8. Seite — Nr. 213
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
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GSrius an Ghambevlain
Schluß der Rede des Generalfeldmarschalls vom Samstag
Das ist das Volk, Herr Lhamberlain. das Sie beute ? ein ritterliches Volk nennen! Sie sollen sich schämen, von Moral zu sprechen. Merken Sie sich: Das sind ausländische Journalisten gewesen, nicht deutsche, Herr Lhamberlain, Amerikaner, Schweden. Holländer, Dänen, die diese Mordnacht in Bromberg ssst- gestellt haben, die die «ungeschlagenen Schädel, die ausgestochenen Äugen gesehen haben. Das ist nicht deutsche Propaganda, Herr Lhamberlain, das sind Ausländer, die diese Feststellungen machten! Lasten Sie sie kommen, lassen Sie sich die Photographien zeigen. Und was sagen Sie dann dazu?! Ihr Rundfunk hatte Besiall geschlagen, als der polnische Rundfunk mitteilte, das; die 31 Fallschirmspringer, also Flieger, füsiliert worden sind. (Immer wieder aufbrausende Rufe: Pfui!) Was, so frage ich, Herr Lhamberlain, hat Deutschland, gemacht, als jener deutsche Flieger an der Doggerbank vor wenigen Tagen einen Engländer abgeschofsen hat und dieser Engländer schwer verwundet aus See ! trieb? Er landete daneben und hat ihn gerettet und nach Deutschland gebracht! (Stürmischer Beifall.) Das ist deutscher j Fliegergeist, Herr Lhamberlain, und das wird Ihnen ja Ihr englischer Leutnant bestätigen können, und ebenso werden Ihnen die vier oder fünf Ossiziere, die heute nacht aus dem Propa- j gandaflugzeug mit Fallschirmen haben aüspringen müssen, und i die jetzt bei uns sind, auch bestätigen, daß wir sie nicht füsilierten, obwohl sie auch mit Fallschirmen abgesprungen sind, sondern j Latz sie wie anständige Menschen behandelt werden. Das werden j sie Ihnen bestätigen. Herr Lhamberlain. Aber für das, was Ihre Freunde da drüben tun, dafür haben Sie kein Wort der Verdammnis, sondern dafür haben Sie nur Worte des Lobes.
Ich stelle also an Sie die Frage, Herr Lhamberlain, was sagen Sie zu jener Bartholomäusnacht in Bromberg? Was antworten Sie zu der Fiisilierung der 31 deutschen Flieger, was haben Sie zu antworten zu den ausgestochenen Augen, eingeschlagenen Schädeln, zu den herausgeschnittenen Zungen deutscher Flieger, die notlanden muhten? Was haben Sie, Herr Lhamberlain, dazu zu sagen. Das mochte ich in Ihrer nächsten Unterhaus-Rede und ihrem nächsten Flugplatt lesen, sonst interessiert mich Ihr Flugblatt überhaupt nicht. (Brausender Beifall.)
Unser Friedenswille
Und unser Friedenswille, Herr Lhamberlai, den Sie anzwei- seln. Hierzu kann ich Ihnen sagen: Der Wille zum Frieden ist im deutschen Volke grotz und tief, und er ist vor allen Dingen am grössten und tiefsten in der Seele des Führers. Ich habe das unsagbare Glück gehabt, in den letzten Wochen und Stunden ununterbrochen neben dem Führer zu stehen, Ich kenne sein Ringen mit der Verantwortung, ich weitz, wie schwer es ihm war, das Letzte von seinem Volke zu verlangen. Ich weitz, daß er alles getan hat um des Friedens willen: alles, nur das nicht, was das Volk ihm nicht erlauben durfte und was der Führer niemals tun würde: Die Ehre preiszugeben. Immer wieder hat der Führer betont, diesen Frieden mit Frankreich zu balten und die Grenze für immer als gegeben zu achten. Wenn Herr Daladier das nicht glaubt, dann ist das eben seine Sache. Mehr können wir ja schließlich nicht tun. Wir wollen keine Franzosen mehr totschietzen, wir wollen ihnen nicht an unserem Westwall ein ungeheures Blutopfer zumuten. Wir wollen ja nichts von ihnen erobern, und auch nichts von den Engländern. Es ist ja die Englische Regierung, die hier wieder hetzt. Das englische Schlagwort, Franzosen, das müßt ihr euch merken: England wird bis zum letzten Franzosen Krieg führen. — „Bis zum letzten Franzosen", merkt euch das, nicht bis zum letzten Engländer, wohlverstanden! Wir kennen diese Propaganda. Rein, wir wollen den Frieden und sind zu diesem Frieden bereit. Dieses ganze moralische Gefasel von „Angriffen" und „Gewalt" und „Naziregime" usw. müssen wir aber ablehnen. Das deutsche Voll ist immer für den Frieden gewesen. Der Führer an der Spitze wird immer und immer wieder sür den Frieden eintreten, ober das darf nun, wie auch der Führer sagt, nicht etwa mit Schwachheit verwechselt werden, oder daß etwa daraus gehört wird: Wir müssen den Frieden haben, vor Angst zitternd, weil wir sonst zusammenbrechen Nein, Herr Lhamberlain, ich bin cer heiligen Ueberzeugung, wenn wir bei nüchternster Abwägung aller Machtmittel und aller Umstände einen Vergleich über die Erfolgsaussichten ziehen, so schlägt dieser Vergleich sehr zu Deutschlands Gunsten aus. Wenn es also nur nach meinem Soldatenherzen ginge, wenn es nur vom militärischen Standpunkt wäre, dann würde es uns eine Freude sein, Ihnen zu beweisen, dag auch die Briten einmal schwer geschlagen werden
können! (Stürmischer Beifall.) Es geht nun aber nicht darum, nicht um «nein Soldatenherz, sondern darum daß unser Volk in Frieden arbeiten kann und dag die anderen Nationen in Frieden arbeiten können, und das; nicht wieder über Europa und die Welt ;ene grauenhaften Schrecken des Krieges gebracht werden Sie klagen unseren Führer an.
Stein. Herr Lhamberlain, Sie sind es gewesen, bei Ihnen lag »ie . nana. Wer hat den Krieg erklärt, der Führer oder
Sie? Haben wir dem englischen Volk den Krieg erklärt? Sie lagen, wir hätten Polen angesallen. Haben wir nicht das Recht, wenn neben uns der Nachbar das Haus anzündet und unsere Verwandten ermordet, einznrücken, das Feuer zu löschen und den Mörder sestzunehmen Das hat mit Krieg gar nichts zu tun. Herr Lhamberlain. Aber was Sic getan haben, das war Kriegserklärung ohne Grund, ohne dag Ihnen Deutschland etwas getan hätte.
Im übrigen? Das deutsche Volk ist — das hat der Führer erklärt, in jeder Stunde zum anständigen Frieden bereit, insonderheit mit den Völkern die keine Deutschen unterjochen und drangsalieren. Aber auch das mutzte endlich einmal aushören, dag um uns herum jeder kleine Staat, der ein paar Millionen Deutsche besitzt, diese schurigeln, mißhandeln und meucheln kann, wie es ihm gerade patzt, und daß Deutschland davon keine Notiz nehmen soll. Aber verwechseln sie deutsches Friedensangebot nie mit Schwachheit. Wenn Sie den Krieg haben wollen, so können Sie ihn haben. Sie können ihn sogar in jeder Form haben, die Sie wünschen. (Stürmischer Beifall.)
Ich erinnere daran, es ist der Befehi des Führers gewesen, keine offenen Städte mit Bomber anzugreifen. Ich habe sogar ! militärische Objekte von höchster dringlicher Wichtigkeit in Polen i nicht angegriffen, weil sie zu nahe an einer Stadt gelegen sind.
Soweit sind wir gegangen! Dort, wo meine Luftwaffe angegrif- ! fen hat und den Feind zusammenschmetterte, sind es militärische ! Objekte, Eisenbahnen, Eisenbahnknotenpunkte, Straßen, feind- j liche Kolonnen, Vatteriestellungen üsw. gewesen. Und daß wir ^ nicht um Frieden zu winseln brauchen, Herr Lhamberlain, das dürften Ihnen die Erfolge der deutschen Wehrmacht jetzt klargemacht haben Immerhin kann ich stolz sein, dem deutschen Volk zu sagen: Wir führen den Kamps seit einer Woche, eine polnische Luftwaffe existiert nicht mehr Es ist ihr jedenfalls nicht gelungen, auch nur eine einzige Bombe auf Deutschland abzuwerfen. Das ist immerhin etwas. (Stürmische Zustimmung.) Wo steht heute die „stolze" polnische Luftwaffe, die Berlin zu Brei schmeißen wollte, wo sind die polnischen Kolonnen, die in Berlin Deutschland den Frieden diktieren wollten? Ich bin überzeugt, sie werden in den nächsten Tagen ankommen (stürmische Heiterkeit), aber erheblich anders, als sie es sich vorgestellt haben. Wir haben die Parole ausgegeben, nicht unnötig friedliche Menschen totzuschietzen und offene Städte anzugreifen. Sollte das aber verwechselt werden und sollte man glauben, das bei uns machen zu können, dann warne ich: Die Vergeltung würde augenblicklich erfolgen.
Und deshalb bitte ich Sie nun, meine Volksgenossen, auch >n dieser Beziehung niemals nervö s z u werden. Ihr habt ! keine Veranlassung dazu. Bisher ist es zunächst dem Feind, der ganz nahe an unserer Grenze war, nicht gelungen, zu kommen. Von Posen hätten die polnischen Flieger nicht mehr als 10 Minuten Flug nach Berlin gehabt, nicht mehr als 28 Minuten über deutschem Boden, sie hätten also leicht kommen können, wenn wir nicht da gewesen wären. Ihr' seht also: Es ist nicht so leicht, hier Bomben abzuwerfen. Der Versuch, unsere Panzerschiffe. unsere Häfen anzugreifen, ist ebenfalls nicht gerade erfolgreich zu nennen, erfolgreich schon, aber nicht für die andere Seite, sondern für uns.
Ich bezweifle keine Sekunde die Tapferkeit unserer Gegner, besonders der Engländer und Franzosen. Ich werde nie den Fehler machen, die Menschen zu unterschätzen. Ich weiß, es sind tapfere, entschlossene Flieger, tapfere Soldaten. Aber die unsrigen find es nicht minder, nicht minder tapfer, nicht minder entschlossen, und deshalb dürfen wir erkennen, daß jetzt die bessere Ausbildung, die größere Zahl und vor allen Dingen das Gefühl, das eigene Reich und Volk zu verteidigen, den Ausschlag geben wird. Wofür kämpft England, wofür kämpft Frankreich? Für etwas Imaginäres, den Polen zu Helsen, einer Nation, die gemordet, geplündert und gemeuchelt hat. Wofür kämvken iie?
n r h e b errechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München
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22. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Der Adlerwirt setzte sich hin und malte mit etwas ungelenken Zügen den Inhalt der Anzeige hin. „Schreiben wir,empfehlen sich' oder ,grüßen'?"
Als der Buchdruckereibesitzer nun den Text las, blieb ihm kurz der Atem stehen. Dann sagte er: „Grüßen ist vornehmer. Meinen herzlichsten Glückwunsch, Herr Feld- ner!"
Und die richtige Antwort schallte auch zurück.
„Sie sind zu allem eingeladen. Und so ein kleines Berichterl ... Sie verstehen schon!"
„Ich glaub, Herr Feldner, Sie haben eine falsche Vorstellung von vielem: auch von der Presse!" —
„Guten Tag!"
„Gehorsamster Diener, Herr Feldner!"
Zum Haupteingang des „Schwarzen Adlers" kam, der Postbote hereingekeucht, behängt mit einer umfangreichen Postmappe und außerdem noch mit einer ganzen Kollektion von Päcklein und Schächtelchen.
An der Türe nahm ihn der Ober in Empfang. „Alles für den ,Schwarzen Adler'?" fragte er und machte Anstalten, dem Postboten die ganze Ladung abznnehmen.
Doch der Mann mit der Mütze winkte ab: „Die Packerl gehören alle für eine gewisse Frau Melitta Barberini. Ich muß sie ihr persönlich aushändigen."
Die Gerufene erschien. „Einen Augenblick , Geduld!" sagte sie. „Ich lasse das sofort erledigen."
Sie klopfte an die Türe des Kontors.
Und Ferdinand ries „Herein!" und sprang aus, als sie eintrat. Er empfing sie mit offenen 'Armen.
„Nein, jetzt nicht!" wehrte sie ihm. „Keine Dummheiten mehr! Es könnte böse ausgehen. Ich brauche Ihre Hilfe...!"
„Ihre?" . .
„Also deine! Wir können einander doch bald auch öffentlich dntzen... die Post hat meine Bestellungen gebracht... es ist eine kleine Nachnahme daraus."
Sie sah ihn bittend an.
Und Ferdinand fand es als selbstverständlich, daß man mit einer Dame finanzielle Dinge nicht erörtert, namentlich nicht, wenn man sie liebt! Und daß es eine Ehre sei, soweit dies überhaupt möglich, ihr gefällig zu sein.
„Darf ich fragen, wieviel?" fragte er.
„Ich weiß es nicht genau", war die Antwort.
„Dann gehe ich hinunter und bringe alles in Ordnung."
Ferdinand sprach mit dem Postboten. Er addierte, griff in die Brusttasche, aber deren Inhalt reichte nicht. Er stieg wieder hinauf ins Kontor und öffnete den Kassenschrank.
Frau Melitta sah aufmerksam zu. War es wirklich so viel, was sie sich hatte kommen lassen? Aber man mußte doch etwas zum Anziehen und zum Aufsetzen haben. Jetzt doch erst recht!
Als nun die Sache geregelt war, da lächelte sie dankbar.
„Willst du mir nicht etwas Gesellschaft leisten, Melitta?"
„Nein! Welche Frau könnte es ertragen, neue Sachen nicht sofort auszupacken!"
„Und dann bewundern zu lasten!"
„Sind die Sachen in mein Zimmer gebracht?"
„Gewiß!"
Da war sie auch schon draußen. Und während sie immer wieder vor den Spiegel trat, nahm Ferdinand das Journal, um eine Buchung zu machen. Aber dann überlegte er sich das; er konnte doch in diesem Falle das Konto des Gastes nicht belasten.
Dienstag, den 12. September 1938
, Dafür, ein Raziregime z« beseitigen. Sie kämpfen nicht zur Ver- j teidigung ihres Landes oder ihres Reiches, denn das greisen wir ! nicht an, das wissen sie. Wir aber müssen bereit sein und ent- ! schlossen kämpfen, wenn wir angegriffen werden. Das ist ein . großer, großer Unterschied. Deshalb sind wir in jedem Form bereit, mag es nun dem Vernünftigen gelingen, zum Frieden zu ( kommen, mag es den Kriegshetzern wie Herrn Churchill und i Genossen gelingen, ihr Volk in den Krieg zu treiben. Wir können ! das eine nicht unterstützen und können das andere nicht Verbindern. Man mag das drüben entscheiden, ganz wie man es sür richtig hält. Wir sind auf beides gefaßt, ebenso sehr aus einen anständigen Frieden — was für die Welt und die Kultur das Beste wäre — mit zwei großen Kulturvölkern, wie wir fest entschlossen sind, bis zum Aeußersten zu kämpfen, wenn man uns angreifen sollte.
Uns allen voran geht ja nun der Führer, der in all den Jahren das deutsche Volk wieder aufgerichtet hat, es wieder stark gemacht, sein Reich wieder größer und mächtiger gestaltete, ein j scharfes Schwert geschmiedet hat, der nun wiederum über die Interessen Deutschlands wacht und für sie sorgt. Und ausgerech-
- net von diesem Führer sollen wir uns trennen und ausgerechnet aus Englands Wunsch? Es ist wirklich zu absurd, um noch darüber zu reden. Es ist ja der Führer, der uns die Karst gibt. Es
i ist der Führer gewesen, der uns das Leven wieder lebcnswcrt ; gemacht hat. Es ist der Führer gewesen, der dieses Reich wieder j stolz und schön gemacht hat. Das deutsche Volk. Herr Chambcr- ! lain, hat solch eine Verehrung, solch ein Vertrauen und solch eine Liebe zum Führer, die Sie sich gar nicht vorstcllen könne», weil so etwas bei Ihnen gar nicht möglich und denkbar ist. Aber wenn überhaupt noch etwas die Liebe und unser Vertrauen hätte stärken können, dann ist es der Grund, daß Sie heute Deutschland ungerecht angreifen. Das stärkt uns noch mehr, uns um den Führer zu scharen. Denn wir wissen, in seinen starken Fäusten hält er Deutschlands Banner und damit Deutschlands Zukunst. (Lebhafter Beifall.)
Ihr, meine Arbeiter, wißt es, der Führer ist ets d e r e r st e Arbeiter des Reimes gewesen, keiner Lbertrifft ihn an
- Leistung, an Einsatz, den er als Schwerarbeiter im wahrsten I Sinne des Wortes für den Reichsbau geleistet hat. Er ist aber
auch stets und heute mehr denn je der erste Soldat. Wieder steht er bei seinen Truppen. Wieder ist es sein Wille, der die Truppe lenkt, sein Geist, der die Truppe vorwärts bringt, sein Feuer, das sie begeistert. Das Vertrauen und die Liebe des Volkes gehören dem Führer wie nie zuvor und der Führer soll wissen, es ist dies keine Redensart. Wir ihm und wir
ertragen alles. Die größte Not werden > n weil er
gesagt har, dag sein Wille stärker ist» als jede Not sei« kann, j (Lebhafter Beifall.)
England aber wisse, Deutschland liebt und will den Frieden. Aber der Frieden um den Preis unseres Führers ist für einen Deutschen nicht einmal im Traum denkbar. Den Führer vernichten, heißt das deutsche Volk vernichten denn für alle Zeiten haben wir proklamiert: Deutschland ist Hitler und Hitler ist Deutschland. (Stürmische Beifallskundgebungen.) An ihm halten wir mehr fest denn je. Wenn man daran antasten will, dann werden wir uns wehren bis zum Aeußersten und wenn es sein mutz, gut, dann beginne ein Kampf so unvorstellbar, wie er noch nie gewesen ist. Aber das eine ist unvorstellbar, daß wir kapitulieren. Wir lassen uns weder schmeicheln, Herr Lhambe r - lain, noch lasten wir uns drohen. Beides haben Sie vexsäM und ohne Erfolg. Wir misten jetzt Bescherd. Wir haben Ihnen zu sagen: Hitler ist Deutschland. Es liegt jetzt an Ihnen: Wollen Sie die Parole zum Kamps aus Leben und Tod geben, so geben Sie sie. Wir nehmen sie an. Wir nehmen alle Entbehrungen, alle Not aus »ns. aber nie, nie wieder nehmen wir ein Diktat von Versailles aus uns. Das mögen Sie wissen. (Stürmische Zustimmung.)
Mein deutsches Volk, ich weiß, wenn wir so fühlen und so handeln. dann wird der Allmächtige uns segnen und wird uns Helsen. Wenn aber das letzte Opfer von uns verlangt wird, dann geben wir es mit den Worten: „Wir sterben, aus daß Deutschland lebe."
(Stürmischer Beifall.) i
IHM ilM sbovoiert «viA»!
Der Betrag, den er ausgelegt, überstieg zwar bei weitem die zweihundert Schilling, die Frau Melitta anbezahlt hatte, aber es ziemt sich doch, der Dame des Herzens ein kleines Geschenk zu machen.
Jetzt kam Tante Ulrike mit einer Handvoll Zetteln zu ihm herein; was alles für heute und namentlich für morgen beschafft werden mußte.
„Gib mir Geld, Ferdinand!" sagte sie wichtig. „Schnell, ich habe keine Zeit!"
„Ich habe nicht so viel."
„Gib mir einen Scheck!"
„Vater ist nicht da!"
„Dann lege ich es ans. Ihr habt so eine Wirtschaft!" „Wir hatten heute schon große Ausgaben."
Die alte Dame verließ das Konten und rief nach Maria-
18.
„Ich bin erwacht!"
,,EH' du noch mein Herz entzücktest,
Mädchen mit dem blonden Haar, eh' du mich mit Huld beglücktest: wie es finster um mich war!
„War ich wirklich denn so blöde, daß ich nicht beim ersten Blick sah, daß mich ans meiner Oede ries ein seliges Geschick?"
Magda hielt im Graben inne; Dr. Schubert saß im Gras und sang so verrücktes Zeug.
„Von wem ist dieser herzzerreißende Text?" fragte sie. „Von Dr. Friedrich Schubert!"
„Also weiter!"
„Hatt' ich nie bisher im Leben an der Liebe Glück gedacht; und nun solltest du mir's geben:
Lieb und Glück! Ich bin erwacht!"
(Fortsetzung folgt.)