8. Seite — Nr. 218
Nagolder Tagvlatt »Der Gesellschafter'
Montag, den 18, September 1S3g
WMM. Prise KMerSmde !
2rei aktuelle Vegrjjfe und ihr völkerrechtlicher Hintergrund j
Nachdem Großbritannien zu seiner traditionellen l Art der Kriegführung zurückgekehrt ist, zur unein- j geschränkten Blockade gegen die Bevölkerung des § Gegners, sind wieder einige Begriffe in den aktuel- f len militärischen und politischen Wortschatz auf- i genommen worden, die zu normalen Zeiten weniger j geläufig sind, Prise, Prisenrecht, Prisenordnung, i Konterbande, Banngut sind nunmehr wieder Be- s griffe, die in Zukunft täglich in Presse und Funk I auftauchen werden und mit denen sich der Volksgenosse zum Verständnis der Ereignisse auseinandersetzen muß,
NSK. Was ist eine „Prise"? Das Wort entstammt der französischen Sprache und heißt wörtlich übersetzt nichts anderes als „das Genommene". Es bezeichnet Privatgut, das nach Seekriegsrecht als Seebeute weggenommen wird. Der Begriff Prise erstreckt sich jedoch nicht nur auf feindliches Privatgut, sondern auch auf solches neutrale Gut, das wegen Konterbande oder wegen Vlockadebruch aufgebracht wurde. Nach Seekriegsrecht kann Schiff, Ladung oder auch beides beschlagnahmt werden. Maßgebend für die deutsche Haltung im Weltkrieg war die „Prisenordnung" vom 00. September 1909. Das Deutsche Reich hatte am 28. August eine neue Prisenvrdnung erlassen. In dieser Prisei'.ordnung wurden alle für das feindliche Gebiet oder für die feindliche Streitmacht bestimmten Gegenstände und Stoffe zum unbedingten Banngut erklärt, die unmittelbar der Land-, See- oder Luftrüstung dienen. Da jedoch die britische Regierung eine Liste des unbedingten Banngutes aufstellte, die weit über diesen Rahmen hinausging, hat die deutsche Neichsregierung den Kreis des unbedingten Banngutes durch das Gesetz zur Aenderung der Prisen- ordnuug vom 14 September entsprechend erweitert. Erfaßt werden nunmehr auch Transport- und Verkehrsmittel, Last- und Reittiere, Geräte, Werkzeuge und Maschinen, die der Herstellung kriegswichtiger Waren dienen können. Außerdem sah sich die deutsche Neichsregierung gezwungen, den Begriff des „bedingten Banngutes" weiter zu fassen, als in der Prisenordnung vom 28. August vorgesehen war. Erfaßt werden nunmehr auch Nahrungsmittel, Kleidung und solche Gegenstände, die zur Herstellung dieser Waren dienen können. Die deutsche Prisenordnung ist damit klar umrissen. Die Prisenordnung bestimmt ferner das Verfahren beim Anhalten, Durchsuchen und Aufbringen, die Behandlung ausgebrachter Schiffe und beschlagnahmter Güster. Nur wenn das Verbringen in den Heimathafen des Kriegsschiffes für dieses mit unabwendbaren Gefahren verbunden ist, darf die Prise vernichtet werden. Zur „guten Prise", d h. zum Eigentum des Staates wird die Prise erst dann, wenn die Rechtmäßigkeit der Wegnahme von einem Priscngericht durch Urteilsspruch (Kondemnation) festgestellt ist. Zuständig ist das Prisengericht des Staarss, dessen Kriegsschiff die Prise aufgebracht hat.
Eng verbunden mit dem Begriff der Prise ist die „Vlockad e". Woher kommt das Wort und was bedeutet es? Es ist abgeleitet von dem italienischen Wort „bloccata", das dem deutschen Wort „Block" entspricht und im 17. Jahrhundert etwa seine jetzige Bedeutung erhalten hat. Die Blockade ist ein Mittel der Kriegführung, um Häfen, Plätze und Küstenstrecken des Gegners vom Ausland, besonders für Handelsschiffe, abzusperren. Die Pariser Seekriegsdeklaration von 1856 und die Londoner Seekriegserklärung von 1909 haben versucht, den Begriff näher zu bestimmen und kamen zu dem Ergebnis, daß von der Blockade Nahrungsmittel nicht erfaßt werden dürften. Im Gegensatz zu diesen Erklärungen hat England im Weltkrieg und heute erneut eine rücksichtslose Blockade begonnen, die den Gegner -um Aushungern und so zur Kapitulation zwingen soll. Der Begriff Blockade hat durch dieses skrupellose britische Vorgehen den Beigeschmack eines unritterlichen Kampfes gegen die Frauen und Kinder des Gegners bekommen.
Der letzte Begriff, dessen genaue Kenntnis notwendig ist, bezieht sich aus die „Konterbande". Während in Friedeuszeiten unter Konterbande Schmuggelware verstanden wird, die verbotswidrig oder unter Hinterziehung des Zolls ein- oder ausgeführt wird, erstreckt sich die Kriegs- kontcrbande auf Kriegsbedllrfnisse, die einem kriegführenden Staat völkerrechtswidrig von einem neutralen Staat , zugeführt werden. Jedes der Konterbande verdächtige Schiff j kann angehalten und durchsucht werden. Die Konterbande >
rmro oeMiagnaymt, unter ilmstanden kann auch das ganze Schiff, auch wenn es neutrales Eigentum ist, beschlagnahmt werden.
Es ist notwendig. Bedeutung und Entstehung dieser mit der Blockade verbundenen Begriffe zu kennen, um die Vorgänge der Seekriegführung verfolgen zu können. Das Deutsche Reich hat durch die neue Prisenordnung eine sichere Grundlage geschaffen. Es besteht kein Zweifel, daß damit jene Völkerrechtsverletzungen, wie sie England im Welt- ' krieg sich zuschulden kommen ließ und heute wieder begonnen hat, hinsichtlich d-er deutschen Maßnahmen unmöglich sind. ^
W. I..
Württemberg
Der ZugendherbergsverbauS hat sich eingefchaltet
Stuttgart, 157Sept. In vorbildlicher Weise hat der Landesverband Schwaben im Reichsverband für deutsche Jugendhrr- ^ bergen seine gesamten Einrichtungen zur Erfüllung vordring- , licher Aufgaben der Gegenwart zur Verfügung gestellt. Wenn ! auch in einigen Heimen zur Ertüchtigung der Jugend weiterhin > Sportlehrgänge abgehalten werden, so ist doch der größte Teil der rund 75 Jugendherbergen zwischen Jagst und Schwäbischem Meer, zwischen Schwarzwald und Iller für die Bedürfnisse der s NSV. und hier vorzugsweise für dis Unterbringung erholungs- ^ bedürftiger Kinder, für neu zu errichtende Lager der Arbeits- i maiden, für Unterkunftsstätten des Landdienstes der Hitlerjugend und nicht zuletzt als ideale Erholungsstätten für genesende l Soldaten bereitgestellt worden. Etwa 5000 Betten stehen in die- ! sen mustergültigen, in hygienischer Hinsicht einwandfreien Hei- ^ men zur Verfügung. Es bedurfte nicht geringer Arbeit, um in ! kurzer Zeit die notwendigen Umstellungen vorzunehmen, zumal ! die Herbergswarte vielfach eingezogen worden sind, aber dank des s opferbereiten Einsatzes von den Ortsverbänden und Bürger- ! meistereien bis hinauf zur Landesverbandsleitung konnten sic ! i« kürzester Frist vollendet werden. ^
Die Arbeitsmaiden, die als tatkräftige Stütze für die besonders > jetzt stark in Anspruch genommene Bauersfrau eingesetzt werden, § finden vorzugsweise in solchen Jugendherbergen Unterkunft, die j in der Nähe der Dörfer liegen. 40 Mädels des Königin-Char- § lotte-Stifts Stuttgart, die sich als Landehclferinnen zur Verfügung gestellt haben, sind bereits in der Jugendherberge Bad Mergentheim untergebracht worden.
Austreten von Kohlweißlingsraupen
Das Pflanzenschutzamt Stuttgart teilt mit:
Seit einigen Tagen treten in starkem Maße Raupen an linkeren Kohlpflanzen auf. In manchen Fällen kann man schon geradezu von einer Raupenplage sprechen. Es handelt sich um Raupen des Kohlweißlings. Die Weibchen der ersten Brut dieses allbekannten Schmetterlings legen Anfang Mai die Eier an wilde Kreuzblütler, während die der zweiten Brut von Juli bis Oktober ihre Eier an die Blattunterseite der Kohlgewächse legen. Die Raupen aus dieser Brut, und um solche handelt es sich jetzt, können durch Kahlfraß der Pflanze außerordentlich schädlich werden. Nach Beendigung des Fraßes begeben sie sich auf die Wanderschaft und spinnen sich an Bäumen, Hauswänden, Mauern usw. ein, um hier zu überwintern. Zur Bekämpfung kommen neben dem Absammeln der Raupen in erster Linie Stäube- und Spritzmittel in Frage. Fraßabschreckend wirken, auf taufeuchte : Pflanzen gebracht, frisch gelöschter Kalk, Kalkstickstoff, feingemahlener Kainit, Thomasmehl, Holzasche und andere. Die Anwen- j düng an sich erfolgreicher arsenhaltiger Spritz- und Stäubemittel s j stößt wegen des nachfolgenden Genusses am um so schwerere Be- i
- denken, je später sie erfolgt. Arsenhaltige Mittel dürfen deshalb c ! fünf bis sechs Wochen vor der Ernte nicht mehr benützt werden, s ! Nach den neuesten Versuchen haben sich derrishaltige Verüh-
- rungsgifte als sehr brauchbar erwiesen. Sie verdienen gegen- j über den arsenhaltigen Mitteln unbedingt den Vorzug, da sie ! für Menschen ungefährlich sind. Es können sowohl Derrisspcitz- ^ mittel als auch Derrisstäubemittel angewandt werden. Es sind s mehrere anerkannte Fertigpräparate im Handel und in jedem ^ Fachgeschäft erhältlich. Bei der Vernichtung der Puppen find s jedoch solche Puppen zu schonen, die von gelben oder weißen ^ Puppenkokons, fälschlich Raupeneier genannt, besetzt sind> Es
handelt sich in diesem Falle um Puppen einer Schlupfwespe, die bei der Bekämpfung des Schädlings gute Dienste leistet und daher als nützlich angesprochen werden muß.
Wenn der Motor Feuer spuckt
Wenn der Motor Feuer spuckt, das heißt, wenn beim Dreschen oder beim Häckselschneiden Funken aus ihm sprühen, ist das
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«rheberrechtsschutz durch Derlagsanstalt Manz. München 26. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Aber das Kind!!!"
„Paperlapapp! Das übersieht man. Schaust ihn als Witwer an mit einem Kind! Hat er dich gern oder nicht?"
„Ich glaub schon!"
„Na, alsdann! Da sind drei Gläser mit Weichsel» schimmelig geworden! Oder nimm den Doktor! Er ist ein liebes Mannsbild. Ich will dir nicht raten. Dann war ich schuld daran! Ich sag kein Mörtel mehr. Willst du Mirabellen in gesponnenem Zucker?"
„Ich habe mich schon so gefreut", sagte Magda, „mit dem Doktor weiterzustudieren; aber wenn er mich so arischen tat mit hungrigen Augen und ich könnt beim besten Willen ihm nicht das geben, was ein Mann verlangen darf... Tante Ulrike, was soll ich anfangen?"
„Trag die Gläser da in die Küche! Ich sag nichts mehr. Ich misch mich nicht in diese Liebesgeschichten. Ich habe keine Erfahrung."
. Sie löffelte sich ein paar Nüsse aus dem Glas und trank einige gute Schluck des duftigen Saftes. „Ah, das macht warm. Schau, glaubst du denn, bei anderen Mannsbildern wäre es viel anders? Was vorher geschehen ist, darüber muß mau hinwegsehen. Man darf nicht den Mund hängen lassen! Man muß zupacken und die Knöpf annähen... ah so! das verstehst du nicht. Aber das ist meine Meinung. Das we'ß ich aus Erfahrung. Du gehst zu ihm hin und sagst: Hansl, das mit dem Kind ist vergeben und vergessen. Du schickst die Kathi fort, sie ist ja so tüchtig, daß sic überall unterkommt, und führst dich ein Jahr lang brav."
„Du hältst dies für möglich!"
„Unterbrich mich doch nicht! Und wenn nichts mehr vorgekommen ist, dann heiratet man! Aber schnell! Um jeden Tag ist schade, den man verliert. Laß mich doch weiterreden! Und dann gibt man ihm in allem nach; das ärgert ihn watürlich; und aus Eigensinn und Trotz will er einem im Nachgeben übertreffen: und das ist dann die vollkommene Ehe. Wenn er später eine andere anschaut... jetzt rede ich noch! ... ist das kein Unglück. Nur nicht anrühren soll er eine. Dann hat man die ersten Jahre überstanden und damit ist man über das Aergste hinaus. Und gut kochen mußt du können. Mit mir wäre ein Mann selig geworden. Ja, von den Marillen müssen wir auch ein paar Gläser aixfbrauchen, von denen haben wir noch am meisten! Und wenn Kinder da sind, dann muß man sie gern haben; hcrtt man sie nicht gern, dann wär es mit einem richtigen Mann aus und geschehen. Im Grund genommen ist der Mann aber eifersüchtig auf die Kinder. Drum muß man mit der Lireb richtig portionieren. Die schönsten Stückerl muß immer er kriegen. Die Nuß sind ausgezeichnet ...!"
Magda war denn doch nicht recht klug aus dem „Ich sag kein Wörterl!" geworden.
Sie schwur sich aber im Innern: Frau Dr. Schubert, nein! Frau Magda Bauer! Vielleicht!
Doch nur, wenn er vorher käme; wenn er beichtete; wenn er um Absolution bat; wenn er bereute, aufrichtig bereute! Er müsse den Weg zu ihr finden, nicht sie zu ihm.
Jetzt trat Maria, die Chefköchin, in die Kammer.
„Gnädiges Fräulein, wir könnten eigentlich ein paar Kirngl brauchen. In pikanter Soß, so ü la Wild", sagte sie, „morgen Nacht geht gut ein Dutzend weg."
„Recht Hallen Sie, Marie! Helfen Sie, nehmen Sie auch etwas von lwm Kram hier. Der Ferdinand kann heute noch Kanincl'pm schießen. Wozu haben wir die sündhaft teure Jagd?^
Kmne Mcrcht der Welt wird mich zwingen, daß ich ihm nachla ufc^ dachte Magda und nahm ein halbes
immer ein Beweis dafür daß etwas nicht in Ordnung ist. Di« feuergefährlichsten Räume auf dem Bauernhof sind nun einmal Scheunen und Ställe Geradezu unvorstellbar ist es daher, wenn man immer wieder von Fachleuten hören und lesen kann, in welch leichtfertiger Art und Weise elektrische Maschinen in diesen feuergefährlichen Räumen aufgestellt werden, wo man dann mit ihnen arbeitet, ohne ihnen auch nur die allergeringste Pflege zuteil werden zu lassen. Es kommt häufiger vor als man denkt, daß man, um an den Motor überhaupt heranzukommen, ihn erst einmal aus einem Haufen Stroh oder einem Haufen Häcksel herausgraben muß. Schutzkästen um Motors sind vorgeschrieben; wie sehen aber diese Schutzkästen manchmal aus! Ebenso befinden sich die Zuleitungen häufig in einem mehr als mangelhaften Zustand und führen außerdem an leicht brennbarem Material unmittelbar vorbei
In einer Untersuchung über elektrische Vrandursachen in Stall und Scheune berichtet ein Diplom-Ingenieur über einige Fälle, in denen die nichtpflegliche Behandlung elektrischer Anlagen zur ' unmittelbaren Vrandursache wurde. In einem Falle war die Zuleitung am Krastschaltcr durchgeschlagen und hatte das auf dem Dreschboden vorhandene Stroh entzündet, ohne daß es gelang, diesen im Entstehen begriffenen Brand rechtzeitig zu löschen. In einem anderen Falle wurde beim Einfahren des Getreides von einem auf die Tenne fahrenden Erntewagen eine unter Spannung stehende Kraftsteckdose abgerissen. Die Zuleitung zu dieser Steckdose war außerordentlich mangelhaft. Durch das Abreisen entstand ein Kurzschluß. Das dadurch hervorgerufene Feuer setzte zunächst den Erntewagen in Brand und breitete sich dann mit erheblicher Geschwindigkeit aus. In e' nn dritten Fall war am Kraftschalter auf dem Dreschboden ein Schaden eingetreten. Der Schalter selbst stand während des Betriebs, wenn die Schrotmühcl arbeitete, nicht unter Aussicht. Er konnte nur durch eine Leiter, die zum Dreschboden hinaufführte, ereicht werden. Die Abschaltung der Kraftanlage war also nicht unmittelbar möglich. Der sich durch den Defekt am Kraftschalter entwickelnde Brand wurde deswegen nicht rechtzeitig bemerkt, wodurch das Feuer einen erheblichen Umfang annahm.
Schadhafte elektrische Anlagen, vernachlässigt durch Unkenntnis oder Verantwortungslosigkeit, sind immer wieder Ursachen zu Brandschäden auf dem Lande. Es ist endlich an der Zeit, daß durch genaue Ueberwachung aller Anlagen die Zahl der Erntebrände, die unserem Volk in jedem Jahr einen großen Teil Nahrunasmittel rauben, erheblich zurückgeht.
sg. (NAS)
— Uebcrschreiten der Reichsautobahn verboten. Von zuständiger Stelle wird mitgcteilt: Viele Autobahnbenutzer sind immer noch im Glauben, daß sie die Fahrbahnen der Reichsautobahnen im Bereich der Anschluß- and Tankstellen überschreiten dürfen, um die dortigen Einrichtungen zu benutzen. Sie setzen sich und das Leben anderer Menschen in Gefahr und haben dadurch schon die schwersten Unfälle hervorgerufen. Es wird deshalb nochmals eindringlich darauf hingewiesen, daß das Ueberschreiten der Fahrbahnen wegen der damit verbundenen Gefahr verboten ist. Zuwiderhandlungen werden unverzüglich zur Anzeige gebracht.
— Unfallversicherung der Schüler der württ. höheren Schulen.
Der Vertrag mit dem Württ. Versicherungsverein AG. in Stuttgart über die Unfallversicherung der Schüler und Schülerinnen der württembergischen höheren Schulen wurde unter Abänderung einzelner Bestimmungen bis zum 30. April 1944 verlängert. Die Lehrer und Lehrerinnen der württ. Höheren Schulen können sich zu denselben Prämicnsätzen und Versicherungsbedingungen an der Versicherung beteiligen. Von denjenigen Lehrern und Schülern, die einev Anspruch gegen eine Krankenkasse auf Uebernahnie oder Erstattung von Heilbehandlungskosten haben, kann der Ee- meindeversicherungsverein nur insoweit in Anspruch genommen werden, als nicht die Krankenkasse einzutreten hat.
Tomatenbrei in Flaschen: Sehr reife Tomaten werden gewaschen, in Viertel geschnitten und in einem einwandfreien Emaille-, Messing- oder Kupfertopf zerdrückt und langsam zum Kochen gebracht. Dann streicht man sie durch ein Sieb, kocht den BrN unter Rühren etwas ein und füllt ihn kochendheiß in Flaschen, die man mit einem Wattebausch verschließt.
Auch die Tomate eignet sich also ausgezeichnet für die winterliche Vorratswirsichaft. Ihre Verwertungsmöglichkeit sowohl für pikante als süße Gerichte sichert ihr einen großen Verbrauch, ohne daß damit eine Gleichförmigkeit der Speisen in Kauf genommen werden müßte. Im Gegenteil, gerade die Tomate bringt in ihrer verschiedenen Zubereitung eine erstaunliche Abwechslung in die Mahlzeiten.
Dutzend Einmachgläser und stellte sie auf das Tragbrett.
„Laß die Marie vorausgehen", sagte Ulrike.
Und nun ließ sich die alte Dame auf den Stuhl fallen.
„Es ist ein heiliger Stand und man soll Respekt vo> ihm haben, nicht wahr?"
Magda sah ihre Tante fragend an.
„Man macht Witze über ihn!"
„Ueber wen denn?" fragte Magda.
„Nun, über die alten Jungfern!"
„Das ist doch roh!"
„Nicht wahr, Schatzerl! Es ist so hart, im Sarg das Myrthenkranzerl zu tragen. Mau könnt über ein verfehltes Leben weinen! Denk daran! Das ist mein letztes Wörter!!"
Magda gab keine Antwort.
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„Im Wald und auf der Heide..
Ferdinand setzte sein Jagdhütel auf und warf sich die Flinte über die Schulter. Und Frau Melitta trug ihr Tiroler Kostüm: wie sie über den Hauptplatz schritten, stecktsn ein Paar Oberbrunner die Köpfe zusammen.
„Ein fesches Paar!"
Und ein paar andere Oberbrunner meinten zischelnd: „Tät die beiden nicht allein auf die Jagd gehen lasten! Außer der Adlerwirt will, daß die beiden jungen Leute zusammenkommen! Aber führt er sich nicht selber ganz verliebt auf!" —
Herr Ferdinand war bester Laune.
„In drei Stunden sind wir zurück", plauderte er. „Die Viecher haben so zugenommen, daß man sie das ganze Jahr über abschießen darf. Hat man Glück, liegen mit einem Schrotschnß viere ans dem Bauch. Wenn wir rechtzeitig hier sein wollen, können wir immer noch ein Stün- derl miteinander plauschen. Der Pikkolo kommt in anderthalb Stunden nach und bringt noch einen Buben mit; die tragen dann die Hasen nach Hause."
(Fortsetzung folgt.)