2. Seite Nr. 220

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Mittwoch, de» 20. September 1930

Auch Italien Hörle den Führer

Matzvoll und entschlossen" die Meinung der italienischen

Hörer

Rom, 19. Sept. Auf die Kunde, daß der Führer bei seinem Einzug in Danzig, das nunmehr ins Eroßdeutsche Reich zurück­gekehrt ist, eine Rede halten werde, hatten sich alle Deutschen in Italien, wo immer sie nur leben, zu Eemeinschaftsempfängen rm kleineren und größeren Kreis zusammengefunden, um den Worten Adolf Hitlers zu lauschen. Der italienische Rundfunk hatte auch diesmal wieder seine Sender eingeschaltet, um nicht nur den Jtaliendeutschen, sondern auch den Italienern Gelegen­heit zu bieten, die historische Stunde unmittelbar mitzuerleben. Mit tiefer Ergriffenheit folgten alle Deutschen der Rede, die sowohl bei der scharfen Abrechnung mit dem Polen von Ver­sailles und England als auch hinsichtlich der klar umrissenen Zielsetzung Deutschlands und seiner äußersten Entschlossenheit, seine Ziele so oder so zu verwirklichen und, wenn notwenoig, einen langen Krieg auf sich zu nehmen, jedem aus dem Herzen gesprochen war. Auch die italienischen Zuhörer, denen der Rund­funk unmittelbar nach der llebertragung aus Danzig eine aus­führliche italienische llebersetzung bot, stehen unter dem Ein­druck, daß, nach den ungeheuren Erfolgen der deutschen Wehr­macht, der Führer nicht maßvoller und zugleich entschlossener hätte sprechen können, daß aber auch seine Abrechnung mit den englischen Kriegshetzern die Verantwortung für den Krieg und

das Unrecht, sondern vor allem der llnsinn, der Aber - witz und die Dummheit, mit denen man damals der Welt einen Frieden aufoktroyierte, der alle historischen und wirtschaft­lichen, alle volklichen und politischen Gegebenheiten einfach überging. Man hat damals Regelungen getroffen, bei denen man nachgerade bezweifeln muß, ob die Männer, die sie ver­brochen haben, wirklich bei Vernunft gewesen sind. Bar jeser Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung der europäischen Lebensräume, bar auch jedes wirtschaftlichen Verständnisses, haben diese Menschen in Europa herumgewütet, Staaten zer­rissen, Landschaften zerteilt, Völker unterdrückt und uralte Kul­turen zerstört.

Auch dieses Danziger Land war ein Opfer des damali­gen Wahnwitzes, der polnische Staat als solcher ein Produkt dieses Unsinns! Was Deutschland für diesen polnischen Staat opfern mutzte, ist vielleicht der Welt nicht genügend bekannt, denn das eine mutz ich aussprechen: Alle diese Gebiete, die damals Polens einverleibt worden sind, verdanken ihre Ent­wicklung ausschließlich deutscher Tatkraft, deutschem Fleiß und deutschem schöpferischem Wirken. Daß man damals mehr als eine Provinz vom deutschen Reich riß, und sie diesem neuen polnischen Staat zuteilte, wurde mit volklichen Notwendigkeiten motiviert.

Dabei hat später die Abstimmung überall ergeben, daß in diesen Provinzen niemand eine Sehnsucht gehabt hatte, in diesen polnischen Staat zu kommen. Polen, das aus den Blutopfern zahlloser deutscher Regimenter entstanden war, hat sich auf Kosten alten deutschen Siedlungsgebietes und vor allem auf Kosten jeder Vernunft und jeder wirtschaftlichen Möglichkeit ausgedehnt.

Es ist in den letzten 2V Jahren klar erwiesen worden: Der Pole, der diese Kultur nicht begründet hatte, war nicht einmal fähig, sie auch nur zu erhalten. Es hat sich wieder gezeigt, daß nur derjenige, der selbst kulturschöpferisch veranlagt ist, auf die Dauer auch eine wirkliche kulturelle Leistung.zu bewahren ver­mag. 59 Jahre weiterer polnischer Herrschaft würden genügt baden, um diese Gebiete, die der Deutsche mühselig mit Fleiß und Emsigkeit der Barbarei entrissen hat, der Barbarei wieder zurückzugeben. Ueberall zeigen sich bereits heute die Spuren dieses Rückschritts und Verfalls.

Polen selbst war ein Nationalitätenstaat, man hatte in ihm das geschaffen, was man dem alten österreichischen Staat als Schuld vorwarf. Polen war niemals eine Demokratie. Eine ganz dünne, schwindsüchtige Oberklasse beherrschte diktatorisch nicht nur fremde Nationalitäten, sondern auch das sogenannte eigene Volk. Es war ein Eewaltstaat, regiert durch den Gummiknüppel der Polizei und letzten Endes auch durch Militärs. Das Los der Deutschen in diesem Staat war entsetzlich. Dabei ist es noch ein Unterschied, ob ein Volk von einer minderen kulturellen Bedeutung das Unglück hat, von einem kulturell bedeutenderen regiert zu werden, oder ob ein Volk von hohem Kulturstand dem tragischen Schicksal unterworfen wird, von einem kulturell miuderentwickelten vergewaltigt zu weiden. Denn in diesem minderen Volk werden sich alle nur denkbaren Minder­wertigkeitskomplexe gegenüber dem besseren kulturtragenden Volk auswirken und abreagieren. Man wird dann grausam und barbarisch dieses überlegene Volk mißhandeln. Die Deutschen sind seit nun bald zwanzig Jahren Opfer eines solchen Schicksals gewesen.

Der Versuch eines Ausgleiches

Ich brauche hier nicht im einzelnen das Los der Deut­schen zu schildern. Es war über alles tragisch und schmerzlich, trotzdem habe ich wie überall so auch hier versucht, eine Rege­lung zu finden, die vielleicht zu einem billigen Ausgleich hätte führen können.

Ich habe mich einst bemüht, im Westen und Süden des Reiches endgültige Grenzen zu ziehen und damit Gebiet um Gebiet der politischen Unsicherheit zu entreißen und für die Zukunft dort den Frieden zu sichern. Das gleiche war ich auch hier im Osten Europas bestrebt gewesen.

Damals regierte in Polen ein Mann von einer unbestreitbaren realistischen Einsicht und Tatkraft. Es war mir gelungen, mit dem Marschall Pilsudski ein Abkommen zu erzielen, das den Weg zu einer friedlichen Verständigung der beiden Na­tionen ebnen sollte; ein Abkommen, das sich bemühte, unter vollkommenem Uebergehen des Versailler Vertrages wenigstens die Grundlage für ein vernünftiges, tragbares Nebeneinander sicherzustellen. Solange der Marschall lebte, schien es, als ob dieser Versuch vielleicht zu einer Entspannung der Lage bei­tragen könnte. Sofort nach seinem Tode setzte aber wieder ein verstärkter Kampf gegen das Deutschtum ein. Dieser Kampf, der sich in tausenderlei Formen äußerte, verbitterte und verdüsterte die Beziehungen zwischen den beiden Völkern in steigendem Ausmaße. Es war auf die Dauer nur sehr schwer möglich, ge­duldig zuzusehen, wie in einem Lande, das an sich schon Deutsch­land das schwerste Unrecht zugefügt hatte, die dort lebenden deutschen Minderheiten in einer geradezu barbarischen Weise verfolgt wurden. Die Welt, die sonst Tränen vergießt, wenn aus dem Deutschen Reich ein erst vor wenigen Jahrzehnten zu­gewanderter polnischer Jude hinausgewiesen wird, ist gegenüber dem Leid derjenigen, die zu Millionen im Vollzug des Ver­sailler Diktats ihre frühere Heimat verlassen mußten, vollkom­men stumm und taub geblieben. Denn hier handelt es sich ja nur um Deutsche! Das Bedrückende und Empörende war dabei, daß wir das alles von einem Staat erdulden muß­ten. der tief unter uns stand. Denn letzten Endes war

lerne Folgen ein für allemal klargestellt habe. Die ausdrllck- s liche Anerkennung, die der Führer für das befreundete Italien s und den selbstlosen Vermittlungsversuch des Duce zur Rettung ^ des Friedens und der europäischen Kultur gefunden hat, haben s im ganzen Land lebhaftesten und wärmsten Widerhall hervor- j gerufen.

Starker Eindruck der Führerrede in Holland

Amsterdam, 19. Sept. Die Führerrede, die in Holland bereits durch die Abendblätter groß angekündigt war und von Unzähli­gen am Lautsprecher mitangehört wurde, hat starken Eindruck gemacht. Besonderes Interesse fanden die historischen Sätze des Führers über die Heimkehr Danzigs und die Mitteilung über die wiederholten Versuche Deutschlands, mit Polen zu einer gerechten Regelung zu kommen. Mit großer Anteilnahme ver­folgt wurden auch die Ausführungen des Führers über den blitzartigen Verlauf der Kämpfe in Polen und die großen deut­schen Waffenerfolge. Auch die Auseinandersetzung mit England, das in diesem Kriege wiederum gegen Frau und Kinder kämpft, findet starke Beachtung in Holland. Das gleiche gilt von der Abrechnung mit den englischen Kriegshetzern, die die Schuld am Kriegsausbruch tragen. Stärksten Eindruck hinterließ die Ent­schlossenheit des deutschen Volkes, die aus den Worten des Führers klang, diesen Krieg, den das deutsche Volk nicht gewollt habe, koste es, was es wolle, zu einem siegreichen und ehren­vollen Ende zu führen.

Deutschland eben doch eine Großmacht, auch wenn ein paar Wahnsinnige glaubten, das Lebensrecht einer großen Nation durch einen sinnlosen Vertrag oder ein Diktat auslöschen zu können. Konnte eine Großmacht wie Deutschland auf die Dauer Zusehen, wie ein tief unter ihm stehendes Volk und tief unter ihm stehender Staat Deutsche mißhandelte! Es waren besonders zwei Zustände ganz unerträglich:

1. eine Stadt, deren deutscher Charakter von niemandem bestritten werden konnte, wurde nicht nur daran gehindert, sich den Weg zum Reich zurück zu suchen, sondern es wurde versucht, sie planmäßig allmählich über tausend Umwege zu po Ioni­sieren, und

2. war der Verkehr einer vom Deutschen Reich abgetrenn­ten Provinz abhängig von allen denkbaren Schikanen bezw. dem Wohlwollen des dazwischen liegenden polnischen Staates.

Keine Macht der Welt könnte diesen Zustand so lange er­tragen wie Deutschland! Ich weiß nicht, was wohl England zu einer ähnlichen Friedenslösung auf seine Kosten gesagt haben würde, oder wie man sie in Frankreich hingenommen hätte oder gar in Amerika.

Ich habe nun versucht, Wege zu einer tragbaren Lösung auch dieses Problems zu finden. Ich habe diese Versuche in Form mündlicher Vorschläge den damaligen polnischen Machthabern unterbreitet. Sie, meine Volksgenossen, kennen diese Vorschläge: sie waren mehr als maßvoll.

Ich bemühte mich, einen Ausgleich zu finden zwischen un­serem Wunsch, Ostpreußen wieder in Verbindung mit dem Reich zu bringen, und dem Wunsch der Polen, einen Zugang zum Meer zu behalten. Ich habe versucht, eine Synthese zu finden zwischen dem deutschen Charakter der Stadt Danzig und ihrem Willen, zum Deutschen Reich zurückzukehren, und den wirtschaftlichen Forderungen der Polen.

Ich glaube, wohl sagen zu dürfen, daß ich damals mehr als bescheiden war. Es gab Augenblicke, da ich mir selbst, grübelnd und brütend, die Frage vorlegte, ob ich es wohl vor meinem eigenen Volk würde verantworten können, solche Vorschläge der polnischen Regierung zu unterbreiten. Ich tat es, weil ich dem deutschen und auch dem polnischen Volk das Leid einer kriege­rischen Auseinandersetzung ersparen wollte. Dieses damalige An­gebot habe ich nun in diesem Frühjahr in konkretester Form wiederholt:

Danzig sollte zum Deutschen Reich. Eine exterritoriale Straße sollte natürlich auf unsere Kosten nach Ostpreußen gebaut werden. Polen sollte dafür in Danzig freieste Hafenrechte und einen exterritorialen Zugang erhalten. Dafür war ich bereit, den an sich für uns kaum tragbaren Zustand der Grenzen sogar noch zu garantieren und endlich Polen auch an der Sicherung der Slowakei teilhaben zu lassen.

(Schluß der Rede des Führers Seite 5 und 6)

Wieder SVVVV Gefangene

Fortschreitende Kapitulation des polnischen Heeres Die Schlacht an der Bzura erfolgreich beendet Bisher 59 999 Gefangene Lemberg zur Uebergabe aufgefordert Sinnloser polnischer Widerstand in Warschau Versenkung derCourageous" bestätigt

Berlin, 19. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Auflösung und Kapitulation der versprengten oder eingeschlossenen Reste des polnischen Heeres schreiten rasch vorwärts. Die SchlachtanderBzuraistznEnde. Bisher wurden 5 9 999 Gefangene und eine unüber­sehbare Beute eingebracht. Das endgültige Ergebnis lätzt sich noch nicht annähernd bestimmen.

Eine kleinere feindliche Kampfgruppe wurde nord­westlich Lemberg vernichtet und dabei 19 999 Ge­fangene gemacht. Lemberg wnrde zur Uebergabe auf- gesordert. Vor Warschau hat nach Ausbleiben des pol­nischen Parlamentärs die Kampftätigkeit wieder begonnen. Die Stadt wird von den Polen ohne Rücksicht auf die Be­völkerung, die über eine Million Menschen beträgt, ver­teidigt.

Die Luftwaffe hat am Montag nur noch einzelne Angriff- slüge durchgeführt. Im übrigen war ihr Einsatz au der Ostfront nicht mehr nötig.

An der We st front im Raume von Saarbrücken an einzelnen Stellen schwache Artillerie- und Spähtrupp- ttäigkeit. Beim Gegner wurden vielfach Schanzarbeiten beobachtet. Kampfhandlungen in der Luft fanden nicht statt.

Die von der britischen Admiralität bekanntgegebene Ver­senkung des FlugzeugträgersCournageous" ist durch die Meldung des angreisenden deutschen U-Bootes bestätigt worden.

Zum Lagebericht des OKW.

Die Nachschubfrage des Ostheeres befriedigend gelöst

Berlin, 19. Sept. Zum heutigen Lagebericht des Oberkom­mandos der Wehrmacht schreibt der Danziger Dienst:

Mit der Gefangennahme der Reste des polnischen Heeres schreitet die Besetzung des riesigen polnischen Raumes durch deutsche Truppen rasch vor. Westlich Warschaus, bei Wyszogrod, sind große Teile der eingeschlossenen polnischen Divisionen bereits durch die Gefangenensammelstellen gegangen. An der Bzura, die vor Weihnachten 1914 den deutschen Vormarsch auf Warschau für beinahe ^ Jahr aufhielt, wird nicht mehr gekämpft. Nur Flüchtende und Versprengte stellen den Rest ehe­mals besonders kampfkräftiger polnischer Truppenteile dar.

Der Angriff auf die Stadt Warschau selbst wird planmäßig von allen Seiten her eingeleitet. Er kann nicht in wenigen Stunden beendet sein. Die Einnahme einer Millionen­stadt stellt der modernen Kriegsführung besondere Aufgaben. Die deutsche Heeresleitung vergießt nicht, wie die unverant­wortlichen polnischen Machthaber, um leerer Prestige willen Ströme von Blut.

Systematische Vorbereitungen zur Nrederkämpfung des letzten polnischen Widerstandes werden durchgeführt. Die polnische Ver­teidigung kann das unausbleibliche Ende nicht abwenden. Die Zerstörung, die hier von polnischer Seite über einen wichtigen Platz verhängt wird, konnte im äußersten Südosten des von den deutschen Truppen besetzten Gebietes durch rasches Zugreifen verhindert werden. Es steht jetzt fest, daß das Erdölgebiet von Drohobycz unversehrt in deutsche Hand fiel. Die Förderung ver Bohrtürme erlebt keinerlei Unterbrechung. Ihre Erzeugnisse werden binnen kurzem der deutschen Wirtschaft zugute kommen.

Hervorragende Nachschuborganifation

Die Aufgaben, die sich dem deutschen Ostheer bei seinem blitz­artigen Vorstürmen stellten, waren nicht durch den Kampf mit der Waffe allein zu lösen. Je weiter die Truppe nach Osten vordrang, umso länger wurden die Verbindungswege, umso bedeutsamer wurde es, die Nachschubfrage befriedigend zu lösen. Es handelte sich um die Besetzung eines Gebietes, halb so groß wie das Deutsche Reich der Vorkriegszeit, aber ohne die Eisen­bahnlinien und die großen Heerstraße:., die in Mittel- und Westeuropa selbstverständlich sind. Die wenigen vorhandenen Verkehrsverbindungen waren teils durch militärische Handlun­gen, teils durch polnische Vernichtungswut zerstört, die Bahn­anlagen nicht benutzbar, die Brücken gesprengt. Der gesanne Nachschub mußte daher auf Straßen letzter Ordnung und Feld­wegen mit Kolonnen herangebracht werden. In Einzelfällen half die Luftwaffe aus, wenn es galt, den motorisierten Ver­bänden mit Munition und Betriebsstoff behilflich zu sein. Daß cs während des ganzen Vormarsches gelang, der unermüdlich vordringenden Truppe den Nachschub stets rechtzeitig heranzu­schaffen, muß unter den geschilderten Verhältnissen geradezu als ein Wunder bezeichnet werden. Insbesondere die motorisierten Truppen haben eine Zerreißprobe bestanden, die den Menschen, aber auch dem Material ein hervoragendes Zeugnis ausstellt. Sie haben die Hoffnung des Feindes, daß die Länge und der schlechte Zustand der Verbindungswege den deutschen Vormarsch aufhalten, ja verhindern müsse, zuschanden gemacht. Das törichte Gerede von denAttrappen der deutschen Wehrmacht", die nur für Parademärsche brauchbar seien, konnte nicht schlagender widerlegt werden als durch die Ueberwindung des riesigen polnischen Raumes zwischen Oder und Bug innerhalb von 14 Herbsttagen, die in der deutschen Geschichte ewig unvergeßlich sein werden.

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Galizisches DelgeNel unversehrt in deutscher Hand

Berlin, 18. Sept. Das von de» deutschen Truppen besetzte« Ostgebiet von Drohobycz, südwestlich Lemberg, ist fast unver­sehrt in deutsche Hand gefallen. Die dortigen polnischen Truv- pen in Stärke eines Infanterieregiments, eines Kavallerieregi­ments und einer Panzerwagenkompanie sind aus ungarisches Erbiet übergetreten.

Vormarsch der Roten Armee

Die Vorpostentruppen nähern sich Lemberg und Wilna

Moskau, 19. Sept. Der Generalstab, der Roten Armee ver­öffentlicht folgenden Heeresbericht vom 18. September:

Die Truppen der Roten Armee schlugen die Streitkräfte der polnischen Armee weiter zurück und besetzten am Abend im Norden von West-Weißrußland die Stadt Swienciany, den Eisenbahnknotenpunkt Lida, die Stadt Novogrodek, den Weiler Orlia (am Njemen), die Städte Slonim, Wolkowysk und die Eisenbahnstation Jaglewiczi an der Eisenbahnlinie Minsk Brest-Litowsk.

Im Süden der westlichen Ukraine wurden der Eibenbahn­knotenpunkt Sarny und die Städte Luck, Sanislau, Halicz, Krasne und Buczacz besetzt. Vorpostentruppen der Roten Ar­mee nähern sich Lemberg und Wilna.

UuwiAe Japans über Amerikas Fernost- Politik

Steigende Spannung Scharfe Sprache der japanischen Presse gegen USA.

Tokio, 19. Sept. (Ostasiendienst des DNV.) Fast alle japa­nischen Zeitungen beschäftigen sich am Dienstag mit den Be­ziehungen Japans zu Amerika, die nachAnsicht offi­zieller japanischer Kreise keinen Optimismus zulassen". Die Presse kennzeichnet übereinstimmend die Haltung Amerikas als japanfeindlich, was sich darin zeige, daß Amerika die neue Ord­nung in Ostasien nicht anerkennen wolle und fortfahre, seine Rechte und Interessen in China auf der Basis des Neunmächte- Paktes zu verteidigen. In 699 Fällen habe Amerika wegen angeblicher Schädigung seiner Interessen in China protestiert und die öffentliche Meinung Amerikas gegen Japan sei ab­lehnend. Nach Ausbruch des Krieges in Europa und nach Min­derung des britischen und französischen Einflusses in China zeige sich Amerika immer aktiver in China, so daß sich die Spannung zwischen Japan und Amerika verschärft habe.

Tokio Asahi Schimbun" schildert dieamerikanische Rüstung gegen Japan" und führt das gewaltige Flottenbauprogramm Washingtons auf, dessen Schwergewicht zweifellos gegen Japan gerichtet sei. Die Zeitung erklärt, daß die Vereinigten Staaren in der gegenwärtigen vertragslosen Zeit eine Front gegen Ost­asien im Zusammenhang mit dem europäischen Krieg vor­bereiteten.

Ein ganzseitiger, wesentlich schärfer gehaltener Artikel von Kokumin Schimbun" zählt alle gegen Japan gerichteten wirt­schaftlichen, politischen und militärischen Maßnahmen Amerikas auf und stellt die Frage, ob dadurch nicht eine Kriegs­gefahr zwischen Japan und Amerika herauf­beschworen würde. Wenn Amerika in seiner gegenwärtigen