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Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Montag, den 4. September 193g

lassen. Polen aber muh und wird als das wichtigste Glied der britischen Einlreisnngs- und Vergiftungspolitik zum Friede» gezwungen werden.

Soldaten der O st armer! Ihr habt schon in knapp zwei Tagen Leistungen vollbracht, auf die ganz Deutschland mit Stolz blickt. Ich weih, daß Ihr di« Größe der Euch gestellten Aufgaben erfüllt und Euer Aeuherftes tut, um zunächst diesen Gegner in größter Schnelligkeit nieder- zuwersen. Der mit ungeheure« Mitteln ausgebante Westwall wird unterdeh Deutschland gegen Frankreich und England ab­riegeln und damit schützen.

Ich selb st begebe mich als alter Soldat des Weltkrieges und als Euer Oberster Befehlshaber noch heute an die Front zu Euch.

Adolf Hitler.

Berlin, 3. Sept. Der Führer hat an die Soldaten der West­armee folgenden Aufruf erlassen:

Soldaten der Westfront!

So wie vor dem Krieg hat England auch nach dem Kriege die Politik der Einkreisung gegen Deutschland weiter be­trieben. Trotzdem Deutschland im Westen des Reiches an keine» anderen Staat Forderungen zu stellen hat, trotzdem Deutsch­land keinerlei territoriale Revisionen in diesen Gebiete« bean­spruchte, und trotzdem Deutschland gerade England genau so wie Frankreich so oft das Angebot einer herzlichen Berständi- gung, ja Freundschaft gemacht hat, hat sich die britische Regierung, getrieben von den uns noch aus dem Weltkriege be­kannten Kriegshetzern, entschlossen, die Maske fallen zu lassen und unter einem fadenscheinigen Vorwand den Kriegszustand zu proklamieren. Sie hat seit Monaten die polnischen Angriffe gegen Leben und Sicherheit der Volksdeutschen sowohl als die Vergewaltigung der Freien Stadt Danzig mit der Zusicherung gedeckt, Polen sofort Helsen zu wollen, wenn Deutschland dagegen sich zur Wehr setzen sollte.

Nachdem nun Polen im Gefühl dieses Schutzes auch aggressive Angriffsakte gegen das Reichsgebiet unternommen hat, habe ich mich entschlossen, diesen um Deutschland gelegte« Ring zu sprengen. Der Nichtangrisfs- und Konsultativpakt mit Sow­jetrußland gibt uns die Sicherheit einer Politik friedlicher Ver­ständigung mit diesem größten Reiche des Ostens. Seit zwei Ta­gen kämpfe» nun in Erwiderung der polnische« Angriffshand­lungen Teile der deutschen Wehrmacht im Osten zur Herstellung eines Friedens, der dem deutschen Volk Lebe» und Freiheit sichern soll. Ihr Vorgehen ist schon nach 48 Stunden überall von Erfolg begleitet. Obwohl nur ei« kleiner Teil der deutschen Luftwaffe im Osten ihren Einsatz gefunden hat, beherrscht sie den gesamten polnischen Luftraum. Das deutsche Volk und Eure Kameraden im Osten erwarten nun von Euch, Soldaten der Westfront, Vas; Ihr unerschütterlich wie eine Mauer aus Stahl und Eisen die Grenze des Reiches gegen jeden Angriff hütet in einer Festungsanlage» die hundertmal stärker ist als die nie besiegte Westfront des Großen Krieges. Wen« Ihr Cure Pflicht tut. wird der Kamps im Osten in wenige« Wochen seinen erfolg? reichen Abschluss gefunden haben. Und dann steht die Kraft des ganzen Neunzigmillionenstaates hinter Euch.

Als alter Soldat des Weltkrieges und als Euer Oberster Be­fehlshaber begebe ich mich im Vertrauen auf Euch heute zur O st a r m e e.

Unsere plutokratischen Gegner sollen wissen, daß ihnen jetzt ein anderes Deutschland gegenübertritt als das vom Jahre 1914.

Adolf Hitler

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Aufruf des Führers

a« das deutfche Volk

Berlin, 3. Sept. Der Führer erläßt folgenden Aufruf an das deutsche Volk:

Seit Jahrhunderten hat England das Ziel verfolgt, die euro­päischen Völker der britischen Welteroberungspolitik gegenüber dadurch wehrlos zu machen, daß ein Gleichgewicht der Kräfte proklamiert wurde» nachdem England das Recht in Anspruch «ahm, den ihm jeweils am gefährlichsten erscheinenden europäk- schen Staat unter fadenscheinigen Vorwänden anzugreifen und zu vernichten. So hat es einst die spanische Weltmacht bekämpft, später die holländische, dann die französische und seit dem Jahre 1871 die deutsche. Mir selber sind Zeugen gewesen des von England betriebenen Einkreisumgskampfes gegen das Deutschland der Vorkriegszeit.

Sowie sich das Deutsche Reich unter seiner nationalsozialisti­sche« Regierung von den furchtbaren Folgen des Versailler Diktates zu erholen begann und die Krise zu übersiehe« drohte, setzte die britische Einkreisung sofort wieder ein. Die uns seit dem Weltkrieg bekannten britischen Kriegshetzer wollen nicht, daß das deutsche Volk lebt.

Sie haben vor dem Weltkrieg gelogen, daß ihr Kampf nur dem Hause Hohenzollern oder dem deutschen Milita­rismus gelte, daß sie keine Absichten auf deutsche Kolonien hät­ten, daß sie nicht daran dächten, uns die Handelsflotte zu neh­men, und sie haben dann das deutsche Volk unter das Versailler Diktat gezwungen. Die getreue Erfüllung dieses Diktates hätte früher oder später 29 Millionen Deutsche ausgerottet.

Ich habe es unternommen, den Wider st and der deut­schen Nation dagegen zu mobilisieren, um in einer einma­ligen friedlichen Arbeit dem deutschen Volk wieder Arbeit und Brot zu sichern. In eben dem Ausmaß aber, in dem die fried­liche Revision des Versailler Eewaltdiktates zu gelingen schien und das deutsche Volk wieder zu leben begann, setzte die neue englische Einkreisungspolitik ein. Die gleichen Kriegshetzer wie schon 1914 traten auf.

Ich habe England und dem englischen Volk zahlreiche Male die Verständigung und die Freundschaft des deutschen Volkes an- geboten. Meine ganze Politik war auf dem Gedanken dieser Verständigung aufgebaut. Ich bin stets zurückgestoßen worden und unter heuchlerische« Erklärungen wurden immer neue Vor­wände gesucht, um den deutschen Lebensraum einzuengen und uns da, wo wir niemals britische Interessen bedrohten, das eigne Leben zu erschweren oder zu unterbinden.

England hat Polen zu jener Haltung veranlaßt, die eine friedliche Verständigung unmöglich machte. Es hat durch seine Garantieerklärung der polnischen Regierung die Aussichten er­öffnet, ohne jede Gefahr Deutschland zu provozieren, ja angrei­fen zu dürfen.

Die britische Regierung hat sich aber in einem getäuscht: Das Deutschland des Jahres 1939 ist nicht mehr das Deutschland von 1914! Und der Kanzler des heutigen Reiches heißt nicht mehr Vethmann-Holweg. Ich habe schon in meiner Rede zu Saar­brücken und in Wilhelmshaven erklärt, daß wir uns gegen die britische E i nk r e i su n g s p o l i t i k zur Wehr setzen werden. Ich habe vor allem keinen Zweifel darüber ge­lassen, daß trotz aller Geduld und Langmut die polnischen An­

griffe gegen Deutsche sowohl als gegen die Freie Stadt Danzig ein Ende finden müssen. Gestärkt durch die britische Garantie­erklärung und durch die Versicherungen britischer Kriegshetzer hat Polen geglaubt, diese Warnung in den Wind schlagen zu dürfen. Seit zwei Tagen kämpft nun die deutsche Wehrmacht im Osten, um die Sicherheit des Reichsgebietes wieder herzustelle«. Der polnische Wider st and wird von unseren Sol- daten gebrochen. England aber kann glauben: Heute sind im Deutschen Reich 99 Millionen vereinigt. Sie sind entschlossen, sich von England nicht abwürgen zu lassen. Sie haben nicht wie England 49 Millionen Quadratkilometer aus dieser Erde durch Krieg erobert. Aber sie haben den Willen, auf dem Boden, der ihnen gehört, zu leben, und sich dieses Leben von England auch nicht nehmen zu lasten.

Wir wissen, daß nicht das britische Volk im ganzen für all dies verantwortlich gemacht werden kan«. Es ist jene jüdisch- plutokratische und demokratische Herrenschicht, die in allen Völkern der Welt nur gehorsame Sklaven sehen will, die unser neues Reich haßt, weil sie in ihm Vorbilder einer sozialen Arbeit erblickt, von der sie fürchtet, daß sie ansteckend auch in ihrem eigenen Lande wirken könnte.

Den Kampf gegen diesen neuen Versuch, Deutschland zu vernichte», nehmen wir nunmehr aus. Wir werden ihn mit nationalsozialistischer Entschlossenheit führen. Die britischen Geld- und Machtpolitiker aber werden erfahren, was es heißt, ohne jeden Anlaß das nationalsozialistische Deutschland in de« Krieg ziehen zu wollen.

Ich war mir seit Monaten bewußt, daß das Ziel dieser Kriegs­hetzer ein schon seit langem gefaßtes war. Die Absicht, bei irgend einer günstige« Gelegenheit Deutschland zu überfallen, stand fest. Mein Entschluß aber, diesen Kampf zu führen und zurück­zuschlagen, steht noch fester. Deutschland wird nicht mehr kapitulieren! Ein Leben unter einem zweiten noch schlimmeren Diktat von Versailles hat keinen Sinn. Skla­venvolk sind wir nicht gewesen und wollen wir auch in Zukunft nicht sein. Was immer Deutsche in der Vergangenheit für den Bestand unseres Volkes und unseres Reiches an Opfern bringen mußten, sie sollen nicht größer gewesen sein, als jene, die wir bereit sind, heute aus uns zu nehmen. Dieser Entschluß ist ein unerbittlicher.

Er bedingt daher einschneidende Maßnahmen. Er zwingt uns vor allem ein Gesetz auf:

Wenn der Soldat an der Front kämpft, soll niemand am Kriege verdienen. Wenn der Soldat an der Front fällt, soll sich niemand zuhause seiner Pflicht entziehen. Wer sich diesen Geboten widersetzt, hat nicht damit zu rechnen, daß die Volksgemeinschaft auch auf ihn eine Rücksicht nimmt.

Im übrigen wissen wir: So lange das deutsche Volk in seiner Geschichte einig war, ist es noch nie besiegt worden. Nur die Uneinigkeit des Jahres 1918 führte zum Zusammen­bruch. Wer sich daher jetzt an dieser Einigkeit versündigt, hat nichts anderes zu erwarten, als daß er als Feind der Nation vernichtet wird. Wenn unser Volk in solchem Sinne seine höchste Pflicht erfüllt, wird uns auch jener Herrgott beistehen, der seine Gnade noch immer dem gegeben hat, der entschlossen war» sich selbst zu helfen.

Die für die Verteidigung und Sicherung des Reiches notwen­digen Gesetze wurden erlasten, die für ihre Durchführung und

Einhaltung vorgesehenen Männer bestimmt. Ich selbst begebe m-ch heute an die Front.

Berlin, den 3. September 1939

Adolf Hitler.

Aufruf des Führers an die NSDAP.

Verlin, 3. Sept. Der Führer erläßt folgenden Aufruf an die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei:

Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen!

Unser jüdisch-demokratischer Weltseind hat es fertiggebracht, das englische Volk in den Kriegszustand gegen Deutschland zu Hetzen. Die Gründe dafür sind genau so verlogen und fadenscheinig, als es die Gründe 1914 waren. Darin hat sich nichts geändert. Aber geändert haben sich die Kraft und der Wille des Reiches, diesesmal den uns aufgezwungenen Kampf mit jener Entschlossenweit zu führen, die nötig ist, um das neue wahnsinnige Verbrechen an der Menschheit zunichte zu machen. Das Jahr 1918 wird nicht wiederkehren. Die deutsche Wehr­macht wird im Osten in wenigen Wochen den von den Englän­dern gelegten Einkreisnngsring sprengen. Sie wird im Westen in der größten Festungsanlage aller Zeiten den deutschen Boden schützen. Das deutfche Volk wird jedes Opfer bringen in der Erkenntnis, daß es seiner Zahl, seinem Werte und seiner geschichtlichen Vergangenheit nach diese Auseinandersetzung nicht zu fürchten hat. Geschlagen sind wir in der Geschichte nur dann geworden, wenn wir uneinig waren.

Daß das Deutsche Reich und Volk in diesen Krieg mit un­zerstörbarer Einigkeit hinein- und herausgehen soll» sei unser aller Schwur, Darin liegt die höchste Aufgabe für die nationalsozialistische Bewegung. Wer sich den Gemein­schaftsanforderungen Widersetzt, aus der Gemeinschastslelstung sich entfernt, oder wer glaubt, sie gar sabotieren zu können, wird diesesmal unbarürberzig vernichtet. Der brave Soldat an der Front soll wissen, daß uns sein Leben immer noch höher steht als das von Landesverrätern. Er soll aber auch wissen, daß in diesem Kampf erstmals in der Geschichte nicht von dem einen verdient wird, während die anderen verbluten. Wer daher glaubt, sich in diesen schicksalhasten Monaten oder Jahren bereichern zu können, erwirbt kein Vermögen, sondern holt sich nur den Tod.

Ich mache alle nationalsozialistischen Funktionäre dafür verantwortlich, daß sie auch in ihrem persönlichen Leben vor­bildlich die Opfer auf sich nehmen, die die Gemeinschast zu tragen hat. Was wir heute besitzen, ist gänzlich belanglos, ent­scheidend ist nur eines: daß Deutschland siegt! Was wir heute verlieren, ist ohne Bedeutung, wichtig aber ist, daß unser Volk seinem Angreifer widersteht und damit seine Zukunft sichert. In wenigen Wochen muß die nationalsozialistische Volksgemeinschaft sich in eine aus Leben und Tod ver­schworene Einheit verwandelt haben. Dann werden die kapita­listischen Kriegshetzer Englands und seiner Trabanten in kurzer Zeit erkennen, was es heißt, den größten Volks st aat Europas ohne jede Veranlassung angegriffen zu haben. Der Weg, den wir heute beschreiten, ist nicht schwere als der Weg von Ver ailles bis 1839.

Wir haben nichts zu verlieren, wir haben aber alles zu ge- wi ::en.

Berlin, den 3. September 1939.

gez Adolj Hitler.

Der Dormaesch geht weiter

Der Irrblunka-Patz

schnell bezwungen

Berlin, 3. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag mittag bekannt:

Die deutschen Truppen haben am Nachmittag des 1. Septem­ber den Vormarsch aus allen Fronten erfolgreich fortgesetzt. Am Samstag früh sind die Bewegungen überall erfolgreich im Fsrt- fchreite«.

Der Jablunka-Paß wurde schnell bezwungen

Beim Einsatz derL «ftwaffe wurden auf den angegrisfenen und zerstörten polnischen Flugplätzen zahlreiche feindliche Flug­zeuge vernichtet."

Auf allen Fronten wettere schnelle Erfolge

Berlin, 3. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt am Samstag abend bekannt: Das Vorgehen der deutschen Trup­pen brachte aus allen Fronten weitere schnelle Erfolge.

Die südlich des oberschlesischen Industriegebietes angesetzte Kräftegruppe nähert sich Biala und hat Pleß genommen. Nörd­lich davon wurde eine polnische Bunkerlinie durchbrochen.

Nördlich des Industriegebietes nähern sich unsere Truppe« der Warta. Panzerverbände gehe« nördlich Tschenstochau auf Ra­domsk vor. Wielun ist genommen. Die über Kempen angesetzteu Teile sind im flotten Vorgehen auf Sieradz.

Die pommersche Kräftegruppe hat die Brahe überschritten und t« kraftvollem Stoß mit Anfängen die Weichsel südwestlich Eraudenz erreicht. Damit ist die Verbindung mit der aus Ostpreußen Richtung Graudenz angesetzten Gruppe nahezu hergestellt. Die im nördlichen Korri­dor befindlichen polnischen Heeresteile sind avgeschnitten. Die Säuberung der Tucheler Heide ist im Gange.

Auch der ans Ostpreußen nach Süden angesetzte Angriff begann prompt. Deutfche Truppepn sind im Vorgehen auf Przas-

«yfz.

Die deutscheLuftwaffehat heute blitzschnelle und wuch­tige Schläge gegen militärische Ziele in Polen geführt. Zahl­reiche polnische Flugzeuge wurden im Lustkamps vernichtet. Auf der Erde wurde eine große Anzahl von Militärfliegerhorsten an- gegrifse«, insbesondere bei Edingen, Krakau, Lodz, Radom, Dem- blin, Vrest-Terespol, Lublin, Luck, Eolab, Warschau-Okecie, Po- sen-Lawica.

Die in den Hallen und auf den Rollfeldern befindlichen Flug­zeuge gingen in Flammen. Ferner wnrden an den wichtigsten Bahnlinien Gleisanlagen zerstört sowie Militärtransporte zum Entgleisen gebracht und im Rückmarsch befindliche Marschkolon­ne« mit Bomben belegt. Die Munitionsfabrik Skarzysko-Ka- mienna flog nach einem Angriff in die Luft.

Nach den Erfolgen des heutigen Tages ist damit zu rechne«, daß die polnische Fliegertruppe in ihrem Bestand aufs schwerste getroffen ist. Die deutsche Luftwaffe hat die uneingeschränkte Luftherrschaft über dem ge­samten polnischen Raum und steht nunmehr für weitere Auf­gaben zum Schutze des Reiches zur Verfügung.

Die Seestreitkräfte vor der Danziger Bucht beschossen vormittags die Befestigungen auf Hela und den Kriegshafen Hela. Marinefliegeroerbände griffen mehrfach den Kriegshasen Gdingen mit Bomben au.

Tschenstochau und Bereut genommen

Durchbruchsversuch der polnischen Korridortruppen abgewiefen

Berlin, 3. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Nachmittag des 2. September und in den Morgenstunden des 3. September drangen die Truppen des deutschen Heeres auf allen Fronten erfolgreich weiter tief auf polnischem Gebiet vor.

Tschenstochau wurde gengommen.

Ostwärts Wielun w>:rde die Warthe überschritten. Ein Versuch der im Korridor abgeschnittenen polnischen Truppen» nach Süden durchzubrechen, wurde abgewiefen. Bereut ist in deutscher Hand.

Nach der entscheidenden Wirkung des Einsatzes der deutschen Luftwaffe am 2. September beherrschen die Divisionen der bei­de» gegen Polen eingesetzten Lustlotten uneingeschränkt den polnischen Lustraum und stehen wieder einsatzbereit in ihren Absprunghäfen. Die Einheiten der bisher nicht eingesetzten Luftflotten stehen wie bisher in ihren Fliegerhorsten bereit.

Echo zur Führer-Erklärung

Berlin, 2. Sept. Aus den am Freitag abend in Berlin vorlie­genden Berichten aus dem Auslands ergibt sich, daß die Erklä­rung des Führers vor dem Deutschen Reichstag und die Wieder­vereinigung Danzigs mit dem Reich im Mittelpunkt des all­gemeinen Interesses stehen. In den Ländern, die sich ihre Un­abhängigkeit von den Westmächten bewahrt haben, wird der Standpunkt des Deutschen Reiches als völlig berechtigt an­erkannt. Besonders wird hervorgehoben, daß die Vorschläge des Reiches zur Bereinigung des deutsch-polnischen Streitfalles für Polen durchaus annehmbar gewesen seien.

Die Budapest er Abendpresse verzeichnet jede Einzel­heit der deutsch-polnjfchcn Auseinandersetzung, wobei schon in der Aufmachung zum Ausdruck kommt, daß Polen allein verantwortlich für die Zuspitzung der Lage ist. So schreibt das RegierungsblattEsti Ujsag", jeder objektive Mensch müsse feststellen, daß die Verantwortung in ihrer ganzen Schwere die polnische Regierung belaste. Das deutsche Angebot hätte Palen nicht nur annehmen können, sondern unbedingt annehmen müssen. Aehnlich kommentiert auchPesti Ujsag".

Auch der tschechischeVenkow" in Prag unterstreicht, daß die deutschen Vorschläge nicht nur eine friedliche Lösung des bisheri­gen unerträglichen Zustandes enthalten, sondern auch die Grund­lage für ein ruhiges und freundschaftliches Zusammenleben von Deutschland und Polen abgegeben hätten. Das Reich habe im letzten Augenblick die Hand zu einem ehrlichen und ehrenhaften Abkommen erreicht. Die Hand sei ansgeschlagen worden und Polen werde nunmehr die Folgen am eigenen Leibe zu spüren haben.

In der Slowakei herrscht Zuversicht und ruhige Ent­schlossenheit. Die slowakische Bevölkerung, di« am Rundfunk Zeuge der historischen Stunde gewesen ist, als der Führer im Reichstag sprach, betrachtet die deutsche. Ehr und die deutsche Sicherheit auch als verpflichtend für die eigene ^ Haltung. Der Oberbefehlshaber der Hlinka-Earde, Mach, hat seinen Gefühlen in einer Rundfunkansprache Ausdruck verliehen, in der er auf die verräterische Haltung Polens auch gegenüber der Slowakei hinwies. Die Sehnsucht der Bevölkerung Danzigs, so sagte Mach,