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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Samstag, de» 18. November 1939

Der Wert des Naturschutzes

Einer Zuschrift vo« Professor Dr. Hans Schwenke!, Württ. 'Landesbeauftragter für Naturschutz, entnehmen wir:

In letzter Zeit hat man viel von der Eintragung württem - chergischer Naturschutzgebiete in das Reichsnatur» tchutzbuch gelesen, die jeweils auf Grund des Reichsnaturschutz- sgesetzes und auf Antrag des württ. Kultministers als Höherer Naturschutzbehörde erfolgt ist. Es find folgende württembergische Naturschutzgebiete zu nennen, die schon eingetragen find oder doch bald eingetragen werden:

Im Unterland: Der Rotwildpark Lei Stuttgart, der Fa­voritepark bei Ludwigsburg, der Rotzweiher bei Maulbronn, zwei moorige Waldstücke im Kreis Oehringen, die Reiherhalde Mor­stein, der Reutzenberg Lei Crailsheim.

Im Schwarzwald: Der Schliffkopf, der Wildsee in der Echönmünz, der Wilde Hornsee bei Wildbad, ein Naturwaldstück Große Tannen" bei Kälberbronn, das Schwenninger Moos.

Auf der Alb: Der Stiegelesfels im Donautal bei Fridingen, das Jrrendorfer Hart (Holzwiesen), das llntereck bei Balingen (Steilhänge und Urwaldrest), der Greuthau auf Markung Honau (Schafweide mit großen Buchen), Steppenheidewald-Hänge am RSgelesfelse« bei Urach und am Rabensteig bei Blaubeuren, der Bolkmarsberg Lei Oberkochen.

In Oberschwaben: Das Dornachried mit Heckker Weiher, das Triskircher Ried am Vodensee, der Rohrsee, das Brunnen­holzried, der Schreckensee, der Federsee und einige kleinere Riede.

Angesichts dieser wenn auch verhältnismäßig recht bescheide­nen geschützten Flächen hat vielleicht doch mancher Volks­genosse die Frage erhoben, ob es denn bei unserer jetzigen Er- nährungs, und Rohstofflage tragbar sei, so viele Naturschutz­gebiete zu schaffen und überhaupt so sehr den Naturschutzgedanken zu betonen. Dazu ist einmal zu sagen, daß es sich in keinem Fall um wirtschaftliche Opfer handelt, die irgendwie ins Gewicht fal­len. Dafür bürgt schon das Einvernehmen mit der Landesbauern- fchaft und mit der Forstdirektion, das der Kultminister in jedem Einzelfalle herbeiführt.

Viele Naturschutzgebiete, insbesondere Urwaldzellen, dienen sodann der Wirtschaft als Vergleichsflächen, um der Natur ihre Gesetze abzulauschen und daraus für die wirtschaftlichen Maß­nahmen (Waldwiesenbau usw.) zu lernen. Die neuzeitliche Pflan­zensoziologie bedarf der Naturschutzgebiete, um die standort- gemäße Pflanzenwelt z. V. der Wälder nachträglich ausfindig zu machen. Die Naturschutzgebiete dienen auch dem Vogelschutz, der Jagd und unter Umständen der Fischerei. Und schließlich darf auch ausgesprochen werden, daß die Naturschönheit vieler Schutz- i gebiete dem Fremdenverkehr, der Erholung und damit der Er- j Haltung unseres wertvollsten Gutes, der Arbeitskraft des deut- > schen Menschen, dient. Auch stecken in den Naturschutzgebieten rein geistige und ideelle Werte für die Wissenschaft, für Schule und Volksbildung, für das tiefere Naturerleben und schließlich für die Eesamtnatur.

Der bisherige Hauptkonservator am Landesamt für Denkmal­pflege und Landesbeauftragte für Naturschutz, Professor Dr. Hans Schwenkel, ist vom Führer zum Direktor des Landesamts für Denkmalpflege ernannt worden. Professor Schwenkel ist seit 1922 auf dem Gebiet des Natur- und Heimatschutzes in staatlichem Auftrag tätig. Er hat sich um den württembergischen Natur­schutz, und zwar ebenso um die Gestaltung des Landschaftsbil'-ws wie um die Erhaltung der Natur, erfolgreich bemüht, so daß Württemberg in dieser Hinsicht als führend im Reich angesehen ! wird.

Briefträgerin Marie I

Eine Erzählung aus unseren Tagen Von Joseph Johannsen

Als die Männer unter die Waffen traten, gab es für Marie kein langes Zögern. Sie war gesund und jung, hatte zwei Arme, denen sie schon etwas zutrauen konnte, «nd einen klugen Kopf. Dazu das Herz auf dem rechten Fleck. Ja, das Herz! Das hatte Marie sich damals mit viel Mut und gesundem Lebenssinn herübergerettet. Aus einem großen Schmerz. Damals um Hein Krüger.

Aber das lag schon lange zurück...

Marie wurde Briefträgerin. Sie bekam eine richtige Dienstmütze, die sie sich fesch auf das rechte Ohr setzte, und einen weiten Schultermantel. Darunter trug sie die Post-

Die Vurenväter waren Deutsche !

Die Burenmütter Holländerinnen

Don K. vonPhilipoff ^

Sehr bald nach der Besitznahme der Südspitze Afrikas ; durch die Niederländer (1652) begann auch deren Besied­lung. Der kulturelle und wirtschaftliche Einfluß der deut- schen Ansiedler, die gleich mit den ersten Schiffen nach der ! Kapkolonie kamen, war beträchtlich. So wissen wir, daß ! im Jahre 1660 bei der Vermessung der ganzen Kolonie aus- > gerechnet die rheinische Nute gewählt wurde. Die ersten ! Schiffsladungen enthielten rheinische Reben und Rhein- ! wein, deutsches Vier, Nürnberger Spiegel, Osnabrücks! Lei- ! nen und noch andere deutsche Waren, Man nahm die deut- ! schen Angelegenheiten so sehr wichtig, daß am 22. Januar : 1676, nach Eintreffen der Nachricht vom Siege des Großen > Kurfürsten über die Schweden bei Fehrbellin, dieser in Kap­stadt offiziell gefeiert wurde.

Schon im 17. Jahrhundert hat eine Reihe deutscher For­scher die Kapkolnie besucht und beschrieben, so der aus Lo­benstein stammende Johann Schreyer, der Danziger Kauf­mann Jakob Breyne, der hessische Prediger Johann Chri­stian Hoffman, ferner C. Fikius, E. Hesse und C. Schweitzer. Im 18. Jahrhundert gestalteten sich die kulturellen Be­ziehungen zwifchen Deutschland und Südafrika noch inniger. Wir besitzen aus dieser Zeit die Reisebeschreibungen von Vogel, des Rektors Peter Koch, des ehemaligen Baudirek­tors im holländischen Kolonialdienst, I. W. Heydt, drei Bücher O. F. Mentzels, Erinnerungen des Hamburgers Watermeyer, Briefe des Freiherrn von Wurmb und von Wolzogen. Der Dichter Schubart schrieb seineKaplieder", Klopstock besang den Kapwein. Auch Friedrich der Große förderte die Beziehungen seines Königreichs zu Südafrika. Er nahm junge, in Südafrika geborene Europäer zur Aus­bildung in sein Heer. Darunter befand sich auch der in Kap­stadt gebürtige Baron von Prehn, der den Siebenjährigen Krieg mitmachte und Adjutant des Preußenkönigs wurde. Später kehrte er in seine südafrikanische Heimat zurück, wo er lange Jahre als Militärbefehlshaber der Kolonie wirkte. Zahlreiche preußische Schiffe liefen im 18. Jahrhundert in Kapstadt ein und brachten hauptsächlich Waffen, Medi­kamente und Vier mit. Auf diesen Schiffen kamen auch zahl­reiche Harzer und Brandenburger Bergleute auf Einladung der Kolonialverwaltung mit, um Südafrika nach Boden- ickiäken au untersucben. Zu Ende des 18. Jahrhunderts

tasche durch Regen und Wind, treppauf, treppab. Es ging vieles durch ihre Hände, viel Glück und viel Leid. Sie konnte es oft von den Gesichtern der Empfänger ablesen. Nicht immer waren die Wege leicht; aber Marie lernte so, das, was sein muß, tapferen Herzens zu tun.

Vis eines Tages ein Brief ihr so schwer wurde, daß sie dachte, sie könnte ihn nicht überbringen. Einen kleinen wei­ßen Umschlag hatte sie da in der großen Tasche, einen Feld­postbrief. Darauf stand: An Frau Lotte Krüger, Earten- straße 30. Als Absender: Hein Krüger, Gefreiter. Und da­hinter die Feldpostnummer.

Also wohnte in dem kleinen weißen Haus in der Earten- straße die Lotte mit den großen dunklen Augen, um deret- willen Hein damals sie, die Marie, verlassen hatte. Und mit einem Male war alles in ihr wieder schmerzhaft leben­dig, was doch nun schon mehr als zwei Jahre zurllcklag. Sie waren Freundinnen gewesen, ja, aber dann hatte Marie mit Lotte um Hein gekämpft. Ehrlich und gerad, wie es ihr Wesen war. Aber sie hatte verloren und seit jenem Tage die Lotte nicht mehr gesehen...

Und nun sollte Marie der Lotte diesen Brief bringen. Von Hein, und viele liebe Worte und Grüße standen sicher darin...

Die Briefträgerin stand vor der Haustür Gartenstraße 30. Dem Himmel sei Dank, da war ein Briefkasten! Also ließ sich die Begegnung vermeiden. Marie hörte den Brief mit dumpfem Laut in den Kasten fallen, dann setzte sie eiligen Schrittes ihren Botengang fort. '

Aber die Bilder des Neides verfolgten die Briefträgerin. Wie Abgründe, über die man nicht hinweg kann, sah sie schwarze Gedanken rings um sich her. Ihr Helles Auge be­kam einen dunklen Glanz, und die Lippen preßten sich auf­einander. Ihr ehrliches, tapferes Herz geriet bedenklich in Gefahr...

Es waren einige Tage vergangen, da hatte die Briefträ­gerin eine Feldpostkarte in die Eartenftraße zu tragen. Wieder zu Frau Lotte Krüger. Und da es eine offene Karte war, hatte die Briefträgerin Marie lange mit dem Mäd­chen Marie gestritten, ob sie lesen sollte, was denn der Hein seiner Lotte schrieb. Aber dann hatte die junge Brief­trägerin Marie gesiegt und mit einer entschlossenen Be­wegung die Karte wieder in die große Tasche geschoben. Das war, wie wenn die Sonne die dunklen Wolken am Himmel verjagt, und Marie lächelte vor sich hin, als sie auf die Tür von Gartenstraße 30 zuging.

Aber das schwerste kam ja wohl nun erst. Marie hatte gedacht, daß es nicht die Zeit wäre, einen kleinen Haß zu nähren, wo es doch notwendig sei. daß jeder dem anderen die Hand reiche. Und das Mädchen hatte mit viel Mut den Schellenknopf gedrückt.

Dann hörte die Briefträgerin eine Tür gehen und kleine Schritte langsam, wohl auch mühevoll, näher kommen. Marie fühlte ihr Herz bis unter den Hals schlagen. Nun öffnete sich das Türfenfterchen, und Marie sah in die großen dunklen Augen, über denen jetzt ein trüber Schein lag. Und nun wußte Marie, daß die Lotte mütterlichem Glück ent­gegensah ...

Eine Karte", sagte die Briefträgerin.

Marie, du?" kam es da seltsam fragend zurück, und Marie sah, daß die Lippen, die diese Frage taten, fast farblos waren. Aber das Gesicht der jungen Frau war imer noch schön, wenn auch blaß und wie von Schwerem gezeichnet.

Du siehst, ich bin nun Briefträgerin. Darf ich fragen,

wie es dir geht und-Hein?" Leise und lauernd war

das gesagt wie von einem, der ins Dunkel spricht.

Du freust dich wohl, Marie, daß ich ihn nun auch nicht habe..." Wie Spott klang das, und es schnitt Marie tief ins Herz. Sie wäre am liebsten davongelaufen. Und doch hörte sie da auch eine Wehmut durch und eine Trauer, die ihr Mitleid hervorrief. Und so hielt sie stand in diesem schweren Augenblick, der ihr wie eine Ewigkeit erschien.

Lotte..." Mehr brachte Marie nicht heraus, aber sie sah der anderen voll ins Gesicht. Da senkte Lotte den Blick, und Marie fühlte, daß die dort hinter der Tür sich ihres harten Wortes schämte. Monoton, wie einer, der sich über­führt sieht, gab nun Lotte Antwort:Hein geht es gut. Er schreibt immer sehr zuversichtlich. Er hat seine Kameraden. Aber ich bin noch fremd hier und habe keinen Bekannten

wurde bekanntlich ein ganzes württembergisches Regiment ! für den Kölonialdienst an die Niederlande verkauft. Ein Teil der lleberlebenden siedelte sich in der Kapkolonie an. Dis genaue Zahl der nach der Kapkolonie gekommenen Deutschen bleibt unbekannt.

Es dürfte wenig bekannt sein, daß die meisten Stamm­väter der Buren, die in den Jahren 1657 bis 1795, also zur Zeit der Bildung des Burenvolkes, nach Südafrika aus- gewanAdrt waren, dem deutschen Volke zugehörten.

Diese überraschende Feststellung hat nicht etwa ein Deut­scher, sondern ein Holländer, Professor Dr. Colenbrander aus Leiden, gemacht, den man also der Voreingenommen­heit nicht verdächtigen kann. Seinen auf Grund von Kir­chen- und Einwanderungsbüchern gemachten Forschungen zufolge waren von 1553 Stammvätern, die nach Südafrika kamen und hier eine Familie gründeten, 829 Deutsche, 507 Holländer und 237 Angehörige anderer Völker. Spätere Untersuchungen ergaben einen noch größeren Anteil des Deutschtums. Trotz dieses zahlenmäßigen llebergewichts erhielt das Burenvolk ein holländisches Gepräge.

Der Grund hierfür liegt zunächst in der Nationalität ! "oer Stamm-Mütter der Buren. Während weit über die - Hälfte aller Stammväter Deutsche waren, machten die deutschen Stamm-Mütter nur etwa ein Neuntel, die Hol­länderinnen dagegen etwa zwei Drittel aus. Die meisten Deutschen kamen nämlich als Soldaten, Seeleute, niedere

> Beamte ohne Anhang in die Kapkolonie. Die holländi- ! schen Beamten und Offiziere brachten meist ihre Familien ! mit nach Südafrika, da ihnen ein beträchtliches Einkommen ! sicher war. Auch wurden die meisten weiblichen Zöglinge ! der holländischen Waisenhäuser nach Südafrika geschickt.

! Während die Väter draußen arbeiteten, führten die Stamm- ! Mütter den Haushalt und erzogen die Kinder, die sich auch ! die Sprache der Mütter aneigneten. Die Sprache, die der j Mensch spricht, ist eben eine Muttersprache, und nicht etwa i eine Vatersprachel

! Südafrika war eine holländische Kolonie. Die Regierung bemühte sich, den niederländischen Charakter seines Besitzes zu wahren. Als typischen Fall erfahren wir aus den Akten,

! daß ein Schiffskapitän namens Hockerling wegen Grau- ! samkeit zur Verantwortung gezogen wurde. Er führte vor ! dem Politischen Rat in Kapstadt zu seiner Verteidigung an,

> er hätte die sechs ihn verklagenden Portugiesen an die : Masten binden und schlagen lassen, weil sie sich geweigert

hätten, holländisch zu sprechen. Bis zum Ende des 18. Jahr­hunderts weigerten sich die Kolonialbehörden, eine andere

in der Nähe." Bei diesen Worten blühte wie eine plötzliche Erkenntis ein kleines Licht in ihren matten Augen aus.

Wenn du willst, Lotte, möchte ich jetzt dein Kameras sein. In meiner Freizeit würde ich schon gern mal... Und ehe noch Marie zu Ende sprach, hörte sie, wie das Schloß klinkte, und sah, wie sich die Tür ganz langsam öffnete...

Marie!" Lotte streckte ihr die Hand entgegen, die Marie freudig bewegt ergriff.

So hatte die junge Briefträgerin zum zweitenmal ihr Herz gerettet. Sie tat tapfer wieder ihren Dienst und hatte wieder freundliche Worte für die Leute an den Haustüren. Und in ihrer Freizeit fand sie oft den Weg zu Earten- straße 30.

Ja, sie übernahm es. Hein zu telegraphieren, daß er Va­ter eines gesunden Mädchens geworden sei, dem Lotte den Namen Marie gegeben habe.

RuttdLuus

°° Programm des Reichsfenders Stuttgart

Sonntag, 19. Noo.: 6.00 Uhr Frühkonzert; 7.00 Uhr Nachrich­ten; 8.00 UhrBauer hör zu!"; 8.15 Uhr Gymnastik (Elucker); 8.30 Uhr Morgenmusik; 9.00 Uhr Das Kammerkonzert des Reichs­senders Stuttgart; 9.45 UhrKamerad Tier"; 10.30 Uhr Musik am Sonntag morgen; 11.00 Uhr Musik vor Tisch; 12.00 Uhr Mittagskonzert I.; 12.30 Uhr Nachrichten; 13.00 Uhr Mittagskon­zert II.; 14.00 Uhr Nachrichten; 14.45 UhrWir spielen das Märchen vom gestiefelten Kater , 15.15 Uhr Musik zur Kaffee­stunde; 16.00 Uhr Vom Deutschlandsender: Großes Wunschkonzert der Wehrmacht; 17.00 Uhr Nachrichten; 20.00 Uhr Nachrichten;

20.15 Uhr Politische Zeitungs- und Rundfunkschau; 20.30 Uhr Sport am Sonntag; 20.40 UhrWie es euch gefällt"; 22.00 Uhr Nachrichten.

Montag, 20. Nov.: 6.00 Uhr Morgenlied, Nachrichten; Anschlie­ßend: Gymnastik I (Elucker); 6.30 Uhr Aus Köln: Frühkonzert; 7.00 Uhr Nachrichten; 7.50 Uhr Für dich daheim; 8.00 llhr Gym­nastik II (Elucker); 8.20 Uhr Volksmusik; 11.30 Uhr Volksmusik und Bauernkalender: 12.00 llhr Mittagskonzert; 12.30 Uhr Nach­richten; 15.00 Uhr Bilder aus Baden; 16.00 Uhr Musik am Nach­mittag; 17.00 Uhr Nachrichten: 18.00 Uhr Aus Zeit und Leben;

18.15 Uhr Konzert mit deutscher und französischer Musik; 19.10 Ahr Zum Feierabend; 19.45 llhr Vom Deutschlandsender: Poli­tische Zeitungs- und Rundfunkschau: 20.00 Uhr Nachrichten;

20.15 Uhr Heiterkeit und Fröhlichkeit; 22.00 llhr Nachrichten.

Dienstag, 21. Nov.: 6.00 Uhr Morgenlied, Nachrichten; Anschl.7

Gymnastik I; (Elucker); 6.30 llhr Äus Frankfurt: Frühkonzert; 7.00 llhr Nachrichten; 7.50 Uhr Für dich daheim; 8.00 Uhr Gym­nastik II (Elucker); 8.20 Uhr Volksmusik; 11.30 Uhr Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Uhr Mittagskonzert I.; 12.30 Uhr Nachrichten; 13.00 Uhr Mittagskonzert II.; 14.00 Uhr Nachrichten; 15.00 UhrHör mit mir von drei bis vier!"; 16.00 Uhr Zum Tag der deutschen Hausmusik; 17.00 Uhr Nachrichten; 17.15 Uhr Kulturkalender; 18.00 llhr Aus Zeit und Leben; 18.15 Uhr Kon­zert mit deutscher und französischer Musik; 19.10 Uhr Zum Feier­abend; 19.45 llhr Politische Zeitungs- und Rundfunkschau; 20.00 llhr Nachrichten: 20.15 Uhr Singende, klingende Ostmark; 21.20 Uhr Aus der Welt der Oper; 22.00 Uhr Nachrichten.

Mittwoch, 22. Nov.: 6.00 Uhr Morgenlied. Nachrichten; An­schließend: Gymnastik I (Elucker); 6.30 Uhr Frühkonzert; 7.00 Uhr Nachrichten; 7.50 Uhr Für dich daheim; 8.00 Uhr Gymnastik I! (Elucker); 8.20 Uhr Volksmusik; 11.30 Uhr Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Uhr Mittagskonzert; 12.30 Uhr Nachrich­ten; 14.00 llhr Nachrichten; 15.00 Uhr Von unseren zwei- und vierbeinigen Freunden; 15.30 Uhr Eine Viertelstunde Klavier­musik; 15.45 UhrDie Schlacht von Sempach",Der Held von Demmin", zwei Erzählungen; 16.00 Uhr Musik am Nachmittag; 17.00 llhr Nachrichten; 18.00 Uhr Aus Zeit und Leben; 18.16 llhr Konzert mit deutscher und französischer Musik; 19.10 Uhr Zum Feierabend: 19.45 Uhr Vom Deutschlandsender: Politische Zei­tungs- und Rundfunkschau; 20.00 Uhr Nachrichten; 20.15 Uhr Vom Deutschlandsender: Großes Wunschkonzert für die Wehr­macht; 22.00 Uhr Nachrichten.

Donnerstag, 23. Noo.: 6.00 Morgenlied, Nachrichten; Anschlie­ßend: Gymnastik I (Elucker); 6.30 Uhr Aus Köln: Frühkonzert; 7.00 llhr Nachrichten: 7.50 Uhr Für dich daheim; 8.00 Uhr Gym­nastik II (Elucker); 8.20 Uhr Volksmusik; 11.30 Uhr Volksmusik und Bauernkalender; 12.00 Uhr Mittagskonzert I.; 12.30 Uhr Nachrichten; 13.00 Uhr Mittagskonzert II.; 14.00 Uhr Nachrichten; 15.00 llhrCarl Loewe, der'Meistersinger deutscher Geschichte"; 16.00 Uhr Nachmittagskonzert: 17.00 Uhr Nachrichten; 18.00 Uhr Aus Zeit und Leben; 18.15 Uhr Konzert mit deutscher und fran­zösischer Musik; 19.10 Uhr Zum Feierabend; 19.45 Uhr Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungs- und Rundfunkschau; 20.00 llhr Nachrichten; 20.15 Uhr Beschwingte Weifen; 22.00 Uhr Nachrichten.

^ Kirchen- und Schulsprache zuzulassen als eben die hollän- > dische. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts, als die deutsche Einwanderung besonders stark einfetzte und die Bedrohung durch die Engländer die Begleichung innerer Spannungen erheischte, wurde die deutsche Sprache in den Kirchen zu­gelassen. Indessen waren die übrigen in Südafrika aus­gewachsenen Kolonisten deutscher Abstammung gründlich verholläudert worden.

Da die Mehrzahl der deutschen Auswanderer nach Süd­afrika aus dem niederdeutschen Sprachgebiet stammten, hat­ten sie keine großen Schwierigkeiten zu überwinden, um holländisch sprechen zu lernen. Ueberdies verwischte die im Deutschland des 18. Jahrhunderts herrschende Kleinstaaterei die Begriffe des eigenen und des fremden Volkstums, der Hamburger. Bremer oder Mecklenburger empfand die Nie­derlande in geringerem Maße als Ausland als vielleicht der Bayer oder gar der Oesterreicher.

Allerdings ist der Anteil des Deutschtums an der Bildung des Burenvolkes nicht spurlos geblieben. Die Afrikaans, die Sprache der Buren, weicht von der holländischen Sprache beträchtlich ab, und ihr Wortschatz sowie ihr Satzbau sind vom Deutschen stark beeinflußt worden. Viele südafrika­nische Städte sind nach deutschen Orten benannt. So fin­den wir in Südafrika zweimal Hannover, je einmal Heil­bronn, Hermannsburg, Mannheim und noch andere Städte­namen, die auf den deutschen Ursprung Hinweisen.

Viele bedeutende Männer des Vurenvolkes sind deutscher Abstammung. Die Vorfahren des letzten Präsidenten der Republik Transvaal. Vaul Krüg-r, stammen aus der Kur» mark, die Vorfahren des Ministers Hoffmeyr, der um die Jahrhundertwende auch auf kulturellem Gebiete stark her­vorgetreten ist, aus Westfalen, die des Generals Botha, des ersten Ministerpräsidenten der Südafrikanischen Union, aus Hannover, und die seines Nachfolgers, des Generals Hertzog, aus Stettin. Deutscher Abstammung sind ferner der Staats­minister Boos und die Vurengeneräle Beyers, Faritz, Krit­tliger und Brits. Viele Träger typisch holländischer Namen in Südafrika sind deutscher Abstammung. Die niederlän­dischen Standesbeamten übersetzten vielfach die ihnen fremd klingenden Namen einfach ins Holländische, fo wurde aus einem Kruse ein Croes, aus einem Haupt ein Hoofd, aus einem Heinrich ein Hendrik, aus einem Wilhelm ein Wil­lem, aus einem Georg ein Juriaan usw. Die Sippenforfcher in Südafrika müssen sich deshalb immer nach dem Eeburts- ! ort des Stammvaters und nicht etwa nach seinem Namen richten, um seine Volkszugehörigkeit festzustellen. -