2. Leite Nr. 189

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, den 28. August 1939

Ungeheuerlicher polnischer Massenmord

24 Todesopfer polnischer Brutalität !

Berlin, 25. Aug. Wie der Sonderberichterstatter desAngriff" meldet, ereignete sich am Donnerstagnachmittag in einem provi­sorischen Truppenlager bei Lodz ein furchtbares Gemetzel, bei dem 24 Menschen niedergemacht wurden. Etwa 39 Volksdeutsche aus Lodz und mehrere Ukrainer,-die zum Militär eingczogen worden waren und mit einem größeren Truppentransport nach Nordpolen befördert werden sollten, weigerten sich, für die Po­len in den Krieg getrieben zu werden.

Me Dienstverweigerer wurden daraufhin von einem größeren Ausgebot von Feldgendarmen entwaffnet, von der Truppe ab­gesondert und außerhalb des Lagers dicht zusammengetrieben. I» die wehrlosen Menschen, die sich weigerten, etwa gegen ihre eigenen Volksgenossen kämpfen zu müssen, wurde dann ohne wei­tere Strafandrohung mit einem Maschinengewehr hiueingefchos- seu. Nach wenigen Augenblicken bedeckten 24 Tote als entsetzliche Opfer dieses polnischen Verbrechens den Boden. Der ungeheuer­liche Massenmord hat nicht nur bei der deutschen Bevölkerung von Lodz sondern auch bei der polnischen Truppe selbst, einen lähmenden Schrecken heroorgerusen. Der polnische LLnZ.siiun hat de« Höhepunkt der Anmenschliihkeit erreicht.

Blutbad in MZl'ch

Gewehrsalveu auf Gefangene Acht Tote und Zahlreiche

Verletzte

Berlin, 25. Aug. DieBerliner Illustrierte Nachtausgabe" meldet aus M ä h r i s ch - O st r a u: Bei Bielitz richtete eine militärisch bewaffnete Lande polnischer Aufständischer ein ent­setzliches Blutbad an, das acht Tote und zahlreiche Verletzte for­derte. Die Aufständische«, die unter Führung eines Polizsilent- »ants standen, hatten in den frühen Morgen stunden des Don­nerstag in Bielitz etwa 25 Volksdeutsche und mehrere Tschechen <ms den Wohnungen heraus verhaftet, und zwar unter der fa­denscheinigen Behauptung,staatsfeindlicher Umtriebe" schuldig zu sein. Bei den Verhaftungen war es schon zu rohen Mißhand­lungen und Quälereien gekommen. Die Gefangenen, unter denen sich auch zwei Deutsche im Alter von nahezu 7V und ein K8jäh- riger Tscheche befanden, wurden wie eine Herde Vieh aus zwei offenen Lastwagen zusammengepfercht und aus der Stadt her- ausgesahren. Auf je einem Wagen vor und hinter dem Gesan- genentransport hockten die Aufständischen mit schußbereiten Ge­wehren »ud Pistolen.

Etwa fünf Kilometer hinter Bielitz mußte die Wagenkolonne halte«, da der vorderste Wage» auf der verschlammten Straße ins Schlendern und auf den Ackerrand geraten war. Mehrere der Gefangenen, die anscheinend befürchteten, das Los der mei­ste« Verschleppte« teilen zu müssen, benutzten diese Situation, »m vom Wage« zu springe« und in Richtung auf ein nahes Wäldchen z« entfliehen, eine Verzweiflungstat, die sich blutig rächte. Die Polen gaben ans die fliehenden und die noch aus dem Wage» befindlichen Gefangenen mehrere Eewehrsalveu ab, und im gleichen Augenblick wälzten fich etwa 15 der Unglücklichen in ihrem Blute. Acht Gefangene, darunter ein Tscheche, waren so­fort tot, sieben andere Männer wurden schwer verletzt, davon zwei Volksdeutsche lebensgefährlich.

Bei Wadewice, südwestlich von Krakau, soll nach einer noch nicht bestätigten Meldung ebenfalls auf einen Gefangenentrans­port geschossen worden sein. Es hat den Anschein, daß die Po­len Lurch die auf dem Höhepunkt befindliche Kriegspsychose jetzt völlig die Vernunft verloren haben und ein wahrer Mordwahn fviv Banden der Aufständischen ergriffen hat.

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Bewaffnetes SchreLensregiwent in Off­oberschlesien

Kattowitz, 25. Aug. Der durch die Mobilmachung herbei- gefiihrte Kriegszustand in Ostoberschlesien hat im Laufe der letz­te« 24 Stunde» immer alarmierendere Formen angenommen. Es ist fast keine Zivilbevölkerung mehr zu sehen, da die Frauen und Kinder sich verängstigt in ihren Wohnungen aushalten, wäh­re«- fast alle männlichen Personen zum Kriegsdienst gepreßt wurde«.

Z^rch sämtliche Orte ziehen unaufhörlich bewaffnete Trupps ocm Militär, Polizei und Aufständischen, die ein regelrechtes Schreckensregiment ansüben. Sämtliche Häuser werde« plan­mäßig durchsucht, um feftzusteklen, ob sich noch irgendwo Männer versteckt halten. Dabei kommt es zu brutalen Mißhandlungen von Frauen und Müder«, wenn sie nicht angebeu können, wo sich ihre Männer befinden. Alle Bahnhöfe und Ausfallstraßen werden abgesperrt, und jeder Reisende bezw. Krastwagenfahrer angehalten und durchsucht. Soweit es sich um Deutsche handelt, werden sie sofort gefesselt und fortgeschleppt. Aus den Zügen und Autobussen werden fortgesetzt Reifende verhaftet und fort- gesührt. 2m Eisenbahnverkehr herrscht infolge der großen Mili- tärtransporte ein regelrechtes Chaos. D« Macht ist vollständig auf diese militärischen Terrorgruppen übergegangeu.

Wie einwandfrei festgestellt wurde, haben die sogenannten Sprengkommandos ebenfalls in den letzten 24 Stunden ihre Stel­lungen bezogen. Sie haben die Aufgabe, auf ein bestimmtes Stichwort hin wichtige Brücken und Eisenbahnübergänge zu sprengen. Staudämme zu zerstören, sowie große und lebenswich­tige Industrieanlagen wie Wasserwerke und Elektrizitätswerke in die Luft zu sprengen. Es wird ganz offen erklärt, daß man im Kriegsfälle in Ostoberschlesten seinen Stein aus dem anderen stehen lassen würde.

Volksdeutscher zu Tode gemartert

Kattowitz, 25. Aug. In den polnischen Gefängnissen Ostober­schlesiens hat erneut einer der unzähligen verhafteten Volks­deutschen sein Leben lassen muffen. Es handelt sich um den ^jäh­rigen Volksdeutsche« namens Schoen aus Tarnowitz, der regel­richt zu Tode gemartert wurde. Seine 80jährige Mut­ter erhielt die offizieell Mitteilung, daß ihr Sohn im Kranken­haus Tarnowitz gestorben ist, wo sie die Leiche in Empfang neh­men könnte. Fm Krankenhaus erklärte man jedoch der verzwei­felten Greisin, daß ihr Sohn bereits tot aus dem Eerichts- gefängnis in das Krankenhaus eingeliefert worden sei. Sein Körper war vollkommen blutunterlaufen und schwarz, was dar­auf schließen läßt, daß man so lange auf Schoeu in viehischer Weise eingeschlagen hat, bis er seinen Verletzungen erlag.

Ein toller Beschluß des Westmarkenverbandes

Kattowitz, 25. Aug. Auf einer Tagung des berüchtigten W e st- markenverbaudes in Bielitz wurde beicbloiien. am die

! Angehörigen der deutschen Volksgruppe in Polen Kopfprämien zu setzen. Die Prämien bewegen sich in einer Höhe bis zu 500 Zloty. Die auf der Bielitzer Tagung vertretene Leitung des Westmarkenverbaudes, der für die gemeine Hetze gegen alles Deutsche verantwortlich zeichnet und dem auch die Unterdrückung der Volksdeutschen Gruppe und der Kampf der Aufständischen zuzuschreiben ist, wurde unter Eid verpflichtet, über die Ab­machungen der Bielitzer Besprechungen Stillschweigen zu be­wahren. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl der Blutop'er aus Grund dieses Beschlusses um ein Vielfaches ansteigen wird.

Deutsche Kinder schwer mMLmh§!t

Polizeiverhör" mit Stockschlägen

Bromberg, 25. Aug. Die planmäßigen Verfolgungen und Be­drohungen des Deutschtums in allen Teilen Polens und die Bluttaten, die in den letzten Tagen das Leben aufrechter deut­scher Menschen grausam vernichteten, haben die Erregung der deutsch-stämmigen Bevölkerung ins Unerträgliche gesteigert. Daß die Wut des Pöbels und der polnischen Staatsorgane nicht ein­mal vor Kindern halt macht, beweist ein unerhörter Vorfall i n Bromberg. Fünf Kinder von Volksdeutschen, drei Knaben und zwei Mädchen im Alter zwischen 8 und 13 Jahren wurden auf der Straße von einer Rotte halbwüchsiger Polen angefallen, geschlagen und angesvieen. Zwei Polizi­sten schritten schließlich ein und zerrten die deutschen Kinder (!), gegen die auch die Vorübergehenden mit lauten Drohungen Stellung genommen hatten, zur nächsten Polizeiwache. Die Kinder wurden dort einemVerhör" unterzogen und mit ro­hen Stocksch lägen mißhandelt, da sie wahrheitsge­mäß behaupteten, angegriffen worden zu secn. Ein 13jühriger Knabe wurde dabei so schwer am Kopf und an der Schulter verletzt, daß er in bedenklichem Zustande darniederliegt. Einem Mädchen wurde von einem Polizisten das ganze Kleid herunter- geriffen. Außer dieser ungeheuerlichen Mißhandlung derunschuldigenKinder wurden sie auch noch mit einer Verwaltungsstrafe" von je fünf Zloty bestraft.

Ein ebenso unerhörter Vorfall trug sich in den Vormittags­stunden des Donnerstag in Bromberg zu. Mehrere Aufständische, die mit Gummiknüppeln und Pistolen bewaffnet waren, brachen in die Wohnung einer 82jährigen Greisin ein, deren Sohn sich vor fünf Tagen durch die Flucht dem Zugriff der pol- ! irischen Banden entzogen hatte. Die Polen verlangten von der hilflosen Frau den Ort zu wissen, wo ihr Sohnseine Massen versteckt gehalten habe". Als die Frau verständlicherweise keine Auskunft geben konnte, wurde die 82-Jährige von den Vandi- te geschlagen und bespieen und schließlich im Keller eingeriegelt.

AppeA des

Rom, 25. Aug. Papst Pius XII. richtete an: Donnerstag abend über den Rundfunk einen Friedensappell an die Welt, der von mehreren europäischen und außereuropäischen Sendern übernom­men wurde. In seiner kurzen Ansprache setzte sich der Papst mit ernsten Worten für die Erhaltung des Friedens ein.

Slowakische Forderung an Polen

Paris, 25. Aug. Aus Preßburg berichtet die Havas-Agentur im Anschluß an die Erklärungen des slowakischen Propaganda­chefs Mach, daß die Slowakei die Wiedergutmachung des in der polnisch-slowakischen Grenzziehung ihr zugefügten Unrechtes for­dere. Durch diese Grenzziehung waren nicht weniger als 52 slo­wakische Gemeinden von Polen in Besitz genom­men worden. Wie die Havas-Agentur weiter meldet, seien an den Mauern Preßburgs Plakate angeschlagen worden, die die Aufforderung an die Hlinka-Earde enthielten, um die von den Polen geraubten slowakischen Gebiete wieder zurückzu­gewinnen.

Englische SteVnngnahme znm Pfrmbfturz

Wirtschaft rechnet mit weiterem scharfem Rückgang

London, 25. Aug. Die amtlichen britischen Stellen haben sich auf Drängen der Oefsentlichkeit und der Wirtschaft veranlaßt ge­sehen, den währungspol i tischen Kurswechsel zu be­gründen, der mit dem Sturz des Pfundkurses eingetreten ist. In einem amtlichen Lommuniqus wird erklärt, daß Großbritannien nicht in der Lage ist, weitere Goldmittel zur Stützung des Psund- kurses sreizugeben, um im Falle kriegerischer Verwicklungen über die notwendige Kaufkraft zu verfügen.

An den Märkten wurden diese Nachrichten als Zeichen dafür ausgenommen, daß trotz der Steigerung der Vankrate die Flucht aus dem englischen Pfund weitergeht, und daß eine foricerte in­flationistische Entwicklung bevorsteht, deren Auswirkung sich in ganz kurzer Zeit in der ganzen britischen Wirtschaft bemerkbar machen mutz. Man glaubt, daß der Kars des englischen Pfunds, der gegenwärtig 4M Dollar ist, bei Fehlen amtlicher Interven­tion in kurzer Zeit nicht mehr a^ 3M je Dollar betragen wird. Die Kurse von Industrie-, Kohlen- und Oelaktien sowie anderer Sachwertmittel beginnen fich demgegenüber bereits scharf nach oben zu bewegen.

Die Engländer fürchten mn Gibraltar

Madrid, 25. Aug. Die englischen Militärbehörden haben die Räumung Gibraltars durch alle Ausländer angeordnet. Diese Maßnahme ist innerhalb von 48 Stunden durchzusllhren.

Nach Meldung aus Alegciras hielten die Flakbatterien in E i- braltar ausgdehnte Schießübungen in Richtung auf das Mit­telmeer ab. Seit drei Tagen herrscht überdies rege Tätigkeit in den dortigen Vefestigungswerken. Mehr als 5000 Arbeiter sind eingesetzt, um die vorhandenen Luftschutzkeller so schnell wie möglich auszubauen bzw. neue anzulegen. Eine weitere große Anzahl ist mit der Verstärkung der Befestigungsanlagen be­schäftigt.

Autonomie für die Kroaten

Jugoslawiens Prinzregent Paul empfing den Kroatenführer

Med, 28. Aug. Die Audienz des Präsidenten Dr. Matschet und des Ministerpräsidenten Zwetkowitsch bei Prinzregent Paul Lauerte von 1« bis 18.30 Uhr. Dr. Matschek befand sich zuerst allein beim Prinzregenten. Daraufhin wurde eine gemeinsame Konferenz abgehalten.

Sämtliche Organisationen der kroatischen Volksbewegung find seit 24 Stunden in voller Bereitschaft zur Durchführung der verwaltungsmäßigen Autonomie. Es sind alle Vorkehrungen zur friedlichen Uebernahme der Macht getroffen worden. In Agram herrscht Ruhe, aber ungeheure Begeiste­rung. und die Straßen find voller Leute.

Das amtliche Organ Dr. Matscheks, derHrvatski Dnevik", bringt in einer Sonderausgabe den amtlichen Text der Ver- einbarungenzwischendenKroatenundderVel- grader Regierung. Das Verständigungsabkommen räum? den Kroaten eine Verwaltungsautonomie ein, die jedoch die Einheit des jugoslawischen Staates, der aus dieser Lösung we­sentlich gestärkt hervorgeht, nach jeder Richtung wahrt.

Staatsakt für General von Walter

Gedächtnisrede des Oberbefehlshabers des Heeres

Berlin, 25. Aug. Am Freitag nachmittag fand vor dem Jn- validenhaus in der Scharnhorststratze der feierliche Staatsakt für den im 78. Lebensjahr verstorbenen Generalleutnant a. D. OskarFreiherrvonWatter statt. Zu Seiten des Kata­falks sah man neben den Angehörigen zahlreiche hohe Trauer­gäste, unter ihnen den Kommandierenden General der Artillerie Haase, den stellv. Gauleiter von Berlin, Staatsrat Görlitzer, und Reichskriegsopferführer Oberlindober, ferner viele Generale des alten Heeres und der jungen Wehrmacht sowie weitere Ver­treter des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen.

Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brau­ch i t s ch, hielt die Gedächtnisrede, in der er ein Bild von dem militärischen Werdegang und der ruhmreichen Laufbahn General von Walters gab, der auch nach dem politischen Zusammenbruch unverzagt den Kampf gegen die zersetzenden Kräfte der Revolu­tion ausgenommen und sich für die Neuordnung eingesetzt habe. So habe er sich auch noch unvergängliche Verdienste um die Vor­bereitung des Wiederaufstiegs des deutschen Vaterlandes er­worben. Während das Lied vom guten Kameraden erklang, und die 18 Salutschüsse der Batterie krachten, legte der Oberbefehls­haber des Heeres dan einen Lorbeer k ranz des Führers am Sarge nieder. 2m Anschluß an den Staatsakt erfolgte unter militärischen Ehren die Beisetzung auf dem Jnvalidenfriedhos.

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urttembe

Neue SonLerschau auf der ReLchsgarLeuscha«

Stuttgart, 25. Aug. Am Freitag wurde vom Landesbeirat für Blumen- und Zierpflanzenbau der Landesbauernschaft Württem­berg, W. Renninger, und Ratsherr Häffner die 13. Sonderschau Staudenschnittblumen und Gladiolen" in der Großen Ausstel­lungshalle am Ehrenhof der Reichsgartenschau eröffnet. Neben sehr guten Sortimenten von Phlox, auf Grund ihrer leuchtkräf­tigen Farben auch Flammenblumen genannt, steht man viele Ritterspornsorten. Die verschiedenen Arten von Goldruten, die mit ihren leuchtend gelben, rispenartigen Blüten ebenfalls ge-'' zeigt werden, deuten schon auf den nahenden Herbst hin. Um­fangreich und zugleich sehr anregend wirken auch die verschiede­nen Sorten der Astern. Recht zierlich und graziös sehen die ver­schiedenen Arten und Abarten von Schleierkraut aus. Auch aus der reichhaltigen Familie der Glockenblumen sind einige wert­volle Vertreter zu sehen. Das Besondere an dieser Schau ist, daß man hier einmal alle jetzt im Freiland blühenden Stauden vor sich hat, die man sonst nur vereinzelt in Garten und Anlagen zu sehen bekommt. Daneben bewundert man abermals eine statt­liche Anzahl Gladiolen. Es sind dies wieder andere Sorten, als sie bei der früheren Gladiolenschau gezeigt wurden.

Stuttgart, 23. Aug. (AnslandslehrerGastedes Ministerpräsidenten.) Die zur Zeit in der Eau- sthule Jungborn des NS.-Lehrerbundes im Deutschlandla­ger zusammengefastten Auslandslehrer wurden entsprechend der bisherigen Uebung auch in diesem Jahr vom Minister­präsidenten und Kultminister Dergenthaler zu einem Käme- radschaftsabend im Hindenburgbau in Stuttgart eingela­den. Der Ministerpräsident sprach den Erziehern den Dank der Heimat für ihre Pionierarbeit im Ausland aus und ge­dachte in einem flammenden Appell der geschichtlichen Größe der Gegenwart.

Preis für Deutsche Spitzer. Fürstin Wied, die Tochter des verstorbenen Königs, teilte der Leitung der Internationalen Rassehandeausstellung in Stuttgart mit, daß sie zur Erinnerung an ihren verstorbenen Vater einen großen Preis für die Deutschen Spitze stifte. Der Preis der Fürstin Wied fällt an den besten Deutschen Spitzer der Ausstellung.

Tödlich überfahren. Am Feuerseeplatz wurde am Donnerstagnachmittag eine 62 Jahre alte Witwe von ei­nem Lastkraftwagen angesahren. Sie mußte in schwerver­letztem Zustande dem Katharinenhospital zugeführt werden, -voo sie kurz nach ihrer Einlieferung gestorben ist. Die Schuldfrags ist noch nicht geklärt. Beim unachtsamen ° Ueberqueren der Straße wurde am Donnerstag ein 21 Jahre altes Mädchen auf der Kreuzung Jahn- und Karl- Pfaffftraße in Degerloch von einem Personenkraftwagen an­gefahren und zu Boden geworfen. Die Verunglückte mußte mit einem Schädelbruch in das Katharinenhospital einge- liesert werden. Auf dem Alten Postplatz wurde am Don­nerstag ein fünf Jahre altes Mädchen, als es ohne Auf­sicht über die Straße ging, von einem Personenkraftwagen angesahren.

Tuttlingen, 23. Aug. (Unwetter.) In Seifingen wirkte sich das Unwetter, das Donnerstag über den Ortschaften des Kreises Tuttlingen tobte, ziemlich verheerend aus. Es ent­standen Ueberschrvemmungen, die die Räumung der Ställe, in denen das Weh zum Teil bis zum Hals im Wasser stand, notwendig machten. Hauswände wurden eingedrückt. Ein Kind, das von den Fluten mitgerissen wurde, konnte noch im letzten Augenblick gerettet werden. Auch über Oberslacht und Umgebung gingen mehrere schwere Gewitter nieder. Die am Mühlbach gelegenen Häuser mußten mit Hilfe der! Feuerwehr teilweise geräumt werden. Wege, Straßen, so­wie die Erntefrüchte zeigen ein Bild zum Teil vollständiger Zerstörung.

Tuttlingen, 23. Aug. (Luftmillionär.) Der Pilot' Erich Eeißelhardt aus Tuttlingen ist soeben Luftmillionär geworden. Mit seinen 32 Jahren ist er einer der jüngsten Luftmillionäre Eroßdeutschlands. Seit sechs Jahren bei der Lufthansa tätig, beflog Eeißelhardt zuerst den Balkan und nach dem spanischen Bürgerkrieg die Lufthansastrecke Stutt­gartEensMarseilleMadridBurgosLiffabon. Au­genblicklich ist der junge Lustmillionär auf der Strecke der spanischen Lustfahrtgesellschaft Jberia Barcelona eingesetzt.

Denkingen, Kr. Tuttlingen, 25. Aug. (Seinen Ver­letzungen erlegen.) Der Schmiedmeister Heinrich Hafner war vor wenigen Tagen mit dem Motorrad ge­schäftlich in Schwenningen. Dabei erlitt er einen Unfall und mußte mit schweren Verletzungen ins Schwenninger Krankenhaus gebracht werden. An den Folgen der Ver­letzungen ist Hafner nunmehr verschieden.