2. Seite — Nr. 214
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
Mittwoch, den 13. September Igzg
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Protest äer O§lo-51aa1en
gegen'äie britischen Zeeräubermethoäen - Einmütige Verurteilung äes flagranten
Rechtsbruches Englanäs
Das Ulanen-Regiment 16 (Vromberg) und das Ulanen-Regiment 18 (Eraudenz) fand die grausige Stunde der Zerschlagung in den Wäldern von Tuchel, Unsere Flieger und Panzer stiegen so schwer in die Reihen, dag sie schon nach kurzer Zeit die Verbindung untereinander verloren. Kein Mensch vermochte mehr Ordnung in die aufgelösten Schwadronen zu bringen. Da auch ihnen der Weg nach Bromberg versperrt war, versuchten sie bei Culm über die Weichsel zu entkommen; aber auch hier sagte sie unser Feuer, und über viele andere gingen die Fluten des breiten Stromes.
Die Schützen zu Pferde Nr. 8 (Culm) sollten der Schutz sür zurückgehende Truppen aus Könitz sein, doch im deutschen Flankenfeuer zerbrach alles. Aus dem anfangs eingeleiteten planmäßigen Rückzug wurde eine kopflose Flucht, eine Flucht, die, als sich der Abend des dritten Tages niedersenkte, das ganze Regiment aufgerieben hatte. Waren ihnen doch schon am Morgen nur noch 70 bis 80 Pferde geblieben. Auch' die sechs kleinen Tanks und die sechs Panzerspähwagen, die zu ihnen gestoßen waren, blieben auf der Strecke.
Die Reitende Artillerieabteilung 11 (Vromberg) war zur Abwehr eines deutschen Angriffs von Dirschau her eingesetzt worden. Der dritte Tag schon sah sie in eiligem Rückzug aus Stargard und Bromberg. 40 Kilometer nördlich von Bromberg jedoch erwischte sie unser Artilleriefeuer. Vier Batterien zu je drei Geschützen lagen zerschmettert herum. Die Abteilung wurde völlig aufgerieben.
Zum Schluß berichtete noch einer von den wenigen, die von der Kavalleriebrigade-Nachrichtenschwadron übrig geblieben, über das schicksalhafte Ende; sie hatten schon am zweiten Tag jede Verbindung mit der Brigade verloren. Nirgends blieb ihnen ein Rückweg. Ehe ein paar Stunden vergangen waren, war die Schwadron versprengt und ausgelöscht.
So sieht das, was eine gemeine Lügenpropaganda als polnische kluge Feldzugtaktik erklären will, bei denen aus, die den Untergang der Pommerellscheu Kavalleriebrigade in drei Tagen und Nächten selbst erlebten.
NeSersührnng des englisch-polnischen Goldes nach Rumänien
Der polnische Ananzminister in Czernowitz eingetroffen
Bukarest, 12. Sept. Der rumänische Botschafter in Warschau, Erigorcea, ist am Dienstag früh, aus Lublin kommend, in Czernowitz eingetroffen. Er hat Polen verlassen und beabsichtigt, nicht mehr zurückzukehren. Der polnische Finanzminister Kwiat- kowski hat am Dienstag vormittag im geschloffenen Auto die polnisch-rumänische Grenze überschritten und hält sich gegenwärtig in Czernowitz auf. Seine Ankunft sollte geheim bleiben. Wie verlautet, hat Kwiatkowski u. a. den Auftrag, bei der rumänischen Regierung darauf hinzuwirken, daß der Goldschatz der Bank von Polen, der sich bereits in der Grenzstadt Sniatyn befinden soll, nach Rumänien übergefiihrt und flchergestellt werde.
Sie findet keine Ruhe!
Stockholm, 12. Sept. Nachdem der derzeitigen polnischen Regierung nun auch in Lublin der Boden zu heiß ge- «orden war, hat sie sich nach einem neuen Quartier umgesehen. Ei» Teil der noch amtierenden Minister soll sich nach einer Meldung von „Svenska Dagbladet" nach Vrest-Litowsk in Sicherhett gebracht haben. Andere Meldungen wieder sprechen von Krze- mienice in der Wojwodschaft Wolhynien oder von Siniatyn an der rumänischen Grenze.
Warschau soll ein Trümmerhaufen werden
Polnischer General befiehlt es
Amsterdam, 12. Sept. Nach hier vorliegenden Augenzeugenberichten über die Kämpfe in Warschau haben sich dort beim Nähern der deutschen Truppen entsetzliche Szenen auf den Straßen der Stadt abgespielt, die eine einzige Anklage gegen die derzeitige Regierung sind. Deutsche Panzertrupp en besetzten die Süd weststadt, nachdem die Hauptstraßen am Frettag von den polnischen Verteidigungsstellen mit Straßenbahnwagen und Kraftwagen verbarrikadiert worden waren. Die Barrikaden lagen drei Meter hoch. Zu ihrer Verteidigung hatte General Czuma gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei „Truppen" aus dem Abschaum der Stadt mobilisiert. Selbst die Insassen des Gefängnisses Moko- tow wurden bewaffnet und freigelaffen. Es konnte natürlich nicht ausbleiben, daß diese Maßnahme zu schweren Mord- und Raubüberfällen auf die völlig verängstigte Zivilbevölkerung führte, als die Sträflinge Material für die Barrikaden requirierten.
In der Zwischenzeit hatte die polnische Artillerie im Norden der Stadt den südwestlichen Teil der Stadt, wo sich die Deutschen festsetzten, unter Feuer genommen. Ei« Teil dieser Ge- schiitzsalven lag zu kurz, wodurch schwerer Schaden im Zentrum der Stadt entstand. So wurde hier eine Kirche und ein Theater beschädigt. In den nicht bedrohten Teilen der Stadt, die in völliger Dunkelheit liegen, sammeln sich Zehntausende von Flüchtlingen in völliger Verzweiflung. Die Zivilbevölkerung möchte, daß die Stadt geschont werde, während General Czuma, wie er das selbst im Radio verkündete, aus der Stadt einen Triimmer- baufen machen wolle, in dem kein Lebewesen mehr übrig bleiben soll.
Wachsende Panik
Bestialische Grausamkeiten gegen Deutsche jetzt auch in Nordostpolen
Amsterdam, 12. Sept. Wie aus Wilna gemeldet wird, habe die große Niederlage des polnischen Heeres und der schnelle Aufmarsch der deutschen Truppen auf allen Fronten unter der Bevölkerung Rordo st Polens eine Panikstimmung verursacht, die sich darin äußert, daß bestialische Grausamkeiten gegen die in diesen Gegenden wohnenden Deurscheu begangen wurden. Besonders bezeichnend sei es. daß auch die Polen, die sich „egen diese Grausamkeiten wendeten, von ihren eigenen Landsleuten angegriffen würden. Die Lage in Warschau werde immer schlechter, die Lebensmittelvorräte würden immer geringer und das Wasserleitungsnetz sei am Montag völlig in Unordnung geraten, so daß die Stadt ohne gutes Trinkwaffer sei. In den Gebieten außerhalb der Stadt, wie Radzyn und Lutow, plünderten ganze Scharen von Halbwüchsigen, die von ihren Eltern nach der Räumung von Warschau sich selbst überlaffen blieben, die Gehöfte, um ihren Hunger zu stillen. Die Bewohner wagten nicht, sich ihnen zu widersetzen, da sie meist bewaffnet seien. Auch in Warschau hätten sich bereits mehrere Fälle von Plünderungen ereignet. Die Disziplin unter der Bevölkerung sei lange nicht so gut, wie dies der polnische Rundfunk immer glauben machen wolle. An den Barrikaden arbeiteten Männer, Frauen und Kinder nur unter Zwang Die polnische Artillerie, die bereits einige Tage die deutschen Stellungen im Südwesten der Stadt beschieße, habe dabei wenig Erfolg. Viel Schaden habe sie aber im Zenttntm der Stadt angerichtet. Am Montag abend sein ein großer Gasbehälter von einer polnischen Granate getroffen worden und explodiert.
DRV. Brüssel, 12. Sept. Der ständige Ausschuß der Oslo- i Gruppe beendete seine Besprechungen. In gut unterrichteten Kreisen wird angenommen, daß England Belgien und vermut- j lich auch die übrigen Oslo-Staaten ausgefordert hat, das genaue ! Ausmaß der für ihre Existenz benötigten Waren und Lebens- ! mittel anzugeben. Die Oslo-Staaten würden die britische An- > frage, die einen verzweifelten Druck Englands auf die neutralen Staaten darstelle, ihren Transitverkehr mit Deutschland einzustellen, mit einem Protest und der Erklärung, daß ein solches Verfahren unzulässig sei und der Neutralitätspolitik widerspreche, beantworten.
Dänischer Protest in London
Kopenhagen, 12. Sept. Im Austrage der dänischen Regierung hat der dänische Gesandte in London bei der englischen Regierung Vorstellungen erhoben, nicht nur wegen des englischen Bombenabwurfs bei Esbjerg, sondern auch wegen der beiden späteren Fälle, in denen vermutlich englische Flieger über dänischem Hoheitsgebiet gewesen sind. Der dänische Gesandte in London hat wegen eines solchen Ueberflie- gens Dänemarks Protest eingelegt. Die englische Regierung hat darauf geantwortet, daß die der englischen Luftwaffe erteilten Instruktionen, neutrales Gebiet zu vermeiden, „streng eingeschärft" werden würden. Anläßlich des Bombenabwurfes bei Esbjerg ist weiter von der dänischen Regierung Anspruch auf Schadenersatz erhoben worden. Dazu hat der englische Gesandte in Kopenhagen mitgeteilt, die englische Regierung sei bereit, solchen Ersatz zu leisten, unter der Voraussetzung, daß in ausreichender Weise festgestellt werden könne, daß die auf Es- Ljerg abgeworfenen Bomben englischer Herkunft waren (!).
Die beiden dänischen Blätter in Nordschleswig, ,^Jydske Ti- dende" und der „Apenrader Hejmdal", geben zu, daß in der Nacht zum Samstag von englischen Fliegern über dänischem Gebiet Flugblätter abgeworfen worden sind, und daß also eine neue Neutralitätsverletzung Englands vorliegt. Das wiederholte lleberfliegen Nordschleswigs durch englische Flieger hat in dem ganzen Landesteil Aufregung und Empörung hervorgerufen, wie das in Zuschriften an die dänische Presse zum Ausdruck kommt
Britische Bölkerrechtsverletzrmgen
seit dem 1. September 1939
Nr. 1: Absturz eines britischen Militärflugzeuges über Norwegen bei Kqrkjeboe im Sognefjord am 1. September 1939. (Mitteilung des norwegischen Admiralstabes.)
Rr. 2: Erste Neutralitätsverletznng Hollands durch britische Militärflugzeuge. In der Nacht vom 3. zum 4. September 1939 machten englische Flugzeuge den Versuch, über die holländische Grenze kommend, auf deutsches Gebiet vorzustoßen. Aus Flugblättern, die sie abwarfen, konnte einwandfrei ihre Herkunft sestgestellt werden. (Amtliche holländische und deutsche Feststellungen.)
Nr. 3: Englischer Bombenabwurf über Dänemark. Ein britisches Militärflugzeug hat über der Hafenstadt Esbjerg, an ver südlichen Nordseeküste Dänemarks, am Nachmittag des 4. September 1939 zwei Bomben abgeworfen, wodurch eine Wohnung zerstört, zwei Personen getötet und mehrere verletzt wurden.
Nr. 4: Zweite Neutralitätsverletzung Hollands durch britische Bomber. Es handelt sich um die englischen Bombenflugzeuge, die am 4. September abends gegen 18.00 Uhr, nach einem ergebnislosen Angriff auf Wilhelmshaven und nach Verlust von zehn Apparaten sich durch lleberfliegen holländischen Gebietes in Sicherheit brachten.
Rr. 5: Dritte Neutralitätsverletznng Hollands durch britische
Bomber. Im Laufe der frühen Morgenstunden des 5. September 1939 wurden in der Nähe von Amsterdam Flugzeuge gesichtet, aus die das Feuer eröffnet wurde. (Niederländischer Regierungs-Pressedienst.)
Nr. 8: Britischer Kreuzer versenkt deutschen Frachtdampser in neutralen Gewässer». Der britische Kreuzer „Ajax" versenkte den deutschen Frachtdampfer „Olinda" vor dem südbrasiliani- scheu Hafen Rio Grande, also unter Nichtbeachtung neutralen Hoheitsgebietes.
Rr. 7: Ueberfliegung Antwerpens durch britische Flugzeuge am 6. 9.
Nr. 8: Angriff englischer Flugzeuge auf den deutsche« Dampfer .^ranken" in holländischen Hoheitsgewässern bei Padang (Sumatra).
Die britischen Kriegstreiber entlarvt
Eine amerikanische Stimme
Washington, 12. Sept. Der bekannte amerikanische Berichterstatter John O'Donnell schildert in einem Stimmungsbericht aus London, daß das britische Volk den Frieden wolle, aber von gewissen führenden Schichten zum Haß und Krieg gegen Deutschland aufgehetzt werde. O'Donnell schreibt u. a.: „Von diesen Leuten sind nun eiligst Propagandabarrikaden errichtet worden, um den Friedensansturm abzuschlagen, der der schnellen deutschen Eroberung Polens vielleicht auf den Fersen folgen wird. Diese Leute sind grimmig entschlossen, den Frieden zu verhindern." Sie erkennen aber die Gefahr für sich selbst angesichts der Tatsache, daß dieser Krieg keinen Kampfgeist rn England Hervorrufe.
Ultimatum an die Araberzeitungen in Palästina:
„Eintreten für England oder Verbot und Verhaftung!"
Kairo, 12. Sept. In Palästina hat die britische Mandatsregierung den arabischen Zeitungen die ultimative Forderung gestellt, offen für England einzutreten, widrigenfalls Verbot der Zeitungen und unter Umständen auch Verhaftung der Herausgeber und Chefredakteure angeordnet ist. -
Als einzige Zeitung hat das in Jaffa erscheinende arabische Blatt „Falastin" diesem Ultimatum Folge geleistet und trägt in Artikeln und Meldungen neuerdings eine probritische Haltung zur Schau-
Retter China-Feldzug
Neuregelung des Oberbefehls der japanischen Truppen i» China
Tokio, 12. Sept. (Ostasiendienst des DNB.) Amtlich wird die Einrichtung eines gemeinsamen Oberbefekls iür die gesamten
japanischen Truppen in China gemeldet. Zum Oberbefehlshaber wurde General Nishio ernannt, der bisherige Generalinspekteur für Militärerziehung. Generalleutnant Jtagaki, der bisherige Kriegsminister, ist Generalstabschef.
Diesem Oberbefehl unterstehen die bisherigen drei Armeegruppen: 1. In Nordchina tritt an die Stelle des bisherigen Befehlshabers General Sugiyama, der zum Kriegsrat ernannt wurde, Generalleutnant Jida, bisher Kommandeur der Gardedivision in Tokio; 2. Befehlshaber dex Mittelchina-Front bleibt Generalleutnant Pamada; 3. Befehlshaber in Südchina bleibt Generalleutnant Ando.
Militärische Kreise bezeichnen die Errichtung des neuen Oberkommandos in China als Einleitung eines neuen China- Feldzuges.
Kurze Auslandsmeldungan
Die türkische Neutralität
Der türkische Ministerpräsident erklärte in einer außenpolitischen Rede, daß die Türkei den gegenwärtigen Konflikt bedauere und sich aus ihm herauszuhalten wünsche. Zwischen Deutschland und der Türkei bestehe kein Anlaß zu einem Konflikt. Mit allen Kriegführenden unterhalte sein Land gute Beziehungen. Er hoffe, daß der Konflikt keine Rückwirkungen auf die Türkei haben werde. Die von ihm bisher getroffenen Maßnahmen seien nur von natürlicher Vorsicht diktiert. Die Beziehungen seines Landes zur Sowjetunion seien nach wie vor herzlich und ungetrübt.
Südafrika kämpft nicht in Europa mit
Der neue südafrikanische Ministerpräsident, General Smuts, der mit nur geringer Mehrheit einen Beschluß auf Abbruch der Beziehungen mit Deutschland in seinem Parlament hatte durchsetzen können, erklärte jetzt, daß Südafrikas Teilnahme am Kampf schon aus geographischen Erwägungen begrenzt fern müsse. Die Hauptpflicht des Landes sei, die Verteidigung Südafrikas zu organisieren und das Land gegen feindliche Angriffe zu sichern.
Neutralitätserklärung Panamas
Die Republik Panama proklamierte, wie Associated Preß meldet, ihre Neutralität.
Rumänien bereitet sich auf polnische Flüchtlinge vor
Aus Czernowitz wird der ilolienisch?!! Slesani-Agentur gemeldet, daß an der po1nisch-r>.:r.:än".h::: C-reu;r bereits Hundertlausende von Flüchtlingen - r. Mehrere tausesid
Polen, unter ihnen besonders zahlreiche Deserteure, hätten die Grenze überschritten. Die rumänische Regierung bereite Konzentrationslager vor, da sie mit einem Massenübertritt der geschlagenen polnischen Armeen rechne. Besondere Abneigung habe man in Rumänien gegen den Grenzübertritt polnischer Juden.
Kommunistenverhaftungen in Frankreich
Aus Genf wird gemeldet, daß die französische Geheimpolizei in allen Teilen Frankreichs Massenverhaftungen von Kommunisten vornimmt. Für die Verteilung von kommunistischen Flugblättern wurden Strafen bis zu vier Jahren Zuchthaus verhängt. -
Die Brüsseler Konferenz der Neutralen
Am Montag begann im belgischen Außenministerium unter dem Vorsitz des belgischen Außenministers Spaak die Konferenz des Sachverständigen-Ausschusses der Oslo-Gruppe, zu der neben den nordischen Staaten Holland, Belgien und Luxemburg gehören, während die Schweiz durch Beobachter auf der Konferenz vertreten ist. Die Beratungen beziehen sich auf die Versorgung der neutralen Staaten mit Lebensmitteln und Rohstoffen und die Aufrechterhaltung der internationalen Handelsbeziehungen dieser Länder trotz der rechtswidrigen englischen Vlockademaß- nahmen. Die Flugverbindungen zwischen Skandinavien und Holland sind in llebereinstimmung mit dem Wunsch der Oslo- Mächte, eine enge Verbindung herzustellen, wieder ausgenommen worden. Dagegen ist der Luftverkehr zwischen Holland und England eingestellt worden, da die englischen Behörden ihn verboten haben; auch der Flugverkehr zwischen Holland und Nie- derländisch-Jndien ist stillgelegt, da Frankreich den Verkehr über sein Territorium verboten hat.
Englands Vergewaltigung der Neutralen
Brüssel, 12. Sept. Die belgische Zeitung „Voix du Peuple" weist darauf hin, daß sämtliche Schiffe, die mit Getreide für Belgien beladen seien, in England ohne jedes Bedenken zurückgehalten würden. London wolle die Zufuhr von Getreide nach Belgien nur unter gewissen Bedingungen gestatten.
Peso vom englischen Pfund gelöst
Buenos Aires, 12. Sept. Die argentinische Regierung hat ans finanzpolitischem Gebiet einen Entschluß von größter Tragweite gefaßt. In Anbetracht der Schwankungen des englischen Pfundes, besonders seit Kriegsbeginn, wurde der argentinische Peso von seiner traditionellen Bindung an das englische Pfund gelöst. Die offizielle Notierung des Pfundes mit 17 Pesos wurde mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Alle Zahlungen an das Ausland müssen über den freien Markt erfolgen, auf dem zur Zeit 1 Pfund gleich 20 Pesos notiert.
Englands Blutschuld in Bromberg
. . „ 12. Sept. (P. K.) (Sonderbericht.).
Diese Zeilen schreibe ich nachts 1 llhr.
Vor einer Woche wurde Bromberg eingenommen, und noch immer Hallen einzelne Schüsse der blutdürstigen, verhetzten und fanatisterten polnischen Insurgenten durch die Nacht. Sie versuchen, noch einige deutsche Wachtposten aus dem Dunkeln niederzuknallen. Es mag in den letzten Tagen viel über die bestialischen Bluttaten der Polen in Bromberg berichtet worden sein; aber immer mehr stellt sich heraus, daß auch diese Berichte nur Teilausschnitte- waren. Nur allmählich gewmnt man einen grauenerregenden lleberblick, erst recht dann, wenn man mit einbezieht, was sich am Rande der leidgeprüften Stadt und in den nahen Dörfern abgespielt hat.
Weil man sich soviel Grausamkeit gar nicht vorstellen konnte, war man versucht, etwas Uebertreibuna anzunebmen. io dab ick