2. Seite Nr. 248

Ragolder TagblattDer Gesellschafter'

Moatag. de« 23. Oktober 193»

hat sich die Türkei verpflichtet, aus der Seite Englands und Frankreichs gegen Deutschland und Italien zu kämpfen. Es wird behauptet, daß der Sowjetunion eine solche Verbindung der Türkei mit der englisch-französischen Koalition schaden könne. Dies ist allerdings nicht wahr! Die Sowjetunion hat sich diesem Block nicht angeschlossen, sondern die Neutralität und ihre Hand­lungsfreiheit bewahrt, und dies entspricht den Interessen des Friedens. Dasselbe läßt sich jedoch von der Türkei nicht sagen. Sie hat Verpflichtungen auf sich genommen, die sich in aller­nächster Zeit in der Politik der Türkei auswirken müssen.

Die BeraiHNMluiig liegt bei England and Frankreich

Sowjetblätter geitzel« die imperialistischen Ziele der Verbündeten

Moskau, 22. Okt. Das sowjetrussische MilitärorganKrasnaja Swesda" führt aus, daß England die Teilung Europas und der ganze» Welt aufrecht erhalten wolle, die vor 20 Jahren im Interesse Englands und Frankreichs vorgenommen worden sei. Die Haltung, die die englische und in der Rede Daladiers auch die französische Regierung angenommen hätten, zeige den breiten Massen die imperialistischen Ziele der Verbündeten. Durch die Ablehnung der deutschen Friedensvorschläge über­nähmen England und Frankreich die volle ^Verantwortung für die Fortsetzung des Krie­ges. Während die englische Regierung auf die Ausdehnung des Krieges setze, führt das englische Volk, ebenso die Völker des britischen Empire, einen Kampf für den Frieden.Trud" schreibt, Lhamberlain und Daladier operieren mit den Schatten­gestalten einer neuen polnischen Regierung in Paris, lediglich um ihre wirklichen imperialistischen Ziele zu verschleiern, die darin beständen, ihre Kolonialreiche und die Ausnutzung der Kolonialvölker aufrecht zu erhalten.

Zu starker Tobak für Paris

Berlin, 22. Okt. Die Pariser Blätter sehen sich zu ihrem Leid­wesen genötigt, ihre englischen Kollegen in höflich-ironischer Form darauf aufmerksam zu machen, daß plumpe Lügen auf­fallen und daß man immerhin auch hierin Maß halten müsse, um sich nicht völlig lächerlich zu machen. DerPetit Parisien" z. V. schreibt:Unsere englischen Freunde haben über die Ope­rationen vom Montag einen Bericht veröffentlicht, der kein ganz genaues Bild von der Lage gibt. So haben gewisse eng­lische Zeitungen erzählt, daß die Deutschen ungeheuere Verluste erlitten und insbesondere 7000 Tote gehabt hätten. 7000 Tote würden, nach dem üblichen Prozent errechnet, an Verletzten ungefähr 3035 000 Mann bedeuten. Der deutsche Eeneralstab hat aber, so behauptet derPetit Parisien", überhaupt nur 12 000 Mann eingesetzt, so daß die englische Zahl mindestens eine Null zu viel aufweist" wirklich ist es ja leicht, anzu­geben, daß von 12 000 Mann nicht gut 37 000 bis 42 000 Mann getötet und verwundet sein können. Ein Rechenexempel, das auch den widerstandsfähigsten englischen Köpfen einleuchten sollte.

Auch das PariserJournal" stellt fest, daß nur einige Batail­lone von den Deutschen eingesetzt wurden, also nicht gut ganze Divisionen vernichtet werden konnten. Ebenso nimmt das .^Ouvre", das doch einiges verträgt, Anstoß an dem allzu starken englischen Tobak. Es greift eine amtliche Meldung des eng­lischen Lügenministeriums auf, wonach deutsche Soldaten die von französischen Truppen mehrere Wochen nach Ausbruch der Feindseligkeiten gefangen genommen worden seien, noch nicht gewußt hätten, daß zwischen Deutschland und Frankreich- England Kriegszustand bestehe das heiße denn doch, meint dasOuvre", der menschlichen Natur, auch der französischen, etwas zu viel zuzumuten.

«Zu viel Fehler, Herr Chamberlam!"

Scharfe Kritik der Londoner Blätter

Amsterdam, 22. Okt. Unter der lleberschriftZu viel Fehler, Herr Lhamberlain", veröffentlicht derDaily Herald" eine» Artikel, in dem sowohl Lhamberlain als auch seiner Regierung schwere Jrrtümer vorgeworfen werden. Die Regierung wird beschuldigt, nicht in der Lage gewesen zu sein, ihren Geist der neuen Lage anzupaffen. Sowohl der Premierminister als auch seine Kollegen hätten der Welt bis heute noch nicht in klaren Worten sagen können, was für eine Art Welt sie »ach dem Kriege zu schaffen gedächten. Am größten und schwerwiegendsten sei der Irrtum gewesen, den England mit Indien begangen habe. Das Blatt schreibt, daß die Behandlung, die Indien durch England in letzter Zeit erfahren habe, den schlimmsten und grundsätzlichsten Fehler därfleüe, den die Regierung begangen habe. Aber auch in der Heimat habe die britische Regierung nicht weniger schwer­wiegende Fehler gemacht.

Das englische Kabinett befindet sich, wie der politische Korre­spondent derNews Lhronicle" berichtet, vor vier schwer­wiegenden innenpolitische» Fragen, deren Lösung lvon Unterhausmitgliedern aller Parteien verlangt worden ist. ^Erstens habe es einen wahren Sturm im Parlament verursacht, als die Regierung ihre völlig unzulänglichen Unterstützungs­sätze für Kriegerfamilien bekannt gegeben habe. Dann bedürften infolge der Kriegsteuerung in England die Alterspensionen einer sofortigen Revision. Die Labourpartei habe bereits einen ! entsprechenden Antrag gestellt. Weiter habe die bürokratische Kontrolle der Industrie völlig verrückte Formen angenommen. rSie verursache eine Steigerung der Arbeitslosigkeit im Lands -und die Methoden drosselten den Handel Englands ab. Schließ- jlich verlange man einen Parlamentsausschuß, der die Kriegs­laufgaben der verschiedenen Regierungsämter prüfen solle.

Englands Gold fließt nach USA.

Goldbestand auf 17 Milliarden Dollar gestiegen

Washington, 22. Okt. Der Goldbestand des USA.-Schatzamtes -überstieg soeben erstmals die Grenze von 17 Milliarden Dollar. Das sind nicht weniger als 67 v. H. des gesamten monetären iGoldbestandes der Welt. I« den letzten 14 Monaten sind somit nicht weniger als 4,5 Milliarden Dollar, seit Anfang dieses Wahres davon allein 2,5 Milliarden Dollar nach den Vereinigten Staaten abgefloffen. Die 16-Milliarden-Dollargrenze wurde erst­mals am 9. Juni dieses Jahres überschritten, so daß in den letzten vier Monaten eine Geldmenge im Werte von einer Milliarde Dollar in die Bundestresors hinströmten, davon rund 400 Millionen seit Ende August dieses Jahres. Es ist bekannt, daß dieser Goldstrom zum weitaus größten Teil aus England und seine« Besitzungen kommt. Von den insgesamt 4,5 Milliar­den Dollar Gold, die in den letzten 14 Monaten von den USA. Angeführt wurden, stammen nicht weniger als 3 Milliarden aus »Großbritannien, d. h. also volle zwei Drittel. Dabei treten aber fdt« Zuflüsse in de« Ausweisen des Schatzamtes noch nicht ein- !i»al voll in Erscheinung, weil ein Teil hiervon durch den «Etäbilifierungsfonds des Schatzamtes ausgenommen wird, über, wessen Umfang Angaben nicht gemacht werden.

Saparrs Außenpolitik

Tokio, 22. Okt. Außenminister Nomura gab in einem Interview für die japanische Presse außenpolitische Erklärungen ab. Er führte u. a. aus: Nach Abschluß des Nichtangriffspaktes zwischen Berlin und Moskau ist fälschlich behauptet worden, daß Japan den Antikominternpakt aufgegeben habe. Japan wird jedoch zu diesem Pakt stehen und ihn als Richtlinie seiner Staatspolitik betrachten. Die Beziehungen zu Deutschland und Italien auf Grund des Antikominternpaktes sind durch den deutsch-russischen Pakt nicht beeinflußt worden.

Zum europäischen Krieg sagte Nomura, daß eine Voraussage schwer sei. Es sei aber wohl anzunehmen, daß trotz des deutschen Friedenswillens der Krieg von langer Dauer sein werde.

Zum Schluß unterstrich Nomura, daß Japan friedliche Be­ziehungen mit der Sowjetunion wünsche. Hierfür sei das Nor- manha-Abkommen ein erfreulicher Anfang. Alle anderen Kragen sollten in diesem Sinne gelöst werden.

A-Bootfahrer von Seapa Flow in Kiel

Jubelnder Empfang

Kiel, 22. Okt. Das deutsche Unterseeboot, dessen heldenmütige Besatzung die einzigartige Tat von Scapa Flow vollbrachte, lief am Samstagmittag unter dem grenzenlosen Jubel der Kieler Bevölkerung im Reichskriegshafen Kiel ein. Kapi­tänleutnant Prien und seine tapferen Männer wurden an den Schleusenanlagen, wo drei Ehrenkompanien der Kriegs­marine Aufstellung genommen hatten, vom Kommandierenden Admiral der Marinestation der Ostsee, Admiral Carls, dem Kommandanten der Befestigungen der westlichen Ostsee, Konter­admiral Mewis, sowie dem stellvertretenden Gauleiter Sieh und Oberbürgermeister Behrens in Anwesenheit zahlreicher hoher Offiziere und weiterer führender Männer von Partei und Staat auf das herzlichste begrüßt und in Kiel willkommen geheißen. Unter den Klängen der Kapelle der Kriegsmarine fuhr das U-Boot seine Ehrenfahrt durch den Hafen an, vorbei an den Schiffen der Kriegsmarine, an deren Reling die Mannschaften in Paradeaufstellung angetreten waren. Von den Ufern beiderseits der im herrlichen Sonnenschein liegenden Förde, grüßten und winkte» Zehntausende von Volksgenossen zu der Besatzung des U-Bootes hinüber.

Von den Dächern und aus den Fenstern der im reichsten Flaggenschmuck prangenden Häuser jubelte bei der Fahrt in die Stadt nun Kiels Bevölkerung Kapitänleutnant Prien und seinen Männern zu. Nur langsam kamen die Wagen vorwärts, bis sie vor dem Rathaus auf dem Adolf-Hitler-Platz ein­trafen. Hier schlugen den U-Bootfahrern nochmals brausend«-' Heilrufe entgegen. Alles umdrängte die Fahrzeuge, um noch einen Händedruck mit der Mannschaft zu wechseln, bevor sie das Rathaus betrat, um vom Oberbürgermeister namens der Kriegsmarinestadt Kiel begrüßt zu werden und eine Ehrengabe in Empfang zu nehmen.

Dr. Dorpmüller weiht neue Warthe-Drücke

Posen, 22. Okt. Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller weihte am Samstag die neue provisorische Warthe-Brücke bei Posen, die zweite wichtige Eisenbahnbrücke, die im befreiten Gebiet dem Verkehr übergeben wurde. Mit der neuen Warthe-Brücke sind die beiden Hauptstrecken BerlinWarschau und Berlin Südostpreußen in einem bedeutenden Abschnitt wiederhergestellt worden. Der nunmehr dem durchgehenden Verkehr erschlossene Streckenabschnittt reicht zunächst von Berlin bis Thorn. Die Linie Berlin-Warschau wird nach der Fertigstellung der Brücke in Lonin in etwa 14 Tagen wieder in Betrieb gesetzt werden.

Der Präsident der Reichsbahndirektion Posen, Dr. Sarter, meldete die Fertigstellung der neuen Brücke und berichtete über das polnische Zerstörungswerk. Die Fertigstellung der neuen Brücke in weniger als vier Wochen dokumentiert am deutlichsten den Aufbauwillen der Reichsbahn. Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller eröffnete die Warthebrücke mit einer Ansprache, in der er daran erinnerte, daß erst vor wenigen Tagen durch die Einweihung der Dirschauer Weichselbrücke ein wichtiger Verkehrsweg zwischen Ostpreußen und dem Altreich wieder in Gang gekommen sei. Durch den neuen Brückenschlag werde auch das Netz nach Rußland und Rumänien angeschlossen. Der Chef der Zivilverwaltung, Senatspräsident Greiser, dankte in einer Ansprache dem Reichsverkehrsminister für die aufbauende Arbeit der Reichsbahn.

Rückgliederung polnischer Gebiete in die Slowakei

Berlin, 22. Okt. Der Führer empfing Samstag in der Reichs­kanzlei den slowakischen Gesandten Herrn Cernak.

Bei der Besprechung erklärte der Führer dem Gesandten, daß Deutschland die von der slowakischen Regierung aus geschicht­lichen und völkischen Gründen geltend gemachten Wünsche wegen der Wiedervereinigung der von dem früheren polnische« Staate in den Jahren 1920, 1924 »nd 1938 in Besitz genommene« Gebietsteile mit der Slowakei erfülle« werde.

Die Rückgliederung dieser Gebiete wird durch einen Staats­vertrag zwischen Deutschland «nd der Slowakei geregelt.

Abkommen über die Umsiedlung der SMiroler

Regelung kn freundschaftlichem Geiste. Freie Entschei­dung der Volksdeutschen

Rom, 22. Okt. Der Minister für auswärtige Angelegenheiten, Graf E. Ciano, der deutsche Botschafter in Rom, von Mackensen, und Gesandter Clodius haben am Samstag das Abkommen über die Umsiedlung von Reichsdeutschen und Volksdeutschen aus Südtirol in das Deutsche Reich unterzeichnet.

Zahlreiche Probleme, die durch die Umsiedlung einer Bevöl­kerung von einem Lande in das andere entstehen, wurden ein­gehend geprüft. Alle austauchenden Schwierigkeiten wurden in freundschaftlichem Geiste geregelt. Das ist ein neuer Beweis dafür, daß die beiden Regierungen in gemeinsamer Zusammen­arbeit für die schwierigsten Fragen, die in anderen europäischen Staaten zu schweren Konflikten geführt haben, eine befrie­digende Lösung zu finden wissen.

Durch das Unterzeichnete Abkommen werden alle die Um­siedlung der Volksdeutschen aus Südtirol in das Deutsche Reich betreffenden Fragen im Sinne der kürzlich»» Berliner Vereinbarungen geregelt, und zwar sowohl hinsichtlich der Rückwanderung als auch hinsichtlich der Mit­nahme des beweglichen Eigentums und des Vermögens,

Grundsätzlich solle« die in Südtirol wohnhafte» Reichsdent- fchen innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung der

gemeinsam aufgestellten Richtlinien in das Deutsche Reich ab­wandern. Die Umsiedlung der Volksdeutschen ist freiwillig.

Das Abkommen sieht ferner vor, daß bis zum 31. Dezember 1939 alle in Südtirol wohnhaften oder aus diesem Gebiet stamenden Volksdeutschen frei und unbeeinflußt eine Erklä­rung abgeben, ob sie im Königreich Italien verbleiben und die italienische Staatsangehörigkeit behalten oder ob sie die deutsche Reichsangehörigkeit annehmen und in das Deutsche Reich übev- siedeln wollen. Diese Erklärung ist endgültig und verbindlich. Die Umsiedlung jener Volksdeutschen, die die deutsche Reichsangehörigkeit annehmen, wird bis zum 31. Dezem­ber 1942 durchgeführt.

-> Das Vermögen der Abwandernden kann auf dem freien Markt oder durch Vermittlung einer staatlichen Gesellschaft den Ente Nazionale per le tre Venezie veräußert werden. Es wurden die erforderlichen Maßnahmen vereinbart, um die Ueberweisung des Gegenwertes möglichst einfach und in kürzester Zeit unter weitestgehender Berücksichtigung der Interessen des Einzelnen und der Gesamtheit vornehmen zu können.

Wieder 20 Graker vermißter Volksdeutscher Mesundeu

Posen, 22. Okt. Die Zahl der bis heute noch vermißten Volks­deutschen, die in den ersten Septembertagen polnischer Mörder­hand zum Opfer fielen, ist noch imer unübersehbar. Dime von ^>er Zentralstelle für die Auffindung und Bergung ermordeter Volksdeutscher betriebene Suchaktion wird in Zusammenarber,- mit den Militärbehörden und Zivilbehörden energisch fort­gesetzt. Eine solche Suchkolowne fand jetzt auf ihrer Fahrt in die Gegend von Turek und Konin weitere 20 Gräber bisher ver­mißter Volksgenossen. In der Umgegend von Liszkow wurden zwei Kompanien der Wehrmacht zur Auffindung von Gräbern eingesetzt.

von RibbenLrop spricht in Danzig

Danzig, 22. Okt. Anläßlich des Tages der alten Kämpfer der NSDAP. Danzigs spricht der Neichsaußeuminister von Rib- *oentrop am 24. Oktober 1939 in Danzig. Die Rede wird nur 20,15 Uhr vom Rundfunk übertragen.

, Belgiens Fleischversorgung gefährdet

i O Brüssel. 21. Okt. Der BrüsselerPeuple" stellt fest, daß seit : Beginn des europäischen Konfliktes keinerlei Gefrierfleisch ir»-^ s Belgien eingetroffen sei. Die französische Firma, die die Liefe- > rung dieses aus Südamerika kommenden Fleisches nach Belgien durchgeführt habe, habe ihren Schiffsverkehr eingestellt. Darüber hinaus seien die alten, vor Beginn des Konfliktes abgesandten Lieferungen in Marseille und Le Havre ausgeladen und dort s beschlagnahmt worden. Die Frage der belgischen Fleischversov- ! gung sei infolgedessen bedenklich geworden, um so mehr, als seit der Mobilmachung der Fleischverbrauch in Belgien monatlich um rund 3 Millionen Kilo zugenommen habe.

«Rückkehr zum Wohlstand-

Wirtschaftsaufschwung in der Ostmark

Brüssel, 22. Okt. In einem Bericht aus Wien stellt dasVing- tieme Siele" fest, daß in der ganzen Ostmark und insbesondere in Wien eine Rückkehr zum Wohlstand beobachtet werden könne. Der Aufschwung der Wirtschaft sei unbestreitbar. Um diese Wandlung zu verstehen, brauche man nur einen Blick rückwärts zu tun in jene Zeiten, in denen ein geradezu erschreckender wirt­schaftlicher Stillstand herrschte. Im Vergleich zu den Elends­jahren 1933 bis 1938 sei, so sagt das Blatt, heute alles Fort­schritt.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Durchführung des russisch-estnischen Vertrages. Die sow- jetrusflschen Truppenteile setzten ihren Marsch nach den ihnen zugewiesen Bezirken auch während des Samstag fort. Die aus der Richtung Narwa kommenden Einheiten sind bereits in ihren Standorten eingetroffen.

Finnische Abordnung erneut nach Moskau gereist. Die finnische Abordnung reiste Samstagabend wieder nach Moskau. Leiter der Abordnung ist wiederum Minister Paasakivi.

Deutsche Dichter im befreiten deutschen Osten. Am Sonn­tag trafen eine Reihe namhafter deutscher Dichter in Dan­zig zu einer Reise ins befreite Gebiet ein. Es sind der Präsident der Reichsschrifttumskammer Hanns Johst, Jacob Schaffner, Franz Schauwecker, Gerhardt Wittock, Robert Hohlbaum, Bruno Brehm, Josef Magnus Wehner, Hein­rich Zillich und Franz Tumler. Die Informationsreise wird !im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht durchgeführt.

Bolksschädling erschossen! Der am 6. Oktober vom Son­dergericht München wegen Handtaschenraubes zu zehn Jah­ren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverlust ver­urteilte Franz Potleschak sollte am Dienstag, den 17. Okto­ber, in eine Strafanstalt gebracht werden. Er unternahm bei der kleberbringung in die Strafanstalt einen Flucht­versuch und wurde hierbei erschossen. Potleschak hatte am 21. September in der Sendlinger Straße in München unter Ausnützung der Verdunkelung einen Handtaschenraub ausgeführt.

Empfindliche Preisstrafen gegen Fischer und Fischräuche­reien. Der Reichskommissar für die Preisbildung hat gegen erhebliche Preissteigerungen, insbesondere bei pommerschen Bücklingen und Räucheraalen nachdrücklich einschreiten müssen. Nach den angestellten Ermittlungen waren an den Preissteigerungen alle Kreise, durch deren Hände die Ware bis zum Kleinhandel gegangen war, beteiligt. Hierauf sind in Rügen eine Fischergemeinschaft, die die derzeitige Markt­lage ganz besonders auszunutzen versucht hatte, mit 3000 NM., drei Fischräuchereien mit zusammen 30 000 NM. und mehrere Berliner Fischgroßbandlungen mit 10 000 NM, Ordnungsstrafen belegt worden.

Vom Hohen Göll abgestürzt. Der 20 Jahre alte Buch- bandluu.gsgehilfe Alfred Oehlböck, Salzburg, ist an einer,, ^,-csiaen S'Me des Hohen Göll abgestürzt. Seine Leich?* wur^e ciiu oaße oes jem^ir>.'.nn^en ,, a ^ge^unoen.

Schonet die Zugtiere

Nehmet Borspann!