2. Seite — Nr. 288
Nsgolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Mittwoch, den 15. November 1939
Britisches Hin nud Her
Zwischen dem englischen Volk und der britischen Regierung find seit Ausbruch dieses sinnlosen Krieges Meinungsverschiedenheiten vorhanden, die trotz schärfster Zensur immer wieder einmal den Weg in die Oeffentlichkeit finden. So wenig man diese Gegensätze überschätzen darf, obwohl zahlenmäßig die kleine Clique der jüdisch-plutokrati- jchen Kriegshetzer geradezu grotesk von den Millionen der friedliebenden Engländer absticht, so sehr mutz man doch immer wieder auf diese sehr erheblichen Stimmungsunterschiede eingehen. Denn England gleicht tatsächlich einem schwerfälligen, vollbepackten Möbelwagen, vor dem ein kleiner wütender Traktor rattert, um ihn querfeldein über Stock und Stein dem nächstbesten Abhang und Abgrund entgegenzureitzen. Bei diesem wahnwitzigen Bemühen gibt es sehr interessante Gespräche der mannigfaltigsten Lautstarke zwischen den Lord-Monteuren auf dem Traktor und den Möbelpackern und Möbelbesitzern im Hintergrund, die sich nicht gerne umwerfen lassen wollen. Besonders Win - ston Churchill, dieser politische Kutscher minderwerii- gen Kalibers, leistet dabei Erkleckliches. Er säuselt bald wie der Herbstwind, bald brüllt er wie ein britischer Kolonialsergeant. Und wenn alle Stränge zu reitzen drohen, dann schimpft er auf Deutschland. Das soll dann den Mut ankurbeln. Jedenfalls hofft Churchill auf diese Wirkung.
Den neuesten Whisky ohne Soda dieser Art hat der britische Lügenmixer soeben wieder in einer Rundfunkrede verzapft, bei der sich die Aetherwellen vor Wonne kräuselten. Er Hatz war den „Athenia"-Fall bei diesem arroganten Selbstgespräch schamvoll verschluckt, denn Athene war im alten Griechenland die Göttin der Weisheit und mit dieser Eigenschaft hat Churchill grundsätzlich nichts zu tun. Aber er hat dafür die zukünftigen deutschen Kriegsaktionen, so wie sie in ihm rumoren, einer Beleuchtung unterzogen.
Ei» paar Beispiele aus diesem Sud wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten. Es klingt wirklich entzückend, wenn Churchill erklärte: „Wir haben immer wieder und wieder versucht, diesen Krieg zu verhindern." Da er mit diesem „wir" sich selbst gemeint hat, dürfte ihm das Gelächter der Welt bereits gezeigt haben, das; man diesen Witz als den einzig guten seiner bisherigen Laufbahn empfand. Nicht weniger humorvoll war die folgende Bemerkung: „Unsere Luftwaffe hat dem Feinde gegenüber ihre weit überlegenen Qualitäten bewiesen." Selbst die Kieler Sprotten, die durch die angeblichen „Bombenangriffe" der Engländer eigentlich ausgerottet sein sollten, haben bei diesem Lügengarn vergnügt nach Luft geschnappt. Wahrscheinlich ist dem britischen Meisterregisseur bei dieser Erklärung versehentlich ein Satz aus dem Filmmanuskript der Flieger- odyssee „Der Löwe hat Flügel!" zwischen die Papiere gerutscht. Denn ansonsten haben wir bisher nichts von britischen Fliegerbomben, sondern höchstens von Flugblättern und ähnlicher Geistesmakulatur etwas gemerkt. Ist es ein Wunder, wenn Churchill im gleichen Atemzuge fortlog: „Die Deutschen haben sich bisher nicht dazu entschlossen, die britische Flotte zu belästigen", und fünf Minuten darnach versicherte: „Wir werden alle diese Belästigungen aushal- ten." Für dieses geistreiche Durcheinander werden ihm wahrscheinlich besonders die Hinterbliebenen jener 780 Seeleute dankbar sein, die mit der „Royal Oak" auf den Grund der Bucht von Scapa Flow geschickt wurden.
Aber Churchill kann nicht nur Märchen erzählen, in ihm steckt auch ein verhinderter Lyriker. Denn ist es nicht ein Gedicht, wenn er liebreich stöhnt: „Nebel und Winterstürme hüllen unsere Insel jetzt ein und machen die fortgesetzten Bombenangriffe der Deutschen in Zukunft viel schwieriger." Vor diesem Winternachtstraum des Herrn Oberon-Churchill und seiner Titania-Lhamberlain bekommt selbst Shakespeare das Bauchgrimmen. Auch die Engländer dürften danach sofort zu nächsten Schnapsflasche gegriffen haben.
Fast ebenso hold malt sich die Politik zwischen den leeren Gehirnwandungen Churchills. Was hält der alte Winston von Rußland? ,Me Sowjetunion, verkörpert in der sormi- dablen Gestalt Stalins, hat ein für allemal allen Nazi- träumen im Osten einen Riegel vorgeschoben. Die linke Tatze des Bären hält Deutschland vom Schwarzen Meer zurück, die rechte macht ihm das Baltikum streitig." Das ist wahrhaft ein neues Ei des Kolumbus! Daß zwischen Deutschland und der Sowjetunion sehr enge Freundschaftsverträge bestehen und Herr Molotow dem England Churchills recht bittere Medizin zu schlucken gab, ist dem Lügen- lord gänzlich aus der Erinnerung verschwunden. Er hält sich an die Unwirklichkeit, und nur in einem einzigen kleinen Schlußwort, einem Seufzer sozusagen, bricht auch bei ihm für zehn Sekunden die Wahrheit durch. Dieser Seufzer lautet: „Ich bin sicher, daß uns graue Zeiten bevor st e h e n." Donnerwetter, Herr Churchill, hier sind wir sogar ausnahmsweise derselben Meinung. Und nicht nur das! Uns scheint, daß bei diesem Satz der Churchill-Rede zum erstenmal auch das offizielle Kriegs-England und die sonst durchaus nicht gefragte Bevölkerung der wetterumzogenen englischen Insel übereinstimmen. Die „rauhen Zeiten" haben es beiden angetan. Wir wollen alles tun, um sie noch rauher zu machen.
Noch ein Opfer des Münchner Anschlags
Oberamtmann Schmeidl seinen Verletzungen erlege«
München, 14. Nov. Am Montagabend erlag der bei dem Attentat im Bürgerbräukeller schwer verwundete Parteigenosse Obeiamtmann a. D. Michael Schmeidl, München- Solln, seinen Verletzungen.
Mit Oberamtmann Schmeidl ist ein alter und bewährter Kampfgenosse des Führers dahingegangen, der ihn im Jahre 1923 auf seinem Marsch zur Feldherrnhalle begleitete. Mitten im Kreis seiner Kameraden saß Parteigenosse Schmeidl am 8. November in der vordersten Reihe des BürgerLräukellers, um den Führer zu hören und mit den Kameraden von 1923 Wiedersehen zu feiern. Als dann durch den teuflischen Anschlag die Versammlungsstätte zusammenstllrzte, wurde Schmeidl von den Steinen, Balken und Trümmern verschüttet. Sein alter Kampfgefährte Kaiser, der noch in der gleichen Nacht an den Folgen des Attentats starb, befreite den Schwerverletzten in vorbildlicher Kameradschaft aus seiner furchtbaren Lage. In der Chirurgischen Klinik war sein Krankenlager das erste, das Gauleiter Adolf Wagner bei seinem Besuch am vergangenen Freitag aufgesucht hatte. In bewegten Worten gab Schmeidl, der durch eine Netzhautentzündung dem Erblinden nahe war, seiner Freude über den Besuch Ausdruck, gleichzeitig aber auch 'seiner Dankbarkeit darüber, daß die Vorsehung den Führer «gerettet hat. Seine glücklichste Stunde aber erlebte der schwer»
,verwundete Parteigenosse, als der Führer selbst tags daraus sich nach dem Befinden der verletzten Kameraden an Ort mrd Stelle erkundigt hat.
Nun ist auch Michael Schmeidl zur Standarte Horst Wessel abberufen worden. Alle ärztliche Kunst konnte das Leben dieses vortrefflichen Kameraden und prächtigen Menschen, der sich trotz seines hohen Alters an Liebe und Einsatzbereitschaft für den Führer von niemand übertreffen ließ, nicht mehr retten. Die Nachricht von seinem Ableben wird im ganzen deutschen Volk herzliche Anteilnahme und schmerzvolle Trauer auslösen. In Ehrfurcht neigen wir uns vor dem Toten, der ebenso wie seine sieben Kameraden sein Leben für den Führer und für Deutschland geopfert hat. Sein Grab aber wird zu einer neuen furchtbaren Anklage gegen die Attentäter und deren Hintermänner, die mit ihrem Anschlag vom 3. November das ganze deutsche Volk getroffen haben.
Einmarsch der ruffischen Truppen in Litauen
Zur Besetzung ihrer Garnisonen
Kowno, 14. Nov. Der Einmarsch der sowjetrussischen Truppenkontingente hat in der in dem sowjetisch-litauischen Beistandspakt vom 10. Oktober vereinbarten Form in der vergangenen Nacht begonnen. Zunächst sind in der südlitauischen Stadt Alytus Artilleriekommandos mit einem großen Kraftwagenpark ein- aetroffen und haben die dort seit dem 1. November bereitstehenden litauischen Kasernen und sonstigen staatlichen Gebäude bezogen. Auf diesem Platz soll eine Garnison in Stärke von 4000—4500 Mann stationiert werden.
Die Besetzung des bei Kowno gelegenen Earnisonplatzes Gai- zunai mit einer Panzertruppe und des 40 Kilometer südlich von Kowno gelegenen Ortes Prieny mit Kavallerie erfolgt unmittelbar. Das Hauptkontingent in Stärke einer Division bleibt in Nowo-Viloika bei Wilna. Die Gesamtzahl der sowjetrussischen Armee, die in Litauen garnisoniert wird, soll zunächst die Zahl von 20 000 Mann nicht überschreiten.
Generalgouverneur Dr. Frank in Zakopane
Fürsorge für die Schwerverletzten des Polenfeldznges
Krakau, 14. Nov. Wie die „Warschauer Zeitung" mitteilt, hat der Generalgouverneur Reichsminister Dr. Frank durch einen besonderen Erlaß die großen Hotels in den weltbekannten Luftkurorten Zakopane und Kryniza für Schwerverletzte aus dem polnischen Feldzug und für die Hinterbliebenen der in Polen gefallenen deutschen Soldaten und ^-Angehörigen zur Verfügung gestellt.
Nach einer Meldung der „Warschauer Zeitung" aus Zakopane stattete der Eeneralgouverneur dem Kurort einen Besuch ab. Der Generalgouverneur wurde u a. auch von einer Abordnung des Gebirgsvolkes der Goralen begrüßt, deren Sprecher der Treue dieses Volksstammes zum Deutschen Reich Ausdruck gab und dem Generalgouverneur die Unterdrückung schilderte, die die Goralen durch die Polen erdulden mußten. Der Eeneralgouverneur dankte der Abordnung für ihre Loyalitätserklärung und brachte zum Ausdruck, daß das Reich für die Bedürfnisse der Minderheiten seit jeher vollstes Verständnis zeige und deshalb nunmehr auch für die Goralen die Zeit der Unterdrückung ihr Ende gefunden habe. Die Abordnung überreichte daraus dem Generalgouverneur das Ehrenzeichen der Goralen, ein mit handwerklicher Kunst in Silber getriebenes und mit Edelsteinen verziertes Schmuckstück.
«Zusammenarbeit im Mittelmeer?-
«Eiornale d'Jtalia" gegen dreiste Unterstellungen Churchills
Rom, 14. Nov. Zur Rede Churchills und zu seiner Behauptung, daß sich das Zusammengehen Italiens mit Frankreich und England im Mittelmeer immer fruchtbarer gestalten werde (!), betont das halbamtliche „Eiornale d'Jtalia", daß diese Worte im Lichte der Ereignisse der fernen und jüngsten Vergangenheit wie der Gegenwart nicht den Tatsachen entsprechen. Man brauche, ohne irgendwie polemisieren zu wollen, nur an all das zu denken, was seit 1919 im Mittelckeer geschehen sei, so an die Sanktionen und an die Politik der Einkreisung, deren gegen Italien gerichtete Ziele von der englischen Presse selbst dargelegt worden seien. Noch heute spreche man beispielsweise in London von Gibraltar und Suez, den beiden Eingangstoren zum Mittelmeer, wo sich das das gesamte nationale Leben Italiens abspiele, als Mitteln zur Kontrolle und zur Beherrschung der Aktionsfreiheit und der Lebensmöglichkeiten Italiens. „Alles was heute im Mittelmeer existiert und geschieht, hat den Zweck, Italien in eine untergeordnete und bedrohte Lage zu versetzen. Gegenüber diesen Tatsachen kann man nicht von einem historischen Zusammengehen sprechen, denn dies setzt vor allem eine Gleichheit der Positionen und der Rechte voraus." Es wäre also opportun, daß die Westmächte diese Kreiszüge in so abenteuerliche Zonen der europäischen Politik unterließen und sich zumindest vorläufig nicht um das Mittel- meer-Probelm und um die italienischen Interessen kümmerten.
Mine Nachrichten ans Mer Wett
Reichswirtschastsminister Funk in Posen. Aus seiner Reise
durch die neuen Neichsgaue im Osten traf Reichswirtschaftsminister Funk in Begleitung von Bürgermeister a. D. Dr. Winkler und Ministerialrat Walter am Dienstagabend, mit dem Flugzeug von Warschau kommend, in Posen ein. Auch während seines Posener Aufenthaltes wird Reichsminister Funk mit dem Reichsstatthalter Greiser und den einschlägigen Dienststellen Besprechungen über das wirtschaftliche Aufbauwerk im Warthegau haben.
Bsnzinpreiserhöhung in England. Mit sofortiger Wirkung wird auf Anordnung des Benzinamtes der Benzinpreis in ganz England um 1,5 Penny je Gallone (rund 4 Liter) erhöht. Im Oktober war der Venzinpreis bereits einmal um 2 Penny je Gallone erhöht worden.
Feuer auf einem britischen Motorschiff. Aus dem englischen Motorschiff „Dunvegan Castle" brach im Londoner Hafen Feuer aus, das durch die Feuerwehr in Gasmasken bekämpft werden mußte. Die „Dunvegan Castle", ein Motorschiff von 15 000 Tonnen, wurde im Jahre 1936 gebaut.
Direkter Zug Berlin—Warschau. Zwischen Berlin und Warschau ist nunmehr der direkte Schnellzugsverkehr ausgenommen worden. Der Schnellzug D 53, der Berlin— Friedrichstraße um 7.50 Uhr verläßt, verkehrt über di« direkte Strecke Berlin—Posen—Kutno—Warschau. Er erreicht Warschau Hauptbahnhof. um 20.08 Uhr.
! Raubmörder zum Tode verurteilt. Das Sondergericht in j Bamberg hat am 14. November den ledigen 40 Jahre alten Michael Eduard Seufert aus Garitz bei Bad Kissingen wegen Raubmordes zum Trü>e und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Seufert hat am 20. Oktober 1939 in Garitz die 61jährige Witwe Elise Graf«
< in ihrer Wohnung erwürgt und anschließend beraubt. Nach
- der Tat flüchtete der Verbrecher, wurde aber in Wien auf- « gegriffen und verhaftet. Für diesen gefährlichen Gewohn-
- heitsverbrecher, der fast die Hälfte seines Lebens im Zucht- ! Haus zubrachte, bedeutete die Todesstrafe die einzige Sühne.
In schweb,schen Zeitungen wird vermerkt, daß Holland i die Alarmgerüchte der Entente-Zeitungen dementiert, nach denen Holland sich von Deutschland bedroht fühle.
Das amerikanische Kriegsministerium dementierte die Meldungen, daß die amerikanischen Streitkräfte an der ' Pazifik- und Atlantikküste Minen legen.
! Treibminen auch an der nordspanischen Küste. Englische j Treibminen verseuchen große Teile der europäischen Gewäs- i ser und bringen die neutrale Schiffahrt in große Gefahr. So wurden jetzt auch an der nordspanischen Küste Treibminen gesichtet, unweit Kap Tazones und in der Nähe von Ferrol. Die spanischen Marinebehörden sandten Suchboots aus, die die Minen unschädlich machen sollen.
Litauischer Dampfer vor Reval gesunken. Der 1607 Tonnen große litauische Dampfer „Panevezys", der mit einer Salzladung von Heningrad nach Memel unterwegs war, lief am Montag im Sturm vor Reval auf eine Untiefe und erhielt dabei ein Leck und versank.
Todesstrafe für einen Knabenmörder. Das Sondergericht München verurteilte den 25jährigen Nikolaus Eder von Hoeglhaus bei Bad Aibling zum Tode. Eder hatte am 2: September den vierjährigen Knaben Josef Greithammer nach einem Sittlichkeitsverbrechen auf scheußliche Weise ermordet. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I konnte nach Durchführung der notwendign Erhebungen am Montagfrüh die Anklage fertigstellen, die sofort dem Sondergericht München zugeleiteh wurde. Bereits drei Stunden später trat das Sondergericht zur Verhandlung gegen Eder zusammen.
Weitere Elsässer in Frankreich verhaftet. Die französischen Behörden sind zu weiteren Verhaftungen von namhaften Elsässern geschritten, wobei es sich nicht mehr um reine Autonomistenführer handelt. Nach der Festnahme der Kammerdeputierten Rosse, Stürme! und Mourer wurden Ende der vorigen Woche der Vorsitzende der katholischen Partei, Toppi, der Stadtrat von Straßburg Schall sowie sein Mitarbeiter Schlegel verhaftet, die wegen angeblicher Propaganda des Komplotts gegen die Sicherheit des französischen Staates angeklagt werden sollen.
In Paris soll Kammer und Senat am 28. November zusammentreten. Vorher soll der französische Finanzministsr zu ausgedehnten Entente-Besprechungen nach London reisen.
Französischer Divisionsgeneral gefallen. Havas meldet, daß der französische Divisionsgeneral Pigeaud, Eroßoffizier der Ehrenlegion und Inhaber des Kriegskreuzes von 1914 und 1939, am 11. November in Val de Erace gefallen sei.
Der Dominionminister Eden, der sich seit einigen Tagen in Frankreich aufhält, war auch im britischen Hauptquartier. Er frühstückte überall mit Staats- und Militärstellen.
England wirft indische Matrosen ins Gefängnis. 76 indische Matrosen wurden zu je einem Monat Gefängnis verurteilt, weil sie sich weigerten, im Hinblick auf ihre geringe Entlohnung die Gefahrenzonen zu befahren.
Senatswahlen in Jugoslawien. Bei den Senatswahlen trug die Regierung Zwetkowitsch einen hundertprozentigen Sieg davon. Es wurden insgesamt 47 Senatoren gewählt (die übrige Hälfte wird von der Krone ernannt). Alls Senatsplätze fielen den Regierungsparteien zu.
Britischer Dampfer lief auf britische Mine. Der britische Dampfer „Sirdhana" ist in der Straße von Singapur gesunken. Wie amtlich mitgeteilt wird, sind elf Passagiers ums Leben gekommen, während neun weitere vermrßt werden. Eine Erklärung von amtlicher Seite wurde nicht gegeben. Man glaubt jedoch, daß das Schiff auf eine englische Mine gelaufen und innerhalb von 15 Minuten gesunken ist. Die „Sidhana" faßte 7745 Tonnen.
Die Aufgaben des Handels
nsg. Am Sonntag fand im Hindenburgbau in Stuttgart eine Tagung der Amtswalter des „Deutschen Handels in der DAF., Gauwaltung Württemberg-Hohenzollern" statt. Gaufachabteilungswalter Rath begrüßte die in großer Anzahl erschienenen Teilnehmer und wies auf die besondere Bedeutung und die erhöhten Pflichten der schaffenden Menschen des deutschen Handels im Kriege hin. Schulungswalter TröIsch vom Fachamt „Der Deutsche Handel" Berlin gab einen umfassenden Ueberblick über die Größe der Aufgaben, die dem Handel heute obliegen und wies auf die Verantwortung hin, die Betriebssichrer und Eefolgschaftsmitglieder im Rahmen der kriegswirtschaftlichen Verordnungen zu tragen haben. „Der Deutsche Handel" hat bisher die ihm im Rahmen der notwendigen Verbrauchslenkung gestellten Aufgaben restlos gelöst; gerade der Kleinbetrieb hat sich bei der anfallenden Arbeit gut bewährt und mutz heute mehr denn je das Bindeglied zwischen Volksgenossen und Wirtschaftsführung sein. Es folgte eine allgemeine Aussprache, an der sich alle Mitarbeiter rege beteiligten.
Bezirksgruppenleiter der Wirtschaftsgruppe „Einzelhandel", Hofmann, gab einen kurzen Ueberblick über die Organisation der gewerblichen Wirtschaft und zeichnete an Hand von Einzelfällen die Schwierigkeiten auf, die immer wieder auftauchen und zu überwinden sind. Durch eine gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen in Württemberg wäre dafür gesorgt, daß eine gerechte Verteilung aller, zur Genüge zur Verfügung stehender Lebensgüter, stattfände. Zum Schluß der Tagung ergriff Eauamtsleiter Bätzner das Wort. Er unterstrich noch einmal, daß in dem uns von England aufgezwungenen Krieg nur einer der Sieger sein kann, und das ist Deutschland! Wir alle, so führte Pg. Bätzner aus, sind bereit, unsere ganze Kraft für die uns gestellten Aufgaben einzusetzen, um dem Führer mitzuhelfen, die Zukunft Deutschlands sicherzustellen.
Wer heute noch ...
Wer heute noch beiseite steht In blindem Unverstand,
Und läßt dem Schicksal seinen Laus,
Und rührt nicht seine Hand,
Und hilft nicht mit am großen Werk,
Und packt nicht herzhaft an,
Wer seines Volkes Nöte sieht Und sagt: Was geht's mich an? —
Wer seinen Bruder tragen läßt Viel Lasten, riesenschwer,
Und lädt sich selber gar nichts auf Und trottet nebenher —
Wer heute nur von Rechten spricht,
Doch niemals von der Pflicht,
Der ist ein ehrvergeß'ner Lump!
Ein Deutscher ist er nicht?
Joseph Lan-.