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Das historische Gespräch in derFordfabrik
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i. «gonlreriekl 6er k<8«^resse
,»,I Berlin, 17. Februar. Die Verhandlungen, die zur bedingungslosen Kapitulation Singapurs führten, nahmen einer Schilderung aus japanischer Quelle zufolge folgenden dramatischen Verlauf:
Die Briten hatten ani 15. Februar um >-!.L«> Uhr znm erstenmal ihre Bereitwilligkeit zur Uebergabe geäußert, als drei britische Offiziere, darunter Major C. M. D. Wilde, sich mit meisten Fahnen der Borhut der japanischen Hauptstreitkräfte ans dem Sportplatz, vier Kilometer nördlich der Bukit - Timah- Straste. näherten und eine Unterredung über Waffenstillstandsbedingungen borschlngen. Auf Anweisung des Generalleutnants Aama- schi ta fragte der Kommandeur des dortigen Verbandes. Suglitz. die britischen Offiziere aus..Der britische Waffenstillstandsvorschlag wurde darauf abgelehnt und die Forderung aus eine bedingungslose Uebergabe gestellt. Es wurde den Offiziere» mitgeteilt, dast, falls das britische Oberkommando zur Uebergabe geneigt sei, der Oberbefehlshaber der japanischen Streitkräfte die Bedingungen noch ani selbe» Tage zu besprechen wünsche. Die britische» Offiziere kehrten um I6.I5 Uhr zurück.
Inzwischen dröhnten die Geschütze weiter. Am selbe» Tage noch, um MIO Uhr. kam Generalleutnant Pereival, begleitet von seinem Gencralstabsches K. S. Torranee und Ma>or Wilde, im Kraftwagen in die Anlagen der Fordwerke. Das Auto Perrivals führte eine graste Union Jack und eine weihe Fahne mit und der britische Befehlshaber war von dem japanischen Kommandeur Sugita begleitet. Kaum hatten die britischen Offiziere in einem der Räume in den Fordwerken Platz genommen als um 19 Uhr Generalleutnant Aama- schita. begleitet von verschiedenen Stabsoffizieren. erschien. Die britischen und japanischen Ossizirre reichten sich die Hände, nnd die Unterredung begann:
Damaschita: „Ich wünsche kurze nnd Präzise Antworten zu erhalten. Ich werbe mich nur mit einer bedingungslosen Uebergabe zufrieden geben."
Perrival: „Ja".
Aamaschita: „Wurden irgendwelche javanische Soldaten von den Briten gefangen genommen?"
Perrival: „Nein, nicht ein einziger."
Vamaschita: „Wie steht es mit den japanischen Einwohnern?"
Pcrcival: „Alle japanischen Einwohner, die von den britischen Behörden interniert wurden, sind nach Indien gesandt worden. doch wird ihr Leben von der indischen Regierung vollständig gewährleistet."
Uamaschita: .Zch möchte jetzt hören, ob Sie sich zu ergeben wünschen oder nicht, und falls Sie dies wünschen sollten, so bestehe ich auf euer bedingungslosen Uebergabe. Was ist Ihre Antwort hieraus: Ja oder Nein?"
Percival: „Wollen Sie mir bis morgen ,jeit lassen?"
Namaschita: „Bis-morgen? Ich kann nicht so lange warten und es ist eine abgemachte Sache, daß die japanischen Streitkräfte heute nacht angreisen werden."
Perrivak: L8ie wäre eS. wenn wir -'9L0 Uhr japanischer Zelt warten würde Namaschita: ,Hn diesem Fall wüi dm spanischen Streitkräfte ihre Angriffe ^'"^^'tpnnkt kortketzen. Wollen Sie letzt mit Ja oder Nein erklären?" Perrival schweigt.
I» Sen USst wurde eine Neger-flrmce gcbilSet Frau Koosevelt: „.. se laßt uns Sann brüderlich vereint Sen bösen Nazi» Sie Mine zei'aen!" (siövkrr)
Zjamajchita: „Ich möchte eine endgültige Antwort haben nnd ich bestehe aus einer bedingungslosen Uebergabe. Was haben Sie dazu zu sagen?"
Pereival: „Ja."
Ilamaschita: „Dann gut, der Befehl zum Feuercinstellen must um 22 Uhr ausgc- geben werden. Ich werde sofort gestatten, dast bis zu lOOO Mann britischer Truppen zur Anfrechterhaltung von Frieden nnd Ordnung im Stadtgebiet verbleiben. Sind Sie damit einverstanden?"
Percival: „Ja."*
Namaschita: „Sollten Sie diese Bedingungen verletzen, würden die japanischen Truppen keine Zeit verlieren und sofort zur
allgemeinen und endgültigen Offensive gegen die Stadt Singapur antreten."
Mir dieser nur 49 Minuten dauernden Unterredung war das Schicksal der britischen Festnngsinsel endgültig besiegelt.
Nur 1 S 00 Ü Engländer
unter den rund KV vvv Gefangenen Singapur, 16. Februar. Die gegnerischen Streitkräfte, die auf der Inselscstung Singapur zur Uebergabe gezwungen wurden, werden aus schätzungsweise insgesamt 60 000 Mann beziffert. Davon sind je etwa 15 000 Engländer und Australier und 30 000 Inder. Ausserdem hielt sich in der Stadt Singapur noch eine Bevölkerung von einer Million aus. davon 120 englische Frauen und Kinder.
Erfolgreiche Kämpfe «uf -er Infel Sumatra
Mehrere kluZplslre von ckeo ckupaueru deselrt - dleue l-oockungeu von cker Lee der
mg. Berlin, 17. Februar. Nach ihre» erfolgreichen Fallschirmlandungen auf Sumatra haben die Japaner mehrere Flugplätze in der engeren und weiteren Umgebung von Palem- bang besetzt. Bei neuen Landungsaktionen von der Sec her entwickelten sich heftige Kämpfe. Sic verlaufen erfolgreich, obwohl der Gegner alle verfügbaren frindlnhen Luftstreitkräfte eingesetzt hatte.
In Tokio wurde das kühne Landungsunternehmen der japanischen Fallschirmtruppen mit beionderer Freude ausgenommen. Die Presse betont, dast Japan über große Reserven an Fallschirmtruppen verfüge. Aus Lichtbildern, die in den Tokioter Zeitungen veröffentlicht werden, geht hervor, dast die Japaner bei Palembang nicht nur Soldaten und leichte Waffen landeten, sondern dast auch keuchte Geschütze mit Fallschirmen hcrnntergelasseu wurden. Diese Unternehmungen werden mit denen der deutschen Fallschirmjäger in Holland, Frankreich nnd auf Kreta verglichen, die für die Japaner Vorbilder gewesen sind.
In einer Rede vor dem Reichstag ging Marineminister Schimada auch auf die USA.-Lügen über Operationen im Gebiet der Marschallinseln ein und stellte lediglich
fest, daß eine feindliche Flotte, bestehend aus Kreuzern und einem Flugzeugträger, sich am l. Februar der japanischen Basis näherte und einen Angriff begann. Bei einer sofortigen Gegenattacke seien dem Feind jedoch schwere Verluste bcigebracht worden.
Seit dem 2t. Januar wurden, wie der Marineminister mittcilte, versenkt: Zwei feindliche Zerstörer, 15 U-Boote und andere Schiffe mit insgesamt 210000 BRT. Die Gesamtzahl der seit Kriegsbeginn vernichteten feindlichen U-Boote belaufe sich aus 33. Im Zeitraum ab 12. Januar verlor die Marinelustwaffe 36 Maschinen, während der Gegner 277 Flugzeuge einbüstte. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der gegnerischen Luftverluste aus 1254 Maschinen. _
LlGA-Truppen auch in Enqlan-
Londoner Hotels mit Soldaten überfüllt
sei,. Bern, 17 Februar. Die Londoner Hotels sind für Zivilisten nahezu gesperrt. Tausende von Personen finden keine Unterkunftsmöglichkeiten mehr, da die Londoner Hotels mit USA.-Truppen überfüllt sind, die demnach nicht nur nach Nordirlanb, sondern auch nach Großbritannien geschickt wurden.
Ourchbruchsverfuch bei Leningrad abgewiesen
kLawpktlieger veroioktoteu 400 Lo^jetkabrreu^o - Lorudeutrekker tu Irelbotoltkager
Berlin, 16. Februar. Während an verschiedenen Stellen des NordabschnittcS der Ostfront wirkungslose örtliche bolschewistische Angriffe abgewehrt wurden, schlugen auch vor Leningrad deutsche Truppen einen mit starke» Jnfanteriekräften geführten Dnrchbruchsver- snch der Bolschewisten zurück.
Obwohl dieser Angriff von der feindlichen Artillerie nnd einzelnen Panzerkampfwagen unterstützt wurde, gelang den in breiten und dichten Wellen vorgehenden Kräften des Feindes an keiner Stelle ein Einbruch in die deutschen Linien. Trotz hoher blutiger Verluste griffen die Sowjets an der gleichen Stelle noch mehrmals an, ohne ihr Ziel zu erreichen. Am Abend wurden auf dem Kampsfeld 800 gefallene Bolschewisten gezählt.
In der Mitte der Ostfront verengten deutsche Truppen bei der Fortsetzung ihrer erfolgreichen örtlichen Angriffe den Einschließungsring um abgeschnittene und eingeschlossene feindliche Kräfte. In schweren Kämpfen, die sich in meterhohem Schnee abspielten, wurden vereinzelte bolschewistische Ausbruchsversuche unter hohen Verlusten für den Feind zurückgewiesen. Die Angriffsgruppe einer deutschen Infanteriedivision entriss den Sowjets eine stark befestigte wichtige Waldstellung auf einer Anhöhe in dreitägigen har-
ten Kämpfen. Der Feind verlor hier 300 Ge- ! ' illene. Im gleichen Frontabschnitt griffen deutsche Kamps- und Sturzkampf- slugzeuge sowjetische Truppenbewegunaen und Fahrzeugansammlungen an, wobei 400 Fahrzeuge, darunter zahlreiche Lastkraftwagen mit Nachschub und Munition, vernichtet wurden. Treibstofflager der Bolschewisten in den Wäldern erhielten Bombentreffer und gingen in Flammen auf.
Im Süden der Ostfront zerschlugen die unermüdlich kämpfenden deutschen Truppen die gegnerischen Versuche, in die deutschen Stellungen einzudringen. Allein an einem Tage blieben in diesem Abschnitt vor den Linien eines deutschen Korps 2230totrBolsche- wisten liegen. Fünf feindliche Panzerkampfwagen wurden abgeschossen. ein weiterer Panzer schwer beschädigt.
Der Führer ehrl Antonesni
Großkreuz Wm Deutschen Adler überreicht Aus dem Führerhauptquartier. 16 . Februar. Der Führer überreichte dem rumänische» Staatsführer Marschall «nto- nesru anläßlich seines Besuches im Führerhauptquartier das Grahkreuz vom Deutschen Adler in Gold.
LtGA-Admiral Hart gefallen
Auf dem Kreuzer „Houston" bei Java
Schanghai, l6. Februar. Der USA.-Admiral Har^ der am 7. Februar wegen angeblicher Krankheit von dem holländischen Vizeadmiral Hc. rich als Oberbefehlshaber abgelöst wurde, ist. wie aus Surabaja gemeldet wird, aus dem USA.-Kreuzer „Houston" gefallen. Der Kreuzer .Houston" wurde, wie jetzt bekannt Nord am 4. Februar in der Seeschlacht an der Küste Javas zusammen mit zwei holländischen Kreuzern versenkt. Durch die nachträgliche Absetzung sollte der Untergang d e.s Kreuzers verschleiert werden. .Houston" war ein schwerer Kreuzer, der 1929 vom Stapel tief.
Der Tenno an Adolf Hiiler
Dank für die Glückwünsche zu Singapur Berlin, 16. Februar. Der Tenn 5 hat dem Führer telegraphisch für die Glückwünsche zur Einnahme von Singapur gedankt. Das Telegramm des TennS hat folgenden Wortlaut: „Indem ich Euerer Exzellenz auf das lebhafteste danke für das liebenswürdige Glückwunschtelegramm, das Sie anläßlich der Was- fentaten der japanischen Armee an mich gerichtet haben, liegt mir daran. Ihnen meinen festen Entschluß zu bezeugen, im Zusammenwirken mit unseren Verbündeten alle Anstrengungen zu machen für den endgültigen Erfolg dieses Krieges Gross-Asiens."
Kauler Zauber
„Drei Viertel der ganzen Welt marschieren mit uns. und ihr Schicksal hängt vielleicht von unserer Haltung ab!" Unmittelbar hinter dem Eingeständnis des Verlustes von Singapur folgte diese „ermutigende" Feststellung in der Ehurchill-Rede. über die wir gestern bereits aussührlich berichteten. Mit welchem Recht stützte sich der englische Premier auf diese imponierende Zahl? Hatte er ausführlich die Lexika und geographischen Handbücher wälzen lassen, ehe er mit ihr das angebliche „Ueber- gewicht" der demokratisch - bolschewistischen Allianz belegte? Nur die eigene sorgfältige Rechnung — an Hand von Porkriegszahlen — vermag eine Antwort aus diese Frage zu geben. Die drei Kernländcr unserer Feinde umfassen zusammen 345 Millionen Menschen (Großbritannien 45 Millionen. USA. 130 Millionen und die gesamte Sowjetunion l70 Millionen). Ihre mobilisierbare Bevölkerung ist aber nicht wesentlich grösser als das Aufgebot der Achsenmächte von 235 Millionen Menschen (Deutschland 85 Millionen. Italien 45 Millionen. Japan 105 Millionen). Es ergibt sich hier ein Verhältnis von 59.5 zu 40L. das sich in militärischer Hinsicht aber zugunsten der Achse verschiebt, da die Mehrheit der amerikanischen Massen infolge der Tonnagenot und der beträchtlichen Entfernungen auf keinem Kriegsschauplatz eingesetzt werden kann und außerdem viele Millionen der sowjetischen Bevölkerung in den bereit- besetzten Ostgebieten unter deutscher Verwaltung leben und arbeiten.
Wie in der Wirklichkeit der Schlachtfelder hat Churchill also auch auf dem Papier offenbar wieder einmal mit den Hilssvöl- kern" operiert. Als getreueste Schlachtopser Londons bewährten sich bisher Australier und Neuseeländer. Ihre Heimatländer, die 7 bzw. l,5 Millionen Menschen zählen, brachten damit unverhältnismäßig hohe Blutopfer. Die ll Millionen Kanadier und lO Millionen Südafrikaner hatten es weniger eilig, ihre Haut für Churchill zu Markte zu tragen. Die entsandten Truppenkontingente entsprechen dieser Einstellung. Die 14 Millionen Philip- pinos müssen in der Praxis schon heute von Churchills Liste abgeschrieben werden und auch die 66 Millionen Einwohner Niederlän- disch-Jndiens nehmen sich nur noch als „überholte Zahl" imposant aus. denn Millionen von ihnen verrichten ihre gewohnte Tätigkeit bereits in den von Jaoun kontrollierten Gebieten aus Celebes. Borneo und Sumatra. Aber selbst wenn man sie alle in voller Höhe in die Bilanz einsetzen-würde, wie Churchill dies zweifellos tat, dann ergeben sich zusammen nur NO Millionen „Mitkämpfer". Erst die beiden größten Völkerbecken der Erde, China und Indien, können Churchills Aufstellung wesentlich verbessern.
Die Erfahrung des Krieges hat allerdings erwiesen, daß die Kampfleistungen etwa de- 3.8-Millwnen-Bolkes der Finnen weit höher zu werten ist als der erzwungene Beitrag der widerstrebenden Inder für die Sache London- und Moskaus. Auch die Bevölkerung Ungarns und Rumäniens (10,6 bzw. 20 Millionen) verrät auf den ersten Blick nicht den Hohen Kanrpfbeitrag dieser beiden Völker am gemeinsamen europäischen Befreiungskrieg. Kroatien (etwa 7 Millionen), Slowakei (2,7 Millionen). Mandschukuo (3S Millionen), Thailand (14^ Millionen) sind weitere vollwertige Mitkämpfer auf der Seite der Achse. Auch Norwegen (3 Millionen), Dänemark (3.7 Millionen). Frankreich (41 Millionen), Niederlande (8L Millionen), Spanien (24 Millionen) leisten durch die Entsendung von Freiwilligen einen Beitrag a» Kampf gegen den Bolschewismus. Mit besserem Recht als e- Churchill mit Indien tat, könnte man über 100 Millionen National- chinesen aus die Seite der Achse schreiben.
Nber in einer Hinsicht ist Churchill- Wort doch berechtigt: Wenn man nämlich den Anteil der'jzegnerischen Parteien allein nach der von ihnen bewohnten Fläche mißt. Da ist freilich schon das Uebergewicht der drei ungleichen Partner USA.—England—Sowjetunion über die drei Achsenmächte erdrückend. Sie verfügen zusammen über nicht weniger als 29 354 000 Quadratkilometer Raum (England 240 000, USA. 7 839 000, Sowjetunion 21 175 000). Dagegen nimmt sich die deutsch« Wohnfläche (635 000). die italienische (337 000) und die javanische (680 000) mehr als bescheiden aus. Sie ergibt zusammen nur 1652 000 Quadratkilometer. Dieses Mißverhältnis wird noch krasser durch die Gebiete der Dominions und Hilfsvölker auf der demokratisch-bolschewistischen Seite. Die Ricsenräume Australiens (7 700 000). Kanadas 9 569 000). Südafrikas 1220 000), Niederlä"disch-Jndiens (1 900 000), dazu Indien und China scheinen dazu an- aemn. das Churchill-Wort zu bestätigen Allerdings mit einer klainen Einschränkung: Drei Viertel der ganzen Welt marschieren weder mit Churchill noch kämpfen sie für seine Sache. Aber sie werden von ihm. von Roosevelt und von Stalin beherrscht. Jedenfalls vorläufig noch. Und dieser Tatbestand, der den britischen Premier zu einem mißglückten Zahlenkunststück verleitete, ist ja nicht zuletzt zur Ursache dieses Weltkrieges geworden.