2. Seite — Nr. 208
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 7. September 133g
18 polnische Flugzeuge vernichtet
DNB. Berlin, 7. Sept Am Mittwoch wurden mindestens 18 polnische Flugzeuge, davon mit Sicherheit 12 im Lustkampf, der Rest aus der Erde, zerstört.
Die Zahl der auf der Erde vernichteten Flugzeuge kann nicht genau angegeben werden, da die Beobachtung der bei derartigen Angriffen erzielten Erfolge außerordentlich schwierig ist. Die in den deutschen Berichten als auf der Erde vernichtet angegebene» Zahlen find grundsätzlich Mindestzahlen.
Schneller Vormarsch auf Lodz
Berlin, 8. Sept. Am Mittwoch 14 Uhr wurde die Straffe Lask—Unjejow in Richtung Lodz von unseren Truppen überschritten.
Norwegische Stimme zur Kriegslage
Oslo, 6. Sept. Das sozialdemokratische Regierungsblatt „Ar- bederbladet" schreibt: Es ist insofern eine Klarheit in der Entwicklung zu verzeichnen, als eine Reihe von wichtigen Neutralitätserklärungen vorliegen. Rumänien hat sich neutral erklärt, das bedeutet, datz die Westmächte Polen durch Rumänien nicht zur Hilfe eilen können. Bulgarien wolle ebenfalls eine neutrale Politik betreiben. Dies deute darauf hin, datz der ganze Balkan und Südosteuropa sich bemühen, auherhalb des .Konfliktes zu bleiben. Auch die Vereinigten Staaten würden ^rch neutral verhalten und sogar die Ausfuhr von Kriegsmaterial verbieten. Auch Japan wolle die Entwicklung abwarten. Es sei jetzt die Frage, was die Westmächte tun wollen. Siekönnten Polen direkt schwerlich zu Hilfe kommen. Ein Angriff auf den deutschen Westwall dürfte eine heikle Angelegenheit sein. Die Frage sei, ob es den Westmächten gelingen könnte, die Handelswege nach Deutschland wirksam abzuschneiden. Es dürfte dies kaum möglich sein, da die Ostsee von Deutschland beherrscht werde und Deutschland Landverbindungen mit Rußland, Italien und ganz Südosteuropa habe.
Kattowitz deutscher Rundfunksender
Berlin, 6. Sept. Nachdem sich der Sender Kattowitz in deutscher Hand befindet, ist der bisher mit dem Breslauer Programm laufende Sender Troppau zu einer Programmgemeinschaft r»it dem Sender. Kattowitz zusammengeschlossen worden. Icroppau hat infolgedessen seine bisherige Welle 249,2 (1204 kHz) ausgegeben und ist aus die Welle des Kattowitzer Senders 395,8 (ÄS kHz) umgestellt worden. Die Sendungen dieser beiden Sender werden zur Hälfte in deutscher und zur anderen Hälfte in polnischer Sprache erfolgen.
Bewunderung sür den deutschen Vormarsch
in der spanischen Presse
Madrid, 6. Sept. Die spanische Presse berichtet unter großen Ueberschriften von den Erfolgen der deutschen Wehrmacht in Polen. Besonders hervorgehoben wird die Schnelligkeit des Vormarsches. Dabei wird sestgestellt, datz die deutsche Luftwaffe den Himmel Polens triumphal beherrscht. Der Rückzug der polnischen Trupppen wachse sich immer mehr zu einer eiligen Flucht aus. Alle Zeitungen berichten, datz das Muttergottesbild in Tschenstochau und das Kloster am Hellen Berg, wie der Prior Norbert Motylewski ausdrücklich erklärt habe, völlig unversehrt seien. In diesem Zusammenhang wird betont, datz die Lügenpropaganda der Demokratien, die so eifrig den polnischen Schwindel mit dem Muttergottesbild von Tschenstochau übernommen ' hätten, genau so gemein sei wie früher. Phrasen von einer angeblichen Versenkung von Paffagierschiffen und von der Abschlachtung von Frauen und Kindern durch die Deutschen würden in Spanien nicht verfangen und ohne Wirkung bleiben, da man das Lügenspiel durchschaue. Auch in den Berichten der spanischen Presse über den englischen Bombervorstotz aus Wilhelmshaven wird den deutschen Fliegern und der Flak Bewunderung gezollt, die den Engländern große Verluste beigebracht hätten.
Ausfuhrsperre für amerikanisches Kriegsmaterial
von Roosevelt proklamiert
Washington, 6. Sept. Präsident Roosevelt hat am Mittwoch auf Erund des Neutralitätsgesetzes die Ausfuhrsperre für Waffen, Munition und sonstiges Kriegsgerät verkündet.
Tschenstochau,
das kleine polnische Manchester
WPD. Natürlich ist Tschenstochau, polnisch Czenstochowa, nicht mit Lodz, der von deutschen Webmeistern gegründeten polnischen Textilmetropole, zu vergleichen, aber es hat doch wirtschaftlich und industriell seine Bedeutung innerhalb Polens stets gehabt und sie in den letzten Jahren sogar noch steigern können, weil dieser im Südwesten des Landes liegende Platz zweifellos einen besonders günstigen industriellen Standort besitzt.
Als Stadt hat Tschenstochau sich erst verhältnismäßig spät zur — noch jungen — Großstadt entwickelt; bei der letzten Volkszählung hatte es erstmals über 100 000 Einwohner, nämlich 118 000, und war damit gleich groß wie Bromberg und hatte Kattowitz mit 110 000 Einwohnern eben überholt. Entstanden ist es auch zwei getrennten Orten, die später durch eine lange, typisch russische, vollkommen gerade Straße verbunden wurden, an der jetzt ein Teil der Industriewerke liegt, die Tschenstochau seine wirtschaftliche Bedeutung verleihen.
Gegenüber Lodz ist Tschenstochau rein standortmäßig stark begünstigt, weil es wesentlich näher an den großen Kraft- und Kohlenvorräten Ostoberschlesiens liegt, also den zweitwichtigsten Rohstoff jeder Textilindustrie, die Energie, wesentlich billiger einkaufen kann als Lodz. Die Frachtentfcr- nung für die Faserrohstoffe, also vor allem die Baumwolle, den Flachs und Hanf, und die in besonderem Maße in Tschenstochau verarbeitete Jute, ist für Tschenstochau kaum ungünstiger als für Lodz, zumal die von den Franzosen finanzierte Kohlenbahn in der Rückfracht dem südwestlichen Revier, und hierzu konnte sich Tschenstochau immer zählen, entgegenkam.
Im Hinblick auf die außsnordentliche Bedeutung der Textilindustrie für die polnische Wirtschaft ist Polen schon bald nach der Schöpfung Edingens darangegangen, dort besondere Einrichtungen für den Baumwoll- und Woll- umschlag zu schaffen, da man sich unter allen Umständen von dem bisherigen Umschlagplatz Bremen lösen wollte. Das hat sich auch auf Tschenstochau aue-gewirkt, für das infolgedessen Edingen eine recht große Bedeutung bemß.
Nach seiner Größenordnung ist Tsthen'-ochau im alten Kong-ffmolen der zweitgrößte Tsx-ilplatz gcwci.:-. es hat diesen Platz im Nachkriegspolen an das ebenfalls rein
deutsche Bielitz im damals Oesterreich-Schlesien aLtreten müssen. Lodz selbst besaß zusammen mit seinem engeren Textilbereich, insbesondere Pabianice und Zgierz, ungefähr 65 v. H. der Eesamterzeugung, Bielitz 12, Tschenstochau 11, Bialystok 7 und Tomaszow etwa 5 v. H., wenn man von den erzeugten Werten ausgeht, während, was die verarbeiteten Mengen anlangt, Tschenstochau vermutlich weiterhin den zweiten Platz behauptet hat, weil der Umfang der Verarbeitung der preismäßig bekanntlich sehr billigen Jute gegenüber der teureren Baumwolle, Wolle, Seide und Kunstseide
— diese vor allem in Tomaszow — sehr zu Buch schlägt.
Auch in Tschenstochau überwog vor dem Weltkrieg das
deutsche Volkstum bei den großen Textiluntsrnehmüngsn, die teilweise bis heute noch deutsche Namen tragen. Und zwar nicht nur im eigentlichen Besitz, sondern in ganz besonders starkem Maße in der gehobenen Arbeiterschaft der Spinn- und Webmeister, die ihre Kunst aus dem Reich mitgebracht hatten und auf ihre Nachfahren vererbten. Doch war es in Tschenstochau noch weniger als in Lodz gelungen, das Eindringen der Juden und auch der Polen in die Textilindustrie zu verhindern, was dem Aufbau zu wiederholten Malen den Stempel einer gewissen Unsolidität aufgedrückt hatte. Doch betraf diese kaum die führenden Häuser, die sich auch im Ausland eines großen und berechtigten Ansehens erfreuten.
Britische Greuel-roMM-a entlarvt
Dis Lüge von der Torpedierung des Dampfers „Athenia"
Wenn auch die englische Kamfmethode der Verleumdung § nichts Neues darstellt — diesen Fall muß man sich näher betrachten.
In der ersten Meldung hieß es, der britische Dampfer „Atheni a" mit 1400 Fahrgästen an Bord sei etwa 200 Seemeilen westlich der Hebriden torpediert worden und dar- ! aufhin gesunken. Diese vom britisch enJnforma- ! tionsministerium ausgegebene Nachricht funkte Reuter sofort mehrmals hintereinander in alle Welt, so daß überall der Eindruck entstehen mußte, die 1400 Fahrgäste seien ums Leben gekommen. Dabei wurde auffallend betont, daß sich eine ganze Zahl von amerikanischen Staatsbürgern an Bord befunden hatten; es sollte also die Parallele zum „Lusitania"-Fall hergestellt werden. Nach ! langer, langer Zeit, nachdem die erste Meldung ihre Wir- s kung getan hatte, berichtete Reuter ergänzend, daß von den ! 1400 Fahrgästen (unter denen sich übrigens auch 34 Deutsche j befanden), 1398 gerettet werden konnten! And hier beginnt !
— abgesehen davon, daß sich keine deutschen Schiffe in jener ^
Gegend befanden — für jeden, der etwas nachdenkt, die eng- j lische Lüge ruchbar zu werden. Wird nämlich ein Dampfer z so schwer von einem Torpedo getroffen, daß er sofort sinkt, ! dann wäre die reibungslose Ausbootung von 1400 Aken- , schen unmöglich. >
Eine ganze Fülle von Fragen drängt sich auf: Wie kommt ; es, daß in dieser stillen Gegend des Ozeans sosort zahlreiche ! Schiffe zur Hilfeleistung erscheinen? Wie ging es bei dem ! Untergang her? Warum wurde im englischen Oberhaus vom Regierungsvertreter nur von einer Torpedierung gesprochen, im Unterhaus von Churchill von einer deutschen Torpedierung gelogen?
Herr Churchill — an diesem Namen bleibt der Verdacht ' hängen. Ist er vielleicht der Urheber des ganzen teuflischen Planes? Ließ der Erste Lord der britischen Admiralität ! skrupellos die „Athenia" versenken, während es vorsichts- !
halber in der Nähe Hilfsschiffe bereithieft? Beging er dieses schamlose Verbrechen, um die Amerikaner in den Krieg hineinzuziehen?
Der Kapitän der „Athenia". James Iook, hat bei seinem Eintreffen in Galwäy mit dem norwegischen Damfpfer „Knut Leson" einem Berichterstatter der Agentur Ha- vas erklärt, er habe nicht den geringsten Zweifel, daß die „Athenia" torpediert worden sei. Einer der Schiffsoffiziere berichte, das Periskop des Unterseebootes einige Augenblicke vor der Torpedierung gesichtet zu haben. Dann sei das U-Boot aufgetaucht und habe auch eine Granate abgefeusrt.
Es ist nicht das erstemal, daß von englischer Seite Greuel- lügen, wie es jetzt wieder im Zusammenhang mit der Versenkung des Dampfers „Athenia" geschehen ist, in die Welt gesetzt werden, die den Zweck haben, einen Sturm gegen Deutschland zu entfesseln. Wenn sich auch die Engländer im Weltkrieg als die Meisternder Lüge erwiesen und mit ihren verbrecherischen Methoden'Erfolge erzielen konnten, so scheinen sie heute vergessen zu haben, daß inzwischen ein Vierteljahrhundert vergangen ist, und sich heute englische Zwecklügen gewöhnlich als Schüsse erweisen, die nach hinten loszugehen pflegen.
Die näheren Umstünde der Versenkung der „Athenia" lassen immer deutlicher zutage treten, daß es sich hier wieder um eines der größten britischen Lügen- Manöver handelt, daß der Kriegshetzer Churchill skrupellos ein Passagierschiff versenken ließ, den Untergang mit verdächtiger Schnelligkeit der deutschen Kriegsmarine in die Schuhe schob und dann diese „Tatsache" durch den früheren Präsidenten der Königlichen Kommission für Irrsinn und geistige Störungen, Lord Hugh Pattison Mac- millan, der heute das Amt des englischen Informations- Ministers bekleidet, über das Neuterbüro in alle Welt posaunen ließ.
Als erster einen Engländer abgefchssien
Deutscher Flugzeugführer berichtet
6. Sept. (Sonderbericht) Am Montag wurden — wie gemeldet — über Wilhelmshaven und Cuxhaven zahlreiche englische Bomber abgeschossen. Unser Sonderberichterstatter suchte den Flugzeugführer auf, der den ersten Tommy abfchoß und berichtet:
Auf einem Einsatzflughafen der friesischen Küste. Der Flugzeugführer sitzt vor mir, der bei dem Angriff englischer Bomber in den Abendstunden des Montags den einzigen Bomber abschoh, der überhaupt bis an die Cuxhavener Hafenanlagen hcrankam. Die anderen feindlichen Maschinen waren schon vorher vom Sperrfeuer der Schiffs- und Landflaks und von unseren Jägern abgedrängt und dann zum großen Teil erledigt worden.
Der Flugzeugführer erzählt: „Ja, gegen 18 Uhr wurden wir alarmiert. Schnellstart — in Minuten waren wir weg. Richtung Feind. Endlich ging's nun los! Es dauert nicht lange, da erreicht unser Verband Wilhelmshaven. Aeber Hafenanlagen und Werften nichts zu sehen. Also drehten wir weiter Jade- abwärts, wo wir durch den Motorenlärm Flakschüsse hörten und auch gemeldet wurde, datz dort noch besonders für uns zu tun sei.
Eine Kette unbekannter Flugzeuge sah ich im Abdrehen — hinter und zwischen ihnen lagen die Schüsse der Flak, die ihr Feuer einstellte, als wir herangekommen waren. Die Kette war in die Flakschüsse eines unserer Kriegsschiffe geraten, das wir bald darauf überflogen. Soviel ich sehen konnte, lagen zwei Maschinen im Wasser — zweimotorige Bomber, von denen der eine brannte.
Wir kurvten darüber. In größerer Entfernung sehe ich dann plötzlich noch einen Tommy, wieder einen zweimotorigen Vom-
Bestialische Greuel vertierter Bolen
Berlin, 6. Sept Das „Zwölfuhrblatt" gibt aus Tuchel folgenden erschütternden Bericht: Bei ihrem Einmarsch in das Gebiet der Tucheler Heide fanden die deutschen Truppen die Försterei bei Mentschikal in einem Zustand furchtbarer Verwüstung. Die polnischen Truppen hatten das gesamte Vieh abgeschossen, Wohnhaus und Stallgebäude völlig demoliert, die Lebensmittel teils vernichtet, teils in ekelerregender Weise verunreinigt und unbrauchbar gemacht. Die beiden Jagdhunde des Försters lagen mit ausgeschnittenen Leibern in den Betten des Fürstershepaars. Der 63jährige Förster war von den Polen andas Scheunentor gekreuzigt und von zahllosen Schüssen durchbohrt. Ganz offenbar hatten die Polen ihn als Zielscheibe benutzt. Die sofort vorgenommene ärztliche Untersuchung stellte fest, daß der alte Mann bei lebendigem Leibe an das Scheunentor genagelt worden war. Von seiner Frau fehlt jede Spur.
In Koselitz fanden in einem Bauernhaus die deutschen Truppen vier Kinder im Alter von 5, 6, 6und 8 Jahren von zwei verschiedenen Familien an einem Tisch sitzend vor. Als unsere Soldaten näher herankamen, sahen sie, datz die vier Kinder mit ihren Zungen auf der Tischplatte festgenagelt waren. Die Kinder waren infolge dieser furchtbaren polnischen Schandtat erstickt.
Grauenvolle polnische Untaten
18 entsetzlich verstümmelte Leichen von Volksdeutschen an der Beuthener Grenze aufgefunden
DNB. Veuthen, 7. Sept. Ein erneuter himmelschreiender Beweis polnischer Brutalität wird der „Oberschlesischen Volksstimme" durch das Deutsche Rote Kreuz in Beuthen mitgeteilt. Nach langem Suchen fand man am Montag die Leichen von vorerst 18 Volksdeutschen. Sämtliche Leichen waren grauenvoll verstümmelt. Meistens waren diesen Opfern polnischer Brutalität die Augen ausgestochen, sowie die Nase und die Ohren abgeschnitten worden. Der größte Teil der bisher gefundenen 18 Volksdeutschen ist derart grauenvoll verstümmelt worden, datz man nur mit Mühe die Jdenzität der Toten feststellen konnte.
15 deutsche Männer in Myslowitz ermordet.
Viehische polnische Grausamkeit aufgedeckt. — Opfertod eines alte« Vorkämpfers des Deutschtums in Oberschlesien
DNB. Königshütte, 7. Sept. Viele der bestialischen Grausamkeiten und Mordtaten der polnischen Banditen werden erst jetzt nach dem Abzug aus Oberschlesien bekannt. So erfährt die „Ostdeutsche Morgenpost", datz die Polen noch am Freitag in Königshütte 80 deutsche Männer aus ihrer Wohnung heraus' ohne Angabe von Gründen verhaftet haben. Unter schwerbewaffneter Bedeckung wurden diese Deutschen durch die Strotzen der Stadt geführt, wo sich der polnische Mob an ihnen, die sich nicht wehren konnten, anstobte.
In Autobussen wurden sie dann nach Myslowitz in das berüchtigte Gefängnis für politische Häftlinge gebracht, wo sie fürchterliche Qualen erdulden mutzten. In einigen Fällen wurden
zehn und mehr zusammengepfercht und-Mzwungen, sich zu entkleiden. Die Verpflegung war derart, datz^ie meisten vor Ekel das, was ihnen angeboten wurde, überhaupt nicht zu sich nehmen konnten. Die Mißhandlungen wurden jede Stunde von einem Trupp, der sich ablöste, fortgesetzt.
Der schrecklichste Tag war zweifellos der Sonntag: wahllos wurden 17 der Verhafteten aus ihren Zellen geschleppt und auf den Hof gepfercht, wo von einer Seite Mordbanditen auf sie aus allernächster Nähe ein rasendes Gewehrfeuer eröffneten. 14 deutsche Männer starben auf der Stelle, einer wenige Stunden später an den Folgen der Verletzungen. Zwei von ihnen wurden so schwer verwundet, datz sie heute noch in Myslowitz liegen.
Unter den Verhafteten, die nach Myslowitz verschleppt wurden, befand sich auch der Oberturnwart Berthold Hildebrandt aus Königshütte, ein alter und unerschrockener Vorkämpfer des Deutschtums in Ostoberschlesien, einer der führenden Männer des ostoberschlesischen Turnwesens und der Jungdeutschen Partei. Am Sonntag wurde Hildebrandt aus dem Kerker entlassen. Auf dem Heimwege fiel er aufständischen Verbrechern in die Hände, die ihn wie einen tollen Hund niederschlugen und fürchterlich zurichteten.
Ob die englischen Zeitungen und Sender von diesen Vorfällen auch Notiz nehmen werden? Wir bezweifeln es. Sonst könnte es dem englischen Volk ja dämmern, für was für eine Kulturnation es gegenwärtig feine Jugend opfern soll. Wenn man die Berichte von der barbarischen Behandlung der deutschen Bevölkerung in Polen und Erschießung Gefangener mit der Behandlung der gefangenen polnischen Soldaten durch das deutsche Heer vergleicht, ermißt man den ganzen Abgrund, der das deutsche Wesen von der polnischen Barbarei trennt!
Polnische Franktireurs
DNB. Kattowitz, 6. Sept. In der Nacht zum Mittwoch wurden in dem Gebäude gegenüber dem Woiwodbau, in dem zurzeit das Kommando der Sicherheitspolizei untergebracht ist, die beiden Posten durch Kopfschüsse von Aufständischen getötet. Auf dem Dach des Hotels „Monopol" wurden 30 Aufständische gefaßt, darunter Frauen, die sich von dort als Dachschützen gegen die deutschen Soldaten betätigten. Vierzehn- bis fünfzehnjährige Straßenjungen schossen als Dachschützen auf deutsche Truppen.
Don den Polen verschleppt
Führer der Volksdeutschen in Mittelpolen verhaftet
Berlin, 6. Sept. Wie jetzt bekannt wird, sind vor etwa einer Woche der Führer des Deutschen Volksverbandes in Lodz, Ludwig Wolfs, sowie zwei seiner Mitarbeiter, Nippe und Brauer, verhaftet worden. Der Deutsche Volksverband in Lodz ist die Volksdeutsche Organisation Mittelpolens. Wolfs ist Leiter des DVV. seit einem Jahr, nachdem er mehrere- Jahre als zweiter Vorsitzender tätig war.