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Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Donnerstag, den 2. November ISS-

punkte. Die "Türkei habe freilich dadurch, daß sic die Bindung ihres Schicksals an die Kriegspolitik der Westmächte einer Neu­tralitätspolitik oorgezogen habe, eine ernste Entscheidung aus sich genommen. Es werde sich noch zeigen, so meinte Molotow, ob die Türkei diesen Schritt nicht später zu bedauern habe. Die Sowjetregiernng werde jedenfalls sorgsältigst die Er­eignisse in dieser Gefahrenzone weiter beobachten und werde insbesondere im Bereich des Schwarzen Meres eine Politik verfolgen, die ihren Interessen und den Inter­essen der ihr befreundeten Völker entspreche.

Skutzland und Japan

Weitreichende weltpolitische Bedeutung kommt ferner den Aus­führungen zu, die Molotow anschließend über die Beziehungen der Sowjetunion z« Japan machte. Molotow glaubte eine fühl­bare Besserung der sowjetisch-japanischen Beziehungen feststellen zu können, die zu der Hoffnung auf eine weitere Entwicklung be­rechtige. Im Augenblick sei nach der Beilegung des letzten Erenzkonfliktes die Bildung einer gemischten sowjetisch-japa­nischen Erenzkommission auf der Tagesordnung, der die Entschei­dung einer Reihe von strittigen Fragen übertragen werden müsse. Bei einigem guten Willen müsse dabei ein positives Ergebnis zu erwarten sein. In weiterer Perspektive stehe die Frage der Neuordnung der japanisch-sowjetischen Handels­beziehungen, die den Interessen beider Staaten dienen könnte. Freilich sehe man in Moskau noch nicht klar, in welcher Form diese Frage geregelt werden könnte und ob die in Tokio bestehenden politischen Voraussetzungen dafür schon günstig ge­nug seien. Die Moskauer Regierung jedenfalls verhalte sich grundsätzlich positiv zu den mit einer Verbesserung ihrer Be­ziehungen zu Japan zusammenhängenden Fragen.

Zur Banngut-Frage

Zum Schluß seiner Rede wies Molotow nachdrücklichst auf die Bedeutung der erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Antwort der Sowjetregierung aus die britischen Banngutbrstimmungen hin. Die Sowjetunion könne nicht zulassen, so sagte Molotow, daß der Krieg infolge der völkerrechtswidrigen britischen Konter­baudebestimmungen auch gegen Frauen, Kinder und Greise ge­führt werde. Die Sowjetregierung sei vielmehr im Gegenteil bestrebt, den Krieg abzukürzen und die Schrecken des Krieges von der Zivilbevölkerung sernzuhalten.

Im Zusammenhang mit dem Bestreben des amerikanischen Senats, das Waffenembargo für die Vereinigten Staaten auf­zuheben, äußerte Molotow gewisse Befürchtungen und Zweifel. Auch diese Maßnahme sei nach Ansicht der Sowjetregierung nicht dazu geeignet, die Beendigung des Krieges herbeizuführen, son­dern könne zu einer Verschärfung und weiteren Ausdehnung des europäischen Krieges führen.

Dr. Goebbels besichtigte Warschau

Berlin, 1. Noo. Reichsminister Dr. Goebbels traf auf seiner Reise durch die besetzten polnischen Gebiete mit seiner Beglei­tung am Mittwochvormittag, von Lodz kommend, in Warschau ein. Hier ließ er sich von Distriktschef Dr. Ludwig Fischer Bericht über die Lage in der Stadt erstatten. Er besichtigte dann War­schau, insbesondere die Zitadelle und das Schloß Belvedere. Am Nachmittag kehrte Reichsminister Dr. Goebbels nach Ber­lin zurück.

Versicherungsschutz sür HI.-Angehörige

Berlin, 1. Nov. Zu dem umfassenden Hilfsdienst der deutschen Jugend, der seit Kriegsausbruch durchgeführt wird, gehört auch ein Versicherungsschutz, der für alle HI.- und BdM.-Angehörige Gültigkeit hat. Die Beiträge für diese Versicherung werden nicht von den einzelnen Versicherungsnehmern erhoben, sondern vom Reichskassenverwalter der Hitler-Jugend aus dem Organisa­tionsbeitrag abgezweigt und der Versicherungsgesellschaft zu­geführt. Die Leistungen sind außerordentlich hoch. So beträgt z. B. bei Dienstunfällen die Todessallsumme für verheiratete HJ.-Führer 10 000 Mark. Teilnehmer an Führerschulungslehr­gängen, Feldlägern, Sonderkursen und Fahrten genießen einen Krankenversicherungsschutz.

Feststimmung im Warthegau

Pose», 1. Nov. Die Stadt Posen stand schon am Mittwoch ganz im Zeichen der freudevollen Erwartung der Festlichkeiten, mit denen der Warthegau in den kommenden Tagen seine Befreiung von der 20jährigen polnischen Fremdherrschaft begeht. Reichsminister Dr. Frick traf am Nachmittag in Posen ein. Stadt und Land prangen im Schmuck der siegreichen Fahnen des nationalsozialistischen Deutschlands, und über allem steht das tiefe Dankgefühl der Deutschen dieses Landes gegenüber dem Führer, der sie wieder heimkehren ließ ins Reich, dem sie nun nach zwei Jahrzehnten schwerster Prüfung und Bewährung für immer angehören sollen.

Bremen 42V WO Einwohner

67,13 Quadratkilometer kommen zu Bremen

Bremen» 1. Nov. Auf Grund der vierten Notverordnung über den Neuaufbau des Reiches vom 28. g. 1930 kam mit dem 1. November eine Gesamtfläche von 07,13 Quadratkilometern mit 63 419 Einwohner in die Freie Hansestadt Bremen. In den historischen Räumen des Bremer Rathauses fand aus Anlaß der Eingemeindung eine Feierstunde statt. Regierungspräsident Schmidt-Kuegler aus Stade übergab die preußischen Gemeinden in die Obhut der Freien und Hansestadt Bremen. Weltbekannte Industrien wie die Bremer Wollkämmerei in Blumenthal, der größte Betrieb seiner Art in Europa, die BremerVulkan", die Bremer Wandplattenfabrik in Aumund, die Norddeutsche Steingutfabrik, die Bremer Tauwerksabrik und die Grohner Wandplattenfabrik gehören nunmehr zu Bremen, mit dem sie bisher wirtschaftlich bereits immer eng verbunden waren. Der regierende Bürgermeister, SA.-Gruppenführer Boehmcker, stellte in einer Ansprache das bedeutsame Ereignis in der Ent­wicklung der Stadt Bremen heraus und betonte, daß Bremen mit der Eingemeindung nunmehr auf eine Einwohnerzahl von rund 420 000 anwachse. Reichsstatthalter und Gauleiter Karl Roeyer gab der lleberzeugung Ausdruck, daß die nunmehrige Verwaltungsreform zum Segen der Hansestadt Bremen ebenso wie des Landes Preußen sich auswirken möge.

Keine nennenswerte Arbeitslosigkeit

Von Staatssekretär Syrup

Wie Staatssekretär Dr Syrup, der Leiter der Arbeitseinsatz- Organisation im Reichsarbeitsministerium, in derSozialen Praxis" feststellt, ist im Gegensatz zum Beginn des Weltkrieges in den ersten sechs Wochen dieses Krieges keine nennenswerte Arbeitslosigkeit aufgetreten. Der llebergang von der Friedens- zur Kriegswirtschaft hat auch diesmal zu umfangreichen Um­schichtungen von Arbeitskräften geführt. Er war

-reue schwere -reuivatttatsvevletzuns

Englisch-französische Flugzeugstaffel überfliegt Luxemburg

Rom, 1. Nov. lleber eine neue schwere Neutralitätsverletzung durch englisch-französische Flugzeuge berichtet der Luxemburger Korrespondent des Mittagsblattes desEiornale d'Jtalia". Danach hat eine französisch-englische Staffel von sechs Flug­zeuge» Montagabend kurz vor Sonnenuntergang weite Teile Luxemburgs und auch die Hauptstadt selbst in beträchtlicher Höhe überflogen. Die französisch-englischen Flugzeuge seien neuerdings dazu übergegangen, durch Tiefflug dem Feuer der deutschen Luftabwehr zu entgehen, wobei sie der Mosel und der luxemburgischen Grenze entlang fliegen und dabei konstant die Neutralität des Eroßherzogtums verletzen, während die deutsche Abwehr nicht eingreife, um nicht das Leben der luxemburgi­schen Bevölkerung zu gefährden.

Indien beharrt auf Unabhängigkeils­forderung

Amsterdam, 1. Noo. Die Inder sind diesmal durchaus nicht geneigt, sich weiterhin von England mit leeren Versprechungen absinden zu lassen. Alle Bemühungen der Vertreter des briti­schen Imperialismus in Indien, den Riß, der sich nach der brutalen Drohrede des Vizekönigs austut, zu verkleistern und noch einmal indisches Kanonenfutter auf europäische Kriegs­

schauplätze schleppen zu können, scheitern an dem festen Frei­heitswillen des indischen Volkes. Eine Sitzung des Vize­königs Lord Linlithgow mit dem Vorsitzenden des National- ! kongresses, Gandhi, ist, wie Reuter andeutet, nach einstün- digcr Dauer ergebnislos abgebrochen worden. Der Kampf der Inder, die sich nicht mehr durch britische Phrasen einlullen lassen wollen gegen die Gewaltherrschaft des Eroberers, wird also weitergehen.

Die Bedeutung des Waffenembargos

Die Verlängerung des Krieges hängt davon ab Milwaukee, 1. Nov. Der republikanische Senator Nye er­klärte in einer öffentlichen Rede, die Entwicklung, welche der K-ieg nehmen werde, hänge davon ab, ob der Bundeskongreß das Waffenembargo beibehalte oder,widerrufe. Falls das Em­bargo beibehalten werde, kämen England und Frankreich an den Verhandlungstisch mit Deutschland und machten Frieden. Falls ein Widerruf durch das neue Neutralitütsgefetz erfolge, welches wer Senat bereits annahm und das Abgeordnetenhaus noch berät, werde der Krieg erst richtig anfangen. Nye bezeichnete den Krieg als einen Kampf für das britische Weltreich, nicht für die Demokratie.

jedoch nicht mit nennenswerten Betriebsstillegungen verbunden. Freigestellte Arbeitskräfte konnten von den Arbeitsämtern in kürzester Frist in neue Arbeitsplätze eingewicsen werden. Die Zahl der Arbeitslosen betrug Anfang Oktober kaum die Hälfte der Arbeitslosen zur gleichen Zeit des Vorjahres. Nur ein Bruch­teil dieser Arbeitslosen war voll arbeitsfähig und außerhalb des Wohnortes einsatzfähig. Tebietlich gesehen verteilt sich die Ar­beitslosigkeit in der Hauptsache auf die großstädtischen Bezirke, wobei Wienan erster Stelle steht. Es folgen dann Hamburg und Berlin. Im Gegensatz zu dieser Entwicklung trat 1914 sofort nach Kriegsausbruch eine ungewöhnliche Arbeitslosigkeit bei den Industriearbeitern ein. Die Hundertzahl der Arbeitslosen stieg im ersten Kriegsmonat 1914 von 2,9 auf 22,4. Fast ein Viertel aller Industriearbeiter, die nicht zum Heeresdienst ein­gezogen waren, wurden durch Betriebsstillegungen und Betricbs- einschränkungen arbeitslos.

Der Staatssekretär erklärt, daß dennoch die vorhandene ge­ringfügige Arbeitslosigkeit zwar nicht zahlenmäßig, aber prog­nosemäßig unsere Aufmerksamkeit verdiene. Eine frilyzeitue vorbeugende Einschränkung der Konsumgüterindustric bedeutet stets die Freistellung von Arbeitskräften. Es sei dann die Auf­gabe der Arbeitseinsatzorganisation, diese Kräfte in die In­dustrien einzugliedern, deren Ausweitung der Krieg fordert. Um­schulung könne diese Umgruppierung erleichtern. Es sei weiter notwendig, Kriegsaufträge insbesondere in.jene Gebiete zu legen, in denen aus der Konsumgüterindustrie Arbeitskräfte frei wer­den. Damit werde auch die Umschichtung ohne große soziale Här­ten erleichtert. Wenn die Aufträge für eine Vollbeschäftigung zeitweise nicht ausreichten und zur Kurzarbeit geschritten wer­den müßte, sorgten die Arbeitsämter durch Gewährung von Kurz­arbeiterunterstützung dafür, daß auch solche Zeiten von Kurz­arbeit durchgehalten werden. Es sei immer richtiger, zur Kurz­arbeit überzugehen, als einen Betrieb stillzulegen. Den vereinten Bemühungen der Wirtschafts- und Sozialpolitik werde es auch für die Zukunft gelingen, mögliche Städte im Arbeitseinsatz auf­zufangen und keine Arbeitslosigkeit aufkommen zu lassen.

Ein deutsches Soldatengrab im Westen

Berlin, 1. Nov. (PK. von Richard Daub.)

Wir durchstöberten in einem hohen Buchenwald auf einer Höhe vor der Blies die Stellungen, die die Franzosen wenige Tage zuvor unter dem Druck der vorwärtsdrängenden deutschen Infanterie geräumt hatten. Hier unter den mächtigen, gerade gewachsenen Buchenstämmen, wo die Poilus sechs Wochen lang in behelfsmäßigen Erdlöchern gehaust hatten, herrschte nun voll­kommene Ruhe, und nur die umherliegenden Munitionsreste und Ausrüstungsgegenstände erinnerten daran, daß hier erbittert ge­kämpft worden ist. Wir kommen an den Waldrand und erkennen nun auf den Feldern viele Eranatlocher, die fast alle voll Wasser stehen. Dann befinden wir uns aus einmal vor einem flachen Hügel, der ein kleines Kreuz trägt. Es ist von Zimmerleuten zurecht und flach geschnitzt worden und der schmale Querbalken trägt die Inschrift:Deux soldats allemands incon» n u s", d. h.Zwei unbekannte deutsche Soldaten". Stumm und in Gedanken versunken stehen wir vor diesem primitiven Kreuz. Irgendwo im Eroßdeutschen Reich beweinen zwei Mütter ihre gefallenen Söhne, vielleicht zwei Frauen den Ehegatten. Wo mögen diese Soldaten gelebt und gearbeitet haben, bevor sie den feldgrauen Rock anzogen, um sür Führer und Reich zu kämpfen und zu sterben? Wenn wir alle einmal zurückkehren in die Hei­mat, an unseren Arbeitsplatz, dann gibt es irgendwo in Fabrik­werkstätten oder in Büros zwei Arbeitsplätze, die nicht aus­gefüllt werden können, weil ihre bisherigen Inhaber zu einem anderen Appell abberufen wurden. Es wird dann viele verwaiste Arbeitsplätze geben und man wird vielleicht die Namen der für immer Abberufenen noch einmal aufrufen. Dann werden auch diese zwei dabei sein, die hier vom Gegner zur letzten Ruhe ge­bettet wurden. Ueber diesem gemeinsamen Grab am Waldrand aber werden Jahr für Jahr die grünen Buchenkronen rauschen. Sie werden das Grab hüten und nur dem einsamen Wanderer verkünden, daß hier zwei deutsche Soldaten die letzte Ruhe ge­funden haben, die kämpften und starben für Heimat und Vater- Mnd. Man müßte ihren Müttern, Frauen und Kindern sagen Dunen, daß sie unter mächtigen deutschen Vuchenstämmen, tm heiligen Hain ruhen, und daß das Schicksal ihnen die würdigste Ruhestätte bereitete, die »man sich als deutscher Soldat wünschen kann. Indem nur uns in Ehrfurcht verneigen -vor diesen beiden' unbekannten Helden, die ihre Treue mit dem Tode besiegelten)' hoffen wir, daß man ihnen in diesem durch ihren Opfertod ge­weihten Hain keinen kalten marmornen Stein aufs Grab setzen möge. Der Wanderer, der durch den Wald kömmt, mag ein paar Waldblumen pflücken und sie still auf diesen Hügel legen.

Reichspostdirektion Danzig"

Berlin, 1. Nov. Das Amtsblatt des Reichspostministeriums veröffentlicht eine Verordnung zur lleberleitung der Post- und Telegraphenverwaltung der bisherigen Freien Stadt Danzig auf das Deutsche Reich (Reichspost). Danach wird das Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen der bisherigen Freien Stadt Danzig in die Reichspostverwaltung eingegliedert, und zwar Wrt die Landespostdirektion Danzig fortan die Bezeichnung Reichspostdirektion".

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Tag der Freiheit' im Warthegau

Posen, 1. Nov. Der neu gebildete Warthegau begeht in der Zeit vom 2. bis 5. November denTag der Freiheit" mit großen Dank- und Freudenkundgebungen. Reichsminister Dr. Frick, der den Reichsstatthalter und Gauleiter Greiser im Thron­saal des Posener Schlosses in sein Amt einführen wird, trifft anr Mittwoch nachmittag in Posen ein. Die Feierlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt mit einer nationalsozialistischen Feierstunde im Theater in Posen, in der Gauleiter Greiser zum befreite» Deutsch­tum sprechen wird. Im Rahmen der Großkundgebungen, die in allen Kreisstädten stattfinden, wird der Gauleiter auch in seinem Geburtsort Schroda das Wort ergreifen-

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Wiedereröffnung des Deutschen Ständrtheaters in Prag. In Anwesenheit des Reichsprotektors Freiherrn von Neu­rath und des Gauleiters Konrnd Henlein wurde am. ,31. Oktober mit der Ausführung desPrinz von Homburg" von Heinrich von Kleist das Deutsche Ständetheaier und damit die Tätigkeit der deutschen Schaubühnen in Prag überhaupt feierlich eröffnet.

Ln Riga wurde der deutsch-lettische klmsiedlungsvertrag unterzeichnet, der eine Optionsfrift bis zum 15. Dezember vorsieht.

Personenzug auf Eiiterzug aufgefahren. In der Station Quero (Italien) fuhr ein von Belluno nach Treviso fahren­der Personenzug auf einen Eiiterzug auf. Zwei Wagen des Personenzuges wurden zertrümmert, wobei neun Personen schwere und acht leichte Verletzungen erlitten.

Bergwerksunglück in Belgien. In der Nacht zum Mitt­woch ereignete sich in der Kohlenzeche La Bauverie bei Mons ein schweres Bergwerksunglück. Die Zahl der Toten wird vorläufig aus 12 geschätzt.

Neichsminister Dr. Goebbels traf «in Dienstag zu einen: kurzen Besuch in den besetzten polnischen Gebieten auf dem Flughafen in Lodz-Lublinek ein. Nach einer Unterredung rnit Reichsminister Dr. Frank und in Besprechungen mit anderen zuständigen Stellen nahm Reichsminister Dr. Goeb­bels eine Besichtigung der Stadt Lodz vor.

Polenjagd in Frankreich. Die Begeisterung der in Frank­reich lebenden Polen, in den sogenannten polnischen Frei­korps gegen Deutschland in den Krieg zu ziehen, scheint außerordentlich gering zu sein. Die französische Gendar? merie wurde beauftragt, Jagd auf alle diejenigen zu machen, die sich demGestellungsbefehl" zu entziehen suchen. Allein in dem kleinen Vimy in der Nähe von Arras wur­den am Montag sieben Polen verhaftet, die angeblich Mit­glieder einer kürzlich aufgedeckten Cehsimorganifation sein sollen. "

Aus London wird gemeldet: Der erste Mann, der an der Westfront von einer britischen Kugel getroffen wurde, ist ein französischer Bauer. Er war auf Len Anruf eines Postens nicht stehen geblieben und wurde verwundet. Es stellte sich heraus, daß er taub war. z

Volksfeinde bei versuchtem täglichem Widerstand erschos- sen. Der Reichsführer ^ und Chef der Deutschen Polizei teilt mit: Wegen Versuches eines tätlichen Widerstandes nach ihrer Festnahme wurden am 30. Oktober erschossen: Der wiederholt vorbestrafte 52 Jahre alte Bruno Witte aus Berlin. Er hatte trotz Ermahnungen den Versuch unternommen, seine Arbeitskameraden zum eigen­mächtigen Verlassen ihrer kriegswichtigen Arbeitsstelle auf­zuwiegeln; der 37 Jahre alte Paul Spressert aus Hamm, ein wiederholt vorbestraftes asoziales Subjekt. Er hatte unter der Vorgabe, Beamter der Geheimen Staats­polizei zu sein, an der Familie eines an der Front stehenden Soldaten in schamloser Weise Erpressungen verübt.

Am nächsten Samstag und Sonntag zweite Reichsstraßensammlung für das Kriegs-WHW. Für jeden Frontsoldaten ein Abzeichen mehr!

Kurzberichte von der Inneren Front

Pimpfe sammelten 8V Zentner Obst

nsg. In Großheppach wurden die Pimpfe zum Sammeln des Obstes eingesetzt. An zwei der letzten Sonntage brachten sie 80 Zentner Obst ein.

126 066 Mark aus einem Kreis Im Kreis Waiblingen wurden bisher für das Kriegs- Winterhilfswerk 1939/40 120 000 Mark von Wirtjchasts- firmen und Einzelpersönlichkeilen gezeichnet.

WH.-Spende der Landschaftsgärtner Dis bei der Reichsgartenschau Stuttgart 1939 beschäftig­ten Arbeitsgemeinschaften der Landschaftsgärtner übez> wiesen dem Krlegs-Winterhilfswerk eine Spende von 1535 Mark.