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Nr. 267

vienstag, äen 14. November 1939

113. Jahrgang

wieder ein Manöver Londons durchschaut i Ms Englands Giftküche

Amsterdam, 13. Nov. Der verzweifelte Wunsch, den Krieg abzukürzen, führt gleichzeitig zu der Entlarvung der Hinter­gründe der englischen Hetze gegen Deutschland. In England werden Pläne gewälzt, in Holland einzusallen, die ein Aufsehen erregender Artikel Earvins imObserver" enthüllt. Es heißt in ihm:Die jetzige Lage des Wartens auf Deutschlands Absich­ten kann nicht so weiter dauern. Sie wird verändert werden entweder durch den Ansporn der Not oder durch eine Revolte gegen die Langeweile. Die öffentliche Meinung muh sich in Kürze notwendigerweise mit einer Frage beschäftigen, die umso beherrschender wird, je länger man über sie nachdenkt." Die Frage laute, so fährt Earvin fort, wie der Kampf abgekürzt werden könne. Der zu Beginn des Krieges getane Ausspruch, daß England einen Krieg von drei und mehr Jahren bis zum bitteren Ende durchhalten werde, sei nur dann richtig, wenn er als einesymbolische Erklärung" gewertet würde. Würde man ihn als ein Programm und einen Kalender ansehen und wörtlich ausführen wollen, dann würde England unzweifelhaft Gefahr laufen, den Charakter und die Intensität eines moder­nen Krieges völlig.mißzuverstehen.

Der ungeheure Unterschied zwischen dem gegenwärtigen und dem vorigen Krieg sei die Luftwaffe. Im vorigen Krieg sei die Flotte ein sicherer Schild gegen äußere Gefahren gewesen. In diesem Kriege habeGörings fliegende Flotte zwar noch nicht ernstlich angegriffen. Die ständige Drohung dieses Angriffs aber habe England zu Aenderungen in seinem sozialen und wirtschaftlichen Leben gezwungen, die es niemals

vorher gekannt habe. Dieabscheulichen Bedingungen", unter denen England jetzt lebe, seien vor allem die Folge der quanti­tativen deutschen lleberlegenheit in der Luft, insbesondere was Bomber anlange. Deutschland könne England aus der Luft mehr bedrohen als umgekehrt. Der große Angriff könne jeden Augenblick und in jeder denkbaren Form oder auch in mehreren Formen zugleich kommen. In dieser verzweifelten Lage rät Garvin, nicht zu zaudern, Holland und Belgien zu besetzen. Hier werden die Absichten klar, die England in Wahrheit verfolgt.

Heeresbericht vom Montag

Starker feindlicher Spähtrupp abgewiesen Bei Saar­brücken stärkeres Artillerieseuer

Berlin, 13. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Erneute Versuche starker feindlicher Spähtrupps, aus den Höhen beiderseits Liederschiedt, 11 Kilometer südwestlich Pirma­sens, Fuß zu fassen, blieben ohne Erfolg. Ein Offizier und 24 Man» wurden als Gefangene eingebracht.

Beiderseits Saarbrücken etwas stärkeres Artillerieseuer als in den letzte« Tagen.

Neuer ch-er-chieiemmssvevtt >

Englische und französische Antwort auf den Vermittlungsschritt

Berlin, 13. Nov. Der britische König und der französische Staatspräsident haben auf die Botschaft des Königs der Belgier und der Königin der Niederlande in zwei Noten geantwortet, die sich weder dem Geiste noch dem In­halt nach von der Tonart unterscheiden, mit der die britische Re­gierung seit Monaten glaubt, das deutsche Volk herausfordcrn zu können. Bei der Erwähnung früherer Vermittlungsver­suche, bei der Begründung für die Kriegserklärung an das Reich und bei der Behandlung der sogenannten britischenKriegs­ziele" arbeitet Großbritannien wiederum mit Verdrehung von Tatsachen und bedient sich der gleichen scheinheiligen Argumente und überlebten Propagandaphrasen, die schon die Reden des bri­tischen Premierministers vom 12. Oktober und des Außenmini­sters vom 2. November, auf die sich die britische Note ausdrückich beruft, kennzeichnen. Nachdem unter Hinweis auf diese Erklä­rungen der britischen Regierung, die eine Herausforderung des deutschen Volkes darstellen und die Vernichtung Deutschlands als Kriegsziel offenbaren, jeder Friedensvermittlungsversuch bewußt von vornherein sabotiert wird, sind die Noten als ein weite­res taktisches Manöver zu bewerten, durch die der absolute Kriegswille und die Kriegsschuld Großbritanniens ver­schleiert werden sollen.

Englischer Rückzug in Nordchina

Eine Mitteilung des britischen Botschafters in Tokio

Tokio, 13. Nov. Außenminister Nomura hatte am Montag eine Unterredung mit dem britischen Botschafter Craigie, die auf ausdrücklichen Wunsch Craigies stattfand. Dabei erreichte der Botschafter eine Note, die den Beschluß der englischen Regie­rung enthielt, einen Teil der britischen Garnisonen in Nord­china zurückzuziehen.

Zur Erläuterung des englischen Rückrufbefehles an englische Truppenteile, die in Nordchina stationiert sind, erinnert man sich hier allgemein an diefreundschaftliche Aufforderung" der japanischen Regierung an die kriegführenden Mächte, ihre Truppen und Kriegsschiffe aus China zurückzuziehen. Der eng. lische Beschluß hat hier großes Aufsehen erregt und wird in «eiten Kreisen als ein Zeichen dafür ausgelegt, daß die eng­lische Position in China nicht mehr zu halten ist.

Schweres Eisenbahnunglück in Oberschlefien

Oppeln, 13. Nov. Am Sonntag hat sich in Oberschlesien ein Eisenbahnunglück von bedauerlich schwerem Ausmaße ereignet. Auf der eingleisigen Nebenbahnstrecke HeydebreckVauerwitz stießen zwischen den Bahnhöfen Langlieben und Nosengrund -zwei Personenzüge vermutlich infolge Versagens des Fahr­dienstleiters des Bahnhofs Rosengrund zusammen. Bisher find 43 Tote und annähernd Verletzte zu beklagen. Die Schwere des Unglücks ist auf die starke Besetzung der Züg-- >mfolge des Sonntagsverkehrs zurückzuführen. Unmittelbar nach dem Unglück setzte der Hilfsdienst der Reichsbahn, der Partei­gliederungen, Feuerwehr und des Roten Kreuzes ein. Di« Reichsbahnhrlfszüge aus Heydebreck, Natibor und Oppeln wur­den unmittelbar nach Eintreffen der Nachricht an die llnglückr- stelle gesandt. Die Bergungs- und Aufräumungsarbeiten wur­den von dem Präsidenten der Reichsbahndirektion Oppeln' per­sönlich geleitet. Der Reichsverkehrsminister hat eine llnter- suchungskommission auf dem schnellsten Wege an die Unfallsteüe entsandt.

Der Taler heißt Ei d

Mailand, 13. Nov. Im Zusammenhang mit oer Frage nach der Urheberschaft des Mordanschlages im Münchener Bürger­bräukeller lenkt dasRegime Fascista" die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß 24 Stunden vor diesem Anschlag auf den Führer dieDaily Mail" einen Leitaufsatz mit den bezeichnen­den Worten schloß:Die Erörterung der Kriegsziele ist einfach sinnlos; das einzige, was uns heute zu tun bleibt, ist, Hitler zu beseitigen."

Hilfeleistung für die Opfer des Münchener Mentals

Einheitliche Betreuung durch Anordnung des Reichsschatz­meisters

Berlin, 13. Nov. Der Reichsschatzmeister der NSDAP., Reichs­leiter Schwarz, hat sofort nach Bekanntwerden der furchtbaren Folgen des Sprengstoffattentats, wie die NSK. meldet, alle not­wendigen Maßnahmen getroffen, um die materielle Hilfe­leistung für die Angehörigen der Toten und Schwerverletzten ficherzustellen. Außerdem find aus allen Kreisen des deutschen Volkes spontan zahlreiche Spenden bei der Reichsleitung und bei anderen Dienststellen der Partei eingelaufen.

Um eine einheitliche Betreuung der Angehörigen der Toten und Verletzten durchführen zu können, erließ der Reichsschatz­meister an alle Dienststellen der Partei und ihre angeschlossenen Verbände die Anordnung, die dort einlaufenden Spenden­beträge auf das Konto 4444 der Reichsleitung der NSDAP, bei der Bayerischen Eemeindebank in München, Girozentrale, abzuführen.

Der Lag von Langemarck

Kranzniederlegung durch den deutsche« Botschafter

Berlin, 13. Nov. Anläßlich der 25jährigen Wiederkehr des Tages von Langemarck hat der deutsche Botschafter in Belgien auf dem Totenfriedhof der deutschen Studentenschaft in Lange­marck einen Kranz des Reichsstudentenführers Dr. Scheel nieder­gelegt. Die Studenten der geöffneten Hoch- und Fachschulen im Reich haben in schlichter Feierstunde des Tages und seines Ver­mächtnisses gedacht.

odekreiqsaiwalt Loa» beim Reichsinstizminifter

Bericht über die Ermittlungen zum Münchener Sprengstoff­anschlag

Berlin, 13. Nov. Der Oberreichsanwalt Seim Volksgerichtshof sur das Deutsche Reich, Lauth, der mit dem Münchener Eene- ralstaatsanwalt vom Abend des 8. November ab die reichs- anwaltschaftlichen Aufgaben bei der Untersuchung des hoch- und landesverräterischen Münchener Sprengstosfanschlages wahr- nlmmt, hat am Montag dem Reichsminister der Justiz ein­gehenden Bericht über den Stand und die bisherige» Ergeb­nisse des Ermittlungsverfahrens erstattet.

Frontberichte für unsere Jugend

DNB Berlin, 14. Nov. Zwischen dem Obcrkom««ndo der j Wehrmacht und der Reichsjugendführung ist der Einsatz »o» '

Englischer Geheimdienst erledigt König Feisal von Irak 3V 000 Pfund für die Ermordung Bekr Scdkys

König Feisal von Irak achtete die großen und alten Tra- ditonen seines Landes und Volkes. König Feisal hatte er­kannt, daß nur ein vielseitig gebildeter, mit den Zuständen in Europa vertrauter orientalischer Fürst dem britischen Jmperalismus entgegentreten kann: Will er sein Land von englischer Abhängigkeit lösen, so muß er die Atmosphäre in England und in Europa erforschen. Und so begab sich der Herrscher des Iraks auf seiner Europareise in den ersten Apriltagen des Jahres 1933 zuerst nach England, nach Lon­don, Manchester, Southampton, Liverpool, Bristol, überall von seinen geheimen Feinden höflich lächelnd empfangen, überall von den Lords und Peers eingeladen und bewirtet und begleitet. Sie umbuckeln und umschmeicheln ihn, sie versuchen ihn durch glatte Reden und Phrasen zu betäuben, sie wenden ihre ganze große Kunst der Beeinflussung auf, um den König auf ihre, auf Britanniens Seite zu ziehen. Ihre Mühe ist vergeblich. Feisal gibt das ist sein Ver­derben den Herren deutlich zu verstehen, daß er de« Kampf gegen englische Bevormundung fortzuführen ge­denkt.

Mit einem rätselhaften Lächeln blicken die Herren des Auswärtigen Amtes, die zum Ehrengeleit auserkoren stnd, in dem Hafen von Dover dem schmucken weißen Dampfer nach, der am Morgen des 29. April den König des Irak über den Kanal nach Frankreich, nach Calais, bringt. Wenn Feisal das Lächeln bemerkte, vielleicht würde er es richtig deuten in jener Nacht, in der auf dem Flur seines Pa­riser Hotels drei Kugeln an seinen Ohren vorbeisau­sen; drei Kugeln, die von einem Menschen abgefeuert wer­den, den in der Dunkelheit und in der Verwirrung die Erde verschluckt; drei Kugeln, die so stellt die Pariser Polizei

fest aus dem Lauf eines-englischen Revolvers

stammen.

Feisal wird nachdenklich, als man es ihm mitteilt. Eng­land, er weiß es nun, pflegt seine widerspenstigen Gäste nicht nur durch Diners und Empfänge, sondern auch durch Schüsse aus dem Hinterhalt, durch heimtückischen Mord, zu ehren. England setzt ihnen Subjekte auf die Fersen, die den Auftrag haben, ihren Opfern wie ein Schatten zu fol­gen. Der Schatten begleitet den Monarchen nach der Schweiz. Er taucht in den Hotels, in den Kunftstätten, in Vergnügungslokalen auf, <rber er hat die Mordwaffe vertauscht. Der Secret Service arbeitet auch geräuschlos, wenn es sein muß. Wer kann ihm Nachweisen, daß sein tüchtiger Agent dem König des Irak am 25. Mai 1933 in einem Züricher Hotel Gift in seine Taffe Kaffee mischt? Wer wird es wagen, Britannien und seinen Geheimdienst anzuklagen, daß es den Monarchen durch feigen Meuchel­mord umbringen ließ? Als sich Feisal wenige Stunden nach dem Genuß des vergifteten Kaffees in Todeskrämpfen win­det, fragt man ihn, wen er als seinen Mörder betrachte. Hilflos blickt Feisal die Umstehenden an, die Zunge ist gelähmt, gelähmt durch ein Gift, das die Stimmorgane zer­stört. England hat an alles gedacht: Kein Wort des Ver­dachtes darf über seine Lippen dringen. Und so nimmt König Feisal sein Wissen in das Grab mit...

Feisal ist gefallen, noch aber lebt ein zweiter gefährlicher Gegner Englands, ein Mann, der die irakischen Unabhängrg- keitsbestrebungen im Stillen weiter verfolgt und seit dem Tode Feisals als der Diktator des Irak angesehen wird: B e k r S e d ky. der Eeneralstabsches. Bekr Sedky, der ehr­liche, freimütige Soldat, hat aus seiner Abneigung gegen Britannien nie ein Hehl gemacht und als sein unglücklicher König von der Hand eines britischen Mordbuben nieder­gestreckt wurde, ohne daß dem Secret Service das Ver­brechen nachgewiesen werden konnte, sprach er als Erster den Verdacht aus, daß eine bestimmte Macht an der Beseiti­gung Feisals ein Interesse hatte. Der General gilt in Lon­don als Haupt der irakischen Freiheitsbewegung also muß er sterben. Nicht durch einen Briten diesmal setzt man nicht das Leben eines Secret-Service-Agenten aufs Spiel. Diesmal schenkt man durch einen besonders fähigen Eeheimbeamten einem irakischen Soldaten 30 009 Pfund, -und als Bekr Sedky am 18. August 1937 seine Truppen in­spiziert, löst sich aus dem Gewehr jenes Soldaten ein Schuß, der dem General die Stirn zerschmettert. Lange Zeit ist man sich nicht klar, ob die Kugel durch ein unglückliches Ver­sehen, durch einen tückischen Zufall losging oder ob die blutbefleckte Hand des Secret Service auch Bekr Sedky er­reichte viel spater erst legt der Mörder ein Geständnis ab, daß er von England für den Mord an seinem Befehls­haber bezahlt worden ist.

Teilnehmer« an den Kämpfe» im Oste« und Weste« des Rei­che» auf Heimabende» der Hitlerjugend vereinbart worden. Unsere Frontkämpfer werde« danach bei Rückkehr in die Heimat den Hitlerjungen von ihren Erlebnissen berichten. Die herzliche Kameradschaft zwischen Soldaten und Hitlerjugend wird die starke innere Anteilnahme der gesamte» männlichen Jugend des Rei­ches an dem siegreichen Einsatz der deutschen Waffen »och stei­gern. Die Erzählungen der bisher in der HZ. eingesetzte» Front­kämpfer des Weltkriege» erfreue« sich bereits größter Beliebt­heit.