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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 1t. November 1933
Echten CMÄengeist Hermesen
Ersatz und Bewährung der SA. im Polenfeldzug — Die Leistungen der östlichen SA.-Gruppen
Führer gestellt werden: der vormilitärischen Wehrerziehung gemäß den dafür erlassenen Bestimmungen.
SA.-Sturmbannführer Koberstein.
Mil fremden Augen
NSK. Die meisten SA,-Männer stehen heute als Soldaten der Wehrmacht in den Kompagnien und Batterien des Heeres, in Flugstaffeln, Flakbatterien und Nachrichlen- sormationen der Luftwaffe oder als Marinesoldaten aus Schiffen und an Kiistenplützen der Kriegsmarine, darunter 18 von den 23 aktiven Gruppenführern der S A. Liner von ihnen. SA.-Obergruppenführer Meyer- Quade, ist im Feldzug gegen Polen gefallen.
Auch die übrigen SA.-Männer, die noch nicht eingezogen sind, haben sich bei Kriegsausbruch sofort freiwillig zum Dienst bei der Wehrmacht gemeldet. Biele müssen jedoch aus verschiedenen Gründen noch zurückstehen. In diesem Zusammenhang verdienen SA.-Formationen, die an der Grenze zur Lösung von wichtigen Aufgaben eingesetzt waren, eine besondere Würdigung.
Als sich die Anzeichen für einen polnischen Handstreich auf Danzig häuften, bildete die CA. - Brigade 6 einen festen Bestandteil des Grenzaufsichtsdienstes. Sie hatte hier einen regelmäßigen Beobachtungsdienst durchzuführen und die Grenze gegen feindliche Vorstöße zu sichern. Diese Grenzwachen der SA. haben sich tapfer geschlagen und hatten schon Ende August durch die herausfordernden llebergrjffe der Polen die ersten Blutopfer zu tragen. Später wurden die als G« nmufsichtsdienst eingesetzten Einheiten der SA. auch im Verband der Angriffstrüppe eingereiht und mit der Durchführung von Stoßtruppaufgaoen betraut. Weiterhin dienten sie der Verstärkung^er Landespolizei und beteiligten sich am Küstenschutz. ^
Ein SA.-Verband der Gruppe Schlesien hat durch tatkräftiges und schnelles Zupacken hervorragenden Anteil daran, daß das ostoberschlesische Industriegebiet nahezu unversehrt in die Hände der deutschen Truppen gefallen ist, so daß die Arbeit in den Betrieben ohne wesentliche Unterbrechungen fortgesetzt werden konnte.
Im Bereich der Gruppe Sudeten wurde aus der SA. den Weisungen militärischer Befehlshaber entsprechend ein SA.-Verband gebildet und dieser im Grenzschutz mit Erfolg an der ehemalig polnisch-slowakischen Grenze eingesetzt. Diese SA-Einheiten hatten den durch den raschen Bormarsch der Wehrmacht geschaffene Raizm von polnischen Freischärlern zu säubern, Nachschubwege der Truppen, Eisenbahnstrecken. Brücken, Talsperren, lebenswichtige Betriebe, Kommandodienststellen zu sichern, Plünderungen zu verhüten und die Ordnung aufrechtzuerhalten. Andere SA.- Einheiten dieser Gruppe lösten stellenweise Wehrmachtsteile im Wachdienst ab, richteten Gefangenendurchgangslager ein, übernahmen die Bewachung und den Rücktransport der zahlreich eingelieferten Gefangenen.
Auch die anderen östlichen SA.-Gruppen haben die Einsatzbereitschaft der SA. erneut unter Beweis gestellt. Der ostpreußische Grenzschutz des Heeres übernahm geschlossene Sondereinheiten der SA., wie Nachrichten- und Pionierstürme. Von pommerschen und ostpreußischen SA.-Männern wurde alles aufgeboten, um in die früheren polnischen Gebiete wieder Ordnung zu bringen.
Die SA.-Einheiten im Reich zeigen allerwärts ihre Hilfsbereitschaft, klären auf, feuern an und reißen mit. Allen Anforderungen der Partei sowie der Wehrmacht wird freudig Rechnung getragen. Die SA. hilft beim Luftschutz, unterstützt die Polizei im Streifendienst, setzt sich ein beim Grenzschutz und achtet an ihrem Platz darauf, daß die vom Ministerrat für die Reichsverteidigung herausgegebenen Vorschriften genau befolgt werden. Sie geht Hamsterern zu Leibe und packt zu, daß die Ernte rechtzeitig geborgen wird. Die SA.-Einheiten unterstützen die Wehrmacht bei der Verladung ihres Nachschubs an Betriebsstoffen und Lebensmitteln, richten Baulichkeiten für Wehrfachtszwecke ein und üben in industriereichen Gegenden Sicherungs- und Wachdienst aus.
So wird die SA. allen Anforderungen gerecht, die an sie von Partei und Wehrmacht herangetragen werden. Daneben widmet sie sich besonders den Aufgaben, die ibr vom
„Haltet den Dieb!" — Eine kleine Erinnerung
Berlin, 12. Nov. Die englische Presse hat sich jetzt ganz auf die Büberei eingeschrieben, daß das Verbrechenvon München natürlich niemals auf englische Ursprünge zurückgeführt werden könne, sondern aus dem Kreise der Nazis selbst gekommen sei. Ob man die „Times", den „Daily Expreß" oder die „Daily Mail" zur Hand nimmt — überall findet man Variationen derselben bübischen Unterstellung, die Bombe im Münchener Bürgerbräukeller sei „entweder von Nazihand gelegt oder von jemand aus der Schar derjenigen, welche durch die Tyrannei des Hitlerismus zur Verzweiflung gebracht worden sei"; wobei der ersteren Lesart sehr der Vorzug gegeben wird. Die unsagbare Niedertracht einer solchen Unterstellung wird nur überboten durch die Schamlosigkeit, womit der „Daily Telegraoh" es fertig bringt, eine solche angebliche Mordpolitik der „Nazi"-Regierung, die sich nicht scheute, sozusagen zu Propagandazwecken das Blut ihrer eigenen besten Leute zu vergießen, zu kontrastieren mit der blütenweißen englischen Unschuld, die nirgends und zu keiner Zeit eines politischen Mordgedankens fähig gewesen sei. „Seit Jahrhunderten", schreibt der „Daily Telegraph", ohne daß ihm der Federhalter zittert, „habe keine Regierung versucht, den Mord als ein Instrument der Politik zu benutzen; die Schmach des Wiederauflebens dieser Praxis dürste ausschließlich der Hitleris- >ur sich in Anspruch nehmen."
Man muß dem Buben, der so lügt, seine Worte in die Zähne zurückschlagen. Seit Jahrhunderten gab es allerdings nur einen Staat und eine Regierung, die nie aufgehört hat, den Mord an einzelnen Gegnern und den Massenmord an ganzen Völkern in allen Erdteilen, in Amerika und Asien, in Indien, Irland und Südafrika, auf Tasmanien, auf Ceylon und wohin sie sonst kam, als Werkzeug ihrer Politik zu benutzen. Wir wollen kein Buch darüber schreiben. Wir wollen, obgleich der „Daily Telegraph" von Jahrphunderten spricht, ganz in zeitlicher Nähe bleiben. Wir wollen nicht untersuchen, wer dem König das Gift in den Kaffee tun und dem anderen die Autoreifen zerschlitzen ließ, um so beide zu verderben. Wir wollen nicht darum streiten, wer diesem für England sehr gelegen gestorbenen Mortimer die Kugel goß, jenem den Dolch schliff, einem Dritten die Bombe unter den Wagen warf. Nur die Wiedergabe eigenen englischen amtlichen Belegs dafür, daß noch zu unser aller Tagen eine englische Regierung und englische amtliche Stellen keineswegs davor zurückschreckten, den bezahlten Meuchelmord zum Mittel ihrer Politik zu machen. Wir erinnern nur an den Mordversuch gegen den irischen Patrioten Sir Roger Case - ment, zu dem der englische Gesandte in Christiania, Herr Findlay, den in Casements Diensten stehenden jungen Norweger Adler Christensen anzustiften sich bemühte. Herr Findlay, ein Gentlemen, der sich zuvor durch sein brutales Auftreten in Aegypten berüchtigt gemacht hatte, schloß sich mit dem jungen Norweger stundenlang ein, um ihm klarzumachcn, wie leicht sich jemand eine bequeme, sorgenfreie Existenz schaffen könnte, wenn er Casement „verschwinden" ließe. „Wer ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt, braucht sein Leben lang nichts mehr zu arbeiten." Das Ideal eines englischen Gentlemen. 5000 Pfund wollte Herr Findlay sich die Sache kosten lassen. Der junge Christensen ging zum Schein auf den Anschlag ein, um den unwiderlegbaren Beweis für diese typisch englische Gemeinheit in die Hand zu bekommen. Er bekam ihn durch einen Brief von seiner britischen Majestät Gesandten und Mister Findlay, worin dieser „im Namen der britischen Regierung" ihm für den Fall, daß Sir Roger Casement „mit oder ohne seine Genossen ergriffen werde, von der britischen Regierung die Auszahlung der Summe von 5000 Pfund" verspricht. Auch solle Herr Christensen persönliche Straffreiheit genießen und auf Wunsch Geleit und freie Ueberfahrt von Norwegen nach Amerika erhalten. Der Gesandte Seiner britischen Majestät zuckte auch nicht davor zurück, mit eigener Hand das Arrangement und die Durchführung eines Mordanschlages auf Sir Roger Casement zu entwerfen. Durch die Ehrenhaftigkeit des jungen Norwegers um seine Niedertracht betrogen und öffentlich bloßgestellt, erklärte Findlay, über die Sache nichts weiter sagen zu können; man solle den Außenminister Sir Edward Grey darüber des Näheren befragen. In grauenhafterer
t8 Fortsetzung.)
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Die anderen sahen das kameradschaftliche Verhältnis zu den Brüdern und schüttelten den Kops War es möglich, daß drei so bildhübsche Menschenkinder nur Kameraden waren? Aber beim Kopfschütteln blieb es, und keinem fiel es ein. auch nur ein Wort darüber zu sagen.
auch noch da Sie tun uns. und darüber sind wir ernstlich böse, bitter unrecht."
„Wir hatten die Absicht, uns von jeder öffentlichen Sportbetätigung zurückzuzsehen "
„Um Gottes willen! Sie sind nicht recht gescheit. Wir sind froh, ein paar Kerle wie Sie beide gefunden zu haben, und nun wollen Sie fahnenflüchtig werden? Gibt's nicht!"
Klaus begann wieder:
„Sie haben recht, Herr Kerpen Professor Schwabe ist nicht der Deutschmeister-Sportklub Weil das stimmt und weil ausgerechnet Sie. der doch in uns seine Rivalen sehen müßte uns einladen. werden wir wiederkommen."
Kerpen schwamm in Wonne.
Hanna hatte noch jenem unglückseligen Besuch im Deutschmeister-Sportklub zunächst geschwiegen. Sie wagte nicht, die Brüder erneut einzuladen, und so sehr man sie auch >m Deutschmeister-Sportklub drängle, sie schwieg
Schließlich ließ ihr aber Kerpen keine Ruhe mehr und nahm sie ernstlich ins Gebet.
„Fräulein Eschler, tun Sie doch einmal Len Mund auf den Brüdern Michael gegenüber"
Sie schüttelte den Kopf. „Ich kraue mir's wirklich nicht. Herr Kerpen."
„Ach was!" Fast unwillig war Kerpen „Begreifen Sie denn nicht: die Brüder Michael sind Lauiphänomcne. die geschaffen sind. Deutschland die Spitze in der Leichtathletik zu sichern. Daraus kommt es an."
„Bitte, reden Sie doch einmal mit ihnen "
Kerpen überlegte, dann stimmte er zu.
„Gut Wo treffe ich sie am ehesten?"
„Mittags zwölf bis eins im „Gambrinus"."
„Gut. Werd' ich ihnen mal auf den Pelz rücken "
Und er tat's. Bereits am nächsten Mittag war er im „Gambrinus" und harrte der Brüder.
Als sie ihn iahen, begrüßten sie ihn herzlich Sie hatten ihn in guter Erinnerung.
„Ich bin Ihnen ernstlich böse, meine Herren!" leitete Kerpen das Gespräch ein
Die Brüder setzten sich.
„Warum, Herr Kerpen?" fragte Werner.
„Weil Sie unserem Deutschmeister-Sportklub untreu geworden sind."
„Aber ich bitte Sie, Herr Kerpen. Sie kennen doch den Grund."
„Ach was!" platzte Kerpen heraus „Erkenne ich nicht an Ist kein Grund für mich Professor Scbwnbe. dieser famose Herr, ist doch nickst der Sportklub. Wu sind doch
In den nächsten Tagen herrschte im Deutschmeister-Sportklub ein reges Leben Der Clou des Ganzen waren die Brüder Michael, die blendende Leistungen zeigten.
Der Trainer des Sportklubs und die ganze Sportgemeinde waren entzückt.
Das Ergebnis des Tages war ein Vorgabelaufen über vierhundert Meter Die größte Vorgabe war sechzig Meter. Kerpen als bester Läufer sonst erhielt zehn Meter.
Die Brüder Michael siegten mit zwanzig Meter Vorsprung Kerpen war wieder zweiter.
Als man di? Zeit verglich, staunten alle. Sie glaubten der Uhr nicht Fünfzig Sekunden — damit war die Weltrekordzeit weil überboten.
Die Hochachtung vor den Brüdern wuchs.
Der weibliche Teil der Mitglieder, bei dem es in bezug auf Sportleistungen nach recht im Argen lag, neidete Hanna die Kameradschaft.
Mit lachendem Gesicht hatte sie sich bei den Brüdern eingehängt und schritt mit ihnen in die Klubräume, um noch eine Tasse Kaffee zu trinken Lustig plaudernd traten sie in das behaglich eingerichtete Gastzimmer dessen Tür der alte Korpsdiener der „Rhenania" eilfertig öffnete.
Sie nahmen an dem reservierten Tisch links von dem kleinen Podium Platz und bestellten bei dem Vereinsdiener Kaffee.
„Wir wollten doch längst schon einmal nach dem Wannsee," begann Hanna.
„Recht gern. Fräulein Hanna. Aber bitte nur in der Zeit von früh drei bi» abends sechs Uhr. Später ist es leider nicht mehr nach unserem Geschmack. Was meinst du. Klaus?"
^ „Ich meine, das wollen wir Fräulein Hanna überlasten > Wir haben ihr vorbehaltlos einen Wannseeausslug oer-
Weise kann ja wohl nicht offenbart werden — und das von amtswegen —, bis zu welcher Stufe sittlicher Verworfenheit regierende Kreise Englands und ihre ersten Männer durch die Verlogenheit englischer Politikermethoden heruntergebracht werden. Das ist noch nicht Jahrhunderte, das ist genau 25 Jahre her. Den englischen Wortlaut der von Herrn Findlay im Namen-wer englischen Regierung und im Aufträge seines Vorgesetzten Mi- ^„fters Sir Edward Grey geführte Mordkorresponenz wird man drüben in England ja leicht zur Hand finden. Sollte man ihn zufällig gerade verlegt haben, sind wir bereit, ihn Buchstabe für Buchstabe zur Verfügung zu stellen. In den genauen Anweisungen des beamteten englischen Gesandten für die Durchführung des geplanten Meuchelmordes an Casement erkennt man dieselbe Verbrecherphantasie, die dazu gehört, die eigene mißlungene Untat auf eine so untermenschlich unnatürliche Weise denen zu unterstellen, gegen die sie gerichtet war.
Ausruf
zur Spendung freiwilliger Liebesgaben für die Wehrmacht
In den vergangenen September-Wochen habt ihr die heroische Größe deutschen Soldatentums erlebt. In der durch das Schwert gesicherten Heimat habt ihr mit Begeisterung die ruhmreichen, unvergänglichen Taten der deutschen Wehrmacht verfolgt. Der deutsche Soldat weiß, daß ihr stolz seid auf eure Wehrmacht, er weiß, daß ihr seine Opfer für Deutschland würdigt und daß ihr ihm dafür heißen Dank wißt. Viele von euch wollen diesen Dank durch Spenden vonLiebesgaben Ausdruck geben. Truppenteile der Wehrmacht, Dienststellen des Deutschen Roten Kreuzes und das Kriegs-Winterhilfswerk nehmen Liebesgaben für das Feldheer einschließlich U-Verfügung'struppe, für die Kriegsmarine, ferner für die Feldeinheiten der Luftwaffe, sowie unsere Verwundeten und Kranken in Sanitätseinrichtungen im Feld und in der Heimat entgegen.
Allen Spendern ist der herzliche Dank der beschenkten Soldaten sicher. Legt in eure Gaben einen Zettel mit eurer Anschrift und knüpft auch so das Band zwischen Wehrmacht und Heimat.
Der stellv. Kommandierende General und Befehlshaber im Wehrkreis V: gez. Oßwald, Generalleutnant.
*
Das Wehrkreiskommando V teilt hierzu mit:
Freiwillig gespendete Liebesgaben werden bei den Dienststellen der Wehrmacht (Standortältester), des Kriegs-WHW. (Dienststellen der NSV.) und des Deutschen Roten Kreuzes angenommen, welche die Liebesgaben an dis „Sammelstelle für freiwillige Liebesgaben beim Wehrkreiskommando V", Stuttgart, Siemensstraße 7, Heeresverpflegungshauptamt, weiterleiten.
Pakete, Postgüter und Päckchen mit Liebesgaben für die Wehrmacht werden von der Reichspost gebührenfrei befördert und zugestellt, wenn als Empfänger die „Sammelstelle für freiwillige Liebesgaben beim Wehrkreiskommando V", Stuttgart, Siemensstraße 7, und in der Anschrift der Vermerk „Liebesgaben für die Wehrmacht" niedergeschrieben sind. »
Sendungen an die „Sammelstelle" werden von der Reichsbahn auf gewöhnlichen Frachtbrief hin frachtfrei befördert, wenn sie die Anschrift tragen: „An die Sammelstelle für freiwillige Liebesgaben beim Wehrkreiskommando V", Stuttgart, Siemensstraße 7, von einer Außenstelle des Kriegs-WHW. oder des Deutschen Roten Kreuzes aufgegeben werden und als Inhalt angegeben ist: „Liebesgaben für die Wehrmacht". Aus dem Frachtbrief soll möglichst auch der Inhalt zu ersehen sein. Jedes Frachtstück muß an zwei Seiten eine mit den Angaben des Frachtbriefes übereinstimmende Beschriftung tragen. Zur Beförderung durch die Reichsbahn kommen nur Frachtstücke von mehr als 20 Kilogramm Gewicht in Frage.
An Liebesgaben kommen beispielsweise in Betracht: Süßigkeiten, Obstsäfte. Obst (frisch oder konserviert), Honig, Mineralwasser, Tabakwaren, Tabakspfeifen, Vier, Wein, Spiele. Bücher, Musikinstrumente, Bastelsachen, Hosenträger, Taschenmesser, elektrische Taschenlampen, Geldbeutel, Rafiieraparate und -Klingen, Rundfunkempfänger usw.
Etwaige Geldspenden sind „An die Sammelstelle für freiwillige Liebesgaben beim Wehrkreiskommando V" in Stuttgart, Postscheckkonto Stuttgart Nr. 5250, zu sende».
Die Liebesgaben müssen die Aufschrift „Freiwillige Liebesgaben für die Wehrmacht" enthalten. Diese freiwilligen Liebesgaben sind nicht zu verwechseln mit den Feldpostpäckchen, welche Angehörige ihren einzelnen Soldaten persönlich ins Feld schicken.
sprvchen. und da tan,, >:e denn ganz nach Gutdünken wählen So menschenscheu sind wir denn doch nicht."
„Schön, meine Herren, dann bestimme ich Angenommen! Also Sonntag früh drei Uhr hupi es bei Ihnen Wehe dem, der nicht munter ist! Wir bleiben dann so lange, wie es uns gefällt. Einverstanden?"
„Gewiß. Fräulein Diktator!"
„Aber für einen ordentlichen Freßkorb müssen Sie noch Sorge tragen "
Die Brüder schüttelten den Kops und lachten.
„Das ist Sache der Hausfrau "
„Hausfrau? Ist gut gesagt Herr Werner. Sie Kücken, was erlauben Sie sich? Ich und Hausfrau? Ich heirate nie."
„Oho. nicht verschwören. Wenn der Rechte kommt, dann heißt's ade, Kameraden "
Sie schüttelte den Kopf Nach kurzem Nachdenken fügte sie hinzu:
„Glauben Sie mir. daß ich in meinem Leben noch nie in einen Mann verliebt gewesen bin?"
Es sollte ernsthaft klingen, kam aber so drollig und lustig heraus, daß die Brüder hell auflachten.
„Sie Schlingel, für so einen Eisberg halte ich Sie durchaus nicht."
„Na. erlauben Sie, Herr Werner "
„Was meinst du, Klaus? So ein reizender Kerl, mit ein paar so kecken, bildhübschen Augen, mit dem allerliebsten Kräuselhaars noch nie verliebt - undenkbar"
„Ich glaube nur, Fräulein Hanna hat sich falsch ausgedrückt Sie wollte nur lagen, daß sie noch keine Lust verspürt. ihr frisch-fröhliches Iungmädchenleben gegen da» einer braven Hausfrau einzutauschen."
Hanna wehrte energisch ab
„Und wenn Sie sich aus den Kops stellen, ich bin doch noch nie verliebt gewesen!"
„Glaube ich nicht Vielleicht sind Sie überhaupt jetzt noch verliebt," scherzte Werner weiter
„Natürlich." sagte sie hitzig. „Sie glauben wohl gar. daß ich in Sie Kücken verliebt bin?"
„Nee. um Gottes willen, das glaube ich nicht."
„Oder in Sie, Mosjö Klaue?"
Klaus schüttelte ganz ernsthaft den Kopf.
„Nein. Ich weiß aber» daß Sie unser lieber, lustiger Kamerad sind — und das genügt mir."
Sie sah ihm voll in die Augen. Zum erstenmal erschien ihm da. als spräche trotz allen Lachens und aller Schelmerei eine unerfüllbare Sehnsucht zu ihm.
»Und das genügt mir!" (Fortsetzung folgt.)