gefechte die Eisenbahnlinie NurmesJoensuu überschritten und sind 60 bis 65 Kilometer weit über die Staats­grenze hinaus vorgestoßen. JnderKarelischenLandenge haben unsere Truppen nach einer Artilleriebeschießung die Hauptverteidigungslinie der Finnen längs des unter dem NamenMaginot-Linie" bekannten Vouski-Fluß- systems durchbrochen, haben den Fluß Taipaleenuini über­schritten und bewegen sich in nördlicher Richtung. Im westlichen Teil der Landenge haben wir die Station Kiviniemi der Eisen- Lahnline Kexholm, die Stationen Lounatjoki und Perjarvi der Wiborg-Bahn sowie die Stationen Ino und Mesterjarvi und das Fort Ino an der Küstenbahnstrecke sowie schließlich auch noch die Ortschaft Hannila an der Küste des Finnischen Meerbusens 9 Kilometer westlich von Fort Ino besetzt. Wegen schlechter Witterung konnten nur vereinzelte Aufklürungsflüge durchgesührt werden.

Der finnische Heeresbericht

Helsinki, 7. Dez. Das finnische Hauptquartier gab am Mitt­woch folgenden Heeresbericht heraus:Am 5. Dezember sind die Angriffe des Gegners zurückgeschlagen worden. Im Gebiet von Valksjärvi sind acht Kampfwagen zerstört worden. Die Summe der allein auf der karelischen Halbinsel von Anfang des Krieges bis zum 5. Dezember abends zerstörten oder beschädigten feind­lichen Kampfwagen beläuft sich auf ca. 80. Am 5. Dezember unternahm der Gegner einige Aufklärungsflüge über dem Ope­rationsgebiet und machte ergebnislose Bombenabwürfe bei Pst- samo und Pitkäranta. Unsere Luftabwehr schoß am 5. Dezember zwei gegnerische Flugzeuge ab."

Brutale sranzsfische Erpressung

an slowakischen Emigranten

Prehburg, 7. Dez. Die slowakische Presse veröffentlicht immer wieder Briefe, die von in Frankreich lebenden Slowaken an Re­gierungsstellen und Private in der Slowakei gerichtet werden. Da wahrscheinlich nur ein verschwindender Bruchteil der ab- gesandten Briefe an seinen Bestimmungsort kommt, kann man das Leid ermessen, von dem diese Menschen heimgesucht werden Seinerzeit mußten sie unter dem Druck der Tschechenherrschaft ihre Heimat verlassen, heute sollen sie gezwungen werden, gegen die auch von ihnen ersehnte staatliche Selbständigkeit ihres Volkes zu Felde zu ziehen. Diese seelische Not, zu der noch persönliche Schikanen kommen, geht aus den Briefen in erschütternder Weise hervor. Wer sich gegen den Eintritt in dieTschechoslowakische Legion" oder den Mißbrauch seines ehrlichen Namens wehren will, wird eingekerkert und in brutalster Weise mißhandelt. Staatspräsident Dr. Tiso, Ministerpräsident Dr. Tuka und Außen­minister Dr. Durcansky werden in den Briefen in bewegten Wor­ten gebeten, nichts unversucht zu lasten, um den in Frankreich lebenden slowakischen Familien die Rückkehr in die Heimt zu ermöglichen.

Englands Blutschuld s

Wieder 15 Leichen ermordeter Volksdeutscher in Polen i gefunden

Posen, 7. Dez. Obwohl die Suchaktionen nach ermordeten Volksdeutschen bereits seit mehr als zwei Monaten im Gange s sind, werden immer noch neue entsetzliche Funde gemacht. So i wurden in den ersten Dczembertagen von der dafür eingerichte- - ten Zentralstelle weitere 15 Leichen von den Polen buchstäblich , hingeschlachteter wehrloser Frauen und Männer gesunden. Die Leichen waren so grausam zugerichtet, daß ihre Identifizierung s bislang noch nicht möglich war. In einem Falle handelt es sich ! offenbar um ein greises Ehepaar im Alter von 60 bis ! 70 Jahren, das nach den Bekundungen eines Geistlichen auf Be- ! fehl eines Hauptmanuo von polnischen Soldaten erschossen wurde. ?

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Der Führer beglückwünscht Mackensen zum 80. Geburtstag

(Preste-Hoffmann, Zander-M.-K.)

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Ich sterbe für Deutschland!" sollen die letzten Worte des wie ein Förster bekleideten betagten Mannes gewesen sein. Außer diesen beiden wurden am 1. und 2. Dezember weitere 13 Ermordete geborgen, die lediglich an Hand der entnom­menen Stoffproben idend ' ''en können.

Drei Landesserräler hrngerichtet

Berlin, 7. Dez. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit:Der gestern vom Volksgerichtshof wegen Landes­und Hochverrats zum Tode und zu dauerndem Verlust der bür­gerlichen Ehrenrechte verurteilte Heinrich Peters ist Don­nerstag hingerichtet worden. Peters ist bereits im Jahre 1933 wegen staatsfeindlicher Betätigung bestraft worden. Trotzdem hat er seine Tätigkeit wieder ausgenommen und bis in die Kriegszeit fortgesetzt. Dabei hat er versucht, das deutsche Volk durch Flugzettel hetzerischen Inhaltes gegen seine Führung auf­zuwiegeln. Im Sommer 1939 hat er sich nicht gescheut, an die diplomatischen Vertretungen Englands und Frankreichs heran­zutreten, um diese Mächte zu einem bewaffneten Einschreiten gegen das Reich zu veranlassen.

Ferner sind der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrates zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte Walter Israel Becker aus Wien und der ebenfalls wegen Landesver­rates zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 58jäh- rige Hermann Stetefeld aus Ruhla hinzerichtet worden.

Der Jude Vecker hat bis 1934 in Deutschland gelebt. Dann «änderte er über Frankreich nach England aus, stellte sich dem britischen Geheimdienst zur Verfügung und kehrte in der Span­nungszeit des Jahres 1938 mit Ausspähungsaufträgen, die gegen die deutsche Wehrmacht gerichtet waren, in sein früheres Gast­land zurück. Heber die Beobachtung, die er hier machte, sandte er an seinen Auftraggeber Berichte, die deutsche Staatsgeheim­niste enthielten. Durch die Aufmerksamkeit eines Volksgenosten, dem der Verurteilte durch sein Interesse für militärische Ange­legenheiten auffiel, gelang es, ihn festzunehmen, bevor er größe­ren Schaden stiften konnte. Nach der Festnahme versuchte der Verurteilte mit Hilfe eines falschen Passes die Rolle eines Eng­länders zu spielen, der nur aus Vaterlandsliebe gegen Deutsch­land tätig gewesen sei. Er wurde jedoch als jüdischer Emigrant entlarvt, der aus Gewinnsucht und Hatz gegen das national­sozialistische Deutschland gehandelt hatte. Stetefeld hat ebenfalls aus Gewinnsucht Aufträge des britischen Geheimdien­stes angenommen und seinem Auftraggeber u. a. geheimzuhal- tende Mitteilungen aus einem deutschen Rüstungsbetrieb über­mittelt."

Aus Rache einen großen Kuhstall ansezündel

Der Brandstifter zum Tode verurteilt

Königsberg, 7. Dez. Das Sondergericht verurteilte am Mitt­woch den Kriegsverbrecher, nach Z 3 der Volksschädlingsverord­nung angeklagten 19jährigen Untermelker Fritz Krause aus Maraunen zu Tode. Krause hat am Abend des 1. Dezember den großen Kuhstall des Gutes Maraunen angezündet. Das zum Teil in Fachwerk ausgeführte Gebäude ist bis auf die Fun­damente niedergebrannt. 68 Milchkühe, zwei Zuchtbullen, 18 Jungvieh, 51 Läuferschweine, 120 Fuder Wiesenheu und 500 Zentner Wruken wurden ein Raub der Flammen. Schätzungs­weise beträgt der für die Volksernährung entstandene Schaden 200 000 Mark. Der Brandstifter gestand, das Verbrechen began­gen zu haben, um sich an dem Obermelker zu rächen. Die Volks­schädlingsverordnung war ihm, wie er zugab, aus der Zeitung bekannt.

Neuer schwedischer Protest in London

Stockholm, 7. Dez. Die schwedische Regierung hat durch ihre« Gesandten in London erneut einen Protest geaen englische Ne«- tralitätsverletzungen eingelegt. Der schwedische Protest richtet sich diesmal gegen die Zurückhaltung von Post, die auf dem schwedischen DampferDrottningholm" befördert wurde. Der Protest wurde der englischen Regierung am Dienstag übergeben.

Dr. Ley von Ciano empfangen. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley wurde am Mittwochabend vom italienischen Außen­minister Graf Liano zu einer längeren Aussprache emp­fangen. Am Mittwochmittag fand zu Ehren Dr. Leys im HotelExcelsior" ein vom Korporationsminister Ricci ver-j anstalteter Empfang statt.