5. Seite Nr. 214

Nagvlder TagblattDer Gesellschafter'

Mittwoch, den 13. September 1839

Wir stich M Stelle!

Die Pflichten der Frau in der Front der Heimat

Von Gertrud Sch olz-K link, Reichsfrauenführerin

Ich erwarte auch von der deutschen Frau, das; sie sich in eiserner Disziplin vorbildlich in diese große Kampfgemeinschaft einsügt."

(Der Führer am 1. September 1S39.)

NSK. Die Stunde der Bewährung hat begonnen. Die Front an den Grenzen und in Feindesland ist gebildet. Un­zählige Frauen aber haben sich in die Heimafront ein- gereiht. Nun mutz es sich zeigen, datz wir Nationalsozia­listen sind.

Der Führer hat uns deutsche Frauen gerufen, und keine von uns darf fehlen. Unsere Männer haben die Waffen zur Hand genommen und tun drautzen ihre Pflicht. Wir haben sie ziehen lassen; denn so wie sie fetzt vorm Feind Tapferkeit zu beweisen haben, so wollen auch wir mit der gleichen Tapferkeit in der Heimat dienen. Unsere Männer sollen es wissen, datz wir zu Hause zusammenstehen und einer des anderen Sorge trägt. Unsere Soldaten sollen sich auf uns verlassen können. Jede Stunde mutz sie bereit fin­den,' sie sollen sich nicht auch noch Gedanken um ihre An­gehörigen in der Heimat machen müssen.

Ganz nah müssen wir nun zusammenrllcken, damit keiner müde wird. Wie eine grotze Familie stehen wir zusammen. Helfende Hände strecken sich aus, wenn Schwachheit hier oder da aufkommen will. In diesen schicksalsschweren Tagen fühlt sich jede von uns dafür verantwortlich, datz sich in keiner Frau die Bitterkeit der Einsamkeit einschleicht. So wie wir mit heitzem Herzen den Marsch unserer Truppen verfolgen, so wollen wir auch einen Blick haben für die Frauen, denen wir täglich begegnen. Gemeinsam ist der Weg, den wir gehen, gemeinsam die Sorge, gemeinsam Gll auch der Schmerz sein, der manche von uns treffen wird. Ein gutes Wort, ein teilnehmender Händedruck kann trösten und überwinden helfen.

Wer noch keinen Einsatzplatz zugewiesen bekommen hat, meldet sich. Zur Unterstützung der Landfrau, zur Betreuung der Kinder werktätiger Frauen, bei Gemeinschaftsverpfle­gungen und Speisungen werden ungezählte Hände ge­braucht. Es darf keine Frau mehr geben, die die Hände in den Schotz legt und zusieht.

Oft, wenn die deutschen Menschen zum Einsatz aufgerufen wurden, haben wir gesagt:Es geht um Deutsch- l a n d". Dies Wort erleben wir in diesen Tagen ganz neu. Wir wollen nicht viel davon sprechen aber in unseren Herzen soll dies Wort wach bleiben und uns stark machen. Wir haben nur eine Spanne Zeit zu leben aber unseren Kindern wollen wir ein Deutschland der Ehre zurücklassen. Aus der fordernden Gegenwart dieser Tage schauen wir hin­aus in die Zukunft, die unseren Kindern gehören soll.

Voll Vertrauen folgen wir dem Führer. Er mag von uns verlangen, was notwendig ist wir sind zur Stelle. In den Jahren, die hinter uns liegen, haben wir es ihm immer wieder gelobt. Nun dürfen wir es mit unserer Tat und unserer unerschütterlichen Haltung täglich beweisen. Der Feind wartet darauf, datz wir in unserem Glauben an den von der Vorsehung bestimmten Weg des Führers irre wer­den. Der Feind hat sich in den deutschen Frauen getäuscht.

Wenn auch Schweres und Schwerstes uns auferlegt wird, unser Stolz bleibt der gleiche, als deutsche Frauen mit dem Führer in eiserner Disziplin diesen Weg zu gehen und ihm die Gewißheit tagtäglich zu geben, datz auch dieHeimat mit­zukämpfen und mitzusiegen sich bereit gemacht hat.

Kameradschaft!

Berlin, 11. Sept. Während eines Feindfluges war ein Flug­zeug einer deutschen Bombenstasfel gezwungen, hinter den pol­nischen Linien in Dyskow bei Tluszoz notzulanden. Um ihren in Bedrängnis geratenen Kameraden zu Hilfe zu kommen, lan­dete ein anderes Flugzeug der gleichen Staffel neben den nor- gelandeten Kameraden mitten zwischen den Polen, die durch Bombenabwürfe der übrigen Flugzeuge der Staffel in Schach gehalten wurden. Die Besatzung des notgelandeten Flugzeuges steckte dieses in Brand, um es nicht in die Hände der Polen fassen zu lassen. Dem zu Hilfe geeilten Flugzeug gelang es, die Ka­meraden an Bord zu nehmen, glatt wieder zu starten und den eigenen Fliegerhorst mit ihnen zu erreichen.

Württemberg

Fellbach, 11. Sept. (Opfer der Autoraserei.) An der Ecke Bahnhof- und Moltkestratze wurde am Sams­tagnachmittag ein lljähriges Mädchen aus Fellbach, das den Stratzenkandel vom Gehweg aus säuberte, von einem Lieferkraftwagen erfaßt, gegen die Hauswand geschleudert und tödlich verletzt. Der Kraftwagen geriet, als er in einem unheimlichen Tempo einen Straßenbahnwagen überholte, zunächst auf den Gehweg und dann ins Schleudern, wobei das Mädchen von dem Hinteren Teil des Wagens getroffen fahndet.

Ludwigsburg, 11. Sept. (Fußgänger tödlich überfahren.) Freitagabend fand man auf der Pflug­felderstraße einen Mann, der an Kopf und Rücken schwere Verletzungen aufwies und bereits tot war. Es handelte sich um den in Ludwigsburg wohnhaften 46 Jahre alten Kauf­mann Karl Jung aus Pirmasens, der, wie die Ermittlun­gen ergaben, offenbar von einem Kraftfahrzeug angefah­ren worden war. Jung war nach dem Verlassen einer Wirtschaft vermutlich zu weit auf die Fahrbahn getreten , und dabei von dem Auto erfaßt worden.

Heilbronn a. N., 11. Sept. (Drei Verletzte.) Am Freitag stießen Ecke Kerner- und Pfühlstraße zwei Last- kraftwagen^zusammen, wobei beide Fahrzeuge schwer beschä­digt wurden. Lenker und Beifahrer des einen Fahrzeugs wurden so schwer verletzt, daß ihre Verbringung ins Kran­kenhaus notwendig war. Ein Insasse des anderen Last­kraftwagens zog sich leichtere Verletzungen zu.

Schwaigern, 11. Sept. (Gute Weinernte in Sicht.) Die Rebstöcke zeigen einen guten Behang. Die günstige Witterung in den letzten Wochen wirkte sich auf die Traubenbildung sehr gut aus, so daß sowohl wert- wie mengenmäßig mit einer guten Ernte zu rechnen ist.

Bad Mergentheim, 11. Sept. (StarkerBadbesuch.) Vis zum 8. September waren 12 744 Personen, darunter 320 Ausländer, zur Kur in Bad Mergentheim eingetroffen. ! Passanten waren bis zu diesem Zeitpunkt 11027 gemeldet. ! Zur Zeit befinden sich noch 400 Personen in Bad Mer- s gentheim zur Kur.

Gruibingen, Kr. Göppingen, 11. Sept. (Im Freibad ertrunken.) Als hier der Feldschütz Georg Moll am Freibad das Wehr öffnen wollte, kam er zu Fall, zog sich eine Gehirnverletzung zu und stürzte ins Wasser, wo er ertrank. Als man zu Hause auf sein Ausbleiben aufmerk­sam wurde und ihn schließlich im Wasser entdeckte, war es bereits zu spät. Moll war Kriegsbeschädigter und hinter- lätzt Frau und fünf Kinder.

Das Laub färbt sich

Das Jahr hat den Höhepunkt überschritten, lieber die Stoppel­felder weht der Wind. Die letzte Erummetfuhre wankt in die Scheune. Immer buntscheckiger wird das Laub der Bäume. Am Morgen treiben die dünnen Schleier erster Herbstnebel über die Wiesen. Die Vögel rüsten zur Reife. Still wird es draußen, der Herbst zieht ins Land.

Die hohe Zeit des Jahres ist vorüber. Aber das Jahr hat sich noch nicht verausgabt. Im Garten purzelt polternd der reiche Obstsegen auf den Rasen. Es ist eine herrliche Ernte von Obst­sorten aller Art. In den schwellenden Trauben kocht die letzte Reife. In den Anlagen lodern die Farbenfeuer der Herbstblumen. Und die Tage haben oft noch den Glanz des Sommers, aber es zeigen sich des Nachts auch schon die großen Sterne des dämmern- j den Himmels. Immer rascher sinkt die Nacht. Schön und mild, i sonnig und fröhlich können Septembertage sein. In den Bildern des Herbstes liegt eine verglimmende Glut, eine verblassende Buntheit, liegt Ausklang und Uebergang.

September! Er kann die schönste Zeit des Jahres sein, mit ausgeglichenen Temperaturen, mit einer klaren Luft, mit leuch­tenden Farben, wie sie nur diesem Monat eigentümlich sind. Das Spätjahr hüllt dann das Naturbild in Nebel und Kahlheit.

Altweibersommer

Altweibersommer nennt der Volksmund die schönen sonnigen Frühherbsttage, wenn die silberglänzenden Fäden durch die Lust schweben und sich der Himmel klarblau über dem Land wölbt. Dabei sind die Temperaturen noch durchaus sommerlich, lleber- haupt liegen die Temperaturen über dem jahreszeitlichen Durch­schnitt, besonders während der Nächte, die ungewöhnlich warm sind. Nach den ausgiebigen Regenfällen, die anfangs der ver­gangenen Woche niedergingen, ist den Bauern, Landwirten und

i Würmern das warme, trockene Wetter sehr willkommen, da es s eine rasche Fortführung der Ernte- und Vestellungsarbeiten er­möglicht. So ist das Grummet jetzt vollkommen unter Dach ge­kommen und das Wachstum der Wiesen hat so rasch wieder ein­gesetzt, daß man noch einen dritten Schnitt machen kann, ehe man das Buch zum Abweiden auf die Wiesen läßt.

Kein Haus^ohne denGesellschafter"

Gewinnauszug

5. Klasse 1. Deutsche Reichslotterie

Ohne Gewahr Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer sind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer io den drei Abteilungen I, 11 und III

5. Ziehungstag 7. September 1939

Ln der gestrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen

s Gewinn- zu 5000 RM. 7535 176860 368626

12 Gewinne zu 4000 RM. 63976 86241 253996 398657

27 Gewinne zu 3009 RM. 94895 97953 115363 155395 184196

183499 217969 229734 311518

51 Gewinne zu 2999 RM. 44425 192733 174829 179323 195392

218199 224399 245845 251412 258493 267887 271588 282967 319434 372892 333984 397912

99 Gewinne zu 1999 RM. 39683 59729 66415 113289 123753

128773 141117 141249 147972 149454 157582 176551 292184 2191.2 214699 215165 225127 237766 239722 248961 256295 269664 2844.1 286829 292975 296979 392559 327779 337326 337956 338988 354867 364361

243 Gewinne zu 599 NM. 719 3569 4389 5933 13676 24939 25571 31391 41714 42662 44124 46148 46299 55547 57236 63974 797'3 72979 74639 76965 77299 87389 89659 195279 195412 122-M3 128888 135428 136319 138549 139685 148692 159678 153163 162569 166443 169267 189192 139621 182726 186196 187757 186796 196891 199878 294544 295112 297591 299436 221698 232869 234323 238187 247943 258496 269278 263967 269961 275992 235966 299434 399962 398742 398775 314394 317247 325731 336558 338541 343933 347121 348522 353174 354468 354546 355429 367996 371726 364534 386372 396625

469 Gewinn- zu 399 RM. 2431 4296 8751 9446 9745 11694 12865 17976 18526 29571 21669 23266 24239 23636 23674 31119 31281

31519 3261, 34691 36473 39395 42326 42767 43793 44149 4654

47782 49595 49655 54379 56465 59677 59815 65189 65746 75957

76254 77829 89979 89186 82593 83251 93143 93297 97381 976-7

194587 198456 119792 111946 113197 114447 114944 115757 120MS 129758 121192 123596 124391 126356 139944 131243 133986 134817 133599 I492L3 144927 159429 159352 153986 153263 155594 1568.2 158959 169495 161308 162174 172964 173555 173709 175475 176669 17669S 188451 186798 199597 299917 291797 202992 295.945 298384 219412 213044 214683 216137 216664 220196 224822 224S96 225105 225387 228115 239279 231992 237546 243309 256475 251167 252336 2SN I1 262453 262836 266624 277788 278511 279114-283953 283799 285515 286294 298061 293759 288764 298836 396812 397969 398537 312410 313833 317737 319313 329882 323625 325345 327582 329283 333244 339367 339709 352213 353235 354217 358294 862469 3636-3 366651 379471 372394 374259 376629 387631 391753 393396 393939 395272 395558 396953 396332 397277

Außerdem wurden 6579 Gewinne zu je 150 RM. gezogen.

Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu je 500 000 NM, 3 Gewinne zu je 500 000 NM, 3 zu je 100 000, 12 zu je 50 000, 12 zu je 40 000, 15 zu je 30 000, 33 zu je 20 000, 123 zu je 10 000, 255 zu je 5000, 321 zu je 4000, 735 zu je 3000, 1401 zu ,'e 2000, 4071 zu je 1000, 9431 zu je 500, 13 913 zu je 300, 249 672 zu je 150 RM.

Ziehungstag 8. S-g - 19.3

Ln der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen

3 Gewinne zu 49999 RM. 222165 3 Gewinne zu 30990 RM. 151454 3 Gewinne zu 19090 NM. 81534 9 Gewinne zu 5909 RM. 67964 389455 332723

12 Gewinne zu 4999 RM. 12211 78998 131301 391679

15 Gewinne zu 3999 RM. 137966 184498 1S7373 247646 2"4864

21 Gewinne zu 2009 RM. 45999 57571 75273 1144u2 299120 246752 348773

99 Gewinne zu 1999 RM. 19999 39926 69497 72982 77647 197957 112746 126492 129177 171944 174295 175839 132627 269791 213569 241022 241699 265473 265871 275670 283749 296472 298693 313674 316318 317493 329568 321312 327034 339937 342931 34S62S 391375

252 Gewinne zu 599 RM. 4838 7999 7976 9123 10356 14899 28980 28361 31541 35472 39372 55779 57373 62266 63886 71911 76297 63394 99954 99532 92694 95717 98538 199339 191889 19297? 192837 I12169 113948 115382 115888 132897 142993 146323 157974 158915 161257 167249 181717 195747 196618 197111 213266 2165 :?. 223739 232691 233993 236533 243344 248295 252352 255799 256759 257255 257979 265769 266455 269513 275559 239398 291463 292678 295483 392163 399706 314941 330623 S31232 Z36409 353124 35798> 357221 358795 359807 366616 367591 376955 382755 334L90 334894 388839 390238 394673 396342

522 Gewinne zu 309 RM. 333 2332 3237 4346 4439 7913 9165

10892 14961 19854 23454 32831 33535 35925 3692S 37925 39384

49695 49679 56441 57312 53939 58527 53749 59749 62937 68113

72912 77256 63919 68421 99425 93127 94232 86524 96645 99521

109331 193877 194729 194736 196397 107917 197679 199629 111896 112926 113476 114717 116923 116963 129150 129495 123772 124573 125667 127968 130292 134495 135912 136523 139459 143651 143LS6 146345 147654 159482 152563 153316 155771 155869 158439 163937 166182 168541 169969 169665 172616 174984 175191 175676 176709 179699 189385 189554 161274 181677 191582 193931 196011 200563 293394 294527 296795 215059 219401 222176 225543 226322 226319 227759 235159 239286 249213 249277 249619 245141 247042 24733.9 249000 249164 250330 253606 254928 256030 256461 256684 265340 265583 265713 266633 270721 279771 279S35 272177 273239 276919 267706 269919 299979 296313 390923 302949 311694 312223 315502 319887 320717 322623 325996 328701 329119 334305 336386 336728 339493 344735 344738 344920 346895 347334 349460 355-193 358791 359603 360329 364391 369179 370592 371149 376757 361564 38105-5 383529 334442 390883 391564 393342 393353 394074 395513 397251 399139 399529

Außerdem wurde« 6561 Gewinne zu je 159 RM. gezogen.

ikm heitererRoman

ikmkeitererRoman

MW

NrheberrechtSschutz durch VerlagSanstalt Manz. München 23. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Magda sah den Doktor von der Seite an.Und von wem ist die Melodie?"

Von Dr. Fritz Schubert", war die bescheidene Antwort.

Hören Sie auf!"

Auf Ehrenwort. Als wir aus dem Tore Ihres väter­lichen Hauses herauswandelten, die Klostergasse hinan­klommen, das Freie gewannen, durch die Kleefelder schrit­ten ... als Sie die kleine Schaufel nahmen und an der von mir bezeichneten Stelle zu graben anfingen... als ich Ihnen so zusah... da dichtete es in mir. Und nun, da haben Sie's, nun hat meine Kehle gesungen, was mein ...!"

Sagen Sie um Gotteswillen nicht Herz!"

Auch gut! Wird in unserem Verkehr abgeschafft! Ich will mitgraben."

Lassen Sie mich jetzt schon alleine weitermachen!"

Auch recht!"

Untersuchen Sie nur recht genau Ihre Schätze!"-

Während der Adlerwirt seine Besorgungen gemacht hatte, waren die beiden auf Entdeckung ansgegangen.

Der gewöhnliche Mensch wird den Kopf schütteln!

Ueberall in der Runde ist guter Kies, den man grob und durch das Sieb geworfen, für alle möglichen Zwecke ver­wenden kann. Nun hat der Abbau der Grube dem Regen stärkere Gewalt verliehen, er hat stellenweise den Humus hinweggewaschen, die Graskrume abgeschwemmt und nun zeigen sich an den weiß-gelblichen Sandhngeln dunkle Stellen: rund und etwa zwei Meter breit. Und wenn man nun in diesen dunkeln Kejseln gräbt, etwas findet und dazu

noch etwas darüber aussagen kann, was Hand und Fuß hat, dann ist man ein Gelehrter!

Eines dieser Löcher war nun schon ziemlich tief aus­gehoben. Dr. Schubert hatte sich in den letzten zwei Tagen damit beschäftigt.

Und nun lag er nein, er hatte sich sogar der Länge nach wie ein übermütiger Junge ausgestreckt im Grafe und Fräulein Magda trug ihm fchanfelweife aus der schwarzen Moorerde zu.

Soll ich weiterdichten und komponieren?" fragte er lachend.

Bitte!" . '

Er schwieg eine Weile.

Dann: ' - .

Hab nach eitlem Tand gegraben, bis den wahren Schatz ich fand!...

Hm! Fräulein Magda: ich bitte um einen Reim! Gaben, Waben, laben, Raben, Naben, ... einerlei, die dritte Zeile ist ganz überflüssig, aber die letzte, die krönt mich zum Dichterkönig..." und nun setzte er tief mit voller Stimme ein:

Bitt ich dich um deine Hand!"

Es war einen Augenblick still.

Da!" sagte Magda,und stehen Sie jetzt auf. Das da ist ein sonderbares Ding." Sie hatte ihm wirklich die Hand gereicht und er guckte nun in der Sitzlage auf das sonder­bare Ding.

Herrlich!" entfuhr es ihm.Ein Feuersteinmesser aus der Pygmäenzeit. Meine Vermutung ist richtig. Ein Zwergenvolk vor vielen, vielen Tausenden Jahren hat hier gelebt, als Ureinwohner, und mit diesem Instrument ein Museumsstück hat einmal ein Zwergenprinz sei­nen Bräuten die Männer haben nämlich damals, wenn es irgendwie anging, rudelweise Weiber geheiratet den Hochzeitsbraten zerlegt. Magda, Sie sind eine Perle!" -

Er sprang auf die Beine.

Aber vielleicht ist meine Theorie auch falsch und sie^

lebten nur paarweise bis an ihr Lebensende! Jedenfalls wollte ich diese Grube schon aufgeben... und nun haben Sie... ich werde sin Spezialforschungsinstitnt gründen für das Gebiet der mittleren Donau ... mit einem Statut von 1001 Paragraphen und Fräulein Magda Feldner wird die Oberassistentin sein. .. dann wird es Orden geben... die ich bei offiziellen Gastmählern anstecke... aber sie werden nicht mir gebühren, sondern der glücklichen Hand..."

Die ich Ihnen schon zum Aufstehen gereicht habe.'

*

Neben der Kiesgrube hat der Abdecker sein Haus. Er nimmt verrecktes Vieh in Empfang und, soweit es sich noch verwerten läßt, kommt es nebenan in den kleinen Fabriks­bau, um dort daraus technische Oele und Knochenprvdukte zu gewinnen.

Der Abdecker ist eine finstere Seele. Hunde ohne Ab­zeichen, deren Besitzer sich nicht melden und die ihn um­winseln, macht er kalt. Das Hundefett ist gut gegen Lun- genschwäche, bringt einen guten Brocken Geld ein.

Morgen ist Kirchweih. Er will seinen Karpfen.

Aber in Oberbrunn sind sie teuer.

Der Franz in Sonnberg gibt seine sumpfigen viel b> liger ab. Und deshalb geht er nach Svnuluug.

Ein ganzes Netz voll bringt er davon mit. -

Vorher hat er noch einen Trunk genommen. In d Goldenen Birne".

Hat im Apfelgarten gesessen und zwei Seidel Bier g trunken. Und da ist der Hans Bauer, der Professor b werden wollen. Dem, man weiß es sa weit und breit, die Tochter vom Adlerwirt gut ist. Und die nun mit einem solchem Sommerfrischler in der Kiesgruben... ja, was macht sie eigentlich mit diesem Fremden?

Kurz und gut, Herr Bauer", sagt der Abdecker,Sic müßten aufpassen! Sie müssen Ihnen vorsehen! Ich Wik nichts gesagt haben!"

z > ' (Fortsetzung folgt,