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Nagolder lazblatt »Der Gesellschafter*
Mittwoch, de« 22. November 1839
Die kusche Wirtschaft im Kriege
Der Krieg wird ausgekämpft. — Was England mißlang. Bleibt nur die Blockade! — Die Reichskleiderkarte. — Was bedeutet die Hackfruchternte? — Unterstützungskredite kaum beansprucht. — Neue Pfundschwäche.Verfchärfung der Gegenblockade
WPD. Die nunmehr hinter uns liegende 11. Kriegswoche besitzt trotz ihrer scheinbaren, nur von dem Luftangriff auf die Shetland-Inseln unterbrochenen, militärischen Ereignis- losigkeit die Bedeutung einer entscheidenden Wende. Sie hat nämlich, kurz gesagt, die Entscheidung gebracht, daß der Krieg unter allen Umständen ausgekämpst werden wird. Alle hier und da noch vorhandenen Hoffnungen auf eine friedliche Beilegung sind restlos zusammengebrochen. Nach dem verbrecherischen Anschlag Englands auf den Führer und damit das gesamte Volk war der unbedingte Vernichtungswillen Englands gegen Deutschland bereits klargeworden. Allein die Existenz enies starken Volkes in der Mitte Europas ist für die britische regierende Kaste Grund genug, die Völker der Welt in das Abenteuer eines großen Krieges zu stürzen. Die Rede Churchills, in Vertretung des erkrankten Ministerpräsidenten Chamberlains, hat auch den letzten Zweifel beseitigt, so daß die Antwort Englands auf den belgisch-holländischen Friedensvermittlungsvorschlag sozusagen nur noch das Tüpfelchen auf dem „i" war. England will den Krieg, weil es das deutsche Volk vernichten und zerstückeln will, damit es auf ewig unfähig ist, sich gegen die Einfügung in das britische Weltherrschaftssystem, d. h. gegen die Versklavung durch England zu wehren.
Ebenso unerschütterlich ist aber unser Wille, diesen Krieg zu gewinnen. Und siegen werden wir! Das sagte bereits der Führer, und das sagt auch der bisherige Verlauf des Krieges. Zwei große Pläne sind England bereits mißlungen. Die Spekulation auf eine Trennung von Volk und Führung in Deutschland erwies sich als ein Fehlschlag. Das Attentat auf den Führer, d. h. der Versuch, dem Volke durch ein Verbrechen gewaltsam seine Führung zu nehmen, ist ebenfalls fehlgeschlagen. Das Ergebnis des ersten Opfersonntages mit weit über 11 Mill. RM. ist der beste Beweis für die unerschütterliche deutsche Einheit, zuverlässiger und sicherer, als es irgendeine Volksabstimmung nach den demokratischen Spielregeln sein könnte.
Militärisch ist England nicht in der Lage, eine wirksame Aktion gegen Deutschland zu unternehmen. Was bleibt also noch? — Lediglich die Blockade, der Wirtschaftskrieg. Ihn hofft man so lange fortsetzen zu können, bis mit Hilfe der amerikanischen Waffenlieferungen die Ueberlegenheit in der Luft und damit die Möglichkeit eines militärischen Angriffs auf Deutschland gegeben ist. Mögen die Briten diese Hoffnungen behalten. Wir sind sicher, daß sie ihnen eines Tages unter den Händen zerbrechen wird. Den es ist ganz zweifellos, daß Deutschland dem nicht untätig zusehen wird. Und die Blockade? Nun, auch diese fürchten wir nicht.
Haben wir doch gerade in dieser Woche erneut die Gewißheit erhalten, daß England uns nicht blockieren kann. Diese Gewißheit gibt uns z. V. die Einführung der Reichskleiderkarte. Wir wissen und wußten immer, daß die Textilversorgung Deutschlands im Kriege ein wunder Punkt ist. Aber gerade, weil wir das wußten, haben wir seit 1933 systematisch daran gearbeitet, die Textilversorgung wenigstens so weit aus eigener Erzeugung und Vorräten zu sichern, daß aller lebensnotwendige Bedarf der Wehrmacht und der Wirtschaft, sei es nun der Bedarf der Industrie, des Sanitätswesens oder sogar der Bedarf des Exports, unbedingt und auf jeden Fall gesichert ist. Der Zivilbedarf als der einzige, der überhaupt Einschränkungen verträgt, muß freilich eingeschränkt werden. Aber auch hier sind wir durch die Reichskleiderkarte in der Lage, zu garantieren, daß der unbedingt erforderliche Mindestbedarf gedeckt
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(16. Fortsetzung.)
„Aber gewiß, gnädige Frau Vorausgesetzt, daß sich jemand findet, der mit mir einen flotten Walzer oder einen Mazurka tanzt."
Er stand auf und lachend umringten ihn die Damen. Die übrigen Herren erhoben sich gleichfalls Nur Frau Maya und Staatsanwalt Dr Wälfung blieben sitzen
Unter Lachen und Scherzen betrat die in Sektstimmung schwelgende Geiellschaft den Saal.
Bald erklangen fröhliche Weisen-
* »
Eine schöne Frau saß einsam am Tisch Am Boden lag ein zerbrochener Champagnerkelch
Staatsanwalt Dr. Wälfung stand ihr gegenüber und lächelte Frau Maya sah zur Seite, sie wollte den hämischen Zug aus dem Lebemannsgesicht des Hünen nicht sehen. Sie haßte ihn in dem Augenblick
«Ich bin müde, mein Freund."
„Gnädige Frau dürfen sich darüber nicht wundern. Kamps reibt auf."
„Kampf? — Woraus entnehmen Sie. daß ich kämpfe?"
„Ich habe gute Augen, gnädige Frau Uebrigens, mit dem jungen Michael haben Sie einen außerordentlichen Geschmack bewiesen. Ein famoser Junge, imponiert mir selbst."
„Warum sagen Sie mir das, Herr Doktor?"
„Damit Sie — ein Ende machen "
„Was soll ich beenden?"
„Die Liaison mit dem jungen Michael."
Da schwiegen sie beide eine Weile, bis der Staatsanwalt fortfuhr:
„Machen Sie ein Ende damit. Sie wissen, ich bin wirklich Ihr Freund."
„Freund." murmelte sie. „Sie, mein — Freund?"
„Sie mißverstehen mich immer noch "
Die schöne, junge Frau schüttelte den Kopf
„Nein, ich kenne Sie nur zu gut." Dann fuhr sie leidenschaftlich fort: „Wenn ich es doch könnte. Vergessen, was war, mem ganzes oberflächliches, armseliges Leben abstreifen, zunichte machen Wenn Sie fühlen könnten, wie elend und selig zugleich mich die Liebe zu dem Jungen macht. Ach, nur los können vom alten."
weroen rann. Die Reichskleiderkarte mit ihren 199 Punkten ist eine außerordentlich glückliche Lösung dieser Frage, weil sie es gestattet, eine Planung der Erzeugung nach den vorhandenen Rohstoffmengen mit einem zwar beschränkten, aber im Nahmen der gebotenen Grenzen für den einzelnen völlig freien Konsum zu verbinden. Der aufmerksame Beobachter wird dabei feststellen können, daß die Menge, die jeder einzelne nach freiem Ermessen kaufen kann, ungefähr dem entspricht, was die Schichten mit geringem Einkommen bisher in der Regel im Jahre kaufen konnten. Der Textilverbrauch der bessergestellten Schichten des Volkes wird also eingeschränkt bis auf das Maß, mit dem bisher die unteren Einkommensschichten auskommen mußten. Diese Einschränkung wird wahrlich zu ertragen sein. Sie gibt uns aber die Gewähr, daß wir auch aus diesem Gebiet durchhalten können.
Ein ebenso bedeutungsvoller Sieg im Kampf gegen die englische Blockade ist die deutsche H a ck f r u ch t e r n t e. Eine außerordentlich gute Kartoffelernte in Verbindung mit einer Rekordernte an Zuckerrüben sichert nicht nur die Versorgung unseres Volkes mit Speisekartoffeln und Zucker, sondern auch die Erhaltung unseres Viehstapels, insbesondere unseres Schweinebestandes. Wir haben also bereits jetzt die Gewißheit, daß uns im Winter 1910/11 nicht weniger, sondern mehr Fleisch und Fett zur Verfügung stehen wird als im jetzigen Winter. Und das bei einer Zahl von fast 29 Millionen Schweinen, die auch ihrerseits einen bisher niemals erreichten Höchststand bedeutet. Nehmen wir dazu die Aufbesserungen in der Fleisch- und Fettversorgung für die kommenden vier Wochen, so dürfen wir wohl mit Recht behaupten, daß die Blockadeaussichten Englands bisher von Tag zu Tag schlechter geworden sind.
Und die finanzirlle Seite? Der Notenumlauf hat sich nach dem letzten Reichsbankausweis wiederum um 238 Mill. RM. verringert. Die deutschen Steuereinnahmen werden mehr als den geschätzten Betrag von 24 Mrd. NM. erreichen. Geld- und Kapitalmarkt sind außerordentlich leistungsfähig. Wie wenig es besonderer Mittel bedurfte, um die Liquidität der Betriebe zu erhalten, zeigt die Inanspruchnahme der dafür vorgesehenen Organisationen. So, hatte beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten (Oefia) zur Beseitigung von Zahlungsschwierig. ketten 100 Mill. Reichsmark bereiigestellt. Davon sind bis- her knapp 1ö Mill. NM. als Kredit in Anspruch genommen worden. Ebenso hat die Deutsche Jndustriebank für die Umstellung von Betrieben auf Wehrmachtaufträge bisher nur etwa 100 bis 300 Mill. RM. zusagen müssen, d. h. eine Summe, die weit unter dem erwarteten Bedarf liegt. Auch der persönliche Augenschein belehrt jeden einzelnen Deutschen tagtäglich, daß die deutsche Wirtschaft reibungslos arbeitet.
Aehnliches kann England von sich nicht behaupten. Herr Wirrwarr „lenkt" immer noch die englische Wirtschaft. Der Außenhandel ist katastrophal zurückgegangen. Die Erzeugung wird immer wieder durch den Unverstand staatlicher Eingriffe empfindlich gelähmt. Die Staatsfinanzen sind in England alles andere als erfreulich, und in Frankreich ist die Lage offenbar schon so bedrohlich geworden, daß Herr Reynaud englische Hilfe erbitten mußte. Noch immer wagt die englische Negierung nicht, eine Kriegsanleihe herauszubringen. Um so weniger, als das englische Pfund einen neuen Schwächeanfall erlitten hat und wiederum bis auf den Tiefstand von Mitte September zurückgesunken ist. Portugal, seit Jahrhunderten der getreue Verbündete Englands, hat sich nun auch vom Pfunde losgelöst, nachdem es bereits seit langem seine Politik von der englischen Vormundschaft befreit hatte. Neue gewaltige finanzielle Anforderungen stehen dabei bevor. Denn Amerika liefert nur gegen Barzahlung. So bleibt den Finanzgewaltigen Albions nichts anderes übrig, als die Auslandsguthaben zu verwerten. Es ist kein Geheimnis, daß das englische Schatzamt über seine Mittelsmänner an der Neuyorker Börse täglich für etwa 1 Million Dollar amerika-
Der Doktor rührte sich nicht, doch ieiue Augen ruhten unverwandt auf dem ichönen Weib Erstaunen klang aus seinen Worten:
„So lieb haben Sie den jungen Michael? Eigentlich ist er zu beneiden, daß er es fertig gebracht hat, Ihr Herz entdeckt zu haben Aber meine Gnädige, jetzt denken Sie einmal ganz real und nüchtern Wollen Sie den Burschen heiraten?"
„Ja, wir wollen es."
Ein spöttisches Lächeln machte des Doktors Antlitz zur Faunfratze.
„Machen Sie die Dummheit nicht, meine Beste. Ich habe mir die Freiheit genommen, mich nach den finanziellen Verhältnissen der Brüder Michael zu erkundigen. Jeder von ihnen hatte, als sie nach Berlin übersiedelten, ein Bankguthaben von achtzigtausend Mark. Das Guthaben Ihres Geliebten — lassen Sie mich als alten Freund ehrlich sprechen — beträgt zur Zeit nur noch knapp die Hälfte Finanzgenies sind beide nicht, denn sie haben ihre Gelder bei der Bankfirma Saloey u Schlosser stehen. Ich halte die Firma für nicht besonders gut"
Alles Blut war aus dem Antlitz der schönen Frau gewichen, ein Schwächeanfall drohte sie zu übermannen.
„Soll ich weiter reden, gnädige Frau?"
Sie nickte mühsam.
„Gesetzt den Fall, Sie begingen jetzt die Torheit, zu heiraten. dann hieße es entbehren. Können Sie das. trauen Sie es sich jetzt noch zu?"
Sie barg den Kopf in ihren Händen und stöhnte auf.
Ein Lächeln der Befriedigung ging über des Staatsanwaltes Züge.
„Nach einem Jahre wären Sie von dem Jüngeren geschieden und dann, meine liebe, gnädige Frau, dürfte der Rest Ihres Lebens wenig erfreulich sein "
Er wartete auf eine Antwort, aber sie schwieg Nur die wogende Brust und die zitternden Hände verrieten den stummen Kampf
„Stimmt meine Rechnung, Frau Maya?"
Erst nickte sie nur
„Warum erzählen Sie mir das. Doktor?" herrschte Sie ihn dann an.
„Weil ich immer noch die schöne Frau Maya von Syr- i tinghall begehre."
Sie preßte die Lippen zusammen, und ein Gefühl des Ekels erfaßte sie. als üe den zynischen Lebemann ansah. „Als Geliebte — oder Frau?" stieß sie höhnisch hervor.
Er war nicht verletzt, ländern verneigte sich chevalerelk.
„Ich freue mich, daß wir uns verstehen, Frau Maya —
Nische Effekten in britischem Besitz verkaufen läßt. Der letzte Nest der Gläubigerherrlichkeit Englands gegenüber Amerika geht damit zugrunde. Wie lange wird man aber diesen Weg forisetzen können? Die englischen Auslandsguthaben betragen nach englischen Schätzungen rund 1,17 Mrd. Pfund, d. h. wenig mehr als 10 Mrd. RM. bei dem gegenwärtigen Kursstände. Wir brauchen diese Summe nur mit den 24 Mrd. RM. der deutschen Reichssteuereinnahmen zu vergleichen, um zu erkennen, daß England diesen Weg nicht sehr lange gehen kann.
In diesem Licht gesehen, gewinnt auch die Politik Englands gegenüber den Neutralen ein anderes Gesicht. Soeben forderte England ultimativ von Griechenland die Einstellung seines Handels mit Deutschland unter der Drohung, daß man bei Nichterfüllung dieser Forderung sämtliche griechischen Guthaben in England beschlagnahmen werde. Hier steht der brutale Seeräuber John Bull entlarvt vor aller Welt da. Der „Weltbankier" vergreift sich in seiner finanziellen Bedrängnis an den Depositen seiner Kunden. Ist das etwas anders als schlimmstes Gangstertum?
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Ebenso vergreift sich der „Schiedsrichter der Meere" rücksichtslos an den Schiffen anderer Staaten. Auch hier sieht es wahrlich nicht rosig aus für England. Die Schiffsraumnot ist groß. Und darüber hinaus deuten sich für die Zukunft Verlagerungen an, die für England wenig erfreulich sind. Die amerikanische Schiffahrt durch die Erklärung einer Sperrzone seitens des amerikanischen Präsidenten am Anlaufen englischer Häfen gehindert, sucht sich einen neuen Weg über den Nordatlantik nach Bergen (Norwegen), um den Schiffsverkehr mit Europa nicht ganz einstellen zu müssen. Die Ostsee ist der englischen Schiffahrt verloren. Auch sonst müssen vielfach kleinere englische Schif- sahrtslinien ihren regelmäßigen Dienst einstellen, weil der Schiffsraum für andere Transporte benötigt wird. Neutrale Länder dringen in diese traditionellen Bereiche der englischen Schiffahrt ein. Es ist sehr fraglich, ob England dies nach dem Kriege wieder ändern kann.
Schließlich aber ist noch ein Ereignis zu erwähnen. Die Tatsache, daß England jeden Handel mit Deutschland zu unterbinden sucht, während'Deutschland bekanntlich zunächst den Neutralen das Recht zugebilligt hatte, ihren normalen Handel mit den kriegführenden Staaten, also auch mit den Feindmächten, aufrechtzuerhalten, hat Deutschland nunmehr veranlaßt, seinen Standpunkt dem englischen anzugleichen. Als erstes wird der in letzter Zeit übernormal umfangreich gewordene Schiffsverkehr mit Holzladungen nach angeblich neutralen Ländern etwas schärfer unter die Lupe genommen werden. England wird diese Aende- rung der deutschen Seekriegsführung sehr bald empfindlich zu spüren bekommen. Der Bumerang fällt auch hier wieder einmal auf den Schützen zurück. Bald wird England noch deutlicher die deutsche Kampfentschlossenheit zu spüren bekommen. Denn jetzt wird gekämpft und nicht nur „blockiert". . P. V.
Heiteres
Das mißverstandene Telegramm
Der Lustspieldichter E. von Moser saß mit seiner Frau bei Tisch, als ihm ein Telegramm überbracht wurde. Hastig öffnete er es, errötete, stürzte hinaus, zog sich an und eilte zum Bahnhof. Seine Gattin, argwöhnisch und einen Seitensprung witternd, eilte ihm unbemerkt nach. Der Zug lief ein. Ein gemütlicher, schwarzbärtiger Herr entstieg dem Abteil, eilte freudig auf Moser zu und unterhielt sich lebhaft mit ihm, bis das Zeichen zur Weiterfahrt gegeben wurde. Er war der Intendant des Dessauer Hoftheaters, Ferdinand Diedicke. Auf verschiedenen Wegen schlichen die beiden Gatten nach Hause. Hier sielen sie sich angesichts der gemachten Erfahrung und des Inhaltes des Telegramms lachend um den Hals. Das Telegramm lautete: „Heute ein llhr j dreißig nachm. Bahnhof sechs Minuten Aufenthalt. Kurze Begrüßung würde sehr erfreuen, die dicke."
Der Postbeamte hatte in seiner Gutmütigkeit das Wort Diedicke eigenmächtig getrennt, nicht ahnend, daß er dadurch ein ieheliches Mißverständnis heraufbeschwören würde.
Die zärtlichen Gefühle einer Geliebten würden Sie wohl mir gegenüber kaum aufbringen können. Sagen wir also, ich wünsche Sic als Frau."
„Ich weiß die Ehre zu schätzen, Herr Doktor. Wahrhaftig, ich weiß sie zu schätzen."
Dann lachte sie gellend, bitter auf Die Klage über ein armseliges, verpfuschtes Leben lag tn dem Schmerzenslachen.
„Es ist also abgemacht, mein Bester Bitte besuchen Sie mich morgen um drei Uhr, denn den Kontrakt mit — dem Teufel will ich schriftlich haben."
„Zuviel Ehre, gnädige Frau!"
* *
»
Als Werner der Geliebten wieder gegenübersaß, stellte er zu seinem Erschrecken fest, daß Frau Maya gänzlich verändert war. Bleich und apathisch lehnte sie im Sessel und gab zerstreute, müde Antworten „Was ist dir Liebste?" fragte er leise.
Sie zuckte unter den zärtlichen Worten zusammen- „Nichts."
„Möchtest du heimkehren?"
Sie nickte nur und nach einer Viertelstunde verabschiedeten sich beide und fuhren mit dem Hotelmotorboot davon.
Als sie im Zug allein einander gegenübersaßen faßte « ihre Hand und streichelte sie.
„Liebste, was bekümmert dich?"
Da weinte sie wild auf, schlang ihre Arme um seinen
Hals und küßte ihn wild.
„Ich Hab' dich so lieb du!" stammelte sie.
* *
* -
Hanna war wieder fröhlich geworden.
Die Ursache dazu gab ein nasses Ereignis Als Klaus mit Hanna segelte, kamen sie in die „Gefahrenzone" wo zwei Segeldilettanten sich bemühten, ge-aden Kurs zu halten.
Bei dieser Gelegenheit rammten Sie Klaus' Boot, und die beiden fielen ins Wasser Auch das unglückselige andere Boot kippte um. und seinen Insassen blieb gleichfalls das nasse Bad nicht erspart.
Klaus unterstützte Hanna im Wasser, die zwar ausgezeichnet schwimmen konnte, aber durch die Kleider beengt wurde.
Nach weniger als zwei Minuten waren aber alle vier glücklich in sofort herbeigeeilten Motorbooten geborgen.
Die beiden Segler, die das Unglück verschuldet hatten, waren noch zu sehr benommen, um an eine Entschuldigung überhaupt zu denken.
Klaus sah lachend auf Hanna.
„Etwas naß heute, liebe Hanna."
„Aber gemütlich und eindrucksvoll." Mortz. folgte