Oer ^Vekrmacklsberiekl

Aus dcm Führrrl,auptqnartier. 16. Februar. DaS Oberkoimnando der Wehrmacht gibt be- kaiint:

Im mittleren Abschnitt der Ostfront wurde eine der eingeschionenen feindlichen Krästegruppen vernichtet. 8lX> Gefa,igene und <2 Geschähe sielen in unsere Hand. Auch an den anderen Frontabschnitten erlitt der Feind neue schwere Verluste. Im Kumpf gegen -!e sowjetischen Luftstreitkräste wurden am gestri­gen Tage bei zwei eigenen Verlusten 4L feind­liche Flugzeuge vernichtet.

Im Kanalgebiet erzielte ein Sperr­brecher in kurzem Gefecht mit feindlichen Schnellbooten mehrere Treffer. Der Unter­gang eines britischen Schnellbootes ist wahr­scheinlich.

In Nordafrika verliefen örtliche Vor­stöße deutsch-italienischer Kräfte erfolgreich.

Auf Malta wurden durch Bombentreffer deutscher Kampffliegerverbände erhebliche Zer­störungen an militärischen Anlagen und Ver- ladceinrichtungen des Hafens La Valetta un­gerichtet. Bei Luftangriffen gegen Flugplätze der Insel wurden drei britische Bomber am Boden vernichtet und Betriebsstofslager in Brand geworfen. In Lustkämvken über Malta und in der östlichen Cyrenaika schossen deut­sche Jäger ohne eigene Verluste IS britische Flugzeuge ab.

An dem Gelingen de» Durchbruchs unserer Seestreitkräfte durch den Kanal haben die unter Führung von Kapitän zur See und Kommodore Rüge stehenden Minensuch- und Räumboote sowie Sicherungssahrzeuge her­vorragenden Anteil.

Ritterkreuz km Cavallero

Italienischen Generalslabschef ausgezeichnet

slib, Berlin, 16. Februar. Der Führer hat dem Chef des italienischen Wehrmachtgeneral­stabes. Generaloberst Cavallero, in An­betracht seiner grossen Verdienste und die er­folgreiche genieinsame Wehrmachtführung das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Ferner verlieh der Führer das Ritterkreuz deS Eisernen Kreuzes an Major Henning von Witzleben, Kommandeur einer Pan­zer-Aufklärungsabteilung, und Oberleutnant Christian Lotse, Batteriechef in einem Flak­regiment.

Versorgung von Malta bedroht

Folge der Niederlage in derNachfuhrfchlacht"

dn. Nom, l7. Februar. Die Niederlage, die Eugii.nd in der ..Nachfuhrschlacht" im Mittel­meer erlitten hat, ist jetzt in ihrem ganzen Ans nah zu erkennen. Es steht nämlich fest. Lah kein einziger Dampfer des Ge­le itzugcs, der am Donnerstag und Frei­tag in mehreren Gruppen von Alexandrien nit Kurs ans Malta ausgelaufen war, sein Ziel erreicht hat. Die einzelnen Convois muhten zwischen den deutschen und italie­nischen Luft- und Flottenstützpunkten, die vorbildlich zusammengearbeitet haben, förm­lich Spießruten lausen und wurden in den Gewässern deS Zentralmittelmeers völlig zer­sprengt. Die acht Transporter, die mit Beschädigungen davongekommen sind und das beim gegenwärtigen schwachen Stand der bri­tischen Mittelmeerflotte bemerkenswerte Auf­gebot von Kreuzern und Zerstörern drehten ab und dampften nach Alexandrien zurück. Für Malta, das heute einen riesigen Nachfuhrbe- dars hat (man deiike allein an den Aufwand an Flakmunition!), bedeutet der Ausfall die­ses wichtigen Transportes eine weitere Er­schwerung. Darüber hinaus dürften die Abenteuer dieses jüngsten englischen Geleit- zugunternehmens die Bemerkung veranlasst Huben, dieChurchill am Sonntagabend im Vorspruch* seines Nekrologs auf Singapur falle» lieh: Das Mittelmeer sei ein gesperrtes (nämlich für Großbritanniens Krieg­führung gesperrtes) Meer geworden.

Britischer Gekettzug im Mittelmeer aufgerieben

Olöoreacker L'kolü cker l-ult- »inck 8e»stisittkrökte cker Aebso - dieun Lcbitte verseotrt

Rom, 16. Februar. DaS Hauptquartier der italienische« Wehrmacht gibt bekannt: ,^Luft- und Seestxeitkräste der Achse haben in erfolgreicher, gut abgestimmter Zmauime». arbeit durch Einsatz von den verschiedenen Stützpunkten des Mittelmeeres aus einen glänzende» Erfolg errungen. Der grohe feindliche Geleitzug, der, in mehrere» Grup­pen ausgeteilt und stark geschützt, von unserer Aufklärung beim Versuch, von Alexandrien aus Malta zu erreichen, gestellt wurde, wurde wiederum zu wiederholten Malen angegrif­fen. Ein Teil des Geleitzuges wurde vernich­tet, ein anderer Teil wurde gezwungen, kehrt zu machen.

In den Kampfhandlungen vom 13. bis 15. Februar sind insgesamt, wie festgcstellt wurde, sieben Dampfer, ein Zerstörer und ein klei­nes Geleitschiff versenkt worden. Acht Damp­fer, fünf Kreuzer, zwei Zerstörer wurden b e- schadigt, zwei Flugzeuge wurden ver­nichtet.

Auch in der Chrenaika hat die italie­nische und deutsche Luftwaffe besonders leb­hafte Tätigleit entfaltet; sie belegte im Tief­slug in kühnem Schwünge Kraftfahrzeuge. Artilleriestellungen und Truppensntammlun- gen des Gegners mit MiG.-Feuer und brachte dem Gegner sehr starke Verluste bei. Staffeln unserer Jäger schossen im Kampf mit eixier großen Anzahl von Cnrtiß vier Gegner ab und trasen viele andere. Eines unserer Flug­zeuge ist nicht zurückgekehrt.

Italienische und deutsche Verbände haben zu wiederholten Malen die Ziele auf Malta mit sichtlichem Erfolg mit Bomben belegt. Umfangreiche Brände wurden von den Flie­gern noch in großer Entfernung von der Insel während des Rückfluges beobachtet. Eines unserer U-Boote ist nicht an seinen Stützpunkt zurückgekehrt. Der Feind unter­nahm erfolglose Angriffe auf Tripolis und Bengasi. Zahlreiche Bomben, die in den ersten Morgenstunden des 15. Februars auf Augusta, Syrakus und Horidia abgeworfen wurden, beschädigten einige Gebäude schwer.

Japan als Befreier -er ostasiatischen Völker

-»inistsrprllsickeot To o: Oie mttitäriscben Operationen rvercken ürsitvoll weicerveiübrt

Tokio, 1«. Februar. Ministerpräsident Tojo versicherte vor dem Parlament, daß der Fall Singapurs die Besetzung aller wichtigen Stützpunkte Großbritanniens und brr USA., dir bisher von diesen Ländern zur Unter­drückung Ostasiens benutzt wurden, durch die japanischen Truppen bedeute.

Japans Kriegsziel, so wiederholte Tojo, ist diesichere Einrichtung einer neuen Ordnung für die gemeinsame Existenzmöglichkeit ans ethischen Prinzipien". Bei dieser neuen Ord­nung wird das japanische Kaiserreich jedem Land und jedem Volk im größeren ostasiati­schen Raum, den ihm zustehenden Platz sichern. Die kaiserlichen Truppen führen die Ofsen- sivoperationen in B u r m a, weiter, um die britischen militärischen Stützpunkte zu er­obern und um die angwai.ierikanische Ver­sorgungsstraße für Tschungking abzuschneiden. Ministerpräsident Tojo erklärte sowohl gegen­über der Bevölkerung Burmas als auch jener Niederländisch - Ostindiens, daß Japan im Falle ihrer Mitarbeit am Aufbau eines grö­ßeren Ostasiens sie von ihren Unterdrückern befreien werde. Auch Indien habe jetzt die beste Gelegenheit, den rücksichtslosen Despo­tismus Großbritanniens abzuschütteln und am Ausbau der großasiatischen Wohlstands­sphäre teilzunehmen.

Nach dem Fall Singapurs, der den Zusam­mensturz eines Eckpfeilers der britischen Ein­kreisungsfront bedeute, sei Tschungking- China infolge des unaufhaltsamen Vormar­sches der kaiserlichen Truppen in Burma dazu verurteilt, in Bälde adgeschnitten zu werden. Japan wolle dem Regime Tfchiangkaischeks mit aller Entschlossenheit den Tobesstreich ver­setzen, mit dem chinesischen Volke jedoch suche

es einen brüderlichen Zusammenschluß zur Durchführung des Neuaufbaues Ostasiens.

To>o wies abschließend darauf hin, daß der Fall Singapurs nur die Vervollständigung des ersten Abschnittes des Krieges im asiatischen Raum bedeute. Es dürfe kein Nachlassen in der Moral des japanischen Volkes und keine Neber- heblichkeit durch diesen Sieg geben.Japan wird mit feinen Verbündeten noch enger z u sa m m e n a r b e i t e n. Es wird die militärischen Operationen kraftvoll weiter­führen, um den USA., Großbritannien und ihren Trabanten die vernichtendsten Schläge zu erteilen."

Ministerpräsident Tojo hielt vor dem Reichstag in seiner Eigenschaft als Kriegs- minister eine weitere Rede, in der er die militärischen Ereignisse der letzten Zeit aus­führlich schilderte und der gesamten japani­schen Nation für ihre Anstrengungen dankte, durch die die großen Erfolge ermöglicht wur­den. Die Bedeutung des Falles von Singa­pur faßte er in folgende drei Punkte zu- sei-'me": ..t. S'cherstellnng der Freiheit in unseren weiteren Operationen mit gleichzei- t.gem Di.ua gegennoer dem Indischen Ozean. 2. Der nordamerikanisch-englische Plan ge­meinsamer Operationen in diesem Raum wurde völlig vereitelt und der j a p a n fe i n d- liche Einkreifungsring gesprengt. Wertere gemeinsame Operationen nordameri­kanischer und britischer Kräfte im Westpazifik sind unmöglich geworden. 3. Vereitelt wurde auch die Absicht Tschungkings. seinen Widerstand gegen Japan in Zusammenarbeit mit nordamerikanischen und englischen Streit­kräften fortzusetzen. Die wirkliche Stärke Englands und der NSA. ist jetzt enthüllt. Tschungking ist isoliert."

Der italienische Erriebungsmtnifter Bsttai verlieb am Montagabend nach mehrtägigem Besuch Berlin, nachdem er am Nachmittag noch von ReichSauben- minilter von Ribbentrov emviangen worden war.

Vizeadmiral Dr. Groob sprach in Kopenhagen auf einem von der Auslandsorganisaiion der N2DAP. veranstalteten Bortraasabend ttber die britische See­macht im Kampf gegen den Kontinent.

Ein dcnischeS Vorpostenboot schob nach kurzem Kampf ein britisches Bombenflugzeug ab. das trotz mehrerer Angriffe keine Treffer auf dem Borposten­boot erzielen konnte.

Estland bat. wie jetzt kcstgestellt wurde. Lurch die Sowietberrfchaft SS vom Hundert seiner Handels- tonnaae, 8S vom Hundert seiner Kraftwagen und 70 vom Hundert des Eisenbahnmaterials verloren: 63 Ovo Esten sin- nach der Sowjetunion verschlevvt worden.

Die britische Admiralität gibt die Versenkung des früheren amerikanischcn KüstenivachbootcSEalvor" bekannt.

Eine im britischen Dienst stehende Korvette ist nach einer Mcldima aus Neuvork im Gcleitschutzdienit ans dem Atlantik torvcdicrt und versenkt worden: 36 Bcsatzunasmitglleder werden vermißt.

Nene vortngiciisch« Verstärkungen gingen gestern auf dem DanipserGuine" in Lissabon nach den Kapverdischen Inseln ab.

Dnlk Cooper und seine Kran trafen, wie Ncuter meldet, aus Ostasten wieder in London ein: über dasErgebnis" seiner Reise verlautet bezeichnender­weise nichts.

Der deutsche Botschafter I« Tokio Ott und der italienische Botschaster Jndelli begaben sich mit ib cn Militärattaches gestern nachmittag zum javanischen Nationalheiligtum, um die.Gefallenen zu ehren.

^ Wenn es der britischen Propaganda auch

- nicht gelungen ist. der Welt die katastrophale

- Niederlage Englands aus allen Kriegsschnu- -- Platzen zu verbergen so hat sie doch wenig-

- stens einen Erfolg zu verzeichnen: ihrem

- fleißigen Einsatz im eigenen Land ist es

- nam ich zu verdanken, daß die Musikverlage

- Englands einenReißer" herausgebracht

- haben, der alle bisherigen Notcnumsätze in den Schatten itellt.

UkhandelS l,t dle bolschewistischc In­ternationale. Um das rote Nevolu- tionsmachwerk würdig herauszubriugen, hat man den Senior der britischen Komponisten, den 73jährigen Sir Granville Banteck. aufgcboten. Da dem roten Haßgesang natür­lich auch eine britische Uebersetzung beige­geben werden mußte, so hat die hochwohl- geborenc Lady Ballen Bantock, die sich sonst in lyrischen Ergüssen zu ergehen pflegte und mit zierliche» Hofknixen vor Ihren Britischen Majestäten glänzte, den Text übertragen so daß nun auch die englische Pluto-Aristokratie zu Ehren des Bolsche­wismus und des Massenmörders Stalin die Hymne singen kann

- Nur ein Hemmnis hatte die britische Lady;

- die Worte:Erhebt euch nur. ihr Hnngcr-

- sklaven. Verbrecher in der Not, steht ausl" ^ hat sie schamhaft anglikanisiert. und so ist

- daraus geworden:Erwacht, ihr Schläfer.

- nun ans Träumen, erhebt in Sehnsucht eure ^ Augen." Damit ist die britische Scheinheilig- ^ keit gewahrt.

^ Bolschewistischer Massenmord mit ..Sehn-

- sucht" vermischt läßt sich auch von britischen ^ Altären predige» und den Majestäten Groß- ^ britanniens ist es lieber, wenn vonsehn- ^ süchtigen Augen" gesungen wird, als wenn ^ die unterdrückten Sklaven Indiens znm Er-

- Wachen ausgcrufen werden.

Lotto e»n Klaggenmeer

Frcudendemonstratione» vor dcm Tcnnöpalast

ot. Tokio, 16. Febr. Seit dem frühen Mor­gen ist Tokio, ebenso w.e wohl alle japanischen Städte, in ein Flaggenmeer verwandelt, nach­dem gestern nacyt der Rundfunk die Nachricht von der bedingungslosen Kapitulation der Briten in Singapur verbreitet hat. Während Tokio heute tief in Schnee gehüllt ist, berich­ten die japanischen Korrespondenten aus Sin­gapur, daß dort etwa 30 Grad Celsius ge­messen werden und die japanischen Soldaten in der tropischen Hitze sich kaum Vörstetten könnten, daß in ihrer Heimat Schnee falle. Seit dem frühen Morgen sind Tausende und aber Tausende von Japanern auf den Bei­den. Sie eilen zu den großen Plätzen der Hauptstadt, wo sie sich für Freudendemonstra­tionen vor dem Palast des Tennü sammeln.

Tschiangkaischek Hai nichts erreicht

Besichtigung des Chaiber-Pasies

t>8. Genf, 16. Febr. Marschall T schian g - kaischek hat bei seinem Besuch in Indien versucht, seiner Forderung nach Verstärkun­gen mehr Nachdruck zu verleihen. Offenbar hat er in seiner Unterredung mit dem briti­schen Nizekönig nichts erreicht. Im Gegenteil heißt es in einer Meldung aus London, daß chinesische Verstärkungen Burma erreicht hal­ten, also genau das Gegenteil von dem, was Tschiangkaischek wollte.

In einer weiteren Meldung wird gesagt, daß Tschiangkaischek den strategisch wichtigen Cyaiber-Paß besichtigt habe. Der Chaiber- Paß führt bekanntlich von Indien nach Af­ghanistan, steht also mit den Kämpfen Tichi- angkaischeks gegen die Japaner in keinem Zu­sammenhang. Offenbar soll Tschiangkaischek jetzt seine ganzeil Kräfte für die bedrohte eng­lische Stellung in Indien zur Verfügung ,tei­len, nachdem das Vorgehen der Japaner ge­gen Burma auch den letzten Zufuhrwcg nach Tschungking, die Burmastraße, unmittelbar bedroht.

Blick auf Sumatra

Uollanck, 6rokin«el an cker dlalalclcastrake

Die schmale Meeresstraße von Malakka trennt die Malaienbalbinsel von Sumatra, Las zusammen mit Java Madoera Borneo, Celebes, die Kleinen Sunda-Inseln die Mo­lukken und West-Neuguinea unter dem Na­men Niederländisch-Ostindien zusammengefaßt ist. Von Osten nach Westen erstreckt sich dies koloniale Inselreich über mebr als 5000 Kilo­meter. von Norden nach Süden über mehr als 2000 Kilometer. Das euroväische hollän­dische Mutterland hätte räumlich auf den ost- indischen Inseln mehr als sechzigma^ Platz.

Sumatra, das uns gegenwärtig wegen sei­ner Einbeziehung in den ostasiatischen Kampf­raum am meisten interessiert, ist bei einer Größe von rund 500 000 Quadratkilometer etwa >750 Kilometer lang und bis 400 Kilo­meter breit. Durch die ganze Ausdehnung der Insel von Nordwest nach Siidost zieht sich eine stark zerklüftete Gebirgskette, die an den höchsten Stellen bis über 3000 Meter anf­ragt. Von den insgesomt 30 vorhandenen Ber­gen vulkanischen Ursprungs sind noch fünf­zehn tätig, unter ihnen vor allem der Indra- poera und der Meravi. Nach Nordosten ist dem Gebirge eine breite Schwemmlandebcne vorgelagert. Dieses stellenweile stark ver­sumpfte Flachland ist vom offenen Meer durch zahllose Koralleninseln. Schlickbänke und Un- tielrn getrennt, die den Zugang außerordent­lich erschweren.

Auch die Südwestküste. der die Schwemm- landebene fast ganz fehlt, ist durch Korallen- bildnngen und starke Brandung größtenteils von ledem Verkehr almetchnitten. Besonders d'e Unwegsamkeit der Si'dküste hat dazu ge­führt. daß Sumatra im Gegensatz zu Java erst verhältnismäßig svät wirtschaftlich er­schlossen worden ist Von grnghsätzlicher Be­deutung war Labe' daß die S^aelschiffabrl früher infolge der Windverhältnisse in jenem

Teil des Indischen Ozeans nicht oberhalb von Sumatra durch die Malakkaslraße. son­dern an der gebirgigen Westküste Sumatras vorbei durch die Snndastraße nach Java führte. Während aus Java und den nbr-aen

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holländischen Besitzungen bereits unermeß­liche Nohstossmengen ausgeführt wurden, lag Sumatra noch fast völlig brach. Allerdings hatten sich die Holländer seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in erbitterten Kämpfen gegen die eingeborenen Stämme die politische Herrschaft über Sumatra erobert, aber die Möglichkeiten der kolonialen Ausschließung

wurden sehr gering eingeschätzt. Das geht schon daraus hervor, daß die Engländer, die sich als Mitbewerber um den Besitz von Su­matra aufspielten, an verschiedenen Steilen der flachen Küste Faktoreien bildeten, die sie aber schließlich an die Holländer verkauften, weil sie ihnen nicht ertragreich genug erschie­nen. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts begann ein Aufschwung, der bis in die letzten Jahre vor dem Krieg anhielt. Den ersten An­stoß gaben holländische Tabakpflanzer, die mit der Anlage von Plantagen begannen. Als die ersten Versuche äußerst befriedigend aus­kielen, kam es im Jahre 1869 zur Gründung der Deli-Tabakgesellschaft, der bald eine ganze Anzahl ähnlicher Unternehmungen folgte. Um die Jahrhundertwende begann der Anbau von Kautschuk, der noch weit sensationellere Ergebnisse zeitigte, denn die Kautschuk-An­bauflächen übertrafen bald alle übrigen Kul­turen um ein Vielfaches. Wieder einige Jahre später wurden erfolgreiche Versuche mit dem Anbau von Kaffee allgestellt, dann folgte der Tee, die Oelpalme, der Sisal, aus dem Hans gewonnen wird, und so entwickelte sich die Plan^, tagenkultur aus dem Küstenflachland bis weit in die vorher unzugänglichen Urchaldgebiete am Rande der mittleren Gebirgsketten. Vor dem Kriege lieferte allein die Ostknste Suma­tras jährlich für 37 Millionen Gulden Kaut­schuk, für 30 Millionen Gulden Tabak, für 25 Millionen Gulden Oele und Fette, snr 7 Millionen Gulden Tee, für 5 Millionen Gulden Hanffascrn und aus einigen erst vor kurzem erbohrten Oelguellen für etwa Mil­lionen Gulden Petroleum. Zu. diesen insge­samt auf >20 Millionen bezifferten Werten der Ostkmte kamen noch für 58 Millionen Gulden ExPortgüter ans dem geschlonenen Distrikt von Palembang. für 15 Millionen Gulden Rohstoffe aus der vorgelagerten In­sel Billiton und ttir 12 Millionen Gulden Waren ans dem Inselbezirk von Banka.

Von der Westküste Sumatras wurden in der Hauptsache Kaffee. Drogen und Gewürze

ausgeführt. Sie kommt aber in ihrer wirt­schaftlichen Bedeutung bei weitem nicht an die Bezirke heran, die der Ost,eite der Malakka,traße zugewandt sind.

Zur bedeutendsten Stadt auf Sumatra hat sich Meda n entwickelt, der Mit­telpunkt eines besonders reichen Planta­gengebietes. und der zu Medan nehoreude Hafen Belawan, der gegen»ber von.M^ia"^ Penang liegt, ist zu einem Welthafen gewor­den. der im letzten Jahrzehnt sogar den gun- stia aeleaencn Hasen Sabang an der Nord- spitze von Sumatra weit überflügelt hat. Die ,m Sndosten von Sumatra gelegenen Bezirke von Palembang. Djambi und At,eh hatten früher riesig ausgedehnte Plantagenbetriebe, sie sind jedoch zum größten Teil amgegeben worden, als das Vorhandensein großer Erd­ölvorkommen scstgestellt wurde. Die Zentrale der Erdölproduktion ist Palembang. das bei­spielsweise im Jahre >936 Erdöl im Werte von 50 Millionen Gulden zutage forderte.

Verkehrsmäßig ist Sumatra nur wenig er­schlossen Die Gesamtlänge der Eisenbahn be­trägt kaum 2000 Kilometer; die einzelnen Limen verteilen sich auf zahlreiche, aber unter­einander nicht verbundene Teilstrecken m den einzelnen Plantagengcbictcii. Das Straßennetz ist ebenfalls nur wenig alisgebaut. Für den Binnenverkehr auf der Insel sind die waiier- reichen und meist untereinander verbundenen Flüsse besonders wichtig. VerwaltungvMMstg nt Sumatra unter Einschluß der Uden In­seln Billiton und Banka in elf Goiwerne- ments gegliedert, und zwar in AtieC «mna- tra-Ostknste. Tapanoeli. Sumatra - We,tknste. Rionw. Djambi, Palembang. Benkolen. Lam- vong. Banka und Billiton. Die Sauvtstadt ist Palembang mit etwa 120 000 Einwohnein. Sie liegt am Binnenraiid der Sumpfwald- zonr und im Delta des Moeiislmses. der bis nach Palembang herauf für schiffe fahrbar ist. Die frühere Welttluglime über Singapur nach Batavia, hatte m Palem