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Nr. 278
Montag, äen 27. November 1939
113. Jahrgang
Volltreffer aus vier englische Kriegsschiffe
Berlin, 26. Nov. Am Samstag fanden mehrere Vom- »enangrifse eines deutschen Kampffliegerverbandes auf eng- Ksche Seestrertkräfte in der nördlichen Nordsee, 900 Kilometer von der deutschen Nordseekuste entfernt, statt. Nach einwandfreier Beobachtung erhielten vier englische Kriegsschiffe Volltreffer. Alle deutschen Flugzeuge sind trotz stärkster Flakabwehr wohlbehalten in ihre Heimathäfen zuriickgekehrt.
Heeresbericht vom Samstag
Englische U-Vootfalle durch deutsches U-Boot vernichtet. Britischer Dampfer gesunken. — Wufklärungsfliige über Frankreich. — An der Westfront geringe Tätigkeit
Verlin, 25. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Westen örtliche Spähtrupptätigkeit und an einzelnen Stellen der Front schwaches Artilleriefeuer.
An der Wes 1 grenze fanden vereinzelt Aufklärungs- fluge des Feindes im Grenzgebiet statt, während die deutsche Aufklärung bis nach Mittelfrankreich hinein vordrang.
Ein deutsches ll-Voot hat in seinem Operationsgebiet eine englische U-Bootfalle, ein Hilfskriegsschiff von 7000 Tonnen, vernichtet. Die ll-Bootfalle hatte sich als holländischer Dampfer getarnt.
Nach englischen Meldungen sank der 8860 Tonnen große britische Dampfer „Mangalore" durch Minentresfer a« der englischen Südostküste.
Heeresbericht vom Sonntag
Volltreffer auf britischem Kreuzer der Aurora-Klasse — Deutsche Luftaufklärung wieder bis über die Shetland- Inseln — Feindliche Flieger an der Nordseeküste zur Umkehr gezwungen
Berlin, 26. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Westen geringe Artillerietätigkeit.
Am 25. November griffen Verbände der deutschen Luftwaffe englische Seestreitkräfte indernördlichenNord- jfee an. Dabei wurden vier Volltreffer, darunter einer auf einem Kreuzer der Aurora-Klasse, erzielt.
Die Aufklärungstätigkeit der Luftwaffe erstreckte sich am Samstag wiederum bis über die Shetland-Inseln. Der Feind versuchte am Samstag nachmittag, LberHel - g«landnachNordwestdeutfch^andeiuzus^ie- gen, wurde aber beim Erreichen der Nordseeküste von der deutschen Flakartillerie zur Umkehr gezwungen. Verluste find bei -er deutschen Luftwaffe nicht zu verzeichnen.
Das Vorpostenboot 301 ist am Südausgang des Großen iBelt nach einer Detonation gesunken. 16 Mann der Ve- ifatzung werden vermißt.
Die Lustkümpfe in Frankreich
Berlin, 26. Nov. Nachdem die Feststellungen über die Kampfhandlungen am 23. November ein genaues Bilder ergeben haben, kann mitgeteilt werden, daß Lei Luftkämpfen in der Gegend »on Zweibrücken zwischen deutschen Messerschmitt-Flugzeugen und französischen Jagdflugzeugen (Moräne) zwei weitere französische Flugzeuge abgeschossen wurden, so daß die Gesamtzahl der am 23. November abgeschossenen feindlichen Flugzeuge sich auf fünf erhöht.
Von den deutschen Aufklärern, die am Freitag bis nach West» frankreich vorstießen, sind vier Flugzeuge vermutlich über französischem Gebiet abgeschossen worden, zwei sind in Frankreich .notgelandet, eines davon bei Vöuzicrs, ein weiteres Flugzeug »ird vermißt.
Begmnl es m England za dämmern?
»Daily Herald": Deutschland hat schon eine »ganze Reihe fürchterlicher Erfolge errungen"
Amsterdam, 26. Nov. Die gesamte Londoner Presse ist sehr beeindruckt von den letzten großen Erfolgen der deutschen U-Boote und dem Untergang der vielen Schiffe, die vor der englische« Küste auf Minen liefen. Bei der Berichterstattung über die Torpedierung des britischen Kreuzers „Velfa st" beschränkt sie sich allerdings noch im wesentlichen auf die Wiedergabe der Erklärung der britischen Admiralität. Die Blätter müssen jedoch zu« Heben, daß es sich bei der „Belfast" einen einen der modernsten Kreuzer Englands handelt, der erst einen Monat vor Kriegsausbruch in Dienst gestellt wurde.
Die Londoner Presse ist im übrigen kn Heller Auf
regung, denn sie kann die Schwierigkeiten nicht verhehlen, vor denen England steht. Der „Daily Herald" meint, es wäre töricht, wollte England seine Augen vor der Tatsache schließen, daß Deutschland bereits eine „ganze Zahl fürchterlicher Erfolge" errungen habe. Man sollte nicht den Versuch machen, Liese Erfolge irgendwie zu verkleinern. Man müsse im Gegenteil mit der Möglichkeit weiterer ernster Schiffsverluste rechnen. Die Verluste, die England möglicherweise erleiden werde, könnten in ihren Folgen sowohl für die englische Schiffahrt wie auch für die Belieferung Englands sehr ernst sein.
Die „Belfast" vollständig verloren
Rom, 26. Nov. Zur Torpedierung des Kreuzers „Belfast", die weiterhin in der italienischen Presse stärkste Beachtung findet, betont „Tribuna", daß diese hochmoderne Einheit der englischen Kriegsmarine in Wirklichkeit nicht wiedergutzumachenden Schaden erlitten habe und daß der Kreuzer als endgültig verloren zu betrachten sei. Wenn er nicht ganz gesunken sei, so nur wegen der geringen Tiefe bei der Unterstelle. Dieser Ausfall sei für die englische Kriegsflotte deshalb empfindlich, weil bereits Einheiten der gleichen Klasse von der deutschen Luftwaffe schwer getroffen worden und längere Zeit gesechtsunsähig seien.
Größte Aufregung in London
Madrid, 26. Nov. Wie der Londoner Berichterstatter der Zeitung „ABC" zu melden weiß, hat das große Pech, mit dem die britische Schiffahrt gegenwärtig behaftet ist, in der englische» Hauptstadt größte Aufregung hervorgerufen. Aus den Pressemeldungen spricht Helle Wut. Die Tatsache, daß in den letzten sechs Tagen nicht weniger als 33 Dampfer und eil? Zerstörer an ! der Ostküste Britanniens gesunken sind, lasse die Londoner nicht mehr ruhig schlafen.
Kreuzer »Belfast« schwerste«.- getroffen
Kesselraum und Maschine ernsthaft beschädigt
Amsterdam, 26. Nov. Wie das Londoner Abendblatt „Star" zur Torpedierung der „Belfast" noch mitteilt, ist dieser modernste britische Kreuzer von dem Torpedo mittschiffs an Steuerbord getroffen worden. Der Kesselraum des Schiffes sowie die Maschinen seien ernsthaft beschädigt worden. Nicht weniger als sechs Schlepper seien dazu notwendig gewesen, um noch mit äußerster Mühe die beschädigte „Belfast" in den Hafen von No- syth einzuschleppen.
Churchill muß zugeben
Amsterdam, 25. Nov. Der Lügenlord Churchill hat sich nun endlich doch dazu bequemt, die von der „Neucork Times" schon vor Lagen in aller Welt verbreitete und inzwischen auch von der deutschen Seekriegs-Leitung bestätigte Torpedierung des modernsten Schiffes der britischen Kriegsmarine, des Kreuzers „Belfast" zuzugeben. Dis Verlautbarung der britischen Admiralität lautet: „S. M. S. „Belfast" wurde am 21. November in Firth of Forth in der Nähe der Insel May von einem Torpedo oder einer Mine beschädigt. Die Anzahl der Verwundeten beträgt 20, deren Verwandten benachrichtigt wurden."
Englischer 90vü--Tormen-Dampfer durch Treibmine versenkt
London» 25. Nov. Der englische Dampfer „Mangalore", 8886 Tonnen, der an der Ostküste vor Anker lag, wurde Freitagmorgen durch eine Treibmine versenkt. Die gesamte Besatzung von 77 Mann wurde gerettet.
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Holländischer Tanker versenkt
Amsterdam, 25. Nov. Nach einer „United Preß"-Meldung au» London ist der holländische Tanker „Sliedrecht" am 16. November im Atlantischen Ozean von einem deutschen U-Boot versenkt worden.
^ Statten warnt
! Die Botschafter Englands «nd Frankreichs von «raf Liano ' empfange«
? Rom, 25. Nov. Eine am Samstag von Agentur Stefan! verbreitete amtliche Verlautbarung besagt: Der italienische Außenminister Graf Ciano hat den französischen Botschafter und den englischen Geschäftsträger empfangen und ihre Aufmerksamkeit auf die Folgen gelenkt, die die Anwendung der Blockade auf die deutschen Exportwaren, wie sie von der französischen und englischen Regierung angekündigt wurde, für de» Italienischen Handelsverkehr haben würde.
Auch Japan gegen die englischen SeeräuberplLne
Tokio, 25. Nov. Unterrichtete hiesige Kreise betonen, wie di« Agentur Domei meldet, daß die gegen deutsche Ausfuhrgüter gerichteten neuen britischen Maßnahmen die internationalen Verträge und die Rechte der Neutralen verletzten. Das britische Vorgehen widerspreche der Pariser Deklaration von 1856 und sei eine Verletzung der Rechte der Neutralen. Tokio werde bei den kriegführenden Mächten zur Sicherstellung des neutrale« Handels vorstellig werden.
Auch amerikanische Schiffe werden verschleppt!
Washington, 26. Nov. Nach einer Meldung der Associated Preß erklärten maßgebende Beamte der britischen Botschaft in Washington, England werde gegebenenfalls auch Schisse der Vereinzle» Staaten, die es angehalten habe, nach britischen Kontroll- häfen „beordern", obwohl die amerikanischen Schiffe damit das amerikanische Neutralitätsgesetz verletzen, nämlich in die Kriegszone eindringen würden. Das „internationale Recht" ermächtige England, Schiffe der Vereinigte» Staaten, die im Verdacht stehen, Konterbande an Bord zu haben, selbst durch Minenfelder in einen britischen Hafen zu bringen, und die britische Regierung könne sich dabei nicht durch die Bestimmungen eines amerikanischen Gesetzes beirren lassen.
Die Associated Preß ist der Ansicht, daß die Schiffe der Vereinigten Staaten, die von Engländern in die Kriegszone gebracht werden, nicht von den Strafen betroffen werden, die das amerikanische Neutralitätsgesetz vorsieht, glaubt aber, daß die Vereinigten Staaten in solchen Fällen in London vorstellig werden würden.
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Werden die Vereinigten Staaten von Nordamerika diese Verhöhnung einstecken? Werden sie die Konsequenzen daraus ziehen, daß England sich anmaßt, mit amerikanischen Schiffen zu verfahren, wie es ihnen beliebt, ganz gleich, ob Neutralitätsgesetze dadurch verletzt werden oder nicht? Der Associated Preß scheint daran gelegen zu sein, daß man rechtzeitig einen „Ausweg" zu deutsch also einen Dreh, finde.
Neutrale Proteste in London
Tokio, 26. Nov. Amtlich witt» mitgeteilt, daß derjapanische Botschafter in London am 24. November beauftragt wurde, einen scharfen Protest bei der englischen Regierung zu erheben gegen die beabsichtigte britische Vergeltungsmaßnahme gegenüber Deutschland wegen des angeblich uneingeschränkten Einsatzes von Minen.
Stockholm, 26. Nov. Amtlich wird in Stockholm mitgeteilt: Im Zusammenhang mit den englisch-schwedische» Verhandlungen in London wurde dort schwedischerseit» ei« ernstrr Schritt wegen der beabsichtigte« Verschärfung de» Kandelskriege, gemacht und die schweren Folgen dieser Maßnahme für den Seehandel der neutralen Länder unterstrichen.
Paris, 26. Nov. Der belgische Botschafter in Paris, Paul Le- teüier, übergab am Freitag abend dem Unterstaatssekretär des Aeußern, Thempetier de Ribes, eine Note über dir Blockade.
5ecre1-5ervice-kgent Best in Norwegen
Ein alter Bekannter! — Schon im Weltkriege beim englischen Nachrichtendienst — Leiter einer
„Firma von stark internationalem Charakter«
DNV. Oslo, 27. Nov. Wie „Astouposteu" meldet, hat sich der Secret-Service-Veamte Mister Best vor einer Reihe von Jahren in Stavanger in Norwegen aufgchalten. Er sei dort eine ziem- lich bekannte Persönlichkeit gewesen. Man erzähle sich in Stavanger, daß Mister Best schon im Weltkriege eine hervorragende Stellung im englischen Nachrichtendienst eingenommen habe. Nach dem Weltkriege habe er sich als „Geschäftsmann" betätigt und eine „Firma von stark internationalem Charakter" mit dem Hauptbüro in London und einer Filiale im Haag geleitet. Sowohl in London als auch im Haag hätte er Leute aus Stavanger in seinen Diensten gehabt. Wie man weiter hört, habe er dir Verbindung mit dem englischen Nachrichtendienst «iemals unterbrochen.
Der Führer bei den Verletzten des Sprengstoffatteutats im Viirgerbräukeller
DNB. München, 28. Nov. Der Führer besuchte am Sonntag in München die noch in den Krankenhäuser« befindlichen Ver
letzten des Sprengstoffattentatev im Bürgervräukeller, die sich sämtlich ans dem Wege der Besserung befinden.
»Adolf Woermann- von der eigenen Besatzung versenkt
Berlin, 26. Nov. Der deutsche Dampfer „Adolf Wo ermann" hat sich im Südatlantik selbst versenkt, um der Aufbringung durch ein englisches Kriegsschiff zu entgehen. Alle Mitglieder der Besatzung, die aus 127 Personen bestand, und sämtliche 35 Passagiere, darunter 18 Frauen, sind gerettet.
Die bekanntgewordenen Einzelheiten bestätioen, daß England bewaffnete britische Handelsschiffe, die angeblich nur zur Verteidigung armiert sein sollen, aktiv in den Handelskrieg einüellt. Der Dampfer „Adolf Woermann" ist durch ein bewaffnetes Handelsschiff beschattet worden. Dieser getarnte
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