K. Seite — Nr. 266
Nagvlder Lagblatt „Der Gesellschafter-
Montag, den 13. November 1839
Kurzberichte von der Inneren Front s
nsg. Eine Kompanie der -Verfügungstruppe in Ellwangs n spendete für das Kriegs-Winterhilfswerk neben dem, schon von der Löhnung immer abgezogenen Betrag noch das Ergebnis einer Sammlung mit mehr als 70 Reichsmark.
Die Beamten des Postamtes in Schwenningen halfen in der letzten Zeit immer wieder bei den Erntearbeiten. Es gab Tage, in denen sechs bis sieben von ihnen auf dem Acker arbeiteten. Auch die Angestellten einer Schwenninger Uhrenfabrik haben sich in den letzten Tagen zur Erntehilfe gemeldet und sie werden so längs den Bauern helfen, bis auch der letzte Acker abgeerntet ist.
In Rohracker fehlte es in einer Kohlenhandlung in Anbetracht des regen Geschäftsganges und durch Einberufung zur Wehrmacht an helfenden Händen. Jetzt treten täglich je zwei Frauen aus der NS.-Frauenschaft zum Hilfsdienst an, um Kohlen zu schaufeln und zu verteilen.
Bei der Weinlese in den Stuttgarter Vororten und in den benachbarten Ortschaften halfen Frauen der NS.-Frauen- schaft in großer Zahl. In der letzten Zeit setzten sich in den Weinbergen von Uhlbach täglich zwischen 10 und 20 Uhr Frauen aus Stuttgart — natürlich ehrenamtlich — bei der Weinlese ein.
Galvanometer verraten
Herz und Gedanken
Was Froschschenkel verrieten. — Elektrische Lebensoorgänge. — Akkumulator Nervenzelle
Seit der italienische Anatom Ealvani 1786 die sogenannte I galvanische Elektrizität entdeckte, was bekanntlich bei seinen i Versuchen mit Froschschenkeln geschah, die plötzlich, wenn sie i seinen kupfernen Eartenzaun berührten, zu zucken began- ! nen, hat die Erforschung auch der tierischen Elektrizität ! ständig die Köpfe unserer Wissenschaftler beschäftigt und zu ! dauernd neuen, immer wieder überraschenden und bedeu- j tungsvollen Ergebnissen geführt. Anfangs haben sich diese i Forschungen, wenn man sie so nennen will, freilich häufig ! mit so abwegigen Erscheinungen wie Telepathie usw. ! beschäftigt. Als Meßmerismus haben sie sogar einer ganzen ' Zeit ihren Stempel aufgedrückt und führen in zahlreichen i Vermummungen als Pendeln, Handauflegen und Fern- i Heilung noch heute bei Kurpfuschern und anderen dunklen j Existenzen eine unrühmliche Nolle. Dabei ist die Vorstel- ! lung, dag jeder Mensch eine Art von elektrischem Strom- ^ kreis und Magnetfeld sei, nicht einmal als unbedingt falsch ^ zu bezeichnen. Denn das Leben des Menschen und seiner einzelnen Organe ist in der Tat auf das engste mit elektrischen Vorgängen verknüpft. Jedoch ist vorläufig wenigstens noch niemals bewiesen, daß diese elektrischen Ströme von einem Menschen aus den andern übergehen können, wie ! dies von allerlei seltsamen Aposteln behauptet wird. !
Wissenschaftlich verhält sich die Angelegenheit vielmehr ! etwa so, daß genau wie bei jeder chemischen Umwandlung j in der Retorte zwischen den verschiedenen Jonen der betreffenden Substanz elektrische Kräfte wirksam werden, diese ! auch bei den Lebensvorgängen innerhalb der menschlichen ^ Körperzellen entstehen. Durch geeignete Apparate kann man die chemisch entstehende Elektrizität bekanntlich nutzbar machen, wie wir dies von jedem Klingelelement und jeder Taschenlampenbatterie erfahren können. Man kann diese Ströme sogar messen, und verwendet hierbei ein Instrument, das nach dem Entdecker der tierischen Elektrizität i Galvanometer genannt hat.
Mittels des Galvanometers kann man nunmehr auch solche elektrischen Ströme sichtbar machen, die sonst in keiner Weise zu bemerken sind. Und man wendet eine besondere Form dieses Meßapparates, das sogenannte Saitengalvanometer heute ganz besonders auch bei der Erforschung der tierischen Elektrizität an, als deren erste man diejenige entdeckte, die von einer Wunde aus abgeleitet werden kann. Von irgendeiner verletzten Stelle des menschlichen oder tierischen Körpers aus fließt nämlich ein ständiger Strom von Elektrizität nach den unverletzten Stellen bin ab. wobei
dieser Strom um so stärker ist, je mehr Leben in den betreffenden Zellgebieten vorhanden ist.
Elektrizität ist auch in all unseren Nerven vorhanden und man hat neuerdings die Vorstellung entwickelt, daß das normale Funktionieren derselben, die Reizleitung und Verarbeitung völlig an elektrische Vorgänge geknüpst ist. Durch geeignete Apparate hat man diese Ströme sogar Nachweisen können und dabei gesunden, daß der elektrische Strom für die Nerven den eigentlichen Reiz darstellt und unser ganzes Nervensystem sich wie ein Fernsprechamt mit seinen sämtlichen Leitungen verhält. In der eigentlichen Nervenzelle liegt dann die Stromquelle, der Akkumulator, das Element vor, während die Nervenstränge den Leitungen entsprechen und jede elektrische Erregung, die vom Akkumulator ausgeht, am Endorgan, der Muskelzelle usw. in eine Tätigkeit umsetzen, wie dies beim Fernsprecher durch das Klingelzeichen geschieht. Wenn nun die Leitung nicht mehr in Ordnung ist, kann man dies dadurch beweisen, daß die Leitung, also der Nervenstrang auf bestimmte Ströme hin keine entsprechende Reaktion mehr zeigt, die Klingel des Fernsprechers also stumm bleibt und der Muskel nicht in Aktion tritt. Er ist, wie man zu sagen pflegt, gelähmt, weil es sein Nerv ist. ;
Als Akkumulator des Nervensystems müssen wir die Nervenzelle ansprechen, deren größte Zahl in unserem Gehirn zu einem obersten Organ vereinigt ist. Hier müssen also alle diejenigen Ströme entstehen, die die Nerven an die Muskeln usw. heranbringen müssen. Und man hat in der Tat diese Ströme heute Nachweisen können, wozu ein deutscher Forscher, Prof. Berger in Jena, die Methode geliefert hat. Die im Gehirn entstehenden Ströme werden dabei durch Nadeln, die man in die Kopfhaut eiusticht, einem Galvanometer zugleitet, der mittels eines Spiegels einen Lichtschein auf photographische Platten wirft, so daß man seine Ausschläge sichtbar machen kann. Da das Gehirn nun aber auch unser Denkorgan ist und auch bei der Tätigkeit des Denkens Nervenzellen beteiligt sind, hat Prof. Veraer auf diese Weise unsere Gedanken photographieren können, wobei freilich bisher jedenfalls noch nicht an den entstehenden Kurvenbildern abgelesen werden kann, ob man gerade an den nächsten Sonntag oder an seine Schulden gedacht hat. Immerhin konnte man zwei ganz verschiedene Arbeitsphasen entdecken, von denen die eine bei allen Menschen, also auch bei Geistesgestörten vorhanden ist, die andere, die also die eigentlich geistige Arbeit verrät, sich vorwiegend dann findet, wenn dem betreffenden Menschen Rechenaufgaben gestellt werden. Ob sich die Versuchsperson um die Lösung der Aufgabe bemüht oder nicht, ob sie interessiert oder gleichgültig ist, verrät die entstehende „Denkstromkurve" aber auf jeden Fall.
Eine ähnliche Kurve hat man in den letzten Jahren auch bei der Arbeit des menschlichen Herzens gesunden, wobei hier die wesentlich einfacheren Verhältnisse schon heute an einer großen praktischen Bedeutung der „Herz- stromkurve" geführt haben. Die genaue Erforschung der jeweils entstehenden Kurvenbilder bei Gesunden und Kranken hat nämlich ganz bestimmte Beziehungen zwischen einzelnen llnterformen dieser Kurve und bestimmten Herzerkrankungen ergeben, so daß man beute den Zustand eines Herzens, seine Leistungsfähigkeit, seine normale oder krankhafte Tätigkeit einwandfrei mittels der Hsr'stromkurve bestimmen kann. Die Methode ist beute sogar schon so weit entwickelt, daß man viele Krankheiten aus der Hcrzstrom- kurve ablesen kann, wenn sie noch gar keine Beschwerden machen. Die Herzstromkurve stellt für das Herz also die gleiche wichtige Untersuchung dar wie das Nöntgenverfah- ren für die Krankheiten der Lunge und bietet dem Arzt so die Möglichkeit, beispielsweise bei der Untersuchung von Fliegern ganz genau erkennen zu können, ob der betreffende Mensch einer großen Bean'n-^-^->->-> »emes Heraus auf Höh.'nsHegen gewachsen ist. Von wie großer Bedeutung dies aber im Einzelfall für die Berufswahl eines Menschen und die Erhaltung seiner Gesundheit bzw. die richtige Behandlung im Krankheitsfall ist, versteht sich von selbst. Denn die richtige Erkennung eines Schadens ist immer di« Voraussetzung zu seiner Behebung.
Menschliche, tierische Elektrizität. ..Lebensströme" und
i Kraftstrahlen sind also eine Tatsache, stellen aber wissen» I schaftlich erforscht und gedeutet etwas wesentlich anderes und man möchte sagen Sympathischeres und weniger Mysti» ! sches dar, als es von den Aposteln irgendwelcher Geheim« Wissenschaften behauptet wird.
Sein allergrößter Wunsch
Zwei bayrische Soldatengeschichteu
Der Tschutschenhofer-Mirtl war ein strammer Bursch, auf einem einsam gelegenen kleinen Höferl irgendwo hoch ! droben in einem Allgäuer Vergtal daheim und sein Leben ! lang noch nicht aus seinem Eebirgsdorf herausgekommen.
! Als man ihn aber im großen Krieg zum Dienst für Vater- ! land holte, stellte er tapfer seinen Mann. Im Osten holte ^ er sich das Eiserne Kreuz und die Tapferkeitsmedaille und s auch im Westen kämpfte er voll Schneid gegen Engländer § und Franzosen.
! Eines Tages hatte er ein besonderes Bravourstück gelei- j stet. Ein General, der von der Sache hörte, wollte den tüchtigen Soldaten durch eine Extrabelohnung erfreuen. Der Exzellenzherr lag mit seinem Stabe in einem schönen, alten französischen Schloß mit weiten Gängen, Flügeltüren und prächtig ausgestatteten Räumen. Der Mirtl wurde, wie er ging und stand, vor den General geführt. Voll Dreck und Speck, mit feuchtem Rock und lehmigen Stieseln stand er auf dem blanken Parkett im hohen Spiegelsaal vor dem General und vielen ordensgeschmückten Offizieren.
Leutselig redete die Exzellenz auf den Soldaten ein: Er habe sich so außerordentlich tapfer gezeigt, daß man ihm gerne irgend einen besonderen Wunsch erfüllen wolle. Er solle doch sagen, was ihm am liebsten wäre.
Der Mirtl grinst nur verlegen. Man konnte ihm an- sehen, daß er sich nicht gerade behaglich fühlte. Schließlich versuchte es ein hoher Offizier auf volkstümliche Weise:
„Schau, Mirtl, sag' halt dem Herrn General, was halt ! jetzt dein allergrößter Wunsch wäre!"
Der Mirtl gab sich einen Ruck. Er warf einen raschen Blick auf die ordenbehangenen Militärs, schaute sich kritisch in dem prachtvollen Saal um und sagte stumm:
„Zu Befehl, Exzellenz, außi möcht' iü"
Der Postwirt von Petersdorf hat gleich nach Krlegs- beginn seine Pferde hergeben müssen, 's ist ihm hart angekommen, die beiden schönen, selbstausgezogenen Bräundln abzuliefern. Nach dem Krieg hat er sich dann wieder zwei neue Rösser gekauft. Einen Rapp und einen Eisenschimmel. Der Rapp war ein richtiges Soldatenpferd, ein Artilleris- gaul, der noch gute Arbeit leistete. „Muckl" hat er geheißen und war bald der Liebling des Postwirts.
Eines Tages stand der Leiterwagen des Wirtes auf dem Rllbenacker an der Landstraße. Der Wirt legte R" ln auf den Wagen. Da brauste auf oer Straße ein Motorradler daher. Sein Schnaufer! schepperte wie wild, machte mächtig Stunk und viel Getöse. Plötzlich wurde der Hans, der Eisenschimmel, scheu. Er bäumte sich auf und raste samt dem Wagen über den Sturzacker davon. Der „Muckl" rannte mit. Der Wirt wollte die Pferde halten, verwickelte sich aber in die Zügel und wurde mitgeschleift.
^ „Auweh, jetzt is aus mit mir! Jetzt schlagt mei letztes Stündl" dachte er verzweifelt- Jeden Augenblick konnte er unter den schweren Wagen geraten. Da fiel ihm auf einmal in höchster Not ein: „Der Muckl ist ja einmal ein Artilleriepferd gewesen!" Schon brüllte er aus Leibeskräften:
„Batterie halt!!"
Der Rapp stutzte die Ohren, zuckte zurück. Fest stemmte er die Füße in den weichen Ackerboden. Da mußte auch der Eisenschimmel wohl oder übel stehen bleiben. Der Wirt befreite sich rasch aus dem Geschling der Zügel und beruhigte die schnaubenden Pferde.
Daheim bekam der brave „Muckl" dann eine große Handvoll Zucker und sein Herr sagte: j „Da steht man's halt wieder einmal, wie gut daß d' Soldatenzucht is! Für die Männer und für die Rösser aa!"
unuesea-nscrtrsLo-iurr ouncu venera
o ll K e Iß
(7 Fortsetzung.»
„Aber warum denn, Herr Michael? Scheuen Sie den Ruhm?"
„Den Ruhm! Wie das klingt, mein Verehrter! Scheuen? Das ist nicht das richtige Wort Bedenken Sie doch, ich will Arzt werden, und das ordentlich Wenn ich dann ipäter aus Grund meines Könnens Leistungen erziele die mir Anerkennung bringen — von Ruhm wollen wir nicht reden — dann ist sie mir wertvoll und treibt mich an. zielbewußt w iterzuschaffen und meine Pflicht zu tun Können Sie sich denn nicht vorstellen daß mir dieses Auftauchen in der Oeffentlichkeit für meine Studien, für meine ganze Arztlausbahn nur hinderlich lein kann?"
„Jbre Argumente baken unbedingt viel für sich Wenn ich Ihnen aber als Menich einen guten Rat geben darf dann werten L>e sich aut die Sportiaufbahn Sie können der berühmteste Arzt der Welt iein — wenn Sie ein Weltrekordmann sind, dann schlagen Sie ihn in bezug aus Anerkennung und — Einkommen "
Do glitt ein Lächeln über der Brüder Züge. Werner ent- gegnete:
„Es ist dach eben ein großer Unterschied zwischen Ihrer und unsere, Svortaufjassung."
Als die Brüder wieder allein waren, fragte Klaus seinen Bruder:
„Wir sind uns doch beide darüber klar, wie wir zum Sport stehen?"
Es bedurfte keines Wortes. Ein Handschlag sagte es Klaus klar und deutlich
Der Geist des alten Doktor Michael lebte in den beiden jüngsten Söhnen weiter.
4.
Als der Berliner Finanzier. Kommerzienrat Andreas Michael, gerade ausgehen wollte, kam seine Tochter Annette in lein Herrenzimmer Sie trug eine Zeitung in der Hand und fragt? den Baker: „Du bast doch noch eine Anzahl Brüder? Sind davon zwei in Berlin?"
„Warum?"
„Ich finde hier in der „B Z. am Mittag" einen ausführlichen Artikel über ein sportliches Ereignis im Deutsch mejster-Sportklub."
„Sport interessier» mich herzlich men:g, Annette."
„Leiber! — Aber es wird dich gewiß interessieren, daß zwei Studierende der Unwersität, stud jur. Werner und stud med Klaus Michael den Weltrekord über zweihundert Meter geschlagen habe r "
Werner und Klaus? Das sind Brüder von mir, Stiefbrüder. wohl über zwanzig Jahre itiuger als ich Also den Weltrekord haben sie geschlagen? Tscha. die Iungens sind Rasse Läßt sich nicht anders sagen. Aber ich bin fertig mit beiden "
„Ich wollte dich bitten, sie zu unserer nächsten Gesellschaft einzuladsn "
„Ausgeschlossen, Kind! Erstens habe ich mich mit beiden überworfen — und zweitens empfehle ich dir. kein Interesse an ihnen zu nehmen, denn es sind beide bildhübsche Kerle, die. da sie auch einiges Vermögen besitzen, an jedem Finger zehn haben können — und gute Partien zum Naussurlien "
Annette zuckte unter des Vaters Worten zulammen wie ein geschlagenes Kind
„Bin ich denn so häßlich Vater?"
Der Kommerzienrat wurde ärgerlich „Frag' nicht lo. Annette Sieh dich im Spiegel an Ich will dir damit nicht weh tun, aber — die Natur hat dich nicht besonders ausgestattet "
Bitter entgegnete die Tochter: „Dos weiß ich, Vater. Ich bin darin leider nach dir geraten. Schade! — Aber glaubst du denn daß ich immer nur Pläne im Kopfe habe, die aufs Heiraten hinauslaufen? Ich will es nie Du hast es nicht nötig, dich anzustrengen, mich gegen dein gutes Geld an den Mann zu bringen Bitte sprich daher über den Punkt nicht mehr mit mir Gestattest du, daß ich deine Stiefbrüder einlade?"
„Nein, ich will es nicht "
„Dann werde ich Frau von Hoyhm bitten, daß sie es lut"
„Meinetwegen! — Noch eine Frage, ist es dir wirklich ernst damit, nicht zu heiraten?"
„Völlig, Vater Wenn du für mich etwa zum Zwecke der Mitgift Summen flüssig machen willst, dann bemühe dich nicht."
Kommerzienrat M'chael schwieg dazu, knurrte einen Gruß und verließ das Zimmer
In ihrem Stübchen stellte sich das Mädchen vor den Spiegel. Sie betrachtete sich genau, mit kühlen, kritischen Augen
Ja, der Vater hatte recht Sie war viel zu groß und mager das Gesicht war sibmal und ungesund im Aussehen Ib-e Figur war eckig und ihr Gang schwerfällig.
Sie war häßlich.
Nur als sie sich in die eigenen Augen sah, überkam sie ein Staunen Die waren zumindest nicht häßlich. Darüber empfand sie ein wenig Freude
Am Nachmittag besuchte sie Frau von Hoyhm. Die sagte ihr gern zu, den Brüdern bei nächster Gelegenheit eine Einladung zu übersenden.
, Am Abend sprach sie den Bruder und fragte ihn. ob er Mitglied im Deutschmeister-Sportklub sei.
Erich Michael, ein junger Lebemann mit hübschen, aber ausdruckslosen Zügen, schüttelte den Kopf.
„Nee. warum?,,
Annette erzählte ihm von der Leistung der Brüder Michael und gestand ihm, daß sie Interesse hätte, die Brüder kennenzulernen.
Erich lachte.
„Originelle Geschichte. Kind, Annette, unsere Onkels schlagen den Weltrekord!"
„Onkels?"
„Na. selbstverständlich Ueberleg' dir doch Vaters Stiefbrüder sind auf alle Fälle unsere Onkels, und dabei sind sie gewiß nicht älter als wir Also die möchtest du kennenlernen? Von. mache ich. - Aber unter einer Bedingung."
„Kann mir schon denken Wieviel brauchst du?"
„Na. eine Mille genügt mir."
Sie versprach ihm das Geld und fragte ihn dann weiter: „Durch wen rpillst du mich im Deutschmeister-Sportklub einführen?"
„Durch Frau Maya von Syrtinghall."
„Wer ist das?"
„Hochfeudale Lame. Rasseweib Hat einen Spitznamen, wird „Sportpatronin" genannt, weil sie mit Vorliebe Sportsleute zu sich lädt Im Deutschmeister-Sportklub soll sie auch eine große Rolle spielen. Natürlich nicht öffentlich Aber sie ist mit Professor Schwabe gut befreundet. Die macht es schon, wenn ich sie bitte "
Annette überlegte einen Augenblick, dann fragte sie zögernd: „Was ist das für eine Frau, Erich?"
„Einwandfrei, meine Liebe. Hat einen ausgezeichneten Ruf Brauchst dich nicht zu sorgen, meine Taube. Also gut, ich manage die Sache schon."
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Hanna war von jetzt an ständiger Mittagsgast im „Gam- brinus" Vater Effler freute sich des lustigen Mädels, das doch immer unnahbar blieb und trotz aller losen Einfälle ihres sprudelnden Wesens sich nicku das Geringste vergab.
Sie war durchaus Dance «nd jeder Situation gewachsen
lFortjetzung fotgt.j