Seit« Nr. 261

Nagoldrr Tagblatt »Der Gesellschafter-

Dienstag, de» 7. November ISA

Zeh« Gebote bei Feuersgefahr

Hauptsache: Den Kopf nicht verlieren

Es ist eine alte Erfahrung, Latz viele Leute Lei Feuersgefahr verwirrt werden, den Kopf verlieren und gerade das Gegenteil von dem tun, was in einer derartigen Lage richtig ist. Es kann nicht schaden, sich immer wieder folgende Eeboter vor Augen zu halten:

1. Die Ruhe wahren und vernünftig handeln. 2. Die Feuer- >rvehr sofort alarmieren. 3. Brennende Räume dicht abschließen. '4. Zwischen den Brandherd und sich selbst möglichst geschlossene Türen bringen. 5. Die Türen nach der Treppe stets geschlossen halten. 6. Wenn der Weg über die Treppe versperrt ist, dann Zurückbleiben. 7. Gefährdete Personen zeigen sich der Feuerwehr ^«m Fenster. 8. Niemals auf Zuruf des Publikums herabspringen, ! sondern nur die Anordnungen der Feuerwehr befolgen. 9. In !verqualmten Räumen auf dem Fußboden kriechen, nasses Tuch !«or Mund und Nase. 10. Brennende Personen am Fortlausen j hindern, zu Boden werfen und wälzen. Ihre Kleidung nicht ab- jreißen, sondern mit Kleidern und Decken fest umhüllen, dann 'begießen. Schließlich umgehend den Arzt rufen.

Vtmtes Allerlei

Lebensglück durch einen Luftballon Eine Zwölfjährige spielt Schicksal

Einen so schönen Geburtstag hatte die kleine Marie Bücher aus Basel schon lange nicht mehr gefeiert. Die große, neunzehn­jährige Schwester, ein hübsches Mädchen, Angestellte in einem Papierladen, ging mit der Mutter und mit dem Kind in einen kleinen Vergnügungspark und kaufte der Kleinen zur Feier des 12. Geburtstages einen prächtigen bunten Luftballon. Marie fiel der Schwester um den Hals, sie liebte Berta und sie weiß aus den Gesprächen von Mutter und Schwester, wie schwer es ist, sich als Verkäuferin sein Brot zu verdienen. Diese Gespräche fallen ihr wieder ein, als der Ballon vor ihr schwebt und in ihrer kindlichen Phantasie entstand ein ebenso grotesker wie romantischer Plan: Ich, die kleine Marie, will meinen Luft­ballon als Glücksboten aussenden für die große, gute Schwester!

In dem kleinen Speisehaus, in dem die beiden Frauen mit dem Kinde einkehren, ist der Kellner sehr verwundert, als Marie ihn bittet, ihr doch einmal Zettel und Bleistift zu geben. Er würde wohl den Kopf schütteln, wenn er die Worte lesen !könnte, die sie unbeobachtet von den Frauen hastig nieder­schrieb:Meine Schwester Berta ist das schönste, beste, liebste Mädchen von Basel. Der Mann, der sie heiratet, wird sehr glücklich werden. Ich suche ihn und bitte ihn, recht bald zu kommen. Marie Bücher." Rasch noch die genaue Adresse, den Zettel am Ballon befestigt, ein letzter wehmütiger Blick der Ballon erhebt sich in die Lüfte, trägt die Botschaft eines kleinen Mädchens in die weite Welt. Irgendwohin . . .

Am Abend des gleichen Tages kehrt einer der reichsten Kauf­leute von Zürich in seine Villa in der Nähe der Stadt zurück. Was steckt dort im Gebüsch? Ein Kinderballon? Der Kaufmann stößt mit dem Stock gegen die bunte Hülle. Nanu, da hängt ja noch etwas Weißes, ein Zettel! Er liest ihn und muß lachen, schrecklich lachen. Dann vergißt er die Liebesbotschaft, er ist todmüde, er will schlafen, nur schlafen.

Am anderen Morgen fällt ihm der Zettel ein, doch diesmal spottet er nicht. Diesmal springt er in sein Auto und fährt nach Basel, vor das Haus, in dem die Familie Bücher wohnt. Die Mutter fällt aus allen Wolken, als der reiche Mann sie um ein Bild von Berta bittet. Er nimmt das Bild an sich, prägt sich die lieblichen Züge des Mädchens ein und sucht Berta in dem Papiergeschäft auf. Was nun geschieht, trägt sich gewöhn­lich nur im Film und im Roman zu. Der Kaufmann verliebt sich, eine große und echte Leidenschaft erfaßt ihn. Nach drei Monaten, im Juli 1938, macht er dem Mädchen einen Heirats­antrag. Berta bittet ihn um Geduld. Sie traut ihrem Glück noch nicht recht, sie kann dies alles noch immer nicht fassen. Ein Jahr bleiben sie auf Bertas Wunsch verlobt, und jetzt hat in Basel der Pfarrer die Gemeinschaft der beiden gesegnet. Marie

aber, die unfreiwillige Heiratsvermittlerin, dir bei der Racyricyi von der Verlobung in Tränen der Freude ausbrach und der Schwester zu ihrem Lenzesglück verhalf, ist auf der Hochzeit durch unzählige Trinksprüche gefeiert worden.

Wespen töten Greis

Auf der Insel Jschia bei Neapel entdeckten einige Jungen ein großes Wespennest auf einem Baum. Sie machten sich das gefährliche Vergnügen, das Nest zu zerbrechen es besteht bekanntlich aus einer zähen, pappartigen grauen Masse. Die wütenden Tiere schwärmten nun aus und fielen sofort über die Jungen her, die sich durch ihre flinken Beine aber retten konten. Zum Unglück kam gerade ein sechzigjähriger Landmann, der von seiner Arbeit heimkehrte, an der Stelle vorbei. Der auf­geregte Wespenschwarm stürzte sich sofort auf den Greis; nach­dem er an Gesicht und Armen unzählige Stiche erlitten hatte, brach er zusammen und rührte sich nicht mehr. Erst nach einiger Zeit fanden ihn vorübergehende Landleute und brachten ihn beim. Ein Arzt wurde geholt, aber er konnte nur noch den Tod d»rch Herzschlag feststellen.

Chamberlain als Filmstar

Die englischen Filmgesellschaften befinden sich in einer schwie­rigen Lage. Besonders was die Wochenschau anbetrifft. Hier gibt es so gut wie nichts Aktuelles zu berichten, denn die eng­lischen Truppen find ja noch nicht bis zur Maginotlinie vor­gerückt. Und Berichte von demidyllischen Leben und Treiben" in den französischen Dörfern wollen beim Filmpublikum nicht mehr ziehen. So sind die Filmdirektoren auf die Idee verfallen, die Mitglieder des englischen Ministeriums für eine aktuelle Wochenschau zu versilmen. Für den besten Star des Kabinetis hält man Chamberlain. An ihm ist man bereits mit der Bitte um einenAuftritt" herangetreten. Chamberlain hat zugesagt. So wird der englische Premierminister in den nächsten Wochen alserster Filmstar" seines Kabinetts vor die Öffentlichkeit hintreten. Danach will man sich auch an Lügen-Churstill und die übrigen Kriegshetzer wenden, um sie für ein Film-Debut zu gewinnen.

Statistik der Vergeßlichkeit

In jedem Jahr gibt die belgische Eisenbahngesellschaft eine Statistik der auf den belgischen Linien verlorenen und ver­gessenen Fundgegenstände heraus. Es läßt sich nicht feststellen, daß die Vergeßlichkeit geringer geworden ist. So wurden im letzten Jahr aufgefunden 1958 Regenschirme, 1782 Paar Hand­schuhe, 1129 Schals, 115 Hosen, 74 Jacken. 103 Paar Schuhe, 435 Regenmäntel, 789 Ueberzieher, 634 Reisetaschen, 240 Pakete,, 55 Photoapparate, 223 Geldtaschen, 48 Messer, 5 Wecker und 57 Brillen. Das sind alles Dinge, die ein normal vergeßlicher Mensch unterwegs liegen lasten kann. Man erinnert sich in Belgien aber mit großem Vergnügen an eine englische Statistik der Vergeßlichkeit. Nach dieser Aufstellung wurden im vergan­genen Jahr in London u. a. ein Mietswagen, 2 Feuerwehr­spritzen und das Skelett eines Elefanten aufgefunden. Solche Dinge wurden in Belgien nicht aus Versehen liegen gelasten.

Vergebens nach Oel gebohrt

Im Frühjahr dieses Jahres wurde in der Nähe von Winter­singen, Schweiz, ein Bohrturm aufgestellt. Es sollte nach Erdöl und Kali gebohrt werden. Die Arbeiten haben jedoch zu keinem Erfolg geführt. Bohrturm und Baracken sind bereits abgebro­chen worden. Man drang bis in eine Tiefe von 450 Metern vor. Es konnte jedoch nur granitartiges Gestein zu Tage geför­dert werden, so daß jede Hoffnung, Mineralien zu entdecken, aufgegeben werden mußte. Jetzt sollen gleiche Bohrungen im benachbarten Fricktal angestellt werden. Die Aussichten, hier Erdöl zu entdecken, sind jedoch ebenfalls gering. Nach fachmän­nischem Urteil ist es unwahrscheinlich, daß sich in der Schweiz Kali, Kohle und Erdöl in abbauwürdigen Mengen überhaupt befinden.

Jetzt gilt es den gefährlichen Frost­spanner zu bekämpfen,

legt Klebgürtel an!

Elport und Gpiel

LschammerpoLal-Spiele

Spvgg. Bad Cannstatt VfB. Mühlburg 1:1 (1:1j n. V.

Vor 600 Zuschauern gab es auf derSteig" zwischen der Sportvereinigung Bad Cannstatt und dem VfB. Mühlburg ein erbittertes Pokalringen, das nach zweistündigem Kampf unent­schieden endete. Die Einheimischen hatten in der ersten wie in der zweiten Halbzeit die weitaus besseren Chancen, ihr Jnnen- fturm war jedoch nicht durchschlagskräftig genug. Auch bei den Badenern war der Sturm der schwächste Mannschaftsteil. Da­gegen waren beiderseits die Hintermannschaften voll auf der Höhe. Mühlburg hat das Unentschieden in erster Linie seiner schlagsicheren und taktisch klug spielenden Hintermannschaft zu verdanken. Rechtsaußen Jordan wurde in der 20. Minute regel­widrig zu Fall gebracht und schoß den gegen Mühlburg ver­hängten Elfmeter selbst zu Cannstatts Führungstor ein. Schon fünf Minuten später glichen jedoch die Gäste durch ihren Halb­rechten Fach aus, der einen direkten Freistoß von der Straf­raumgrenze aus mit sicherem Schuß verwandelte. Schiedsrichter Piroth-Frankfurt bot eine ausgezeichnete Leistung und sorgte dafür, daß trotz des harten Kampfes das Spiel stets im Rahmen des Erlaubten blieb.

FC. Phönix Karlsruhe Stuttgarter Kickers 3:5 (1:3)

4000 Zuschauer kamen zum Tschdjmmerpokalspiel im Wild- parkstadion des FC. Phönix, der diesmal allerdings mit stark geschwächter Streitmacht gegen die Stuttgarter Kickers antreten mußte. Trotzdem leisteten die Karlsruher einen erheblichen Widerstand und gaben sich erst nach Kampf mit 3:5 (1:3) der besseren Mannschaft geschlagen. Ausschlaggebend war das Zweck­mäßigere Spiel des Stuttgarter Sturms, obwohl auch in dieser Reihe nicht immer alles nach Wunsch ging.

Die Karlsruher versuchten es' schon zu Beginn mit einer Ueberrumpelung, aber die Stuttgarter Abwehr war auf der Hut. Langsam wurde das Spiel der Gäste flüssiger und für den Phönix gefährlicher, zumal mit zunehmendem Erfolg die Flügel eingesetzt wurden. Durch Treffer von Kipp und Sing führten die Blauweißen bald mit 2:0, ehe Deyhle einen überraschenden Weitschuß von Föhry zum ersten Gegentreffer passieren lassen mußte. Wiederholt zeichnete sich dann Conen durch seine gekonnte Ballbehandlung und sein famoses Angriffsspiel aus. Auf präch­tige Vorlage von Conen erzielte schließlich Frey nach vor Sei­tenwechsel das 3:1 und kurz nach der Pause erhöhte Sing auf 4:1. Die Stuttgarter konnten nun etwas kürzer treten, was die Einheimischen sofort mit stürmischen Angriffen beantworteten. Durch zwei Elfmeterbälle kam Phönix auf 4:3 heran und die Zuschauer witterten schon eine kleine Ueberraschung. Die Kickers

rissen sich aber zusammen, durch ein fünftes Tor von Conen wurde der Sieg endgültig gesichert.

Fußball

Stuttgarter Stadtmeisterschaft: VfB. Stuttgart Stuttgar­ter SC. 2:2 (1:1), FV. Zuffenhausen Sportsr. Stuttgart 3:4 ( 1 : 2 ).

Tschammerpokal-Spiele

Spvgg. Bad Cannstatt VfB. Mühlburg 1:1 n. Vlg.

Phönix Karlsruhe Stuttgarter Kickers 3:5 (1:3).

Stuttgarter Bezirksklasse:

Staffel Eßlingen: VfB. Obertürkheim TSK. Hedelfingen 2:1, VfB. Obereßlingen FV. Mettingen 5:0.

Staffel Bad Cannstatt: Spvgg. Caihingen VfN. Gaisburg 2 : 1 .

Staffel Lndwigsvurg: SV. Feuerbach Ludwigsburg 07 3:0, FV. Kornwestheim TV. Feuerbach 3:1.

lllmer Stadtmeisterschaft: SSV. Ulm RPSV. Ulm 6:2, TSE. Söflingen Ulm 46 0:7.

Heilbronner Stadtmeisterschaft: Union Böckingen VfN. Heilbronn 3:1, Knorr Heilbronn Heilbronner Spvgg. 7:3.

Rundenspiele in Oberschwaben

Staffel l: TSG. Friedrichshafen Fliegertechn. Vorschule 8:1, VfL. Meckenbeuren VfL. Langenargen 0:5, TEem. Tett- nang VfB. Friedrichshasen 1:1.

Staffel II: TSV. Weingarten FV. Ravensburg 6:1, TGem. Waldsee FV. Weistenau 3:2, TSG. Leutkirch TGem. Kiß- legg 8:0.

Staffel IV: FC. Schwendi TEem. Viberach 0:4, Olympia Laupheim SpV. Untersulmetingen 5:1.

Freundschaftsspiele: VsR. Aalen Karlsruher FV. 4:6, Stuttg. Kickers Reserve PSV. Stuttgart 8:2, Spfr. Eßlingen Spvgg. Untertürkheim 4:1.

Schwäbischer Handball-Sonntag

In den Rundenspielen der schwäbischen Handballer konnten sich am ersten November-Sonntag die favorisierten Mannschaf­ten wiederum klar durchsetzen. Eine Ausnahme machte nur der TV. Marbach, der Spitzenreiter der Stuttgarter Staffel I, der gegen den TV. Oßweil mit 6:8 (2:5) seine erste Niederlage bezog. In überlegener Form zeigte sich wieder der Eaumeister TV. Altenstadl, der die TSE. Söflingen mit 16:1 (7:1) ab­fertigte. Die Turngesellfchaft Stuttgart war im Wiederholungs­spiel gegen den TP. Weiler in Bad Cannstatt die klar bessere Mannschaft und siegte mit 6:2. Erstmals hörte man wieder

einmal etwas vom vorjährigen Meister SpV. Urach, der in den Rundenspielen des Kreises Achalm gegen den kampfstarken TD. Unterhausen mit einem 9:4-Sieg seine spielerische Ueberlegeu- heit unter Beweis stellte.

Handball

Kreis Stuttgart:

Staffel I: TV. Marbach TV. Oßweil 6:8, KSV. Zuffen­hausen MTV. Ludwigsburg 5:1, TV. Kornwestheim FV. Zuffenhausen 9:1.

Staffel II: TV. Weiler Tgs. Stuttgart 2:6, Allianz Stutt­gart Stuttgarter TV. 3:11.

Staffel III: Sportgem. ff Stuttgart Tbd. Eßlingen 12:11. Kreis Staufen:

Staffel I: TSV. Süßen FA. Göppingen ausgefallen, TGV. Holzheim Tschft. Göppingen 4:7.

Staffel II: TV. Altenstadt TSG. Söflingen 16:1, Ulm 4« Tgem. Geislingen 3:3.

Stuttgarter Kreisklafse: Spvgg. Vaihingen Spfr. Stuttgart 8:3, TV. Cannstatt TV. Beutelsbach 12:3.

Halbzeit im Stadtmeisterschasts-Ringen

Mit zwei äußerst spannenden Treffen wurde am Samstag die Vorrunde im Mannschastsringen um die Groß-Stuttgarter Stadtmeisterschaft abgeschlossen. Münster/TV. Bad Cannstatt unterlag gegen die starke Dreierkombination KV. 95/Ost/Kal­tental mit 5:2 und um ein Haar wäre auch der Tabellenführer Untertürkheim/Wangen gestrauchelt, da Botnang in außer­gewöhnlich starker Aufstellung und in bester Kampfform antrat. Die Üntertürkheimer/Wangener Ringer gewannen beim Stand 3:3 erst in allerletzter Minute mit einer Wertung durch den Weltergewichtler Krehl über Epple-B. im Weltergewicht, den Eesamtkampf mit 4:3 Siegen.

Der Fußball-Länderkampf DeutschlandVöhmen/Mähren am 12. November in Breslau wird von dem jugoslawischen Schieds­richter Popovic geleitet werden.

2m erste« Fuhball-Städtekampf zwischen Berlin und Sofia siegten am Sonntag die Reichshauptstädter mit 4:2 Toren. Bei der Pause stand das Spiel, dem im Berliner Poststadion 18 009 Zuschauer beiwohnten, 2:1 für Berlin.

>m Freundschafts-Länderkamps der Turner in Dresden zeig­te« die Riegen von Deutschland und Italien meisterhafte Lei­stungen. Der Dresdener Zirkus Sarrasani war völlig ausver­kauft und die Zuschauer spendeten den Turnern stürmischen Bei­fall. Eine Wertung wurde nicht vorgenommen. In der deutschen Riege zeichnete sich auch der Stuttgarter Göggel aus.

Kurze Sportrundschau

Zum Länderkampf gegen Böhmen-Mähren. Deutschlands Fuß­ballmannschaft für den Länderkampf gegen das Protektorat Böh­men-Mähren am 12. November in Breslau wurde wie folgt auf­gestellt: Klodt-Schalke; Janes-Düsseldorf, Villmann-Nürnberg; Kupfer-Schweinfurt, Sold-Nürnberg, Männer-Hannover; Lehner- Augsburg, Schön-Dresden, Conen-Stuttgarter Kickers, Binder und Pesser (beide Rapid Wien).

Der Gau Baden hat seine Fußball-Elf für das am 12. Novem­ber in Stuttgart stattfindende Reichsbundpokalspiel gegen Würt­temberg wie-folgt benannt: Vetter (VsR. Mannheim); Jmmig (Karlsruher FV.), Grämlich (FC. Mllingen); Schneider (SV. Waldhof), Heermann (SV. Waldhof), Feth (VfR. Mannheim): Striebinger (VfR. Mannheim), Rastätter (VfB. Mühlburg), Erb (SV. Waldhos), Klingler (FV. Daxlanden), Günderroth (SV. Waldhof).

Wettermachen!

Quer durch den Sport. Kriegsmeisterschaften. Ueberall Hochbetrieb.

Der Reichssportführer hat dem deutschen Sport die Parole gegeben: Weitermachen! Aus allen Gebieten der Leibesübungen wird mit größter Intensität gearbeitet, und kameradschaftliches Zusammenstehen hat alle Schwierigkeiten überbrückt. Fußball, Hockey und Rugby laufen auf vollen Touren, und die letzten Ungewißheiten über das Ziel der Arbeit sind nun auch beseitigt durch die Ausschreibung der Kriegsmeisterschaften. Gewiß wird der Sport nicht der Meisterschaften wegen betrieben, aber die Arbeit muß eine Ausrichtung, eine Linie haben, und die liegt nun fest. Die militärische Inanspruchnahme der Männer kann wohl Lücken in die Reihen der Aktiven reißen, aber die Eesamt- arbeit wird nicht in Mitleidenschaft gezogen, im Gegenteil, sie löst verstärkten Einsatz aus.

Vielfältig kommt diese verstärkte Einsatzbereitschaft zum Aus­druck. Fachamtsleiter Räther hat erst in diesen Tagen gesagt: Aus alle Fälle Skilaufen! So sicher wir in diesem Winter wieder mit Schnee rechnen, ebenso sicher werden die deutschen Skiläufer ihrem geliebten Sport dienen." Die Vorbereitungen dazu sind schon in allen Gauen und Kreisen und natürlich auch beim Reichsfachamt in Innsbruck heftig angegangen. Wie in den vergangenen Jahren haben die Vereine mit einem regen Vor­bereitungsbetrieb begonnen. Außerdem bereiten sich die Ski­sportvereine darauf vor, die Gesamtheit der deutschen Skiläufer zu erfassen. Schon in der Vorbereitungszeit sollen die Anhänger des Sports in Kursen, durch Rat bei der Beschaffung der Aus­rüstung und später durch gemeinsame Skiwanderungen heran­gezogen werden. Der Wettkampfgedanke bleibt voll erhalten, und bis heute liegen schon mehrere Wettlaufanträge beim Fach­amt vor, die geprüft und bearbeitet werden. Die Nachwuchs­läufer sollen mit allen Mitteln weitergefördert und im Wett­kampf erprobt werden. Bewährte Meister wie Gustl Berauer und Willy Walch stehen zur Verfügung.

Den verschiedenen Auffassungen der Eiskunstlauf-Klassenlauf­bestimmungen hat man jetzt ein Ende bereitet. Die Internatio­nale Eislaufvereinigung hat neue Bestimmungen herausgegeben, die für alle Länder Gültigkeit haben. Für Deutschland ergeben sich keine Aenderungen, da sich die bisherigen Vorschriften sehr weit mit den internationalen Bestimmungen decken. Die wesent­lichste Neuerung ist, daß es künftig in allen Klassen kein Kür­laufen mehr gibt. Das Klassenlaufen ist zu einer reinen Pflicht­übung geworden. Zwei Figuren, der Doppeldreierparagraph vorwärts rechts und links ist in die 1. Klasse ausgenommen worden, da er schwer zu laufen ist. Die Prüfungen werden künf­tig allgemein etwas schwerer sein.

Die Leichtathleten haben jetzt einen Arbeitsplan 1939/49 aufgestellt, der für den Kriegswinter vier große Aufgabengebiete umreißt: Hallenrundkämpfe, Hallensportfeste, örtliche und gau- offene Waldläufe und Waldlauf-Serien, sowie die Kriegswald­laufmeisterschaften im Kreis und Gau. Für letztere wurden feste Reichstermine gesetzt, nämlich der erste Märzsonntag 1940 für Kreis-, und zwei Wochen später für die Gau-Waldlaufmeister­schaften. Für die Frauen sind entsprechende Wettbewerbe aufzu­nehmen, unterteilt in Leistungsklassen. Wettkampfmähige Wald­läufe der Frauen werden nur in der Mannschaft durchgeführt, die Streckenlänge soll höchstens 1200 Meter betragen und eine Mannschaft muß geschlossen ins Ziel gehen.