2. Seite Nr. 278

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Montag, de« 27. November 183 »

Nie SOiMS-AaftbiSse

Aus dem BlutLonto des

englische Hilfskreuzer hat funkentelegraphisch Standortmeldungen gemacht und ein englisches Kriegsschiff herbeigerufen. Es geht hieraus hervor, daß die bewaffneten Handelsdampfer von den Engländern nicht als Handelsschiffe auf den normalen Handels­routen verwendet werden, sondern unmittelbar den Zwecken der englischen Kriegführung als Organ der britischen Admiralität dienen.

Das Vorgehen gegen deutsche Handelsschiffe mit bewaffneten britischen Piratenschiffen zeigt, daß der Englän­der für seine Kaperei und Piraterie sich jedes Mittels bedient, während er auf der anderen Seite zu» Tarnung seines Vorgehens in seiner Heuchelei so weit geht, Nachrichten zu verbreiten, der DampferAdolf Woermanu" habe Kaperei betrieben.

England braucht Frankreichs Gold

Die Bedeutung des englisch-französischen Wirtschasts- biindnisses

Berlin, 26. Nov. Amtlich wird verlautbart: Als Hauptergeb­nis des kürzlich«« Besuches des französischen Finanzministers in London wurde von beiden Regierungen eine Erklärundg verkün­det über die Zusammenfassung ihrer Kriegsanstrengungen auf wirtschaftlichem Gebiete. Sechs gemeinsame Ausschüsse sind ein­gesetzt worden für die einzelnen Ausgaben wie Rüstungen, Roh­stoff- und Lebensmittelversorgung, Transportwesen und Wirt­schaftskrieg. Im ganzen britischen Weltreich wurden nach diesen amtlichen Stichworten durch Presse und Rundfunk Lobeshymnen auf diesesWirtschaftsbündnis" angestimmt in überschweng­lichsten Tönen, die den Verdacht nahelegten, daß damit etwas vertuscht werden sollte. Wie begründet dieser Verdacht ist, wird ersichtlich, wenn man den wirklichen Absichten und fol­gen dieser englisch-französischen Abmachungen nachgeht.

Zunächst ihre finanzielle Bedeutung: Die Entwer­tung des englischen Pfundes hat sich seit Kriegsbeginn bekannt­lich in beschleunigtem Tempo fortgesetzt. Fast alle Länder, die ihre Währung mit dem Pfund verknüpft hatten, haben diese Ver­bindung schleunigst gelöst, und der sogenannte Sterlingblock ist damit aufgeflogen. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben seit Kriegsausbruch aus ihrem Währungsaus­gleichsfonds keinerlei Stützungskäufe für das Pfund mehr ge­tätigt. England kann aus eigener Kraft bas Absinken des Pfundes nicht aufhalten, geschweige denn seine Stel­lung als Weltbankier behaupten. Eine neue akute Gefahr drohte jetzt daraus, daß auf Grund der cash and carry-Klausel die gro­ßen englischen Rüstungsbestellungen in Amerika bar bezahlt werden müssen, und zwar in Dollar. Gold steht England hierzu nicht mehr zur Verfügung, denn seine Goldbestände sind erschöpft. 2n den letzten vierzehn Monaten sind nicht weniger als 3 Mil­liarden Gold aus England nach Amerika abgewandert. Um seine Käufe in Amerika zu finanzieren, mußte England bereits dazu übergehen, seine Bestände an Aktien amerikanischer Gesell­schaften zu verkaufen. Täglich werden schon jetzt an amerikani- jschen Börsen bis zu 50 000 solcher Wertpapiereversilbert", ein ^Verfahren, das natürlich nicht unbegrenzt fortgesetzt werden kann. Mn Hauptzweck der neuen englisch-französischen Abmachungen be­steht nun erklärlicherweise darin, die Währungen zu -schützen und die beiden Regierungen instandzusetzen, gemein­sam über die Bestände in beiden Währungen zu verfügen. I« Erfüllung dieses Zweckes wird also Frankreich seine immer noch beträchtlichen Goldbestände von nahezu 100 Milliarden Fran«^ zur Stützung des englische» Pfundes und zur Bezahlung nicht nur der französischen, sondern auch der englischen Rüstungsbestel» lungen in den Vereinigten Staate« aufwenden müssen. Es wird ferner die für die britische Armee erforderlichen militärische» Ausgaben in französischen Francs zu einem Psundkurs auf der bisherigen Höh« zur Verfügung zu stellen habe». Damit bat tzrankreich auf die Möglichkeit einer selbständigen Währungspoli­tik verzichtet und seinen Franc endgültig mit dem englischen Pfund verknüpft. England hat also nicht nur das französische Gold seinen Zwecken dienstbar gemacht, sondern auch das sinkende Pfund, nachdem es von der ganzen Welt verlassen war, an den französischen Franc angehängt, den es damit auf seinem Sturz in den Abgrund mitreißen wird.

Aehnlich wird sich das Abkommen auf dem Waren- und Transportgebiet auswirken. Frankreich ist in seiner Er­nährung weitgehend vom Ausland abhängig, England dagegen zu nahezu 80 v. H. auf überseeische Zufuhren angewiesen, die durch die deutsche Ceekriegführung immer mehr abgeschnitten zu werden drohen. In Zukunft wird Frankreich mit seinen reich­lichen Nahrungsmittelbeständen nicht nur die auf seinem Boden befindlichen englischen Truppen unterhalten dürfen, sondern »uch die Lücke in der Ernährung der Bevölkerung auf der bri­tischen Insel ausfüllen müssen. Schließlich wird Frankreich weit­gehende Umstellungen in seiner Produktion in Kauf nehmen müssen, da nach dem Abkommen Franc und Pfund nur noch für kriegswichtige Einkäufe benutzt werden sollen. Die große Aus- kuhr Frankreichs an England an Luxuswaren, Weinen, Kleidung «nd Modeartikeln wird also aufhören.

Angesichts dieser Auswirkungen des neuen Wirtschaftsbünd- stristes kann man die Befriedigung verstehen, die darüber in England so unverhohlen zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig wird aber auch verständlich, daß im Gegensatz dazu die franzö­sische Presse das Abkommen recht zurückhaltend ausgenom­men hat. Sie wird erkannt haben, daß der britische Löwe getreu »einer geschichtlichen Tradition sich auch in dieser neuen Partner­schaft den Löwenanteil gesichert hat. Frankreich, das militärisch kchon bisher in diesem Krieg nur Englands Kampf kämpft, ist murr auch finanziell und wirtschaftlich sozusagen dem briti­schen Weltreich einverleibt worden. Es wird künftig mit Gut und Blut für England Opfer in einem Ausmaße zu bringen haben, wie sie die anderen Mitgliedstaaten des britischen 'Weltreiches zu bringen sich geweigert haben.

Deutschland kann auch dieseswichtigste Ereignis seit der Kriegserklärung" mit gelassener Ruhe betrachten. Wenn Eng­land sich nun schon nach so kurzer Kriegsdauer zu einer solchen neuen Aktion gezwungen sieht, so ist dies ein Beweis dafür, daß die Vorbereitungen nicht ausreichend waren und daß sich bereits Mängel und Gefahrenmomente gezeigt haben, zu deren Ab­stellung dringend etwas geschehen mußte. Was aber geschah, be­steht lediglich darin, daß die bestehende Ueberorganisation und Umordnung in der englischen Kriegswirtschaft noch um sechs Aus­schüsse vermehrt worden ist, deren Tätigkeit das Durcheinander bei den Verbündeten vergrößern, England letzten Endes nichts nützen, jedoch in erster Linie Frankreich, in zweiter Linie die Neutralen, nicht aber Deutschland schädigen wird.

Berlin, 26. Nov. DerVölkische Beobachter" schreibt u. a.: Georg Elser, der Mörder von München, Otto Strasser, der Hin­termann in der Schweiz, die Londoner Zentrale im Broadway- Building, das gehört zusammen wie Glieder, Rumpf und Kopf. Dort in London ist das Gehirn der teuflichstcn aller Verbrecher, dort im Geheimdienst laufen die Fäden zusammen, die Fäden, an denen jener Strasser, jener Pötzsch, der Elser, Agenten, Nummern nur, hängen, um im Bedarfsfalls bewegt, bezahlt und benutzt zu werden. Das Spiel bleibt das gleiche im Frieden wie im Krieg, auch die Mittel wechseln kaum. Der Apparat ist nun einmal so eingespielt und läuft auch so schon lange genug mit gewünschtem Erfolg.

Während des spanischen Bürgerkrieges waren wir selbst Schau­platz eines solchen Exerzierens, eines solchen Probealarms des Service, als in der Zeit vom 18. November 1937 bis zum 27. No­vember 1938 in 15 fest ge st eilten Fällen, auf meist deutschen Schiffen, gemeinste Sabotage« k re durch Brand und Explosion durchgeführt wurden.

Wir erfuhren bereits durch eingehende Veröffentlichungen in den letzten Tagen, wie es möglich war, die Urheberschaft des bri­tischen Geheimdienstes für diese Anschläge festzustellen und zu be­weisen. Tatsachen, Namen und wahrscheinliche Annahmen der deutschen Behörden wurden von Captain Steven bei seiner Vernehmung ausdrücklich bestätigt, so daß zum Indizienbeweis noch das Geständnis des beteiligten Mittäters kam.

Wir wissen, daß ein aus Deutschland emigriertes Subjekt na­mens Pötzsch genau wie Otto Strasser der Mittelsmann für die Mörder und ausübenden Verbrecher war. Die Aussagen des Captain Steven über diesen Pötzsch bestätigten in besten anerkennender Würdigung dieses elenden Schuftes nur, was man in London stets auch an Sympathien für Otto Stras­ser empfand.

llebereinstimmend mit neutraler Hilfe stellten deutsche Unter­suchungen fest, daß nichtnurdieUrheberder festgestellten Echiffskatastrophen in England zu suchen waren, son­dern selbst sogar meist der gleiche Sprenstoff von Lon­don aus diese ebenfalls meist immer die gleiche Ausgabestelle in einem heute neutralen Lande für die jeweilig befohlenen Attentateauf Probe" ausgegeben wurde Es würde zu weit führen, nun die einzelnen Untersuchungsbefunde zu behandeln, wie sie erst nach mühsamer Arbeit immer wieder auf den gleichen englischen Ursprungsfaden zurückzuführen waren; wir wollen heute nur einige Seiten jenes Kontobuches aufschlagen, in dem die Verbrechen des Geheimdienstes verzeichnet stehen, die zu den übelsten, weil gemeinsten und heimtückischsten Schandtaten ge­hören, zu denen nur der letzte Auswurf der Menschheit sonst fähig ist.

Captain Steve» hat «ns bei seiner Vernehmung bestätigt, daß die sogenanntePropagandaabteilung" des Service in Lon­don diese Arbeit bestellte, bezahlte und durchführen ließ, wie ge­sagt, um damals nurauf Probe" das Funktionieren des eigent­lichen Apparates festzustellen.

Der PallReliance"

Der 20 000 Tonnen große deutsche LuxusdampferReliance" kehrte zurück von einer Weltreise. Am 1. August 1938 traf das Schiff in Kopenhagen ein, wo es mit Pastagieren und einer Ve- satzungsstärke von 300 Menschen nur einen Tag anlegre und an­schließend die Fahrt nach Cuxhaven fortsetzte. Am 1. August wur­den die Pastagiere in Cuxhaven an Land gesetzt und noch am gleichen Tage fuhr dieReliance" nach ihrem Heimathafen H a m b u r g, wo sie am Kaiser-Wilhelm-Kai anlcgte. Am 7. Aug. sollte das prächtige Schiff zu einer langen Reise auslaufen, da brach an Bord des Dampfers jedoch ein Großfeuer aus, das solchen Umfang annahm, daß es in verhältnismäßig kurzer Zeit die gesamten Jnnenräume des Schiffes voll­ständig zerstörte und auch die Deckaufbauten noch zum größten Teil vernichtete. Lange Zeit dauerte es, bis der Brand gelöscht werden konnte. Die nach der Löschung von den eingesetz­ten Untersuchungskommissionen angestellten Erhebungen führten zu dem ganz einwandfreien Ergebnis, daß der entsetzliche Brand auf einen Sabotageakt zurückzuführen war.

Die näheren Festellungen der Sicherheitspolizei ergaben, daß der Brand von den Vesenlockern hinter dem Bücherladen aus­ging. Hier wurde dann auch ein großer Teil des Brandsatzes, darunter zwei Messinghülsen, die mit dem Zündsatz in Zusam­menhang standen, sichergestellt. Es wurde außerdem im Ober- steward-Locker ein zweiter Brandherd festgestellt. Eingehende Sachverständigen-Eutachten stellten fest, daß die Brandlegung ganz spezielle Sachkenntnis voraussetzte. Es konnte auch dabei die genaueste Zusammensetzung des Zündgemisches, das zur Sa­botage diente, festgestellt werden. Der englische Auftrag war befehlsgemäß, wie wir heute wissen, durchgesührt worden, zwei deutsche Volksgenossen hatten dabei ihr Leben lassen müssen, die Hamburg-Amerika-Linie mußte einen Sachschaden von 25 Millionen RM. feststellen eine Acbeitsprobe derPropa­gandaabteilung" des englischen Geheimdienstes!

Fall Norderney"

Am 18. Mai 1938 wurde im Laderaum des DampfersNor­derney", der im Segelschifshafen in Hamburg lag, eine sogenannte Brandpackung gefunden, die sich zwar entzündet hatte, jedoch mangels genügender Luftzufuhr ohne größere Wirkung geblieben war. Der erste Feuermann des Schiffes erkannte den Brandherd als solchen, verständigte umgehend die Geheime Staatspolizei in Hamburg, die sofort die notwendigen Untersuchungen ausnahm. 2m Verein mit der Gestapo stellte das Chemische Staatsinstitut in Hamburg fest, daß die sichergestellten Gegenstände Metall­hülsen enthielten, die in Wirklichkeit zeitlich eingestellte Zünd­kapseln darstellten mit Pikrinsäure als Inhalt. Weiter konnte festgestellt werden, daß es sich hierbei umeineVrand- Packung handelte, die an Bord geschmuggelt wurde, im Raum II hinter Spanten und Schweißplatten versteckt, um den Dampfer auf hoher See in Brand zu setzen. Durch den Umstand, daß das Schiff im unteren Teil durch Holzbohlen und im oberen Teil mit Papierballen dicht beladen, ja beinahe luftdicht abgeschlossen war, ist die entzündete Vrandpackung mangels Luftzufuhr selbst erloschen und hat ihren Zweck nicht mehr erreicht. Ein weiteres Gutachten der Chemisch-Technischen Reichsanstalt Berlin be­stätigte noch das vorher Gesagte.

Dieser Fall des DampfersNorderney" war der Staatspolizei deshalb von ganz besonderem Interesse, weil der Sabotage­anschlag in erheblichen Punkten eine absolute U e b e r e i n st im- uiung mit dem Sprengstoffanschlag auf den ita« Herrischen DampferFelce" dar st eilte. So sind die im Falle des DampfersNorderney" gefundenen Messingrohr­stücke, Eewindekappen und Sprengkapseln mit Aluminiumhülsen ebenfalls bei der Sprengstoffpackung des DampfersFelce" ver­wendet worden.

englischen Geheimdienstes

Die spätere Feststellung, daß auch auf den von ähnlichen An­schlägen betroffenen SchiffenH e st i a" sowieFeroni a" Las gleiche Sabotagematerial gebraucht wurde, bildete dann auf der Spur der von England beauftragten Verbrecher ein ganz bejon- ^ deres Beweismaterial.

! Der FallClaus Böge"

! Am 17. März 1938 ging der deutsche DampferCaus Böge",

I 2340 Tonnen groß, mit 21 Mann Besatzung von Oslo ohne La- > düng mit dem Ziel Vlissingen in See. Als sich der Dampfer in der Nacht vom 18. zum 19. Mürz etwa um 0.50 Uhr ca. 26 See­meilen nordwestlich von Horns Riff auf der Höhe von Esbjerg befand, wurde das Schiff durch eine Detonation im Vor­schiff schwer erschüttert. Gleichzeitig sahen Vesatzungsangeho- rige aus der Luke I eine Stichflamme und sodann dicken gräu­lichen Qualm Hervorbrechen, der auffallend nach Pulver roch. Die vom Kapitän angeordneten Versuche, das Leck im Vorschiff mit einem Lecksegel abzudichten, konnten wegen des schnell ein­dringenden Wassers nicht mehr durchgeführt werden.

Nach etwa vier bis fünf Minuten erfolgte eine zweite Ex­plosion und wieder war ein ausgesprochener Pulvergeruch sestzustellen. Diese zweite Explosion erfolgte backbordseits unter­halb der Brücke an der Achterkante der Luke II. Das Wasser brach jetzt so stark ein, daß es den Heizern und dem diensthaben­den Ingenieur nicht mehr möglich war, das Feuer aus den Kes­seln zu reißen, sie mußten die Räume schnellstens verlassen.

Der vom Kapitän gesetzte erste Offizier Thomsen konnte noch mit den Funkstationen Seveningen und Elbe-Weser Verbindung ausnehmen und SOS-Rufe senden. Während schon 16 Mann der Besatzung im backbordseitig angebrachten Rettungsboot Platz nahmen, blieben der Kapitän, der erste Offizier, der erste In­genieur, der zweite Ingenieur, der Koch und der Politische Leiter an Bord.

Das Vorschiff war inzwischen schon fast bis zur Brücke unter Wasser. Eine Rettung schien aussichtslos, weshalb die an Bord Zurückgebliebenen das backbordseitig angebrachte Arbeitsöoot klar machten. Als der Kapitän mit den Zurückgebliebenen das Boot bestiegen hatte, wurde dieses an die Schiffswand geschlagen und lief voll. Der erste Offizier und der zweite Ingenieur wur­den an Bord zurückgeworfen, der Kapitän und die restlichen Ve- satzungsmitglicder fielen in See. Das Schiff war während dieser Zeit so weit vollgelaufen, daß es Kopf stand, etwa zwei Minuten in dieser Stellung verharrte und dann völlig absackte. Erst nach 40 Minuten konnten die Offiziere und Steuerleute vom eigenen Rettungsboot ausgenommen werden, der Kapitän starb mit seinem Schiff. Eine halbe Stunde später wurde die Besatzung, die fortgesetzt Leuchtmunition abschoß, von dem schwe­dischen DampferSverre Dergaard" gesichtet und an Bord ge­nommen.

Ueber die Ursache der Explosion sagen die vernommenen Ve- satzungsmitglieder, insbesondere diejenigen, die zur Zeit der Ex­plosion Wache hatten, übereinstimmend aus, daß die Explo­sionen von Höllenmaschinen herrühren müssen, denn diese seien nicht außenbords, sondern im Schiffsinnern er­folgt. Eine kurze Besichtigung der Stelle der zweiten Explosion durch einen der Schiffsingenieure ergab, daß die Schiffswand zerrissen und nach außen gedrückt war. Spätere, umfassende Fest­stellungen auch in den Äusgangshäfen ergaben die Richtigkeit der Aussagen der Vesatzungsmitglieder. Wiederum war das Exerzieren derPropagandaabteilung" von dem in London ge­forderten Erfolg gekrönt worden.

Für heute wollen wir dieses Kapitel beschließen, es waren i nur drei Fälle von fünfzehn Anschlägen des englischen Geheimdienstes, die uns im Laufe eines Jahres bekannt gewor­den sind.

Ueber 8V Millionen RM. Schaden Hai nicht nur Deutschland, sondern auch Japan und Italien diesemProbealarm" des eng­lischen Service mitten im sogenannten Frieden zu danken! Ganz zu schweigen von den Opfern an Leben und Gesundheit braver Schisssbesatzungen.

Die Bombe in München aber, das war keine Probe mehr, das war ein Unternehmen, wie wir wissen, mehrfach von gleicher Stelle aus vorher eingeübt und geprobt, das war der Schlag, der ! Stoß, der Deutschland mitten ins Herz treffen sollte. Und das alles zusammen ist die Methode, die jene höhere Gerechtigkeit s herausgefordert hat. Wir vertrauen fest, daß diese Gerechtigkeit s mit stärkerer Hand jenes raffinierte System ganz zerschlägt!

Meine Nachrichten ans aller Wett

Der Stabschef der SA. in Prag. Der Stabschef der SA., Viktor Lutze, traf mit seiner Begleitung in Prag ein. Spä­ter fuhr der Stabschef mit seiner Begleitung nach Jglau und Brünn weiter.

Auf eine Mine gelaufen. Nach einer Meldung des Am­sterdamerTelegraaf" aus London ist der französische Fisch­dampferSanct Clair" am Donnerstag abend in der Nord­see auf eine Mine gelaufen und sofort gesunken. Von der zwölfköpfigen Besatzung habe ein Mann gerettet werden können.

Bombenanschläge in London. Zwei Polizei-Telephon­zellen und eine öffentliche Fernsprechstelle sind im Londoner Stadtteil Paddington durch Explosionen zerstört worden. Man verdächtigt die irisch-republikanische Armee. Auch in der Nähe von Marblearch wurden sieben von zehn Tele­phonzellen durch eine Explosion vernichtet.

Brand auf einem Schiffsneubau in Dänemark. Aus Odense wird gemeldet, daß auf einem Schiffsneubau für die Holland-Amerika-Linie ein Feuer entstand, bei dem nach den bisherigen Ermittlungen ein Arbeiter ums Leben kam und etwa zehn Brandwunden oder Rauchvergiftungen er­litten.

Plünderer hingerrchtet. Am Samstag wurde der. 1909 ge­borene Karl Straßner aus Güdingen hingerichtet, der vom Sondergericht Saarbrücken wegen Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volksschädlinge zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ist. Karl Straßner hat am 26. September und 6. Ok­tober 1939 in einem aus militärischen Gründen von der Zi­vilbevölkerung geräumten Erernort geplündert.

Soldaten und Westwallarbeiter Hand in Hand. Zu einer machtvollen Kundgebung deutschen Arbeitsgeistes, der den unüberwindlichen Westwall geschaffen hat, wurde die Feier­stunde in Pirmasens, in der der Eeneralinspektor Dr. Todt im Namen des Führers den 800 ältesten Westwallarbeitern das schmucke Ehrenzeichen am braunen Band überreicht.