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Nr. 265

Zamslag, äen 11. November 1939

113. Jahrgang

Welle des Abscheus über das Münchener Attentat

Stärkste Anteilnahme des Auslandes für die Opfer des verbrecherischen Münchener Anschlages. Einmütige Genug­tuung über die Rettung des Führers zum Ausdruck gebracht

DNB. Berlin, 18. Nov. Aus Anlaß des ruchlose« Attentats gegen den Führer haben die Vertreter folgender Staaten dem Reichsminister des Außenwärtigen von Ribbentrop ihre Anteil­nahme für die Opfer und ihre Genugtuung über die Rettung des Führers zum Ausdruck gebracht:

Argentinien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Dänemark, Est­land, Finnland, Holland, Iran, Italien, Japan, Jugoslawien, Litauen, Norwegen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slo­wakei, Sowjetrußland, Spanien, die Türkei, Ungar» und Vene­zuela. Ferner haben die Außenminister von Bulgarien, Holland, Japan, Portugal, Rumänien, Schweden, Sowjetrutzland, Spa­nien und Ungarn den in ihren Ländern akkreditierten deutschen Vertretern gegenüber im Namen ihrer Regierungen ihre Freude über die glückliche Errettung des Führers ausgesprochen.

Das In- und Anss"nd beglückwünscht den Führer zu seiner Rettung

Berlin, 18. Nov. Aus Anlaß des fluchwürdigen Attentats gegen den Führer hat eine große Anzahl ausländischer Staatsober­häupter und Regierungschefs dem Führer ihre Anteilnahme für die Opfer und Glückwünsche für die Rettung des Führers aus großer Gefahr zum Ausdruck gebracht. Aus Italien sandten der König und Kaiser Viktor Emanuel III., der italienische Re­gierungschef Benito Mussolini, die Marschälle Balbo und Gra- ziani sowie Außenminister Graf Ciano und Minister Dino Per­rons telegraphisch herzliche Anteilnahme. Ferner bekundeten ihre Teilnahme und ihre Glückwünsche: der König der Belgier, der König von Bulgarien, die Königin der Niederlande, der König von Rumänien, Prinzregent Paul von Jugoslawien, der Reichsverweser des Königreichs Ungarn und der Staatspräsident der Slowakei. Der Papst ließ durch den Apostolischen Nuntius seine persönlichen Glückwünsche übermitteln; bei dieser Gelegen­heit brachte der Nuntius als Doyen die Anteilnahme des diplo­matischen Corps zum Ausdruck. Die in Berlin beglaubigten fremden Missionschefs und viele andere Mitglieder des diplo­matischen Corps, als erster Botschafter Attolico und Gemahlin, bezeugten ihre Freude über die Errettung des Führers durch Ein­tragung in das in der Präsidialkanzlei ausgelegte Buch.

Zahlreiche führende Persönlichkeiten des Staates, der Wehr­macht und der Partei, zahlreiche Verbände und Gefolgschaften, sowie viele andere Personen des In- und Auslandes sandten Telegramme, in denen die Entrüstung über das verabscheuungs­würdige Verbrechen, die große Freude des deutschen Volkes über die Bewahrung des Führers vor großer Gefahr lebhaften Aus­druck fand

v. Neurath und Dr. Hacha an Len Führer

Prag, 18. Nov. Der Reichsprotektor Freiherr von Neurath richtete an den Führer folgendes Telegramm:

Tief entrüstet über den ruchlose» Anschlag im Münchener Dürgerbräu-Keller, bitte ich Sie, mein Führer, gleichzeitig im Namen aller meiner Mitarbeiter und sämtlicher deutscher Volks­genossen im Protektorat Böhmen und Mähren, mit unseren herzlichen Glückwünschen den Ausdruck tief empfundener Dank­barkeit für gnädige Schicksalsfügung und Rettung Ihres Lebens aus schwerer Gefahr entgegennehmen zu wollen.

Präsident Dr. Hacha sandte dem Führer ein Telegramm, in dem er zum Ausdruck bringt, daß ihn die unfaßbare Nachricht von dem ruchlosen Attentat in München tief erschüttert und empört habe, daß er das verabscheuungswürdige Verbrechen mit aller Entschiedenheit verurteile und die Opfer der Greuel­tat aufrichtig bedauere

Die italienischen Glückwünsche

Viktor Emanuel III. und Benito Mussolini an den Führer

Berlin, 16. Nov. Das Telegramm des Königs und Kaisers Viktor Emanuels III. an den Führer hat folgenden Wortlaut:

Ich bitte Euer Exzellenz, meine lebhaftesten Glückwünsche entgegenzunehmen, daß Sie der Gefahr des ruchlose» Attentats entronnen sind, das meine tiefste Entrüstung hervorgerufen hat.

Vittorio Emanuele."

Das Telegramm des italienischen Regierungschefs Mussolini lautet:

Die Nachricht von dem verbrecherischen Anschlag gegen Ihre Person hat in Italien tiefste Empörung bei Regierung und Volk ausgelöst, zugleich aber auch das Mitgefühl für die Opfer aus den Reihen Ihrer treuen Gefährten aus der ersten Stunde. Im eigenen Namen sowie namens des faschistischen Italiens sende ich Ihnen den Ausdruck meiner tiefen Befriedigung darüber, daß Sie diesem verabscheuungswürdigen Attentat, das die Ver­bundenheit des deutschen Volkes mit Ihnen und mit Ihrer Regierung nicht berühren kann, glücklich entronnen find.

Mussolini."

Das Antworttelegramm des Führers an den König von Italien und Kaiser Äthiopiens:

Euere Majestät bitte ich, für die telegraphisch übermittelten freundlichen Worte meinen tiefgefühlten Dank entgegenzu- nehmen. Adolf Hitler."

Der Dank des Führers a n den Duce lautet:

Für die mir im eigenen Namen wie im Namen des faschi­stischen Italiens übermittelte Anteilnahme an dem Tode meiner alten Mitkämpfer und für Ihre freundschaftlichen Worte für mich selbst danke ich Ihnen herzlich. Ich habe sie als einen erneuten Beweis der kameradschaftlichen Gefühle, die uns ver­binden, mit dankbarer Befriedigung entgegengenommen. Mit meinen besten Grützen und meinen aufrichtigen Wünschen für Sie und das faschistische Italien verbleibe ich Ihr freundschaftlichst ergebener

Adolf Hitler.«

Staatsakt für die Opfer der Attentats

München, 18. Nov. Am Freitag «m 22 Uhr wurden die Opfer des ruchlosen Attentats im Vürgerbränkeller vor der Feldherrnhalle feierlich ausgebahrt

Ab 22.38 Uhr bis Samstag vormittag 18 Uhr war allen Volks­genosse« Gelegenheit gegeben, an den Särgen dieser jüngsten Blutzeuge« vorbeizudefilieren, um ihnen die letzte Ehre zu er­weisen.

Der Staatsakt findet am Samstag vormittag um 11 Uhr statt. Der Stellvertreter des Führers hält die Ansprache.

Nach Beendigung des Staatsaktes erfolgt in feierlichem Zug die Uebersührung zum Nordfriedhof. Münchens Jugend bildet

Spalier. Die Bevölkerung grüßt die Opfer des 8. November. Unter den Klängen des Präseutiermarsches werden die Tote« in den Nordfriedhos getragen.

Die Beisetzung erfolgt i« Eemeiuschaftsgrao.

*

Flaggen auf Halbmast!

Berlin, 18. Nov. Der Reichsminister des Innern und der Reichspropagandaleiter der NSNAP. geben folgendes bekannt:

Aus Anlaß der Beisetzung der Opfer des ruchlosen Münchener Attentats setzen am Samstag, 11. November 1939, alle öffent­lichen Gebäude und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich die Flaggen auf Halbmast. Sämtliche Parteidienststellen sind an­gewiesen, ebenfalls Halbmast zu flaggen.

Der Bericht des OKW.

Lebhaftere Spähtrupptätigkeit und etwas auflevendes Artilleriefeuer

Berlin, 18. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Westen zwischen Mosel und Pfälzerwald lebhaftere Späh­trupptätigkeit als an den Vortagen. Im übrigen nur a« einzel­nen Stelle» der Front auslebendes Artilleriefeuer.

Das am 8. November als vermißt gemeldete deutsche Flugzeug ist bei Liedersdorf au der deutsch-französische« Grenze vo« fran- zösischen Jäger» abgeschosse« worden.

Die GondetrsornmWon an -er Arbeit

Wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung Ausländischer Ursprung des mech. Zündapparates

DRV. München, 18. Nov. Wie das Deutsche Nachrichten­büro erfährt, häufen sich bei der Sonderkommission zur Unter­suchung des Verbrechens vom 8. November die Hinweise «nd Mitteilungen aus allen Kreisen der Volksgenossen. Die Son- derkommifsion ist daher am heutigen Freitag um ein Dreifaches verstärkt worden, damit sie diese einlaufenden Angaben, die natürlich zunächst meist nur Hinweise allgemeiner Art enthal­ten, aber selbstverständlich auch Wichtigstes bringen können, er­schöpfend bearbeiten kann. Zurzeit liegen wohl über tausend derartige Hinweise aus der Bevölkerung vor.

So anerkennenswert die Zusammenarbeit aller Volksgenos­sen zur Aufklärung des schändlichen Verbrechens ist, so erfreu­lich ist auch das Zusammenwirken aller bei der Sonderkommis­sion Beschäftigten vom ersten bis zum letzten Mann, weil eben alle nicht nur eine wirkliche Verpflichtung in sich fühlen, son­dern selbst mit Leib und Seele dabei sind.

Zurzeit sind Sachverständige daiMt befaßt, auf das genaueste die aufgefundenen Teile des zur Entzündung der Sprengladung benutzten mechanischen Zündapparates festzustellen. Es ist dabei sehr wesentlich, daß die genaue Zusammensetzung der Metalle iruiert wird. Man kann ruhig schon heute sagen, daß jedenfalls in Bezug auf die Legierung einzelner Metallteile tatsächlich ein ausländischer Ursprung nachzuweisen sein wird.

Es sind gegenwärtig Untersuchungen, die von verschiedene» Seiten geführt werden, im Gange, um ganz unabhängig von­einander ein absolut einwandfreies Ergebnis zu erhalten. Ge­rade diese Art der Untersuchung ist von entscheidender Bedeu­tung, umso mehr als die Sonderkommisfion bereits eine ganz spezielle Richtung verfolgt, und man kann sagen, daß vielleicht schon in den allernächsten Tagen der Oefsentlichkeit nähere Einzelheiten bekanntgegeben werde» können, damit die Sonder- kommifsion, die alle Hinweise prüft, genauere Mitteilungen, speziell nach dieser Richtung hin, erhält.

Besuch bei de« Verletzte« des 8. November Gauleiter Adolf Wagner überbrachte die Grüße des Führers Allen Verwundeten geht es besser

DNB. München, 18. Nov. Wie das Deutsche Nachrichten­büro auf Anfrage in den Münchener Kliniken, die die Schwer­verletzten des Anschlages vom 8. November ausgenommen haben, hört, hat sich das Befinden sämtlicher Verletzten in den letzte« 24 Stunden erfreulicherweise gebessert, wenn auch bei zweien die Krise noch nicht ganz überwunden ist. Adolf Wagner über­brachte die Grüße des Führers.

London will sich herauslügen

Nundfunkhetze zur Vertuschung der Mordschuld

Berlin, 16. Nov. Ein ungemein interessantes Schlaglicht auf die Hintergründe des teuflischen Mordanschlages in München wirft die Tatsache, daß der Londoner Rundfunk als Sprachrohr des britischen Lügenministeriums einen seltsamen Eifer an den Tag legt, die ins Ausland weisenden Spuren der Mörder zu verwischen und das Attentat sozusagen als einerein inner­deutsche Angelegenheit" hinzustellcn.

Immer und immer wieder kommt der Londoner Sender in seinem Nachrichtendienst auf dieses Thema zurück.Die Nazi­behörden versuchen, den Vorfall für ihre Zwecke auszubeuten«, meldet der Sender,und die Verantwortung ausländischen Stellen in die Schuhe zu schieben." In einer anderen Meldung wiederum weiß der Sender zu berichten:Schon die allerersten Meldungen gaben dem britischen Geheimdienst die Schuld«. Dan» ließ man sogar ganz deutlich die Katze aus dem Sack:Aus Bern, über Amsterdam und anderen neutralen Städten wird gemeldet, daß zweifellos der Versuch, Hitler zu ermorden, vo« deutschen Elementen ausgeht, die alle Ursache haben, das Nazi­regime zu verabscheuen«.

In einer Hetzsendung zum 9. November schließlich wird mit dem üblichen englischen frommen Augenaufschlag erklärt:Es ist niemals die Politik der Westmächte gewesen, Mordtaten z» billigen, geschweige denn zu ermutigen«. Es würde reizen, diese Behauptung gerade von London mit einigen Beispielen aus der blutigen Raub- und Eroberungsgeschichte des britischen Empires zuerhärten".Wer sich entschuldigt, klagt sich an«. Wir aber fragen: Warum ist man in London so auffallend beflissen, die Hände in Unschuld zu waschen?

Die Anteilnahme der Ausländsdeutschen

Lo« Rom bis Mexiko, vo« Reval bis Schanghai: England als der Schuldige erkant!

Rom» 16. Nov. Unter dem Eindruck des feigen nnd nieder­trächtigen Attentats aus den Führer und mit dem heiße« Dank an die Vorsehung, die dem deutschen Volk den Führer erhalten hat, find die auf Einladung der AO. der NSDAP, in ganz Italien veranstalteten Gedenkfeiern für die ersten Blutzeugen der Bewegung überall zu einer auf stärkste verpflichtenden Weihestunde geworden. In Rom hatten sich unter der Führung von Botschafter von Mackensen und von Landesgruppenleiter Ettel Partei und Kolonie im Deutschen Heim um den entsandte» Reichsredner SA.-Obergruppenführer Manfred vo» Killiuger geschart.

Madrid, 18. Nov. Im geschmückten Atheneum fand die Gedenk­feier des 9. November in Anwesenheit von Botschafter von Stoh, rer und Landesgruppenleiter Thomson statt. Viele hundert Volksgenossen nahmen daran teil. Unter den spanischen Gäste» befanden sich Vertreter des Innenministers und der Falange. Die Nachricht von dem Münchener Attentat hatte alle Deutschen nur noch inniger mit dem Führer verbunden. Ein an den Führer gerichteten Treuetelegramm gab dem Fühlen und Denken aller Ausdruck. Allgemein war die lleberzeugung, daß Deutschland den verabscheuungswürdigen Methoden Englands und seines Geheimdienstes eine gründliche Antwort erteilen werde.

Sofia, 18. Nov. Die hier veranstaltete Feier des 9. November, die in der hiesigen Deutschen Schule am Donnerstagabend ver­anstaltet wurde, stand ganz im Zeichen der Empörung über das ruchlose Münchener Attentat. Ein im Namen der hiesigen deut­schen Kolonie an den Führer gesandtes Telegramm gelobte Adolf Hitler im Namen aller Deutsche» in Bulgarien unverbrüch­liche Treue und Gefolgschaft