r. Seite Nr. 277

Nagotder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, de« 25. November 1S3<

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Teseralinspekior Dr. Todt am Westwall

Verleihung der ersten Schutzwall-Ehrenzeichen

Schleiden, 24. Nov. Hoch oben in der Eifel, am Losheimer Traben, der sich viele Kilometer weit an der deutsch-belgischen Grenze entlang zieht, verlieh am Freitag mittag in einer kurzen Feierstunde der Eeneralinspektor für das deutsche Stratzenwesen, Dr. Todt, die ersten 20» vom Führer verliehe­nen Schutzwall-Ehrenzeichen. Ausgezeichnet wurden Westwallarbeiter, die mindestens 16 Monate an diesem gewalti­gen Bauwerk tätig sind, ferner einige Bauleiter, Pionierkom­mandeure, Eaub-Luftragte für den Westwall und einige Kreis­obmänner der Deutschen Arbeitsfront. Zu der Feier hatten sich neben vielen tausend Westwallarbeitern auch zahlreiche führende Vertreter der am Vau beteiligten Organisationen eingefunden.

Eeneralinspektor Dr. Todt wies auf die unüberwindliche Stärke dieses Walles aus Stahl und Eisen hin. Wenn es noch eines Beweises bedarf, so sagte er, daß keines Feindes Fuß zu keiner Zeit dieses Land betreten wird, so zeugt dafür das Ee- borgenheitsgefühl des Eifeler Bauern, der um die Stärke dieses Festungsgürtels weiß, der hinter dessen Schutz seiner gewohnten Arbeit in Ruhe nachgeht und auch in diesem Herbst seine späte Ernte vom Felde holte. Allein die drei Monate, die wir uns mit Frankreich und England im Krieg befänden, seien bereits Beweis dafür, daß diese gigantische Bunkeranlage nicht nur ein Befestigungsgürtel, sondern vor allem der sichere Earnt der deut­schen Heimat ist. Allzu leicht werde heute bei der harten und schweren Arbeit, die hier geleistet werde, vergessen, wofür dieses Werk geschaffen wurde. Er, Dr. Todt, müsse aber immer wieder darauf Hinweisen, daß alles das, was der deutsche Arbeiter hier in den letzten anderthalb Iahen geleistet habe, ein großer Dien st am deutschen Volke sei. Dieser Westulall sei die größte geschlossene Vauanlage, die jemals errichtet worden sei. Selbst die größten Bauwerke der Vergangenheit, die Pyramiden, und auch der Panama-Kanal, ständen weit zurück. Zwar seien in der Vergangenheit auch in Deutschland große Bauwerke ent­standen. Bei ihrer Würdigung habe man aber stets eines ver­gessen, den deutschen Arbeiter Erst der Führer habe uns eine Höhere Aufastung von dem Sinn der Arbeit der Faust und der Stirn gegeben.

Anschließend sprach als Vertreter der Wehrmacht noch General Jakobs. Auch er würdigte die große Bedeutung des Westwalls. Nicht nur Organisation und Technik hätten dieses Werk voll­bracht, sondern der unübertreffliche Gemeinschaftssinn zwischen Heer und Arbeiterschaft habe zu dem Erfolg entscheidend bei­getragen. Im Anschluß überreichte dann Dr. Todt den Arbeitern das Ehrenzeichen.

Die Führung der Wirtschaft im Krieg

Staatssekretär Dr. Landfried vor der Neichswirtschafts- kammer

Berlin, 24. Nov. Der Staatssekretär im Reichswirtschafts­ministerium, Dr. Landfried, hielt am Donnerstag vor der Reichswirtschaftskammer in Berlin einen Vortrag über die Zusammenarbeit von Staat und Organisation der gewerblichen Wirtschaft in der Kriegswirtschaft. Er stellte an die Spitze die Prophetische Mahnung Bismarcks auf der großen Reichs­tagsrede zur Begründung der Wehrvorlage am 11. Januar 1887:Der Krieg der Zukunft ist der wirtschaftliche Krieg, der Kampf ums Dasein im Großen. Mögen meine Nachfolger das immer im Auge behalten und dafür sorgen, daß, wenn dieser Kampf kommt, wir gerüstet sind".

Er führte dann u. a. aus:

Die verantwortlichen Männer waren sich darüber im klaren, daß es bei Ausbruch eines Krieges zunächst darauf ankomme, die erforderliche staatliche verwaltungsmäßige Organisation neben die selbstverwaltende Organisation der Wirtschaft zu stel­len und die Führung und Lenkung der Wirtschaft bei der Erfassung und Bewirtschaftung der Güter und Rohstoffe nach den Kriegsnotwendigkeiten elastisch zu sichern. Hierfür war eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen staat­licher Führung und Organisation der wirtschaftlichen Selbst­verwaltung Voraussetzung. Sie hat zwischen dem Reichswirt­schaftsministerium und der Spitzenorganisation der Wirtschaft, der Reichswirtschaftskammer, von Anfang an bestanden und ist bereits in den ersten Kriegstagen mit Erfolg vertieft und ausgebaut worden. Wir haben es dabei besonders begrüßt, daß sich Reichswirtschaftskammer und DAF. zu gemeinsamer Arbeir zusammengefunden haben und mit dem Reichswirtschaftsmini­sterium über alle grundsätzlichen wirtschaftlichen und sozialen Fragen in ständigem Meinungsaustausch stehen.

Der Redner behandelte die Wirtschaftslenkung durch die Ueberwachungsstellen, die jetzigen Reichsstellen, deren Aufgaben sich dahin erweiterten, den Lauf des Rohstossstromes innerhalb der Wirtschaft zu regulieren, ihn den wichtigsten Verwendungs­zwecken zuzuführen und aus den minder wichtigen Gebieten zu verdrängen. Zur Vorbereitung wehrwirtschaftlicher Fragen traten die Außenstellen des Reichsroirtschastsministeriums hinzu, die mit Kriegsbeginn in die Bezirkswirtschaftsämter umgewan­delt worden sind.

Der Staatssekretär sagte weiter:In der nächsten Zeit wird der fachlichen Organisation der gewerblichen Wirtschaft eine weitere Aufgabe zufallen, sür deren richtige Lösung bei ihr alle Voraussetzungen am günstigsten vereint sind: Die Werk- erhaltungsbeihilfe sür durch Kriegsnotwen­digkeiten stillgelegte Unternehmungen! Sie wissen, daß hier aus verständlichen Gründen der Wunsch laut wurde, solche Maßnahmen mit Hilfe des Staatsapparates und aus staatlichen Mitteln durchzuführen. Ich habe aber keine Zweifel, daß gerade diese Aufgabe am ehesten und besten durch die Selbstverwaltungseinrichtung der Wirtschaft gemeistert wer­den kann. Zunächst einmal müsten meines Erachtens die Grup­pen der gewerblichen Wirtschaft in der Regel bei den Erzeu- gungs- und Umlegungsplänen eingeschaltet sein. Sie haben also vorher ihr Votum dazu abzugeben, wenn ein Betrieb durch Hoheitsakt z. B. auch durch Rohstosssperre, stillgelegt werden soll. Ich sehe gerade in dieser Tatsache einen wirksamen Riegel gegen vermeidbare Stillegungen."

Nachdem die Mob.-Vorbereitungen eine scharfe Zusammen­fassung der Erzeugung als eine Notwendigkeittotaler Krieg­führung" vorgesehen hatten, sind wir durch die Entwicklung der Kriegslage sehr bald zur Streuung, d. h. zur Belassung einer möglichst großen Zahl von Betrieben im Produktionsprozeß Lbergegangen. Plötzlich au der Kriegs- sührung entstehende Forderungen müsten erfüllt werden. Um hier den staatlichen Stellen die richtige Entscheidung schnell zu ermöglichen, müssen die fachlichen Gruppen über Kapazität und Inanspruchnahme sowie technische Leistungsfähigkeit ihrer Betriebe unterrichtet sein. Vor allem muß eine möglichst starke Dezentralisation der Austragsvergebung erfolgen und an der Einschaltung der Bezirksausgleichsstellen, die in engster Füh­lung mit den wirtschaftlichen Organisationen der Industrie und des Handwerks arbeiten müssen, unter allen Umständen

England treibt

Amsterdam, 24. Nov. Unter der UeberschriftUnverkennbare Neigung zur Inflation" behandelt der AmsterdamerTelegraaf" die Lage des englischen Pfundes Sterling. Wenn man an Hand der Geschehnisse der ersten drei Kriegsmonate eine Schlußfolge­rung auf finanziellem Gebiete ziehen wolle, dann gelange man zu dem Ergebnis, daß dieser Krieg wie auch alle anderen Kriege eine inflationistische Tendenz habe, die sich am stärksten beim englischen Pfund Sterling bemerkbar mache. Einmal habe die englische Valuta nicht gerade die besten Jahre hinter sich, leide weiter unter einer stark passiven Handelsbilanz und einem fort­dauernd nach den Vereinigten Staaten fließenden Eoldstrom. Zum anderen verschlinge die britische Rüstung Millionen, die die englische Valuta sehr schwach machen. Bis jetzt sei das englische Pfund Sterling deshalb die tonangebende Devise gewesen, weil sie die leitende Stellung im sogenannten Sterlingblock ein­genommen habe. Außer dem Empire hätten die skandinavischen Länder diesem Sterlingblock angehört. Der Ausbruch des Krie­ges aber habe in dieser Hinsicht zur Folge gehabt, daß sich sämt­liche skandinavischen Länder vom englischen Pfund Sterling los­sagten. Natürlich habe dieses Auseinanderfallen des Sterling­blocks eine unangenehme Wirkung auf den Stand des englischen Pfundes gehabt. Ein noch wichtigerer Faktor sei dann aber ge­wesen, daß England mit Kriegsausbruch eine Devisenbeschrän­kung eingeführt habe. Stützungsankäufe in Neuyork hätten dem englischen Pfund wenig geholfen. Man dürfe bei allem nicht vergessen, daß das englische Pfund keine wirkliche offizielle Gold­deckung mehr habe, denn durch die Transaktion mit dem Wäh­rungsausgleichsfonds sei der Eoldvorrat der Bank von England auf armselige 210 000 Pfund zusammengeschrumpft. Das Schicksal des Pfundes Sterling, so wird in diesem Artikel weiter fest­gestellt, sowie das Auseinanderfallen des Sterlingblocks seien ohne Zweifel die wichtigsten Folgen, die der Krieg bisher aus finanziellem Gebiete gezeitigt habe.

Englische Soldaten ohne Sold

Englische Familien ohne Unterstützung

Amsterdam, 24. Nov. Furchtbare Zustände enthüllte eine Gerichtsverhandlung, die gestern vor dem Richter der englischen Stadt Bedford stattfand. Angeklagt war ein englischer Soldat, weil er seine Abzahlungsraten nicht eingehalten hatte.. Seine Gläubiger verlangten daraufhin die Beschlagnahme seines Hauses. Der Soldat sagte vor dem Richter aus, daß er bereits seit vier Wochen eingezogen sei und Dienst tue, er aber in diesen vier Wochen noch keinerlei Löhnung erhalten hätte. Wie das englische BlattNews Chronicle" berichtet, brach der Richter bei dieser Aussaae des Soldaten

in die Snftati-u

i in die Worte aus:Vier Wochen ohne Löhnung, das erstaunt mich, wovon um Eotteswillen lebt denn Ihre Frau?" Der § Soldat antwortete, daß er nicht nur eine Frau habe, sonder« ! auch noch fünf Kinder im Alter von zehn Monaten bis zu acht Jahren. Seine Frau habe sich in der vergangenen Woche um ! Hilfe an die Arbeitsbörse gewandt, die ihr nach langem Hin und Her schließlich 1 Pfund Sterling (das sind etwa 0 RM.) ausgezahlt habe. Der Richter fragte weiter, ob denn dieses eine Pfund Sterling alles sei, was die Arbeitsbör>e in solchem Falle zu tun gedächte. Der Soldat bejahte diese Frage und fügte hinzu, daß er selbst ja nur zwei Pfund Sterling für sich und ieine Familie für seinen Dienst zu erhalten hätte. Bezeichnend ist, daß das englische Blatt diesem erschütternden Bericht die Sätze hinzufügen muß, daß dieser Fall nicht etwa einzigartig dastehe, sondern daß allein dieser eine Richter in Bedford noch vier weitere derartige Fälle vorliegen haben.

Dieser Bericht enthüllt in geradezu unübertrefflicher Meise die Zustände, die in England herrschen. Tr ist zugleich ein bezeichnender Kommentar zu den verlogenen Behauptungen der englischen Propaganda, daß England die Welt gegen deutsche Kulturlosigkeit und Barbarei verteidigen müsse. Er beweist, daß dieser ganze englische Krieg nichts weiter ist, als ein Krieg des Kapitalismus, der den englischen Arbeiter gegen Deutschland an die Front schicken will und gleichzeitig die eng­lische Bevölkerung ohne jede Unterstützung dem Hungertode preisgibt.

S§!bft Paris muß zugeh

Die Türkei hat die Geduld verloren

Paris, 24. Nov. Die französische Nachrichtenagentur -übt eine Meldung aus Ankara wieder, aus der hcrvorgeht, d? Türkei offenbar über die handelspolitische Vernachlässigung . rch die großen Alliierten im Westen nunmehr die Geduld verloren hat. Bekanntlich haben die Alliierten zwar die Türkei auf Deursch- land gehetzt und dadurch bewirkt, daß der türkische Handel nach Deutschland beinahe ausgehört hat, aber selbst haben sie nicht» unternommen, um der Türkei ihre Waren abzunehmen.

Nunmehr meldet Havas weiter, daß am Donnersrag in Ankara eine Unterredung des französischen Handelsartachüs mir einem hohen türkischen Regicrungsverireter über diese Frage statt­gefunden habe. ZurBeruhigung" der Türkei sagie der franzö­sische Rundfunk, daß sich hiergroße Möglichkeiten ' eröftneten. Die Türken werden allerdings lange warten können, bis diese Worte über diegroßen Möglichkeiten" verwirklicht werde»

festgeyalten werden. Die Herausstellung einzelner Betriebe als W.-Betriebe bedeutet keineswegs, daß die übrigen Betriebe zum Stilliegen verurteilt werden sollen oder daß die W.-Vetriebe ihre Kapazität voll und übervoll ausnutzen, während den anderen Betrieb:n nur unzureichende Beschäfti- gungsmöglichkeiten verbleiben. Im Gegenteil, wir müssen aus 'mannigfachen volkswirtschaftlichen Gründen Wert darauf legen, daß eine möglichst große Zahl von Betrieben erhalten bleibt! Rohstoffe dürfen nicht etwa nur an W.-Vetriebe zugereist wer­den, sondern wie bisher an alle Betriebe, und zwar möglichst gleichmäßig, soweit ihre Erzeugung untereinander kriegswirt­schaftlich Len gleichen Rang besitzt. Eine Einschränkung muß hier aber selbstverständlich gelten, wenn überragend technische Gesichtspunkte es verlangen oder wenn die Rohstoffdecke zu knapp ist, um alle Betriebe rentabel arbeiten zu lassen. Dann ! müssen notgedrungen einzelne Betriebe ausfallen. Es wird" weiter auch dafür Sorge getragen werden, daß auch die Arbeits­ämter die Nicht-W.-Vetriebe nicht etwa als Freiwild ansehen und Arbeitskräfte nur unter Berücksichtigung des auch in diesen Betrieben vorhandenen kriegswichtigen Auftragsvolumens ent­ziehen. Ich halte es für dringend erwünscht, daß alle staatlichen Srellen, die hierauf Einfluß haben, engstens mit den Organisa­tionen der Wirtschaft Zusammenarbeiten. Ich möchte keinen Zweifel darüber lasten, daß die Staatsführung ebenso, wie sie im Interests der gesamten Volkswirtschaft an einer möglichst weiten Streuung der Kriegsaufträge so lange wie irgend mög­lich festzuhalten entschlossen ist, auch Mittel und Wege finden wird, Betriebe, die im Interests der Kriegführung in die Rüstungswirtschaft eingereiht werden müssen, hierzu zu zwingen.

Der Staatssekretär wandte sich nun der Zusammen­arbeit in den bezirklichen Instanzen zu. Er führte aus, daß die Errichtung der Bezirkswirtschafts­ämter einen wichtigen Schritt zum Ausbau der staatlichen Wirtschaftsverwaltungen darstellt. Sie haben dafür Sorge zu tragen, daß die kriegswichtigen Firmen der Industrie, des Han­dels, Handwerks, der Kreditinstitute und Versicherungsuntsr- nehmen leistungsfähig erhalten, also daß ihnen Arbeitspersonal und Transportmittel in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden. Neben dieser Betreuung der Betriebe obliegt den Vezirkswirtschaftsämtern die Durchführung der gewerblichen Verbrauchsregelung. Daß die Bezirkswirtschaftsämter ihre Auf­gabe nur in engster Zusammenarbeit mit der Organisation der gewerblichen Wirtschaft lösen können, ist selbstverständlich.

Zu dem Verhältnis der Organisation der gewerblichen Wirt­schaft zu den Wehrwirtschaftsinspektionen führte der Staatssekretär aus, er halte es für unerläßlich, daß die Zusammenarbeit der Wehrwirtschastsinspektionen und der Be­zirkswirtschaftsämter noch viel enger als bisher gestaltet wird. Man wird im Interests der Wirtschaft ernsthaft prüfen müsten, ob es sich nicht grundsätzlich empfiehlt, Bezirkswirtschaftsämter auch bei den Reichsstatthaltern bzw. Oberpräsidenten zu errich­ten, die bisher wehrwirtschaftlich anderen Bezirken angegliedert waren. Der Staatssekretär behandelte am Schluß seines Vor­trages noch die Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Organisationen der Wirtschaft auf dem Gebiet der Exportwirt­schaft.

Württemberg

Stuttgart, 24. Nov. (Ergebnis des zweiten Opfersonntags.) Das Sammelergebnis des zweiten Opfersonntags hat auch im Kreis Stuttgart alle Erwar­tungen übertroffen. Es kommt im Kreis Stuttgart auf jeden Haushalt ein Opfer von 85 Pfennig, so daß gegenüber dem Neichsdurchschnitt von 50,74 Pfennig ein hervorragendes Spendenauskommen am zweiten Opfersonntag zu verzeich­nen ist.

Todesfall. Im Alter von 78 Jahren ist ein in Krei­sen des württembergischen Gaststätten- und Beherber-' gungsgewerbes bestens bekannter und um die Organisation hoch verdienter Mann gestorben. Alfred Weber, zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender der Mineralbrunnen Ueberlin- gen AE. Der Verstorbene begann seine berufliche Lauf­bahn als Pächter desPalmschen Baus" in Eßlingen. Nach

Gründung verschiedener weiterer Betriebe in Eßlingen erwarb er 1904 das Hotel Bilfinger in Stuttgart und über­nahm 1914 die neuerbaute Stadtgartsn-Gaststätte, die er bis 1921 führte. Hierauf zog er sich in das Privatleben zurück. Von Anfang seiner Tätigkeit an arbeitete der Ver­storbene in feiner Organisation eifrig mit.

Zaisersrveiher, Kr. Vaihingen. 24. Nov. (Tödlich überfahren.) Am Mittwoch ereignete sich bei Zaifers- weiher ein tödlicher Unfall. Als der etwa 30 Jahre alte Beifahrer eines Lastzuges aus Schwaigern versuchte, wäh­rend der Fahrt am Motor des Triebwagens einen Schaden zu beheben, verlor er den Halt und stürzte ab. Die Räder gingen über den Mann hinweg. Kurz nach seiner Ein­lieserung in das Maulbronner Krankenhaus erlag der Bedauernswerte seinen Verletzungen.

Metzingen, 24. Nov. (5 0 0 - R M. - S p e n d e.) Aus Freude über die Aufklärung des ruchlosen Münchener, Attentats spendete ein Volksgenosse in Metzingen 500 RM. sür das Kriegs-Winterhilfswerl.

Dettingen, Kr. Reutlingen, 24. Nov. (Herzschlag.) Dieser Tage wurde der im 77. Lebensjahr stehende Gottlob Notz beim Verrichten von Feldarbeiten von einem Herz­schlag tödlich getroffen.

Aalen, 24. Nov (Von der Kapfenburg.) Nach der schon vor einiger Zeit erfolgten Wiederaufnahme der Kinderheimverschickung der NS.-Volkswohlfahrt hat die Eauwaltung Württemberg-Hohenzollern der NS.-Volks- wohlfahrt nun auch die wunderschön und herrlich gelegene Kapfenburg, in der seither die Mütterschule der NSV. un­tergebracht war, als Jugenderholungsheim eingerichtet. Am 24. November kamen 68 schulpflichtige Mädel auf Schloß Kapfenburg zur Erholung und zwar je 15 Mädel aus den Kreisen Heilbronn und Calw, 18 aus dem Kreis Valingen und 20 Mädel aus dem Kreis Stuttgart. So ist jetzt keine Einrichtung der NSV. mehr unbenützt.

Llmpheim, 24. Nov. (A n g e f a h r e n.) Als der 45 Jahre alte verheiratete Stefan Grimm aus Stetten sich nachts mit feinem Fahrrad auf dem Heimweg befand, wollte er zwei Straßenpassanten, die eine Kuh trieben, überholen. Dabei wurde er von einem aus Ulm kommenden Auto an­gefahren und schwer verletzt.

Hafenweiler, Kr. Ravensburg, 24. Nov. (Brand.) Am Donnerstagmittag äscherte ein Brand das mit reichen Erntevorräten gefüllte Oekonomiegebäude des Bauern Hugo Reis, Reishof, Gemeinde Hafenweiler ein. Sämtliche Futtervorräte, 60 Wagen Oehmd und Heu, sowie landwirt­schaftliche Maschinen verbrannten. Das Vieh konnte geret­tet werden. Dem energischen Eingreifen der Feuerwehren aus Zußdorf. Hafenweiler sowie der Weckerlinie Ravens­burg ist es zu danken, daß das Wohnhaus, auf das dre Flammen bereits llbergegriffen hatten, erhalten werden ^ konnte. Brand im Oehmdstock war die Ursache des Schaden­feuers.

SpieNan der Württ. Staatsthealer

Großes Haus. Sonntag, 26. Nov.: (Zyklus 4. Vorstellung) er Ring des Nibelungen: Götterdämmerung, 1621 Uhr; kontag, 27. Nov.: (KdF.-Kulturgemeinde 6) Prinz Friedrich in Homburg, 19 bis nach 21.45 Uhr; Dienstag. 28. Nov.: (V 4) ie verkaufte Braut, 1921.45 Uhr; Donnerstag, 30. Nov.tj Z 1) Prinz Friedrich von Homburg, 19 bis nach 21.45 Uhr;! reitag, 1. Dez.: (H 6) Neuer Ballettabend, 1921 Uhr; Sams- ig, 2. Dez.: (Außer Miete) Die Fledermaus, 19 bis nach 22 Uhr;! onntag, 3. Dez.: 4. Sinfonie-Konzert, öffentliche Hauptprobe, l-13 Uhr; (I 6) Madame Butterfly, 18-20.30 Uhr.

Kleines Haus. Sonntag, 26. Nov.: (K 3) Brommy, 18 21.18! hr; Mittwoch, 29. Nov.: (F 5) Das kleine Sofkonzert, 19-^2. hr; Donnerstag, 39. Nov.: (A 4) Cost fan tutte, 1922.15 Uhr. amstag, 2. Dez.: (E 3) Uraufführung: Der schwarze Reiter. )-22 Uhr; Sonntag. 3. Dez.: (Eeschl. Vorstellung) Minna von iarnhelm. 15 bis nach 17.30 Uhr; (Außer Miete) Das kleme Hop? mzert, 19.30-22.30 Uhr.