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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Freitag, den 22. September 183S

Kampfabschnitte, z. B. vor Lemberg, wie bei einer Ablösung übergeben werden. Die Einzelheiten über die Durchführung der nötigen Maßnahmen werden inzwischen von deutsch-russischen gemischten Kommissionen ausgearbeitet.

Die Erschließung, die weiten Teilen des ehemaligen polnischen Staates nach den gewonnenen Schlachten zuteil wird, ist gekenn­zeichnet durch die Einsetzung von Militärbefehls­habern, die sich die nötigen zivilen Verwaltungsorgane bei­geordnet haben. Sie gehen an die Lösung der Aufgaben, vor die das deutsche Heer durch den plötzlichen Zusammenbruch der pol­nischen Armee und des unnatürlichen polnischen Staatsgebildes geteilt ist.

Inzwischen gehen die Vorbereitungen für den Angriff auf die wenigen noch von polnischen Truppen behaupteten Plätze, die selbst von Herrn Lhamberlain nur noch den Namen kleiner Widerstandsinseln" erhielten, planmäßig vor sich. Mit der Ruhe und Gründlichkeit, die der deutschen Heeresleitung stets eigen waren, wird die Einnahme von Warschau eingeleitet. Die Verteidigung von Warschau, die aus regulären Truppen und vielen zu sinnlosen Widerstand aufgehetzten Ein­wohnern besteht, versucht inzwischen durch Deklamationen dieser ausländischen Sender die hoffnungslose Lage zu beschönigen. Der Kamps des deutsche« Ostheeres um die polnische Hauptstadt hat »och nicht begonnen. Bisher wnrde» nur Erkundungen vor­genommen und Borbereitnngen getroffen. Der Beginn der Aktion selbst wird im Bericht des Oberkommandos der Wehr­macht «»gekündigt werden.

Der Führer auf der Westerplatte

und in Eotenhofen (Edingen)

Danzig, 21. Sept. Der Führer besuchte am Donnerstagvorm.it- tag die Truppen im Kampfgebiet rund um Danzig.

Er besichtigte zunächst die von den Polen vertragswidrig schwer befestigte und von unseren Truppen nach heftigem Kampf genommene Westerplatte, die bei Neufahrwasser die Einfahrt zum Danziger Hafen beherrscht.

Auf seiner Fahrt zum Danziger Krantor und durch den Danziger Hafen bereiteten die in dem nun wieder friedlicher Arbeit zurückgegebenen Danziger Hafengebiet schaffenden Volks­genossen dem Führer begeisterte Huldigungen. Auch auf den Docks und Werften des Hafens drängten sich Zehntaufende, um dem Führer nochmals jubelnd ihren Dank abzustatten.

Rach einer eingehenden Besichtigung des Kampfgebietes auf derWesterplatte schritt der Führer die Front der an Bord in Paradeaufstellung angetretenen Besatzung derSchleswig Holstein" ab, die am Kai der Westerplatte festgemacht hatte.

Bon hier aus begab sich der Führer nach Gotenhafen, dem bisherigen Edingen. Auf der Marschall-Pil- fndski-Straße hatten Formationen aller au den Kämpfen um Gotenhofen beteiligte» deutschen Truppen Aufstellung genom­men. Unter den Offiziere« und Mannschaften befand sich bereits ein« ganze Anzahl Träger des Eisernen Kruzes. Der Führer schritt die lange Front der Formationen ab und zog zahlreiche Träger des Eisernen Kreuzes ins Gespräch.

Anschließend besichtigte der Führer die Hafenanlagen von Gotenhafen sowie das Kampfgebiet auf den Höhen oon Oxhöst, wo vor wenigen Tagen der letzte hartnäckige Widerstand der Nordgruppe der polnischen Korridorarmee gebrochen wurde.

In Gotenhafen und Oxhöft traf der Führer mit Eeneralfeld- inarschall Göring zusammen, der sich ebenfalls auf einer Besichtigungsreise im befreiten Küstengebiet befand.

Die letzten Kümpfe bei Gdingen

Ausländische Journalisten als Zeuge polnischer RechtsbrSch«

Danzig, 21. Sept. Den ausländischen Pressevertretern in Deutschland war am Montag und Dienstag Gelegenheit gegeben, nicht nur das große historische Ereignis des Einzuges des Füh­rers in das zum Reich zurückgekehrte Danzig erleben zu können, sondern auch Zeuge der letzten Kampfhandlungen bei Oxhoeft zu sein und die Westerplatte zu besichtigen. Das Vordringen der deutschen Truppen gegen die auf dem nördlich von Gdingen ge­legenen Hochplateau noch Widerstand leistenden Polen konnte von den ausländischen Journalisten, denen ein deutscher Offi­zier als sachkundiger Führer zur Verfügung stand, mit bloßem Auge gut wahrgenommeu werden. Mit größter Spannung ver­folgten die Pressevertreter die Einschläge der schweren Granaten der 15 Kilometer entfernt vor der Westerplatte liegenden Schleswig-Holstein" in den Stellungen der Polen. Besonderen Eindruck machte auf die Auslandspressevertreter die Westerplatte, deren zerstörte Kasematten und Bunker zwischen den von Ge­schossen zersplitterten Kiefern noch den Beweis lieferten, in wel­chem Ausmaße die Polen entgegen den vertraglichen Bestim­mungen die Halbinsel zu einem befestigten Platz ausgebaut hatten.

Wie der Augenschein noch jetzt bezeugt, erwiesen sich als äußerst wirksam beim Angriff auf die Westerplatte, deren Be­satzung übrigens noch für Monate Lebensmittel besaß, die Bom­benabwürfe der deutschen Luftwaffe. Die stärkste Befestigung der Insel war durch eine einzige Bombe völlig ver­nichtet worden. Trichter bis zu einer Tiefe von fünf Meter find die Spuren, die der Angriff der Luftwaffe hinterlassen hat. Ar­beitsdienst und Gefangene sind bereits wieder im Begriff, das zerstörte Gelände auizuräumen und Ordnung zu schaffen.

Ehamberlairrs Enttäuschung

London, 21. Sept. Im englischen Unterhaus gab der britische Premierminister Lhamberlain am Mittwoch einen Ueberlick über die miltärische Lage, der natürlich in englischem Sinne gefärbt war. Er konnte jedoch nicht verschweigen, daß in Polen nur nochInseln des Widerstandes" existieren und daß das polnische Heer erledigt ist. Er gab zu, daß England diese Kata­strophenicht habe abwenden können". Chamber- lain gab weiter der schweren Enttäuschung über die Entschei­dung der Sowjetregierung Ausdruck, deren Auswirkungen er sehr ernst" nannte. Ueber Motive oder Folgen der russischen Aktion könne man noch kein endgültiges Urteil fällen. Cham- berlain machte im übrigen wieder die üblichen Redensarten über diedeutsche Drohung" und bestätigte, daß England über den Verlust derLourageous" tief erschüttert ist. In der Debatte erklärte der Führer der Opposition, daß dem polnischen Ver- bündeetn nicht mit der gebotenen Beschleunigung Hilfe gebracht worden wäre.

Aus den englischen Dominions

Nach einem Reuterbericht aus der kanadischen Hauptstadt Ottawa hat die kanadische Regierung bekanntgegeben, daß sie für den Notfall" zwei Divisionen als Expeditionskorps auf­stellen könne.

Gegen jede Störung durch Amerika

Tokio, 21. Sept. Auch am Donnerstag führt die japanische Presse ihre Angriffe gegen dieunfreundliche Haltung Ameri­kas" weiter und gibt so einen erhöhten Eindruck von den gespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Die dem

Rechtsbrecher suchen freie Bahn

England und Frankreich wollen sich dem Haager Gerichtshof entziehen

Bern, 21. Sept. Nachdem die englische und die französische Regierung bereits im Frühjahr d. I. ihre Beteiligung an den wesentlichen Vorschriften der Genfer Eeneralakte von 1928 auf- gekllndigt haben, haben sie nunmehr auch dem Völkerbunds- sekretariat ihren Rücktritt von der sogenannten Fakultativ- klausel des Statuts des Haager Gerichtshofes mitgeteilt.

Im Namen des französischen Außenministeriums richtete Alexis Leger an den Generalsekretär des Völkerbundes unter dem 10. September 1939 die Mitteilung, daß die französische Regierung sich nicht mehr an den Artikel 136 des Statuts des Ständigen Internationalen Gerichtshofes gebunden betrachte. Ein ähnliches längeres Schreiben richtete auch namens der bri­tischen Regierung der llnterstaatssekretär Cadogan am 7. Sep­tember 1939 an den Generalsekretär des Völkerbundes.

Hierzu schreibt der Deutsche Dienst:

In Artikel 14 der Völkerbundssatzung war die Errichtung eines Ständigen Internationalen Gerichtshofes vorgesehen, der über alle ihm unterbreiteten Streitfragen entscheiden sollte. Zur Zuständigkeit dieses Gerichtshofes, dessen Sitz sich im Haag befindet, sollten insbesondere alle Fragen des Völkerrechtes so­wie die Art und der Umfang der wegen Verletzung internatio­naler Verpflichtungen geschuldeten Entschädigungen gehören. In der Blütezeit des Völkerbnudes haben fast alle Mitgliedstaaten sich wegen solcher Fragen der Jurisdiktion des Haager Gerichts­hofes unterworfen, darunter auch England und Frankreich. Man sollte meinen, daß angesichts der von England und Frankreich eingeleiteten Hungerblockade und der damit verbundenen Miß­achtung der Rechte der Neutralen, der Gerichtshof ein frucht- bares Feld für seine Tätigkeit finden würde, um die englisch­französischen llcbergriffe zurückzuweisen und die Westmächte zun Achtung des internationalen Rechtes zu veranlassen. Aber in demselben Augenblick, in dem die Staaten, deren Politiker bis­her bei jeder Gelegenheit die Achtung des Völkerrechtes und die Heiligkeit der Verträge als Voraussetzung einer internatio­nalen Zusammenarbeit predigten, befürchten müssen, als Rechts­brecher festgestellt zu werden, versuchen sie, sich der Rechtspre­chung des Gerichtshofes zu entziehe». In dem Monat, wo der Schiedsgedanke wirklich einmal seine Feuerprobe -bestehen müßte, wird skrupellos erklärt, die Unterwerfung unter die Schieds­gerichtsbarkeit gelte für sie ab sofort nicht mehr, obgleich die Bindung daran nach dem Statut nur mit einer bestimmten Kün­digungsfrist aufgehoben werden kann. Und um das Maß voll zu machen, berufen sie sich zur Begründung dabei noch aufver­änderte Umstände", eine Begründung, die sie jahre-, ja jahr­zehntelang aufs bitterste bekämpften, solange sich andere ihre Gegner darauf beriefen.

Französische Kammer unter Zensur

Paris, 21. Sept. In den Wandelgängen der Pariser Kammer scheinen sehr merkwürdige Zustände zu herrschen. Die Zensur hat in den Blättern sämtliche diesbezüglichen Informationen gestrichen und man sieht in allen Blättern nur die übliche Uebsr-

schriftAus den Wandelgängen der Kammer" und dann einen großen weißen Kasten. Lediglich die Ausführungen desPo- pulaire" scheinen dem Zensor entgangen zu sein. Sie werfen ein bezeichnendes Licht auf die Zustände, die im französischen Parla­ment herrschen. Der Einmarsch der Sowjettruppen in Polen, so schreibt das Blatt, führte in parlamentarischen Kreisen zu nicht endenwollendeu Auseinandersetzungen. Zahlreiche Abgeord­nete forderten eine Verstärkung der französischen Propaganda im Ausland und eine Zentralisierung der Propagandakräfte. Am Dienstag sei das Unbehagen so groß gewesen, daß es schließlich zu Schlägereien zwischen den einzelnen Ab­geordneten gekommen sei. Erst nach dem Eingreifen des Kammerpersonals fanden diese Zwischenfälle ein Ende. Die Temperatur, so schreibt das Blatt, steige immer weiter an.

Churchill lügt zum Trost

London, 21. Sept. Winston Churchill, der Erste Lord der Ad­miralität, behauptete am Mittwoch erneut, daß das deutsche U-Boot, das dieLourageous" torpedierte, von einem der Be­gleitschiffe dieses Flugzeugträgers versenkt worden sei.

Demgegenüber steht fest, daß das U-Boot niehrere Stunden nach seinem Angriff auf dieLourageous" selbst seinen Sieg meldete. Im übrigen hat der Oberbefehlshaber der Kriegs­marine inzwischen Kommandant und Besatzung des U-Bootes seine Anerkennung ausgesprochen. Bemerkenswert ist weiter, daß Winston Churchill, der Marineminister, als Fachmann meinte, er könne sich nicht erklären, wie es dem deutschen U-Boot mög­lich gewesen sei, trotz des vollen Geleites von Zerstörern so nahe an den Flugzeugträger heranzukommen. Damit hat auch Herr Churchill Kommandant und Besatzung des deurschen U- Bootes unaufgefordert seine Anerkennung ausgesprochen.

Mister Greenwood besieht den Schaden

London, 21. Sept. Der britische Oppositionsführer Green­wood rang am Mittwoch im Unterhaus die Hände über das Schicksal Polens. Leider wandte sich Herr Greenwood nicht gegen Herrn Lhamberlain, der Polen kaltblütig in die Katastrophe hineinstieß, die auf den von einem englischen Blankoscheck aus- gelösten polnischen Größenwahn folgen mußte. Greenwood meinte lediglich, es liege schwer auf seinem Gewissen und .ruf dem an­derer Mitglieder des Unterhauses, daß England in dieser schwe­ren Prüfung nicht mehr für Polen habe tun können. Green­wood machte sich aber noch weiter Gedanken. Er meinte, Eng­land müsse aus dem Schicksal Polens die wichtige Lehre ziehen, daß die Hilfe, die es seinen Freunden in Zukunft gewähre, schnell, sicher und großzügig gegeben werden müsse. Sonst wür­den mögliche aktive Verbündete nur unwillig passive Freunde.

Herr Greenwood braucht sich um die zukünftige Hilfe für dis von England in den Tod geschickten anderen Völker nicht allzu viele Sorgen machen, denn es ist nicht anzunehmen, daß sich noch weitere Völker finden werden, die für England die Kastanien aus dem Feuer holen wollen, um sich die Finger zu verbrennen.

Außenamt nahestehendeTokyo Asahi Shimbun" betont noch­mals, daß die amerikanischen Interessen in China durchaus gesichert seien und daß Amerika am besten täte, den Aufbau Ostasien nicht zu stören. Wenn dagegen Amerika trotz der japa­nischen Versicherungen, daß die amerikanischen Interessen m China gewahrt würden, nunmehr zu Tschiangkaischek übergehen, so werde Amerika nur den gegenwärtigen internationalen Kon­flikt auf den Fernen Osten ausdehnen. Gleichzeitig werde es aber seine eigenen Rechte und Interessen zerstören, die es in Zusammenarbeit mit Japan aufrecht erhalten könne.

England und Frankreich soll sich zurüchziehen

Washington, 21. Sept. Der japanische Botschafter in Was­hington, Horinouchi, teilt am Donnerstag der amerikani­schen Presse mit, Japan habe England und Frankreich freundschaftlich zu verstehen gegeben, daß die kriegführen­den Nationen ihre Streitkräfte aus China zurückziehen möchten. Japan hoffe, daß bei den zur Zeit in Gang befind­lichen diplomatischen Besprechungen mit England and Frankreich eine Lösung dieser Frage erzielt werde.

Der earopiüsche Krreg geht AMerika nichts an"

Henry Ford gegen Aenderung des Neutralitätsgesetzes

Detroit, 21. Sept. Henry Ford erklärte am Mittwoch in einer Presseunterredung, daß er gegen jede Aenderung des bestehenden amerikanischen Neutralitätsgesetzes sei, das von Männern abgefaßt worden sei, die wußten, was Krieg bedeutet. Der europäische Krieg gehe Amerika nichts an. Der einzige Zweck der beabsichtigten Aenderung des Neutralitätsgesetzes sei, es den Munitionsfabrikanten zu ermöglichen, aus dem durch den Krieg verursachten Menschenelend finanzielle Vorteile zu ziehen. Die einzigen Leute, die Krieg wünschten, seien jene, die daraus profitieren wollten. Gerade die unveränderte Beibehal­tung des Neutralitätsgesetzes werde ein Mittel sein, den euro­päischen Krieg schnell zu beenden.

Henry Ford, der nach dem Ausbruch des Weltkrieges von 1914 mehrfach versucht hatte, die Ausbreitung auf die Vereinig­ten Staaten zu verhüten, erklärte weiter, seine Bemühungen in der jetzigen Lage würden sich vorläufig auf eien Appell an die Vernunft beschränken und er sei überzeugt, daß der gesunde Menschenverstand siegen werde.

Italienische Stimmen zur Lage

Krieg im Westen ein tragischer Unsinn"

Rom, 21. Sept. Angesichts der erfolgreichen Beendigung des polnischen Feldzuges durch die deutschen Truppen setzt sich die römische Presse am Donnerstag in verstärktem Maße für den Frieden ein.Das Ende des Konflikts in Polen und die klare Rede Adolf Hitlers stellen Regierungen und Völker vor neue Verantwortungen." So betontPopolo di Roma" in riesiger Schlagzeile, um sodann zu erklären, daß am 1. September kein Weltkrieg ausgebrochen sei, sondern lediglich ein deutsch-polni­scher Konflikt, weil die schlecht beratene Warschauer Regierung statt eine friedliche Regelung der Korridorfrage und des deut­schen Minderheitenproblems anzunehmen, zu den Waffen griff. In kaum 18 Tagen sei die Frage gelöst worden und das Polen von Versailles habe aufgehört zu existieren. Deutschland habe, wie Hitler in seiner Rede betont habe, die einen entscheidenden Beitrag für eine Befriedigung Europas bilde, begrenzte Ziele gehabt und habe sie mit einer raschen Kriegsaktion erreicht und sei bereit, zur friedlichen Arbeit zurückzukehren.Möge Hitlers Danziger Appell nicht ins Leere fallen!" Das Blatt stellt dann die Frage, wer wohl im Ernst glauben könne, daß nach dem

! Abschluß eines ehrenhaften Friedens nach so viel Jahren der § Leiden und Zerstörung irgend ein Regierungschef dazu fähig ist,

: von neuem den Haß zu entfachen und neue Zwietracht und neue f Konflikte zu schaffen. Alle erhofften in dieser für die Welt- s geschichte entscheidenden Stunde, daß die Klugheit die i Regierenden erleuchte und sie den rechten Weg finden lasse, um f nach Niederlegung der Waffen die Arbeit zum Wiederaufbau > aufzunehmen. DerMessagero" schreibt: Den Krieg im Westen ! wegen Polen fortsetzen zu wollen, wäre ein tragischer Unsinn, i eine der tragischsten Widersinnigkeiten der Geschichte. Das ver­fluchte Versailles habe Europa bereits genügend Leid und Ruin gebracht. Es sei an der Zeit, sich mit einmütigem Willen von seinem unheilvollen Einfluß m befreien.

Corriere della Sera" erklärt, es sei klar wie die Sonne, daß Polen nicht wegen seiner Interessen zur Schlachtbank geführt worden sei. Wer Polen Ratschläge erteilte, habe Polen und sich selbst getäuscht. Irren sei menschlich, aber im Irrtum verharren, fei teuflisch, umso mehr, wen sich dieser schreckliche Irrtum Krieg nenne. Adolf Hitler habe in seiner Rede gezeigt, daß er das schwer lastende Problem absolut erkenne. Er sei nicht, wie die Kriegshetzer ihn hinzustellen bemühten, ein blut- und beute­gieriger Eroberer, sondern ein Staatsmann, der nur zu den Waffen Zuflucht nehme, wenn er durch die Halsstarrigkeit der Gegner dazu gezwungen werde. Die Völker hofften noch, daß der Konflicht beigeleat werden könne. Im Westen und Süden feien die Grenzen des Reichs endgültig. Ueber den Rest könnte man sich verständigen. Es würde genügen, so schreibtCorriere della Sera" weiter, daß die Gegner des Reiches nicht auf ihrem absur­den Programm derZerstörung des Hitlerischen Regimes" bestehen blieben, und daß sie nicht den Gedanken einer künstli­chen Neuschaffung Polens vom Versailler Typ weiterverfokgen. Noch sei es Zeit, die Lage zu überprüfen und sich auf den Weg des Wafenstillstandes und des Friedens zu begeben, wie dies Mussolini schon in den ersten Tagen des unglückliche« Konflikts angeregt hatte. Das Blatt bringt dann Auszüge aus der gestri­gen Rede Lhamberlains und stellt in ihr die Unversöhn­lichkeit der britischen Kriegshetzer fest. Wie vor­auszusehen war, schließt das Blatt, habe Lhamberlain seinen Willen bekräftigt, den Krieg gegen Deutsch­land fortzuführen.

Danziger Führerrede von der Sorojeipresse ftärkstens beachtet

Moskau, 21. Sept. Die Rede des Führers in Danzig wird durch einen ausführlichen Bericht der Taß-Agentur in allen Moskauer Blättern, die Mittwoch wegen des Ruhetages nicht erschienen sind, wiedergegeben. Die scharfe Abrechnung des Füh­rers mit dem Spiel der Londoner Kriegshetzer, die auch das furchtbare Schicksal Polens auf dem Gewissen haben, findet dabei besondere Beachtung. Ferner werden natürlich diejenigen Stellen der Führerrede hervorgehoben und wörtlich zitiert, w-> oer Führer über die Zusammenarbeit mit Rußland zur Neuord­nung in Osteuropa sprach.

Regierung Wangtschingwei in China

Mitteilung des japanischen Ministerpräsidenten

Tokio, 21. Sept. (Ostasiendienst des DNB.) Der japanische Ministerpräsident General Abe teilte in der Kabinettssitzung am Donnerstag mit, daß Anfang November eine neue Zentral­regierung in China unter Wangtschingwei eingesetzt werde, nachdem eine Einigung mit den provisorischen Regierungen in Peking und Nanking erzielt worden sei.