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Nr. 225
Dienstag, äen 26. Zeptemder 1939
113. Jahrgang
Telegramm des Führers an Dr. Tiso
Dank für entschlossene Haltung und treue Waffenbrüderschaft des slowakischen Volkes
DNB. Berlin, 25. Sept. Ministerpräsident Dr. Josef Tiso erhielt am Montag vom Führer nachstehendes Telegramm:
„Herr Ministerpräsident! Bei Abschluß des polnischen Feldzuges ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen, Herr Ministerpräsident, der slowakischen Wehrmacht nnd dem slowakischen Volke für die entschlossene Haltung und die bewiesene Waffenbrüderschaft zu danken. Seien sie überzeugt, daß das deutsche Volk und seine Regierung diese Einstellung voll würdigt und die damit bewiesene Gesinnung in vollem Umfange erwidern wird.
lgez.) Adolf Hitler".
Freude über die Anerkennung des Führers für die slowakische Wasfenhilse
DNB. Preßburg, 25. Sept. Das Telegramm des Führer an den slowakischen Ministerpräsidenten hat in den slowakischen Regierungskreisen ebenso wie in der gesamten Bevölkerung allergrößte Freude hervorgerufen. Die Anerkennung Adolf Hitlers sür die Haltung der Slowakei während des polnischen Feldzuges gab einen willkommenen Anlaß, erneut die tiefe Bekehrung und Dankbarkeit, die das gesamte slowakische Volk dem Führer des Deutschen Reiches entgegenbriugt, hervorzu- hcben,
Schlinge um den „Athenia-Derbre- cher Churchill-
Beweiskette über die „Athenia"-Torpedierung geschlossen.
Berlin, 25. Sept. Amtlich wird mitgeteilt:
Vor einigen Tagen veröffentlichte die deutsche Presse das Faksimile eines Schreibens des Berliner Büros der Cunard- Linie vom 29. August, in dem den Zweigstellen in Deutschland die Anweisung der Londoner Zentrale mitgetcilt wurde, wonach sür die am 2. September von England nach Amerika abgehende „Athenia" keine Buchungen deutscher Passagiere mehr vorgenommen werden sollten, bzw. etwa bereits gebuchte Passagiere nicht zum Einschiffungshafen zu befördern seien.
Als Motiv dieser Instruktion wurde seitens der Londoner Zentrale eine Fahrplanänderung der „Athenia" angegeben : Diese war nur ein Vorwand, denn die „Athenick" lief fahrplanmäßig am 2. September aus. Der wahre Grund war vielmehr, daß man auf dem Schiff keine deutschen Passagiere haben wollte! Warum aber wollte man diese Passagiere nicht haben? Weil aus den bereits von uns veröffentlichten Indizien ganz klar hervorgeht, daß Herr Churchill mit der „Athenia" etwas vor hatte.
Wir wiederholen die Fragen, die wir bereits am 15. September an Herrn Churchill gerichtet haben, und auf die er wohlweislich keine Antwort gegeben hat, weil er sie nicht geben konnte:
1. Warum wurde die „Athenia" in der Nähe gerade der englischen und nicht einer anderen Küste torpediert?
2. Worauf ist es zurückzuführen, daß die „Athenia" ausgerechnet zur Zeit ihres Unterganges von einer ganzen Reihe von Schiffen umgeben war, die sofort die Nettungsarbeiten übernehmen konnten?
3. Wie kommt es, daß, obgleich angeblich die „Athenia" durch ein Torpedo mitschiffs getroffen wurde, fast alle Passagiere mühelos gerettet werden konnten?
4. Wie kommt es, daß die „Athenia" gerade das einzige Passagierschiff ist, das bisher unterging, und daß sich gerade auf diesem Schiff so viele Amerikaner befanden?
Um alle diese Indizien, d. h. alle Einzelheiten des Unterganges der „Athenia", die uns nunmehr von anderen Passa, gieren offenbart wurden, im Dunkel zu lassen, wollte man keine deutschen Passagiere auf diesem Schiff haben. Darum auch das Schreiben der Berliner Hauptagentur an die Agenturen der Cunard-Line in Deutschland. Dieses Dokument liefert für jeden unparteiischen Beobachter einen schlagenden Beweis dafür, daß der famose Herr Churchill bei der seit langem von ihm vorbereiteten Torpedierung der „Athenia" keine deutschen Zeugen Wünschte. Durch eine Unvorsichtigkeit oder durch die Aussage eines deutschen Passagiers hätte ja dieses teuflische Spiel des Herrn Churchill, den Krieg gegen Deutschland mit einem neuen ,,Lusitania"-Fall einzuleiten, zu leicht aufgedeckt werden können.
Diese Unvorsichtigkeit hat nun aber Herr Churchill selbst begangen. Es ist nichts schwieriger, als auf die Dauer konsequent zu lügen. Durch ei» in Berlin gefundenes Telegramm der Londoner Zentrale der Cunard-Linie wurde die Kette der Indizien, daß die „Athenia" auf Befehl des Herrn Churchill torpediert wurde, geschlossen. Der Sachverhalt ist folgender:
Nachdem die deutsche Presse am 21. September das Herrn Churchill belastende Dokument veröffentlicht hatte, veranlaßte Herr Churchill am 22. September die Direktion der Cunard- Linie. in einem offiziellen Dokument zu bestreiten, jemals Wei
sung an ihre Berliner Vertretung zur Rückgängigmachung von deutschen Buchungen gegeben zu haben. Herr Churchill hätte besser geschwiegen und nicht die Herren der Cunard-Linie zu einem solchen Dementi veranlaßt. Denn: Bereits am nächsten Tage, am 23. September, konnte bei einer nach Vekanntwerden des Dementis im Berliner Büro der Cunard-Linie vorgenommenen Nachforschung festgestellt werden, daß das Dementi falsch war. Das Originaltelegramm der englischen Zentrale an die Berliner Agentur, das zutage gefördert wurde, beweist dies. Dieses Telegramm lautet in deutscher llebersetzung folgendermaßen:
.Megen der Notwendigkeit, die anderweitige Unterbringung von Passagieren von Dampfern, deren Abreise abgesagt worden ist, sicherzustellen, schickt bis auf weiteres keine Passagiere für „Athenia", „Orania" 2. September, „Adania" 8. September und „Askania" 9. September "
Wir können nun erneut folgende Fragen an Herrn Churchill richten:
1. Warum wurde von der Cunard-Linie erklärt, „daß wegen Fahrplanänderung keine Passagiere auf der „Athenia ausgenommen bezw. bestehende Buchungen anulliert werden sollten, wenn das Schiff doch fahrplanmäßig am 2. September ausfuhr?
Antwort: Weil man weitere Buchungen deutscher Passagiere auf der „Athenia" verhindern und die Rückgängigmachung bereits gebuchter deutscher Passagen begründen mutzte.
2. Warum aber wollte man keine deutsche» Passagiere auf der „Athenia" haben?
Antwort: Weil Herr Churchill für seine Torpedierung auf der
Berlin, 25. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
2m Osten vollzogen sich die Bewegungen der deutschen Truppen auf die Demarkationslinie am 24. September überall reibungslos und im Einvernehmen mit den russischen Verbänden.
2m wiederholten Einsatz haben Sturzkampfflieger militärisch wichtige Ziele in Warschau mit Erfolg angegriffen.
2m Westen an einzelnen Stellen Spähtrupp- und Artillerietätigkeit auf beiden Seiten. Acht französische Flugzeuge wurden im Luftkampf abgeschossen.
Ein deutsches U-Boot versenkte einen englischen Zerstörer. Auch die Handelskriegführung zeitigte wiÄerum gute Erfolge.
Der sowjetruffische Vormarsch
Moskau, 25. Sept. Der sowjetrussische Generalstab teilt mit, daß die sowjetrussischen Streitkräste am 24. September auf ihrem weiteren Vormarsch in Richtung auf die Demarkationslinie die Städte Setup, Augustow und Erubeschow besetzten und an der Linie Augustow—Knychin—Briansk—Raßno (20 Kilometer nordwestlich Briansk und 40 Kilometer nordwestlich von Vrest-Li- towsk)—Pichtchats (20 Kilometer südwestlich von Brest-Litowsk) —Liubol—Erubeschow-llniow—Ianow (20 Kilometer nordwestlich von Lemberg) erschienen.
2m Westen von Lemberg wurden die Städte Komarno, Droho- bycz und Borislaw besetzt. Bei ihren Säuberungsaktionen in den Gebieten West-Weißrußlands und der West-Ukraine von den letzten Resten der polnischen Armee entwaffneten die sowjetrussischen Streitkräfte bei der Auflösung einer polnischen Heeresgruppe südöstlich der Festung Brest-Litowsk mehr als 10 000 Soldaten und Offiziere und nahmen sie gefangen. Im Süden und Südosten von Erubeschow wurde ein polnisches Infanterieregiment und die Streitkräfte einer motorisierten Brigade gefangen genommen.
Zum Sagebericht des OKW.
Neue militärische Ziele in Warschau bombardiert — Die außerordentlichen Leistungen der Nachrichtentruppe
Berlin, 25. Sept. Zu dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom Montag schreibt der Deutsche Dienst:
Die Meldung, daß Sturzkampfflieger militärisch wichtige Ziele in Warschau erfolgreich angegriffen haben, widerlegt in knapper Form die ausländischen Lügenmeldungen, daß die deutschen Truppen Kirchen und Hospitäler der polnischen Hauptstadt bombardiert hätten. Auch die fremden Staatsangehörigen, die jetzt mit deutscher Hilfe Warschau verlassen konnten, haben in zahlreichen Mitteilungen an die Presse bestätigt, daß — wie es jetzt in einer Meldung aus Reval heißt — „militärische Objekte von deutschen Fliegern bombardiert worden seien und infolgedessen die Opfer unter der Zivilbevölkerung verhältnismäßig gering seien".
„Athenia" keine deutschen Zeugen wünschte, sondern diese Plätze durch Amerikaner ausfülleu wollte. Dies ist dann, wie wer festgestellt haben, auch geschehen.
Z. Warum, Herr Churchill, haben Sie die Cunard-Linie zu einem falschen Dementi veranlaßt?
Antwort: Sie hatten die Gefahr, die die deutsche Veröffentlichung des Schreibens der Berliner Cunard-Vertretung für den Nachweis Ihrer Schuld an der Torpedierung der „Athenia" be-, deutete, erkannt und sahen nun, um sich aus der immer enger werdenden Schlinge zu ziehen, nur uoch die eine Möglichkeit, nämlich: die von der Cunard-Linie in London erteilte Weisung durch ein Dementi einfach ablengnen zu lassen.
Dies ist Ihnen, Herr Churchill, nicht nur mißlungen, sondern durch diese neue Regelung haben Sie sich ent^Mig in Ihrem eigenen Netz gefangen.
Wir stellen nunmehr fest: Es ist uachgewiesen, daß die Londoner Direktion der Cunard-Linie die in Sonder-Origival-Tele-- gramm wiedergegebene Meldung an ihre Berliner Vertretung gegeben hat Trotzdem haben Sie in Ihrem offizielle» Dementi seine Existenz bestritte«. Einen solchen Schritt würde eine Schifffahrtslinie im heutigen Kriegszustand niemals auf eigene Faust unternehmen. Sie hat dies also auf höhere Weisung getan. Die Meldung kam von der Stelle, die allein ein Interesse a» dem Dementi haben konnte, d. h. von Herrn Churchill. Daß er das Risiko auf sich nahm, dis Cunard-Linie sogar zu einer Went- (Forrsetzung siehe Seite 2)
Auf der anderen Seite ist durch die Berichte dieser Flüchtlinge bekannt geworden, in welchem Maße die polnischen Machthaber bis Stadt unter Hintansetzung der Interessen der Zivilbevölkerung in Verteidigungszustand gesetzt haben. So heißt es in der gleichen Revaler Meldung, daß „in manchen Stadtteilen jedes Haus eine Festung geworden sei". Es kommt hinzu, daß Warschau durch Jahrhunderte hindurch befestigt war und die entsprechenden Anlagen leicht wieder militärischen Bedürfnissen entsprechend hergerichtet werden konnten. Bei dieser Sachlage kann man es nur als groteske Heuchelei bezeichnen, wenn die eng- liche Presse mit frommem Augenaufschlag beklagt, daß „Kirchgänger auf dem Wege zum Gottesdienst gestern durch deutsche Geschosse verletzt worden seien". In einer belagerten Millionenstadt, die unter Zuhilfenahme aller Kräfte der Zivilbevölkerung verteidigt wird, kann es nicht ohne Verluste abgehen. Nur der deutschen militärischen Führung, die ihr Ziel auf möglichst unblutige Weise erreichen will, ist es zu verdanken, daß aus dem heutigen Zustand der polnischen Hauptstadt noch nicht die militärischen Konsequenzen gezogen wurden.
Die Leistung der Nachrichtentruppe
Der große Wehrmachtsbericht über den Polenfetdzug, 8er das hervorragende Zusammenwirken von Soldaten der verschiedenen Stämme und Formationen würdigte, gedenkt besonders auch der „Leistungen auf dem Gebiete der Nachrichtenverbindungen". 2n der Tat wäre die Durchführung des Feldzuges der 18 Tage nicht möglich gewesen, wenn es der Rachrichteutruppe nicht gelungen wäre, die Verbindung zwischen Führung und Front dauernd aufrechtzuerhalten. Das ist — wie das Beispiel vom September 1914 beweist — nicht selbstverständlich. Denn bei den riesigen Entfernungen, die in ungeahnt schnellem Tempo zurückgelegt werden mußten, drohten hier nnd da die Verbindungen abzureißen. Ohne eine einheitliche Führung aber, die die Armeen nach dem jedesmal erreichten Tagesziel und nach dem Verhalten des Feindes täglich neu ansetzt, kann kein Feldzug gewonnen werden, selbst wenn die Trugen noch so hartnäckig und zäh kämpft. Das hat ja gerade das polnische Heer bewiesen, dem es an Einsatzbereitschaft bqjm einzelnen Soldaten und Unterführer nicht fehlte, das aber keinerlei planmäßigen Aufmarsch kannte, und dessen Kommandostellen vom zweiten Tage ab völlig versagten. Die Führung des deutschen Ostheeres war demgegenüber zugleich schnell und sicher. Der Aufmarsch war trotz kurzer Vorbereitungszeit hervorragend gelungen, der Vormarsch mit Präzision durchgeführt. Dabei hat die Nachrichtentruppe als Instrument der Führung sich ihre besonderen Verdienste erworben. Daß die Meldungen der Front trotz des schwierigen Hintergeländes und der Gegenwirkung durch versprengte polnische Abteilungen und Heckenschützen stets die Führung erreichten, daß die Führung die Truppen stets richtig anzusetzen vermochte, ist mit das Verdienst der Männer, die mit ihrer „Strippe" oder auch mit der Funktelegraphie stets zur Stelle waren. Und auch die Verdienste all der Melder, die mit Kraftwagen, Motorrad oder zu Pferde die Verbindung durch das feindliche Land unter ständigem Einsatz ihres Lebens aufrechterhielten, sollen nicht vergessen sein. Sie haben zu dem raschen und herrlichen Lieg wesentlich beigetragen.
Lt-N-ot versenkt englischen Jevftörrev
Sturzkampfflieger greifen Warschau mit Erfolg an — Im Westen an einzelnen Stellen Artillerietätigkeit — Acht französische Flugzeuge abgeschoffen