2. Seite Nr. 210

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Freitag, den 8. September 198g

Zahllose Deutsche in Bromberg gemorclet

Die Polen haben vor der Räumung Brombergs unter der s Volksdeutschen Bevölkerung der Stadt ein furchtbares Blutbad s angerichtet. Ungezählte wurden grausam «-geschlachtet: Man- ! ner und Frauen, Greise und Kinder. Die Zahl der unglücklichen ! Opfer steht noch nicht fest. Es blieb indessen nicht bloß beim Mord. Die verstümmelten Leichen weisen auf Martern, die von s Tod unserer Volksdeutschen Brüder vorausgegangen sein muß- j ten. Dieses furchtbar vergossene Blut kommt auf das Haupt der i polnischen Regierung, die Franktireurs bewaffnete und zum - Mord an wehrlosen Zivilisten aushetzte. I

Die blutigen Spuren der polnischen Herrschaft l

DNB. Beuthen, 8. Sept. Die von den polnischen Ausstän­dischen bei Maziejkowitz hingemordeten und in einem Massen- ! grab auf dem Friedhof von Michalkowitz beigesetzten 27 Volks deutschen waren so grauenvoll verstümmelt, daß ihre Identität nicht mehr hat nachgewiesen werden können. Unter den Verstüm­melten befindet sich auch der erste nationalsozialistische Stadt­verordnete der Stadt Beuthen, der schon in der polnischen Auf­standszeit von 1921 durch seinen tatkräftigen Einsatz als Retter Beuthens in Erscheinung getretey war, SA.-Obersturmbannsüh- rer Pissarskq, ein weit über die Grenzen Oberschlesiens hinaus bekannter Deutschtumskämpfer.

Stümperhaste Greuelhetze

Diesmal sind es vergiftete Streichholzschachtel«

Berlin, 7. Sept. Die Warschauer Lehrlinge Northcliffs treiben ihr schmutziges Lügengewerbe weiter trotz aller schlagenden Miß­erfolge. Kaum ist ihnen die faustdick aufgetragene Lüge über das Bild der Schwarzen Muttergottes von Tschenstochau vor der ganzen Weltöffentlichkeit widerlegt worden, ^.und gerade erst wurde ihre Ereuelhetze über angebliche deutsche Bombardierungen. offener Städte selbst den Londoner Freunden zu bunt, da ver­suchen sie es wieder mit dem plumpen Mittel, die deutschen Sol­daten als heimtückische Eiftmörder hinzustellen. Nach den War­nungen des polnischen Rundfunks vor vergifteter Schokolade und vergifteten Wurstbrötchen, die deutsche Flugzeuge in Polen ab­geworfen haben sollen, ist man jetzt auf abgeworfene Streich­holzschachteln verfallen, die den polnischen Streichholzschachteln glichen und einennoch nicht festgestellten gefährlichen Inhalt" hätten. Der Bevölkerung wird deshalb verboten, leere Zünd­holzschachteln auf die» Straße zu werfen. Es sind dieselben ab­genutzten Methoden, wie sie das haßverblendete England wäh­rend des Weltkrieges anwandte, um seinen Vernichtungsfeldzug gegen Deutschland zu tarnen, und wie sie jetzt mit dem Torpedo­schutz des alten Hetzers Churchill auf dieAthenia" Wiederauf­erstehung feiern.

Die verzweifelte Lage der polnischen Armee

Brüssel, 7. Sept. DieNation Belge" srcheibt in einer Ueber- bcht über die gewaltigen deutschen Erfolge in Polen u. a.:Man ixrrf nicht verheimlichen, daß die polnische Armee, die in einer. Sackgasse von 400 Kilometer Tiefe und 200 Kilometer Breite eingeschlossen ist, sich bereits in einer außerordentlich schwierigen Lage befindet, aus der sie nur noch ein Wunder retten kann.

Für Lokalisierung des Konfliktes

Amerikanische Zustimmung zum Vorschlag Francas

Washington, 7. Sept. In einer Note an den spanischen Ge­schäftsträger erklärt Staatssekretär Hüll, die USA.-Regierung teile General Fran cos Ansicht, daß der Krieg in Europa lokalisiert werden sollte. Auch sie sei überzeugt, daß eine Aus­dehnung des Konfliktes der Bevölkerung etwa noch hineingszo- gener Länder, ebenso wie der Bevölkerung anderer Nationen un­ermeßliches Leid zufügen würde. Die'USA.-Regierung begrüße die Initiative des spanischen Staatschefs. Sie sei auch ihrerseits bereit, ihren gesamten Einfluß für die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung des Friedens zwischen den Nationen ein- zusetzen.

Kurze Auslarrdsmeldungan

Berlin, 7. Sept. Die wirtschaftlichen Sorgen zahlreicher neu­traler Länder kommen in einer ganzen Reihe von Anord­nungen zum Ausdruck. So hat die belgische Regierung Lebensmittelkarten in Druck gegeben und ein Rationierungs­system, insbesondere für Brot, auf Ende September vorbereitet. In Dänemark, Norwegen und Litauen wurde der Zugverkehr eingeschränkt. In Litauen und Estland hat man Sorgen um die Gestaltung des Außenhandels. In der däni­schen Presse wird darauf hingewiesen, daß infolge der englischen Minensperre die dänische Fischerei an der jütländischen Küste ernstlich gefährdet sei. Der bulgarische Ministerpräsi­den t hat strenge Maßnahmen gegen Spekulation und Hamsterei erlassen.

In Jugoslawien wurde der 16. Geburtstag des Königs Peter II. überall freudig begangen. Dabei kam besonders die Genugtuung über den in letzter Zeit erfolgten serbisch-kroati­schen Ausgleich zum Ausdruck. Alle Städte waren festlich ge­schmückt und beleuchtet. Das Bekenntnis zur Neutralitätspolitik und zur Freundschaft mit den Nachbarn Jugoslawiens kam er­neut überall zum Ausdruck.

Die Regierung von Panama hat Einladungen an alle amerikanischen Republiken zu einer Konferenz herausgehen lassen, auf der die Erhaltung des Friedens auf der westlichen Halbkugel sowie die Weiterführung normalen Handels und die Verhütung finanzieller Störungen auf dem amerikanischen Kon­tinent beraten werden soll. Die Konferenz soll nach dem 21. Sep­tember in Panama stattfinden. Zusagen sollen bereits von sämt­lichen amerikanischen Republiken vorliegen. Der Panamakanal kann durch Schiffe aller Nationen nur noch nach Inspizierung des Schiffsraumes durchfahren werden.

In Neuyork treffen zahlreiche Schiffe mit größeren Gold- transporten aus Europa ein. Die Beträge am Mittwoch beliefen sich auf 36 Millionen Dollar.

Die britische Regierung hat beschlossen, der Kommu­nistischen Partei Englands und der Britischen Faschistischen Union jede Tätigkeit zu untersagen. Die britische Regierung führt eine scharfe Lebensmittelkontrolle durch. Besondere Kontrollkommis­sionen werden eingesetzt, die ihre Tätigkeit damit begannen, Le­bensmittelbestände aller Art zu beschlagnahmen. Von der Be­schlagnahme sind allgemein nur ausgenommen Reis und Soja­bohnen. Die.britische Regierung will rund eine halbe Milliarde RM. für die Neuausrüstung und Modernisierung der indischen Verteidigungskräfte ausgeben. In Indien wird darüber geringe Genugtuung herrschen.

Aus Deutsch-Ostafrika wird gemeldet, daß eine größere Anzahl der dort lebenden Deutschen von den Engländern inter­niert worden sei. Doch sei es zahlreichen Deutschen gelungen, s sich durch den afrikanischen Busch zum neutralen portugiesischen ^ Gebiet durchzuschlagen. §

In Polen wurde der durch die Deutschenversolgungen be­rüchtigte ostoberschlesische Wojwode Grazynski zum Infor - mationsminister ernannt. Seine bisherige Tätigkeit in Kattowitz ist unmöglich geworden, da das widerrechtlich Deutschland entrissene ostoberschlesische Land durch die deutschen Truppen befreit worden ist. Er wird auch auf diesem Posten den Polen nur schweren Schaden zufügen. s

BsrvLdrmng über die Behandlung von !

Ausländern !

Berlin, 7. Sept. Der Reichsmiuister des Innern teilt mit: ! Aus Grund der heute in Kraft getretenen Verordnung über die - Behandlung von Ausländern werden alle sich im Gebiet des Eroßdeutschen Reiches aufhaltenden über 15 Jahre alten Staatsangehörigen von Eroßbrrtannien und Nordirland, sowie der englischen Kolonien, Protektorate und der unter Verwaltung Großbritanniens stehenden Mandats­gebiete und Indien aufgesordert, sich innerhalb von 24 Stunden bei ihrer nächsten Ortspolizeibehörde persönlich zumelden. Innerhalb derselben Frist sind alle unter 15 Jahre alten Personen, die diese Staatsangehörigkeit besitzen, durch ihren gesetzlichen Vertreter der für dcnHAufenthaltsort zuständigen Ortspolizeibehörde schriftlich oder mündlich anzumelden. Der gleichen persönlichen und schriftlichen Meldepflicht unterliegen auch Staatenlose, die vor dem Eintritt der Staatenlosigkeit zuletzt die erwähnte Staatsangehörigkeit besessen haben, und solche Personen, bei denen es zweifelhaft ist, ob sie diese Staats­angehörigkeit besitzen.

Tapfere Gegner

Berlin, 7. Sept. Wie bereits in Berichten des Oberkommandos ! der Wehrmacht vom Donnerstag erwähnt, befand sich unter den j polnischen Truppenteilen, die im Korridor vernichtet wur- ! den, auch eine Kavalleriebrigade. Die hohen Verluste, die dieser Truppenteil erlitten hat, sind darauf zurückzuführen, daß er sich außerordentlich tapfer geschlagen hat. Er hat dabei eine Haltung gezeigt, die von den deutschen Soldaten anerkannt wird.

Nntsrftützurig Lsr Dserrstverpflichlsien

Berlin, 7. Sept. Die Sicherung der Lebensrechte unseres Vol­kes erfordert es, daß die Arbeitskraft jedes Volksgenossen an der Stelle eingesetzt wird, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Diese große und wichtige Aufgabe muß von den deutschen Ar­beitsämtern verstärkt auf dem Wege der Dienstverpflichtung ge­löst werden.

Ursprünglich lediglich als Ausnahmeerscheinung im Arbeits- § einsatz gedacht, wird die Dienstverpflichtung in dem uns auf- ^ gezwungenen Kampf um unsere Existenz zum wichtigen und - schlagkräftigen Instrument des Wehrwirtschaftlichen Arbeitsein- § satzes. Der wirtschaftliche Gestellungsbefehl tritt neben den mili- s tärischen Gestellungsbefehl. Er ist nicht minder wichtig als dieser, ! um das Gelingen der großen Aufgabe zu sichern. >

Bisher ist die Frage der Gewährung einer Unterstützung an s Dienstverpflichtete neben dem Arbeitslohn an der neuen Arbeits- s stelle in dem Gedanken des vollen Lohnausgleichs akut gewesen, ! d h. man hatte sichergestellt, daß durch die Dienstverpflichtung i keine Minderung des bisherigen Arbeitseinkommens erfolgte. s Dieser Gedanke war gut, solange die Dienstverpflichtung im ! Frieden die letzte Zuflucht im Arbeitseinsatz war und zahlen- s mäßig keine größeren Ausmaße annahm. Die durch die Aende- s rung der außenpolitischen Lage notwendig gewordene Konzentra­tion der Kräfte macht jedoch ein Festhalten an einer solchen Re­gelung unmöglich.

Nunmehr war eine Form zu finden, die einerseits den staats- politischen Notwendigkeiten entspricht, andererseits aber un­billige Härten vermeidet. Diesen Notwendigkeiten trägt die ' vom Reichsarbeitsminister erlassene Anordnung vom 4. Septem- I ber 1939 Rechnung. In ihr ist bestimmt worden, daß einem I Dienstverpflichteten, der infolge der Dienstleistung von seinen , Angehörigen getrennt leben muß, neben dem Arbeits- j l oh n an der neuen Arbeitsstelle vom Arbeitsamt Zuschläge I

London, 7. Sept. Die haßerfüllte britische Presse beeilt llch, den deutschen Vermutungen, daß Polens Züchtigung nur -in fadenscheiniger Vorwand für Englands Imperialisten sei, recht zu geben. Die heutigen Morgenblätter gehen nach ge­schäftsmäßig erteiltem Lob andie tapfere polnische Armee" dazu über, in wenig geschickter Form den grundsätzlichen Haß der in London momentan maßgeblichen Regierungsclique und ihrer materialistisch bis zum Aeußersten eingestellten Anhänger zum Ausdruck zu bringen. DieTimes" unterstreicht im Hinblick auf die bevorstehende Erledigung der polnischen Armee die an­maßende Chamberlain-Erklärunggegen jedes Weiter­bestehen des Hitlerismu s". Das Blatt drückt also aus, daß Polens Schicksal England jetzt und später gleichgültig sei und daß es sich nicht um Polen, sondern um die grundsätzliche Feind­schaft der britischen Regierung gegen Deutschland handle.Daily Expreß" drückt aus, daß die Operationen im Osten England wenig interessieren. England kämpfe in Wirklichkeit, um das ge­fährliche deutsche Regime zu zerschlagen, sollte Warschau auch zusammenbrechen!

Das einheitliche Bild der Londoner Zeitungen bietet in allen Teilen eine Bestätigung dafür, daß die englische Regierung den Krieg vom Zaune brach, weil sie erkannte, daß ein wirklich gut geführtes Deutschland jede britische Hegemoniepolitik in Europa zunichte macht. Der Haß der enttäuschten Imperialisten spricht aus jeder Zeile und überzeugt die Welt von der ungeheuren Wut darüber, daß die Deutschen endlich eine energische und weit­schauende Führung haben, die sich selbst rücksichtslos einsetzt, wenn es sich um das Wohl und Wehe des Volkes handelt, aus dem sie hervorgegangen ist.

RrrMZrrisn bekräftigt Neutralität

Bukarest, 7. Sept. Am Mittwoch tagte im Bukarester Schloß unter dem Vorsitz des Königs der Kronrat. Er hat die zur Ver­teidigung der Grenzen getroffenen militärischen Maßnahmen genehmigt und einstimmig beschlossen, die Regeln der Neu­tralität streng einzuhalten.

bis zu 10 RM. wöchentlich gewährt werden können. Außerdem kann den Dienstverpflichteten vom Arbeitsamt erne Sonder­unterstützung gewährt werden, wenn der Dienstverpflichtete aus der Zeit vor der Verpflichtung Verbindlichkeiten hat, die seiner bisherigen wirtschaftlichen Lage entsprachen, und die er nun infolge der Dienstverpflichtung nicht mehr oder nicht mehr ganz erfüllen kann. Die Sonderunterstützung wird ihm die Er­füllung solcher Verbindlichkeiten ermöglichen.

Bei dieser Regelung steht nicht nur der Gedanke des vollen. Lohnausgleiches im Vordergrund, sondern die Absicht zusätzliche Kosten einer Haushaltsführung zu übernehmen bezur die Abdeckung früher eingegangener Verbindlichkeiten in an­gemessenen Grenzen zu ermöglichen. Nähere Auskunft erteilen die Arbeitsämter, bei denen auch die Anträge auf Gewährung einer Unterstützung für Dienstverpflichtete zu stellen sind.

WeichfelgesgraWe

Deutsche Truppen am Schicksalsstrom des deutschen Ostens

Die Weichsel, dieser schicksalsgetränkte Strom des deut­schen Ostens, hat die gewaltige Länge von 1076 Kilometer. Da sie einen großen Bogen nach Osten macht, bevor sie sich dann, fast rein nördlich gerichtet, in zwei Armen in die Danziger Bucht und als Nogat in das Frische Haff er­gießt. Dis Quelle des mächtigen Stromes liegt im Ja- d l u n k a-G e b i r g e, nahe der mährischen und jetzigen slowakischen Grenze, über die in diesen Tagen deutsche Trup­pen vordrangen. Der Fluß durchbricht dann in seinem Oberlauf das Beskidengebirge am Nordrand des Taira- gebirges. Auch sein ganzer Unterlauf bespülte deutsche Kulturerde, bevor der polnische Korridor dieses Gebiet zum Spielball polnischen Vernichtungswillens und Unfähigkeit machte. Denn der Weichselstrom, mit großem Pathos auch in seinem Unterlauf von Polen beansprucht, ist von ihnen doch so nachlässig behandelt und gehalten worden, daß die Schiffahrt durch mangelhafte Regulierung von Strombett und Ufern fast unmöglich wurde. Die deutschen Anwohner Ostpreußens haben vergebliche Mühe gehabt, die Flußufer in Ordnung zu halten der Pole am jenseitigen Ufer hielt es lieber mit der polnischen Wirtschaft.

Der Ostbogen der Weichsel sieht die großen Städte Kra­kau einst österreichisch und Warschau an seinen meist flachen, oft sumpfigen Ufern Die Warthe (polnisch: Warta), zum Oderflußsystem gehörig, füllt das Rund dieses Weich­selbogens mit ihren Wasserlüufen aus, Posen liegt auf dem neupolnischen Gebiet bereits an diesem Fluß, dessen Vruch- und Sumpfgelände der Warthebruch durch die Tat des preußischen Großen Friedrich der Kultur seinerzeit erst erschlossen wurde.

Die Weichsel erhält von Westen her wenig bedeutende Nebenflüsse, zunächst nur die Piliza als einzigen größeren westlichen Zufluß, während von Osten, außer dem San- Fluß im früheren österreichischen Galizien, der viel erbit­terte Kämpfe im Weltkrieg sah, schon aus russischem Gebiet der wasserreichen Narew mit dem Bug (nicht mit dem gleichnamigen Fluß des Schwarzmeers zu verwechseln) sich unterhalb Warschaus in den Strom ergießen. Sowohl im Oberlauf, von der Quelle, durch das ehemalige österreichische Galizien, wo sie 40 867 Quadratkilometer Flußgebiet hat, bis zur Höhe von Sandomir in Polen hin, wie auch im Unterlauf, von der entrissenen alten deutschen Stadt Thorn (239 Kilometer Flußlauf) ab, fließt die Weichsel durch deut­sches Kulturland, wo sie dann noch die Brahe von Westen her aufnimmt. Es ist also die beliebte Vergrößerungssucht der Polen, wenn sie, wegen der großen Ostschleife im Mit­tellauf des Flusses, der dort nur zum Teil schiffbar ist, die Weichsel alsihren" Strom ganz und gar beanspruchen.

An der Weichsel in ihrem Unterlauf durch den Korridor erhoben sich bei Dir sch au, dem wichtigen Vahnknoten- punkt die zwei stattlichen Brücken für Fußgänger- und Bahnverkehr aus den 80er bezw. 90er Jahren. Auch Dirschau, von Versailles den Polen zugesprochen, ist in deut­scher Hand und mit deutscher Tatkraft wird die Eisenbahn­brücke, welche die Polen auf ihrem Rückzug zerstörten, sofort wieder hergestellt. Die stattlichen Dirschauer Brücken, welche zusammen 1000 Meter Länge haben, machen auf jeden von Osten Kommenden mit den großen, flankierenden Ziegel­türmen an jedem Brückenkopf einen imposanten Eindruck. Dirschau hatte schon 1260 lübisches Stadtrecht.

Die Polen, die nicht einmal imstande waren, die Weichsel in dem Zustand zu erhalten, in dem sie sie von der höheren Kultur Deutschlands übernahmen, rechnen sich zu Unrecht diesen Fluß als ihr natürliches Eigentum zu. Weder die Natur, noch die Kultur können diesen Anspruch bezeugen.

England erklärt FloLLenverträge sür ungültig

London, 7. Sept. Wie das britische Jnformationsministerium am Mittwoch abend amtlich bekanntgab, hat die britischen Re­gierung allen beteiligten Regierungen mitgeteilt, daß sie infolge ,1>es Kriegszustandes mit Deutschland alle in Flottenabrüftungs- 'vertrügen eingegangenen Rüjtungsbegrenzungen für unbegrenzte Zeit für ungültig erkläre. Die Regierung handle in Ueberein- stimmung mit Artikel 24 des Londoner Flottcnvcrtrages von 1936 und den Verträgen mit der Sowjetunion von 1937 und mit Polen von 1938.

Athenia-sLuge '

Amtliche Feststellung des Oberkommandos der Kriegsmarine

Berlin, 7. Sept. In einzelnen Ländern, insbesondere in Eng­land und in den Vereinigten Staaten, wird immer noch durch Nundfunk und Presse die Nachricht verbreitet, wonach ein deut­sches U-Boot den DampferAthenia" hoffnungslos durch Tor­pedoschuß versenkt haben soll, obwohl dies bereits von amtlicher deutscher Seite ausdrücklich dementiert worden ist.

Hrerzu stellt das OberkommandoderKriegsmarint nochmals ausdrücklich fest:

1. Die deutsche Flotte, und zwar jede einzelne Einheit, ist i m Besitz des Befehls, sich bei der Führung des Seekrieges in jedem Falle an die internationalen Verpflichtungen zu halten.

2. In dem fraglichen Gebiet» in dem der DampferAthens gesunken ist, haben sich deutsche Seestreittriifte nicht besunde«.

3. Es ist damit absolut ausgeschlossen, daß deutsche Seestrsit- kräfte mit dem Verlust des DampfersAtheni" in irgend einer Weise in Zusammenhang gebracht werden können.

4. Der Versuch, trotz amtlicher deutscher Widerlegung fort­gesetzt und wiederholt die deutsche Flotte mit dem Untergang des DampfersAthenia" zu belasten, stellt sich somit als ein typisches Erzeugnis der Greuelhetze dar.

Voten ifi London völlig gleichgültig